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Zeitschrift für bündnisgrüne Politik in Sachsen<br />

Alles <strong>im</strong><br />

www.gruene-sachsen.de<br />

<strong>GRÜNEN</strong> <strong>Bereich</strong>?<br />

Stadtumbau<br />

und Regionalentwicklung<br />

Dezember 2007<br />

THEMA: Stadtumbau<br />

und Regionalentwicklung<br />

mit Beiträgen von Peter<br />

Hettlich, Ulf Sieberg, Veronica<br />

Bruckmoser, Marion Kempe,<br />

Michael J. Weichert und<br />

Jürgen Kasek<br />

VERKEHR<br />

Effektive Trennung von<br />

Netz und Verkehr!<br />

Johannes Lichdi und Andreas<br />

Warschau über Anforderungen<br />

an die Bahnprivatisierung<br />

DEMOKRATIE<br />

GRÜNE stoppen<br />

Nazi-Aktionen<br />

Grit Ebert berichtet vom Tag<br />

der Sachsen in Reichenbach<br />

LANDESVERBAND<br />

Für neue Sozialpolitik<br />

und gegen Braunkohle-<br />

verstromung<br />

Gundula Schmidt-Graute<br />

berichtet von der Landes-<br />

delegiertenkonferenz Ende<br />

Oktober in Leipzig<br />

LAG<br />

Hochschule<br />

Interview mit dem Sprecher<br />

Till Käbsch zur Landesarbeits-<br />

gemeinschaft Hochschule


INHALT<br />

Editorial, Impressum 2<br />

Stadtumbau Ost in der Krise 3<br />

Die Zukunft der „Platte“ 4<br />

Kann Verkehrsplanung einen Beitrag<br />

zum Kl<strong>im</strong>aschutz leisten? 5<br />

Erst das Vergnügen, dann die Arbeit 6<br />

Bauherrengemeinschaften für<br />

nachhaltige Stadtentwicklung 7<br />

Die öffentliche Hand und das Bauen 8<br />

Auf den Bürger kommt es an –<br />

Wächterhäuser in Leipzig 9<br />

Effektive Trennung von Netz und<br />

Verkehr bei Bahnprivatisierung 10<br />

GRÜNE stoppen Nazi-Aktionen 11<br />

Landesdelegiertenkonferenz in Leipzig 12<br />

Die neuen Gesichter bei DAKS und<br />

weiterdenken 13<br />

Nachrichten aus den LAG 14<br />

Nachrichten aus den Kreisverbänden 15<br />

Termine 16<br />

IMPRESSUM<br />

Aufwind – Zeitschrift für<br />

bündnisgrüne Politik in Sachsen<br />

Herausgeberin der Landeszeitschrift<br />

BÜNDNIS 90/DIE <strong>GRÜNEN</strong> in Sachsen<br />

Landesvorstand<br />

Wettiner Platz 10, 01067 Dresden<br />

Fon: 0351/494 01 08<br />

Fax: 0351/496 19 75<br />

E-Mail: info@gruene-sachsen.de<br />

Redaktion:<br />

Eva Jähnigen (V.i.S.d.P.), Gundula Schmidt-<br />

Graute, Hartmut Steglich u.a.<br />

Redaktion Aufwind<br />

BÜNDNIS 90/DIE <strong>GRÜNEN</strong> in Sachsen<br />

Wettiner Platz 10, 01067 Dresden<br />

Fon: 0351/494 01 08<br />

Fax: 0351/496 19 75<br />

E-Mail: aufwind@gruene-sachsen.de<br />

Bildnachweis nicht gekennzeichneter Fotos:<br />

Hartmut Steglich, Archiv, privat, PR-Material<br />

Redaktionsschluss: 29. Oktober 2007<br />

nächster Redaktionsschluss: 23. Januar 2008<br />

Editorial<br />

Krise in der sächsischen<br />

Regierung: Jetzt mehr<br />

Demokratie leben!<br />

Der Freistaat Sachsen geht Risikogeschäfte in schwindelerregender<br />

Höhe ein und niemand der wirklich Verantwortlichen<br />

will sie durchschaut haben. Schnellstens<br />

muss die eigentlich aus wirtschaftspolitischen Gründen<br />

wichtige landeseigene SachsenLB zum Schnäppchenpreis<br />

abgestoßen werden.<br />

Der Innenminister warnt vor der organisierten Mafia <strong>im</strong><br />

Freistaat und stellt die so genannte Aktenaffäre dann als<br />

reinen Papiertiger dar. Er will von seiner eigenen Verwaltung<br />

getäuscht worden sein.<br />

Die Staatsregierung will eine Kreisreform durchziehen<br />

und weiß noch nicht einmal, wann sie fertig ist und wann Kreistagswahlen sein<br />

sollen. Auf jeden Fall bedeutet sie Zentralisierung, fehlende Bürgernähe und<br />

mangelnde Kontrolle der Verwaltung.<br />

Die regierungsamtlich erklärte Ahnungslosigkeit ist unglaublich und schwer zu<br />

ertragen. Es ist klar: Sachsen ist in einer Demokratiekrise. Es fehlt an Transparenz,<br />

an Mitbest<strong>im</strong>mungsmöglichkeiten für die Menschen <strong>im</strong> Land, an politischer<br />

Perspektive. Die SPD, der Regierungspartner der CDU bleibt – freundlich gesagt<br />

– in Deckung.<br />

Und nach all dem erklärt Georg Milbradt, Ministerpräsident und CDU-Vorsitzender<br />

in Sachsen, auf dem Parteitag Mitte September: „Wir alle wissen: Es geht<br />

nicht mehr weiter so wie bisher.“ Richtig, Herr Ministerpräsident! Erstaunt liest<br />

die Beobachterin weiter: „In der Politik ist nicht nur wichtig, was ist, sondern<br />

auch, was Menschen denken, was ist. In Dresden müssen wieder bessere Schlagzeilen<br />

produziert werden. Verkauf und Kommunikation müssen besser werden.“<br />

Aha. Die Schuldigen sind die Presse und die Miesmacherinnen und Miesmacher<br />

der Opposition. So einfach ist das. Wenn die richtigen Schlagzeilen gemacht<br />

werden können, wird wieder alles besser.<br />

Die Situation zeigt: Wir Bündnisgrünen haben strategische und praktische Vorstellungen<br />

für das demokratische Leben in Sachsen und diese sind als Alternative<br />

zur herrschenden Politik gefragter denn je. Das motiviert uns und gibt uns die<br />

Möglichkeit, Mitstreiterinnen und Mitstreiter zu motivieren.<br />

Dieses Thema wollen wir in die kommenden Wahlen ebenso hineintragen wie<br />

unsere Überlegungen für mehr Kl<strong>im</strong>aschutz. Dieser „Aufwind“ widmet sich <strong>im</strong><br />

Schwerpunktteil einem wichtigen Handlungsfeld für mehr Kl<strong>im</strong>aschutz: Der Verkehrs-,<br />

Bau- und Stadtentwicklungspolitik. Be<strong>im</strong> Lesen der Beiträge wird deutlich:<br />

Was dem Kl<strong>im</strong>aschutz dient, kann auch den Menschen jetzt bereits nützlich<br />

sein. Sozial- und Umweltpolitik können verbunden werden – das gehört zur Nachhaltigkeit<br />

ebenso wie Demokratie und Mitbest<strong>im</strong>mung.<br />

Wir wünschen allen Leserinnen und Lesern anregendes Lesen, einen besinnlichen<br />

Jahreswechsel und einen ambitionierten Start in das Wahljahr 2008.<br />

Eva Jähnigen, Landesvorstandsprecherin<br />

eva.jaehnigen@gruene-sachsen.de


Stadtumbau Ost in der Krise<br />

Als die Lehmann-Grube-Kommission (eine interdisziplinär<br />

zusammengesetzte Expertenkommission des Bundes<br />

unter Leitung des ehemaligen Leipziger Oberbürgermeisters<br />

Dr. Hinrich Lehmann-Grube) <strong>im</strong> Jahr 2000 ihren Abschlussbericht<br />

