FA Neuro_Psych 2_09_corr.qxd
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mischen Ereignis, basierend auf der<br />
CAPRIE-Studie.<br />
Risikofaktor Punkte<br />
< 65 Jahre . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 0<br />
65–75 Jahre . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1<br />
> 75 Jahre . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2<br />
Arterielle Hypertonie . . . . . . . . . . . . . 1<br />
Diabetes mellitus . . . . . . . . . . . . . . . . . 1<br />
Myokardinfarkt . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1<br />
Andere kardiovaskuläre Ereignisse . 1<br />
(außer MI und Vorhofflimmern)<br />
PAVK . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1<br />
Raucher . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1<br />
Zusätzliche TIA oder Insult . . . . . . . . 1<br />
Die maximal erreichbare Punkteanzahl<br />
ist 10. Bis zu einer Punkteanzahl<br />
von 7 kommt es zu einem linearen<br />
Anstieg der Häufigkeit von Rezidivinsulten.<br />
Primär- und Sekundärprövention<br />
Arterielle Hypertonie<br />
Epidemiologische Daten konnten zeigen,<br />
dass 60–75% aller Insulte mit einer<br />
arteriellen Hypertonie einhergehen. Klinische<br />
Studien an ingesamt ca. 60.000<br />
Hypertonikern zeigten, dass in diesem<br />
Kollektiv die Schlaganfallinzidenz mit<br />
4,25% die Inzidenz kardialer Ereignisse<br />
mit 3,24% deutlich übersteigt. Dies<br />
unterstreicht die Wichtigkeit der arteriellen<br />
Hypertonie als cerebrovaskulären<br />
Risikofaktor. Bereits ab Blutdruckwerten<br />
von 115/75 erhöht sich das kardio-<br />
und cerebrovaskuläre Risiko.<br />
Besondere Bedeutung erlangt die isolierte<br />
systolische Hypertonie (ISH).<br />
Frauen entwickeln altersabhängig häufiger<br />
eine ISH als Männer, verbunden mit<br />
einer Zunahme des Pulse Pressure (PP),<br />
der als eigenständiger Risikofaktor gilt.<br />
Im 24-h-RR-Monitoring korreliert ein<br />
Ansteig des PP um 10 mmHg mit einer<br />
Zunahme des Insultrisikos um 11%. Die<br />
Erhöhung des systolischen Blutdrucks<br />
ist also entscheidender als der diastolische<br />
Wert.<br />
Ein weiteres Kriterium der arteriellen<br />
Hypertonie ist ein fehlendes nächtliches<br />
Dipping. Physiologisch sollte der Blutdruck<br />
einer zirkadianen Rhythmik folgen<br />
und in den Nachtstunden (Ruhephase)<br />
um 10–20% absinken, bei Patietnen<br />
mit erhöhtem Insultrisiko ist diese<br />
Nachabsenkung oft deutlich reduziert,<br />
manche zeigen sogar inverse nächtliche<br />
Blutdruckanstiege.<br />
Kategorie<br />
Einteilung der Hypertonie<br />
Systolisch Diastolisch<br />
Optimal < 120 und < 80<br />
Normal < 130 und < 85<br />
Hochnormal 130–139 oder 85–89<br />
Grad 1 (milde Hypertonie) 140–159 oder 90–99<br />
Grad 2 (moderate Hypertonie) 160–179 oder 100–1<strong>09</strong><br />
Grad 3 schwere Hypertonie) > 180 oder > 110<br />
ISH (isoliert syst. Hypertonie) > 140 und < 90<br />
Auch morphologische Veränderungen<br />
treten bei arterieller Hypertonie auf, es<br />
findet ein Strukturumbau, Elastizitätsund<br />
Complianceverlust der großen Arterien<br />
statt, man spricht von Arterial Stiffness,<br />
wiederum charakterisiert durch<br />
eine PP über 50 mmHg.<br />
Die adäquate Blutdrucktherapie sollte<br />
also an vorderer Stelle in der Primär- wie<br />
Schlaganfall-Inzidenz (%)<br />
SCHLAGAN<strong>FA</strong>LL<br />
Tabelle 2<br />
auch Sekundärprävention des Schlaganfalles<br />
stehen, denn eine erreichte Blutdrucksenkung<br />
von 10 mmHg systolisch<br />
und 5 mmHg diastolisch reduziert die<br />
zerebrale Ereignisrate um ca. 30–35%.<br />
Mehrere Hypertoniestudien konnten<br />
eine Überlegenheit von ACE-Hemmern<br />
bei kardiovaskulären Events zeigen, hinsichtlich<br />
Insult sind Kalziumantagonisten<br />
Abbildung 2a<br />
Schlaganfall Dipping als Risikofaktor: Nicht-tödlicher Schlaganfall<br />
Pilz H., Journal für Hypertonie 2008; 12 (4): 7–12 ©<br />
Schlaganfall-Inzidenz (%)<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
Insulthäufigkeit bei Hypertonikern mit<br />
unterschiedlichem Dipping-Status<br />
Nicht-tödlicher Schlaganfall<br />
Extremme Dippers<br />
(n = 97)<br />
Dippers<br />
(n = 230)<br />
Dipping-Status<br />
Non Dippers<br />
(n = 185)<br />
Schlaganfall Dipping als Risikofaktor: Tödlicher Schlaganfall<br />
Extremme Dippers<br />
(n = 97)<br />
Insulthäufigkeit bei Hypertonikern mit<br />
unterschiedlichem Dipping-Status<br />
Tödlicher Schlaganfall<br />
Pilz H., Journal für Hypertonie 2008; 12 (4): 7–12 ©<br />
Dippers<br />
(n = 230)<br />
Dipping-Status<br />
Non Dippers<br />
(n = 185)<br />
Reverse Dippers<br />
(n = 63)<br />
Abbildung 2b<br />
Reverse Dippers<br />
(n = 63)<br />
2/20<strong>09</strong> 27