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SUPPORTERS - Gegen-Gerade-Jetzt

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im Zeitraffer über uns<br />

Niederlagen bleiben nicht aus<br />

Aber man muss auch Rückschläge hinnehmen.<br />

So geht der Kampf um den Erhalt des<br />

Engländerplatzes, an der Moltkestraße bei<br />

der FH und direkt am „alten Fan-Projekt“<br />

gelegen, trotz aller Bemühungen verloren. Die<br />

neue Mensa der Fachhochschule wird dortgebaut.<br />

Und noch heute fragt man sich, ob es<br />

wirklich sein mußte, Karlsruhes ersten und<br />

noch erhaltenen(!) Bolz- und Fußballplatz zu<br />

zerstören. Denn immerhin hatten von hier<br />

Karlsruhes einzige Gewinne der Deutschen<br />

Fußballmeisterschaft (1909 Phönix, 1910<br />

Karlsruher FV) ihren Ausgang genommen.<br />

Seit 2004 erinnert ein Gedenkstein an eine der<br />

Wiegen des Fußballs in Deutschland.<br />

Literaturhinweise zum Engländerplatz:<br />

1. KICKER-Sonderheft "Deutschlands Fußball-Meister",<br />

2.Band, Berlin 1941, ISBN 3-928562-08-8<br />

2. "Der Mann, der den Fußball nach Deutschland brachte", Bernd-M.Beyer,<br />

Verlag Die Werkstatt, Göttingen 2003, ISBN 3-89533-408-1<br />

3. Blick in die Geschichte Nr.27, "Die Anfänge des Fußballsports in Karlsruhe",<br />

Karlsruher stadthistorische Beiträge, Erich Beyer 1995<br />

Typisch KSC<br />

Im Jahr 2005 wird dem Verein erneut in einem<br />

Bereich geholfen, der eigentlich selbstverständlich<br />

in dessen Fokus stehen sollte – der<br />

Mitgliederwerbung. Gemeinsam mit dem<br />

Vereinsrat wird die Kampagne "Typisch KSC" aus<br />

der Taufe gehoben, um neue Vereinsmitglieder<br />

gewinnen zu können. Wind und Wetter können nicht verhindern, dass<br />

eine Handvoll Enthusiasten zu Heimspielen aktiv wird und die Zuschauer<br />

anspricht. Allerdings wird im Verlaufe der Aktion auch erkennbar, dass<br />

Management und Präsidium angesichts des sich langsam einstellenden<br />

sportlichen Erfolgs nicht mehr ganz so begeistert vom Engagement der<br />

Freiwilligen sind. Zäh, wenn überhaupt, werden Unterstützungsmittel<br />

wie Flyer oder Plakate gestellt und müssen sich die Mitgliederwerber<br />

unerwünscht vorkommen – ein Vorgeschmack dessen, was noch folgen<br />

sollte.<br />

Zwanzig Jahre Supporters<br />

Am Ende der erfolgreichen Spielzeit 2005/06,<br />

die den KSC erstmals seit dem Wiederaufstieg<br />

in den Dunstkreis der Aufstiegskandidaten geführt hat und am<br />

Saisonschluss einen beachtlichen 6. Rang beschert, dürfen die<br />

Supporters dann im Wildpark ihr zwanzigjähriges Jubiläum feiern.<br />

Schade ist allerdings der mäßige Besuch, zu dem auch Unstimmigkeiten<br />

mit der lokalen Presse beitragen. So entspinnt Harald Linder im "Kurier"<br />

eine Kampagne gegen die Fans, da diese den zu 1860 München wechselnden<br />

Danny Schwarz bedroht haben sollen. Worte werden gewechselt<br />

und am Ende schweigt sich das Blatt mit der größten Verbreitung im<br />

Raum Karlsruhe beleidigt über das Fest der Supporters aus. So schnell<br />

konnte es also gehen, dass der Wind sich dreht. Somit markiert der<br />

Sommer 2006 wohl auch den Höhepunkt der öffentlichen Reputation der<br />

Supporters. Als unabhängige Interessenvertretung und Stimme der Fans<br />

wird man im Verein und dessen Umfeld, bei den Gönnern und Sponsoren,<br />

aber auch der Presse wahr- und ernstgenommen und gelingt es, in<br />

Zeiten der Fußballkommerzialisierung eine lebendige, vereinsunabhängige<br />

Fankultur zu verteidigen. Dieses Selbstverständnis äußert sich<br />

auch in der Übergabe eines Positionspapiers an den Verein (später auch<br />

an die Stadt) zum angestrebten Stadionumbau, das die Fan-Interessen<br />

formuliert, realistische Vorschläge unterbreitet und entsprechende<br />

Berücksichtigung erfahren soll.<br />

04<br />

Der Engländerplatz,<br />

einer der letzten aktiv genutzten<br />

Ur-“Grounds“ in Deutschland.<br />

Viel wird getan<br />

Keine Frage – Stand 2006 übernehmen die Supporters viele Aufgaben<br />

der Fanbetreuung, denen der KSC aufgrund von Geld- und<br />

