Fact Finding Mission - Max-Planck-Gesellschaft
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JAHRESBERICHT<br />
2005
INTERVIEW MIT DEM PRÄSIDENTEN<br />
Die Globalisierung in der Wissenschaft mitgestalten<br />
POLITISCHE LEITLINIEN<br />
Kooperation Ausland<br />
Kooperation Wirtschaft<br />
Kopperation Inland<br />
Nachwuchsförderung<br />
AUS DEN SEKTIONEN<br />
Aus der Chemisch-Physikalisch-Technischen Sektion<br />
Aus der Biologisch-Medizinischen Sektion<br />
Aus der Geistes-, Sozial- und Humanwissenschaftlichen Sektion<br />
Wissenschaftliche Rechenschaftslegung<br />
ZENTRALE ANGELEGENHEITEN<br />
Finanzen<br />
Personal<br />
Investitionen<br />
Fördernde Mitglieder<br />
Tochtergesellschaften, Beteiligungen, weitere Einrichtungen<br />
Personelle Zusammensetzung der Organe<br />
Übersicht über die Forschungseinrichtungen<br />
Organigramm der <strong>Gesellschaft</strong><br />
ANHANG<br />
Jahresrechnung<br />
3<br />
7<br />
21<br />
29<br />
39<br />
47<br />
50<br />
53<br />
54<br />
65<br />
68<br />
70<br />
72<br />
73<br />
79<br />
86<br />
88<br />
89<br />
I NHALTSVERZEICHNIS<br />
1
INTERVIEW MIT DEM PRÄSIDENTEN<br />
Die Globalisierung in der<br />
Wissenschaft mitgestalten<br />
Anfang Mai 2006 hat die <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<br />
<strong>Gesellschaft</strong> zusammen mit der Chinesischen<br />
Akademie der Wissenschaften eine Vereinbarung<br />
über die gemeinsame Ausbildung von<br />
Doktoranden unterzeichnet. Welches Ziel<br />
verfolgen Sie damit?<br />
Ich bin überzeugt, dass die Wissenschaft<br />
insgesamt gewinnt, wenn wir jungen Talenten<br />
die Chance eröffnen, frühzeitig Erfahrungen<br />
zu machen im Umgang mit anderen<br />
Kulturen und Mentalitäten. China selbst<br />
hat ein großes Interesse daran, seine Wissenschaftler<br />
stärker mit Europa zu vernetzen.<br />
Der Präsident der CAS, Professor Lu<br />
Yongxiang, hatte mich deshalb gefragt, ob<br />
Doktoranden der Graduate School der Chinesischen<br />
Akademie ihre Doktorarbeiten<br />
ganz oder zumindest teilweise an <strong>Max</strong>-<br />
<strong>Planck</strong>-Instituten bzw. an den dortigen International<br />
<strong>Max</strong> <strong>Planck</strong> Research Schools<br />
anfertigen und in Deutschland oder in China<br />
promovieren können.<br />
Wir haben dieses Angebot angenommen<br />
und werden künftig den jeweils 20 besten<br />
unter den 5000 Doktoranden, die jedes<br />
Jahr neu in die Graduate School der Chinesischen<br />
Akademie aufgenommen werden,<br />
eine Promotionsarbeit in der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<br />
<strong>Gesellschaft</strong> anbieten. Wir können so hervorragende<br />
Hochschulabsolventen aus China<br />
für unsere Institute gewinnen. Denn<br />
eines darf man nicht vergessen: Der globale<br />
Wettbewerb um die besten Köpfe in der<br />
Wissenschaft hat sich in den vergangenen<br />
Jahren weiter verschärft.<br />
Wissenschaftssysteme konkurrieren also weltweit<br />
darum, wie sie junge Forscherinnen und<br />
Forscher am besten ausbilden und dauerhaft<br />
an sich binden?<br />
Unsere Zukunftsfähigkeit hängt davon ab,<br />
ob wir den Zustrom von hoch motivierten<br />
und exzellent ausgebildeten Wissenschaftlern<br />
sichern können. National werden wir<br />
diese kritische Masse nicht aufbringen –<br />
und das galt auch schon vor dem demografischen<br />
Wandel in Deutschland. Das<br />
Schicksal unseres Landes entscheidet sich<br />
deshalb mehr und mehr auch im Kampf um<br />
Talente.<br />
Es gibt längst einen globalen Wissenschaftler-Markt<br />
– Spitzenleute forschen dort, wo<br />
sie für ihre Arbeit die optimalen Bedingungen<br />
finden. Die <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong><br />
besitzt ganz eindeutig Anziehungskraft auf<br />
Wissenschaftler aus der ganzen Welt: Jeder<br />
vierte Wissenschaftler, der bei uns unter<br />
Vertrag ist, hat eine ausländische Staatsbürgerschaft<br />
– das gilt auch für die Direktoren.<br />
Von den über 10 000 studentischen Hilfskräften,<br />
Doktoranden, Postdocs, Forschungsstipendiaten<br />
und Gastwissenschaftlern<br />
kommt sogar mehr als die Hälfte aus<br />
dem Ausland.<br />
Und es gelingt uns auch immer wieder,<br />
führende Vertreter einer Disziplin von<br />
renommierten ausländischen Universitäten<br />
nach Deutschland zu holen – wie zum Beispiel<br />
Theodor W. Hänsch, der 1986 von der<br />
US-amerikanischen Eliteuniversität Stan-<br />
Prof. Peter Gruss, Präsident der<br />
<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong><br />
I NTERVIEW<br />
3
J AHRESBERICHT 2005<br />
4<br />
ford nach München kam und im vergangenen<br />
Jahr mit dem Nobelpreis für Physik<br />
ausgezeichnet wurde.<br />
Welche Instrumente hat die <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong><br />
entwickelt, um wissenschaftlichen<br />
Nachwuchs aus dem Ausland zu rekrutieren?<br />
Ganz allgemein verfügen die <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<br />
Institute über zusätzliche Mittel für die<br />
Förderung von wissenschaftlichem Nachwuchs.<br />
Das ermöglicht ihnen über den eigentlichen<br />
Stellenplan hinaus Doktoranden<br />
und Postdocs zu unterstützen. Ein wichtiges<br />
Förderinstrument sind dann die International<br />
<strong>Max</strong> <strong>Planck</strong> Research Schools – sie geben<br />
nicht nur der Zusammenarbeit mit den<br />
Universitäten neue Impulse, sondern tragen<br />
maßgeblich dazu bei, dass der Forschungsstandort<br />
Deutschland international an Attraktivität<br />
gewinnt. An den 43 bestehenden<br />
Research Schools arbeiten inzwischen über<br />
1700 Doktoranden aus 85 verschiedenen<br />
Ländern.<br />
Darüber hinaus versuchen wir, exzellente<br />
Nachwuchswissenschaftler, die hier an den<br />
<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituten hervorragende Arbeit<br />
geleistet haben, über Partnergruppen an<br />
uns zu binden: Sie können bis zu fünf Jahre<br />
an einem leistungsfähigen und angemessen<br />
ausgestatteten Labor ihres Herkunftslandes<br />
weiter forschen, sofern das Forschungsthema<br />
auch im Interesse des vorher gastgebenden<br />
<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituts liegt. In China<br />
und Indien, in Mittel- und Osteuropa,<br />
aber auch in Südamerika entwickeln sich<br />
die mittlerweile über 30 Partnergruppen zu<br />
einem Erfolgsmodell. Für uns sind das<br />
wichtige Brückenköpfe im Ausland.<br />
In China hat die <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong><br />
im vergangenen Jahr sogar ein Partnerinstitut<br />
gegründet.<br />
Die Kooperation mit der Chinesischen Akademie<br />
der Wissenschaften hat eine lange<br />
Tradition. In den 30 Jahren der Zusammenarbeit<br />
haben über 1500 chinesische Wissenschaftler<br />
längere Zeit an <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituten<br />
geforscht und ebenso viele deutsche<br />
Wissenschaftler in China gearbeitet. Etwa<br />
ein Drittel aller Leitungs- und Direktorenpositionen<br />
in der Chinesischen Akademie<br />
ist heute mit Wissenschaftlern besetzt, die<br />
in Deutschland ausgebildet worden sind.<br />
Mit unserem Konzept der Selbständigen<br />
Nachwuchsgruppen haben wir die Bemühungen<br />
der CAS unterstützt, in China ein<br />
modernes Forschungssystem aufzubauen.<br />
Ich betrachte es als Auszeichnung und Bestätigung<br />
für die Leistungsfähigkeit und für<br />
die Attraktivität der Prinzipien und Strukturen<br />
in der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>, wenn<br />
diese Prinzipien, wie wissenschaftliche<br />
Autonomie, kollegiale Leitung, Exzellenzorientierung<br />
und strikte Qualitätskontrolle<br />
von ausländischen Partnerorganisationen<br />
als modellhaft anerkannt und quasi übernommen<br />
werden.<br />
Deutschland hat außer Bildung keine Rohstoffe<br />
– und muss daher die Wissenschaft<br />
international mitgestalten. Welche Bedeutung<br />
hat die EU für die <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>?<br />
Angesichts der in Brüssel vorhandenen<br />
Förderquellen haben wir die forschungspolitischen<br />
Aktivitäten der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-
<strong>Gesellschaft</strong> auf europäischer Ebene in den<br />
vergangenen Jahren konsequent ausgeweitet.<br />
Der Umfang der von den <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<br />
Instituten eingeworbenen EU-Mittel hat<br />
sich seit 1998 nahezu verdreifacht. Fast<br />
jeder zweite Projektantrag aus der MPG<br />
wurde bewilligt. Die Mittel sind Voraussetzung<br />
für wissenschaftliche Kooperationen<br />
mit den anderen Mitgliedstaaten – die Vernetzung<br />
der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institute innerhalb<br />
der Europäischen Union nimmt stetig<br />
zu – und sie bereiten den Boden für einen<br />
stärker auf Exzellenz ausgerichteten europäischen<br />
Forschungsraum.<br />
Deshalb liegt es in unserem Interesse, die<br />
Forschungsstrukturen auf europäischer<br />
Ebene aktiv mitzugestalten. Wir haben uns<br />
von Anfang an für einen European Research<br />
Council und damit ein Förderinstrument<br />
nach dem Vorbild der Deutschen Forschungsgemeinschaft<br />
eingesetzt und noch<br />
mehr dafür, dass ausschließlich wissenschaftliche<br />
Exzellenzkriterien entscheiden,<br />
welche Projekte mit europäischen Mitteln<br />
gefördert werden. Dass jetzt mit Paul Crutzen,<br />
Hans-Joachim Freund und Christiane<br />
Nüsslein-Volhard auch Wissenschaftler der<br />
<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> an der Umsetzung<br />
des ERC beteiligt sind, freut mich natürlich<br />
ganz besonders.<br />
Ist Wissenschaft überhaupt noch in den<br />
Grenzen von Nationalstaaten denkbar?<br />
Wissenschaft ist schon lange in hohem<br />
Maße globalisiert. Neben der Wirtschaft<br />
hat wohl kein anderes Teilsystem der<br />
<strong>Gesellschaft</strong> dieses Niveau erreicht. Die<br />
Komplexität und die Kosten vieler wissen-<br />
schaftlicher Projekte, zum Beispiel des<br />
Fusionsforschungsreaktors ITER oder des<br />
Large Binocular Telescope, aber auch der<br />
globale Charakter vieler wissenschaftlicher<br />
Probleme – nehmen Sie nur den Klimawandel<br />
oder die Biodiversität – machen es<br />
notwendig, dass Forschungsorganisationen<br />
über Landesgrenzen hinweg zusammenarbeiten.<br />
Unsere Wissenschaftler bringen<br />
sich in großem Umfang in europäische und<br />
internationale Netzwerke ein und verstärken<br />
gezielt Partnerschaften und die Präsenz<br />
an internationalen Kompetenzzentren. Derzeit<br />
laufen an die 1500 Forschungsprojekte<br />
mit 3500 Partnern in 92 Ländern.<br />
Diese internationale Ausrichtung der <strong>Max</strong>-<br />
<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> ist eine unverzichtbare<br />
Bedingung, um ihre wissenschaftliche Exzellenz<br />
und Wettbewerbsfähigkeit zu sichern.<br />
Aber wir stärken damit auch das nationale<br />
Wissenschaftssystem: In einer globalisierten<br />
<strong>Gesellschaft</strong> wird es nur international<br />
sichtbaren Spitzenorganisationen gelingen,<br />
außergewöhnliche Talente zu gewinnen.<br />
Die Anbahnung zukünftiger Wissenschaftskooperationen<br />
und die Stiftung und Pflege<br />
von langfristig Erfolg versprechenden Netzwerken<br />
stehen daher im Zentrum unserer<br />
Internationalisierungsstrategie.<br />
I NTERVIEW<br />
5
„Es sind nie Computer, Roboter und technische Einrichtungen,<br />
die zu einem Ziel führen, sondern immer<br />
Menschen...“<br />
1 2 3<br />
4 5 6<br />
1 _ THOMAS HAUBOLD S. 19<br />
2 _ ISABELLA MILCH S. 27<br />
3 _ JÜRGEN APFELBACHER S. 37<br />
4 _ GABRIELE KÜNZEL S. 45<br />
5 _ PETER WEBER S. 63<br />
6 _ KATRIN REINDL S. 77<br />
Sie arbeiten im Hintergrund – aber tatsächlich läuft ohne sie nichts: Über 5500 nichtwissenschaftliche<br />
Mitarbeiter sorgen dafür, dass der Forschungsalltag an den <strong>Max</strong>-<br />
<strong>Planck</strong>-Instituten reibungslos ablaufen kann. Verwaltung, Rechenzentrum, Bibliothek,<br />
Werkstätten und Tierhäuser sind unverzichtbare Bestandteile einer Infrastruktur, ohne<br />
die Forschung gar nicht möglich wäre. Diese Infrastruktur wird getragen von engagierten<br />
und kompetenten Mitarbeitern. Ihre Vielfalt an Perspektiven, Talenten und Erfahrungen<br />
stellt ein großes Potenzial an den <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituten dar.<br />
In diesem Jahresbericht werden sechs Kolleginnen und Kollegen stellvertretend für alle<br />
an den <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituten tätigen nichtwissenschaftlichen Mitarbeiter vorgestellt.<br />
Die Bilder und Interviews sollen einen kleinen Einblick in ihren Arbeitsalltag geben und<br />
von den persönlichen Herausforderungen berichten, denen sie sich stellen.
