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Im Internet unter www.der-angelfi scher.de - VDSF LV Berlin ...

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und nicht zu verwerten. Der Begriff sollte<br />

nicht verwässert wer<strong>de</strong>n. Das Zurücksetzen<br />

<strong>unter</strong>maßiger Fische o<strong><strong>de</strong>r</strong> geschützter<br />

Arten ist damit nicht gemeint. In diesem<br />

Zusammenhang ist das Verbot, Tiere zu<br />

quälen, das im Tierschutzgesetz verankert<br />

ist, zu beachten. Obwohl es in <strong><strong>de</strong>r</strong> Wissenschaft<br />

umstritten ist, ob Fische überhaupt<br />

Schmerzen und Lei<strong>de</strong>n empfi n<strong>de</strong>n können,<br />

gehen die einschlägigen Gerichtsurteile<br />

aber davon aus. Herr Strubelt machte in<br />

seinem Vortrag <strong>de</strong>utlich, dass zahlreiche<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Grün<strong>de</strong>, die Catch and Release rechtfertigen<br />

sollen, sich auf das Zurücksetzen<br />

beziehen. Darum geht es aber nicht, son<strong><strong>de</strong>r</strong>n<br />

es geht um <strong>de</strong>n vernünftigen Grund<br />

für das Fangen. Als Angler sollte man<br />

daher beachten, dass Freizeitvergnügen<br />

und Erholung kein anerkannter Grund sind,<br />

Fische zu fangen, son<strong><strong>de</strong>r</strong>n dies weiterhin<br />

nur aus Grün<strong>de</strong>n <strong><strong>de</strong>r</strong> Hege und <strong>de</strong>s Nahrungserwerbs<br />

zulässig ist.<br />

Prof. Dr. Scheckenbach berichtete dann<br />

noch einmal über neueste Erkenntnisse<br />

über Belastungen von Fischen bei <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

tierschutzgerechten Ausübung <strong><strong>de</strong>r</strong> Angelfi<br />

<strong>scher</strong>ei. Er fasste <strong>de</strong>n Stand <strong><strong>de</strong>r</strong> Diskussion,<br />

ob Fische Schmerzen empfi n<strong>de</strong>n<br />

können o<strong><strong>de</strong>r</strong> nicht, zusammen und belegte<br />

mit Untersuchungsergebnissen, dass sich<br />

Fische von einem Drill und Fang aus phy-<br />

Der 4/2009<br />

Natur und Umwelt<br />

���<br />

siologi<strong>scher</strong> Sicht relativ schnell wie<strong><strong>de</strong>r</strong><br />

erholen. Auch <strong><strong>de</strong>r</strong> Aufenthalt in einem gut<br />

befestigten, geräumigen Setzke<strong>scher</strong> führt<br />

nicht zu länger anhalten<strong>de</strong>n Schä<strong>de</strong>n o<strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Verhaltensän<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen.<br />

Den Abschluss <strong><strong>de</strong>r</strong> Veranstaltung machte<br />

Herr Niehaus, ein Rechtsanwalt, <strong><strong>de</strong>r</strong> sich seit<br />

längerem mit Rechtsfragen <strong><strong>de</strong>r</strong> Angelfi <strong>scher</strong>ei<br />

beschäftigt. Er stellte aktuelle Gerichtsurteile<br />

zu verschie<strong>de</strong>nen Themenkomplexen vor,<br />

die vom Auditorium eifrig diskutiert wur<strong>de</strong>n.<br />

Herr Niehaus stellte klar, dass bei Gemeinschaftsfi<br />

schen die Verwertung <strong>de</strong>s Fangs im<br />

Vor<strong><strong>de</strong>r</strong>grund stehen sollte. Wettfi schen, bei<br />

<strong>de</strong>nen <strong><strong>de</strong>r</strong> Wettkampf im Vor<strong><strong>de</strong>r</strong>grund steht,<br />

wer<strong>de</strong>n als problematisch angesehen. Die<br />

Verwendung von Setzke<strong>scher</strong>n ist vor Gericht<br />

nicht einheitlich beurteilt wor<strong>de</strong>n. Sofern seine<br />

Verwendung nicht per Angelkarte o<strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Fi<strong>scher</strong>eigesetz/-verordnung verboten ist,<br />

sollte man als Angler auf ausreichen<strong>de</strong>n Platz<br />

für die Fische, geeignete Verankerung und<br />

geeignetes Material achten. Die Verwendung<br />

leben<strong><strong>de</strong>r</strong> Kö<strong><strong>de</strong>r</strong>fi sche ist generell verboten.<br />

Inwiefern Ausnahmen, die im Fi<strong>scher</strong>eigesetz<br />

z.T. verankert sind, vor Gericht Bestand<br />

haben wür<strong>de</strong>n, ist fraglich. In Nie<strong><strong>de</strong>r</strong>sachsen<br />

verteilte Merkblätter, die solche Ausnahmen<br />

sehr allgemein formuliert zulassen, stellen<br />

keinen Freibrief für Angler dar. Auch beim<br />

Thema „Catch and Release“ gibt es einschlä-<br />

13<br />

gige Urteile, die diese Praxis in Deutschland<br />

verbieten. Der Tierschutz wird hier hoch<br />

gewichtet. Auch Herr Niehaus stellt bei möglichen<br />

Rechtfertigungsgrün<strong>de</strong>n überwiegend<br />

solche für das Zurücksetzen vor, die aber <strong>de</strong>n<br />

vorherigen Fang nicht rechtfertigen. Urteile,<br />

nach <strong>de</strong>nen z.B. Fische, die offensichtlich<br />

krank sind und daher nicht <strong><strong>de</strong>r</strong> menschlichen<br />

Nahrung zugeführt wer<strong>de</strong>n können, wie<strong><strong>de</strong>r</strong><br />

zurückgesetzt wer<strong>de</strong>n dürfen, wi<strong><strong>de</strong>r</strong>sprechen<br />

<strong>de</strong>m Fischseuchengesetz. Auch die Frage<br />

eines Zuhörers, wie das Angeln in Seerosen,<br />

die nach Bun<strong>de</strong>sartenschutzgesetz geschützt<br />

sind, zu bewerten ist, wur<strong>de</strong> dahingehend<br />

beantwortet, dass es hier einen Konfl ikt gibt.<br />

Selbst wenn <strong><strong>de</strong>r</strong> Abstand zu Seerosenfel<strong><strong>de</strong>r</strong>n<br />

so knapp gewählt wird, dass Fische in die<br />

Seerosen entkommen können, so kann ein<br />

Tatbestand <strong>de</strong>s billigen<strong>de</strong>n Inkaufnehmens<br />

von Schädigungen <strong><strong>de</strong>r</strong> Pfl anzen beim Drill<br />

bereits einen Tatbestand darstellen. (Die<br />

Angaben vor allem <strong>de</strong>s letzten Vortrags beruhen<br />

auf eigenem Verständnis. Sie stellen<br />

keine Rechtsauskunft dar.)<br />

Die Tagung war ein voller Erfolg, was sich<br />

nicht zuletzt in <strong>de</strong>n sachlichen Diskussionen<br />

mit <strong>de</strong>n Vortragen<strong>de</strong>n wi<strong><strong>de</strong>r</strong>spiegelt.<br />

Wir sehen uns im nächsten Jahr in Neu-<br />

Isenburg.<br />

Thomas Struppe,<br />

(Ziel-Fisch GbR)

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