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Abfahrt

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Sehr geehrte Fahrgäste,<br />

der Start von agilis im<br />

Regensburger Stern<br />

zum Fahrplanwechsel<br />

am 12.12.2010 war aufgrund<br />

der verzögerten<br />

– jedoch noch rechtzeitigen<br />

– Zulassung und<br />

Lieferung unserer Fahrzeuge<br />

eine große Herausforderung.<br />

Dank der<br />

guten Mitarbeit aller Beteiligten konnte der Betrieb planmäßig aufgenommen<br />

werden. Ungünstige Witterungsbedingungen in Form eines<br />

für die Region Ostbayern ungewöhnlich heftigen Wintereinbruchs<br />

sorgten für eine zusätzliche Herausforderung – für Sie als Fahrgäste<br />

und für unsere Mitarbeiter.<br />

Laut:sprecher<br />

Zappen<br />

Der Wüstenhamster kann bis zu sechs Wochen im Staubsaugerbeutel<br />

überleben. Es ist unglaublich, was man alles lernen kann von Tiersendungen<br />

im Fernsehen. Hamster sind die heimlichen Stars. Sie gehören<br />

zu den weit über sechs Millionen Kleintieren, mit denen die Deutschen<br />

ihr Leben teilen. Als Haustiere sind hierzulande nur Katzen noch<br />

häufiger anzutreffen (knapp acht Millionen), weit über fünf Millionen<br />

Hunde wollen täglich irgendwo zwischen Flensburg und Garmisch ihr<br />

Häufchen machen, vier Millionen Vögel haben in deutschen Wohnzimmern<br />

ein Zuhause.<br />

Kein Wunder also, auch im Fernsehen haben Tiersendungen inzwischen<br />

ihren festen Platz. Seit Jahren erfreuen sich insbesondere Zoo-<br />

Dokumentationen großer Beliebtheit. Man kann wählen zwischen<br />

„Wolf, Bär & Co.“, „Eisbär, Affe & Co.“, „Elefant, Tiger & Co.“, „Pinguin,<br />

Löwe & Co.“, „Leopard, Seebär & Co.“, „Panda, Gorilla & Co.”,<br />

„Seehund, Puma & Co.“ und „Papageien, Palmen & Co.“. Der Erfolg<br />

von Tierarztshows oder Haustier-Servicesendungen ist einfach zu erklären.<br />

Hier könnte auch der eigene Hasso oder Hansi angepiekst werden<br />

und im Rampenlicht stehen. Zoo-Dokus dagegen funktionieren<br />

anders. Sie führen uns, ganz ähnlich wie manch anderes TV-Angebot,<br />

eine Wunschwelt vor Augen. Die Erdmännchenfamilie, ein funktionierender<br />

Sozialverband. In den Brennpunktvierteln vieler Großstädte<br />

gibt es so etwas schon seit Jahrzehnten nicht mehr. Die Single-Frau,<br />

die biologische Uhr tickend im Ohr, das ungewollt kinderlose Paar –<br />

sie sitzen perplex vor der Glotze: Selbst kasachische Hirschkühe bekommen<br />

im Schnitt 3,5 Kinder – wie machen die das? Und wir nehmen<br />

hautnah teil an den herzzerreißenden Schicksalen im Gehege.<br />

Auf ein Wort<br />

agilis ist gut gestartet. Wir geben aber offen und ehrlich zu: Trotz intensiver<br />