KOOPERATION AUSLAND – EUROPÄISCHE ZUSAMMENARBEIT<br />
<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institute können<br />
EU-Drittmittel signifikant steigern<br />
In den Jahren 2002 bis 2006 werden die <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institute schätzungsweise insgesamt<br />
140 Mio. Euro an EU-Mitteln einwerben. Hinzu kommen rund weitere 99 Mio. Euro aus<br />
dem EURATOM-Programm für das <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für Plasmaphysik. Fast jeder zweite<br />
Projektantrag aus der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> wurde bewilligt. 370 Projektbeteiligungen<br />
werden bisher von der Europäischen Union mit unterschiedlichen Laufzeiten gefördert.<br />
Seit dem 4. EU-Forschungsrahmenprogramm<br />
(1995–1998) sind die EU-Mittel<br />
der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institute von 54 Mio. Euro<br />
auf fast 140 Mio. Euro im 6. EU-Forschungsrahmenprogramm<br />
gestiegen. Die<br />
1998 gestartete EU-Initiative der <strong>Max</strong>-<br />
<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> zur verstärkten Einwerbung<br />
von Drittmitteln ist somit ein voller<br />
Erfolg, der um so höher zu bewerten ist angesichts<br />
der wachsenden nationalen und<br />
europäischen Konkurrenz und der Tatsache,<br />
dass grundlagenorientierte Forschungseinrichtungen<br />
bisher einen erschwerten Zugang<br />
zu den eher anwendungsnah gestalteten<br />
Programmen haben.<br />
Von Rahmenprogramm zu Rahmenprogramm<br />
schreitet die Vernetzung der <strong>Max</strong>-<br />
<strong>Planck</strong>-Institute innerhalb der Europäischen<br />
Union voran. Kooperationen mit den<br />
neuen Mitgliedsstaaten und weiteren Staaten<br />
Mittel- und Osteuropas sind von besonderem<br />
Interesse. Die Drittmittel der Europäischen<br />
Union spielen dabei eine immer<br />
größere Rolle – sie sind Voraussetzung für<br />
wissenschaftliche Kooperation und deren<br />
Festigung und bereiten so den Boden für einen<br />
stärker auf Exzellenz ausgerichteten<br />
europäischen Forschungsraum. Das Bemühen<br />
der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> zielt darauf,<br />
die forschungspolitische Kommunikation<br />
mit den europäischen Institutionen<br />
zu fördern und die wissenschaftlichen Themen,<br />
die für die Grundlagenforschung von<br />
Bedeutung sind, auf europäischer Ebene zu<br />
platzieren.<br />
Bereits im November 2004 hatte die MPG<br />
ihre thematischen und strukturellen Vorschläge<br />
für das 7. Forschungsrahmenprogramm<br />
veröffentlicht. Überall dort, wo eine<br />
Ergänzung der institutsbezogenen Forschung<br />
sinnvoll erscheint, wollen <strong>Max</strong>-<br />
<strong>Planck</strong>-Wissenschaftler auf europäischer<br />
P OLITISCHE L EITLINIEN<br />
Jerzy Buzek, Abgeordneter des<br />
Europäischen Parlaments und<br />
Berichterstatter für das 7. Forschungsrahmenprogramm<br />
(links),<br />
und Janez Potoc˘nik, Kommissar<br />
für Forschung<br />
Europäischer Forschungsrat – Grundlagenforschung für Europa<br />
Im September 2005 organisierten das Centre National de la Recherche Scientifique<br />
(Frankreich), der Concejo Superior de Investigaciones Scientíficas (Spanien), die Polish<br />
Academy of Sciences (Polen), die Royal Society (England) und die <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong><br />
in Brüssel eine hochrangig besetzte Konferenz mit Vertretern aus Kommission und<br />
Europäischem Parlament. Im Zentrum standen Fragen zur organisatorischen Gestaltung<br />
des ERC. Nach Auffassung der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> und ihren Partnern sollte die<br />
Leitung des ERC sowie die Verantwortung für die Programmdurchführung und das<br />
Management bei der Wissenschaft liegen. Dass die Organisationsform des ERC wissenschaftsgeleiteten<br />
Entscheidungen zugänglich sein muss, wird gestützt durch eine Studie<br />
des <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituts für ausländisches öffentliches Recht und Völkerrecht. Im Zuge<br />
der Diskussion mit den Abgeordneten des Europäischen Parlaments und Kommissar<br />
Potoc˘nik sprach sich eine große Mehrheit der anwesenden Parlamentsmitglieder für die<br />
Einrichtung eines ERC als unabhängige Institution aus, um wissenschaftsgeleitete Entscheidungen<br />
zu ermöglichen.<br />
7
J AHRESBERICHT 2005<br />
EU-Drittmittel der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institute<br />
8<br />
Geförderte Projekte<br />
Mio EUR – EURATOM (IPP)<br />
Mio EUR – eingeworbene Mittel<br />
Ebene tätig werden. Die <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institute<br />
legen großen Wert auf ein effizientes<br />
Management des künftigen Rahmenprogramms,<br />
das sich an den Bedürfnissen der<br />
Nutzer orientiert, um exzellente Forschung<br />
im europäischen Wettbewerb zu stärken. Ermutigend<br />
in diesem Zusammenhang ist die<br />
Förderung der Grundlagenforschung über<br />
einen Europäischen Forschungsrat (ERC –<br />
siehe Kasten). Ein European Institute of<br />
Technology (EIT) – wenn es denn verwirklicht<br />
wird – sollte als eine europäische<br />
Vernetzung im Wettbewerb nach dem Vorbild<br />
der deutschen Exzellenzinitiative in die<br />
Praxis umgesetzt und mit zusätzlichen Mitteln<br />
ausgestattet werden.<br />
Programme Projektbeteili- bewilligte Projekt- abgelehnte Projekt- offene Projekt- bisherige Budget<br />
gungen insgesamt beteiligungen beteiligungen beteiligungen Erfolgsquote in EUR<br />
Life Sciences, Genomics and<br />
Biotechnology for Health 147 70 61 16 53,44% 42.308.938<br />
Information Society Technologies<br />
Nanotechnologies and Nanosciences,<br />
Knowledge-based Multifunct. Materials<br />
74 29 41 4 41,43% 8.524.308<br />
and New Production Processes & Devices 123 33 90 0 26,83% 11.284.819<br />
Aeronautics and Space 2 2 0 0 100,00% .980.000<br />
Food Quality and Safety<br />
Sustainable Development, Global<br />
17 6 10 1 37,50% 2.584.101<br />
Change and Ecosystems<br />
Citizens and Governance in a<br />
76 38 35 3 52,05% 10.711.624<br />
Knowledge-based Society 14 10 4 0 71,43% 1.303.914<br />
Human Resources and Mobility 274 115 149 10 43,56% 31.247.400<br />
Research Infrastructures 44 28 16 0 63,64% 10.853.896<br />
New and Emerging Science & Technology 23 13 10 0 56,52% 4.698.434<br />
Other Programmes 48 26 16 6 61,90% 5.826.590<br />
Beteiligungen der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<br />
<strong>Gesellschaft</strong> im 6. Rahmenprogramm<br />
Stand Februar 2006<br />
357<br />
135<br />
4. Rahmenprogramm<br />
54<br />
382<br />
116<br />
83<br />
5. Rahmenprogramm 6. Rahmenprogramm<br />
*Stand Februar 2006<br />
370<br />
99<br />
130<br />
*
P OLITISCHE L EITLINIEN<br />
Programme Projektbeteili- bewilligte Projekt- abgelehnte Projekt- offene Projekt- bisherige Budget<br />
gungen insgesamt beteiligungen beteiligungen beteiligungen Erfolgsquote in EUR<br />
BMS 348 165 163 20 50,30% 70.526.813<br />
CPT 435 171 246 18 41,01% 52.443.694<br />
GSHS 59 34 23 2 59,65% 7.353.516<br />
MPG insgesamt 842 370 432 40 46,13% 130.324.023<br />
Projekte der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institute im<br />
6. Rahmenprogramm<br />
Erfolgreiche EU-Koordinatoren in Göttingen<br />
„Nach anfänglicher Skepsis einiger Direktoren<br />
gegenüber dem 6. Rahmenprogramm<br />
sieht unsere Bilanz sehr erfreulich aus“, so<br />
der EU-Koordinator der vier Göttinger <strong>Max</strong>-<br />
<strong>Planck</strong>-Institute, Dr. Joachim Bormann.<br />
Zusammen mit zwei Mitarbeitern betreut er<br />
inzwischen 25 bewilligte EU-Projekte, von<br />
denen acht in Göttingen koordiniert werden.<br />
„Mit mehr als 10 Mio. Euro eingeworbener<br />
EU-Mittel profitieren unsere Institute<br />
deutlich vom 6. Rahmenprogramm.“<br />
Schwerpunkt der Förderung sind die Biowissenschaften:<br />
So auch beim Integrierten<br />
Projekt EUSynapse, das von Prof. Reinhard<br />
Jahn am <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für biophysikalische<br />
Chemie koordiniert wird. 21<br />
Arbeitsgruppen aus zehn Ländern arbeiten<br />
gemeinsam an der Aufklärung der grundlegenden<br />
Signalübertragungsprozesse im<br />
Gehirn, um einen Bezug zu komplexen<br />
Hirnfunktionen und Erkrankungen des Nervensystems<br />
herzustellen. Ziel ist dabei die<br />
Entwicklung neuer Therapien für neuropsychiatrische<br />
Erkrankungen, wie z.B. Schizo-<br />
phrenie und Autismus. Den Wissenschaftlern<br />
stehen ein breites Spektrum an Methoden<br />
sowie eine umfangreiche und europaweit<br />
einmalige Kollektion genetischer<br />
Mausmodelle zur Verfügung. In dem Konsortium,<br />
das von 2005 bis 2009 mit insgesamt<br />
8 Mio. Euro aus Brüssel gefördert<br />
wird, sind mit Prof. Erwin Neher und Prof.<br />
Nils Brose zwei weitere <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Direktoren<br />
