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SSI-Bulletin 2/08 - Schweizerische Vereinigung unabhängiger ...

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ausschliesslich zur Prioritätensetzung unddies vorwiegend für grosse Gebäude be -stände.Aufgrund einfacher Parameter werden dieSchadensausmass-Kennzahl (AZPS) sowiedie Einsturzwahrscheinlichkeits-Kennzahl(WZ) für jedes Gebäude abgeschätzt undin einem Diagramm dargestellt (siehe Gra -fik). Während das Schadensausmass vorallem durch die Nutzung des Ge bäudesbestimmt wird, hängt die Ein sturzwahr -schein lichkeit primär vom Trag werk ab.Die Risikokennzahl RZPS ist als Produktaus AZPS und WZ definiert. Die Isolinienmar kieren Gebäude mit derselben Risiko -kennzahl.Das Diagramm erleichtert die Prioritä -tensetzung für genauere Abklärungen undgibt erste Hinweise darauf, wie das Risikoreduziert werden kann: Für Gebäude mithoher WZ ist eine Verstärkung des Trag -werks sinnvoll, ein hohes Schadens aus -mass könnte mit einer Umnutzung reduziertwerden.Stufe 2: HerausforderungTragwerksabklärungIn Stufe 2 wird eine vereinfachte Analysegemäss dem Ersatzkraftverfahren durchgeführt.Anhand von sieben Eignungs -kriterien, die sich auf die wichtigstenTrag werkseigenschaften unter Erdbeben -ein wir kung beziehen, wird geprüft, ob dieszu lässig ist – falls nicht, ist in der Regeleine Beurteilung nach Stufe 3 nötig. BeiGebäuden in den Erdbebenzone 2 und 3ist dieser Entscheid strenger zu handhabenals für solche in Zone 1. Als Ergebnisdes Stufe-2-Verfahrens werden wiederumPrioritäten für weitere Massnahmen festgelegt.Die entscheidende Grösse hierfürist der Erfüllungsfaktor α ef . Er ist definiertals der Quotient des Tragwiderstandeseines Bauteils zur entsprechenden Bean -spruchung (SIA 2018). Der Erfül lungs fak -tor für ein ganzes Gebäude ist der kleinsteWert der Erfüllungsfaktoren aller im Trag -system berücksichtigten Bauteile. Ist α eff< 0,25 oder sind gravierende Mängelvorhanden, ist die Erdbeben sicherheit mitStufe 3 abzuklären, liegt α eff zwischen0,25 und 0,8 wird die Stufe-3-Beurteilungbei einem Umbau oder einer Sanierungdurchgeführt.Die aktuelle Richtlinie für die Stufe 2(2. Fas sung von 2006) wurde bisher nochnicht breit angewandt. Basler & Hofmannarbeitet derzeit im Auftrag der Koordina -tionsstelle für Erdbebenvorsorge an einerStudie für rund 40 Verwaltungsgebäude inder Erdbebenzone 1. Die Gebäude unter-scheiden sich stark bezüglich Baujahr undBauweise. Fast jedes Tragwerk ist ein Uni -kat. Die Erkennung des Tragwerks erweistsich als der kritische Bearbeitungsschritt.Wegen der nur begrenzt verfügbaren Plan -grundlagen (insbesondere fehlen oft Inge -nieurpläne) sind die für die Abtragung derErdbebenkräfte massgebenden Tragwerkein vielen Fällen nur unzureichend klar er u -ierbar.In der Stufe 2 muss geklärt werden können,ob ein Gebäude durch Dilatations -fugen in separat zu beurteilende Trakteun terteilt ist, da sonst krasse Fehlbe -urteilungen resultieren könnten. Mit derStufe 1 können solche Unterteilungen inder Regel nicht erkannt werden. Die meis -ten der untersuchten Gebäude habenstark unterschiedliche Tragwerke für dieQuer- und Längsrichtung. Zudem sindzusammengebaute Gebäude mit starkunterschiedlichen Tragwerkseigenschaf -ten, solche mit komplizierten Tragwerkenwegen Umbauten aus verschiedenen Zeit -epochen und mit verschiedenen Bau -stoffen zu beurteilen. Diese Eigenschaftenerhöhen den normalen Bearbeitungsauf -wand erheblich.Richtlinien im VergleichEinige weltweit tätige Konzerne wie Hew -lett Packard fordern auch für ihre europäischenStandorte ein Verfahren nach denVorgaben der American Society of CivilEngineers (ASCE 31). Der ASCE-Standardwird in den USA für Bundesbauten angewandt.Auch er geht von einem dreistufigenEinengungsverfahren aus. Doch denbeiden Vorgehensweisen liegen unterschiedlichePrinzipien zugrunde: Die amerikanischeASCE-Norm gibt strikte Wertevor, die einzuhalten sind. Andernfalls sindErtüchtigungsmassnahmen gefordert. An -ders die Schweizer Richtlinien. Sie sehenneben der technischen ÜberprüfungAuch der ASCE-Standardin den USA geht von einemdreistufigen Einengungsverfahrenaus.immer auch eine Prioritätensetzung fürweitere Massnahmen vor und eröffnendamit einen Abwägungsspielraum. DasZiel ist es, die Ressourcen in einem Ge -bäude bestand möglichst wirksam zu investieren.Ertüchtigungsmassnahmen werdendeshalb unter anderem auch davon ab -hängig gemacht, welche Kosten mit wel-S S I -Mitgliedfirmenstellen sich vor:Gruner AGDie Gruner-Gruppe ist ein führenderund unabhängiger Anbieter vonIngenieur- und Planerleistungen mitrund 21 Standorten in der Schweiz,in Deutschland sowie in Österreich.Das breit gefächerte Leistungsangeboterstreckt sich über die Bereiche Tief-,und Unteretagebau, Konstruktion,Energie, Umwelt und Sicherheit. ImBereich Sicherheit erhalten die Kundenvon unseren über 20 Spezialistenunabhängige und neutrale BeratungsundPlanungsleistungen.Unser Motto:Profitable Sicherheit zu schaffen – vonder Konzeption über die Planung undAusschreibung bis zur Inbetriebnahme.Dabei steht neben einer hohen fachlichenKompetenz insbesondere eineerfolgreiche Zusammenarbeit mit denKunden im Zentrum.Unsere Leistungen:• Risikoanalysen und Sicherheits kon -zepte für Organisationen, Unter -nehmen, Anlagen, Infras truktur -bauten, Verkehrswege• Brandschutz- und Entrauchungs -konzepte• Brandsimulationen und Entrauchungs -nachweise• Evakuierungskonzepte und Personen -stromsimulationen• Zutritts- und Überwachungskonzepte,Security-Konzepte• Notfallplanung und Störfallvorsorge• Einsatzplanung und Katastrophen -vorsorge• Krisenmanagement• Tunnelsicherheit und TunnellüftungGruner AGIngenieure und PlanerGellertstrasse 554020 BaselTel. +41 (61) 317 61 61Kontakt: Jon MengiardiE-Mail: jon.mengiardi@gruner.chwww.gruner.ch3

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