Vor Ort« im Internet - Mieterberatung Prenzlauer Berg GmbH in Berlin
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<strong>Vor</strong> Ort<br />
Stadterneuerung <strong>in</strong> <strong>Prenzlauer</strong> <strong>Berg</strong>,<br />
Weißensee und Pankow<br />
19.Jahrgang. April 2010<br />
Hirschhof Garagen weichen Park 07<br />
Eliashof Theater weicht Schule 14<br />
Bahnhof Gleise weichen »Höffner« 12
Die Redaktion behält sich das Recht<br />
vor, Leserbriefe <strong>im</strong> Fall ihrer<br />
Veröffentlichung zu kürzen.<br />
Für unaufgefordert e<strong>in</strong>gesandte<br />
Manuskripte wird ke<strong>in</strong>e Verantwor-<br />
tung übernommen.<br />
Die mit dem Namen des Autors ge-<br />
kennzeichneten Beiträge geben<br />
nicht <strong>im</strong>mer die Me<strong>in</strong>ung von<br />
Redaktion und Herausgeber wieder.<br />
Energieberatung<br />
<strong>Prenzlauer</strong> <strong>Berg</strong><br />
Schönhauser Allee 63; � 44 04 25 68<br />
www.energieberatung-pb.de<br />
Email: <strong>in</strong>fo@energieberatung-pb.de<br />
Kieztreff<br />
Gle<strong>im</strong>viertel<br />
Kopenhagener Straße 50,<br />
Dienstag und Mittwoch 15 bis 20 Uhr,<br />
Samstag 10 bis 15 Uhr, � 44 12 459,<br />
Email: kieztreff@gle<strong>im</strong>viertel.de<br />
BSR-Recycl<strong>in</strong>ghof<br />
<strong>Prenzlauer</strong> <strong>Berg</strong>: Behmstraße 74<br />
He<strong>in</strong>ersdorf: Asgardstraße 3<br />
Montag bis Freitag 9 bis19 Uhr;<br />
Samstag 7 bis 14.30 Uhr<br />
»<strong>Vor</strong> <strong>Ort«</strong><br />
<strong>im</strong> <strong>Internet</strong><br />
www.mieterberatungpb.de<br />
Viva Opposition<br />
Die Zweite Seite<br />
»Legalität für die Opposition!...«<br />
ist der Titel e<strong>in</strong>er<br />
Ausstellung über die Suche<br />
nach der idealen Form<br />
politischer Teilhabe <strong>im</strong><br />
<strong>Prenzlauer</strong> <strong>Berg</strong> der DDR,<br />
die am 11. März <strong>in</strong> den<br />
Räumen des Museumsverbunds<br />
Pankow <strong>in</strong> der<br />
<strong>Prenzlauer</strong> Allee 227/228<br />
eröffnet wurde. In den verfallenen<br />
Häusern des<br />
<strong>Prenzlauer</strong> <strong>Berg</strong> und angrenzender<br />
Ostberl<strong>in</strong>er<br />
Stadtbezirke fanden <strong>in</strong><br />
den 80er Jahren junge<br />
Menschen aus der ganzen<br />
DDR zue<strong>in</strong>ander, deren<br />
wacher Geist diese allzu<br />
frühzeitig an fest gemauerte<br />
Grenzen stoßen ließ.<br />
Sie entwickelten eigene<br />
Ideen für e<strong>in</strong>e k<strong>in</strong>dergerechte<br />
Erziehung, für die<br />
Beachtung der Menschenund<br />
Bürgerrechte, für e<strong>in</strong>en<br />
umweltgerechten<br />
Umgang mit Rohstoffen.<br />
Die Text- und Bildausstellung<br />
mit Installationen,<br />
Film- und Hörstationen sowie<br />
Orig<strong>in</strong>alobjekten zeigt,<br />
wie aus Querdenkern politisch<br />
Verantwortliche wurden.<br />
In Privatwohnungen<br />
und Räumen der evangelischen<br />
Kirche gründeten<br />
sie Initiativgruppen, die <strong>im</strong><br />
Rahmen der Friedlichen<br />
Revolution von 1989 zu<br />
neuen Bürgerbewegungen<br />
und Parteien heranwuchsen<br />
und die sich trotz<br />
unterschiedlicher politischer<br />
Akzente unter dem<br />
geme<strong>in</strong>samen Anspruch<br />
engagierten: »Das Land, <strong>in</strong><br />
dem wir leben, regieren<br />
wir jetzt mit«. Die Präsentation,<br />
erarbeitet von der<br />
Kurator<strong>in</strong> Romy Köhler,<br />
wurde von der Initiative<br />
Bürgerstiftung <strong>Prenzlauer</strong><br />
<strong>Berg</strong> und der Amadeu Antonio-Stiftung<br />
<strong>in</strong> Kooperation<br />
mit dem Amt für Kultur<br />
und Bildung/Museumsverbund<br />
Pankow zu-<br />
sammengestellt, durch die<br />
Bundesstiftung zur Aufarbeitung<br />
der SED-Diktatur<br />
gefördert und durch die<br />
Robert-Havemann-Gesellschaft<br />
unterstützt. Sie ist<br />
bis zum 5. Mai samstags<br />
bis donnerstags von 10 bis<br />
18 Uhr geöffnet. Der E<strong>in</strong>tritt<br />
ist frei.<br />
Staustelle<br />
Wollankstraße<br />
Der aus dem Konjunkturprogramm<br />
II f<strong>in</strong>anzierte<br />
Neubau der Fahrbahn der<br />
Wollankstraße geht jetzt <strong>in</strong><br />
se<strong>in</strong>e schwierigste Phase.<br />
Vom 29. März bis 9. April<br />
wird die Fahrbahn auf dem<br />
Abschnitt zwischen Schulzestraße<br />
und Nordbahnstraße<br />
<strong>in</strong> Fahrtrichtung<br />
Wedd<strong>in</strong>g grundhaft erneuert.<br />
Da <strong>in</strong> dieser Zeit nur<br />
4,50 Meter zur Verkehrsführung<br />
zur Verfügung<br />
stehen, werden die jeweiligen<br />
Fahrtrichtungen von<br />
e<strong>in</strong>er Baustellenampel freigegeben.<br />
Der Pankower<br />
Bezirksstadt für Öffentliche<br />
Ordnung, Jens-Holger<br />
Kirchner, warnt vor e<strong>in</strong>em<br />
Rückstau <strong>in</strong> beide Richtungen.<br />
Im Anschluss an die<br />
Fertigstellung dieses Bereichs<br />
wird der Abschnitt<br />
zwischen Kreuzstraße und<br />
Schulzestraße bis Ende<br />
Mai 2010 umgebaut. Die<br />
Verkehrsführung ist dann<br />
<strong>in</strong> jede Richtung e<strong>in</strong>spurig<br />
möglich. Gleichzeitig wird<br />
der Gehweg zwischen Pradelstraße<br />
und Florastraße<br />
erneuert.<br />
Im Amt für Radler<br />
Als Nachfolger von Benno<br />
Koch als Fahrradbeauftragter<br />
des Landes Berl<strong>in</strong><br />
hat die Senator<strong>in</strong> für<br />
Stadtentwicklung, Ingeborg<br />
Junge-Reyer, jetzt<br />
<strong>Vor</strong> Ort 04. 2010 2010 2<br />
den 33jährigen Diplom<strong>in</strong>genieur<br />
für Verkehrsplanung<br />
Arvid Krenz <strong>in</strong> das<br />
Ehrenamt berufen. Krenz<br />
ist derzeit am Verkehrswesensem<strong>in</strong>ar<br />
der Technischen<br />
Universität Berl<strong>in</strong><br />
beschäftigt. Se<strong>in</strong>e Berufung<br />
wird vom Allgeme<strong>in</strong>en<br />
Deutschen Fahrrad-<br />
Club (ADFC) begrüßt.<br />
Die Stelle gibt es bei<br />
der Senatsverwaltung für<br />
Stadtentwicklung seit<br />
dem Jahr 2000. Der Fahrradbeauftragte<br />
begleitet<br />
die Planung und Umsetzung<br />
der Radverkehrspolitik<br />
aus der Sicht der Radfahrer<strong>in</strong>nen<br />
und Radfahrer<br />
und unterstützt die Verwaltung<br />
mit Rat und Kritik.<br />
In Berl<strong>in</strong> entscheiden sich<br />
derzeit 13 Prozent der Verkehrsteilnehmer<br />
für das<br />
Fahrrad. Es wurden 120<br />
Kilometer Radverkehrswege<br />
und über 20.000 Fahrradabstellanlagen<br />
an Uund<br />
S-Bahnhöfen <strong>in</strong> den<br />
letzten Jahren geschaffen.<br />
Baugruppe plant<br />
mit Fengshui<br />
Die Baugruppe »Brehme<br />
50« will <strong>in</strong> der Brehmestraße<br />
50 <strong>in</strong> Pankow unweit<br />
des S-Bahnhofs Wollankstraße<br />
e<strong>in</strong>en unsanierten<br />
Altbau erwerben und sanieren.<br />
Es sollen, basierend<br />
auf e<strong>in</strong>er ökologischen<br />
und nachhaltigen Planung<br />
mit Fengshui, Wohnungen<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em familienfreundlichen<br />
Ambiente entstehen.<br />
Betreut wird das <strong>Vor</strong>haben<br />
vom Architekturbüro »arqitektur«<br />
mit Sitz <strong>in</strong> der<br />
Brunnenstraße 181. Die<br />
Gruppe sucht noch Interessenten<br />
für Wohnungen<br />
<strong>im</strong> <strong>Vor</strong>derhaus. Die Kosten<br />
sollen ca. 2.200 EUR/m²<br />
betragen. Insgesamt werden<br />
zehn bis zwölf Wohnungen<br />
entstehen.
In besonderer Lage<br />
Das Thema<br />
Wohnungsbau neben Klub als rücksichtlos gebrandmarkt Von Hartmut Seefeld<br />
Die Sanus Beteiligungs AG, e<strong>in</strong> seit<br />
1978 am Berl<strong>in</strong>er Markt aktives<br />
Immobilienunternehmen mit e<strong>in</strong>em<br />
nicht unumstrittenen Ruf <strong>in</strong> der<br />
Branche, hat bemerkenswerte Grundsätze<br />
für ihr Geschäft. E<strong>in</strong>er davon,<br />
den sie auch gern ihren Kapitalanlegern<br />
mit auf den Weg gibt, lautet:<br />
»Der Marktwert e<strong>in</strong>er Immobilie <strong>in</strong><br />
besonderer Lage steigt dynamischer<br />
als die Preise <strong>im</strong> normalen Wohnungsbau«.<br />
Das Versprechen leistet<br />
sie <strong>im</strong>mer wieder gern und wurde<br />
auch e<strong>in</strong>er Offerte beigestellt, die für<br />
e<strong>in</strong> Investment <strong>in</strong> der He<strong>in</strong>rich-Roller-<br />
Straße 14 wirbt. Dort gibt es <strong>in</strong> der Tat<br />
e<strong>in</strong>e Immobilie, deren Lage »besonders«<br />
ist. Allerd<strong>in</strong>gs ist diese Exklusivität<br />
sehr eigen.<br />
Im April 2005 hatte das Bezirksamt<br />
Pankow die Baugenehmigung für<br />
den Neubau e<strong>in</strong>es Wohnhauses auf<br />
dem von Brandmauern umfassten<br />
Hof der He<strong>in</strong>rich-Roller-Straße 14<br />
erteilt. Drei Jahre später, <strong>im</strong> Herbst<br />
2008, war der Bau fertig, und die<br />
Wohnungsnutzer zogen e<strong>in</strong>. Vier von<br />
ihnen machten jedoch die überraschende<br />
Erfahrung, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er außerordentlich<br />
lebendig geratenen Immobi-<br />
lie zu wohnen, denn ihr neues He<strong>im</strong><br />
grenzt an die Rückwand des Knaack-<br />
Klubs <strong>in</strong> der Greifswalder Straße 224.<br />
Dort gibt es Karaoke-Partys, Band-<br />
Konzerte und Diskothekenveranstaltungen,<br />
die sich nicht nur durch e<strong>in</strong>e<br />
ordentliche Lärmstärke, sondern auch<br />
durch e<strong>in</strong>en nächtlichen Beg<strong>in</strong>n<br />
auszeichnen. Die dröhnenden Bässe<br />
<strong>in</strong> den Schlafz<strong>im</strong>mern der neuen<br />
Nachbarn regten schon bald deren<br />
sofortige Beschwerdetätigkeit an.<br />
Erste Anlaufstelle war <strong>im</strong> Dezember<br />
2008 das Umweltamt, denn<br />
Lärmbelästigung ist e<strong>in</strong> Umweltdelikt.<br />
Die Beschwerde landete dann<br />
auch <strong>im</strong> Stadtplanungsamt, wo man<br />
sich allerd<strong>in</strong>gs für nicht wirklich<br />
zuständig hielt. Die Baugenehmigung<br />
von 2005 sei <strong>in</strong> Ordnung, sie beruhe<br />
auf e<strong>in</strong>em vom Bauherren <strong>im</strong> Rahmen<br />
des Bauantrags e<strong>in</strong>gereichten Lageplan,<br />
<strong>in</strong> dem die gesamte angrenzende<br />
Bebauung als Wohnnutzung ausgewiesen<br />
wurde, so der Tenor e<strong>in</strong>es<br />
Schreibens an die lärmgeplagte<br />
Anwohner<strong>in</strong> Frau Dr. K. Den Musikklub<br />
hatte <strong>im</strong> Amt merkwürdigerweise<br />
niemand auf der Agenda, dabei<br />
gibt es ihn dort schon seit Februar<br />
Wand an Wand zum Knaack-Klub stehen diese Balkonwohnungen <strong>in</strong> der He<strong>in</strong>rich-Roller-Straße <strong>in</strong> <strong>Prenzlauer</strong> <strong>Berg</strong>.<br />
©Hartmut Seefeld<br />
<strong>Vor</strong> Ort 04. 2010 3<br />
1952. E<strong>in</strong> Blick <strong>in</strong> landläufige Unterlagen,<br />
zum Beispiel <strong>in</strong> den Rahmenplan<br />
für das Sanierungsgebiet W<strong>in</strong>sstraße,<br />
<strong>in</strong> dem die vom Knaack-Klub genutzten<br />
Gebäude durchweg als Gewerbe<br />
klassifiziert worden s<strong>in</strong>d, hätte da<br />
schon genügt, um die Bauherrenversion<br />
zum<strong>in</strong>dest zu h<strong>in</strong>terfragen. Das<br />
sah man <strong>im</strong> Amt nicht so: »Für e<strong>in</strong>e<br />
Überprüfung der tatsächlichen Nutzung<br />
gab es unsererseits ke<strong>in</strong>en<br />
Handlungsbedarf, da unsere Entscheidungen<br />
nach Aktenlage erfolgen«,<br />
zitiert der Anwalt des Knaack-<br />
Klubs, Hendrik Bach, aus der amtlichen<br />
Stellungnahme. Diese Aktenlage<br />
steht nun <strong>im</strong> Fokus der Aufmerksamkeit,<br />
denn nicht nur die Mitglieder des<br />
BVV-Ausschusses für Stadtentwicklung<br />
verlangen jetzt parteiübergreifend<br />
Aktene<strong>in</strong>sicht, auch diverse<br />
Anwälte und Verwaltungsrichter<br />
wühlen sich bereits durch die Papiere.<br />
Diese E<strong>in</strong>blicke zeitigten unterdessen<br />
überraschende Erkenntnisse. Zunächst<br />
stufte die 13. Kammer des<br />
Verwaltungsgerichts am 12. Februar<br />
das vom Eigentümer der Greifswalder<br />
Straße 224 als Hausherr des Knaack-<br />
Klubs <strong>im</strong> August 2009 e<strong>in</strong>geleitete<br />
Widerspruchsverfahren gegen die<br />
Baugenehmigung aus dem Jahre<br />
2005 als rechtmäßig e<strong>in</strong>. Der <strong>Vor</strong>sitzende<br />
Richter fand <strong>in</strong> der Begründung<br />
starke Worte: »Gegen das<br />
<strong>Vor</strong>haben steht den Klägern e<strong>in</strong><br />
Abwehranspruch zu, weil der Wohnungsbau<br />
rücksichtslos ist«. Zwei<br />
Wochen später legte die 10. Kammer<br />
noch nach, als sie <strong>im</strong> Widerspruchsverfahren<br />
des Knaack-Klubs gegen<br />
die vom Bezirksamt verhängten<br />
rigiden Lärmschutzmaßnahmen dem<br />
Klub vorläufigen Rechtschutz gab.<br />
»E<strong>in</strong> Wohnungsbauvorhaben auf e<strong>in</strong>em<br />
durch Lärm erheblich vorbelasteten<br />
Grundstück ist rücksichtlos,<br />
wenn bei se<strong>in</strong>er Verwirklichung auf<br />
technisch mögliche und wirtschaftlich<br />
vertretbare Gestaltungsmittel zur<br />
Lärmm<strong>in</strong>derung verzichtet worden<br />
ist«, heißt es <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Erklärung auch<br />
dieses Gerichts. Während das Bezirksamt<br />
nun se<strong>in</strong> Heil <strong>in</strong> der Beschwerde<br />
vor dem Oberverwaltungsgericht<br />
sucht, läuft das nächtliche Klubleben<br />
wieder auf Hochtouren und beschert<br />
den Bewohnern der vier Eigentumswohnungen<br />
<strong>in</strong> »besonderer Lage«<br />
weiterh<strong>in</strong> schlaflose Nächte.