mit ihren Arbeitsgruppen aus Göttingen<br />
vertreten sowie Prof. Peter Seeburg und<br />
Dr. Thomas Kuner vom <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut<br />
für medizinische Forschung in Heidelberg.<br />
Bilanz der Sektionen im<br />
6. EU-Rahmenprogramm<br />
Stand Februar 2006<br />
Das Göttinger EUSynapse-Team (von<br />
links): Reinhard Jahn, Nils Brose,<br />
Erwin Neher und Joachim Bormann.<br />
9
J AHRESBERICHT 2005<br />
Das EU-Projekt RadioNet erhält rund<br />
12,4 Mio. Euro zur Verbesserung der<br />
europäischen Vernetzung<br />
10<br />
Ein Netzwerk für die Radioastronomie<br />
Das EU-Projekt RadioNet stellt eine gemeinsame<br />
Initiative zur Verbesserung der<br />
Infrastruktur von 20 europäischen Instituten<br />
auf dem Gebiet der Radioastronomie<br />
dar und wird von der EU mit insgesamt<br />
12,4 Mio. Euro über 5 Jahre gefördert. Das<br />
<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für Radioastronomie<br />
ist an zahlreichen Teilprojekten im Rahmen<br />
von RadioNet prominent beteiligt. Hervorzuheben<br />
ist das Projekt Transnational Access<br />
(TNA), das die Durchführung von insge-<br />
Die Abteilung Kognitive Humanpsychophysik<br />
am <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für biologische<br />
Kybernetik in Tübingen unter der Leitung<br />
von Prof. Heinrich Bülthoff engagiert sich<br />
seit Jahren verstärkt in europäischen Forschungsprojekten<br />
und ist dabei nachhaltig<br />
erfolgreich. Seit dem Jahr 2000 ist die Abteilung<br />
als Partner in 13 europäischen Projekten<br />
mit einem Gesamtbudget für das Tübinger<br />
Institut von rund 5,6 Mio. Euro<br />
samt 14 wissenschaftlich exzellent bewerteten<br />
Beobachtungsprogrammen mit dem<br />
Radioteleskop Effelsberg durch 21 vorwiegend<br />
jüngere Wissenschaftler aus Europa<br />
wesentlich unterstützt hat. Die Beobachtungsprojekte<br />
galten der Untersuchung der<br />
Radiostrahlung von Quasaren, Magnetfeldern<br />
in Galaxien und spektroskopischen<br />
Messungen von Maserquellen.<br />
Von besonderer Bedeutung war die Aufnahme<br />
des SKADS-Projekts in die europäische<br />
Förderung des RadioNets im Berichtsjahr<br />
2005. Im Rahmen von SKAD, der Square<br />
Kilometre Array Design Study, wird die entscheidende<br />
Vorarbeit zur Realisierung des<br />
internationalen Zukunftsprojekts Square<br />
Kilometre Array (SKA) der Radioastronomie<br />
der nächsten Dekaden geleistet, einem<br />
gewaltigen Array mit einer Empfangsfläche<br />
von einer Million Quadratmetern. Die Studie<br />
umfasst die Anpassung und Anwendbarkeit<br />
des Konzepts eines Apertur Arrays auf<br />
das Großprojekt SKA.<br />
Europäischer Mehrwert am <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für biologische<br />
Kybernetik<br />
vertreten. Es konnten 19 Wissenschaftlerstellen<br />
und 3 Doktorandenstellen geschaffen<br />
und eine Forschungskooperation zu über<br />
hundert Gruppen aus 18 Ländern aufgebaut<br />
werden. „Für junge Wissenschaftler ist die<br />
Projektarbeit mit Partnern aus anderen<br />
europäischen Ländern und aus unterschiedlichen<br />
Fachbereichen eine wertvolle Erfahrung“,<br />
unterstreicht Prof. Bülthoff. Grund<br />
für die überdurchschnittliche Erfolgsquote:
Die Abteilung beteiligt sich nur an Projekten<br />
mit herausragenden Partnern und verwendet<br />
auf die Vorbereitung ihrer Projektanträge genauso<br />
viel Sorgfalt wie für eine wissenschaftliche<br />
Publikation. In den Bereichen Lobbyarbeit,<br />
Antragstellung und Projektabwicklung<br />
von EU-Projekten arbeitet man seit Jahren<br />
mit Dr. Friederike Wolf-Oberhollenzer als<br />
externer Beraterin zusammen. Im Laufe der<br />
Zeit hat sich hier eine sehr effiziente und<br />
vorausschauende Art der Zusammenarbeit<br />
entwickelt, die zu einer Verstetigung von<br />
europäischen Forschungsfördermitteln am<br />
Institut geführt hat.<br />
Eine neue Verfassung für den Sudan<br />
Das Sudan Peace Projekt ist ein von der Europäischen<br />
Union – EuropAid CoOperation<br />
Office – und dem Auswärtigen Amt gefördertes<br />
Projekt des <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituts für<br />
ausländisches öffentliches Recht und Völkerrecht<br />
in Heidelberg und dient der wissenschaftlichen<br />
Beratung und Unterstützung<br />
des Friedensprozesses im Sudan. Unter<br />
der Leitung von Prof. Rüdiger Wolfrum läuft<br />
das Projekt Sudan Peace Process vorerst bis<br />
2007. Ziel des Ausgangsprojektes war die<br />
neutrale rechtliche Beratung und Unterstüt-<br />
zung der beiden Bürgerkriegsparteien, d.h.<br />
der Regierung in Khartum und der südsudanesischen<br />
SPLM, auf ihrem Weg zu einem<br />
Friedensabkommen und zu einem föderalen<br />
Staat oder – nach einer gewissen Übergangszeit<br />
und einem Referendum für Selbstbestimmung<br />
– zu zwei unabhängigen staatlichen<br />
Einheiten. Das Projekt dient als eine<br />
komplementäre technisch-wissenschaftliche<br />
Unterstützung des IGAD-Friedens-Prozesses.<br />
Das daran anschließende Folgeprojekt<br />
Sudan Legal Training besteht nun in der<br />
rechtlichen Beratung und Unterstützung bei<br />
der Implementierung des Friedensabkommens<br />
und der aus diesem hervorgegangenen<br />
Nationalverfassung. Diesem Ziel sollen vor<br />
allem die Vermittlung verfassungsrechtlicher<br />
Expertise und das Zusammenbringen von<br />
Juristen aus Norden und Süden zu gemeinsamen<br />
Diskussionsrunden und Workshops<br />
dienen, in denen eine Vertrauensgrundlage<br />
für die weitere Zusammenarbeit in nationalen<br />
Gremien, Gerichten und Kommissionen<br />
geschaffen werden kann.<br />
P OLITISCHE L EITLINIEN<br />
Die Abteilung von Prof. Heinrich<br />
Bülthoff ist überaus erfolgreich bei<br />
der Einwerbung von EU-Drittmitteln<br />
Im Dialog mit dem Sudan – internationale<br />
Zusammenarbeit in Verfassungsfragen<br />
11
J AHRESBERICHT 2005<br />
Istanbul, Metropole am Bosporus<br />
12<br />
KOOPERATION AUSLAND – OSTEUROPA<br />
<strong>Fact</strong> <strong>Finding</strong> <strong>Mission</strong> in der Türkei<br />
Im April 2005 besuchte eine Delegation aus Wissenschaftlichen Mitgliedern der <strong>Max</strong>-<br />
<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> sowie der Generalsekretärin unter der Leitung des Vizepräsidenten Prof.<br />
Rüdiger Wolfrum die großen und renommierten staatlichen Universitäten sowie die drei größten<br />
und erfolgreichsten privaten Universitäten in Ankara und Istanbul. Sie führten Gespräche<br />
mit Vertretern von Regierungs- und Forschungsinstitutionen. Ziel der Reise war es, einen<br />
Überblick über das Forschungs- und Bildungssystem in der Türkei zu erhalten.<br />
Die Türkei bringt durch ihre ausgezeichneten,<br />
nach amerikanischem Vorbild gestalteten<br />
Universitäten und durch eine strenge<br />
Qualitätsauslese in einigen Forschungsbereichen<br />
einen hervorragend ausgebildeten<br />
Nachwuchs hervor und beginnt inzwischen<br />
gezielt Forschungskompetenzen und -zentren<br />
auf strategisch wichtigen Gebieten aufzubauen,<br />
wie der Materialforschung und der<br />
Bioinformatik, aber auch in den Kulturwissenschaften.<br />
1998 hat die Türkei in Prag die<br />
Absichtserklärung zum Bologna-Prozess unterzeichnet;<br />
sie wird auch am 7. Forschungsrahmenprogramm<br />
der EU (ab 2007) teilnehmen.<br />
Türkische Universitäten bemühen<br />
sich seitdem vermehrt um Kontakte zu europäischen<br />
Universitäten und Forschungseinrichtungen.<br />
Angesichts einer wachsenden<br />
Anzahl gut ausgebildeter türkischer Stipendiaten<br />
an einigen <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituten<br />
wollten sich die Delegationsteilnehmer, die<br />
Professoren Jürgen Basedow, Rüdiger Kniep,<br />
Hans Wolfgang Spiess, Gerhard Wegner und<br />
Gerhard Wolf, ein Bild vor Ort machen und<br />
Möglichkeiten zur Kooperation ausloten.<br />
Die juristischen <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institute wollen<br />
sich vor allem im Bereich der Nachwuchsförderung<br />
engagieren. Hier gibt es zwei<br />
Hauptaufgaben: die Heranführung an die<br />
Europäische Gemeinschaft und ihr Recht<br />
sowie das Recht der Mitgliedstaaten und die<br />
Vermittlung neuerer rechtswissenschaftlicher<br />
Methoden. Geplant ist ein ein- bis zweiwöchiger<br />
Postdoc-Kurs, bei dem <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<br />
Wissenschaftler (und andere deutsche<br />
Rechtswissenschaftler) Intensivunterricht für<br />
junge türkische Nachwuchswissenschaftler<br />
anbieten. Von mehreren türkischen Einrichtungen<br />
wurde bereits Interesse an einer solchen<br />
Veranstaltung signalisiert.<br />
Auch auf den Forschungsgebieten der Kunstgeschichte<br />
und Kulturwissenschaften bahnen<br />
sich Partnerschaften an, die nicht nur<br />
historische Stätten aus der griechisch-römischen<br />
Geschichte der Türkei, sondern auch<br />