Personalmangel nicht nachkommen kann. So die Organisation von<br />

Fanbussen und Sonderzügen, um die Mannschaft auch auswärts unterstützen<br />

zu können. Und auch die Fans finden ausreichend Platz, um sich<br />

zu verwirklichen. Das neue Fanprojekt in der Mainestraße (in der<br />

Nordweststadt, mit eigenem Supporters-Büro) sind nur ein äußeres<br />

Zeichen dieser Möglichkeiten und Angebote. Drei Ultrazines („Phönix<br />

aus der Asche“/PS’99, „Fanomenal“/RF’02, „KAmasultra“AF’03) sind<br />

Ausdruck einer lebendigen, aktiven Fanszene.<br />

Getrauert werden muß am Ende des Jahres allerdings dennoch, als<br />

Dominik Moser bei einem tragischen Arbeitsunfall sein Leben verliert. In<br />

zahlreichen Solidaritätsaktionen geben die Supporters dessen trauernder<br />

Familie einen Halt und begründen die „Moser rockt“-Tradition.<br />

Rückkehr in die Bundesliga<br />

Während der KSC auf dem Platz unbeirrbar seine Bahn in Richtung<br />

Bundesliga zieht, lassen auch die Supporters nicht nach. So manifestieren<br />

sich die Mitspracheforderungen bezüglich Stadionumbau in einer<br />

Unterschriftenaktion für ausreichend Stehplätze in der neuen Heimstatt<br />

des KSC – sei es im Wildpark oder an einem neuen Standort. Rund 17.000<br />

Unterschriften werden gesammelt und an Bürgermeister Harald<br />

Denecken übergeben!<br />

Das "Aufstiegsspiel" gegen die SpVgg. Unterhaching im Mai 2007 bildet<br />

dann den Höhepunkt einer ganz besonderen Aktion. Schon die ganze<br />

Runde wurden Jugendmannschaften aus der weitere Region zu den<br />

Spielen eingeladen und diese kamen auch gerne. So konnten viele junge<br />

Fans von der besonderen Stimmung im Wildpark angesteckt werden.<br />

An diesem Tag waren es 32 junge Fußballer aus dem Odenwald -<br />

eine Region, die die Supporters nicht kampflos aufgeben wollen.<br />

Man glaubt es kaum, doch es ist wahr...der KSC ist wieder da!<br />

Neun Jahre war'n 'ne lange Zeit...bescherten uns so manches Leid.<br />

Und trotzdem war'n wir überall...und sorgten stets für viel Krawall.<br />

Wir sind zurück im Oberhaus...und treten jetzt die Schwaben raus.<br />

Stuttgart, zieh die Laufschuh an...Karlsruh' kommt mit alle Mann.<br />

Zum Ende nun von diesem Chor ...PEITSCHEN WIR KARLSUHE VOR!!!<br />

(Nach oben springen) Allez-Alez-allehoh!<br />

Bundesliga!?<br />

Bei aller Freude über die Bundesliga, und besonders den gelungenen<br />

Start in die Saison 2007/08, häufen sich nun doch die Probleme.<br />

Zunehmend gereizter (z.B. Stadionverbote) reagieren die<br />

Vereinsverantwortlichen , wenn es um die Belange der Supporters und<br />

vor allem der Ultras geht . Auch häufen sich die Tumulte bei<br />

Auswärtsspielen. Skandalöse Behandlungen und Schikanen (in<br />

Bochum) gegenüber KSC-Fans in fremden Stadien, sowie eine gefährliche<br />

Verselbständigung von Teilen der Fans (in Stuttgart) trüben das<br />

Verhältnis zum Verein und zu den Medien zunehmend ein. Auch die heimischen<br />

Umgangsformen von Polizei und Sicherheitspersonal ändern<br />

sich zum Schlechten (gegen Köln). Was bleibt ist Verdruss, der die<br />

Freude über die Mannschaftsleistungen eintrübt.<br />

Auch in der Saison 2008/09 werden die Probleme nicht kleiner. Im<br />

<strong>Gegen</strong>teil – die engagierte und öffentliche Beschäftigung der<br />

Supporters mit den negativen Vorgängen in Mannschaft und<br />

Gesamtverein läßt die Situation eskalieren, da die Verantwortungsträger<br />

des Vereins erkennen müssen, dass die <strong>Gegen</strong>gerade nicht aus passiven<br />

und unkritischem Jubelvolk besteht. Ein offener Brief, die vehementen<br />

Forderungen nach personellen Konsequenzen auf allen Ebenen<br />

(Trainer, Management, Präsidium) und eine zunehmende Verrohung von<br />

Teilen der Fans (Pokalspiel gegen Wehen) führen zur offenen<br />

Konfrontation auf beiden Seiten. Am Ende stehen nach nur zwei<br />

Spielzeiten der sechste Abstieg aus der Bundesliga und ein sehr belastetes,<br />

nahezu zerrüttetes Verhältnis zwischen den Supporters und den<br />

Verantwortungsträgern des KSC.

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