vorlegte, herrschte Entsetzen über die<br />

Zahl von 1,3 Millionen leerstehenden Wohnungen in den<br />

Neuen Bundesländern.<br />

Der Schock saß so tief, dass innerhalb kürzester Zeit ein<br />

innovatives Programm „Stadtumbau Ost“ mit rund zwei<br />

Milliarden Euro auf den Weg gebracht wurde. Es sah für<br />

den Zeitraum von 2001 bis 2009 neben dem Abriss von<br />

etwa 350 000 Wohneinheiten auch Investitionen in die<br />

Aufwertung der Innenstädte vor. Heute, nach sechs Jahren<br />

und 200 000 abgebrochenen Wohnungen, steckt der<br />

Stadtumbau Ost in einer Krise, die zum Teil hausgemacht<br />

ist und ein energisches Umsteuern erfordert.<br />

Der Gesetzgeber hatte die Kommunen bei den Aufwertungsmaßnahmen<br />

zu einem Drittel an den Kosten beteiligt.<br />

Angesichts der desolaten kommunalen Haushalte war<br />

aber schnell das Ende für viele Aufwertungsprogramme<br />

eingeläutet. So überrascht es auch nicht, dass in den<br />

letzten Jahren 80 % aller Mittel in den Abbruch gingen.<br />

Erst sehr spät hat die Bundesregierung eine Rückkehr<br />

zur 50/50-Regel und eine Lockerung der rigiden Kostenaufteilung<br />

für die Kommunen verkündet. Zu spät für viele<br />

innerstädtische Gebäude und Quartiere, die durch Aufwertungsmaßnahmen<br />

hätten gerettet werden können.<br />

Keine Stadtumbaumittel ohne integrierte Konzepte!<br />

Es geht be<strong>im</strong> Stadtumbau sicher nicht darum, jedes noch<br />

so desolate Gründerzeithaus retten zu wollen oder intakte<br />

Plattenbausiedlungen an der Peripherie abzureißen.<br />

Es gilt vor allem, tragfähige, demografiefeste und nachhaltige<br />

Stadtstrukturen zu schaffen. Dies kann gelingen,<br />

wenn wir einerseits Abbruch gezielt fördern und gleichzeitig<br />

eine Aufwertung der bestehenden Strukturen unterstützen.<br />

Mit integrierten Stadtentwicklungskonzepten<br />

hätten viele Auswüchse be<strong>im</strong> Abbruch vermieden werden<br />

können. Das ist einer der zentralen Kritikpunkte der begleitenden<br />

Wissenschaft, dem wir uns in der Forderung<br />

anschließen: Keine Stadtumbaumittel ohne integrierte<br />

Stadtentwicklungskonzepte!<br />

Im Vordergrund stand (und steht) für viele Kommunen die<br />

Rettung und Sicherung ihrer kommunalen Wohnungsbaugesellschaften.<br />

Für diese Klientel und für einige genos-<br />

senschaftliche Wohnungsbaugesellschaften hat sich der<br />

Stadtumbau Ost (bis jetzt) tatsächlich ausgezahlt, denn<br />

die Bestands-Leerstandquote konnte vielerorts unter die<br />

kritische 15 %-Marke gedrückt werden.<br />

Auf der Strecke blieben jedoch viele private Hauseigentümer,<br />

die sich oftmals in schwierigen innerstädtischen<br />

Lagen mit für sie unbeherrschbarem Leerstand und einem<br />

unkooperativen kommunalen „Player“ konfrontiert sahen.<br />

Da wurden rechts und links kommunale Bestände<br />

mit Stadtumbaumitteln abgerissen und das möglicherweise<br />

geerbte und mühselig erhaltene Mietshaus fand<br />

sich auf einmal alleine auf einer innerstädtischen Brache<br />

wieder.<br />

Frühzeitige Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger<br />

Und damit sind wir bei einem weiteren zentralen Kritikpunkt:<br />

Die mangelnde Partizipation der Beteiligten. Es<br />

ist eine weit verbreitete Unkultur, die Betroffenen so lange<br />

wie möglich <strong>im</strong> Unklaren zu lassen und sie erst spät<br />

und dann frontal mit Abriss- und Umzugbeschlüssen zu<br />

konfrontieren. Dabei wird häufig außer Acht gelassen,<br />

dass in Plattenbausiedlungen oft stabile und homogene<br />

Sozialstrukturen existieren. An einer frühzeitigen Beteiligung<br />

der Bürgerinnen und Bürger und anderer Betroffener<br />

<strong>im</strong> Rahmen der Erstellung und Umsetzung von<br />

integrierten Stadtentwicklungskonzepten darf kein Weg<br />

vorbeiführen.<br />

Aber selbst wenn alles <strong>im</strong> Stadtumbau Ost nach unseren<br />

Vorstellung laufen würde, was nützt es, wenn gleichzeitig<br />

die Flächeninanspruchnahme durch Wohngebäude ungebremst<br />

weiterläuft?<br />

Ein Forschungsinstitut hat kürzlich für Sachsen ermittelt,<br />

dass alle bisherigen „Erfolge“ des Stadtumbaus Ost<br />

durch den Neubau von Wohnungen nicht nur neutralisiert<br />

sondern sogar umgekehrt werden. Es scheint vielen Kommunen<br />

<strong>im</strong>mer noch nicht klar zu sein, dass sie mit ihrer<br />

verfehlten Ansiedlungs- und Kannibalisierungspolitik die<br />

Äste absägen, auf denen sie (und wir) sitzen.<br />

Die kommunale Planungshoheit ist zwar ein hohes Gut,<br />

aber sie entbindet die Kommunen nicht von ihrer Verantwortung<br />

für eine bislang eher gescheiterte Stadt- und<br />

Regionalplanung.<br />

Peter Hettlich, Mitglied des Bundestages<br />

peter.hettlich@bundestag.de<br />

STADT UND REGION<br />

Peter Hettlich ist<br />

Sprecher für Baupolitik<br />

und Sprecher der<br />

AG Ost der grünen<br />

Bundestagsfraktion<br />

3


4<br />

STADT UND REGION<br />

Die Zukunft der „Platte“<br />

Ulf Sieberg ist Projektleiter<br />

be<strong>im</strong> Ökolöwe<br />

Leipzig und mit Fragen<br />

des Kl<strong>im</strong>aschutzes<br />

und der energetischen<br />

Gebäudesanierung<br />

befasst.<br />

Energetische Sanierungen von Plattenbauten<br />

können sinnvoll sein – wenn sie Teil eines<br />

ganzheitlichen Ansatzes für den<br />

Stadtumbau sind<br />

In Deutschland gibt es rund 2,9 Mio. Plattenbauwohnungen.<br />

Davon stehen allein 2,4 Mio. in den neuen Bundesländern.<br />

Demografischer Wandel, das Überangebot an<br />

Wohnungen und mangelnde Attraktivität lassen das Wohnen<br />

in der „Platte“ als unzeitgemäß erscheinen. Modellprojekte<br />

hingegen zeigen, wann und wie Plattenbauten<br />

erfolgreich für die Zukunft genutzt werden können.<br />

Im Mai haben sich die EU-Bauminister in der „Leipzig<br />

Charta“ für eine nachhaltige Stadtentwicklung ausgesprochen.<br />

Darin heißt es, dass u.a. Plattenbauten besondere<br />

Beachtung geschenkt werden muss. Warum, das machen<br />

Modellvorhaben der Deutschen Energieagentur deutlich.<br />

So birgt die energetische Sanierung von Gebäuden <strong>im</strong><br />

Bestand Einspareffekte von bis zu 85 % in sich. Bestehende<br />

Gebäude benötigen <strong>im</strong> Durchschnitt zwar dre<strong>im</strong>al<br />

soviel Energie zur Wärmeversorgung als Neubauten. Sie<br />

tragen anders als Neubauten aber nicht zu zusätzlicher<br />

Erschließung und Verbrauch von Flächen bei. Unter den<br />

realisierten Pilotprojekten waren bislang auch sieben Projekte<br />

in Sachsen.<br />

In Leipzig wurde ein elfgeschossiger Plattenbau aus dem<br />

Jahr 1973 mit einer Wohnfläche von 10.326 m 2 saniert.<br />

Diese zu den Großplattenbauten zählenden Gebäude<br />

weisen in der Praxis einen Heizenergieverbrauch von bis<br />

zu 220 kWh/m 2 a (kWh/m 2 <strong>im</strong> Jahr) auf. Der Konstruktionsweise<br />

aus den 60er bis 80er Jahren sind eine Vielzahl<br />

an Schwachstellen und Bauschäden eigen. Rissbildungen<br />

und Feuchteschäden in der Außenwand, undichte Fenster,<br />

mangelnder Wärmeschutz des Daches und hohe Verteilungsverluste<br />

mit schlechter Regelungsfähigkeit der<br />

Heizung führen zu einem exorbitanten Energieverbrauch<br />

von Plattenbauten. Dementsprechend hoch ist das Einsparpotenzial.<br />

So konnten in Leipzig unter Berücksichtigung eines wirtschaftlich<br />

tragfähigen Sanierungskonzeptes 76 % des Pri-<br />

märenergieverbauchs eingespart werden. Dies entspricht<br />

einer Kohlendioxideinsparung von 428 Tonnen. Soviel, wie<br />

zirka 110 Einfamilienhäuser mit einem Vier-Personen-Haushalt<br />

das Jahr über emittieren. Der Heizenergieverbrauch<br />

betrug damit nach der Sanierung nur noch 44 kWh/m 2 a (!).<br />

Erreicht wurde dies durch den Einsatz innovativer Technologien<br />

energetischer Gebäudesanierung mittels hocheffektiven<br />

Wärmeschutzes, Solarkollektoren, Wärmepumpen,<br />

Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung und hochautomatisierter<br />

Regelungstechnik.<br />

Um Plattenbauten sinnvoll zu modernisieren, müssen<br />

jedoch eine Reihe von Rahmenbedingungen erfüllt werden.<br />

Dabei ist von einer flächendeckenden Sanierung in<br />

Deutschland eher abzusehen. Substanz und Lage der<br />

„Platte“ müssen erhalten und so gewählt sein, dass urbanes<br />

Wohnen mit Naherholungswert verknüpft wird.<br />

Das bedeutet auch, dass die „Platte“ in ein vielfältiges urbanes<br />

Umfeld integriert werden muss. Reine „Schlafstätten“<br />

gewinnen auch durch energetische Sanierung nicht<br />

an Reiz. Vielmehr muss das Wohnumfeld um die entsprechende<br />

soziale und kulturelle Infrastruktur erweitert werden.<br />

Dazu gehören auch die Schaffung von Naturräumen<br />

und die Anbindung an ein funktionsfähiges Verkehrsnetz<br />

des ÖPNV. Zudem muss die Sanierung wirtschaftlich sein<br />

und dem Bedarf an Wohnraum gerecht werden.<br />

Der „Rückbau“, also der Abriss von Plattenbauten, darf<br />

dennoch nicht die erste, vorschnelle Lösung sein. Massenabriss<br />

von Plattenbauten wie <strong>im</strong> brandenburgischen<br />

Schwedt oder <strong>im</strong> thüringischen Leinefelde bewirkt unter<br />

Nachhaltigkeitsaspekten oft das Gegenteil von dem, was<br />

eigentlich bezwegt wurde. So zeugen die Modellvorhaben<br />

davon, dass energetische Sanierungen in der Energiebilanz<br />

besser dastehen als die Erschließung von Neubaugebieten.<br />

Die große Nachfrage der Mieter in Leipzig beweist<br />

außerdem, dass eine modernisierte „Platte“ attraktives<br />

Wohnen bedeuten kann.<br />

Die energetische Sanierung von Gebäuden <strong>im</strong> Bestand<br />

kann in Deutschland effektiv zum Kl<strong>im</strong>aschutz beitragen.<br />

Darüber hinaus können die Erfahrungen zur Sanierung<br />

von Plattenbauten in Osteuropa, Russland und China angewendet<br />

werden. Denn deren Sanierungsbedarf übersteigt<br />

den deutscher Plattenbauten bei weitem.<br />

Ulf Sieberg<br />

gruenetore@oekoloewe.de<br />

www.oekoloewe.de


Die öffentliche Hand<br />

und das Bauen<br />

Häuser, die mehr Energie erzeugen als sie verbrauchen.<br />

Gebäude, hergestellt aus Materialien, die in Erzeugung,<br />

Gebrauch und Wiederverwertung ökologisch unbedenklich<br />

sind. Eine ästhetisch ansprechende Architektur, die<br />

das Schöne mit dem Praktischen – also auch dem Energiesparen<br />

– verbindet. Das sind keine Utopien, das gibt<br />

es. Energiesparen und Kl<strong>im</strong>aschutz lässt sich nirgends<br />

gewinnbringender realisieren als be<strong>im</strong> Bauen. Anstatt<br />

Schrittmacher in dieser Entwicklung zu sein, hängt der<br />

öffentliche Sektor leider der Entwicklung hinterher. Im<br />

<strong>Bereich</strong> des öffentlichen Bauens haben Ökologie und Kl<strong>im</strong>aschutz<br />

bisher allenfalls eine kosmetische Funktion.<br />

Eine Kleine Anfrage an die Staatsregierung zum Neubau<br />

des Uni-Campus in Leipzig brachte an den Tag, dass nach<br />

Realisierung die Betriebskosten <strong>im</strong> Neubau um 40% über<br />

den derzeitigen liegen werden. Ein überproportionaler<br />

Anstieg bei den Öl- und Gaspreisen ist da noch nicht eingerechnet.<br />

Der Freistaat Sachsen hält sich bei seinen Bauvorhaben<br />

an die Energiesparverordnung, das heißt, er erfüllt<br />

die gesetzlichen Mindeststandards – mehr nicht!<br />

Selbst in der Solar- und Bergbaustadt Freiberg setzt der<br />

Freistaat auf fossile Energieträger. Bei der Sanierung des<br />

Schlosses Freudenstein kommen weder ein Blockheizkraftwerk,<br />

noch die Nutzung von Pflanzenöl und auch<br />

nicht die Erdwärmenutzung zum Einsatz. Dabei weiß man<br />

in der Freiberger Bergakademie nicht nur, wie man bohrt,<br />

um an Erdwärme zu kommen. Nicht nur das geologische<br />

Wissen, sondern auch die Kompetenzen der Bergakademie<br />

bei den anderen Erneuerbaren blieben ungenutzt bei<br />

diesem Bauvorhaben, das vom Sächsischen Immobilien-<br />

und Baumanagement, einem Staatsbetrieb, mit betreut<br />

wurde.<br />

In jedem Jahr baut und fördert der Freistaat Sachsen <strong>im</strong><br />

öffentlichen Hochbau Projekte in einem Volumen von<br />

mehreren hundert Millionen Euro. Jeder Euro, der in eine<br />

zukunftsträchtige Energiekonzeption fließt, ist aktive<br />

Wirtschaftsförderung für sächsische Handwerker und<br />

Ingenieure. Jeder Euro, der unnötig für Gas und Öl aus-<br />

STADT UND REGION<br />

Weit davon entfernt, Vorbild zu sein<br />

gegeben wird, ist verlorene Kaufkraft, die außer Landes<br />

fließt. Der Freistaat – und das gilt in ähnlichem Maßstab<br />

für alle anderen öffentlichen Auftraggeber, müsste folglich<br />

ein doppeltes Interesse haben, eine Vorreiterfunktion<br />

<strong>im</strong> ökologischen Bauen zu unternehmen.<br />

Im Landtag haben wir in mehreren Anträgen die Thematik<br />

aufgegriffen, sind aber an der Betonkoalition von CDU<br />

und SPD gescheitert, die sich weder für Solarkraftwerke,<br />

noch für den verstärkten Einsatz nachwachsender Rohstoffe,<br />

noch für Ökostrom und zuletzt auch nicht für eine<br />

Orientierung der öffentlichen Neubauten an der Maßgabe<br />

des Passivhausstandards erwärmen konnte.<br />

Mit der Ablehnung unserer parlamentarischen Initiativen<br />

ist das Thema aber alles andere als erledigt! Wir werden<br />

dranbleiben und uns die Entwicklung der Energiekosten<br />

öffentlicher Gebäude vorlegen lassen. An unsere Gemeinde-<br />

und Kreisräte möchte ich die Bitte richten, gleichermaßen<br />

zu verfolgen, wie die Gebietskörperschaften bauen.<br />

Unsere Anträge <strong>im</strong> Landtag eignen sich als Vorlage auch<br />

für die Kommunal- und Kreispolitik.<br />

Bei der dualen Finanzierung (der Freistaat zahlt zum Beispiel<br />

den größten Teil der Baukosten von Kindergärten<br />

und Schulen, die Kommunen die Unterhaltungskosten)<br />

verhindert schon die ungleiche Interessenlage, dass weitsichtig<br />

geplant und gebaut wird. Etwa ein Drittel der Energie<br />

verbrauchen wir für unsere Gebäude. Ökologisches<br />

und energetisches Bauen hat eine Schlüsselfunktion in<br />

der Energie- und Kl<strong>im</strong>apolitik. Wenn wir in diese Richtung<br />

weiter auf allen Ebenen Druck machen, werden uns die<br />

Handwerker aus den Innungen der Maurer, der Installateure<br />

und der Heizungs- und Lüftungstechnik sowie die<br />

Ingenieure und Architekten applaudieren. Im Verbund mit<br />

den Erneuerbaren Energien sollten wir eine starke Koalition<br />

für das ökologische Bauen schließen.<br />

Michael J. Weichert, Mitglied des Landtages<br />

michael.weichert@slt.sachsen.de<br />

www.michael-weichert.de<br />

Die Parlamentarischen Initiativen der Landtagsfraktion sind <strong>im</strong> Internet abrufbar über<br />

www.gruene-fraktion-sachsen.de/service.html<br />

Bürgersolarkraftwerke auf den Immobilien des Freistaates, Drucksache 4 / 2954<br />