die spätere Entwicklung der gesamten Region<br />
(vom Mittleren Osten und Mittelmeerraum<br />
bis zum ehemaligen Ostturkestan)<br />
zum Forschungsgegenstand haben werden.<br />
Großes Entwicklungspotenzial sahen die Delegationsteilnehmer<br />
bei der Koç Universität,<br />
die sich derzeit auf die Erweiterung ihrer Forschungskompetenzen<br />
konzentriert. Das <strong>Max</strong>-<br />
<strong>Planck</strong>-Institut für Polymerforschung in<br />
Mainz und das <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für chemische<br />
Physik fester Stoffe in Dresden unterhalten<br />
bereits seit einigen Jahren direkte<br />
Beziehungen zu dieser privaten Universität<br />
und bauen diese Kooperationen nun weiter<br />
aus: Ende des Jahres 2005 hat das Institut in<br />
Mainz mit der Koç Universität eine gemeinsame<br />
Partnergruppe eingerichtet. Angestrebt<br />
werden darüber hinaus eine Verbindung der<br />
International <strong>Max</strong> <strong>Planck</strong> Research School for<br />
Polymer Materials Science mit der Fakultät für<br />
Chemie sowie gemeinsame Seminare und<br />
Vorlesungen von Habilitanden aus Mainz an<br />
der Koç Universität (eine gemeinsame Sommerschule<br />
fand bereits 2005 statt, eine weitere<br />
ist für 2006 in Mainz geplant).<br />
Am 28. Februar 2006 unterzeichneten der<br />
Präsident der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>,<br />
Prof. Peter Gruss, und der Rektor der Koç<br />
Universität, Prof. Attila Askar, ein Memorandum<br />
of Understanding. Eine von beiden eingesetzte<br />
gemeinsame Kommission hat mittlerweile<br />
Empfehlungen abgegeben, auf welchen<br />
Gebieten und mit welchen Maßnahmen Forschungskooperationen<br />
gefördert werden sol-
len: Auf zunächst 12 Forschungsfeldern sollen<br />
Seminare und Sommerschulen stattfinden.<br />
Dazu gehört auch die Bioinformatik,<br />
wo es größere Schnittstellen zwischen dem<br />
Vom 23. bis 25. Mai präsentierten in Berlin,<br />
Dresden und Jena erfahrene Wissenschaftler<br />
mit ihren jungen Mitarbeitern ihre Arbeiten<br />
zu interdisziplinären Forschungsthemen<br />
– von Nanowissenschaften, Astronomie<br />
und Laserphysik, Molekularbiologie und<br />
Polymerforschung bis hin zu Fragen der<br />
Rechtswissenschaften. Für die jungen Nachwuchsforscher<br />
aus Ungarn, Polen und<br />
Tschechien, aus dem Baltikum, Slowenien<br />
und der Slowakei sowie aus Bulgarien, Russland,<br />
der Ukraine und der Türkei bot sich<br />
damit die Gelegenheit zu anregenden Gesprächen<br />
und Diskussionen mit Kollegen<br />
aus den anderen Ländern. Das Bemühen<br />
der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> hat zum Ziel,<br />
Im Zuge der wechselseitigen Einrichtung<br />
von Nachwuchsgruppen mit ausländischen<br />
Partnerorganisationen leiten deutsche<br />
Nachwuchswissenschaftler eine Nachwuchsgruppe<br />
an einem ausländischen<br />
Forschungsinstitut, während ein ausländischer<br />
Wissenschaftler Nachwuchsgruppenleiter<br />
an einem <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut wird.<br />
Mit diesen Nachwuchsgruppen hat die<br />
<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> modellhaft eine<br />
grenzüberschreitende Nachwuchsförderung<br />
erprobt. Mittlerweile gibt es europaweite<br />
Förderinstrumente, die jungen Wissenschaftlern<br />
Karriereentwicklung im jeweiligen<br />
Ausland ermöglichen.<br />
Treffpunkt Europa<br />
<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für Informatik/Abteilung<br />
Lengauer und den Wissenschaftlern<br />
der Koç Universität gibt. Ein erster Workshop<br />
wird im September 2006 stattfinden.<br />
junge Forscher aus den neuen EU-Ländern<br />
in die europäischen Strukturen einzubinden:<br />
So fördert die MPG eine Unabhängige<br />
Nachwuchsgruppe in Warschau, und – als<br />
Pendant – wird 2006 eine von Polen geförderte<br />
Nachwuchsgruppe unter der Leitung<br />
von Dr. Ewa Paluch in Dresden etabliert.<br />
Darüber hinaus finanziert die <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<br />
<strong>Gesellschaft</strong> sechs Partnergruppen in den<br />
neuen EU-Ländern und bietet durch die<br />
International <strong>Max</strong> <strong>Planck</strong> Research Schools<br />
einer wachsenden Zahl von ausländischen<br />
Doktoranden die Möglichkeit, früh an exzellenter<br />
Laborarbeit teilzunehmen und Spitzenforschung<br />
kennen zu lernen.<br />
Internationale Nachwuchsgruppen<br />
P OLITISCHE L EITLINIEN<br />
Nachwuchsgruppenleiter/in Aufnehmende Forschungseinrichtung<br />
Ernst Althaus Laboratoire Lorrain de Recherche en<br />
MPI für Informatik, Saarbrücken (bis 31. 3. 2006) Informatique et ses Applications, Nancy<br />
Matthias Bochtler International Institute of Molecular and<br />
MPI für molekulare Zellbiologie u. Genetik, Dresden<br />
Nicholas Foulkes<br />
Cell Biology, Warschau<br />
Institut de Génétique et de Biologie MPI für Entwicklungsbiologie,<br />
Moléculaire et Cellulaire, Straßburg Tübingen<br />
Rafael Laboissière MPI für Kognitions- u. Neurowissenschaf-<br />
Institut de la Communication Parlée, Grenoble<br />
Ewa Paluch (seit 1. 2. 2006)<br />
ten, Arbeitsbereich Psychologie, München<br />
International Institute of Molecular and Cell MPI für molekulare Zellbiologie und<br />
Biology, Warschau<br />
Frank Pfrieger<br />
Genetik, Dresden<br />
<strong>Max</strong>-Delbrück-Centrum, Berlin; Institut de Génétique et de Biologie Molédavor<br />
MPI für Neurobiologie, Martinsried culaire et Cellulaire, Straßburg (CNRS)<br />
Erez Raz MPI für biophysikalische Chemie,<br />
Weizmann-Institut, Rehovot Göttingen<br />
Julia Vorholt-Zambelli (bis 31. 3. 2006) Pôle de Biotechnologie Végétale,<br />
MPI für terrestrische Mikrobiologie, Marburg Toulouse (CNRS)<br />
13
J AHRESBERICHT 2005<br />
Prof. Peter Gruss auf der Eröffnungsfeier<br />
in Shanghai<br />
14<br />
KOOPERATION AUSLAND – ASIEN<br />
Gründung eines Partnerinstituts in<br />
Shanghai<br />
Mitte Oktober 2005 wurde das Ende Mai in Shanghai gegründete Partner Institute for Computational<br />
and Theoretical Biology der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> und der Chinesischen Akademie<br />
der Wissenschaften offiziell eröffnet. Gründungsdirektor des neuen Instituts ist der<br />
Mathematiker Prof. Andreas Dress, bisher an der Universität Bielefeld tätig und dem <strong>Max</strong>-<br />
<strong>Planck</strong>-Institut für Mathematik in den Naturwissenschaften als Auswärtiges Wissenschaftliches<br />
Mitglied verbunden. Als chinesischer Kodirektor fungiert der Populationsgenetiker Prof.<br />
Jin Li, der vom College of Medicine der University of Cincinnati (USA) kommt und zugleich<br />
Professor an der Fudan University in Shanghai ist.<br />
Computational Biology, die rechnergestützte<br />
theoretische Biologie, das Forschungsfeld<br />
des deutsch-chinesischen Partnerinstituts,<br />
spielt eine bedeutende Rolle für die Lebenswissenschaften,<br />
besonders für die Molekularbiologie:<br />
Ohne Bioinformatik gäbe es keine<br />
Genomsequenzierung oder diagnostische<br />
Methoden auf der Basis der DNA-Chiptechnologie.<br />
Die theoretische und mathematische<br />
Biologie versucht, mit formalen<br />
Methoden Modelle biologischer Prozesse zu<br />
entwickeln, um die Zustände von Zellen und<br />
die Beziehungen der einzelnen Biomoleküle<br />
untereinander zu verstehen und daraus<br />
neue Erkenntnisse für die Biomedizin zu gewinnen.<br />
Das chinesisch-deutsche Partnerinstitut<br />
entsteht auf dem Campus des Shanghai<br />
Institutes for Biological Sciences, einem<br />
multi- und interdisziplinär ausgerichteten<br />
Forschungszentrum der Chinesischen Akademie<br />
der Wissenschaften (CAS). Voraussichtlich<br />
drei Abteilungen und mehrere<br />
Selbständige Nachwuchsgruppen soll das<br />
Partner Institute on Computational Biology<br />
erhalten. Rechtlich und administrativ gehört<br />
es zur Chinesischen Akademie der<br />
Wissenschaften. Das Bundesministerium<br />
für Bildung und Forschung fördert den Aufbau<br />
des Instituts mit zunächst auf fünf Jahre<br />
begrenzten Projektmitteln in Höhe von<br />
2,5 Mio. Euro, die Chinesische Akademie<br />
der Wissenschaften stellt umgerechnet weitere<br />
5 Mio. Euro bereit.<br />
„Dieses erste Partnerinstitut stellt unsere<br />
langjährige wissenschaftliche Zusammenarbeit<br />
mit China auf eine neue Qualitätsstufe“,<br />
betonte der Präsident der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<br />
<strong>Gesellschaft</strong>, Peter Gruss. „Damit können<br />
wir unsere Forschungsaktivitäten auf dem<br />
Gebiet der theoretischen Biologie in einem<br />
dynamischen Umfeld stärken.“ Zusätzlich<br />
erhält die <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> mit dem<br />
Partnerinstitut die Möglichkeit, ihre eigene<br />
Forschung auf internationaler Ebene inhaltlich-thematisch<br />
zu ergänzen.