Vorbereitung lief zum Start nicht alles optimal. Eingefrorene<br />

und verschneite Weichen, Streckensperrungen und Sperrungen von<br />

Überholungsgleisen sowie Bahnhofsteilen infolge nicht geräumter<br />

Weichen, liegen gebliebene Güterzüge auf der eingleisigen Strecke<br />

zwischen Regensburg und Ingolstadt sowie anfängliche Schwierigkeiten<br />

beim Kuppeln unserer Fahrzeuge sorgten in den ersten Tagen<br />

für z. T. erhebliche Verspätungen und sogar den ein oder anderen<br />

Zugausfall. Wir entschuldigen uns für die anfänglichen Verspätungen<br />

und Wartezeiten. Zudem möchten wir uns bei Ihnen, liebe Fahrgäste,<br />

für Ihre große Geduld und Ihre zahlreichen Rückmeldungen, Kritik und<br />

Lob gleichermaßen, bedanken. Ihr Feedback hilft uns, das Angebot und<br />

unsere Serviceleistungen ständig zu verbessern. Unsere Mitarbeiter<br />

– Triebfahrzeugführer, Servicekräfte, Mitarbeiter in KundenCentern,<br />

Werkstatt und Verwaltung – arbeiten konzentriert und engagiert, damit<br />

Sie sich an Bord unserer Züge wohlfühlen und pünktlich ans Ziel<br />

kommen. Wir wünschen eine gute Fahrt, Ihre agilis-Geschäftsführung!<br />

durchs<br />

Gehege<br />

Udo Renners Glosse<br />

Kann Lama Horst seine Affäre mit Zebra Buna weiter geheim halten?<br />

Bekommen die Flamingos Urlaub für einen Flug in die Heimat? Wird<br />

das gefräßige Krokodil Jacko das Zähneputzen friedlich über sich ergehen<br />

lassen und wenn nicht, wer tritt dann die Nachfolge von Tierpfleger<br />

Hannes an?<br />

Von lästigen Informationen über die Lebensweisen der Tiere wird<br />

der Zuschauer verschont. Undenkbar in der gegenwärtigen Fernseh-<br />

Kultur: Bernhard Grzimeks „Ein Platz für Tiere“. Manch älterer Zeitgenosse<br />

mag sie noch im Ohr haben, die legendären Grzimek-Sätze:<br />

„Der Große Pampashase – auch Großer Mara oder Patagonischer Riesenhase<br />

genannt – ist ein schlaues Kerlchen. In mannshohen Höhlen<br />

legt der putzige Nager Vorräte für den harten Winter an…“ Bei den<br />

heutigen Sehgewohnheiten wäre die Quote nach Sekunden im Keller.<br />

Der Durchschnittszuschauer fiele bereits nach dem dritten Wort des<br />

greisen Grzimek’schen Nuschelns in einen apathischen Tiefschlaf.<br />

Aber nicht nur via Service-Sendung und Dokumentation hat manch<br />

Viehisches in der Glotzkiste ein Zuhause gefunden. Auch in den Drehbüchern<br />

von Vorabendserien wie „Die Lindenstraße“ spielen Tiere<br />

eine immer wichtigere Rolle. Ein tröstlicher Anblick: Der Familienvater<br />

wird, wenn er von der Arbeit nach Hause kommt, freudig vom Hund<br />

begrüßt. Mancher Zuschauer wird sich wünschen, er könnte Gleiches<br />

von seiner Ehefrau sagen. Im Fernseh-Nachmittagsprogramm sieht<br />

sich Richterin Barbara Salesch in der gleichnamigen Gerichtsshow mit<br />

Fragen konfrontiert, die jedem Tierfreund an der Leine zerren: Gibt<br />

es eine Bellfreiheit für Hunde? Wann dürfen Hähne krähen? Können<br />

Seehunde klagen? Ideen für die Drehbuchschreiber liefert die wirkliche<br />

Welt zuhauf. Das Landgericht Ansbach hat in einem Urteil festgestellt:<br />

„Hühner sind keine Maulwürfe“ (Az: 2 O 1214 / 97).<br />

Auf VOX lief die Casting-Show „Top Dog – Deutschland sucht den<br />

Superhund“. Sie wurde nach kurzer Zeit wieder abgesetzt. Wer auf<br />

eine tierische Trendwende im TV gehofft hatte, sieht sich bitter enttäuscht.<br />

Auf der Mattscheibe bleibt alles, wie es war. Nur diesmal ist<br />

das Fernsehen mit den Vierbeinern selbst auf den Hund gekommen.<br />

Udo Renner<br />

O

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