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KAMERAMANN_eDossier_Vorschneider - Film & TV Kameramann

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Angelika Levi in Navy Cut(Wolfgang Schmidt, 1992)Maren Eggert in Marseille(Angela Schanelec, 2004)Arbeit ja nicht in dieser Weise analysierend.Aber ich könnte mir schon vorstellen, dass ich,wenn ich aus beobachtender Haltung filme, esauf Grund der Distanz architektonische Elementewie zum Beispiel Türrahmen gibt, diesich dazwischenschieben, und dass ich esdann reizvoll finde, sie einzubeziehen. Aberich suche solche Effekte nicht, als Stilmittelwürde ich sie merkwürdig finden.Es gibt möglicherweise schon bestimmteVorlieben, aber eher beim Licht. Etwa fürGegen licht, also dass ich in Innenräumengerne gegen das Fenster fotografiere, um dieGegenlicht-Spannung wahrnehmbar zu machen.Vielleicht, weil ich das schön finde inmeiner eigenen Wahrnehmung von Licht. Indem Zusammenhang würde ich auch nocheine Affinität zu dunk len Bildern nennen. Dasund Gegenlicht, das sind vielleicht abstrakte,vom konkreten <strong>Film</strong> unabhängige Vorliebenvon mir. Ich versuche aber, das unter Kontrollezu halten und nur einzusetzen, wenn es eineerzählerische Dimension hat.Ist Ihr Ausgangspunkt das vorgefundene Licht?Reinhold <strong>Vorschneider</strong>: Das war eigentlichschon immer ein Interesse von mir. Wenn ichschaue, ist die Wahrnehmung des Lichts schonsehr im Vordergrund. Und ich hatte schon sehrfrüh das Gefühl, dass die natürlichen Lichtqualitätendie Qualitäten von gestaltetem<strong>Film</strong>licht oft übertreffen. Allerdings hat sichdie Lichtgestaltung beim <strong>Film</strong> in den letzten30 Jahren – seitdem ich das beobachte – auchsehr verändert. Heute sieht man viel häufiger,dass sich Kameraleute für diese Qualitäteninteressieren und versuchen, sie zu erhaltenoder zu rekonstruieren.Trotzdem werden Sie, Orly einmal ausgenommen,normalerweise nicht ohne <strong>Film</strong>lichtlosziehen. Haben Sie da bestimmte Vorlieben?Reinhold <strong>Vorschneider</strong>: Na ja, Tag außen zumBeispiel leuchte ich eigentlich kaum, meistsozusagen negativ, indem ich Licht abhalte.Wenn es weiches Tageslicht ist, das von einembedeckten Himmel kommt, ist die Leucht -fläche ja so unendlich groß, dass man mit<strong>Film</strong>licht Schwierigkeiten hat, zu einer ähnlichenWeichheit des Lichts zu kommen. BeiTag innen hat das Leuchten dann oft mit Kon -trastaus gleich zu tun. Wenn ich gegen dasFenster drehe – was ich ja oft mache –, möchteich eine gewisse Außenwahrnehmung erhaltenund gleichzeitig ein weiches Licht vonaußen haben. Und Sonneneffekt leuchte ichselten. Ich versuche dann, von außen übergroße Flächen indirekt und diffus durch dieFenster zu leuchten und so die natürlicheLichtrichtung zu erhalten. Bei dieser Art zuarbeiten ist aber auch immer die Frage, wasbudgetär möglich ist, denn wenn die Fensterim Bild sind, braucht man zwei oder drei solcherReflektionsflächen pro Fenster und eineentsprechend höhere Leistung wegen des indirektenLeuchtens.Leuchten Sie dann gar nicht von innen?Reinhold <strong>Vorschneider</strong>: Im Sinne einer Aufhellungkaum. Denn ich finde es schön, wennMenschen, die sich vor Fenstern bewegen,auch re lativ dunkel sind; das entspricht sozusagenmeiner normalen Wahrnehmung.Um was für einen <strong>Film</strong> handelt es sich beidem Projekt in Rumänien, das Sie erwähnten?Reinhold <strong>Vorschneider</strong>: Es ist die GeschichteFILM & <strong>TV</strong> <strong>KAMERAMANN</strong> · <strong>eDossier</strong> · Februar 2013 7

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