<strong>Fact</strong> <strong>Finding</strong> <strong>Mission</strong> in Südkorea<br />
Die Forschung in Südkorea hat sich in den vergangenen Jahren außerordentlich dynamisch<br />
entwickelt, die Forschungsausgaben wurden dramatisch erhöht: Sie liegen mit derzeit umgerechnet<br />
über 16 Mrd. US $ bei mehr als 2,6 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Noch vor 40<br />
Jahren gehörte Südkorea zu den ärmsten Ländern dieser Erde, heute ist es eines der wichtigsten<br />
Industrieländer. Angesichts dieser Entwicklung erscheint es lohnend, wenn die <strong>Max</strong>-<br />
<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> mit koreanischen Forschungspartnern in engere Wechselwirkung tritt.<br />
Daher unternahm im Juli 2005 eine Delegation<br />
der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> unter der<br />
Leitung von Vizepräsident Prof. Herbert<br />
Jäckle eine einwöchige <strong>Fact</strong> <strong>Finding</strong> <strong>Mission</strong><br />
im Bereich der Lebenswissenschaften nach<br />
Südkorea. An dieser Delegationsreise nahmen<br />
neben dem Vizepräsidenten die Professoren<br />
Ulrich Hartl, Dieter Gallwitz, Axel<br />
Ullrich, Detlef Weigel und Hans Schöler aus<br />
der Biologisch-Medizinischen Sektion teil.<br />
Das dichte, aber von den koreanischen<br />
Partnern hervorragend organisierte Programm<br />
bot einen guten Einblick in die Forschungsaktivitäten<br />
Südkoreas auf dem<br />
Gebiet der Life Sciences und der Biotechnologie.<br />
Dieser Bereich entwickelt sich<br />
außerordentlich dynamisch, denn die koreanische<br />
Regierung hat dessen Bedeutung<br />
für die wirtschaftliche Entwicklung des<br />
Landes erkannt und versucht nun konsequent<br />
zu handeln. Dabei konzentrieren sich<br />
die Anstrengungen bisher überwiegend auf<br />
angewandte Bereiche. Der Förderung der<br />
Grundlagenforschung wird allerdings wachsende<br />
Bedeutung beigemessen, sodass sich<br />
auch nach Einschätzung der Delegationsteilnehmer<br />
lohnende Möglichkeiten zur<br />
Zusammenarbeit mit der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong><br />
ergeben.<br />
Vor allem der Kollaboration zwischen individuellen<br />
<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Wissenschaftlern und<br />
Gruppen an den koreanischen Elite-Forschungseinrichtungen<br />
und Universitäten<br />
wird zukünftig verstärkte Aufmerksamkeit<br />
gewidmet. Angestrebt wird die Organisation<br />
gemeinsamer Symposien, eine Beteiligung<br />
der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> an der vom<br />
BMBF ausgerichteten Forschungsmarketing-<br />
Pilotmaßnahme in Südkorea, aber auch der<br />
Austausch von Doktoranden im Rahmen der<br />
International <strong>Max</strong> <strong>Planck</strong> Research Schools.<br />
P OLITISCHE L EITLINIEN<br />
MPG-Delegation in Südkorea –<br />
Besuch des Life and Environmental<br />
Science Laboratory, Gwangju<br />
15
J AHRESBERICHT 2005<br />
16<br />
KOOPERATION AUSLAND<br />
Brückenköpfe im Ausland<br />
Die internationale Ausrichtung der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> und ihrer Institute ist eine<br />
unverzichtbare Bedingung zur Sicherung ihrer wissenschaftlichen Exzellenz und Wettbewerbsfähigkeit.<br />
Sie ist kein Selbstzweck, sondern integraler Bestandteil der Politik der<br />
<strong>Gesellschaft</strong>. Internationale Beziehungen tragen maßgeblich zum Erreichen spezifischer<br />
Forschungsziele der Institute bei und stiften einen substanziellen Mehrwert für die Forschungstätigkeit<br />
ihrer Wissenschaftler.<br />
Die <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> bemüht sich im<br />
Rahmen ihrer Internationalisierungsstrategien,<br />
die notwendigen Rahmenbedingungen<br />
für die internationale Wissenschaftskooperation<br />
(z.B. Europäische Forschungsförderung)<br />
zu schaffen bzw. zu sichern und vor allem<br />
geeignete Förderinstrumente für internationale<br />
Kooperation und Nachwuchsförderung<br />
bereitzustellen. Dazu gehören die International<br />
<strong>Max</strong> <strong>Planck</strong> Research Schools (siehe Seite<br />
41) und die so genannten Partnergruppen.<br />
Partnergruppen können mit einem Institut<br />
im Ausland eingerichtet werden, wenn ein<br />
exzellenter Nachwuchswissenschaftler oder<br />
eine Nachwuchswissenschaftlerin (Postdoc)<br />
im Anschluss an einen Forschungsaufenthalt<br />
an einem <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut wieder<br />
an ein leistungsfähiges und angemessen<br />
ausgestattetes Labor seines/ihres Herkunftslandes<br />
zurückkehrt und an einem Forschungsthema<br />
weiter forscht, welches auch<br />
im Interesse des vorher gastgebenden <strong>Max</strong>-<br />
<strong>Planck</strong>-Instituts steht. Der Antrag auf<br />
Gründung und Förderung einer Partnergruppe<br />
ist durch ein Wissenschaftliches<br />
Mitglied eines <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituts an den<br />
Präsidenten zu richten.<br />
Die Partnergruppen werden wissenschaftlich<br />
von einem bilateral eingerichteten<br />
Scientific Advisory Board begleitet und<br />
zunächst für drei Jahre eingerichtet. Nach<br />
erfolgreicher Evaluierung durch das Board<br />
kann die Partnergruppe um zwei weitere<br />
Jahre verlängert werden (<strong>Max</strong>imaldauer<br />
fünf Jahre). In Einzelfällen werden Partnergruppen<br />
mit 20 000 Euro pro Jahr aus Zentralen<br />
Mitteln der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong><br />
gefördert. Sie können flexibel für Reise-,<br />
Personal- und Gerätekosten eingesetzt werden.<br />
Der Leiter der Partnergruppe ist berechtigt,<br />
in diesem Rahmen über die Verwendung<br />
der Mittel zu entscheiden.<br />
Partnergruppen sind ein Instrument zur<br />
gemeinsamen Förderung von Nachwuchswissenschaftlern<br />
mit solchen Ländern, die<br />
an einer Stärkung ihrer Forschung durch<br />
internationale Kooperationen interessiert<br />
sind. In China und Indien, in Ländern Mittel-<br />
und Osteuropas, aber auch in Südamerika<br />
entwickeln sie sich allmählich zu einem<br />
Erfolgsmodell.
Land <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut Partnergruppe<br />
P OLITISCHE L EITLINIEN<br />
Argentinien MPI für biophysikalische Chemie Universität Buenos Aires Buenos Aires<br />
Dr. Thomas Jovin Dr. Elizabeth Jares-Erijman<br />
MPI für biophysikalische Chemie Universität La Plata La Plata<br />
Prof. Dr. Jürgen Troe Dr. Carlos Jorge Cobos<br />
MPI für biophysikalische Chemie CREG La Plata<br />
Prof. Dr. Reinhard Lührmann Dr. Rolando Rivera Pomar<br />
MPI für biophysikalische Chemie Universität Rosario Santa Fe<br />
Prof. Dr. Christian Griesinger Dr. Claudio Fernandez<br />
MPI für molekulare Pflanzenphysiologie Instituto de Biotecnologia – INTA Buenos Aires<br />
Prof. Dr. Lothar Willmitzer Dr. F. Carrari<br />
MPI für Gravitationsphysik Universídad Nacíonal de Córdoba Córdoba<br />
Prof. Dr. Gerhard Huisken Dr. Sergio Dain<br />
China MPI für biophysikalische Chemie CAS-Institute of Biophysics Beijing<br />
Prof. Dr. Erwin Neher Dr. Xu Tao<br />
Fritz-Haber-Institut Dalian Institute for Chemical Physics Dalian<br />
Prof. Dr. Matthias Scheffler Dr. Li Xuewei<br />
MPI für Kernphysik Applied Physics Laboratory at Fudan University Shanghai<br />
Prof. Dr. Joachim Ullrich Dr. Zou Yaming<br />
MPI für Kolloid- und Grenzflächenforschung CAS-University for Science and Technology Hefei<br />
Prof. Dr. Markus Antonietti Dr. Yu Shuhong<br />
MPI für Mathematik in den Naturwissenschaften CAS-Academy of Mathematics and System Sciences Beijing<br />
Prof. Dr. Jürgen Jost Dr. Li Jiayu<br />
MPI für Metallforschung Shanghai Institute of Ceramics Shanghai<br />
Prof. Dr. Fritz Aldinger Dr. Gu Hui<br />
MPI für chemische Physik fester Stoffe Shanghai Institute of Ceramics Shanghai<br />
Prof. Yuri Grin Prof. Zhao Jing-Tai<br />
MPI für Wissenschaftsgeschichte Institute for the History of Natural Sciences Beijing<br />
Prof. Dr. Jürgen Renn Dr. Zhang Baichun<br />
Indien MPI für Entwicklungsbiologie<br />
Prof. Detlef Weigel Dr. Suresh Balasubramanian<br />
MPI für marine Mikrobiologie Jawaharlal Nehru Center for Advanced Sciences Bangalore<br />
Prof. A. Khalili Dr. Meheboob Alam<br />
MPI für chemische Ökologie National Chemical Laboratory Pune<br />
Prof. Ian Baldwin Dr. Ashok Giri<br />
MPI für Chemie Indian Institute of Sciences Roorkee<br />
Prof. Johannes Lelieveld Dr. Bhola Gurjar<br />
MPI für Festkörperforschung S.N. Bose National Center for Basic Sciences Kalkutta<br />
Prof. Dr. Ole Krogh Andersen Dr. Tanusri Saha-Dasgupta<br />
Fritz-Haber-Institut UGC-DAE Consortium for Scientific Research Indore<br />
Prof. Dr. Gerhard Meijer, Prof. Dr. Karsten Horn Dr. Sudipto Roy Barman<br />
MPI für Informatik Indian Institute of Technology Delhi<br />
Prof. Dr. Thomas Lengauer, Prof. Dr. Kurt Mehlhorn Dr. Naveen Garg<br />
MPI für Physik Tata Institute of Research Mumbai<br />
Prof. Dr. Wolfgang Hollik, Dr. Georg Raffelt Dr. Amol Dighe<br />
Osteuropa MPI für molekulare Genetik University of Medical Sciences Poznan, Polen<br />
Prof. Hilger Ropers Department of Medical Genetics<br />
Prof. Dr. Anna Lato-Bielenska<br />
MPI für Ornithologie Universität Wroclaw, Institut für Avian Ecology Wrocaw, Polen<br />
Prof. Peter Berthold, Dr. Bernd Leisler Dr. Marta Borowiec<br />
MPI für molekulare Zellbiologie und Genetik International Institute of Molecular and Cell Biology, IIMCB Warsaw, Polen<br />
Prof. Dr. Marino Zerial Dr. Marta Miaczynska<br />
MPI für Biochemie Institut für Biotechnologie Vilnius, Litauen<br />
Prof. Dr. Robert Huber Prof. Virginijus Siksnys, Dr. Saulius Grazulis<br />
MPI für biophysikalische Chemie University of Maribor, Institute of Physiology Maribor, Slowenien<br />
Prof. Erwin Neher Medical Faculty<br />
Prof. Marjan Rupnik<br />
MPI für molekulare Genetik Institute of Molecular Biology, Slovak Academy of Sciences Bratislava, Slowakei<br />
Prof. Hans Lehrach Prof. Jozef Simuth, Dr. Katarina Bilikova<br />
Institutspartnerschaft MPI für Quantenoptik Institute of Physics, Slovac Academy of Sciences Bratislava, Slowakei<br />
Prof. Dr. Herbert Walther Dr. Vladimir Buzek<br />
MPI für molekulare Zellbiologie und Genetik Institute of Cellular Biology and Pathology Prag, Tschechien<br />
Prof. Dr. Jonathon Howard First Medical Faculty, Charles University (ICBP)<br />
Dr. Karla Neugebauer Dr. David Stanek<br />
Fritz-Haber-Institut Institute of Isotopes, Hungarian Academy of Sciences Budapest, Ungarn<br />
Prof. Dr. Robert Schlögl Prof. Dr. Zoltan Paal<br />
MPI für Polymerforschung Koç University Istanbul, Türkei<br />
Prof. Dr. Kurt Kremer Dr. Mehmet Sayar<br />
Partnergruppen<br />
Stand: April 2006<br />
17
J AHRESBERICHT 2005<br />
Die beiden Preisträger:<br />
Christopher Carilli (links) und<br />
Christof Wetterich (rechts)<br />
18<br />
KOOPERATION AUSLAND<br />
<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Forschungspreis 2005<br />
geht an zwei Astrophysiker<br />
Der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Forschungspreis, internationaler Forschungspreis der Alexander von Humboldt-Stiftung<br />
und der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>, wird aus Mitteln des Bundesministeriums<br />
für Bildung und Forschung finanziert. Er fördert deutsche und ausländische Wissenschaftlerinnen<br />
und Wissenschaftler aus besonders zukunftsträchtigen Fachdisziplinen. Ausgezeichnet<br />
werden jeweils ein in Deutschland und ein im Ausland tätiger Forscher, die bereits<br />
international anerkannt sind und von denen im Rahmen internationaler Kooperationen weitere<br />
wissenschaftliche Spitzenleistungen erwartet werden.<br />
Der mit je 750 000 Euro dotierte <strong>Max</strong>-<br />
<strong>Planck</strong>-Forschungspreis wird im jährlichen<br />
Wechsel jeweils in einem Teilgebiet der<br />
Natur- und Ingenieurwissenschaften, der<br />
Lebenswissenschaften oder der Geisteswissenschaften<br />
ausgeschrieben. 2005 wurden<br />
der amerikanische Radioastronom Christopher<br />
Carilli sowie der deutsche Teilchenphysiker<br />
Christof Wetterich ausgezeichnet.<br />
Sie nahmen ihren Preis am 29. Juni 2005 in<br />
Berlin aus der Hand von Bundesforschungsministerin<br />
Edelgard Bulmahn entgegen.<br />
Carilli arbeitet derzeit am Nationalen Radio-<br />
Observatorium in Socorro, New Mexico,<br />
USA, und ist einer der weltweit führenden<br />
Experten für Radioastronomie. Wetterich<br />
forscht am Institut für Theoretische Physik<br />
der Universität Heidelberg und gilt als einer<br />
der kreativsten Vordenker der Astro-Teilchenphysik.<br />
Als „Erfinder“ des Quintessence-<br />
Modells hat er eine der populärsten<br />
Erklärungen für die beschleunigte Expansi-<br />
on des Universums geliefert. Beide Wissenschaftler<br />
suchen – der eine von der praktischen,<br />
beobachtenden Seite, der andere<br />
von der Theorie her kommend – nach dem<br />
Ursprung des Universums und nach<br />
Erklärungen für die Existenz und Wirkung<br />
der Dunklen Energie. Ihr Verständnis ließe<br />
Rückschlüsse auf den Ursprung und die<br />
Zukunft des Weltalls erwarten. Der ehemalige<br />
Humboldt-Stipendiat Carilli beobachtet<br />
dabei die Spuren von weitest entfernten<br />
Galaxien aus der Frühzeit des Universums<br />
und ist maßgeblich an der Entwicklung der<br />
nächsten Generation von Radio-Teleskopen<br />
beteiligt. Carilli schafft damit die Beobachtungsdaten,<br />
die Grundlage für die Entwicklung<br />
und Anwendung neuer theoretischer<br />
Methoden sind – ein Feld, auf dem Wetterich<br />
führend ist. Dieser gilt als herausragender<br />
Experte, um die notwendige Zusammenarbeit<br />
zwischen theoretischer Physik,<br />
astronomischen Beobachtungen und numerischen<br />
Simulationen voranzubringen.