»Ohne Mix geht nix«<br />
Zur Person<br />
Peter Brenn (59),Fraktionsvorsitzender<br />
Bündnis 90/Die Grünen <strong>in</strong> der BVV Pankow<br />
sowie baupolitischer Sprecher; geboren <strong>in</strong><br />
Ruhla (Thür<strong>in</strong>gen), Studium <strong>in</strong> We<strong>im</strong>ar 1970<br />
bis 1974, Abschluss als Diplom<strong>in</strong>genieur;<br />
Stadtplaner <strong>in</strong> Leipzig; seit 1980 <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong>,<br />
zunächst be<strong>im</strong> VEB Baureparaturen Pankow,<br />
später bei der Denkmalpflege Berl<strong>in</strong>; seit<br />
1992 freier Architekt; <strong>Vor</strong>sitzender des<br />
Bürgervere<strong>in</strong>s Buchholz, <strong>Vor</strong>stand <strong>im</strong><br />
Architekten- und Ingenieur-Vere<strong>in</strong> (AIV).<br />
Wo haben Sie als Architekt <strong>in</strong> den letzten Jahren<br />
<strong>im</strong> Bezirk Ihre Spuren h<strong>in</strong>terlassen?<br />
Der Schwerpunkt me<strong>in</strong>er Arbeit als<br />
Architekt lag <strong>in</strong> den letzten Jahren <strong>in</strong><br />
der Sanierung von Altbauten, vorallem<br />
<strong>in</strong> Friedrichsha<strong>in</strong>. Allerd<strong>in</strong>gs habe<br />
ich 2002 an der Schönhauser Allee <strong>im</strong><br />
Sanierungsgebiet Teutoburger Platz<br />
auch e<strong>in</strong> Neubauprojekt <strong>in</strong> enger<br />
Abst<strong>im</strong>mung mit dem Sanierungsbeauftragten<br />
geplant. Das Ensemble<br />
war damals faktisch die erste Townhouse-Siedlung<br />
<strong>in</strong> <strong>Prenzlauer</strong> <strong>Berg</strong>,<br />
doch wurden die neun Häuser dann<br />
doch nicht gebaut. Der Investor<br />
bewarb die <strong>im</strong> Block<strong>in</strong>nenbereich<br />
gebaute Wohnanlage mit dem Slogan<br />
»Ziehen Sie <strong>in</strong>s Grüne – bleiben Sie <strong>in</strong><br />
der Stadt«.<br />
Dem Ruf, <strong>in</strong> der Stadt zu bleiben, s<strong>in</strong>d trotzdem<br />
e<strong>in</strong>e ganze Menge Leute gefolgt, viele<br />
Wohnangebote haben e<strong>in</strong>e ganz best<strong>im</strong>mte<br />
Klientel <strong>in</strong> der Innenstadt etabliert. Deren<br />
Lebensart, die vor allem <strong>in</strong> <strong>Prenzlauer</strong> <strong>Berg</strong><br />
sichtbar ist, wurde mittlerweile mit dem Etikett<br />
Das I nterview<br />
Peter Brenn: »Alt-Pankow hat die größten Zukunftspotenziale des Bezirks«.<br />
e<strong>in</strong>es Bionade-Biedermeier versehen. E<strong>in</strong>e<br />
Entwicklung <strong>in</strong> die richtige Richtung?<br />
Die Diskussion verlief damals noch<br />
anders als heute. Nicht die Gentrifizierung<br />
wurde se<strong>in</strong>erzeit als e<strong>in</strong>e<br />
Bedrohung für e<strong>in</strong>e stabile Entwicklung<br />
des <strong>Prenzlauer</strong> <strong>Berg</strong>s empfunden,<br />
sondern die anhaltende Stadtflucht<br />
von Familien. Diese unbed<strong>in</strong>gt<br />
<strong>in</strong> der Stadt zu halten, war die oberste<br />
Prämisse. Besonders <strong>im</strong> Blickpunkt<br />
stand außerdem das seniorengerechte<br />
Wohnen. Im Geschosswohnungsbau<br />
hatten wir e<strong>in</strong>en besonders<br />
hohen Anteil an entsprechend ausgestatteten<br />
Zweiraumwohnungen geplant.<br />
Bis heute ist das große Defizit,<br />
das ich <strong>in</strong> <strong>Prenzlauer</strong> <strong>Berg</strong>, aber auch<br />
<strong>in</strong> Teilen von Pankow und Weißensee<br />
erkenne, der Mangel an seniorengerechten<br />
Wohnungen. Mittlerweile<br />
s<strong>in</strong>d die Baupreise auf e<strong>in</strong>em Niveau,<br />
das besonders für alte Menschen das<br />
Wohnen <strong>in</strong> den <strong>in</strong>nerstädtischen<br />
Bereichen des Bezirks nahezu unbezahlbar<br />
macht. Umso mehr freue ich<br />
mich, dass wir <strong>im</strong> Rahmen unserer<br />
Möglichkeiten mit Entscheidungen <strong>in</strong><br />
der Bezirksverordnetenversammlung<br />
dagegensteuern können. Mit ihren<br />
Beschlüssen zur Aufstellung von<br />
Umstrukturierungssatzungen <strong>in</strong> der<br />
Grünen Stadt vor wenigen Jahren<br />
und jetzt auch für zwei Wohnblöcke<br />
an der Wisbyer Straße hat die BVV<br />
Pankow e<strong>in</strong>en wesentlichen Beitrag<br />
dafzu geleistet, dass die jeweils<br />
angekündigte und durchaus auch<br />
notwendige Sanierung der Wohnungen<br />
sozialverträglich gestaltet wurde<br />
bzw. wird. Besonders an der Wisbyer<br />
Straße s<strong>in</strong>d sehr viele Senioren von<br />
den Baumaßnahmen betroffen, die<br />
nun auch nach der Sanierung dort<br />
wohnen bleiben können.<br />
E<strong>in</strong> Diskussionsschwerpunkt <strong>in</strong> der Pankower<br />
Bezirksverordnetenversammlung war <strong>in</strong> den<br />
vergangenen Monaten vor allem auch die<br />
Sicherung der Sanierungsziele <strong>in</strong> den e<strong>in</strong>st<br />
sieben Sanierungsgebieten des Bezirks, die jetzt<br />
<strong>Vor</strong> Ort 04. 2010 4<br />
mehrheitlich vor der Aufhebung stehen. Was soll<br />
gesichert werden, und wodurch s<strong>in</strong>d die Ziele<br />
gefährdet?<br />
Die Ausweisung von Sanierungsgebieten<br />
<strong>im</strong> Ostteil der Stadt zähle ich<br />
zum Wichtigsten, was <strong>in</strong> dieser Stadt<br />
seit der Wende beschlossen wurde.<br />
Ich habe selbst Anfang der 80er Jahre<br />
mit me<strong>in</strong>er Familie unter menschenunwürdigen<br />
Bed<strong>in</strong>gungen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />
H<strong>in</strong>terhaus an der Pappelallee <strong>in</strong><br />
<strong>Prenzlauer</strong> <strong>Berg</strong> gewohnt, mit Klo auf<br />
halber Treppe, <strong>im</strong> W<strong>in</strong>ter zeitweise<br />
unbenutzbar, es war e<strong>in</strong>e Katastrophe.<br />
Und das betraf ja nicht nur mich.<br />
Die bauliche Instandsetzung und<br />
Modernisierung der gründerzeitlichen<br />
Wohnhäuser <strong>in</strong> den vergangenen<br />
15 Jahren ist <strong>in</strong> me<strong>in</strong>en Augen<br />
e<strong>in</strong> gewaltiger Erfolg, den man<br />
ke<strong>in</strong>esfalls schmälern sollte. Zentrales<br />
Anliegen der behutsamen Stadterneuerung<br />
war <strong>in</strong> baulicher H<strong>in</strong>sicht<br />
der weitgehende Verzicht auf Abriss.<br />
So ist der vor über 150 Jahren<br />
geplante und bebaute <strong>Prenzlauer</strong><br />
<strong>Berg</strong> mit se<strong>in</strong>en Mietskasernen bis<br />
heute e<strong>in</strong> enorm verdichteter Stadtteil.<br />
Bewusst wurden Seitenflügel und<br />
Quergebäude nicht abgerissen, um<br />
die soziale Mischung zu erhalten.<br />
Viele Baulücken wurden nicht zu<br />
Bauland erklärt, sondern für Infrastruktur<br />
wie Spielplätze genutzt.<br />
Mit dem Ende der Sanierungsatzung<br />
für e<strong>in</strong> Gebiet unterliegt das<br />
betreffende Quartier wieder dem<br />
normalen Baurecht. Orientiert am<br />
vorhandenen Bestand können Eigentümer<br />
baulich weiter aufrüsten, die<br />
Stadt weiter verdichten. Das gilt es<br />
unbed<strong>in</strong>gt zu verh<strong>in</strong>dern. E<strong>in</strong> gutes<br />
Instrument s<strong>in</strong>d unseres Erachtens<br />
blockweise Bebauungspläne, wie das<br />
<strong>in</strong> Mitte schon praktiziert wird. Das<br />
Bezirksamt muss sie endlich aufstellen<br />
und dar<strong>in</strong> die Bebauungsdichte<br />
sowie die Art der Nutzung als<br />
allgeme<strong>in</strong>es Wohngebiet festlegen.<br />
Neben der Verh<strong>in</strong>derung von Nachverdichtung<br />
ist der umfassende<br />
E<strong>in</strong>satz von Geldern aus der Ausgleichsabgabe<br />
zur weiteren Verbesserung<br />
des Wohnumfeldes <strong>in</strong> den Noch-<br />
Sanierungsgebieten erforderlich. Die<br />
Abgabe müssen alle Wohneigentümer<br />
<strong>in</strong> Sanierungsgebieten nach<br />
Aufhebung der Satzung bezahlen.<br />
Auch wenn viele Eigentümer <strong>in</strong>
Widerspruch gehen und prompte<br />
Zahlungen eher die Ausnahme s<strong>in</strong>d,<br />
sollte das Bezirksamt <strong>im</strong> <strong>Vor</strong>griff<br />
darauf verstärkt <strong>in</strong> die Infrastruktur<br />
<strong>in</strong>vestieren, um die verbliebenen<br />
Sanierungsziele noch umzusetzen.<br />
E<strong>in</strong> solches <strong>Vor</strong>gehen ist möglich und<br />
notwendig.<br />
Der Schwerpunkt der Sanierung liegt bis heute <strong>in</strong><br />
<strong>Prenzlauer</strong> <strong>Berg</strong>, dort wurden alle<strong>in</strong> fünf<br />
Sanierungsgebiete ausgewiesen, <strong>in</strong> Alt-Pankow<br />
und Weißensee jeweils nur e<strong>in</strong>s. S<strong>in</strong>d<br />
entsprechende lokale Verst<strong>im</strong>mungen <strong>in</strong> Ihrer<br />
Fraktion zu spüren?<br />
Ne<strong>in</strong>. Wer woher kommt <strong>im</strong> Großbezirk,<br />
das spielt bei den 500 Pankower<br />
Grünenmitgliedern überhaupt ke<strong>in</strong>e<br />
Rolle. Natürlich beobachten wir sehr<br />
genau die Entwicklungen <strong>in</strong> den<br />
Ortsteilen und haben dazu auch e<strong>in</strong>e<br />
sehr dezidierte Me<strong>in</strong>ung. Alt-Pankow<br />
hat me<strong>in</strong>es Erachtens die größten<br />
Zukunftspotenziale des Bezirks. Während<br />
es <strong>in</strong> <strong>Prenzlauer</strong> <strong>Berg</strong> vor allem<br />
um die Sicherung des <strong>Vor</strong>handenen<br />
geht, stehen wir besonders <strong>im</strong><br />
Pankower Zentrum vor großen Herausforderungen,<br />
nicht nur am Anger,<br />
sondern vor allem auch auf dem<br />
ehemaligen Rangierbahnhof.<br />
Bei anstehenden Veränderungen ist es <strong>im</strong>mer<br />
gut, die Anwohner frühzeitig e<strong>in</strong>zub<strong>in</strong>den. In den<br />
Sanierungsgebieten gibt es e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>stitutionalisierte<br />
Bürgerbeteiligung<strong>in</strong> Form von Betroffenenvertretungen<br />
, die dann jedoch mit der Aufhebung<br />
der Sanierungssatzung <strong>in</strong> der Regel aufgelöst<br />
werden. Wie kann die Bürgerbeteiligung der<br />
Zukunft aussehen?<br />
Es ist ja bekannt, dass große Teile<br />
unserer Partei ihren Ursprung <strong>in</strong> der<br />
Bürgerbewegung haben und die<br />
Mitwirkung von Bürger<strong>in</strong>nen und<br />
Bürgern an Entscheidungen bei den<br />
Grünen bis heute e<strong>in</strong>en ganz hohen<br />
Stellenwert hat. Genau zu diesem<br />
Thema bereiten wir <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> e<strong>in</strong>en<br />