Einsatz „Nachwachsender Rohstoffe“ <strong>im</strong> staatlichen Hochbau des Freistaates Sachsen, Drucksache 4 / 3521<br />

Ökostrom für Landtag und Einrichtungen des Freistaates Sachsen, Drucksache 4 / 8586<br />

Öffentliches Bauen nach Maßgabe des Passivhausstandards, Drucksache 4 / 8442<br />

Michael Weichert,<br />

ist stellvertretender<br />

Fraktionsvorsitzender<br />

und wirtschaftspolitischer<br />

Sprecher der<br />

Landtagsfraktion<br />

5


Veronica Bruckmoser<br />

ist Sprecherin des<br />

KV Meißen und parlamentarische<br />

Beraterin<br />

der bündnisgrünen<br />

Landtagsfraktion<br />

6<br />

STADT UND REGION<br />

Ein Plädoyer für ein kultur- und tourismusorientiertes<br />

Regionalmanagement<br />

In den ländlichen Räumen Europas findet ein Differenzierungsprozess<br />

statt, der sich über Ländergrenzen hinweg<br />

stark ähnelt und der Anlass gibt, einen Blick über<br />

den Zaun zu werfen. Viele Regionen entwickeln sich sehr<br />

erfolgreich zu blühenden Gegenden, die für Einhe<strong>im</strong>ische<br />

und Tages- oder Langzeittouristen gleichermaßen<br />

attraktiv sind. Gerade die Städte profitieren von einem<br />

solchen Umland, da der Freizeitwert und damit die Anziehungskraft<br />

einer wirtschaftlich erfolgreichen Stadt maßgeblich<br />

von einer attraktiven Umgebung abhängen – das<br />

bekannteste Beispiel ist München.<br />

Gegenbeispiel sind die „vergessenen“ Regionen, deren<br />

Bewohner sich mit Resignation und Hoffnungslosigkeit<br />

gegenseitig geradezu anstecken. In der Folge werden<br />

Schulen und Kindergärten geschlossen und die Motivation<br />

für Außenstehende, sich in solchen Regionen niederzulassen,<br />

sinkt. Viele ländliche Regionen <strong>im</strong> Osten sind<br />

prägend gekennzeichnet durch eine Bewohnerschaft,<br />

die ehemals in LPGs angestellt war, die aber nun seit der<br />

Wende von Transferleistungen lebt und tiefe Frustration<br />

ausstrahlt. Es ist offenkundig, dass hier eine Belebung<br />

und Aufwertung nur von außen kommen kann.<br />

Der Teufelskreis aus dem Mangel an Arbeitsplätzen und<br />

psychischer Trostlosigkeit kann aber nur aus der Warte<br />

der Anziehungskraft einer Region durchbrochen werden.<br />

Selbst wenn durch aufwändige Investitionsbemühungen<br />

Arbeitsplätze geschaffen werden, wird dies nicht zu einer<br />

Belebung einer ansonsten trostlosen Region führen.<br />

Es muss umgekehrt zunächst den Menschen das Gefühl<br />

eines lebenswerten Umfelds vermittelt werden. Wichtig<br />

ist dabei, sich nicht pr<strong>im</strong>är auf diejenigen zu konzentrieren,<br />

die das Land als persönlichen Rückzugsraum nutzen<br />

und ihr berufliches Leben <strong>im</strong> Wesentlichen in nahe gelegenen<br />

Städten verbringen, sondern auf die, die das Land<br />

als solches beleben und aufwerten, hier insbesondere auf<br />

Anbieter touristischer und kultureller Dienstleistungen.<br />

So entsteht ein Kreislauf, der zur Stärkung der mittelständischen<br />

Wirtschaft und damit zu Erhalt und Entstehung von<br />

Arbeitsplätzen und sonstigen Standortfaktoren führt.<br />

Dazu wird ein kompetentes und staatlich zu 100 % finanziertes<br />

Regionalmanagement benötigt, das diesbe-<br />

Erst das Vergnügen,<br />

dann die Arbeit<br />

züglich Anreize schafft, und die bestehenden Angebote<br />

vernetzt.<br />

Eine weitere Aufgabe eines kompetenten Regionalmanagements<br />

ist es, die spezifischen Stärken der Region<br />

nach außen zu kommunizieren und als Anreiz für erste Investitionen<br />

zu vermarkten. Nur so kann ein Kreislauf entstehen,<br />

der letztlich zu einer Bevölkerungsstruktur führt,<br />

die in der Region lebt, weil das Leben dort lebenswert ist<br />

und nicht, weil eine andere Zeit sie dort hingespült und<br />

dann vergessen hat.<br />

Erst dann wird auch wieder eine jüngere Gesellschaft<br />

entstehen, die den besonderen Charme historischer Bausubstanz,<br />

das naturnahe Leben in kleinen und kleinsten<br />

Ortsteilen, Traditionen und Bräuche erkennt und bewahrt<br />

und die aus sich heraus Arbeitsplätze schafft, die zum<br />

Bleiben motivieren. Ein Beispiel ist das strukturschwache<br />

Waldviertel in Niederösterreich, das sich mit Tourismus<br />

und dem Agrarprodukt Graumohn ein Markenzeichen geschaffen<br />

hat.<br />

Abschließend sei auf eine problematische Folge grüner<br />

Politik hingewiesen: die unbedacht und flächendeckend<br />

an unzähligen exponierten Stellen errichteten Windkrafträder,<br />

die in ästhetischer und akustischer Hinsicht<br />

zu großer Unzufriedenheit in windreichen Regionen des<br />

ländlichen Raums führen.<br />

Auf solche Gesichtspunkte ist nicht nur bei der Erstellung<br />

von Regionalplänen unbedingt zu achten, denn der Landbevölkerung<br />

wird so ein Stück Autonomie hinsichtlich der<br />

Gestaltung ihres unmittelbaren Lebensumfeldes genommen<br />

und die Frustration wächst.<br />

Grüne Parteipolitik sollte sich bewusst sein, dass die Umsetzung<br />

guter grüner Energiepolitik dazu führen kann,<br />

dass die Partei gerade <strong>im</strong> ländlichen <strong>Bereich</strong> ein negatives<br />

Image bekommt, denn gerade <strong>im</strong> Osten sind die<br />

weithin sichtbaren Windkrafträder oftmals der (gefühlte)<br />

Hauptanknüpfungspunkt zu grüner Politik.<br />

Veronica Bruckmoser, KV Meißen<br />

info@gruene-meissen.de


Ziel des Vereins ist es, durch Bauherrengemeinschaften<br />

die Innenentwicklung der Stadt Dresden zu fördern. Mit<br />

dem Projekt sollen in erster Linie private Haushalte angesprochen<br />

werden, die preiswertes innerstädtisches<br />

Wohneigentum bilden möchten. Das ist in der Stadt nur<br />

für wenige Einzelbauherren bezahlbar. Dem bauforum<br />

dresden geht es auch um Fragen der Stadtentwicklung:<br />

gegen die Zersiedelung des Landschaftsraumes, gegen<br />

zusätzliche Verkehrsbelastung und für ein höheres Steueraufkommen<br />

in der Stadt. Für die Kommune verringern<br />

sich die Aufwendungen für die Bereitstellung von Infrastruktur<br />

in gering besiedelten Gebieten. Eigentümer sorgen<br />

für soziale Stabilität und bringen sich aktiv in ihren<br />

Stadtteil ein. Angesichts der vorausgesagten demografischen<br />

Entwicklungen wird diese Wohn- und Eigentumsform<br />

zunehmend an Bedeutung gewinnen.<br />

Hechtstraße<br />

Fichtenstraße<br />

Seitenstraße<br />

Arbeitsweise des bauforums dresden<br />

Das bauforum dresden unterstützt Interessenten auf dem<br />

Weg zur Baugemeinschaft durch Beratung und Moderation<br />

von Gruppen, Hilfe bei der Suche nach geeigneten<br />

Partnern für die Gründung einer Baugemeinschaft und<br />

bei der Suche nach einer geeigneten Immobilie sowie<br />

eines Architekten, der mit derartigen Gruppen arbeiten<br />

kann. Neben den Planern stehen dafür auch Finanzexperten<br />

der Sächsischen Aufbaubank, Rechtsanwälte, Energieberater<br />

und ein Notar zur Verfügung. Das bauforum<br />

dresden hilft auch Eigentümern, die ihre Immobilie an<br />

Baugemeinschaften veräußern wollen.<br />

Seit Oktober 2005 erfolgen wöchentliche Beratungen zu<br />

den Themen Gründung von privaten Baugemeinschaften,<br />

nachhaltiges ökologisches Bauen und Information zu<br />

Kaufverträgen, Bauverträgen, Finanzierung. Je nach Bedarf<br />

werden die Kontaktvermittlung zur Genehmigungsbehörde,<br />

Architekten, Finanzierungsberatern, Rechtsberatern<br />

und Notaren sowie die Projektentwicklung durch<br />

das bauforum dresden angeboten.<br />

Fehlender politischer Wille in Stadtverwaltung und -rat<br />

Im November 2006 hat die bündnisgrüne Stadtratsfraktion<br />

in Zusammenarbeit mit dem bauforum dresden eine<br />

Vorlage zur Förderung von Baugemeinschaften eingebracht.<br />

Trotz vorheriger Diskussion in allen maßgeblichen<br />

Fraktionen scheiterte dieser Antrag <strong>im</strong> Ausschuss für<br />

Stadtentwicklung und Bau. Be<strong>im</strong> zweiten Anlauf <strong>im</strong> Mai<br />

2007 wurde dann durch den Stadtrat der Beschluss zur<br />

möglichen Option auf städtische Grundstücke für Baugemeinschaften<br />

erfolgreich verabschiedet. Leider wurden<br />

folgende Punkte nicht beschlossen:<br />

•<br />

Unterstützung aller Aktivitäten geeigneter Akteure<br />

zur Förderung des preiswerten Bauens zum Eigenbedarf<br />

Kontakt und weitere Informationen<br />

www.bauforum-dresden.de<br />

info@bauforum-dresden.de<br />

STADT UND REGION<br />

Das bauforum dresden e.V.<br />

Bauherrengemeinschaften für eine nachhaltige Stadtentwicklung<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