THOMAS HAUBOLD<br />
BEREICH____<br />
LEITER FACHABTEILUNG MECHANIK<br />
INSTITUT____<br />
MPI FÜR PHYSIK, MÜNCHEN<br />
MOTIVATION____<br />
ES IST VOR ALLEM DIE VIELSEITIGKEIT, DIE MICH HIER<br />
FASZINIERT. MAN IST IMMER AUF DER SUCHE NACH<br />
NEUEN TECHNOLOGIEN, NEUEN WERKSTOFFEN UND<br />
MUSS UNKONVENTIONELLE IDEEN BEI DER UMSETZUNG<br />
ENTWICKELN.
» Es ist vor allem die Vielseitigkeit, die mich hier fasziniert.<br />
Man ist immer auf der Suche nach neuen<br />
Technologien, neuen Werkstoffen und muss unkonventionelle<br />
Ideen bei der Umsetzung entwickeln. «<br />
FRAGE<br />
Seit wann arbeiten Sie am <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für Physik und in welcher Funktion?<br />
A N T W O R T Ich arbeite hier seit sechs Jahren, zunächst als Konstrukteur, dann als Gruppenleiter<br />
der Konstruktion und Leiter der Fachabteilung Mechanik. Die Fachabteilung hat heute 32 Mitarbeiter.<br />
In der Konstruktion arbeiten zwei Ingenieure, sechs Techniker und eine technische Zeichnerin,<br />
die Fertigungstechnik hat 16 Mitarbeiter, in der Kunststofftechnik sind es fünf. Ich bin in meiner<br />
jetzigen Position nicht mehr so sehr in die Projektarbeit eingebunden, sondern vor allem mit der fachlichen<br />
und organisatorischen Leitung der Abteilung befasst.<br />
Warum besitzt das Institut eine so vergleichsweise große Fachabteilung? Was müssen Sie und<br />
Ihre Mitarbeiter leisten?<br />
Die Geräte, die unsere Wissenschaftler benötigen, kann man nicht kaufen – und darin liegt unsere<br />
Kompetenz: in der Anfertigung von Einzelstücken. Die Konstruktion und Fertigung der aufwändigen<br />
Messapparaturen entsteht in einem komplexen Wechselspiel zwischen Konstrukteur, Mechaniker<br />
und Wissenschaftler. Die Realisierbarkeit aufwändiger Konstruktionen wird in der Regel an<br />
Modellen geprüft, die wir auch schon mal auf der Wiese vor dem Institut einem Belastungstest aussetzen.<br />
Wenn bestimmte Bauteile in größere Stückzahlen angefertigt werden sollen, geben wir die<br />
Aufträge nach außen. Dann entwickeln wir in unserer Abteilung lediglich den Prototyp.<br />
Die Entwicklungszeiten für derartig komplexe Projekte betragen in der Regel mehrere Jahre. Wie<br />
viele Projekte betreuen Sie und Ihre Mitarbeiter momentan und was sind dabei die größten Herausforderungen?<br />
Wir betreuen vier laufende Großprojekte. Das Faszinierende daran ist: Es werden Teile gefertigt,<br />
für die wir tonnenweise Stahl montieren müssen, und andere wiederum sind so winzig, dass Feinarbeiten<br />
im Mikrometerbereich notwendig sind. Manches können wir nicht selber anfertigen – dann<br />
müssen wir Spezialisten von außen hinzuziehen. Darüber hinaus suchen wir immer wieder nach neuen<br />
Materialien, die zum Beispiel besonders strahlungsarm oder tieftemperaturfest sind, um damit<br />
den besonderen Ansprüchen der wissenschaftlichen Experimente gerecht zu werden. Momentan<br />
arbeiten wir mit einem besonderen Kupfer, das unterirdisch gelagert werden muss und immer nur<br />
kurzfristig zur Bearbeitung ins Institut geliefert wird. Die Montage der von uns gefertigten Geräte<br />
erfolgt durch unsere Techniker vor Ort an den Experimentierstandorten, meist im Ausland.<br />
Sie bilden in Ihrer Abteilung auch aus?<br />
Ja, seit 2000 engagieren wir uns in der Ausbildung und das mit Erfolg – 2004 gab es einen<br />
Abschluss mit Auszeichnung. Aus den bis zu 200 Bewerbungen wählen wir sorgfältig aus, es gibt<br />
unter anderem einen richtigen Einstellungstest. Aber der Aufwand lohnt sich. Unsere beiden ersten<br />
Mechanikerlehrlinge, darunter auch einen unserer weiblichen Lehrlinge, konnten wir jetzt fest übernehmen.<br />
Darüber habe ich mich sehr gefreut, denn damit sichern wir auch zukünftig das Know-how<br />
in unserer Abteilung.
KOOPERATION WIRTSCHAFT<br />
Forschung in die Anwendung<br />
gebracht<br />
Als 100%ige Tochter der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> hat die Garching Innovation GmbH die<br />
Aufgabe, Erfindungen und Entwicklungen aus <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituten in die industrielle<br />
Anwendung zu vermitteln. Der Transfer neuer Ideen und Erfindungen in Produkte der<br />
Industrie wird durch Garching Innovation organisiert. Durch die Vergabe von Lizenzen an<br />
zukunftsorientierte Unternehmen – insbesondere auch an Ausgründungen aus der <strong>Max</strong>-<br />
<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> – entstehen neue Produkte und Arbeitsplätze. Sie sind direkter Ausdruck<br />
des Nutzens grundlagenorientierter Forschung, wie sie in den <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituten<br />
betrieben wird.<br />
Seit der Neuorganisation im Jahre 1979<br />
wurden 2600 Erfindungen betreut und<br />
1556 Verwertungsverträge abgeschlossen<br />
(Stand 12/2005), davon 700 mit ausländischen<br />
Firmen. Der Verwertungserlös aus<br />
Erfindungen beträgt seither über 200 Mio.<br />
Euro; über die Hälfte davon sind Einnahmen<br />
aus dem Ausland. Ende 2005 hielt die<br />
<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> einen Bestand<br />
von 1040 Erfindungen und Anteile an 17<br />
Firmen.<br />
Im Jahr 2005 hat die Garching Innovation<br />
GmbH (GI) insgesamt 82 Verwertungsverträge<br />
abgeschlossen (2004: 84). Der Lizenzumsatz<br />
betrug rd. *15,0 Mio. Euro (2004:<br />
16,5 Mio. Euro). Der <strong>Gesellschaft</strong> wurden<br />
135 neue Verwertungsaufträge erteilt (2004:<br />
140). Auf Basis von bei GI betreuten Technologien<br />
wurden 4 Unternehmen (2004: 1)<br />
ausgegründet, welche zum Teil bereits mit<br />
einer Selbstfinanzierung starten konnten.<br />
Umbruch im Lizenzbereich<br />
Das Lizenzgeschäft der Garching Innovation<br />
war in den zurückliegenden Monaten vom<br />
Auslaufen des bisher wichtigsten Patents<br />
der Firmengeschichte geprägt, dem Flash-<br />
Patent (einem schnellen Bildgebungsverfahren<br />
im Bereich der Magnetresonanztomografie).<br />
Die Lizenzeinnahmen aus diesem<br />
Patent hatten in den letzten Jahren den<br />
Großteil des durchschnittlich ca. 15 Mio.<br />
Euro betragenden GI-Lizenzumsatzes ausgemacht.<br />
Die gesamten Lizenzeinnahmen<br />
aus den unterschiedlichen Lizenzverträgen<br />
zu dieser Technologie beliefen sich seit<br />
1992 auf rd. 150 Mio. Euro. Einige sehr<br />
erfreuliche Nachrichten lassen jedoch<br />
erwarten, dass sich das Lizenzgeschäft auch<br />
nach Flash weiterhin positiv entwickeln<br />
wird:<br />
Einigung im Patentstreit „Ti-Plasmid“ zwischen<br />
BayerCropScience, <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<br />
<strong>Gesellschaft</strong>/GI und Monsanto<br />
Die von der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> bereits<br />
1983 zum Patent angemeldete Technologie<br />
zum Einführen von DNA (Transformation)<br />
in Pflanzenzellen war Gegenstand<br />
einer lang anhaltenden Patentauseinandersetzung<br />
zwischen der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong><br />
und ihrem exklusiven Lizenznehmer<br />
BayerCropScience auf der einen Seite sowie<br />
Monsanto auf der anderen Seite. Der Streit<br />
wurde schließlich nach langen Verhandlungen<br />
durch die Vergabe so genannter Kreuzlizenzen<br />
zwischen der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>/GI,<br />
BayerCropScience und Monsanto<br />
beigelegt. Dies ermöglicht beiden Firmen<br />
die Technologie in Zukunft ungehindert einzusetzen,<br />
was vor allem für die Märkte in<br />
den USA und Kanada von großer Bedeutung<br />
ist. Die Einigung kam zu einem Zeitpunkt<br />
zustande, als das Patent in Europa auslief.<br />
Aufgrund des unterschiedlichen Patentrechts<br />
laufen die Patente in den USA und<br />
Kanada jedoch noch etliche Jahre, in denen<br />
die <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>/GI durch<br />
Lizenzeinnahmen von dieser grundlegenden<br />
Erfindung profitieren wird.<br />
P OLITISCHE L EITLINIEN<br />
* Endgültige Zahlen liegen erst im<br />
Juli 2006 vor.<br />
21
J AHRESBERICHT 2005<br />
Das Krebsmedikament Sutent beruht<br />
auf dem Wirkstoff Sunitinib<br />
22<br />
Erteilung von wichtigen Patenten auf<br />
dem Gebiet der RNA-Interferenz<br />
(„Tuschl II-Patente“)<br />
Im Jahr 2000 wurden von der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<br />
<strong>Gesellschaft</strong> zwei Patente zur RNA-Interferenz<br />
(RNAi) angemeldet, das „Tuschl I-<br />
Patent“ gemeinsam mit dem Massachusetts<br />
Institute of Technology (MIT), dem Whitehead<br />
Institute und der University of Massachusetts<br />
(UMass) und das „Tuschl II-<br />
Patent“. Beide Patente sind nach dem<br />
Entdecker Tom Tuschl benannt, der seinerzeit<br />
am <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für biophysikalische<br />
Chemie in Göttingen geforscht hat.<br />
Die RNA-Interferenz ist ein natürlicher, in<br />
den Zellen ablaufender Mechanismus zur selektiven<br />
Hemmung und Regulation spezifischer<br />
Gene. Das Tuschl II-Patent beschreibt<br />
die Moleküle, die short interfering-RNAs<br />
(siRNAs), die RNA-Interferenz u.a. in Säugetierzellen<br />
vermitteln. In den letzten Jahren<br />
ist die RNA-Interferenz zu einem der wichtigsten<br />
molekularbiologischen Werkzeuge<br />
bei der Aufklärung von Genfunktionen<br />
geworden. Für zwei Patente dieser Tuschl<br />
II-Patentfamilie wurde Anfang 2006 die<br />
Patenterteilung in den USA vom amerikanischen<br />
Patentamt (USPTO) angekündigt<br />
(Notice of Allowance). Auf dem Gebiet der<br />
Forschungsreagenzien wurden die Patente<br />
an vier Unternehmen (in Europa und USA)<br />
lizenziert, die mit RNAi-Produkten bereits<br />
beträchtliche Umsätze erzielen. Für die therapeutische<br />
Anwendung wurden die Patente<br />