bezirksübergreifenden Kongress vor.<br />
Dabei soll auch die Rolle von<br />
<strong>in</strong>stitutionalisierter und problemorientierter<br />
Bürgerbeteiligung diskutiert<br />
werden. Ich persönlich habe,<br />
auch durch me<strong>in</strong>e langjährige Arbeit<br />
<strong>im</strong> Bürgervere<strong>in</strong> Französisch Buchholz,<br />
gute Erfahrungen mit der an<br />
e<strong>in</strong>em konkreten Objekt oder <strong>Vor</strong>haben<br />
orientierten Bürgerbeteiligung<br />
Das I nterview<br />
gemacht. In unserer Fraktion hatten<br />
wir das Thema auf e<strong>in</strong>er Klausurtagung<br />
<strong>in</strong>tensiv diskutiert. Wichtig ist,<br />
dass aktive Bürger auch seitens der<br />
Politik jene Unterstützung bekommen,<br />
die sie zu ernstzunehmenden<br />
Akteuren macht. Wie f<strong>in</strong>de ich<br />
kompetente Ansprechpartner, wie<br />
verlaufen Verwaltungsvorgänge, welche<br />
Formen der Kommunikation gibt<br />
<strong>Vor</strong> Ort 04. 2010 5<br />
©Hartmut Seefeld<br />
Noch vor fünf Jahren breitete sich e<strong>in</strong> Gewirr von Gleisen und Leitungen auf dem 1997 stillgelegten Rangierbahnhof aus.<br />
es? Bürger haben zunächst vor allem<br />
viele Fragen, wenn sie sich engagieren<br />
wollen. Erst kürzlich habe ich die<br />
Mitglieder der Zukunftswerkstatt<br />
He<strong>in</strong>ersdorf dazu ermuntert, sich <strong>in</strong><br />
die vom Bezirk <strong>in</strong>itiierten Akteursrunden<br />
zur Entwicklung des ehemaligen<br />
Pankower Rangierbahnhofs aktiv e<strong>in</strong>zubr<strong>in</strong>gen,<br />
denn schließlich werden<br />
dort ihre unmittelbaren Interessen<br />
diskutiert.<br />
Der Möbelunternehmer Kurt Krieger, der Ende des<br />
vergangenen Jahres dies brachliegende Bahnfläche<br />
gekauft hat, präsentierte <strong>im</strong> Februar <strong>im</strong> BVV-<br />
Ausschuss für Stadtentwicklung se<strong>in</strong>e Pläne.<br />
Se<strong>in</strong> Projekt gliedert sich <strong>in</strong> drei Teile, e<strong>in</strong><br />
Bürger- und Dienstleistungszentrum an der<br />
Berl<strong>in</strong>er Straße, e<strong>in</strong> Park <strong>im</strong> Zentrum und e<strong>in</strong><br />
Möbelhaus nebst weiterem E<strong>in</strong>kaufszentrum an<br />
der <strong>Prenzlauer</strong> Promenade. S<strong>in</strong>d das gute Ideen?<br />
Im Kern lautet die Antwort »ohne Mix<br />
geht nix«. Und dieser Mix fehlt hier<br />
noch. Wohnen, Arbeiten und Schule<br />
haben <strong>in</strong> der Planung von Krieger<br />
ke<strong>in</strong>en Platz. Das kann nicht so<br />
bleiben. Seit Beg<strong>in</strong>n der Wahlperiode<br />
beschäftigt sich unsere Fraktion mit<br />
dem Thema. Wichtig ist uns, dieses<br />
Areal gut an die Umgebung anzub<strong>in</strong>den.<br />
Bemerkenswert f<strong>in</strong>de ich, dass<br />
Krieger auch die Grundstücke mit der<br />
Aral-Tankstelle und der Mc-Donalds-<br />
Filiale an der <strong>Prenzlauer</strong> Promenade<br />
erworben hat. So könnte er die<br />
Erschließung für se<strong>in</strong> geplantes Höffner-Möbelhaus<br />
<strong>im</strong> nordöstlichen Teil<br />
des Geländes unabhängig von der<br />
durch den Senat bereits seit Jahren<br />
blockierten Verkehrsplanung <strong>in</strong> diesem<br />
Bereich gestalten. Wir haben <strong>in</strong><br />
unserer Fraktion darüber diskutiert,<br />
uns für e<strong>in</strong>e künftige Verlängerung<br />
der Straßenbahnl<strong>in</strong>ie M2 auf das<br />
Gelände des ehemaligen Rangierbahnhofs<br />
e<strong>in</strong>zusetzen. Bislang endet<br />
die Strecke <strong>in</strong> He<strong>in</strong>ersdorf. Sie könnte<br />
zunächst zum S-Bahnhof He<strong>in</strong>ersdorf,<br />
später bis Pankow verlängert werden.<br />
In diesem Zusammenhang werden<br />
wir Grünen die bestehenden, jedoch<br />
völlig überholten und überd<strong>im</strong>ensionierten<br />
Stadtplanungen für den<br />
Nordosten Berl<strong>in</strong>s zu e<strong>in</strong>em unserer<br />
zentralen Wahlkampfthemen machen,<br />
denn hier liegt e<strong>in</strong>iges <strong>im</strong><br />
Argen.<br />
Das Gespräch führte Hartmut Seefeld.
Tribüne<br />
»Besiedlung« e<strong>in</strong>er Brache<br />
Von Ute Truttmann, Stadtplaner<strong>in</strong>, S.T.E.R.N. <strong>GmbH</strong><br />
Noch <strong>in</strong> diesem Jahr beg<strong>in</strong>nt <strong>in</strong> der<br />
Schliemannstraße 7 <strong>im</strong> Sanierungsgebiet<br />
Helmholtzplatz der Bau e<strong>in</strong>es<br />
neuen Spielplatzes. Zusammen mit<br />
der benachbarten Grünfläche Schliemannstraße<br />
8 soll hier e<strong>in</strong> Ort für<br />
verschiedene Nutzergruppen und<br />
Altersstufen entstehen. Die ca. 1.200<br />
m² große Fläche wird vor allem<br />
naturnah gestaltet. Dazu stehen <strong>in</strong><br />
diesem und <strong>im</strong> nächsten Jahr 172.000<br />
EUR aus dem Programm »Zweckgebundene<br />
E<strong>in</strong>nahmen für Infrastrukturmaßnahmen«<br />
der Senatsverwaltung<br />
für Stadtentwicklung zur Verfügung.<br />
Die Beseitigung der Altlasten<br />
auf dem Grundstück wird durch die<br />
Sanierungsverwaltungsstelle des Bezirksamts<br />
f<strong>in</strong>anziert.<br />
Die Planung für den neuen<br />
Spielplatz entstand <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em umfangreichen<br />
Beteiligungsverfahren mit<br />
K<strong>in</strong>dern und Anwohnern. Im November<br />
2008 wurden die ersten <strong>Vor</strong>stellungen<br />
für die Fläche <strong>im</strong> Kiezladen<br />
Dunckerstraße 14 formuliert. Geme<strong>in</strong>sam<br />
luden dann <strong>im</strong> Juni 2009<br />
das Amt für Umwelt und Natur, e<strong>in</strong>e<br />
Initiative von Anwohnern der Schliemannstraße<br />
6, die KiezgärtnerInnen<br />
und die S.T.E.R.N. <strong>GmbH</strong> zu e<strong>in</strong>em<br />
Ortsterm<strong>in</strong> e<strong>in</strong>. Immerh<strong>in</strong> 25 Anwohner,<br />
<strong>in</strong> der Regel K<strong>in</strong>der und<br />
Erwachsene aus der Nachbarschaft,<br />
kamen, um Ideen und <strong>Vor</strong>stellungen<br />
für den neuen Spielplatz zu entwikkeln.<br />
Unter dem Motto »idylleHALTEN<br />
müllHALDEN neu gestalten« fand<br />
dann am 11. und 12. September 2009<br />
e<strong>in</strong>e K<strong>in</strong>derWERKstatt direkt vor Ort<br />
statt. Durchgeführt und unterstützt<br />
wurde der Workshop von der Künstler<strong>in</strong><br />
Eva Randelshofer, der Theaterplastiker<strong>in</strong><br />
und Kunstpädagog<strong>in</strong> Birgit<br />
Hagen sowie der Jugendamtsmitarbeiter<strong>in</strong><br />
Jeanette Münch. Am ersten<br />
Tag formulierten die K<strong>in</strong>der Ideen, die<br />
umgehend <strong>in</strong> Wort und Bild dargestellt<br />
wurden. Am zweiten Tag<br />
wurden auf Grundlage dieser Anregungen<br />
<strong>in</strong>sgesamt zwölf Modelle<br />
gebaut, die anschließend von den<br />
K<strong>in</strong>dern vorgestellt und erläutert<br />
wurden. Viele dieser <strong>in</strong>teressanten<br />
Ideen wurden <strong>in</strong> die Planung aufgenommen.<br />
Zusätzlich wurden die<br />
K<strong>in</strong>dertagesstätten <strong>in</strong> der direkten<br />
Nachbarschaft nach ihren <strong>Vor</strong>stellungen<br />
für die Fläche gefragt. Auf eigens<br />
angefertigten Plänen wurden auch<br />
Großer Andrang herrscht be<strong>im</strong> Planungsworkshop <strong>im</strong> September 2009 auf dem Grundstück Schliemannstraße 7.<br />
©S.T.E.R.N. <strong>GmbH</strong><br />
<strong>Vor</strong> Ort 04. 2010 6<br />
diese Wünsche und <strong>Vor</strong>stellungen<br />
vermerkt. Und schließlich brachten<br />
Senior<strong>in</strong>nen und Senioren aus der<br />
»Herbstlaube« ihre Wünsche und<br />
<strong>Vor</strong>stellungen zu Papier. Die gesamten<br />
Ergebnisse, e<strong>in</strong>schließlich der<br />
Auswertung e<strong>in</strong>er Passantenbefragung,<br />
wurden <strong>in</strong> der Spielplatzwerkstatt<br />
am 25. September 2009 <strong>in</strong> der<br />
<strong>Mieterberatung</strong> <strong>Prenzlauer</strong> <strong>Berg</strong> <strong>in</strong><br />
der Lettestraße 5 vorgestellt.<br />
Aus diesem Planungsvorlauf<br />
entstand dann der Entwurf der<br />
Landschaftsarchitekt<strong>in</strong> Christiane<br />
Gottwald. Er orientiert sich an der<br />
Raumbildung auf der Nachbarfläche<br />
Schliemannstraße 8. Aus Rücksicht<br />
auf die Anwohner wurden die<br />
aktiveren und etwas lauteren Nutzungen<br />
<strong>im</strong> Bereich der Brandwände<br />
angeordnet. So ist <strong>im</strong> ersten Raum<br />
unmittelbar an der Schliemannstraße<br />
e<strong>in</strong> Sandspielbereich für kle<strong>in</strong>ere<br />
K<strong>in</strong>der mit Hängerutsche, Kletterrampe<br />
und Backtisch vorgesehen. H<strong>in</strong>zu<br />
kommt dort e<strong>in</strong> Geräteplatz mit<br />
e<strong>in</strong>em eigens für diese Fläche<br />
entwickelten »Seilgarten«, bestehend<br />
aus Holzpalisaden zum Klettern,<br />
Balancieren und Schaukeln.<br />
Der zweite Raum sieht e<strong>in</strong>e<br />
Wiesenmulde mit Stegen und kle<strong>in</strong>en<br />
Podest-Inseln vor. Der Bereich gegenüber<br />
dem Rondell des Amphitheaters<br />
wird als Spiel- und Liegewiese<br />
gestaltet und wird so zu e<strong>in</strong>er offenen<br />
Angebotsfläche. Zusammen mit dem<br />
Amphitheater bietet dieser Bereich<br />
Platz für größere Treffen oder Veranstaltungen.<br />
Gegenüber dem bereits<br />
bestehenden Kiezgarten wird e<strong>in</strong><br />
weiterer Gartenbereich gestaltet. E<strong>in</strong>e<br />
Obstwiese mit kle<strong>in</strong>en, e<strong>in</strong>gefassten<br />
Beeten steht für gärtnerische Aktivitäten<br />
zur Verfügung. Für die Obstbäume<br />
werden von Anwohnern und<br />
K<strong>in</strong>dertagesstätten Patenschaften<br />
und unter Umständen die Gründung<br />
e<strong>in</strong>es Fördervere<strong>in</strong>s <strong>in</strong> Aussicht gestellt.<br />
E<strong>in</strong> Stelzenhaus, <strong>in</strong> dessen<br />
Planung die K<strong>in</strong>der e<strong>in</strong>bezogen werden<br />
sollen, sowie entsprechende<br />
Mitbauprojekte s<strong>in</strong>d geplant. Zentrale<br />
Anlaufstelle wird e<strong>in</strong> Pavillon mit<br />
Tisch, Bänken und Sitzgelegenheiten<br />
se<strong>in</strong>. Es bleibt die Hoffnung, dass nach<br />
Fertigstellung des Spielplatzes das <strong>im</strong><br />
bisherigen Planungsprozess signalisierte<br />
Engagement der Anwohner<br />
erhalten bleibt.