Verbesserung der Nutzungsmöglichkeiten von Brachengrundstücken<br />

und leerstehenden Bestandsobjekten<br />

Förderung dichter, energiesparender, ökologischer<br />

Bauweise<br />

Bildung von Baugemeinschaften<br />

Fördern generationsübergreifender Bauformen.<br />

Erste Dresdner Wohnprojektetagung<br />

In Zusammenarbeit mit einem seit zehn Jahren bewohnten<br />

Wohnprojekt in der Äußeren Neustadt fand am 12. Mai<br />

2007 die Erste Dresdner Wohnprojektetagung mit etwa<br />

Kiefernstraße<br />

130 Teilnehmern statt. Dabei wurde auch das in Hamburg<br />

praktizierte Modell der Genossenschaften unter einem Genossenschafts-Dachverband<br />

für Kleingenossenschaften<br />

oder als relativ autark agierende Hausgemeinschaft mit<br />

Bewirtschaftungsvertrag bei einer existierenden großen<br />

Genossenschaft vorgestellt.<br />

Projekte<br />

Derzeit kann das bauforum dresden zehn Grundstücke privater<br />

und öffentlicher Eigentümer für Baugemeinschaften<br />

und Wohnprojekte anbieten. Dabei werden vorrangig<br />

Grundstücke entwickelt, die für mindestens sechs Monate<br />

zur Verfügung stehen, weil es für Baugemeinschaften<br />

nicht sinnvoll ist, sich unter Zeitdruck konstituieren zu<br />

müssen. Diese Grundstücke ermöglichen Baugemeinschaften,<br />

verschiedenen Bauformen vom Geschosswohnungsbau<br />

bis zu Einfamilienhäusern in unterschiedlichen<br />

Eigentumsformen zu verwirklichen. Viele Projekte sind<br />

für Mehrgenerationenwohnen geeignet, doch Kontakte<br />

zu Seniorenvertretungen sind aus Kapazitätsgründen bis<br />

dato noch nicht gezielt geknüpft worden.<br />

Beispielhaft stellen wir auf unserer Website folgende Projekte<br />

vor:<br />

•<br />

•<br />

•<br />

Dorfkern Altlöbtau (zentrale innerstädtische Lage)<br />

Striesen (Geschosswohnungsbau für fünf Parteien)<br />

scheiterte be<strong>im</strong> Kauf des Grundstücks der Bundesanstalt<br />

für Immobilienaufgaben (BIMA), die dem<br />

Bundesfinanzministerium untersteht, am höheren<br />

Gebot eines Bauträgers, das nach dem gesetzten<br />

Abgabetermin einging.<br />

Baugemeinschaft „Böhmische Straße 33/35“ in der<br />

Äußeren Neustadt mit 14 Wohneinheiten. Am 19.Juli<br />

2007 konnte der Kaufvertrag unterzeichnet werden,<br />

auch das Stadtplanungsamt zog mit und erstellte<br />

umgehend die für den Kauf erforderlichen Genehmigungen.<br />

Ziel ist der Beginn des Baus <strong>im</strong> Februar<br />

2008 und der Bezug durch die Familien Ende des<br />

Jahres 2008.<br />

Marion Kempe , bauforum dresden e.V.<br />

Marion Kempe ist<br />

Architektin und<br />

Geschäftsführerin<br />

des bauforums<br />

dresden e.V.<br />

Königsbrücker P<br />

7


Peter Hettlich ist<br />

stellv. Vorsitzender<br />

des Ausschusses für<br />

Verkehr, Bau und<br />

Stadtentwicklung<br />

<strong>im</strong> Deutschen<br />

Bundestag<br />

8<br />

STADT UND REGION<br />

Kann Verkehrsplanung<br />

einen Beitrag zum<br />

Kl<strong>im</strong>aschutz leisten?<br />

Würde ich diese Frage an Radio Jerewan stellen, dann wäre<br />

die Antwort vermutlich: Im Prinzip ja, aber …<br />

Eine Betrachtung der Verkehrsentwicklung seit 1990 genügt,<br />

um festzustellen: Es hat sich wenig verbessert, aber<br />

vieles verschlechtert.<br />

Auf unserer grünen Ökobau-Konferenz in diesem Jahr gab<br />

es viele Wortmeldungen mit dem Tenor: In der Umsetzung<br />

von Konzepten für eine menschen- und umweltfreundliche<br />

und damit autoarme Stadt waren wir vor 20 Jahren<br />

schon deutlich weiter. Das st<strong>im</strong>mt, denn in den letzten 17<br />

Jahren wurden viele gute Ideen offensichtlich dem fragwürdigen<br />

wirtschaftlichen Aufholprozess der Neuen Bundesländer<br />

geopfert.<br />

Jede(r) muss für sich selbst die Frage beantworten, ob<br />

dennoch das Leben in seiner und ihrer Stadt oder Dorf<br />

(noch) lebenswert ist. Betrachten wir aber die weiter gestiegenen<br />

Umweltbelastungen durch Verkehrswachstum,<br />

dann kommen ernste Zweifel auf, ob die heutige Verkehrsplanung<br />

tatsächlich in der Lage ist, einen Beitrag zum Kl<strong>im</strong>aschutz<br />

leisten zu können. Und ganz nebenbei – Katalysator<br />

und Partikelfilter sind keine Patentrezepte gegen<br />

Abgase, Feinstaub, Lärm und Flächenversiegelung.<br />

Da sich menschen- und umweltbelastende nicht von kl<strong>im</strong>abelastenden<br />

Emissionen trennen lassen, ist aus meiner<br />

Sicht nur ein umfassender Ansatz sinnvoll: Was den Menschen<br />

hilft, hilft auch dem Kl<strong>im</strong>a und umgekehrt. Es reicht<br />

nicht, sich auf die Reduktion von CO 2-Emissionen pro km<br />

zu konzentrieren. Wir müssen vielmehr die Fahrleistungen<br />

des motorisierten Individualverkehrs und Güterverkehrs<br />

insgesamt zugunsten ökologischer Fortbewegungs- und<br />

Transportformen reduzieren.<br />

Übrigens trifft der „Versager“ Verkehrsplanung sehr<br />

schnell auf andere „Versager“ wie z. B. die Stadt-, Regional-<br />

oder Landesplanung oder die Schulnetzplanung. Fehlplanungen<br />

wie die Einkaufzentren und Neubausiedlungen<br />

auf der grünen Wiese, die Ausdünnung der Schulnetze,<br />

der Rückzug von privaten und öffentlichen Dienstleistern<br />

aus der Fläche oder die fortschreitende Entkoppelung von<br />

Arbeits- und Wohnort haben dazu geführt, dass wir ein<br />

Volk in automobiler Bewegung geworden sind.<br />

Allerdings haben wir keinen höheren Grad an Lebensqualität<br />

erreicht, denn das uns zur Verfügung stehende<br />

Zeitkontingent ist unverändert geblieben. Wir verbrin-<br />

gen jetzt nur die Zeit in Transportmitteln (meistens <strong>im</strong><br />

Auto), um Bedürfnisse zu befriedigen, die wir früher zu<br />

Fuß (Einkäufe) oder mit dem Fahrrad oder öffentlichen<br />

Verkehrsmitteln (Schule, Arbeit) kl<strong>im</strong>afreundlich erledigen<br />

konnten.<br />

Wir wissen, dass wir die Stadt der kurzen Wege brauchen,<br />

aber dennoch weisen wir unverändert Wohn- und Gewerbegebiete<br />

an ihren Peripherien dazu noch ohne Anbindung<br />

an den Öffentlichen Verkehr aus. Wir wissen, dass<br />

wir den ÖPNV ausbauen und stärken müssen, aber jedes<br />

Jahr führen wir Diskussionen um den Erhalt defizitärer<br />

kommunaler Verkehrsbetriebe oder von Regionalstrecken<br />

<strong>im</strong> ländlichen Raum. Oder wir bauen uns eine Waldschlösschenbrücke<br />

und belasten damit die Natur, das<br />

Kl<strong>im</strong>a, die Kulturlandschaft und vor allem uns selbst.<br />

Warum beginnen wir eigentlich nicht mit einer rigideren<br />

Parkraumbewirtschaftung, die das Parken nur noch in<br />

öffentlichen (bewachten) Parkräumen erlaubt, die innerhalb<br />

von 10-15 Minuten erreichbar sind? Dies muss<br />

durch ein attraktives Nahversorgungsangebot flankiert<br />

werden, das mir innerhalb von zehn Minuten entweder<br />

meine Besorgungen per Fuß oder Fahrrad oder an „jeder<br />

Ecke“ den Umstieg auf den ÖPNV ermöglicht. Schon allein<br />

der Zeitvorteil würde dazu führen, dass das Auto nur noch<br />

für best<strong>im</strong>mte Wege „ausgeführt“ wird.<br />

Wenn es uns z. B. gelingt, innerstädtische Straßen grundsätzlich<br />

auf zwei – durch einen Grünstreifen voneinander<br />

getrennten – Fahrspuren zu verengen, separate und breitere<br />

Fahrradwege und Bürgersteige zu schaffen und konsequent<br />

autofreie öffentliche Räume zu gewährleisten,<br />

dann wird eine weitere Verkehrsreduzierung bei gleichzeitigem<br />

attraktiven ÖPNV die Folge sein.<br />

Positive Auswirkungen auf den Kl<strong>im</strong>a- und Umweltschutz<br />

und auf die Verkehrssicherheit wären die direkte Folge.<br />

Und dann müssten wir auch nicht mehr wegen des Lärms,<br />

des Drecks und der Gefahren für unsere Kinder an die<br />

Peripherie unserer Städte ziehen.<br />

Viele Erkenntnisse hatten wir schon vor 20 oder 30 Jahren,<br />

warum setzen wir sie eigentlich nicht um?<br />

Peter Hettlich, Mitglied des Bundestages<br />

peter.hettlich@bundestag.de<br />

www.peter-hettlich.de


Be<strong>im</strong> Stadtumbau steht gerade in vielen ostdeutschen<br />

Städten die Frage <strong>im</strong> Raum: Wohin mit dem Wohnungsüberhang?<br />

Viele ostdeutsche Städte, wie Halle, Leipzig,<br />

Dresden, Chemnitz oder Zwickau, haben mit dem Problem<br />

zu kämpfen, dass Straßenzüge, die durch Gründerzeitbebauung<br />

geprägt sind, zusehends verfallen.<br />

Da das Geld auf Seiten der Eigentümer oft knapp ist, der<br />

Mietspiegel keine sich rasch rentierenden Investitionen<br />

erwarten lässt und Mieter fehlen, bleibt oftmals nur das<br />

Abwarten auf den Einsturz eines Hauses oder den Abbruch.<br />

Dies hat oft genug negative Folge für den umgebenden<br />

Stadtbezirk, denn vernachlässigte Gebäude ziehen<br />

Vandalismus geradezu an.<br />

... auf den Bürger kommt es an!<br />

Die Wächterhäuser in Leipzig<br />

Dass es auch anders gehen kann, beweist<br />

dabei ein Verein aus Leipzig mit dem Namen<br />

„HausHalten e.V.“, der für sein Engagement<br />

unlängst ausgezeichnet wurde. Das Konzept<br />

des <strong>im</strong> Jahre 2004 gegründeten Vereins besteht<br />

darin, dass gefährdeten Gebäuden<br />

durch unkonventionelle Nutzungsideen neue<br />

Perspektiven verliehen werden sollen.<br />

HausHalten e.V. n<strong>im</strong>mt dabei Kontakt zu Eigentümern<br />

leerstehender Gebäude auf und vermittelt diesen bei Interesse<br />

neue Nutzer, die durch die Revitalisierung das<br />

Gebäude „bewachen“ und somit fortan auf das neue<br />

Wächterhaus ein Auge haben und es so vor weiterem Verfall<br />

bewahren.<br />

Dabei ist das Grundprinzip denkbar einfach: Der Zerfall<br />

soll durch Nutzung gestoppt werden. Das bedeutet, dass<br />

der Verein Kontakt mit Hauseigentümer aufn<strong>im</strong>mt, dort<br />

das Konzept vorstellt und sie so für die Idee gewinnt. Auf<br />

der anderen Seite werden dann diese Häuser zur Nutzung<br />

ausgeschrieben und damit für potenzielle Nutzer interessant.<br />

Der Hauseigentümer verpflichtet sich dabei zu<br />

groben Instandsetzungsarbeiten.<br />

Die Nutzer werden zu Wächtern über das Haus. Sie richten<br />

sich die Räumlichkeiten nach ihren Vorstellungen her. Die<br />

Übernahme der laufenden Betriebskosten für das Haus,<br />

ihre handwerkliche Eigenarbeit in ihren eigenen Räumen<br />

und die Kontrolle des restlichen Gebäudes sind ihre Leistungen<br />

an den Eigentümer. Besonders soziale, kulturelle,<br />

gewerbliche Nutzer mit Ausstrahlung und Anziehung auf<br />

das Quartier kommen als Wächter in Frage.<br />

STADT UND REGION<br />

Die Folge davon ist, dass es zu einem kulturellen Aufschwung<br />

in den Vierteln kommen kann, denkmalgeschützte<br />

Häuser können erhalten werden und junge<br />

Unternehmer finden einen ersten Weg hin zur Selbstständigkeit.<br />

Ein Konzept bei dem am Ende alle Seiten gewinnen<br />

können.<br />

Allerdings ein Konzept was nicht ganz frei von Schwierigkeiten<br />

und Problemen ist. So gelang es zwar in Leipzig,<br />

bereits ein komplettes Haus an die neuen Nutzer zu<br />

übergeben und damit in ein reguläres Mietverhältnis zu<br />

überführen, auf der anderen Seite ist es nur <strong>im</strong> Westen der<br />

