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Ust-Luga<br />

Gulf of Finland<br />

Ust-Luga<br />

MMC<br />

Osteuropa Special<br />

Die osteuropäische Region<br />

Interview. Der osteuropäische Raum ist ein wachsender Wirtschaftsmarkt mit Entwicklungsmöglichkeiten<br />

auch für deutsche Logistik- und Dienstleistungsunternehmen. Anna Kolmykova, erläutert ConTraiLo,<br />

welche Herausforderungen und Potenziale die Logistik-Dienstleister in Osteuropa erwarten.<br />

Welche Besonderheiten und Herausforderungen<br />

gibt es im osteuropäischen Markt?<br />

Kolmykova: Osteuropa ist kein homogener<br />

Markt. Dynamische Wirtschaftsregionen<br />

wie Russland bieten für die Logistik<br />

enormes Entwicklungspotenzial, das<br />

durch staatliches und privates Kapital<br />

kräftig unterstützt wird. Aber auch bei<br />

den Transitländern wie der Ukraine und<br />

Weißrussland sind die Möglichkeiten<br />

noch nicht ausgeschöpft.<br />

Die Herausforderungen liegen stets im<br />

Bereich Zoll, örtlicher Bürokratie und der<br />

Sprachverständigung. Die marode Infrastruktur<br />

und tiefsitzende Korruption fordern<br />

noch immer das internationale Logistik-Geschäft<br />

heraus.<br />

Wo sind die Unterschiede im Vergleich<br />

zu Logistik-Zentren in Westeuropa?<br />

Kolmykova: Neben der unregelmäßigen<br />

infrastrukturellen Entwicklung der einzelnen<br />

Regionen existieren keine struktu-<br />

42 ConTraiLo 7/2012<br />

Kronshtadt<br />

St. Petersburg<br />

DJSC Euroterminal und LLC<br />

„Multimodal Complex Ust-Luga“.<br />

(Fotos: EUW – Kooperationspartner von ISL)<br />

rierten Programme zur Entwicklung der<br />

Güterverkehrszentren sowie keine staatlichen<br />

Subventionen, z. B. im Kombi-Verkehr.<br />

Wobei die Nutzung der Vorteile des<br />

intermodalen Verkehrs gerade in den flächenreichen<br />

osteuropäischen Ländern<br />

ein großer Wettbewerbsvorteil ist. Der<br />

Zoll bleibt dennoch eine der Haupteinnahmequellen<br />

in diesen Ländern.<br />

Welche Veränderungen sehen Sie in Osteuropa<br />

mit Blick auf die Logistik-Branche?<br />

Kolmykova: Die Verabschiedung der PPP-<br />

Gesetze sowie WTO-Beitritt Russlands<br />

oder Aufbau der Zollunion Russland-<br />

Weißrussland-Kasachstan eröffnen die<br />

Möglichkeiten für positive Veränderungen.<br />

Es wird immer öfter verstanden, dass<br />

nicht nur mit den Standortvorteilen Geschäfte<br />

gemacht werden können, sondern<br />

auch mit dem guten Service. Westliche<br />

Logistik-Dienstleister sorgen für das<br />

Wachstum in der Kontrakt-Logistik. Mich<br />

sprechen eine steigende Zahl interessier-<br />

ter westeuropäischer Logistiker wegen<br />

der Geschäftsentwicklung in den wirtschaftlich<br />

attraktiven Ländern wie der<br />

Ukraine und Russland an, was für eine<br />

positive Entwicklung der Rahmenbedingungen,<br />

aber auch für die vorhandenen<br />

Potenziale spricht.<br />

Welche Trends stellen Sie fest?<br />

Kolmykova: Das dynamische Wachstum<br />

der Frachtvolumen im Ostsee- und<br />

Schwarzmeerraum führt langfristig zur<br />

Verlagerung der Warenströme insbesondere<br />

im China-Verkehr. In der Erschließung<br />

neuer effizienterer Verkehrswege<br />

von Asien nach Europa über entsprechende<br />

osteuropäische Regionen liegt das<br />

größte Potenzial. Die Standortwahl für die<br />

logistischen Zentren orientiert sich an<br />

der grenzüberschreitenden Zollabwicklung<br />

und Ballungsräumen sowie an<br />

schnell wachsenden Automobilproduktionszentren<br />

wie in Russland.<br />

Welche Entwicklungstrends sehen Sie<br />

insbesondere für die Logistik-Branche<br />

im Osteuropahandel mit Blick auf Container-<br />

und Trailerverkehre?<br />

Kolmykova: Die Belebung der alten Güterverkehrsrouten,<br />

wie dem Handelsweg<br />

„von den Wikingern zu den Griechen“<br />

(Ostsee–Schwarzes Meer) oder der „Seidenstraße“,<br />

des Binnenwasserverkehrs<br />

oder der fast 10.000 km langen Transsibirischen<br />

Eisenbahnmagistrale ist der neue<br />

und alte Entwicklungstrend im makrologistischen<br />

Sinne.

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