Signal auf »Grün«<br />
<strong>Prenzlauer</strong> <strong>Berg</strong><br />
Der Erweiterung des Hirschhofs steht nichts <strong>im</strong> Wege Von Albrecht Molle<br />
Die Leute <strong>im</strong> Kiez an der Oderberger<br />
Straße müssen sich <strong>in</strong> diesem<br />
Frühjahr den gewohnten Gang zu<br />
ihrem geliebten »Hirschhof« wohl<br />
oder übel verkneifen. Schon seit<br />
Monaten versperrt e<strong>in</strong> Bauzaun den<br />
e<strong>in</strong>zigen Zugang zu dem grünen<br />
Refugium, das e<strong>in</strong>e Anwohner<strong>in</strong>itiative<br />
Mitte der 1980er Jahre schuf und<br />
das se<strong>in</strong>en Namen e<strong>in</strong>er Skulptur aus<br />
Metall verdankt. Proteste gegen die<br />
Sperrung, deren Aufhebung noch<br />
nicht absehbar ist, gibt es jedoch<br />
nicht. Die meisten wissen, dass sie<br />
unvermeidlich ist, wenn das zu e<strong>in</strong>em<br />
wichtigen Sanierungsziel erklärte<br />
<strong>Vor</strong>haben zügig realisiert werden soll,<br />
den 1.700 m² großen, <strong>im</strong> Block<strong>in</strong>nenbereich<br />
gelegenen »Hirschhof« um<br />
das landeseigene Grundstück Oderberger<br />
Straße 19 zu erweitern und<br />
dort e<strong>in</strong>e 5.300 m² große Parkanlage<br />
mit Spielplatz anzulegen. »Dafür s<strong>in</strong>d<br />
<strong>in</strong>zwischen sowohl die planungsrechtlichen<br />
als auch die f<strong>in</strong>anziellen<br />
<strong>Vor</strong>aussetzungen geschaffen worden,<br />
so dass diese Maßnahme nicht<br />
gefährdet ist«, bestätigt Projektleiter<br />
Christoph Speckmann von der<br />
S.T.E.R.N. <strong>GmbH</strong>, der Sanierungsbeauftragten<br />
des Landes Berl<strong>in</strong> <strong>in</strong> den<br />
Sanierungsgebieten von <strong>Prenzlauer</strong><br />
<strong>Berg</strong>. Er verweist aber darauf, dass zur<br />
dauerhaften Sicherung des »historischen«<br />
Hirschhofs der Bezirk zunächst<br />
die nach der Wende <strong>in</strong><br />
Privatbesitz rückübertragenen Flächen<br />
erwerben muss, auf denen die<br />
grüne Oase damals mit dem Segen<br />
der Kommunalen Wohnungsverwaltung<br />
entstanden war. Es handelt sich<br />
dabei um unbebaute Teilflächen <strong>im</strong><br />
h<strong>in</strong>teren Bereich der Grundstücke<br />
Kastanienallee 10, 11 und 12. Da<br />
deren Ankauf <strong>im</strong> Rahmen des<br />
Verkehrsflächenbere<strong>in</strong>igungsgesetzes<br />
jedoch am Widerstand der<br />
jetzigen Eigentümer zu scheitern<br />
droht, hat das Bezirksamt auf Drängen<br />
der BVV e<strong>in</strong>en Bebauungsplan<br />
aufgestellt. Er wird noch <strong>in</strong> diesem<br />
Jahr festgesetzt und sichert dem<br />
Bezirk nicht nur das <strong>Vor</strong>kaufsrecht,<br />
sondern ist auch Grundlage für e<strong>in</strong><br />
mögliches Enteignungsverfahren, bei<br />
dem die Eigentümer dann e<strong>in</strong>e<br />
Entschädigung erhalten.<br />
Weit fortgeschritten s<strong>in</strong>d auch<br />
die notwendigen Ordnungsmaßnahmen<br />
auf dem weitläufigen, bis <strong>in</strong> die<br />
1980er Jahre als Garagen- und<br />
Autohof genutzten Grundstück Oderberger<br />
Straße 19, die <strong>in</strong> Regie der<br />
S.T.E.R.N. <strong>GmbH</strong> durchgeführt wer-<br />
Als »dickster Brocken« erwies sich der Abriss der Tiefgarage <strong>im</strong> E<strong>in</strong>gangsbereich der Oderberger Straße 19.<br />
den. »Nach dem Rückbau nicht mehr<br />
genutzter Gewerbebauten und oberirdischer<br />
Garagen ist <strong>in</strong>zwischen auch<br />
e<strong>in</strong>e 950 m² große Tiefgarage<br />
abgerissen und teilweise verfüllt<br />
worden, sie muss jetzt nur noch<br />
statisch gesichert werden«, sagt<br />
Christoph Speckmann. Begonnen hat<br />
auch die Altlastensanierung. »Probebohrungen<br />
und Untersuchungen des<br />
Erdaushubs haben bislang jedoch<br />
nichts ergeben, was Schl<strong>im</strong>mes befürchten<br />
lässt«, versichert der Projektleiter.<br />
Er geht davon aus, dass das<br />
Grundstück noch <strong>in</strong> diesem Jahr aus<br />
dem Altlastenkataster gestrichen<br />
werden kann. Die Gestaltung der<br />
<strong>Vor</strong> Ort 04. 2010 7<br />
Parkanlage, für die e<strong>in</strong>e F<strong>in</strong>anzierungszusage<br />
der Senatsverwaltung<br />
für Stadtentwicklung <strong>in</strong> Höhe von<br />
670.000 EUR vorliegt, könnte dann <strong>im</strong><br />
Frühjahr 2011 beg<strong>in</strong>nen und noch <strong>im</strong><br />
Sommer abgeschlossen werden.<br />
Zurzeit wird die von den<br />
Landschaftsarchitekten Fugmann/Janotta<br />
erstellte Planung, <strong>in</strong> die viele<br />
Ideen und <strong>Vor</strong>schläge e<strong>in</strong>es vom Amt<br />
für Umwelt und Natur <strong>im</strong> April 2008<br />
mit Anwohnern durchgeführten<br />
Workshops e<strong>in</strong>geflossen s<strong>in</strong>d, aktualisiert.<br />
Das ist vor allem deshalb<br />
erforderlich, weil die BVV <strong>in</strong>zwischen<br />
dem Wunsch zahlreicher Anwohner<br />
entsprochen hat, e<strong>in</strong> auf dem Areal<br />
verbliebenes ehemaliges Werkstatt-<br />
©S.T.E.R.N. <strong>GmbH</strong><br />
gebäude zu e<strong>in</strong>em Spiel- und Nachbarschaftshaus<br />
umzubauen. Die dafür<br />
erforderlichen 200.000 EUR s<strong>in</strong>d<br />
bereits <strong>in</strong> die Kosten- und F<strong>in</strong>anzierungsliste<br />
des Sanierungsgebiets<br />
Teutoburger Platz aufgenommen<br />
worden, bedürfen aber noch e<strong>in</strong>er<br />
F<strong>in</strong>anzierungszusage. Der Betreiber<br />
des Platzhauses wird <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />
Interessenbekundungsverfahren ermittelt.<br />
Noch vor den Sommerferien<br />
soll die überarbeitete Planung dem<br />
Stadtentwicklungsausschuss der BVV<br />
sowie der bezirklichen Spielplatzkommission<br />
sowie <strong>im</strong> Rahmen e<strong>in</strong>er<br />
Anwohnerversammlung vorgestellt<br />
werden.
Verschobene Sanierung<br />
Gesobau zog Ankündigung zur<br />
Modernisierung zurück Von H. Seefeld<br />
Obwohl 89 Prozent der Mieter<br />
zugest<strong>im</strong>mt haben, zog die Wohnungsgesellschaft<br />
Gesobau AG ihre<br />
Modernisierungsankündigung für<br />
die 130 Wohnungen <strong>in</strong> der Breite<br />
Straße 28 bis 31 <strong>im</strong> Sanierungsgebiet<br />
Wollankstraße zurück. »Wie es<br />
weitergeht, ist noch offen«, erklärt<br />
die Sprecher<strong>in</strong> der Gesellschaft,<br />
Kirsten Huthmann. Die Entscheidung<br />
fiel am 12. März, nur e<strong>in</strong>en Tag<br />
nach dem Votum <strong>im</strong> BVV-Ausschuss<br />
für Stadtentwicklung, die ausstehende<br />
sanierungsrechtliche Genehmigung<br />
an e<strong>in</strong> Sozialplanverfahren<br />
zu knüpfen, <strong>in</strong> dessen Ergebnis die<br />
Miethöhe nach der Sanierung durch<br />
den Mietspiegelwert begrenzt bzw.<br />
bei 30 Prozent des jeweils verfügbaren<br />
Haushaltsnettoe<strong>in</strong>kommens gekappt<br />
werden sollte. »Städtische<br />
Gesellschaften sollen preiswerten<br />
Wohnraum für e<strong>in</strong>kommensschwache<br />
Haushalte bieten, unabhängig<br />
davon, ob es sich um Empfänger von<br />
Transferleistungen handelt oder<br />
nicht«, begründete der SPD-Bezirksverordnete<br />
Klaus M<strong>in</strong>drup den<br />
<strong>Vor</strong>stoß. Würde die Gesobau die<br />
<strong>Vor</strong>gaben nicht akzeptieren, könne<br />
e<strong>in</strong> solches Sozialplanverfahren<br />
auch vom Bezirksamt festgelegt<br />
werden. Besonders groß sollten die<br />
Preissprünge bei jenen 40 Wohnungen<br />
ausfallen, <strong>in</strong> denen e<strong>in</strong> Balkonanbau<br />
vorgesehen war. Die durchschnittliche<br />
Nettokaltmiete wäre<br />
dort laut <strong>Mieterberatung</strong> FSW von<br />
4,79 EUR/m² auf 7,30 EUR/m²<br />
gestiegen. Die Rücknahme der<br />
Modernisierungsankündigung<br />
macht nun alles obsolet. Stattdessen<br />
wird wohl die Gesobau den Baubeg<strong>in</strong>n<br />
auf 2012 verschieben. Nach<br />
dem derzeitigem Stand wird das<br />
Sanierungsgebiet Mitte 2011 aufgehoben,<br />
e<strong>in</strong>e sanierungsrechtliche<br />
Genehmigung braucht danach nicht<br />
mehr e<strong>in</strong>geholt werden. Die Baugenehmigung<br />
hat die Gesobau <strong>im</strong><br />
Januar dieses Jahres erhalten. Sie ist<br />
drei Jahre gültig.<br />
Pankow<br />
Das Ersche<strong>in</strong>ungsbild des »Tors nach Pankow« ist derzeit wenig e<strong>in</strong>ladend.<br />
E<strong>in</strong> Tor für Pankow<br />
E<strong>in</strong> Tor ist für den Berl<strong>in</strong>er ke<strong>in</strong>e große<br />
Unbekannte, schließlich umgab bis<br />
1867 e<strong>in</strong>e Akzisemauer das Stadtgebiet.<br />
E<strong>in</strong>lass fand man nur durch<br />
diverse Öffnungen, deren Namen sich<br />
vielfach <strong>im</strong> Straßenbild erhalten<br />
haben, wie das Rosenthaler Tor, das<br />
Königstor oder das Schönhauser Tor.<br />
Selbst das bekannteste Wahrzeichen<br />
Berl<strong>in</strong>s ist e<strong>in</strong> ehemaliger Zollkontrollpunkt<br />
– das Brandenburger Tor.<br />
Ke<strong>in</strong> Wunder also, dass man<br />
auch <strong>in</strong> Pankow gern e<strong>in</strong> Stadttor<br />
hätte. Der Bezirksstadtrat für Öffentliche<br />
Ordnung und Verkehr, Jens-<br />
Holger Kirchner, kennt sogar den<br />
passenden Ort dafür: »Die Bahnbrükken<br />
über die Berl<strong>in</strong>er Straße bilden<br />
e<strong>in</strong>e markante E<strong>in</strong>gangssituation zum<br />
Pankower Zentrum«. Er hat jetzt e<strong>in</strong>en<br />
Wettbewerb <strong>in</strong>itiiert, <strong>in</strong> dessen Ergebnis<br />
diese Brücken »mit e<strong>in</strong>em deutlichen<br />
künstlerischen Zeichen als Tor<br />
nach Pankow« markiert werden<br />
sollen. Insgesamt 136.500 EUR will er<br />
dafür ausgeben. Das Geld für Kunst<br />
steht <strong>im</strong> Rahmen von wichtigen<br />
Straßenumbauarbeiten grundsätzlich<br />
zur Verfügung. Die Summe ist diesmal<br />
so groß, da derzeit <strong>in</strong> Pankow an vier<br />
Hauptverkehrsstraßen gleichzeitig<br />
gewerkelt wird, neben der Berl<strong>in</strong>er<br />
<strong>Vor</strong> Ort 04. 2010 8<br />
©Hartmut Seefeld<br />
Bezirksamt lobt Kunstwettbewerb für Berl<strong>in</strong>er Straße aus Von Hartmut Seefeld<br />
Straße auch an der Pasewalker Straße,<br />
der Blankenburger Straße und der<br />
Friedrich-Engels-Straße.<br />
Da erfolgversprechende künstlerische<br />
Wettbewerbe eher nicht<br />
durch Tiefbau<strong>in</strong>genieure betreut werden<br />
sollten, wurde das Amt für Kultur<br />
und Bildung als Kooperationspartner<br />
mit <strong>in</strong>s Boot geholt. Dort hatte man<br />
Anfang Februar elf Künstler<strong>in</strong>nen und<br />
Künstler e<strong>in</strong>geladen, sich an dem<br />
Wettbewerb zu beteiligen. »Am 18.<br />
Mai müssen die Arbeiten abgegeben<br />
werden, am 7. Juni tagt das Preisgericht,<br />
und e<strong>in</strong>en Tag später wird die<br />
Entscheidung bekannt gegeben«, erklärt<br />
die Leiter<strong>in</strong> der kommunalen<br />
Galerie Pankow, Annette Tietz. Unter<br />
den vier Fachpreisrichtern bef<strong>in</strong>den<br />
sich drei Künstler und e<strong>in</strong> Architekt.<br />
Alternativ könnte das Kunstwerk<br />
auch e<strong>in</strong>en eigenen Standort <strong>im</strong><br />
Straßenland südlich der Bahnbrücken<br />
erhalten. »Wir können uns vorstellen,<br />
dass der Siegerentwurf m<strong>in</strong>destens<br />
zehn Jahre <strong>im</strong> Straßenbild präsent<br />
ist«, sagt Tietz. Damit auch die drei<br />
anderen »mitf<strong>in</strong>anzierenden« Straßen<br />
<strong>in</strong> den Genuss der Kunstaktion<br />
kommen, sollen zum<strong>in</strong>dest e<strong>in</strong>zelne<br />
Elemente deren doch eher unspektakuläres<br />
Umfeld bereichern.