Stadt gelungen mehrere Objekte zu gewinnen und dadurch<br />

eine gewisse Ausstrahlungswirkung zu erreichen. Auch<br />

die Zusammenarbeit mit der Stadt gestaltet sich mitunter<br />

schwierig. Das größte Problem ist es jedoch, neue Häuser<br />

zu finden. Denn an potenziellen Nutzern fehlt es nicht.<br />

Insgesamt jedoch kann das Projekt schon jetzt als Erfolg<br />

beschrieben werden. So hat der Verein durch die Idee der<br />

Wächterhäuser nicht unmaßgeblich dazu beigetragen,<br />

ein Wohngebiet von Leipzig wieder zu beleben.<br />

Der Verein „HausHalten e.V.“ wurde unter anderen <strong>im</strong><br />

Rahmen von „Deutschland – Land der Ideen“ ausgezeichnet<br />

und auch <strong>im</strong> Rahmen des Treffens der europäischen<br />

Bauminister <strong>im</strong> Mai 2007 in Leipzig gewürdigt.<br />

Ein Vorteil des Konzepts ist auch die Übertragbarkeit auf<br />

andere Städte. Vorraussetzung dazu, so schätzt es T<strong>im</strong><br />

Tröger vom Vorstand des HausHalten e.V. ein, ist eine kulturelle<br />

Szene, die als Nutzer in Frage kommt. Der Verein<br />

jedenfalls ist mit dem Erfolg überaus zufrieden, wie T<strong>im</strong><br />

Tröger weitererklärt, da die gesetzten Ziele <strong>im</strong> Großen<br />

und Ganzen nicht nur erreicht sondern auch übertroffen<br />

wurden und durch die Wächterhäuser ein Symbol mit Wiedererkennungswert<br />

geschaffen wurde.<br />

Das zeitigt nicht nur Auswirkungen <strong>im</strong> <strong>Bereich</strong> des<br />

Stadtumbaus, sondern kann auch der freien Kulturszene<br />

neuen Aufschwung verleihen.<br />

Jürgen Kasek, Vorstandssprecher KV Leipzig<br />

juergen.kasek@gruene-leipzig.de<br />

Kontakt und weitere Informationen:<br />

www.haushalten-leipzig.de<br />

9


10<br />

VERKEHR<br />

Effektive Trennung von Netz und Verkehr<br />

statt Privatisierung à la SPD<br />

Eine spontane, nicht repräsentative Blitzumfrage unter MitarbeiterInnen der<br />

Landtagsfraktion „Was fällt Dir als Erstes zum Thema ,Deutsche Bahn’ ein?“,<br />

brachte folgendes Ergebnis: Streik, Verspätungen, Schlechter Service,<br />

schmutzige Züge, bekloppte Automaten. Eine Mitarbeiterin platzte sofort mit<br />

den Worten „eine einzige Katastrophe!“ heraus.<br />

Erst relativ spät fand sich jemand, der als erstes<br />

sagte „Ökologie“! „Ich nutze sie eigentlich<br />

ganz gern, man kann viel entspannter<br />

reisen als mit dem Auto.“ Oder: „Man hat<br />

Zeit zum Lesen“ wurde <strong>im</strong>merhin auch genannt.<br />

Dazu kam – aber eher nachrangig – die<br />

politische Sicht mit dem Stichwort „Privatisierung“.<br />

Die Presseabteilung wusste Wortspiele<br />

beizutragen: „Tiefensee entgleist“,<br />

„falsche Weichenstellung“. In Bezug auf den<br />

Streik wird gelegentlich auch von zwei Zügen<br />

gesprochen (Schell und Mehdorn), die ungebremst<br />

aufeinander zurasen.<br />

Man darf vermuten, dass unter den Lesern<br />

dieses Beitrags relativ viele Bahnnutzer<br />

sind – auch bei der genannten Umfrage<br />

kam nur einmal der Satz „Ich fahre nie<br />

Bahn!“ Dass das umweltfreundlichste Verkehrsmittel<br />

möglicherweise nicht nur ein<br />

Image-Problem hat, ist nicht ganz von der<br />

Hand zu weisen. Es besteht ein dringender<br />

Handlungsbedarf, die Strukturen so zu gestalten,<br />

dass künftig die Eisenbahninfrastruktur<br />

auch in der Fläche Bestand hat und<br />

leistungsfähiger wird.<br />

Der Gesetzentwurf von Bundesverkehrsminister<br />

Tiefensee zur Bahnprivatisierung<br />

ist aus unserer Sicht komplett gescheitert.<br />

Mittlerweile verweigert auch die SPD ihre<br />

Gefolgschaft für völlig verkorkste Pläne,<br />

es allen recht zu machen. Allerdings halten<br />

wir auch die so genannte „Volksaktie“ für<br />

eine Mogelpackung. Wieso soll das Volk<br />

seine Bahn kaufen, die ihm doch sowieso<br />

schon gehört? Und wieso verscherbeln<br />

Sozialdemokraten, ansonsten die Anwälte<br />

des Gemeinwohls, so hemmungslos die<br />

Infrastruktur, die nach dem Grundgesetz<br />

gemeinwohlorientiert in Bundesverantwortung<br />

bleiben muss? Das Modell Volksaktie<br />

ändert nichts an der Grundstruktur des Privatisierungsmodells:<br />

Der größte Nutznießer<br />

und Betreiber, die Deutsche Bahn AG,<br />

verfügt als faktischer Eigentümer über das<br />

Netz. Besonders pikant: Der Bund darf für<br />

die Bestandserhaltung in den nächsten 15<br />

Jahren mindestens 2,5 Milliarden Euro an<br />

die privatisierte Bahn zuschießen. Wenn er<br />

allerdings nach diesem Zeitraum das Netz<br />

zurückhaben möchte, müsste er noch einmal<br />

7,5 Milliarden Euro auf den Tisch legen.<br />

Die Totalverweigerer einer Privatisierung<br />

wiederum befürchten, Arbeitsplatzabbau,<br />

Lohnsenkungen, Verschlechterung von<br />

Komfort und Service. Viele der befürchteten<br />

Entwicklungen sind jedoch schon be<strong>im</strong> Status<br />

quo, dem integrierten Konzern in Staats-<br />

hand, eingetreten. Wir meinen: Je mehr leistungsfähige<br />

Anbieter auf dem Markt sind,<br />

die in einem sozialverträglichen und fairen<br />

Wettbewerb zueinander stehen, desto eher<br />

werden sich die besten Angebote durchsetzen<br />

und die oben beschriebenen Mängel<br />

beseitigen lassen.<br />

Die Grünen <strong>im</strong> Sächsischen Landtag plädieren<br />

in einem Antrag zur Bahnprivatisierung<br />

erneut für eine vollständige organisatorische<br />

Trennung von Eisenbahnverkehr und<br />

Infrastruktur. Darüber hinaus muss es die<br />

Möglichkeit für die Länder geben, regionale<br />

Schienenwege vertraglich zu übernehmen,<br />

wenn sie dies wünschen. Hier gibt es auch<br />

in unseren Reihen noch Diskussionsbedarf.<br />

Manche befürchten, dass die Strecken<br />

zwischen den Bundesländern unter einer<br />

solchen Regelung leiden würden und es<br />

dann doch wieder der ordnenden Hand des<br />

Bundes bedürfe.<br />

Alles in allem geht es uns darum, den Bahnverkehr<br />

in der Fläche aufrechtzuerhalten<br />

und weiterzuentwickeln. Über die Privatisierungsdiskussionen<br />

hinausweisend<br />

müssen wir als Grüne offensiver als bisher<br />

dazu auch die Ziele des Landtagswahlprogramms<br />

verstärkt in den Blick nehmen. Die<br />

Stichworte „Einführung eines verlässlichen<br />

Sachsen-Taktfahrplanes“, „Moratorium bei<br />

Streckenstilllegungen“, „Gleisanschlussprogramm“,<br />

„Sachsen-Franken-Magistrale“<br />

und „intermodale Vernetzung der Verkehrsträger“<br />

sind nur einige der Baustellen, auf<br />

denen wir in den kommenden Monaten <strong>im</strong><br />

<strong>Bereich</strong> der Mobilität anspruchsvolle Konzepte<br />

vorlegen müssen.<br />

Johannes Lichdi, Mitglied des Landtages<br />

Andreas Warschau, parlament. Berater


GRÜNE stoppen<br />

Nazi-Aktionen be<strong>im</strong><br />

Tag der Sachsen<br />

Die <strong>GRÜNEN</strong> waren auf dem diesjährigen Tag der Sachsen äußerst<br />

präsent. Nicht nur, weil der Landesverband mit Unterstützung des<br />

vogtländischen Kreisverbandes, die Grüne Liga und die Landtagsfraktion<br />

von BÜNDNIS 90/DIE <strong>GRÜNEN</strong> vor Ort gemeinsam informierten,<br />

sondern auch gegen rechtsextreme Aktionen mobil machten.<br />

Denn trotz Protesten u. a. der Grünen nutzte die NPD das Festgelände<br />

für zahlreiche Verteilaktionen und einen Fahnenaufmarsch.<br />

Doch anstatt die Partei mit Sanktionen zu überziehen, sah der Veranstalter<br />

– die Stadt Reichenbach – nicht nur tatenlos zu, sondern<br />

versuchte auch noch, den Mantel des Schweigens über der Propaganda<br />

auszubreiten.<br />

Am Samstag, dem Hauptbesuchertag, kam es zum Eklat, der die<br />

Stadt wachrüttelte. Die „Junge Landsmannschaft Ostdeutschland“<br />

RECHTSE XTREMISMUS<br />

(JLO) war auf einer offiziellen Vereinsbühne aufgetreten und wurde<br />

<strong>im</strong> Programmheft für den Festumzug als Teilnehmer angekündigt.<br />

Die JLO arbeitet eng mit der NPD zusammen und organisiert seit<br />

Jahren (früher als ‚Junge Landsmannschaft Ostpreußen’) die Nazi-<br />

Demos am bzw. um den 13. Februar in Dresden.<br />

Mit Pressearbeit, Zusammenarbeit mit den Organisatoren des Tags<br />

der Sachsen, der Polizei und dem Staatsschutz gelang es, die als<br />

rechtsextremistisch eingestufte Organisation kurz vor dem Start<br />

des Festumzugs auszuschließen. Laut einer NPD-Pressemitteilung<br />

wollten Holger Apfel, Jürgen Gansel und Winfried Petzold als Fahnenträger<br />

mitmarschieren.<br />

Grit Ebert,<br />

Referentin für Öffentlichkeitsarbeit der Landtagsfraktion<br />

Wurzener Erklärung gegen Rechtsextremismus<br />

Das Kreisvorständetreffen am 22. September in Wurzen verabschiedete folgende Erklärung<br />

