7. Dresdner Betontag - Beton und Sichtbeton

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Hat sich das DBV-Merkblatt „Sichtbeton“ bewährt ? Seit der Veröffentlichung des DBV-Merkblattes „Sichtbeton“, Ausgabe 2004 [1] sind nunmehr über 5 Jahr verstrichen und zu Recht wird die Frage gestellt, ob es sich bewährt hat und welche neuen Aspekte sich inzwischen ergeben haben. Die aufgeworfenen Fragen möchte ich unter folgenden Gesichtspunkten beantworten: 1. Akzeptanz auf dem Markt 2. Hinweise zur Anwendung des Merkblattes, wenn der Vertrag „Sichtbeton“ nicht konkretisiert 3. Besondere Aspekte im Nicht-Hochbau, z. B. bei Infrastrukturbauten 4. Besondere Aspekte bei Fertigteilen 5. Besondere Aspekte bei hochwertigen Sichtbetonflächen 6. Vorrangige Beurteilung der Gesamtansicht 1. Akzeptanz auf dem Markt Die Philosophie des Merkblattes [1] besteht darin, den Dialog und die Kommunikation der an der Bauaufgabe Beteiligten durch die Vorgabe von „Sichtbetonklassen“ im Sinne der Tabelle 1 zu fördern. Die Tabelle 1 (siehe Seite 19) hat unmittelbare Auswirkungen für die Planung, die Ausschreibung, die Baustoffwahl, die Preisfindung sowie für die Ausführung. Bei der abschließenden Abnahme ist festzustellen, ob die vertraglich vereinbarte Beschaffenheit unter Berücksichtigung unvermeidlicher Abweichungen und des Gesamteindrucks der „Sichtbeton“- Fläche erreicht wurde. Durch diese kurze Beschreibung lässt sich der Aufbau und der Inhalt des Merkblattes [1] umreißen (siehe Anhang Tabelle 1 bis 4). Adressaten des Merkblattes sind Architekten, Planer, Bauunternehmer und Bauüberwacher, denen mit diesem Merkblatt erstmalig in Deutschland ein zusammenhängendes Rüstzeug für die Planung, den Bau und die Beurteilung von Sichtbetonflächen an die Hand gegeben wurde. In den nun mehr als 5 Jahren, seit denen das Merkblatt zur Verfügung steht, kann festgestellt werden, dass es eine breite Akzeptanz erreicht hat. Zum einen liegt es an der klaren Vorgehensweise, die das Merkblatt beschreibt. Es ist dem Architekten oder dem Ausschreibenden tatsächlich möglich, Sichtbeton in diversen Qualitätsstufen allgemeinverständlich auszuschreiben. Zum anderen ist die Akzeptanz auch deswegen gegeben, weil es zurzeit kein anderes deutsches Werk gibt, das Sichtbeton derart umfangreich und fachkundig formuliert. Während früher oft von Sichtbeton II oder III gesprochen wurde, ohne dessen Eigenschaften genau, d. h. eindeutig, zu formulieren, bieten heute die Sichtbetonklasse SB1 bis SB4 des Merkblattes dem Planer Sicherheit (siehe Tabelle 1 auf Seite 19). Die kaskadenförmige Anordnung der einzelnen Anforderungsklassen FT, P, AF, E, T und SH ist überschaubar und leicht verständlich. Die bildliche Zuordnung der Sichtbetonklassen in eine geringe, eine normale, eine hohe oder eine besonders hohe gestalterische Qualität überzeugt viele Architekten, weil die Seite 2 von 21
handwerkliche Umsetzung der ausgeschriebenen Qualität bewusst dem ausführenden Unternehmen überlassen werden kann. Folglich wird der Planer davon befreit, planerische Details z. B. zum Beton oder zur Schalung anzugeben, die er in der Regel nur ungenügend beherrscht. Nachfragen bei den Schalungslieferanten und Schalungsvermietern zeigen, dass inzwischen mehr als die Hälfte aller Anfragen im Sichtbetonbereich nach den Kriterien des Merkblattes [1] gestellt werden. Auf diversen Veranstaltungen und in vielen Veröffentlichungen wird immer wieder Bezug auf das Merkblatt genommen; auch das zeigt die große Akzeptanz, die das Merkblatt inzwischen gefunden hat. Mit Ende 2009 waren ca. 15.000 Exemplare des Heftes verteilt. Im August 2008 erfolgte bereits der 2. korrigierte Nachdruck, der allerdings nur einige redaktionelle Anpassungen und Korrekturen und keine Neuerungen enthielt. 2. Hinweise zur Anwendung des Merkblattes, wenn der Vertrag Sichtbeton nicht konkretisiert Ein besonderer Aspekt des Merkblattes ergibt sich dann, wenn der Bauvertrag nichts Genaues zur Qualität des Sichtbetonobjektes aussagt. Nicht gerade selten findet man Verträge, in denen Sichtbeton ohne jede weitere Spezifikation der optischen Eigenschaften gefordert wird. Weder wird der Schalhauttyp, die Färbung des Betons, noch die Ausbildung der Fugen, noch vieles andere mehr beschrieben. In diesen Fällen stellen sich unter anderem dann die Fragen: Was wird hier eigentlich vom Auftragnehmer geschuldet? Worauf haben sich Arbeitsvorbereitung und Baustelle einzustellen? Welcher Aufwand ist zu treiben? Sind z. B. Schüttlagenabzeichnungen oder Hell-Dunkel-Verfärbungen, wie in Bild 1 dargestellt, bei Sichtbeton zulässig? Darf man Rahmenschalung mit ihren typischen Abzeichnungen auf der Betonoberfläche (Bild 2) verwenden oder muss es immer Trägerschalung sein? Sind Schmutzflecken auf der fertigen Oberfläche (Bild 3) oder Reparaturstellen an der Schalhaut erlaubt? Seite 3 von 21
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Seite 15 und 16: Beim Aufwand für SB4 wird häufig
Seite 17 und 18: Schrifttum: [1] Merkblatt Sichtbeto
Seite 19 und 20: Tabelle 1: Sichtbetonklassen und de
Seite 21: Zeile Tabelle 3: Schalhautklassen 1

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