Weißensee<br />
Bildungszentrum erweitert<br />
Volkshochschule und Musikschule <strong>in</strong> neuem Domizil Von Albrecht Molle<br />
Mit dem E<strong>in</strong>zug der Volkshochschule<br />
Weißensee und der Musikschule<br />
»Béla Bartok« <strong>in</strong> das frisch sanierte<br />
ehemalige Verwaltungsgebäude der<br />
Polymant-Gummiwerke <strong>in</strong> der Bizetstraße<br />
27 direkt neben der Wolfdietrich-Schnurre-Bibliothek<br />
hat jetzt <strong>im</strong><br />
Sanierungsgebiet Komponistenviertel<br />
noch vor dessen Aufhebung e<strong>in</strong>er<br />
der größten bezirklichen Bildungsstandorte<br />
Berl<strong>in</strong>s den Betrieb aufgenommen.<br />
Der 1927 errichtete, noch<br />
vor e<strong>in</strong>e<strong>in</strong>halb Jahren von langem<br />
Leerstand schwer gezeichnete Stahlbetonbau<br />
präsentiert sich <strong>in</strong> völlig<br />
neuem Look. An dem vom Architekturbüro<br />
Kny&Weber geplanten und<br />
vom Büro WERKSTADT, dem Sanierungsbeauftragten<br />
<strong>im</strong> Komponistenviertel,<br />
koord<strong>in</strong>ierten Umbau waren<br />
fast 40 Firmen beteiligt. Der bisher an<br />
verschiedenen Orten untergebrachten<br />
Volkshochschule stehen nun <strong>in</strong><br />
zentraler Lage mehr als 20 Unterrichtsräume<br />
sowie e<strong>in</strong>e Lehrküche zur<br />
Verfügung. Die bislang ebenfalls<br />
»aufgesplitterte« Musikschule belegt<br />
21 Räume, darunter e<strong>in</strong> Schlagzeugstudio<br />
<strong>im</strong> Kellergeschoss. Im Erdge-<br />
schoss gibt es e<strong>in</strong> Bistro sowie zwei<br />
Veranstaltungssäle, die auch angemietet<br />
werden können. Kulturamtsleiter<br />
Holger Dernbach erwartet, dass<br />
zu den künftigen Nutzern auch<br />
Initiativen aus dem Kiez zählen<br />
werden. Die Anerkennung des Bezirks<br />
für das Engagement aller an der<br />
Realisierung des <strong>Vor</strong>habens Beteiligten<br />
sprach während der Eröffnungsfeier<br />
am 24. März Kulturstadtrat<br />
Michail Nelken aus. Besonderer Dank<br />
gelte der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung,<br />
die sich schon Anfang<br />
2006 erboten hatte, das Projekt<br />
e<strong>in</strong>schließlich Grunderwerb komplett<br />
mit Stadterneuerungsmitteln <strong>in</strong> Höhe<br />
von rund drei Millionen EUR zu<br />
f<strong>in</strong>anzieren, um den Abbau der<br />
städtebaulichen Mängel <strong>im</strong> zentralen<br />
Bereich um den Antonplatz zu<br />
forcieren. Dass das Bezirksamt dann<br />
noch fast zwei Jahre brauchte, ehe es<br />
sich angesichts der Ankündigung aus<br />
dem Hause von Senator<strong>in</strong> Junge-<br />
Reyer, die Mittel an e<strong>in</strong>en anderen<br />
Bezirk zu vergeben, zu der Offerte<br />
bekannte, blieb an diesem freudvollen<br />
Tag unerwähnt.<br />
©Tobias Schietzelt<br />
H<strong>in</strong>ter der restaurierten Fassade des ehemaligen Verwaltungsbaus der Weißenseer Gummifabrik wird jetzt Musik gemacht.<br />
<strong>Vor</strong> Ort 04. 2010 9<br />
»Möwe« ist <strong>im</strong> Anflug<br />
Erbbauvertrag für »Peter Edel«<br />
vor Unterzeichnung Von A. Molle<br />
Nach e<strong>in</strong>em mehr als zweijährigen<br />
Verhandlungsmarathon hat das Bezirksamt<br />
Pankow jetzt grünes Licht<br />
für die Ansiedelung der privaten<br />
Berl<strong>in</strong>er Schule für Schauspiel <strong>im</strong><br />
ehemaligen Weißenseer Kulturhaus<br />
»Peter Edel« gegeben. Zu dem ca.<br />
2.200 m² großen Grundstück Berl<strong>in</strong>er<br />
Allee 123/125 ist mit der<br />
Gesellschaft für Stadtentwicklung<br />
g<strong>GmbH</strong> (GSE) e<strong>in</strong> Erbbaurechtsvertrag<br />
mit e<strong>in</strong>er Laufzeit von 30 Jahren<br />
abzuschließen, heißt es <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em am<br />
9. März gefassten Bezirksamtsbeschluss.<br />
Die GSE wird als Partner<strong>in</strong> der<br />
bislang <strong>in</strong> der Boxhagener Straße <strong>in</strong><br />
Friedrichsha<strong>in</strong> ansässigen Schauspielschule<br />
den Umbau des maroden,<br />
Ende 2007 stillgelegten Gebäudes<br />
zur Ausbildungs- und Spielstätte<br />
»Die Möwe« übernehmen und ca.<br />
drei Millionen EUR <strong>in</strong>vestieren. Dafür<br />
soll es dem Vertragspartner vorbehaltlich<br />
der Zust<strong>im</strong>mung der Senatsverwaltung<br />
für F<strong>in</strong>anzen für den<br />
symbolischen Preis von e<strong>in</strong>em Euro<br />
überlassen werden. Ursprünglich<br />
hatte das Bezirksamt für das<br />
Gebäude, das 1886 als Restaurant<br />
direkt neben der Brauerei Sternekker<br />
am südöstlichen E<strong>in</strong>gang zum<br />
Park am Weißen See errichtet<br />
worden war, e<strong>in</strong>en Kaufpreis von<br />
700.000 EUR gefordert, was e<strong>in</strong>e<br />
längere Unterbrechung der Gespräche<br />
zur Folge hatte. Die für<br />
bezirkliche Immobilien zuständige<br />
Stadträt<strong>in</strong> Christ<strong>in</strong>e Keil, die den<br />
jetzt erzielten Kompromiss vorgeschlagen<br />
hatte, erklärte gegenüber<br />
»<strong>Vor</strong> <strong>Ort«</strong>, dass es »aus der<br />
Senatsf<strong>in</strong>anzverwaltung bereits positive<br />
Signale gegeben hat, so dass<br />
wir davon ausgehen, dass dem<br />
Vertrag zugest<strong>im</strong>mt wird«. Der<br />
Leiter der Berl<strong>in</strong>er Schule für<br />
Schauspiel, Lars Liepe, will vor der<br />
Unterzeichnung jedoch noch e<strong>in</strong>ige<br />
Details geklärt haben. Für den<br />
Umbau des Gebäudes s<strong>in</strong>d rund<br />
zwei Jahre veranschlagt.
»Deal or<br />
No Deal«<br />
BVV Mitte für Erweiterung<br />
des Mauerparks Von Hartmut Seefeld<br />
Mit den St<strong>im</strong>men von SPD, Grünen<br />
und FDP hat die Bezirksverordnetenversammlung<br />
(BVV) des Nachbarbezirks<br />
Mitte am 18. März für e<strong>in</strong>e<br />
Fertigstellung des Mauerparks auch<br />
auf Wedd<strong>in</strong>ger Seite plädiert. Sie<br />
unterstützt mit diesem Beschluss die<br />
Pläne von Mittes Stadtrat für Stadtentwicklung,<br />
Ephra<strong>im</strong> Gothe, der <strong>in</strong><br />
langwierigen Verhandlungen mit<br />
dem privaten Grundstückseigentümer<br />
Vivico e<strong>in</strong>en Deal ausgehandelt<br />
hat. Im Gegenzug für die kostenlose<br />
Bereitstellung von knapp sechs Hektar<br />
künftiger Parkfläche zwischen<br />
Bernauer Straße und Gle<strong>im</strong>tunnel, so<br />
das aktuelle Agreement, bekäme das<br />
Unternehmen für se<strong>in</strong> Areal westlich<br />
des K<strong>in</strong>derbauernhofs Baurecht für<br />
viergeschossige Reihenhäuser und<br />
sechsgeschossige Wohnhäuser e<strong>in</strong>geräumt.<br />
Der Beschluss wird <strong>in</strong> Pankow<br />
sehr unterschiedlich aufgenommen.<br />
Der Grünenabgeordnete aus <strong>Prenzlauer</strong><br />
<strong>Berg</strong>, Andreas Otto, begrüßt den<br />
BVV-Beschluss, weil »damit die 14<br />
Hektar Gesamtfläche für den Mauerpark<br />
<strong>in</strong> greifbare Nähe rücken«. Auch<br />
die L<strong>in</strong>ke bewertet den Beschluss als<br />
»e<strong>in</strong>en Schritt <strong>in</strong> die richtige Richtung«.<br />
Allerd<strong>in</strong>gs lehnt sie, wie <strong>in</strong> dem<br />
BVV-Beschluss explizit benannt, e<strong>in</strong>en<br />
Teilabriss des denkmalgeschützten<br />
Gle<strong>im</strong>tunnels zur Erschließung des<br />
neuen Wedd<strong>in</strong>ger Wohngebiets vehement<br />
ab. »Das Baudenkmal ist zu<br />
sanieren und e<strong>in</strong>e natürliche Belichtung<br />
wieder herzustellen«, fordert<br />
auch der Pankower Stadtrat für<br />
Stadtentwicklung, Michail Nelken.<br />
E<strong>in</strong>er Erschließung von <strong>Prenzlauer</strong><br />
<strong>Berg</strong> aus, etwa <strong>in</strong> Verlängerung<br />
der Kopenhagener Straße, wird, wie<br />
bereits berichtet, parteiübergreifend<br />
<strong>in</strong> diesem Bezirk die Zust<strong>im</strong>mung<br />
verweigert.<br />
Im Gegensatz zur Bürger<strong>in</strong>itiative<br />
»Freunde des Mauerparks«, deren<br />
Umwelt<br />
Auf der Erweiterungsfläche des Mauerparks auf Wedd<strong>in</strong>ger Seite haben sich e<strong>in</strong>ige Baufirmen angesiedelt.<br />
Ideen zum großen Teil auch <strong>in</strong> den<br />
neuesten <strong>Vor</strong>schlag von Stadtrat<br />
Gothe e<strong>in</strong>geflossen s<strong>in</strong>d, lehnt der<br />
»Initiativkreis Mauerpark Fertigstellen«<br />
die von ihm als »Basarhandel mit<br />
Grundstücken« titulierten Pläne strikt<br />
ab: »Die Fertigstellung des Mauerparks<br />
darf nicht <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en Zusammenhang<br />
mit e<strong>in</strong>er großflächigen Bebauung<br />
<strong>im</strong> Norden des Areals diskutiert<br />
werden, beide Komplexe müssen<br />
getrennt vone<strong>in</strong>ander verhandelt<br />
werden«, lautet die von den Sprechern<br />
Angelika Schön und Ralf Mark<br />
Stockfisch erhobene Forderung. Zudem<br />
verweisen sie auf e<strong>in</strong>en Parteitagsbeschluss<br />
der Landes-SPD, den<br />
Mauerpark auf dem <strong>im</strong> Berl<strong>in</strong>er<br />
Flächennutzungsplan als Grünfläche<br />
ausgewiesenen Terra<strong>in</strong> zu vollenden.<br />
Das würde auch die Brachfläche<br />
nördlich des Gle<strong>im</strong>tunnels mit e<strong>in</strong>beziehen.<br />
Der »Bürgervere<strong>in</strong> Gle<strong>im</strong>viertel«<br />
wiederum begrüßt zwar ausdrücklich<br />
die Intention des neuesten Gothe-<br />
<strong>Vor</strong>schlags bzw. BVV-Beschlusses,<br />
»ke<strong>in</strong>e vom Senat 1993 als Mauerpark<br />
ausgelobte Flächen zu bebauen«,<br />
alle<strong>in</strong> die Rahmenbed<strong>in</strong>gungen werden<br />
sehr kritisch gesehen. Besonders<br />
die avisierte Bebauung der ehemaligen<br />
Güterbahnhofsfläche nördlich<br />
des Gle<strong>im</strong>tunnels wird <strong>in</strong> Frage<br />
gestellt. Ȇber die prognostizierten<br />
Baumengen ist auf ke<strong>in</strong>en Fall das<br />
letzte Wort gesprochen. Wir werden<br />
uns <strong>im</strong> Rahmen des Bebauungsplan-<br />
<strong>Vor</strong> Ort 04. 2010 10<br />
©Hartmut Seefeld<br />
verfahrens zu dieser Frage wie auch<br />
zur Problematik der Erschließung<br />
deutlich zu Wort melden«, erklärt<br />
Vere<strong>in</strong>ssprecher He<strong>in</strong>er Funken.<br />
B-Plan notwendig<br />
Für e<strong>in</strong> solches Bebauungsplanverfahren,<br />
bei dem auch e<strong>in</strong>e breite<br />
Bürgerbeteiligung vorgeschrieben ist<br />
und <strong>in</strong> dessen Ergebnis die künftige<br />
Nutzung der Areale als Grün- bzw.<br />
Bauland dann auch rechtlich gesichert<br />
wäre, müsste das Bezirksamt<br />
zunächst e<strong>in</strong>en sogenannten Aufstellungsbeschluss<br />
fassen. Stadtrat Gothe<br />
hatte bereits <strong>im</strong> Herbst vergangenen<br />
Jahres gegenüber »<strong>Vor</strong> <strong>Ort«</strong> erklärt,<br />
dass das Bezirksamt Mitte als erstes<br />
e<strong>in</strong>en solchen Beschluss fassen würde,<br />
wenn <strong>in</strong> der BVV, wie nunmehr<br />
geschehen, e<strong>in</strong> mehrheitliches Votum<br />
für se<strong>in</strong>e Mauerparkpläne abgegeben<br />
wird. Am 21. April soll <strong>im</strong> Hauptausschuss<br />
des Abgeordnetenhauses die<br />
Freigabe der bislang e<strong>in</strong>gefrorenen<br />
Gelder für die F<strong>in</strong>anzierung der<br />
konkreten Planungsarbeiten zur Mauerparkerweiterung<br />
<strong>in</strong> Regie der landeseigenen<br />
Grün Berl<strong>in</strong> <strong>GmbH</strong> auf<br />
der Tagesordnung stehen. Hat der<br />
Bezirk bis dah<strong>in</strong> die oder das B-<br />
Planverfahren angestoßen und hält<br />
sich die Vivico auch weiterh<strong>in</strong> an die<br />
bislang eher als Absichtserklärung<br />
e<strong>in</strong>zustufende Übere<strong>in</strong>kunft, dürfte<br />
e<strong>in</strong>er Freigabe der Summe nichts <strong>im</strong><br />
Wege stehen.