„Zivilcourage und demokratische Werte<br />

müssen in Sachsen gestärkt werden –<br />

Medienschelte ist kein Mittel gegen<br />

Rechtsextremismus<br />

Mit großer Sorge sehen wir, dass sich Menschen<br />

ausländischer Herkunft und Minderheiten<br />

an einigen Orten Sachsens nicht<br />

jederzeit angstfrei in der Öffentlichkeit bewegen<br />

können. Bislang ist es nicht ausreichend<br />

gelungen, rassistische Einstellungen<br />

in unserem Land klar zurück zu drängen.<br />

Wir fragen: Wo sind die Schulungsangebote<br />

des Innenministers für kommunale Amtsträger<br />

wie z.B. Bürgermeister? Warum sind die<br />

Schulen <strong>im</strong>mer noch ein eingeschüchterter,<br />

unpolitischer Raum, der junge Leute in diesen<br />

Fragen oft nicht ausreichend begleitet?<br />

Warum entschuldigen manche mit einer<br />

Mischung aus Naivität und Konfliktscheu<br />

fremdenfeindlichen Vorkommnisse wie in<br />

Mügeln?<br />

Gerade für strukturschwache Räume ist es<br />

dringend notwendig, dass gesellschaftliche<br />

und politische Initiativen für demokratische<br />

Bildung und Zivilcourage und gegen Rechtsextremismus<br />

stetig und großzügig gefördert<br />

werden. Rechtsextremismus und Ausländerfeindlichkeit<br />

kann man nur vor Ort wirksam<br />

bekämpfen – die lokalen Partner brauchen<br />

Beratungs- und Handlungsoptionen, um<br />

funktionierende Demokratie vorleben und<br />

selbstbewusst verteidigen zu können.<br />

Bagatellisierung ist keine Meinungsbildung,<br />

sondern Konfliktscheu, die sich eine junge<br />

Demokratie wie die unsere nicht leisten<br />

kann.<br />

Wir rufen alle Demokraten auf, sich für Toleranz<br />

und Weltoffenheit in ihrem Alltag<br />

einzusetzen und dem um sich greifenden<br />

Rechtsextremismus bewusst und energisch<br />

entgegen zustellen. Zivilcourage, gelebte<br />

Demokratie und Weltoffenheit – das macht<br />

den Standort Sachsen attraktiv für Bevölkerung<br />

und Wirtschaft.<br />

Im politischen Handeln von BÜNDNIS 90/<br />

DIE <strong>GRÜNEN</strong> in Sachsen steht diese Aufgabe<br />

an zentraler Stelle – von der Bildungs- über<br />

die Innen- bis zur Sozialpolitik.<br />

Das Verdrängen der rechtsextremen Gefahren<br />

besonders durch die CDU war eine<br />

der Ursache für die bisherige Stärkung des<br />

Rechtsextremismus in unserem Land - und<br />

nicht die Warnungen der Presse und von<br />

anderen politischen Gruppen. Wir fordern<br />

die sächsische CDU auf, diesen Kurs der Bagatellisierung<br />

endlich zu verlassen und sich<br />

der Wirklichkeit zu stellen!<br />

Vor diesem Hintergrund ist es völlig inakzeptabel,<br />

dass der sächsische Ministerpräsident<br />

Milbradt die fremdenfeindlichen<br />

Übergriffe in Mügeln benutzt, um von der<br />

Handlungsunfähigkeit seiner eigenen Regierung<br />

abzulenken.<br />

Statt einer kritischen Selbstanalyse seiner<br />

Regierungsarbeit betrieb er auf dem CDU-<br />

Landesparteitag am 15. September Oppositions-<br />

und Medienschelte.“<br />

11


L ANDESVERBAND<br />

Für eine neue Sozialpolitik und<br />

gegen Braunkohleverstromung<br />

Die Landesdelegiertenkonferenz am 26./27. Oktober 2007 in Leipzig<br />

Die Lokführer schienen zu wissen, wer ihre treuesten Kunden sind,<br />

denn der Streik <strong>im</strong> Regionalverkehr war um 8 Uhr morgens am Freitag<br />

beendet. So konnten alle Delegierten pünktlich um 16 Uhr be<strong>im</strong><br />

Parteitag sein. Der Ort, eine ehemalige Kantine, war gut gewählt,<br />

da in zweifacher Hinsicht symbolisch: Erstens gehört das Haus den<br />

Leipziger Stadtwerken, die derzeit handstreichartig privatisiert<br />

werden sollen (dazu unten mehr) und zweitens beherbergt er das<br />

Leipziger „Café des Herzens“. Das Café gehört zum Netzwerk der<br />

„Restaurants des Herzens“, das vor über 20 Jahren in Frankreich von<br />

Coluche, einem inzwischen verstorbenen Komiker und Schauspieler<br />

gegründet worden war. In diesen Restaurants werden bedürftige<br />

Menschen wie Restaurantgäste bedient. Dabei geht es nicht nur um<br />

die warme Mahlzeit, sondern auch um die Menschenwürde – und<br />

die ist ja auch der Kern der Diskussion um die Sozialpolitik.<br />

Aber am Freitag ging es erst mal um kleinere Anträge und Formalia.<br />

In Leipzig läuft ein Bürgerbegehren zur Privatisierung der Stadtwerke.<br />

Denn be<strong>im</strong> Verkauf so wichtiger Grundversorgungsunternehmen<br />

sollen die Bürger entscheiden. Zu Redaktionsschluss war<br />

der Verkauf an den französischen Konzern „Gaz de France“ (ein<br />

erst 2006 privatisierter Staatskonzern, eine Aktiengesellschaft,<br />

in der der französische Staat mit 35 Prozent noch Hauptaktionär<br />

ist) <strong>im</strong> Gespräch. Inzwischen wurden dem Leipziger Oberbürgermeister<br />

Burkhard Jung (SPD) 40 000 Unterschriften übergeben.<br />

Der Beschluss„Kommunale Inseln <strong>im</strong> oligopolen Meer“ (Oligopol =<br />

wenige Großunternehmen beherrschen den Markt) wurde einst<strong>im</strong>mig<br />

angenommen. Er betont neben der urgrünen Forderung nach<br />

Elementen direkter Demokratie auch die kl<strong>im</strong>apolitischen Aspekte<br />

der geplanten Privatisierung:<br />

Weitere wichtige Themen waren Satzungsänderungen. Der Antrag<br />

der Grünen Jugend, die Landesversammlungen alternativ als LDK<br />

oder als Landesmitgliederversammlungen durchzuführen und die<br />

Kreiskonferenzen abzuschaffen, wurde abgelehnt. Die Forderung,<br />

einen Landesparteirat einzuführen wurde auf die nächste LDK vertagt.<br />

Auch der Antrag des Regionalverbandes Mittelsachsen (zur Erinnerung:<br />

Wenn die Kreisreform der Staatsregierung durchkommt,<br />

müssen die Parteien ihre Strukturen den neuen Kreisgrenzen anpassen,<br />

wir schlagen da die Bildung von Regionalverbänden als<br />

den Kreisverbänden übergeordnete Struktur vor) über einen neuen<br />

Delegiertenschlüssel für die LDK wurde auf die kommenden LDK <strong>im</strong><br />

März 2008 vertragt, denn noch ist die Kreisreform ja nicht durch. Inzwischen<br />

soll sich eine Arbeitsgruppe mit diesen Fragen befassen.<br />

12<br />

Nach einer weiteren Satzungsänderung, die der Vorstand vorgeschlagen<br />

hat, kann die Kreiskonferenz jetzt in eiligen Angelegenheiten<br />

mit einer Ladungsfrist von 14 Tagen einberufen werden,<br />

Anträge sind dann bis zu acht Tagen vor der KK zulässig. Auch Basisanträge<br />

auf Einberufung der Kreiskonferenz sind jetzt leichter<br />

möglich. Das LAG-Statut wurde ebenfalls neu beschlossen, es geht<br />

dabei in erster Linie um eine höhere Verbindlichkeit der LAGen gegenüber<br />

dem gesamten Landesverband (Berichtspflicht, Mitglieder<br />

aus mindestens drei Kreisverbänden, Finanzierung der Fahrtkosten<br />

in der Regel durch den KV, in Ausnahmefällen auch durch den LV).<br />

Nach durchzechter Nacht <strong>im</strong> „Volkshaus Leipzig“ kamen am Sonnabend<br />

die beiden Leitanträge zur Sprache: „Keinen Quadratzent<strong>im</strong>eter<br />

für die Braunkohle“ und „Ein Sozialstaat, der zur Selbstverantwortung<br />

befähigt, ermutigt und Armut bekämpft“.<br />

Der Braunkohle-Antrag wurde von Rudi Haas vorgestellt und benennt<br />

noch einmal deutlich, dass die geplanten neuen Abbaggerungen in<br />

der Lausitz und der neue Kraftwerksblock in Boxberg milliardenschwere<br />

Fehlinvestitionen sind. Neben der Landschaftszerstörung<br />

durch den Tagebau ist auch der Wasserhaushalt in der Region gefährdet.<br />

Ganz zu schweigen von der erhöhten CO 2 -Emission des Kraftwerks<br />

selbst. Zwei ergänzende Anträge, die vom Landesvorstand<br />

übernommen wurden, betonen, dass wir den Braunkohleausstieg<br />

nicht gegen sondern mit den Menschen der Region wollen und dass<br />

es auch und gerade um He<strong>im</strong>atschutz geht. Denn von den geplanten<br />

Abbaggerungen sind besonders die Sorben aus der Region Schleife<br />

betroffen, denen damit die He<strong>im</strong>at und die wirtschaftliche Lebensgrundlage<br />

(etwa 250 Kleinbetriebe) genommen wird.<br />

Der wohl umstrittenste Antrag war „Ein Sozialstaat, der zur Selbstverantwortung<br />

befähigt, ermutigt und Armut bekämpft“, eingebracht<br />

von Eva Jähnigen. Die Leistungen <strong>im</strong> <strong>Bereich</strong> „Hartz IV“ (ein<br />

ungenauer Begriff, der sich aber eingebürgert hat) sollen kurzfristig<br />

für Erwachsene und Kinder deutlich erhöht werden, Zuverdienstmöglichkeiten<br />

und unantastbares Vermögen zur Altersvorsorge sollen<br />

verbessert werden und die Bedarfsgemeinschafen zugunsten<br />

individueller Ansprüche aufgelöst werden. Perspektivisch wollen<br />

wir das System der Bedarfsgemeinschaften verlassen und fordern<br />

eine individualisierte Existenzsicherung, die nur von der Höhe des<br />

Einkommens abhängt. Ebenso soll die vorhandene Bildungsfinanzierung<br />

BAFöG zu einer echten, elternunabhängigen Finanzierung<br />

für alle Bildungswege ausgebaut werden und in der Krankenversicherung<br />

wird eine Bürgerversicherung – eine urgrüne Forderung<br />

– angestrebt. An die Landesregierung werden Forderungen nach


einer besseren Betreuung Arbeitsloser und einem gleichberechtigteren<br />

Zugang zur Bildung gerichtet. Da liegt nämlich <strong>im</strong> Bildungsmusterland<br />

Sachsen, wo sich Ministerpräsident und Kultusminister<br />

<strong>im</strong> Eigenlob fast täglich überbieten, einiges <strong>im</strong> Argen: Weite<br />

Schulwege auf dem Land (verbunden mit höheren Kosten), eine nur<br />

nominelle Lehrmittelfreiheit (grafikfähige Taschenrechner für die 8.<br />

Klasse Gymnasium sind mit 100 Euro eher billig angesetzt und müssen<br />

selbst bezahlt werden!), das Problem des Schulessens nicht zu<br />

vergessen. Außerdem wird gefordert, dass Sachsen Konzepte gegen<br />

die Altersarmut entwickelt. Denn die erste Rentnergeneration<br />

aus der DDR hatte noch eine lückenlose Erwerbsbiografie vorzuweisen<br />

und erhält damit eine auskömmliche Rente. Jetzt kommen<br />

die Jahrgänge in Rente, die nach der Wende mit Arbeitslosigkeit<br />

und prekären Arbeitsverhältnissen zu kämpfen hatte. Und das zu<br />

einer Zeit, wo der Privatisierungswahn auch die städtischen Wohnungsgesellschaften<br />

erreicht hat, so dass preiswerter Wohnraum<br />

Mangelware zu werden droht.<br />

Die Diskussionen und Änderungsanträge drehten sich um die Regelsätze,<br />

um Krankenkosten und um die Frage von ALG I (zeitgleich<br />

auf dem Bundesparteitag der SPD in Hamburg diskutiert). Der Antrag<br />

der LAG Christinnen und Christen zu einem Grundeinkommen,<br />

das an Bedingungen wie Ehrenamt oder Familienarbeit geknüpft<br />

L ANDESVERBAND<br />

ist (Modell des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend) wurde<br />

abgelehnt. Die LAG Hochschule brachte noch einen eigenen Antrag<br />

durch, in dem eine Verbesserung der materiellen Lage von Studierenden<br />

gefordert wird.<br />

Die Bahnprivatisierung, wie von der Bundesregierung ursprünglich<br />

geplant, wurde abgelehnt und eine Trennung von Netz (in staatlichem<br />

Besitz) und Transportdienstleistungen (die ausgeschrieben<br />

werden sollen) gefordert. Außerdem forderten wir ein Tempol<strong>im</strong>it<br />

von 120 km/h auf Autobahnen. In diesen verkehrspolitischen Beschlüssen<br />

sind wir der SPD ebenfalls voraus: 120 wird jetzt auch<br />

vom Umweltbundesamt gefordert und eine Vollprivatisierung der<br />

Bahn per Volksaktie ist auch eher Populismus als zukunftsweisende<br />

Verkehrspolitik.<br />

Natürlich wurden am Sonnabend auch kämpferische Reden gehalten,<br />

neben unserer Fraktionsvorsitzenden Antje war auch Jürgen<br />

Trittin, stellvertretender Fraktionssprecher <strong>im</strong> Bundestag, gekommen.<br />