an die Firmen Alnylam, Inc. in Cambridge,<br />
USA, und Ribopharma, Kulmbach (jetzt<br />
Alnylam Europe) lizenziert.<br />
Zulassung des Krebsmedikaments<br />
SUTENT ® durch Pfizer<br />
Anfang Februar 2006 wurde von der Food<br />
and Drug Administration (FDA) in den USA<br />
das Medikament SUTENT ® zur Behandlung<br />
von fortgeschrittenem Nierenzellkarzinom<br />
sowie einer seltenen Form des Magen-/<br />
Darmkrebs (GIST, gastrointestinale Stromatumore)<br />
zugelassen. Es war das erste Mal,<br />
dass ein Medikament gleichzeitig für die<br />
Behandlung von zwei Krebsarten genehmigt<br />
wurde. Das SUTENT ® beruht auf Forschungsarbeiten<br />
von Prof. Axel Ullrich am<br />
<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für Biochemie, Martinsried.<br />
Er hatte Anfang der 1990er-Jahre gemeinsam<br />
mit Kollegen nachgewiesen, dass<br />
sich das Tumorwachstum verlangsamt bzw.<br />
Tumorgewebe schrumpft, wenn man das<br />
Wachstum von Blutgefäßen (Angiogenese)<br />
hemmt, die den Tumor mit Nährstoffen und<br />
Sauerstoff versorgen. Auf diesem Grundprinzip<br />
aufbauend wurde der Wirkstoff von<br />
SUTENT ® , Sunitinib, entwickelt, der neben<br />
anderen krankheitsrelevanten Enzymen auch<br />
den Rezeptor VEGF-R2 hemmt, der für die<br />
Angiogenese in Tumoren verantwortlich ist.<br />
Die Arbeiten hierzu begannen in dem 1991<br />
von Ullrich und einem Wissenschaftler der<br />
New York University gegründeten Unternehmen<br />
Sugen, Inc., der ersten Ausgründung<br />
eines Biotechnologie-Unternehmens aus<br />
der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>. Ende der<br />
1990er-Jahre wurde Sugen von Pharmacia<br />
gekauft, die wiederum 2003 von Pfizer übernommen<br />
wurde. Pfizer trieb dann die weite-
e Wirkstoffentwicklung bis zur Zulassung<br />
voran. Weitere klinische Prüfungen (Phase<br />
I-III) mit dem Wirkstoff Sunitinib laufen<br />
derzeit auch für eine Reihe anderer Krebsarten<br />
(z.B. Brustkrebs, Leberkrebs, Lungenkrebs<br />
u. a.). Mit der Markteinführung von<br />
SUTENT ® in Deutschland/Europa wird<br />
noch im Laufe des Jahres 2006 gerechnet.<br />
Aufwärtstrends für Start-ups<br />
Für junge Technologie-Ausgründungen waren<br />
die letzten zwei bis drei Jahre eine Phase,<br />
die angesichts eines nahezu nicht mehr<br />
existenten Finanzierungsmarktes sehr viel<br />
zähen Willen, Einsatz und Überzeugungskraft<br />
von Seiten der Gründer erforderte.<br />
Doch schon der berühmte Nationalökonom<br />
Joseph Schumpeter forderte „dynamische<br />
Unternehmertypen, die mit all ihrem Einsatz<br />
und ihrer Durchsetzungskraft Erfindungen<br />
auch gegen Widerstände durchsetzen. Ein solcher<br />
Unternehmer ist u.a. durch die Lust<br />
motiviert, ein Unternehmen zu schaffen“. Dr.<br />
Uwe Jacob verkörpert geradezu auf ideale<br />
Weise diesen Schumpeter’schen Unternehmertypus.<br />
Jacobs Forschungsarbeiten am<br />
<strong>Max</strong>- <strong>Planck</strong>-Institut für Biochemie in Martinsried<br />
führten zur Entwicklung von Substanzen,<br />
die die Wechselwirkungen zwischen<br />
Immunkomplexen und spezifischen<br />
Rezeptoren, also Andockstellen auf Zellen,<br />
unterbinden. Fehlgeleitete Immunreaktionen<br />
werden so bereits im frühen Anfangsstadium<br />
verhindert. Auf der Basis seiner<br />
Forschungsergebnisse, die durch eine Reihe<br />
präklinischer Experimente validiert wurde,<br />
fasste Jacob gemeinsam mit seinen Miterfindern<br />
und -gesellschaftern Dr. Peter Sondermann<br />
und dem Nobelpreisträger Prof.<br />
Robert Huber den Entschluss, die Entwicklung<br />
der Medikamentenkandidaten in einer<br />
Firmengründung weiter zu verfolgen. Konkret<br />
sollen Therapeutika zur Bekämpfung<br />
von Autoimmunerkrankungen entwickelt<br />
werden wie Idiopathische Thrombozytische<br />
Pupura (ITP), Systemischer Lupus Erythematodus<br />
(SLE) und Rheumatoide Arthritis (RA).<br />
Die SuppreMol GmbH wurde bereits 2002<br />
gegründet, konnte jedoch wegen fehlender<br />
Finanzmittel nicht operativ starten – es gab<br />
zu diesem Zeitpunkt keinen Venture-Capital-<br />
Markt für frühe Ausgründungsprojekte.<br />
Umso hilfreicher waren in dieser Phase die<br />
finanziellen Mitteln des EEF-Fonds<br />
(Erleichterungen für Existenzgründungen<br />
aus Forschungseinrichtungen – Förderpilotprojekt<br />
des BMBF bis 2005), mit denen<br />
zunächst die Forschungsarbeiten am <strong>Max</strong>-<br />
<strong>Planck</strong>-Institut für Biochemie zur weiteren<br />
Validierung der Technologie und Produkte<br />
vorangetrieben werden konnten. Auf der<br />
Basis der dabei erzielten Fortschritte war es<br />
der SuppreMol GmbH mit Unterstützung<br />
von Garching Innovation möglich, zunächst<br />
eine initiale Finanzierung durch die Tochtergesellschaft<br />
(Z-Cube) des italienischen Pharmaunternehmens<br />
Zambon einzuwerben.<br />
Mit dieser Seed-Finanzierung und der inhaltlichen<br />
Unterstützung wurde der Business-<br />
Plan maßgeblich weiter entwickelt. Schließlich<br />
wurde mit Prof. Peter Buckel ein sehr<br />
erfahrener Manager als Geschäftsführer<br />
gewonnen. Z-Cube hat sich auf dieser Basis<br />
im Herbst 2005 schließlich bereit erklärt,<br />
SuppreMol eine erste Finanzierung in Höhe<br />
von 1,5 Mio. Euro zu gewähren.<br />
Ohne den langen Atem von Uwe Jacob und<br />
seine feste Überzeugung vom Marktpotenzial<br />
seiner Entwicklungen wäre die Suppre-<br />
Mol GmbH vermutlich heute nicht eine der<br />
ganz wenigen Start-ups in Deutschland, die<br />
2005 eine Erstfinanzierung erhalten haben.<br />
Doch solche Start-ups sind wesentlicher<br />
Motor einer Volkswirtschaft, indem sie radikale<br />
Innovationen und Entwicklungen vorantreiben.<br />
P OLITISCHE L EITLINIEN<br />
23
J AHRESBERICHT 2005<br />
24<br />
Weitere Anzeichen für einen Aufwärtstrends<br />
bei Start-ups sind die immerhin vier Neugründungen<br />
aus <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituten im<br />
Jahr 2005. Diese Firmen finanzieren sich –<br />
zumindest initial – aus Privatmitteln und darüber<br />
hinaus bereits aus eigenem Umsatz.<br />
Die Finanzierungsaussichten neuer Ausgründungen<br />
sind zudem deutlich verbessert,<br />
da Ende 2005 vom Bund neue Förderprogramme<br />
aufgelegt wurden. Sowohl das Programm<br />
GO-Bio vom Bundesministerium für<br />
Bildung und Forschung (BMBF) wie auch<br />
das vom Bundesministerium für Wirtschaft<br />
(BMWi) gestartete Programm High-Tech<br />
Gründerfonds verfolgen den Zweck, technologiebasierte<br />
Ausgründungsprojekte in ihrer<br />
Frühphase finanziell zu unterstützen und<br />
somit die in den letzten Jahren viel beklagte<br />
Seed-Finanzierungslücke und Technologie-<br />
Reifelücke zu schließen.<br />
Für die Qualität der MPG-Ausgründungen<br />
spricht die vergleichsweise hohe Anzahl von<br />
Folgefinanzierungsrunden, u.a.:<br />
• Die Affectis Pharmaceuticals AG – eine<br />
Ausgründung aus dem <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut<br />
für Psychiatrie in München – erhielt<br />
im Frühjahr 2005 in einer zweiten Finanzierungsrunde<br />
von einem Investorenkonsortium<br />
angeführt von dem Lead-Investor<br />
EMBL Ventures 4 Mio. Euro neues Kapital.<br />
Weitere 2,2 Mio. Euro staatliche Fördergelder<br />
konnten zudem im Spätherbst<br />
eingeworben werden. Die neuen Finanzmittel<br />
sollen in die vielversprechende<br />
Therapeutika-Entwicklung bei Affectis<br />
auf dem Gebiet der Angst und Depression<br />
investiert werden.<br />
Ein herausragendes Ereignis war Ende 2005 die Verleihung des Nobelpreises für Physik an<br />
Prof. Theodor Hänsch, der hiermit für seine Entwicklungsleistungen zur laserbasierten Präzisionsspektroskopie<br />
einschließlich der optischen Frequenzkammtechnik geehrt wurde.<br />
Hänsch ist Mitgründer der MenloSystems GmbH, einer MPG-Ausgründung, die auf der mit<br />
dem Nobelpreis ausgezeichneten Technologie basiert.<br />
• Die Capsulution NanoScience AG in Berlin,<br />
die aus dem <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für<br />
Kolloid- und Grenzflächenforschung in<br />
Golm hervorging, konnte im Dezember<br />
2005 eine zweite Finanzierungsrunde in<br />
Höhe von rd. 1,3 Mio. Euro mit dem Privatinvestor<br />
und Unternehmer Bernhard<br />
Penno sowie der BC Brandenburg Capital<br />
GmbH abschließen. Mit den eingeworbenen<br />
Finanzmitteln sollen vor allem präklinische<br />
Versuche mit Capsulution’s Nanokapseln<br />
zur Validierung ihrer Vorteile<br />
beim Transport pharmazeutischer Botenstoffe<br />
in lebende Organismen durchgeführt<br />
werden.<br />
Neben diesen erfreulichen Folgefinanzierungsrunden<br />
entwickelten sich zum Teil<br />
auch die Kurse börsennotierter MPG-Ausgründungen<br />
vielversprechend. Exemplarisch<br />
sei die Alnylam Inc. genannt, die<br />
2005 in den amerikanischen NASDAQ<br />
Biotechnology-Index aufgenommen wurde.<br />
Alnylam hat als erstes Unternehmen klinische<br />
Phase I-Studien mit einem antiviralen<br />
RNAi-Therapeutikum (ALN-RSV01)<br />
gestartet, das zur Behandlung von Respiratory<br />
Syncytial Virus-Infektionen eingesetzt<br />
werden soll.<br />
Trotz der Insolvenz der Xantos Biomedicine<br />
AG Ende Dezember (ein Neustart ist<br />
jedoch bereits in Planung) kann für 2005<br />
angesichts der überwiegend positiven<br />
Entwicklungen bei den MPG-Ausgründungen<br />
zusammenfassend eine positive<br />
Bilanz gezogen werden. Die Erwartungen<br />
für 2006 sind angesichts weiterer bereits<br />
anstehender Finanzierungsrunden durchweg<br />
optimistisch. Der 2005 erstmalig erschienene<br />
Online-Newsletter Garching-<br />
Information informiert über die aktuellen<br />
Entwicklungen (http://www.garchinginnovation.de/de/index.html).