He<strong>im</strong>atgeschichte<br />
Amt wurde Krankenhaus<br />
Aus der Geschichte des Gebäudes Danziger Straße 73/75 Von Albrecht Molle<br />
Wenn Häuser sprechen könnten,<br />
hätte wohl auch das ehemalige, über<br />
90 Jahre alte Schulgebäude zwischen<br />
dem Fröbelplatz und der Kreuzung<br />
<strong>Prenzlauer</strong> Allee/Danziger Straße,<br />
dessen rotes Ziegeldach noch <strong>im</strong>mer<br />
die Blicke auf sich zieht, viel zu<br />
erzählen. Es wäre die Geschichte<br />
e<strong>in</strong>es kommunalen Baus, der se<strong>in</strong>en<br />
eigentlichen Zweck als Geme<strong>in</strong>dedoppelschule<br />
nur knapp vier Jahre<br />
lang erfüllen konnte und der <strong>im</strong> Lauf<br />
der Jahrzehnte dann e<strong>in</strong>e Umnutzung<br />
nach der anderen erfuhr.<br />
Es war die Zeit kurz vor<br />
Ausbruch des 1. Weltkriegs, als <strong>im</strong><br />
Ergebnis der Stadterweiterung die<br />
E<strong>in</strong>wohnerzahl auf dem Gebiet des<br />
späteren Bezirks <strong>Prenzlauer</strong> <strong>Berg</strong> die<br />
300.000-Marke überschritten hatte.<br />
Es fehlten vor allem Schulplätze,<br />
weswegen der Magistrat den damaligen<br />
Stadtbaudirektor Ludwig Hoffmann<br />
mit dem schnellstmöglichen<br />
Abbau dieses Defizits beauftragte.<br />
Hoffmann, nach dessen Entwürfen<br />
alle<strong>in</strong> <strong>in</strong> <strong>Prenzlauer</strong> <strong>Berg</strong> 24 Schulen<br />
entstanden, plante damals auch den<br />
Bau des Schulgebäudes <strong>in</strong> der<br />
Danziger Straße 62/64 (heute 73/75).<br />
Der begann zwar noch <strong>im</strong> Sommer<br />
1914, wurde aber kurz nach Kriegsausbruch<br />
<strong>im</strong> August e<strong>in</strong>gestellt und<br />
erst 1919, e<strong>in</strong> Jahr nach Kriegsende<br />
und Ausrufung der Republik, vollendet.<br />
E<strong>in</strong>zug hielten u. a. die Schüler<strong>in</strong>nen<br />
und Schüler e<strong>in</strong>er Barackenschule,<br />
die schon 1908 auf dem nahe<br />
gelegenen Danziger Platz errichtet<br />
worden war. Doch der Spaß am<br />
Lernen und Lehren <strong>in</strong> dem geräumigen<br />
Neubau war von kurzer Dauer.<br />
Denn nachdem <strong>im</strong> Herbst 1920 Berl<strong>in</strong><br />
zur E<strong>in</strong>heitsgeme<strong>in</strong>de mit <strong>in</strong>sgesamt<br />
20 Bezirken geworden war, begann<br />
auch <strong>in</strong> <strong>Prenzlauer</strong> <strong>Berg</strong> die Suche<br />
nach Unterkünften für die nun zu<br />
bildende Bezirksverwaltung. Und da<br />
<strong>im</strong> Ergebnis des Krieges die Geburtenrate<br />
und damit der Bedarf an<br />
Schulplätzen wieder gesunken waren,<br />
fiel die Wahl auch auf Schulen. So<br />
zogen 1921 zunächst e<strong>in</strong>ige Ämter<br />
des Bezirksamts <strong>in</strong> die Danziger<br />
Straße 62/64 e<strong>in</strong>. Das führte zwar zu<br />
massiven Protesten der Elternvertretungen,<br />
doch sie konnten nicht<br />
verh<strong>in</strong>dern, dass die dort angesiedelte<br />
306. Geme<strong>in</strong>deschule und das<br />
Sophien-Gymnasium <strong>in</strong> die Mandelstraße<br />
verlegt wurden, so dass dem<br />
Bezirksamt schon bald der gesamte<br />
©Kommunaler Museumsverbund Pankow<br />
Ab 1934 wurde die Danziger Straße 64 als Reichsluftschutzschule <strong>in</strong> Regie des Reichsluftschutzbundes (RLB) genutzt.<br />
<strong>Vor</strong> Ort 04. 2010 11<br />
Neubau zur Verfügung stand. Die Aula<br />
wurde zur Tagungsstätte der Bezirksversammlung<br />
umgestaltet.<br />
Orco schweigt zur Zukunft<br />
Die nächste, weitaus gravierendere<br />
Umnutzung erfuhr der viergeschossige<br />
Gebäudekomplex dann unter dem<br />
Nazireg<strong>im</strong>e. Nachdem das Bezirksamt<br />
<strong>in</strong> das ehemalige Hufeland-Hospital<br />
<strong>in</strong> der nahe gelegenen Fröbelstraße<br />
umgezogen war, etablierte Anfang<br />
1934 das Präsidium des Reichsluftschutzbundes<br />
se<strong>in</strong>e Schulungse<strong>in</strong>richtung<br />
<strong>in</strong> der Danziger Straße 62/<br />
64. Er begann schon bald, <strong>in</strong> den<br />
Schulen des Bezirks Luftschutzräume<br />
und Übungshäuser e<strong>in</strong>zurichten, um<br />
die Schüler <strong>im</strong> Rahmen e<strong>in</strong>er »wirklichkeitsnahen<br />
Ausbildung« an den<br />
Gedanken e<strong>in</strong>es neuen Krieges zu<br />
gewöhnen, der fünf Jahre später mit<br />
dem Überfall auf Polen begann. Von<br />
den 1943 verstärkt e<strong>in</strong>setzenden<br />
Luftangriffen der Alliierten auf die<br />
»Reichshauptstadt« war dann auch<br />
die ehemalige Schule am Fröbelplatz<br />
betroffen, das Lehrerhaus sowie e<strong>in</strong><br />
Seitenflügel wurden zerstört. Kurz vor<br />
Kriegsende funktionierte man das<br />
Hauptgebäude zu e<strong>in</strong>em Behelfskrankenhaus<br />
um. Nach der Befreiung<br />
wurde es dann dem nur etwa 200<br />
Meter entfernten Krankenhaus <strong>Prenzlauer</strong><br />
<strong>Berg</strong> zugeordnet und 2005 vom<br />
Krankenhauskonzern Vivantes aufgegeben.<br />
Noch <strong>im</strong> gleichen Jahr erwarb<br />
die Immobiliengesellschaft Orco Germany<br />
das Gebäude, um es <strong>in</strong> e<strong>in</strong><br />
Pflegehe<strong>im</strong> umzubauen. Seitdem<br />
s<strong>in</strong>d zwei Seitenflügel entstanden,<br />
und auch der Innenausbau des<br />
Hauptgebäudes hat begonnen. E<strong>in</strong>e<br />
Anfrage, wann der Umbau abgeschlossen<br />
se<strong>in</strong> werde, konnte bei<br />
Orco Germany niemand beantworten.<br />
Das Ans<strong>in</strong>nen des Investors, auch<br />
die mit Ahornbäumen bestandene<br />
Freifläche direkt am Schnittpunkt von<br />
<strong>Prenzlauer</strong> Allee und Danziger Straße<br />
zu erwerben, um auch sie zu bebauen,<br />
hat das Bezirksamt abgelehnt. Auf<br />
dem kle<strong>in</strong>en Platz, auf dem Bänke<br />
zum Verweilen e<strong>in</strong>laden, steht seit<br />
1974 der Tropfbrunnen »K<strong>in</strong>der<br />
unterm Regenschirm«, mit dem der<br />
Bildhauer Stefan Horota den jüngsten<br />
Bewohnern von <strong>Prenzlauer</strong> <strong>Berg</strong> e<strong>in</strong><br />
Denkmal gesetzt hat.