Mit der einzigen ostdeutschen Landtagsfraktion und von<br />

Berlin aus gut erreichbar sind wir Sachsen ja auch Mode in der<br />

Bundespartei ...<br />

Gundula Schmidt-Graute, KV Dresden<br />

Neue Gesichter bei weiterdenken und DAKS<br />

Kathrin Bastet<br />

arbeitet seit August 2007 als Bildungsreferentin<br />

für Weiterdenken. Sie hat in Marburg<br />

und Berlin Politikwissenschaften studiert.<br />

Zuletzt war sie für das Anne Frank Zentrum<br />

in Berlin tätig.<br />

Kathrin, erzähle uns bitte kurz, wie Du zu<br />

weiterdenken e.V. gekommen bist?<br />

Die Stellenanzeige von weiterdenken traf<br />

genau das, was ich gerne beruflich machen<br />

wollte. Also habe mich gleich beworben. Im Juli war das Vorstellungsgespräch<br />

und <strong>im</strong> August bin ich schon nach Dresden gezogen<br />

und habe die neue Stelle angetreten.<br />

Was siehst Du als wichtigste Aufgabe in Deiner neuen Tätigkeit?<br />

Natürlich will ich dazu beitragen, fachlich anspruchsvolle Veranstaltungen<br />

anzubieten, so dass wir neue Impulse setzen und<br />

grundlegende Orientierung für „grünes“ Engagement in Politik und<br />

Gesellschaft geben können. Idealerweise entsteht so auch mehr<br />

politische Beteiligung.<br />

Welche Schwerpunkte wollt ihr 2008 in eurer Arbeit setzen?<br />

Neben den bekannten Schwerpunkten wie beispielsweise der Auseinandersetzung<br />

für demokratische Kultur, der Zukunft Europas<br />

und Ökologie, werden wir 2008 auch verstärkt zeitgeschichtliche<br />

Themen sowie Migrations- und Genderfragen aufgreifen.<br />

Die Beschlüsse des Parteitages sind unter<br />

www.gruene-sachsen.de/ldk2007.html<br />

als PDF-Datei abrufbar oder können über die<br />

Landesgeschäftsstelle bezogen werden.<br />

Burkhard Phillip<br />

führt seit August 2007 die Geschäfte bei<br />

DAKS - Die Alternative Kommunalpolitik<br />

Sachsens e.V. Der Jurist arbeitete bisher<br />

unter anderem für das Unabhängige Institut<br />

für Umweltfragen (UfU) e.V. Berlin.<br />

Burkhard, erzähle uns bitte kurz, wie Du zu<br />

DAKS e.V. gekommen bist?<br />

Ich arbeite schon seit zehn Jahren für DAKS,<br />

als Berater und als Autor verschiedener<br />

Broschüren und anderer Veröffentlichungen. Schwerpunkte waren<br />

dabei Themen wie Kommunal-, Umwelt- und Planungsrecht und<br />

Bürgerbeteiligung.<br />

Was siehst Du als wichtigste Aufgabe in Deiner neuen Tätigkeit?<br />

Hier geht es vor allem darum, die Arbeitsfähigkeit des Vereins trotz<br />

knapper Kasse finanziell und strukturell zu sichern, die Bildungsprojekte<br />

zu organisieren und die Kommunalos zu beraten.<br />

Welche Schwerpunkte wollt ihr 2008 in eurer Arbeit setzen?<br />

Aus meiner Sicht sind dass zum einen die Unterstützung von Kandidaten<br />

und neu gewählten Räten <strong>im</strong> Zuge der anstehenden Kommunalwahl<br />

mit Seminaren und Publikationen und zum anderen<br />

kommunalpolitische Bezüge in aktuellen Themen wie Rechtsextremismus,<br />

Bürgerbeteiligung und Ökologie.<br />

13


14<br />

L AG<br />

L AG HOCHSCHULE<br />

Interview mit Till Käbsch, Sprecher der LAG Hochschule<br />

Till Käbsch<br />

Wie lange gibt es die LAG Hochschule schon,<br />

und wer hat sie initiiert?<br />

Die LAG Hochschule gibt es – wie die meisten<br />

anderen LAGen – schon seit längerer Zeit.<br />

Ebenso wie diese haben wir Höhen und Tiefen<br />

erlebt und eine wechselnde Besetzung gehabt.<br />

Hervorzuheben ist sicherlich die Arbeit<br />

von Dietrich Herrmann. Er begleitete die sächsische<br />

bündnisgrüne Hochschulpolitik über<br />

Jahre, auch dann, wenn das Interesse an dem<br />

Thema geringer war. Eine LAG lebt vom Mitmachen.<br />

Und wenn es längere Zeit ruhiger um sie<br />

geworden ist, benötigt sie einen neuen Anstoß.<br />

Den lieferte ich <strong>im</strong> Jahr 2005. Seit dem arbeitet<br />

die LAG Hochschule wieder kontinuierlich.<br />

Wie viele Mitglieder hat die LAG und sind das alles Studierende<br />

oder Lehrende an sächsischen Hochschulen?<br />

Die LAG hat sicherlich das Problem, dass sich nur eine verhältnismäßig<br />

geringe Anzahl der grünen Kreisverbände von Hochschulpolitik<br />

betroffen sieht. Man mag ja denken, dass Hochschulpolitik<br />

eher was für Dresdner, Leipziger und Chemnitzer ist.<br />

Aber Sachsen hat auch Hochschulen in mittelgroßen Städten.<br />

Und gerade dort haben wir Bündnisgrünen ja noch ein großes<br />

Wachstumspotenzial. Daher suchen wir vor allem auch Mitstreiter<br />

aus Freiberg, Zwickau usw. Derzeit haben wir etwa zehn aktive<br />

Mitglieder und gehören somit zu den kleineren LAGen. In der<br />

Tat handelt es sich (fast) ausschließlich um Menschen aus dem<br />

Umfeld der Hochschulen.<br />

Was sind derzeit Eure Schwerpunktthemen?<br />

2006 war unser großes Schwerpunktthema die Modernisierung<br />

der Organisationsstruktur der sächsischen Hochschulen. Wir<br />

wollen mehr Möglichkeiten für freie Entscheidungen, bei gleichzeitiger<br />

Stärkung der Mitwirkungsrechte an den Hochschulen.<br />

Auch <strong>im</strong> Moment verfolgen wir das Thema weiter, denn die<br />

Staatsregierung hat es nach zweijährigem K(r)ampf <strong>im</strong>mer noch<br />

nicht geschafft, ein neues Hochschulgesetz auf den endgültigen<br />

Weg zu bringen.<br />

Unser Hauptthema ist derzeit aber – auch <strong>im</strong> Hinblick auf die<br />

kommende Programmdiskussion <strong>im</strong> Landesverband – die Finanzierung<br />

von Hochschulen und Studium. Dabei spielt sowohl<br />

die soziale Verantwortung eine Rolle, möglichst Vielen ein Hochschulstudium<br />

zu gewährleisten, ohne dass sie vom Einkommen<br />

der Eltern abhängig sind. Gleichzeitig muss aber auch die<br />

Qualität der Lehre gesichert sein. Auch Hochschulmitarbeiter<br />

müssen bei entsprechender Bezahlung in ausreichender Anzahl<br />

vorhanden sein. Wir als LAG gehen davon aus, dass Hochschulen<br />

einen wichtigen Beitrag zum lebenslangen Lernen leisten<br />

können, daher diskutieren wir auch Konzepte einer integrierten<br />

Bildungsfinanzierung.<br />

Was habt Ihr als nächste konkrete Aktion vor?<br />

Uns geht es vor allem darum, <strong>im</strong> Landesverband zu zeigen, dass<br />

Wissenschaftspolitik einer der Eckpfeiler bündnisgrüner Politik<br />

sein muss. Das erwartet auch eine große Anzahl unserer Wählerinnen<br />

und Wähler von uns. Denen müssen wir neue Konzepte<br />

bieten und sie verständlich näher bringen. Insofern bereiten wir<br />

uns jetzt schon auf die kommende Landtagswahl vor.<br />

lag.hochschule@gruene-sachsen.de<br />

L AG GESCHLECHTERPOLITIK<br />

Zum Thema „Mehr Männer in Kitas und Grundschulen“ hatte sich<br />

bereits zu Beginn des Jahres 2007 eine Projektgruppe aus VertreterInnen<br />

der Landesarbeitsgemeinschaften Geschlechterpolitik<br />

und Bildung gegründet. Aus ihrer Sicht muss die Debatte um mehr<br />

Männer in Kitas und Grundschulen vor allem als Diskussion über die<br />

Qualität von frühkindlicher Bildung geführt werden.<br />

Ein von der Projektgruppe erarbeitetes Positionspapier wurde am<br />

13. September in einem Fachgespräch verschiedenen Experten aus<br />

Wissenschaft und erzieherischer Praxis vorgestellt. Prof. Holger<br />

Brandes, Direktor des Instituts für Frühkindliche Bildung an der<br />

evangelischen Hochschule für soziale Arbeit, Jens Krabel vom Berliner<br />

Verein „Dissens“ und Matthias Nutsch, Leiter und Erzieher<br />

<strong>im</strong> Montessori Kinderhaus „Huckepack“ diskutierten mit den Landesarbeitsgemeinschaften<br />

die Inhalte und Ziele des Papiers und<br />

stellten ihre eigene Position dar.<br />

Die rege Zust<strong>im</strong>mung zeigte, dass in der Projektgruppe eine fundierte<br />

und differenzierte Position entstanden ist. An verschiedenen<br />

Stellen wurde konstruktive Kritik geübt. Diese Anmerkungen und<br />

Verbesserungsvorschläge wurden in das fortgeschriebene Positionspapier<br />

eingearbeitet. Es soll in einen Beschluss auf der nächsten<br />

LDK münden. Im Mitgliederforum kann es bis dahin weiter diskutiert<br />

werden.<br />

lag.geschlechter@gruene-sachsen.de<br />

L AG MOBILITÄT UND VERKEHR<br />

Im letzten Jahrhundert war man schon mal schneller in Berlin. Langsamfahrstellen<br />

häufen sich. Zu unseren polnischen Nachbarn gelangt<br />

man auch nicht umsteigefrei, zudem sollte man ausreichend<br />

Zeit einplanen. Es stellt sich die Frage: „Ist Sachsen vom Fernverkehr<br />

abgehängt?“ Dazu veranstaltete die LAG am 22. Oktober zusammen<br />

mit dem Bundestagsabgeordneten Peter Hettlich ein Fachgespräch.<br />

Dieser diskutierte mit Stefan Jugelt vom Fahrgastverband Pro Bahn<br />

die möglichen Folgen der Bahnprivatisierung für die Infrastrukturentwicklung<br />

und welche unternehmerischen und bahnpolitischen<br />

Entscheidungen getroffen werden müssen, um mehr Verkehr auf<br />

die Schiene zu bringen.<br />

lag.verkehr@gruene-sachsen.de<br />

NEUES L AG-STATUT<br />

Das auf der Landesdelegiertenkonferenz am 26./27. Oktober in<br />

Leipzig verabschiedete LAG-Statut ist <strong>im</strong> Internet abrufbar. An gleicher<br />

