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04. Zeitschrift für Bauwesen XXVII. 1877, H. VIII-X= Sp. 337-480

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349 Herrmann, Neue Strafanstalt am PlötÄCn-See bei Berlin. 350tere Circulation des Wassers erzielt wird. In den übrigendrei Geschossen dagegen befinden sich die Röhren in derNähe des Fufsbodens übereinander und zwar längs derFensterwände behufs schnellerer Erwärmung der unter derGewölbedecke in Z förmigen Canälen einströmenden frischenLuft.Ueber alle sonstigen Einzelheiten der Heizungs- undVentilations-Anlagen dieses ersten Gefängnisses soll in einembesonderen Capitel das Erforderliche späterhin mitgetheiltund damit zugleich eine Darlegung der in den anderen Gefängnissenausgeführten verschiedenartigen Heizungs- undVentilations-Vorkehrungen verbunden werden.Die Anstalt ist mit einem eigenen Wasserwerk versehen,weiches für ein tägliches Verbrauchsquantum von 198 kb"(1600 Conanmenten ä 124 Liter) derartig construirt wurde,dafa das Hochresen'oir im Wasserthurm etwa ein Drittheildes gesammtcn Tagesquantums aufnehmen kann.In Folge der gegen das ursprüngliche Project gesteigertenZahl der Consumenten (von 2000 gegen 1600) undnamentlich wegen der für nothwendig befundenen ausgedehnterenVerwendung von Wasser zu verschiedenen Zwecken istder tägliche Wasserverbrauch ein erheblich gröfserer geworden.Demgemäfs reichte das Hochreservoir des Wasserthurmsnicht mehr vollständig aus, um die Schwankungen im Tagesverbrauchauszugleichen und um das für die l^aclitstundenerforderliche Verbrauchsquantum aufzunehmen. Letzteres waraber aus <strong>Sp</strong>arsamkeitsgründen anzustreben, damit eine kostspieligeDampfentwickelung während der Nacht zum Betriebeder grofsen Pumpmaschinen im Wasserthurm vermieden wurde.Da das Verbrauchsquantum während der Nachtstundennach genauen Ermittelungen 135 bis 150 kb'" betrügt, dasHochreservoir aber nur einen Fassungsraum von 70 kb hat, soerschien es nothwendig, durch Hülfsreservoire noch einenweiteren Wasservorrath von 80 kb zu beschaffen. Hierzusind, um allzu grolse Beanspruchungen des Mauerwerks zuvermeiden, 4 Reservoire ä 20 kb"* gewühlt, welche imBodenraum der seitlichen Vorbauten des ersten und zweitenGefängnisses aufgestellt wurden.aHülfsreservoir.bcdeZuflufsrohr.Abflufsrohr.UoberhrnfroTir.Rch-wimmkugelhalin.Ventil.Diese Hülfsreservoire werden durch das höher gelegeneHauptreservoir im Wasserthurm gespeist und functionirenselbstthätig. Die Zutinfsleitung, welche gleichzeitig die Äbflulsleitungbildet, reicht bis zum höchsten Wasserspiegel undwird abgesperrt durch einen Schwimmkugolhahn, wenn derhöchste Wasserstand erreicht ist. Durch ein Abzweigrohrist dai^ Hauptzuflufsrohr mit dem Boden jedes Bassins verbunden.In letzterem befindet sich ein Ventil, welches solange geschlossen bleibt, als der Brück aus dem Wasserthurmstärker ist. Läfst derselbe nach Entleerung desBassins im Thurm nach, so öfftiet sich das Ventil und dasHülfsreservoir beginnt sich zu entleeren. Für Üeberlaufrohrebei Undichtigkeiten der Ventile etc. und für den Ablaufdes Schwitzwassers ist Sorge getragen.Das für die ganze Bauanlagc erforderliche Leuchtgaswird, wie oben erwähnt, in einer eigenen Gasanstalt bereitetund jedem einzelnen Gebäude nach Maafsgabe des obwaltendenBedürfnisses zugeführt.Die Flammen in den Isolirzellen und in den verschiedenenSchlafräumen sind mit den üblichen Regulirungshähnenversehen; die Absperrung und Eröffnung der Leitungenerfolgt indessen nur durch die in den Corridoren liegendenHaupthähne, welche allein den Aufsichtsbeamten zugänglichsind.Abgesehen von anderen SicherheitsVorkehrungen wurdeein Hauptworth darauf gelegt, dafs die in den verschiedenenKäumen befindliehen Gefangenen sowohl bei Tage alsauch bei Nacht von den Corridoren aus leicht und ohneGeräusch beobachtet werden können. Um diesen Zweck zuerreichen, sind nicht allein in allen Thüreu, sondern beigröfseren Räumen auch an verschiedenen Stellen im Mauerwerkkleine verglaste und mit Schieber versehene Beobachtungs- Oeffnungen in passender Höhe angebracht. Umauch während der Nacht in der Lage zu sein, die Hafträume,deren Gasflammen um 7 Uhr erlöschen, beobachtenzu können, sind bei allen Räumen oberhalb der Thüren sogenannteLeuchtöffnungen, d.h. kleine vergitterte Fenstervon 0,4 •" im Quadrat angebracht, durch welche eine schwache,aber, ausreichende Erhellung der Zellen etc. vermittelst derwährend der Nacht im Corridor brennenden Flammen erzieltwird.Diese Leuchtöffnungen dienen aul'serdem im Sommerdazu, eine zweckmäfsigc Ventilation der Räume zu unterstützen.Ueber die für Thüren und Fenster angewendeten verschiedenenConstructioncn, sowie über die Detail - Einrich*tung der Zellen und Schlafräume soll in einem späterenCapitel das Erforderliche gesagt werden.Bas zweite Crefäii^uils.Das zweite Gerängnifs für Erwachsene, welches inZeichnungen auf Bl. 53 bis 59 specieller dargestellt ist,kann wie das erste Gefängnifs ca. 450 Gefangene aufnehmen.,Die Abmessungen, die Einthcilung, Benutzungs- und Bauartdieses Gebäudes sind dieselben wie beim ersten Gefängnils.Es gilt daher das bei jenem Gebäude Gesagte auchhier, soweit es nicht durch das Nachfolgende modificirtwird.im Laufe der Zeit hat sich das Bedürfnifs herausgestellt,auch für die zalürcichen Gefangenen jüdischer Confessioneinen kleinen Betsaal zu beschaffen. Dieser ist imMittelbau des Vorderhauses, und zwar im zweiton Stockwerk,dem jüdischen Ritus entsprechend eingerichtet. DieLänge des mit 4 Fenstern versehenen Betsaales ist 11,5",die Breite 5", während die lichte Hohe 4,4" beträgt.Gänzlich abweichend vom ersten Gefängnifs sind alleindie Heizungs - und Ventilations - Einrichtungen. Währenddort die Erwärmung durch eine Heifswasser-Heizung und die

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