Hoffen auf »Höffi«<br />
Projekte<br />
Investor Krieger mit erstem Konzept für Rangierbahnhof Pankow Von H. Seefeld<br />
Der Pankower Beamte He<strong>in</strong>z Liepold<br />
hat schon viele Investoren kommen<br />
und gehen sehen. Geschäftsführer<br />
von luxemburgischen Immobilienfonds,<br />
Projektentwickler spanischer<br />
Banken oder auch <strong>Vor</strong>stände deutscher<br />
Stiftungen gaben sich bei ihm<br />
©Hartmut Seefeld<br />
Pankows neue Mitte hat heute das Ambiente e<strong>in</strong>es ehemaligen russischen Flugplatzes <strong>in</strong> der brandenburgischen Prov<strong>in</strong>z.<br />
e<strong>in</strong> Stelldiche<strong>in</strong>. Meist g<strong>in</strong>g es um<br />
etwas Neubau oder e<strong>in</strong> bisschen<br />
Sanierung. Doch diesmal war alles<br />
anders. »Das ist absolute Championsleague,<br />
das hat e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>malige<br />
Größe«, zeigte sich der Leiter des<br />
Pankower Amts für Stadtentwicklung<br />
an diesem Abend des 25. Februars<br />
sichtlich bee<strong>in</strong>druckt. Kurz zuvor<br />
hatte der Berl<strong>in</strong>er Unternehmer Kurt<br />
Krieger den Bezirksverordneten <strong>im</strong><br />
BVV-Ausschuss für Stadtentwicklung<br />
se<strong>in</strong>e Pläne für das fast 250.000 m²<br />
große Areal des früheren Rangierbahnhofs<br />
Pankow präsentiert.<br />
Kurt Krieger ist ke<strong>in</strong> Unbekannter<br />
<strong>in</strong> der Stadt. Se<strong>in</strong>er Familie<br />
gehören e<strong>in</strong>ige große Möbelhäuser,<br />
neben Möbel-Krieger auch Möbel-<br />
Walther und vor allem Möbel-Höffner,<br />
das der Patriarch meist e<strong>in</strong>fach nur<br />
»Höffi« nennt. Das operative Möbelgeschäft<br />
hat er längst an se<strong>in</strong>e<br />
Tochter Sonja übertragen, er selbst<br />
steht e<strong>in</strong>er Projektentwicklungsgesellschaft<br />
mit ca. 20 Mitarbeitern vor.<br />
Und mit dieser hat der 62jährige<br />
gebürtige Pankower Ende vergange-<br />
nen Jahres das gesamte brachliegende<br />
Gelände zwischen Berl<strong>in</strong>er Straße,<br />
Damerowstraße, <strong>Prenzlauer</strong> Promenade<br />
und Granitzstraße gekauft. Mit<br />
vollem wirtschaftlichen Risiko und<br />
ohne Rücktrittsrecht <strong>im</strong> Kaufvertrag,<br />
wie es heißt. Es hat ke<strong>in</strong>e zwei Monate<br />
gedauert, bis Krieger e<strong>in</strong> erstes<br />
Konzept vorlegen konnte. Er überschreibt<br />
es selbstbewusst mit: »Die<br />
neue Mitte Pankows«, wohl wissend,<br />
dass er damit allen Freunden des<br />
historischen Zentrums ke<strong>in</strong>e Freude<br />
bereiten wird. Dabei ist sich Krieger<br />
durchaus bewusst, dass er nur<br />
geme<strong>in</strong>sam mit Bezirksamt und BVV<br />
se<strong>in</strong>e großen Pläne, die e<strong>in</strong> Investitionsvolumen<br />
von 250 Millionen EUR<br />
haben, auch verwirklichen kann.<br />
Im Detail plant Krieger drei<br />
Bereiche. Ganz <strong>im</strong> Nordosten, dort wo<br />
<strong>Vor</strong> Ort 04. 2010 12<br />
die <strong>Prenzlauer</strong> Promenade <strong>in</strong> die<br />
Autobahn A 114 übergeht, will er<br />
e<strong>in</strong>en neuen »Höffi« mit 42.000 m²<br />
Verkaufsfläche bauen und zugleich<br />
noch e<strong>in</strong> weiteres E<strong>in</strong>zelhandelszentrum<br />
dazu. Krieger zielt mit diesem<br />
Standort nicht nur auf die Berl<strong>in</strong>er<br />
Kundschaft, sondern vor allem auch<br />
auf Brandenburger und Mecklenburger.<br />
»Der gesamte Nordosten Berl<strong>in</strong>s<br />
hat <strong>in</strong> dieser H<strong>in</strong>sicht noch Reserven«,<br />
sagt auch der Geschäftsführer des<br />
E<strong>in</strong>zelhandelsverbands Berl<strong>in</strong>-Brandenburg,<br />
Nils Busch-Petersen. Der<br />
Verband stehe den Plänen aufgeschlossen<br />
gegenüber. »Endlich wurde<br />
e<strong>in</strong>e Konzept aus e<strong>in</strong>em Guss vorgelegt«,<br />
me<strong>in</strong>t der E<strong>in</strong>zelhandelslobbyist,<br />
der als Pankower auch privat »sehr<br />
froh« darüber ist, dass die Ödnis auf<br />
dem Gelände verschw<strong>in</strong>den soll.<br />
Für Busch-Petersen ist vor allem<br />
auch wichtig, dass die Pläne des<br />
Grundstückvorbesitzers aurelis, zunächst<br />
erst e<strong>in</strong>mal nur <strong>in</strong> Höhe der<br />
Berl<strong>in</strong>er Straße e<strong>in</strong> E<strong>in</strong>kaufszentrum<br />
zu bauen, vom Tisch s<strong>in</strong>d. »Das hätte<br />
wirklich negativen E<strong>in</strong>fluss auf den<br />
E<strong>in</strong>zelhandel <strong>in</strong> Alt-Pankow gehabt«.<br />
Krieger will dort nun e<strong>in</strong> Verwaltungsund<br />
Dienstleistungszentrum rund um<br />
e<strong>in</strong>en Platz bauen. Denkbar wären e<strong>in</strong><br />
Ärztehaus, e<strong>in</strong>e Bibliothek und Büros.<br />
Als Klammer zwischen »Höffi« und<br />
dem neuen Zentrum schlägt Krieger<br />
e<strong>in</strong>en Park vor. Er würde aus 13 Teilen<br />
bestehen, jeder Pankower Ortsteil<br />
würde hier se<strong>in</strong>en Grünbereich bekommen,<br />
ergänzt durch Freilichtbühne<br />
und Sporte<strong>in</strong>richtungen.<br />
Bei der Präsentation <strong>im</strong> BVV-<br />
Ausschuss ist Krieger trotz der<br />
Wuchtigkeit se<strong>in</strong>es Projekts auf wenig<br />
Widerstand gestoßen. Unisono wurden<br />
zwar detailliertere Gespräche<br />
angemahnt und darauf gedrungen,<br />
die bereits mit aurelis <strong>in</strong>itiierten<br />
Akteursrunden weiterzuführen, rundheraus<br />
abgelehnt wurde das Konzept<br />
nicht. Der Stadtrat für Stadtentwicklung,<br />
Michail Nelken, mahnt vor allem<br />
Unvore<strong>in</strong>genommenheit bei der weiteren<br />
Diskussion an, und Investor<br />
Krieger konnte sich den H<strong>in</strong>weis nicht<br />
verkneifen, dass er auch schon mal<br />
16 Jahre warten konnte, bis er e<strong>in</strong><br />
Projekt verwirklichte. Für Amtsleiter<br />
Liepold ist das ke<strong>in</strong> verlockender<br />
Gedanke. »Die Grundidee des Projekts<br />
ersche<strong>in</strong>t doch überzeugend«.
<strong>Mieterberatung</strong><br />
Sozialpläne für Mieter<br />
Von Sylvia Hoehne-Killewald, Geschäftsführer<strong>in</strong> <strong>Mieterberatung</strong> <strong>Prenzlauer</strong> <strong>Berg</strong><br />
Nachdem die kommunale Wohnungsbaugesellschaft<br />
GEWOBAG am<br />
12. Februar e<strong>in</strong>en Vertrag mit dem<br />
Bezirksamt Pankow über die sozialverträgliche<br />
Modernisierung des<br />
Wohnblocks Stahlhe<strong>im</strong>er Straße/Wisbyer<br />
Straße/Glaßbrennerstraße/Kug-<br />
Rege Umzugstätigkeit <strong>im</strong> <strong>Vor</strong>feld der Sanierung <strong>in</strong> der Glaßbrennerstraße <strong>in</strong> <strong>Prenzlauer</strong> <strong>Berg</strong>.<br />
lerstraße unterzeichnet hatte, zog die<br />
private Immobilienbesitzgesellschaft<br />
Wisbyer Straße 18 mbH, Eigentümer<strong>in</strong><br />
des benachbarten Wohnblocks<br />
Scherenbergstraße/Wisbyer Straße/<br />
Glaßbrennerstraße/Kuglerstraße, nun<br />
nach. Auf e<strong>in</strong>er am 1. März von Michail<br />
Nelken, Stadtrat für Stadtentwicklung,<br />
e<strong>in</strong>berufenen Sitzung konnte<br />
schließlich zu allen strittigen Punkten<br />
E<strong>in</strong>vernehmen hergestellt werden.<br />
Noch am selben Tag wurde der<br />
Vertrag zwischen dem Bezirksamt<br />
und der Eigentümergesellschaft über<br />
die sozialverträgliche Sanierung unterzeichnet.<br />
Der Vertrag be<strong>in</strong>haltet <strong>in</strong><br />
se<strong>in</strong>er Anlage den Entwurf e<strong>in</strong>er<br />
zwischen allen Beteiligten abgest<strong>im</strong>mtenModernisierungsvere<strong>in</strong>barung,<br />
die Kriterien für sogenannte<br />
Härtefälle sowie e<strong>in</strong>e Ergänzungsver-<br />
e<strong>in</strong>barung zu den Umzugsmodalitäten.<br />
Alle Mieter wurden mittlerweile<br />
durch e<strong>in</strong>en Brief des Stadtrats über<br />
den Abschluss des Vertrags und<br />
dessen Inhalte <strong>in</strong>formiert.<br />
Mit der Durchführung des Sozialplanverfahrens<br />
wurde vom Bezirks-<br />
©Hartmut Seefeld<br />
amt, wie schon be<strong>im</strong> GEWOBAG-<br />
Modernisierungsvorhaben, die eigentümerunabhängige<br />
<strong>Mieterberatung</strong><br />
<strong>Prenzlauer</strong> <strong>Berg</strong> beauftragt. Die Kosten<br />
trägt der Vermieter. Unmittelbar<br />
nach Unterzeichnung des Vertrags<br />
hat die <strong>Mieterberatung</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />
bereits leer stehenden Wohnung <strong>in</strong><br />
der Glaßbrennerstraße 9 mit der<br />
E<strong>in</strong>richtung e<strong>in</strong>es Büros begonnen.<br />
Die Räume wurden vom Eigentümer<br />
kostenlos zur Verfügung gestellt. Hier<br />
f<strong>in</strong>den seit dem 8. März jeweils<br />
montags von 10 bis 12 Uhr und<br />
mittwochs von 15.30 bis 17.30 Uhr<br />
Sprechstunden ausschließlich für die<br />
Mieter dieser Wohnanlage statt. Als<br />
erstes ermitteln die Mitarbeiter der<br />
<strong>Mieterberatung</strong> <strong>Prenzlauer</strong> <strong>Berg</strong> <strong>in</strong><br />
persönlichen Gesprächen die voraussichtlichen<br />
Auswirkungen der Sanie-<br />
<strong>Vor</strong> Ort 04. 2010 13<br />
rungsmaßnahmen auf die jeweilige<br />
Lebenssituation der Mieter. Es werden<br />
die sozialen Verhältnisse aufgenommen,<br />
der Ausstattungsstandard<br />
der Wohnung und die mietereigenen<br />
E<strong>in</strong>bauten. Außerdem werden alle<br />
vom Eigentümer geplanten Instandsetzungs-<br />
und Modernisierungsmaßnahmen<br />
und die daraus resultierende<br />
neue Miethöhe mit jedem Mieter<br />
erörtert. Die Daten bilden die Grundlage<br />
für den jeweils haushaltsbezogenen<br />
Sozialplan. Besondere Berücksichtigung<br />
f<strong>in</strong>den <strong>in</strong> diesem Sozialplan<br />
neben den f<strong>in</strong>anziellen Härten<br />
auch Kriterien wie Alter, Gebrechlichkeit<br />
oder Beh<strong>in</strong>derung. Diese Gespräche<br />
mit den Mietern haben bereits<br />
begonnen und werden entsprechend<br />
dem Bauablaufplan durchgeführt. Im<br />
Rahmen dieser Gespräche wird auch<br />
e<strong>in</strong> aus Alters- bzw. Gesundheitsgründen<br />
erforderlicher Umzug <strong>im</strong> <strong>Vor</strong>feld<br />
der Bauarbeiten <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e andere<br />
Wohnung der Anlage ermittelt. Für<br />
das konkrete Umzugsmanagement<br />
ist dann die vom Eigentümer e<strong>in</strong>gesetzte<br />
Hausverwaltung verantwortlich.<br />
Bevor die Bauarbeiter <strong>in</strong> den<br />
e<strong>in</strong>zelnen Aufgängen aktiv werden<br />
können, müssen sowohl die Mieter als<br />
auch der Vermieter die entsprechende<br />
Modernisierungsvere<strong>in</strong>barung unterschrieben<br />
haben.<br />
In der benachbarten Wohnanlage<br />
der GEWOBAG s<strong>in</strong>d bereits die<br />
ersten Modernisierungsvere<strong>in</strong>barungen<br />
abgeschlossen worden. Dort<br />
steht vor den ersten Aufgängen auch<br />
schon e<strong>in</strong>e Rüstung, und es wurde mit<br />
den Baumaßnahmen begonnen.<br />
In der Anlage der Immobilienbesitzgesellschaft<br />
Wisbyer Straße 18<br />
mbH sollen die ersten Baumaßnahmen<br />
am 12. April beg<strong>in</strong>nen. Mit 14<br />
Mietparteien müssen bis dah<strong>in</strong> die<br />
Modalitäten geklärt se<strong>in</strong>. Regelmäßige<br />
Gesprächsrunden mit Vertretern<br />
des Eigentümers, der Bauleitung, der<br />
Hausverwaltung und der <strong>Mieterberatung</strong><br />
sollen zur unkomplizierten<br />
Klärung von Problemen beitragen.<br />
Erste Recherchen haben ergeben,<br />
dass sehr viele Mieter älter als 72<br />
Jahre alt s<strong>in</strong>d, der Älteste ist bereits<br />
96 Jahre alt. Es ist von allen<br />
Verfahrensbeteiligten e<strong>in</strong> hohes E<strong>in</strong>fühlungsvermögen<br />
und e<strong>in</strong>e behutsame<br />
<strong>Vor</strong>gehensweise während der<br />
Sanierung erforderlich.