Stelle kann auch die aktuelle Satzung des Landesverbandes<br />

heruntergeladen werden. Das neue LAG-Statut regelt die Arbeit<br />

der Landesarbeitsgemeinschaften verbindlicher. So sind eine Mindestanzahl<br />

an Treffen pro Jahr und die Beteiligung von Menschen<br />

aus mindestens drei Keisverbänden vorgegeben.<br />

www.gruene-sachsen.de/satzung.html<br />

Landesarbeitsgemeinschaften <strong>im</strong> Internet<br />

Auf der Website des Landesverbandes stellen sich die LAG mit<br />

ihren Themenschwerpunkten, nächsten Terminen und Kontaktmöglichkeiten<br />

vor: www.gruene-sachsen.de/lag.html


Nachrichten aus den<br />

Kreisverbänden<br />

Görlitz<br />

Fahrradausflug nach Schleife<br />

Die Kreisverbände des vielleicht<br />

zukünftiges Großkreises Görlitz<br />

haben den 3. Oktober genutzt,<br />

um sich näher mit dem Problem<br />

der drohenden Zersiedelung der<br />

Sorben <strong>im</strong> Kirchspiel Schleife zu<br />

beschäftigen. Zu diesem Zweck<br />

trafen wir uns zu einer Fahrradtour.<br />

Am Bahnhof Weißwasser wurden<br />

wir bereits von einer ortskundigen<br />

Frau vom Sorbischen<br />

Kulturzentrum Schleife empfangen,<br />

welche uns mit dem Fahrrad<br />

an unsere Ziele führte.<br />

Der ersten sechs Kilometer führten<br />

zum Tagebau Nochten, wo<br />

uns ein gigantisches Loch das<br />

Ausmaß der Landschaftszerstörung<br />

bewusst machte. Weiter<br />

fuhren wir dann in den Ort<br />

Rohne. Ein Dorf, das sich genau<br />

in dem Gebiet befindet, wo in<br />

Zukunft Kohle abgebaut werden<br />

soll. Welche kulturellen Schätze<br />

so verloren gehen würden, ließen<br />

wir uns auf dem dortigen<br />

Njepila Hof zeigen.<br />

Dieser ist ein traditionsgerecht<br />

hergerichteter Hof des sorbischen<br />

Bauern Njepila, der uns<br />

einen besonderen Einblick in<br />

die Kultur des einzigartigen<br />

Ethnikums der Schleifer Sorben<br />

zwischen Bautzen und Spreewald<br />

und in das Landleben der<br />

sorbischen Dörfer <strong>im</strong> 18. Jahrhundert<br />

gab.<br />

In Schleife wurden wir schon <strong>im</strong><br />

sorbischen Kulturzentrum erwartet,<br />

wo wir Einzelheiten zum<br />

sorbischen Brauchtum und den<br />

Besonderheiten der jeweiligen<br />

Dörfer erfuhren.<br />

Anschließend führten wir ein<br />

Gespräch mit Vertretern der<br />

sorbischen Minderheit. Uns<br />

wurden noch einmal die Pläne<br />

von Vattenfall anhand von Material<br />

und Karten gezeigt und wir<br />

haben unsere Hilfe angeboten.<br />

www.gruene-goerlitz.de<br />

Chemnitz<br />

Kl<strong>im</strong>aschutz beginnt be<strong>im</strong><br />

Papier!<br />

Dieser Einsicht folgte der Chemnitzer<br />

Rat und beschloss am<br />

19.7. auf Antrag der Grünen, den<br />

Papierverbrauch in Verwaltung,<br />

Schulen und städtischen Betrieben<br />

auf Recyclingpapier umzustellen.<br />

Auf Antrag der Grünen beschloss<br />

der Stadtrat Chemnitz<br />

am 19.9. die Wohnraumversorgung<br />

für Hartz IV-Empfänger mit<br />

dem Stadtumbau in Einklang zu<br />

bringen. Anlass dafür war das<br />

Vorhaben von Sozialbürgermeisterin<br />

Lüth (PDS), die Wohnraumzuschüsse<br />

zu senken, obwohl<br />

Hilfeempfänger mit den<br />

gekürzten Mitteln nach Stadtumbau<br />

und Sanierung kaum<br />

noch bezahlbaren Wohnraum<br />

finden werden. Der Lüth-Antrag<br />

wurde fraktionsübergreifend<br />

abgelehnt.<br />

Das Mitführen von Wildtieren<br />

in Zirkussen ist in Chemnitz<br />

zukünftig begrenzt. Dies beschloss<br />

der Rat am 24.10. auf<br />

Antrag der Grünen. Die Initiative<br />

sorgt bundesweit für Aufsehen,<br />

weil Chemnitz nach Heidelberg<br />

die zweite Stadt in Deutschland<br />

ist, welche eine Empfehlung der<br />

Bundestierärztekammer konsequent<br />

umsetzt. Im Vorfeld<br />

luden die <strong>GRÜNEN</strong> am 4.9. zu einer<br />

Veranstaltung „Wildtiere <strong>im</strong><br />

Zirkus – Pro und contra“. Vierzig<br />

interessierte Bürger und Tierschützer<br />

folgten der Einladung.<br />

Mit neuer Doppelspitze ins<br />

Wahljahr 2009<br />

Am 19. November 2007 wählte<br />

der Kreisvorstand von BÜND-<br />

NIS 90/DIE <strong>GRÜNEN</strong> Chemnitz<br />

ein neues Führungsduo. Neue<br />

Sprecherin ist Pia Lorenz, 46<br />

Jahre, neuer Sprecher Thomas<br />

Lehmann, 39 Jahre. Als Schatzmeister<br />

wurde Reinhard Schulze<br />

<strong>im</strong> Amt bestätigt. Die beiden<br />

Sprecher sind für zwei Jahre gewählt<br />

und werden die Chemnitzer<br />

<strong>GRÜNEN</strong> ins Wahljahr 2009<br />

führen.<br />

www.gruene-chemnitz.de<br />

Dresden<br />

Eva Jähnigen als OB-Kandidatin<br />

nominiert<br />

Der Stadtparteitag von BÜND-<br />

NIS 90/DIE <strong>GRÜNEN</strong> in Dresden<br />

hat am 29. September die<br />

Sprecherin der bündnisgrünen<br />

Stadtratsfraktion, Eva Jähnigen,<br />

zur Kandidatin der Partei für die<br />

kommende Oberbürgermeisterwahl<br />

in Dresden nominiert.<br />

Dabei erhielt Eva Jähnigen, die<br />

ohne Gegenkandidaten antrat,<br />

42 Ja-St<strong>im</strong>men von den anwesenden<br />

42 Mitgliedern (100%).<br />

Der Stadtvorstandssprecher der<br />

Dresdner Bündnisgrünen, Ach<strong>im</strong><br />

Wesjohann, sieht in diesem<br />

hervorragenden Ergebnis eine<br />

wichtige Voraussetzung für einen<br />

engagierten Wahlkampf der<br />

REGIONAL<br />

Mitglieder des Stadtverbandes<br />

und wertet es als Ausdruck des<br />

Vertrauens und der Solidarität:<br />

„Wir kennen Eva Jähnigen seit<br />

langem als engagierte, bürgernahe<br />

Kommunalpolitikerin, die<br />

in Dresden verwurzelt ist. Mit<br />

diesem Wahlergebnis haben wir<br />

es unterstrichen: Eva Jähnigen<br />

ist eine von hier und eine von<br />

uns.“<br />

www.gruene-dresden.de<br />

Zwickau<br />

Neuer Regionalverband<br />

Zwickau gegründet<br />

Die Kreisverbände Chemnitzer<br />

Land, Zwickau und Zwickauer<br />

Land beschlossen ihr Zusammengehen<br />

<strong>im</strong> Hinblick auf die<br />

kommende Kreisgebietsreform.<br />

Am 5. November wurde in getrennten<br />

Abst<strong>im</strong>mungen der<br />

gemeinsame Regionalverband<br />

Zwickau, der aus diesen drei<br />

Kreisverbänden besteht, gegründet.<br />

Danach wurde eine Satzung für<br />

den Regionalverband diskutiert<br />

und verabschiedet. Laut dieser<br />

Satzung besteht der Vorstand<br />

des Regionalverbandes aus<br />

sechs Mitgliedern. Gewählt<br />

wurden Antje Nettling-Sonntag,<br />

Stefan Boxler, Dr. Martin Böttger,<br />

Lars Dörner, Rainer Pohl,<br />

Gerhard Sonntag.<br />

www.gruene-zwickau.de<br />

Die Mitgliederbetreuer des Zabeltitzer Kreises<br />

Im grün-alternativen Vereinswesen wird häufig zu wenig systematische familiäre<br />

Nachzucht betrieben und sicherlich an mancher Ecke auch die Nestpflege vernachlässigt.<br />

Da dieses Thema viele unserer Mitglieder bewegt, trafen sich am<br />

6. Oktober 2007 die Mitgliederbetreuer der Kreisverbände in Zabeltitz bei Großenhain.<br />

Die selbsternannten Kümmerlinge der Partei (von Kümmern wie Pflegen,<br />

nicht Kummer) sind nun feste Ansprechpartner für Mitgliederwerbung und -pflege<br />

in ihren Kreisverbänden. Ihr werdet von uns hören ...<br />

15


T E R M I N E<br />

Januar<br />

14. Januar<br />

18:00 Uhr<br />

Dresden, Landesgeschäftsstelle<br />

Landesvorstand<br />

19. Januar<br />

Dresden, Landesgeschäftsstelle<br />

LAG Ökologie<br />

19. Januar<br />

10:30 Uhr<br />

Pirna, Regionalbüro Hettlich<br />

LAG Mobilität und Verkehr<br />

26. Januar<br />

10:00 Uhr<br />

Dresden, Landesgeschäftsstelle<br />

LAG Bildung<br />

26. Januar<br />

12:30 Uhr<br />

Dresden, Landesgeschäftsstelle<br />

LAG Soziales<br />

Februarr<br />

2. Februar<br />

LAG Europa<br />

März<br />

8. März<br />

10:00 Uhr<br />

Dresden, Landesgeschäftsstelle<br />

LAG Bildung<br />

14./15. März<br />

Dresden<br />

Landesdelegiertenkonferenz<br />

April<br />

12. April<br />

LAG Soziales<br />

Änderungen, Aktualisierungen, genaue<br />

Adressen und weitere Termine in der<br />

LGSt unter 0351/4940108 oder <strong>im</strong> Web<br />

www.gruene-sachsen.de/termine.html<br />

Weitere Termine bei:<br />

Bildungswerk Weiterdenken<br />

www.weiterdenken.de<br />

Die Alternative Kommunalpolitik Sachsens<br />

www.daksev.de<br />

Landtagsfraktion<br />

www.gruene-fraktion-sachsen.de<br />

„Unterwegs <strong>im</strong> Auftrag des Kl<strong>im</strong>as“<br />

Farbe bekennen für den Kl<strong>im</strong>aschutz mit<br />

unseren neuen T-Shirts. Jetzt für 15 Euro<br />

bestellen.<br />

Für Herren sind Jake und Elwood auf normalen<br />

T-Shirts oder Poloshirts <strong>im</strong> Auftrag des<br />

Kl<strong>im</strong>as unterwegs. Das sommerliche Ladyshirt<br />

in Stretchqualität mit V-Ausschnitt<br />

ziert eine Sonnen(blumen)brille.<br />

Die Größen der Herrenmodelle fallen eher<br />

großzügig aus, die Damengrößen eher<br />

knapp.<br />

Klickt euch Modell, Farbe, Größe und Stückzahl<br />

online <strong>im</strong> Konfigurator zusammen oder<br />

bestellt per Telefon. Bei Nichtverfügbarkeit<br />

von Wunschgröße oder -farbe bieten wir Alternativen<br />

an.<br />

Neue Website von DAKS e.V.<br />

Zum Ende das Jahres hat „DAKS - Die Alternative<br />

Kommunalpolitik Sachsens e.V.“<br />

zahlreiche neue Publikationen veröffentlicht<br />

und ihre Website erneuert.<br />

Das Informationsangebot umfasst unter anderem<br />

Hintergrundmaterialien, Argumentationshilfen,<br />

Musteranträge und -anfragen.<br />

Es ist nun <strong>im</strong> neugeschaffenen <strong>Bereich</strong><br />

„Infothek“ gebündelt. Mit Hilfe eines Contentmanagementsystems<br />

können durch die<br />

Redakteure zeitnah und dezentral neue Ma-<br />

Landesdelegiertenkonferenz<br />

2008<br />

am 14./15. März 2008 in Dresden<br />

Einladung, Tagesordnung, Anträge und<br />

weitere Informationen rechtzeitig unter<br />

www.gruene-sachsen.de/ldk2008.html<br />

Bestellung online oder telefonisch:<br />

www.gruene-sachsen.de/t-shirts.html<br />

0351/494 01 08<br />

terialen eingepflegt und allen Nutzern zur<br />

Verfügung gestellt werden. Das Angebot<br />

wird <strong>im</strong> Vorfeld der Kreistagswahlen beständig<br />

ausgebaut und um weitere Themen<br />

ergänzt.<br />

Die Publikationen können wie bisher online<br />

bestellt und zum Teil als PDF-Datei direkt<br />

heruntergeladen werden.<br />

www.daksev.de<br />

mail@daksev.de<br />

Die nächsten Termine<br />

22. Januar 2008, 19:30 Uhr<br />

Plauen, Malzhaus<br />

Grüne Reden und politische Lieder<br />

4. März 2008, 19:30 Uhr<br />

Hoyerswerda<br />

Grüne Reden und politische Lieder<br />

Weitere Termine und Aktionen zum Kl<strong>im</strong>aschutz unter www.gruene-sachsen.de/kl<strong>im</strong>a<br />

Redaktionsschluss<br />

Aufwind 2008<br />

Für die vier Aufwindausgaben des Jahres<br />

2008 gelten folgende Redaktionsschlüsse<br />

23. Januar, 30. April, 23. Juli u. 5. November<br />

zur Einsendung von Beiträgen. Änderungen<br />

aus aktuellem Anlass sind vorbehalten.

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