PhD (PDF) - Universität Wien
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2.3. DER PHOTOREFRAKTIVE EFFEKT 17<br />
• Beiträge infolge elektrischer Potentiale<br />
V (r) = V + ∆V j (r) ∝ ρbc<br />
+ ∆ρj<br />
bc<br />
(2.23)<br />
Zusätzliche, allerdings verglichen mit den bisher besprochenen um einige Größenordnun-<br />
gen kleinere Beiträge zum neutronenoptischen Potential sind auf eine direkte Kopplung<br />
des magnetischen Dipolmoments µ n [49] des Neutrons an eventuell vorhandene elektrische<br />
Raumladungsfelder zurückzuführen. Für den photo-neutronenrefraktiven Effekt in PMMA<br />
spielen Raumladungsfelder allerdings keine Rolle. Bezüglich Beiträgen einer Wechselwir-<br />
kung zwischen dem magnetischen Dipolmoment des Neutrons und elektromagnetischen<br />
Feldern sei auf Kapitel 3 verwiesen.<br />
2.3.3 Höhere Harmonische<br />
Die Belichtung eines photorefraktiven Materials mit einem kosinusförmig modulierten Lichtin-<br />
terferenzmuster hat nicht notwendigerweise eine ebenso kosinusförmige modulierte Änderung des<br />
Brechungsindexes zur Folge. Abweichungen der lichtinduzierten Strukturierung des Brechungs-<br />
indexes von der eingestrahlten Lichtintensitätsmodulation sind auf die dem photorefraktiven<br />
Effekt zugrundeliegenden im Allgemeinen nichtlinearen Prozesse zurückzuführen. Bei der Cha-<br />
rakterisierung von lichtinduzierten Strukturen durch Beugungsexperimente machen sich diese<br />
Nichtlinearitäten im Aufzeichungsprozess als höhere Beugungsordnungen i ∈ N bemerkbar [50].<br />
Es sei darauf hingewiesen, dass wegen sin ΘB = iλ/2Λ Beugungsordnungen mit i > 2Λ/λ prin-<br />
zipiell nicht mehr mit Licht ausgelesen werden können. Abbildung 2.10 zeigt ein Ergebnis eines<br />
Neutronenbeugungsexperiments an insgesamt vier Beugungsordnungen zur Untersuchung von<br />
Nichtlinearitäten des photo-neutronenrefraktiven Auffzeichnungsprozesses in PMMA. Die Mes-<br />
sungen fanden etwa vier Monate nach dem Einschreiben statt. Aufgetragen ist die auf fünf<br />
Stunden normierte Neutronenzählrate je Detektorpixel entlang einer über den Detektor verlau-<br />
fenden Diagonalen. Das lichtinduzierte Brechungsindexgitter wurde dafür nacheinander in die<br />
Braggwinkel der einzelnen Beugungsordnungen gedreht und die Beugungsintensität ortsaufgelöst<br />
detektiert.<br />
Die der lichtinduzierten Polymerisation bzw. der Polymerisationskinetik des PMMA zugrun-<br />
deliegenden Prozesse sind noch nicht vollständig geklärt. Insbesondere der Zusammenhang<br />
zwischen der durch kurzzeitige Belichtung im Material erzeugten Radikalkonzentration und der