Drohende<br />
Enteignung<br />
Nach der E<strong>in</strong>leitung e<strong>in</strong>es<br />
Enteignungsverfahrens für<br />
das Grundstück Rykestraße<br />
38 durch das Bezirksamt<br />
Pankow Ende 2008 droht<br />
jetzt wenige Meter weiter<br />
e<strong>in</strong> zweites derartiges Verfahren.<br />
In der Baulücke Rykestraße<br />
33 und 34 entstand <strong>in</strong><br />
den Jahren 2002/2003 für<br />
363.000 EUR e<strong>in</strong> Spiel- und<br />
Bouleplatz. Während die Rykestraße<br />
33 sich mittlerweile<br />
<strong>im</strong> öffentlichen Eigentum<br />
bef<strong>in</strong>det, wurde mit der privaten<br />
Eigentümer<strong>in</strong> der Rykestraße<br />
34 lediglich e<strong>in</strong><br />
Mietvertrag abgeschlossen,<br />
der Ende 2011 ausläuft. Die<br />
Verkaufsverhandlungen<br />
scheiterten <strong>im</strong> Dezember<br />
2008. Daraufh<strong>in</strong> hat das Bezirksamt<br />
e<strong>in</strong> Jahr später den<br />
Aufstellungsbeschluss für<br />
e<strong>in</strong>en B-Plan <strong>im</strong> beschleunigten<br />
Verfahren gefasst, um<br />
die Nutzung als Grün- und<br />
Spielanlage auch für die Zukunft<br />
zu sichern. Nach Festsetzung<br />
des B-Plans kann<br />
dann e<strong>in</strong> Enteignungsverfahren<br />
e<strong>in</strong>geleitet werden.<br />
Das Scheitern der Kaufverhandlungen<br />
ist für den Bezirk<br />
auch <strong>in</strong>sofern problematisch,<br />
als 2008 der Erwerb<br />
Der Bouleplatz an der Rykestraße 33/34.<br />
durch die Deutsche StadtundGrundstücksentwicklungsgesellschaft<br />
(DSK) <strong>im</strong><br />
Rahmen des Sanierungsgebiets<br />
Kollwitzplatz erfolgt<br />
wäre. Nach Aufhebung der<br />
Sanierungssatzung Anfang<br />
2009 muss das Geld für den<br />
Grunderwerb bzw. die Entschädigung<br />
nun aus dem<br />
Haushallt des Amts für Umwelt<br />
und Natur aufgebracht<br />
werden. Die Summe ist entsprechend<br />
dem Verkehrswert<br />
von 2008 <strong>im</strong> Haushalt<br />
2012 e<strong>in</strong>gestellt worden.<br />
Auslaufmodell<br />
Eliashof<br />
Der vor knapp zehn Jahren<br />
<strong>in</strong> der Senefelderstraße 6 gegründete<br />
Kulturverbund Eliashof<br />
ist am Ende. »Die E<strong>in</strong>richtungen<br />
haben zum Jahresende<br />
die Kündigung erhalten«,<br />
bestätigt Kulturstadtrat<br />
Michail Nelken. E<strong>in</strong>zig<br />
das MachMit-Museum<br />
für K<strong>in</strong>der kann se<strong>in</strong>e Projekträume<br />
<strong>in</strong> dem Komplex<br />
noch bis Sommer 2011 nutzen.<br />
Neben der Musikschule,<br />
die bereits vor Ort ist und <strong>im</strong><br />
Sommer um die Kapazitäten<br />
des Standorts Pappelallee<br />
41B erweitert wird, eröffnet<br />
auch e<strong>in</strong>e Grundschule mit<br />
Klipp & Klar<br />
©Hartmut Seefeld<br />
zwei Klassen an diesem<br />
Standort ihre Pforten. Sie<br />
wird zunächst als Filiale der<br />
Thomas-Mann-Grundschule<br />
<strong>in</strong> Betrieb gehen.<br />
Den Kulture<strong>in</strong>richtungen<br />
<strong>im</strong> Eliashof kann der Bezirk<br />
bislang ke<strong>in</strong>e Ausweichstandorte<br />
anbieten. Auch<br />
dem Theaterprojekt Murkelbühne<br />
mit 160 K<strong>in</strong>dern und<br />
Jugendlichen <strong>in</strong> elf Kursen<br />
läuft die Zeit davon. E<strong>in</strong>ziges<br />
Objekt, das zum<strong>in</strong>dest als<br />
Standort für e<strong>in</strong>e Probebühne<br />
<strong>in</strong>frage käme, sei das frühere<br />
Schulhaus Schönfließer<br />
Straße 7. Allerd<strong>in</strong>gs s<strong>in</strong>d die<br />
Rahmenbed<strong>in</strong>gungen, das<br />
Haus ist <strong>in</strong> der Verfügung<br />
des Sozialpädagogischen Instituts<br />
(SPI), noch offen. E<strong>in</strong>e<br />
zusätzliche Spielbühne soll<br />
jedoch <strong>im</strong> Rahmen der Sanierung<br />
des kommunalen<br />
Kulturstandorts Danziger<br />
Straße 101 entstehen. Sie<br />
wäre, wenn das Geld für die<br />
Bauarbeiten bewilligt wird,<br />
wohl Ende 2012 nutzbar.<br />
<strong>Vor</strong>gesehene<br />
Verlängerung<br />
Die Senatsverwaltung für<br />
Stadtentwicklung hat jetzt<br />
dem Antrag des Bezirksamts<br />
Pankow entsprochen, die<br />
Geltungsdauer der Sanierungssatzungen<br />
<strong>in</strong> den Gebieten<br />
Helmholtzplatz und<br />
Teutoburger Platz <strong>in</strong> <strong>Prenzlauer</strong><br />
<strong>Berg</strong> um zwei Jahre bis<br />
Ende 2012 zu verlängern.<br />
Dies werde <strong>im</strong> neuen Zeitplan<br />
für die Aufhebung der<br />
Sanierungsgebiete berücksichtigt,<br />
heißt es <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />
Schreiben an den Bezirksstadtrat<br />
für Stadtentwicklung,<br />
Michail Nelken. Den<br />
verlängerten Sanierungszeitraum<br />
benötige der Bezirk,<br />
um wichtige, noch nicht<br />
realisierte Sanierungsziele<br />
<strong>im</strong> Bereich der sozialen Infrastruktur<br />
und des öffentlichen<br />
Raums umsetzen zu<br />
<strong>Vor</strong> Ort 04. 2010 14<br />
können. Mit der gleichen Begründung<br />
hat das Bezirksamt<br />
auf Beschluss der BVV<br />
<strong>in</strong>zwischen auch die Verschiebung<br />
der bislang für<br />
Anfang 2011 vorgesehenen<br />
Aufhebung des Sanierungsgebiets<br />
Bötzowstraße beantragt.<br />
Neben dem Bau zweier<br />
dr<strong>in</strong>gend benötigter Schulsporthallen<br />
geht es hier um<br />
die Schaffung e<strong>in</strong>er K<strong>in</strong>derundJugendfreizeite<strong>in</strong>richtung,<br />
die <strong>im</strong>mer als prioritär<br />
e<strong>in</strong>gestuft worden war.<br />
Widerrufene<br />
Benennung<br />
Das Bezirksamt hat se<strong>in</strong>en<br />
<strong>im</strong> Dezember 2009 gefassten<br />
Beschluss, die Grünanlage<br />
Antonplatz-Süd <strong>in</strong> Weißensee<br />
<strong>in</strong> Jürgen-Kuczynski-<br />
Platz umzubenennen, am 23.<br />
Februar aufgehoben, nachdem<br />
ihn die BVV Pankow<br />
Mitte Januar auf Antrag der<br />
Fraktionen von CDU und<br />
Bündnis 90/Die Grünen mit<br />
knapper Mehrheit abgelehnt<br />
hatte. Für die »grundsätzlich<br />
befürwortete Ehrung« des<br />
zwar renommierten, aber<br />
wegen se<strong>in</strong>er »Verstrickung<br />
<strong>in</strong> das System der DDR-Diktatur«<br />
umstrittenen Wirtschafts-undSozialwissenschaftlers,<br />
der von 1950 bis<br />
zu se<strong>in</strong>em Tod 1997 <strong>in</strong> der<br />
Parkstraße 94 wohnte, solle<br />
»e<strong>in</strong> weniger prom<strong>in</strong>enter<br />
<strong>Ort«</strong> gesucht werden, hieß es<br />
<strong>im</strong> BVV-Beschluss. Dort müsse<br />
dann auf e<strong>in</strong>er Tafel e<strong>in</strong>e<br />
»historisch ausgewogene<br />
Darstellung se<strong>in</strong>es Lebens<br />
und Wirkens« zu lesen se<strong>in</strong>.<br />
Jetzt hat das Bezirksamt den<br />
Bezirksverordneten fünf alternative<br />
Adressen <strong>in</strong> Weißensee<br />
für die Benennung<br />
vorgeschlagen, darunter die<br />
Parkstraße, die Straßen 245/<br />
246, 206 und 210 sowie den<br />
Hamburger Platz an der<br />
Kreuzung Pistoriusstraße/<br />
Gustav-Adolf-Straße.
<strong>Mieterberatung</strong><br />
<strong>Prenzlauer</strong> <strong>Berg</strong><br />
Lettestraße 5,� 44 33 810<br />
Dienstag 14 bis 19 Uhr, Anwalt ab 17 Uhr,<br />
Donnerstag 10 bis 12 Uhr, 14 bis 19 Uhr,<br />
mit Anwalt ab 16.30 Uhr;<br />
Mieter Gebiet Humannplatz:<br />
Donnerstag 10 bis 12 Uhr;<br />
Mieter Gebiet Grellstraße/Ostseestraße:<br />
Mittwoch 14 bis 16 Uhr (mit Anwalt);<br />
Templ<strong>in</strong>er Straße 17<br />
Montag 15 bis 16.30 Uhr (mit Anwalt);<br />
Käthe-Niederkirchner-Straße 12<br />
Montag 17 bis 19 Uhr (mit Anwalt);<br />
Gle<strong>im</strong>straße 49/E<strong>in</strong>g. Kopenhagener Straße<br />
Mittwoch 16.30 bis 19 Uhr (mit Anwalt).<br />
©Hartmut Seefeld<br />
S.T.E.R.N.<br />
Sanierungsbeauftragte für <strong>Prenzlauer</strong> <strong>Berg</strong><br />
Schwedter Straße 263, ✆ 44 36 36 30<br />
Service<br />
<strong>Mieterberatung</strong><br />
Weißensee – SPAS Planungsgruppe<br />
WERKSTADT<br />
Gürtelstraße 12, � 91 20 58 13<br />
Montag 15 bis 18 Uhr,<br />
Dienstag 10 bis 13 Uhr, 17 bis 20 Uhr<br />
mit Anwalt von 17 bis 20 Uhr,<br />
Mittwoch 10 bis 13 Uhr, 15 bis 18 Uhr.<br />
<strong>Mieterberatung</strong><br />
Pankow – FSW<br />
Florastraße 72, � 48 55 308<br />
Dienstag 10 bis 12 Uhr, 13 bis 18 Uhr<br />
ab 16 Uhr mit Anwalt<br />
Mittwoch 9 bis 13 Uhr<br />
Donnerstag 10 bis 12 Uhr, 14 bis 19 Uhr.<br />
Sanierungsbeauftragte für Weißensee<br />
13086 Berl<strong>in</strong>, Gürtelstraße 13<br />
Donnerstag 9 bis 18 Uhr,<br />
✆ 29 47 747<br />
Büro für<br />
Stadterneuerung<br />
Sanierungsbeauftragter für Pankow<br />
10555 Berl<strong>in</strong>, Alt-Moabit 73<br />
✆ 85 75 77 10<br />
Bezirksamt Pankow<br />
Sanierungsverwaltungsstelle<br />
10407 Berl<strong>in</strong>, Storkower Straße 97<br />
✆ 90 295 35 68 (<strong>Prenzlauer</strong> <strong>Berg</strong>)<br />
✆ 90 295 35 81 (Pankow)<br />
✆ 90 295 35 57 (Weißensee)<br />
<strong>Vor</strong> Ort 04. 2010 15<br />
Betroffenenvertretungen<br />
Helmholtzplatz/<strong>Prenzlauer</strong> <strong>Berg</strong><br />
Kiezladen, Dunckerstraße 14<br />
<strong>Mieterberatung</strong> Dienstag 18 Uhr,<br />
ab 19 Uhr BV-Treffen;<br />
e-mail: bv.helmi@gmx.de<br />
Teutoburger Platz/<strong>Prenzlauer</strong> <strong>Berg</strong><br />
Templ<strong>in</strong>er Straße 17<br />
Mittwochs 18 bis 20 Uhr BV-Treffen<br />
Bötzowstraße/<strong>Prenzlauer</strong> <strong>Berg</strong><br />
Niederkirchner-Straße 12;<br />
✆ 4 25 11 00<br />
1. und 3. Montag 19.30 Uhr BV-Treffen;<br />
Mietrechtsberatung mit Anwalt:<br />
jeden 1. und 3. Dienstag 18 bis 19 Uhr<br />
Wollankstraße/Pankow<br />
Florastraße 74; ✆ 43 72 47 25<br />
1. Mittwoch <strong>im</strong> Monat 19.30 Uhr BV-Treffen<br />
Sprechzeit mittwochs 17 bis 19 Uhr<br />
Das als Cantiandreieck bekannte Grundstück<br />
an der Schönhauser Allee 137 wurde<br />
vom Liegenschaftsfonds <strong>im</strong> Rahmen e<strong>in</strong>es<br />
Bieterverfahrens zum Verkauf ausgeschrieben.<br />
Bis zum 26. April können Interessenten<br />
e<strong>in</strong> Kaufangebot unterbreiten. Die 552<br />
m² große Fläche wird als Bauland für e<strong>in</strong><br />
Wohn- und Geschäftshaus vermarktet. Es<br />
ist der zweite Versuch des Liegenschaftsfonds,<br />
der das Grundstück seit 2001 zu<br />
se<strong>in</strong>em Portfolio zählt, den markanten Platz<br />
zu veräußern. Doch obwohl vor fünf Jahren<br />
e<strong>in</strong> Kauf<strong>in</strong>teressent gefunden wurde,<br />
verh<strong>in</strong>derte damals e<strong>in</strong> offenes Restitutionsverfahren<br />
e<strong>in</strong>e Veräußerung. Das<br />
Cantiandreieck zählte noch <strong>in</strong> den 90er<br />
Jahren zu den schönsten bepflanzten<br />
Flächen von <strong>Prenzlauer</strong> <strong>Berg</strong>.<br />
Impressum<br />
<strong>Vor</strong> Ort wird herausgegeben von der <strong>Mieterberatung</strong><br />
<strong>Prenzlauer</strong> <strong>Berg</strong>, Gesellschaft für Sozialplanung mbH<br />
Redaktion und V.i.S.d.P.<br />
Hartmut Seefeld, ✆ 90 295 62 28<br />
e-mail seefeld@vorort-redaktion.de<br />
Albrecht Molle, ✆ 90 295 62 29<br />
Fax 90 295 62 30; Fröbelstraße 17, 10405 Berl<strong>in</strong><br />
Gestaltung Hartmut Seefeld<br />
Titelfoto Hartmut Seefeld<br />
Vertrieb Agentur Me<strong>in</strong>icke<br />
Druck MediaService <strong>GmbH</strong><br />
Redaktionsschluss: 26. März 2010
Wohnen <strong>in</strong> Pankow<br />
<strong>Vor</strong> Ort 04. 2010 16<br />
©Alexej Brykowski