Seit 1990 wurden aus der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> u. a. ausgegründet:<br />
Image Science Software GmbH, Berlin 1990<br />
Sugen, Inc., USA (jetzt: Pharmacia, Inc. bzw. Pfizer, Inc.) 1991<br />
Nanofilm Technologie GmbH, Göttingen 1991<br />
MorphoSys AG, Martinsried 1992<br />
Orpegen Pharma GmbH, Heidelberg 1992<br />
Wita GmbH, Berlin 1992<br />
Evotec AG, Hamburg 1993<br />
HepaVec AG, Berlin (Fusion mit DeveloGen AG) 1993<br />
TopLab GmbH, Martinsried 1994<br />
Algorithmic Solutions Software GmbH, Saarbrücken 1995<br />
PlantTec Biotechnology GmbH, Potsdam (jetzt Bayer BioScience) 1996<br />
Artemis Pharmaceuticals GmbH, Köln/Tübingen (jetzt Exelixis, Inc.) 1997<br />
GPC Biotech AG, Martinsried 1997<br />
GreenTec <strong>Gesellschaft</strong> für Pflanzenbiotechnologie mbH, Köln<br />
(jetzt: Phytowelt Green Technologies GmbH) 1997<br />
Epigenomics AG, Berlin 1997<br />
MIB Munich Innovative Biomaterials GmbH, Marburg 1997<br />
PreSens Precision Sensing GmbH, Regensburg 1997<br />
DeveloGen AG, Göttingen 1997<br />
Ingenium Pharmaceuticals AG, Martinsried 1998<br />
JenaGen GmbH, Jena 1998<br />
Metanomics GmbH & Co.KGaA, Berlin 1998<br />
Proteros Biostructure GmbH, Martinsried 1998<br />
HaemoSys GmbH, Jena 1999<br />
Protagen AG, Dortmund 1999<br />
Hte (High Throughput Experimentation) AG, Heidelberg 1999<br />
Cenix BioScience GmbH, Dresden 1999<br />
Aurigon Life Science GmbH, Tutzing 2000<br />
Capsulution Nanoscience AG, Potsdam 2000<br />
Brain Innovation B.V., Maastricht 2000<br />
Color Physics GmbH, Tübingen 2000<br />
Scienion AG, Berlin 2001<br />
iOnGen AG, Göttingen 2001<br />
Direvo Biotech AG 2001<br />
U3 Pharma AG 2001<br />
JADO Technologies GmbH 2001<br />
Lumics GmbH, Berlin 2001<br />
Resonant Sensor Technology, Mainz 2001<br />
MenloSystems GmbH, Martinsried 2002<br />
Alnylam Inc., USA / Kulmbach 2002<br />
Affectis Pharmaceuticals AG, München 2002<br />
NanoScape AG, München 2002<br />
nadicom - <strong>Gesellschaft</strong> f. angewandte Mikrobiologie mbH, Marburg 2002<br />
SuppreMol GmbH, Martinsried 2002<br />
RNAx GmbH, Berlin 2003<br />
Creatogen Laboratories GmbH & Co.KG, Potsdam 2003<br />
APIT Laboratories GmbH, Potsdam 2003<br />
Force Evolution LLC, USA/Saarbrücken 2003<br />
TF Instruments GmbH, Heidelberg 2003<br />
ECMTEC GmbH, Böblingen 2003<br />
Microliquids GmbH, Göttingen 2003<br />
Medres GmbH, Köln 2004<br />
Dodecon Nanotechnology GmbH, Stuttgart 2005<br />
Ribocon GmbH, Bremen 2005<br />
Rapid Sampling Technologies AG, Magdeburg 2005<br />
Kinaxo Biotechnologies GmbH, Martinsried 2005<br />
P OLITISCHE L EITLINIEN<br />
25
J AHRESBERICHT 2005<br />
Simulation komplexer Verformungsvorgänge<br />
unter Berüksichtigung der<br />
Kristalltextur<br />
26<br />
KOOPERATION WIRTSCHAFT<br />
Zusammenarbeit mit der<br />
Fraunhofer-<strong>Gesellschaft</strong><br />
Im Zuge der Umsetzung des Pakts für Forschung und Innovation wurde auf dem Gebiet der<br />
Materialforschung eine vielversprechende Kooperation zwischen dem <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut<br />
für Eisenforschung (Düsseldorf) und dem Fraunhofer-Institut für Werkstoffmechanik (Freiburg)<br />
etabliert. Die Kernidee des gemeinsamen Pilotprojektes „Simulation der Mechanik<br />
von Vielkristallen“ ist die Weiterentwicklung und Nutzung neuer theoretischer Methoden<br />
für kristallmechanische Simulationen im Industrieumfeld (Flugzeug, Automobil, Medizintechnik).<br />
Das Kooperationsvorhaben wird für eine Laufzeit von drei Jahren aus Mitteln des<br />
Strategischen Innovationsfonds gefördert.<br />
Das Simulieren, also das Vorausberechnen,<br />
des Bauteilverhaltens ist in der Produktentwicklung<br />
heute gang und gäbe. Simulationen<br />
zeigen, ob ein Bauteil den Belastungen<br />
standhält oder wo die Fertigung optimiert<br />
werden muss, um spätere Schäden zu vermeiden.<br />
Aber gerade Metalle sind nicht immer<br />
gleich – ein einziges Blech kann vollkommen<br />
unterschiedliche Werkstoffeigenschaften<br />
haben, je nachdem, wo und wie es<br />
verformt wurde. Heutige Simulationsmodelle<br />
berücksichtigen aber genau das noch<br />
nicht. „Die empirischen Methoden sind ausgereizt“,<br />
beschreibt Prof. Peter Gumbsch,<br />
Leiter des Fraunhofer-Instituts in Freiburg,<br />
die Lage der Modellentwickler.<br />
Dabei gibt es den Blick in die Tiefe des<br />
kristallinen Verhaltens schon: Prof. Dierk<br />
Raabe, Direktor am <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für<br />
Eisenforschung in Düsseldorf, und seine<br />
Mitarbeiter untersuchen das Verhalten vieler<br />
einzelner Kristalle im Metall. Tatsächlich<br />
besteht ein Bauteil aber aus mehreren Milliarden<br />
Einzelkristallen, die unmöglich alle<br />
einzeln verfolgt werden können. Eine gewisse<br />
Ordnung kommt nun dadurch hinein,<br />
dass diese Kristalle sich – je nach Belastung,<br />
wenn ein Blech verformt oder ein Draht<br />
gezogen wird – unterschiedlich umordnen.<br />
„Hier gilt es intelligente Verfahren zu entwickeln,<br />
die in der Lage sind, diese Umorientierung<br />
zu verfolgen“, beschreibt Dierk<br />
Raabe den Umfang der rechnerischen Aufgabe<br />
für die industrielle Anwendung.<br />
Die gemeinsame Arbeitsgruppe soll dazu<br />
dienen, die Theorie der Vielkristallmechanik<br />
zu vertiefen und den Transfer der<br />
Erkenntnisse aus der Grundlagenforschung<br />
in die Anwendung zu gewährleisten. Der<br />
Gewinn für die Industriepartner muss darin<br />
liegen, dass mit vertretbarem Mehraufwand<br />
zusätzliche Informationen über das Werkstoffverhalten<br />
gesammelt werden. Ziel ist<br />
die Entwicklung so genannter Multiskalen-<br />
Modelle. Sie verbinden die mathematischen<br />
Beschreibungen des Werkstoffverhaltens<br />
auf völlig unterschiedlichen Ebenen.<br />
Während übliche Finite-Elemente-Modelle<br />
das Bauteil in millimetergroße Stücke zerteilen<br />
und deren Verhalten berechnen, gilt<br />
es nun, Texturmodelle für Korngrößen im<br />
Mikrometermaßstab und Modelle auf der<br />
Ebene einzelner Kristalle jeweils ineinander<br />
zu verschränken, ohne den Bedarf an Rechnerleistung<br />
zu hoch schrauben zu müssen.
ISABELLA MILCH<br />
BEREICH____<br />
LEITERIN DER PRESSESTELLE<br />
INSTITUT____<br />
MPI FÜR PLASMAPHYSIK, GARCHING UND GREIFSWALD<br />
MOTIVATION____<br />
DIE FUSIONSFORSCHUNG IST EIN SPANNENDES THEMA,<br />
UND ES IST AUSGESPROCHEN REIZVOLL, DIE WISSEN-<br />
SCHAFTLICHE ENTWICKLUNG IN DIESEM FELD ÜBER<br />
JAHRE HINWEG ZU BEGLEITEN.
» Die Fusionsforschung ist ein spannendes Thema,<br />
und es ist ausgesprochen reizvoll, die wissenschaftliche<br />
Entwicklung in diesem Feld über Jahre<br />
hinweg zu begleiten. «<br />
FRAGE<br />
grund?<br />
Sie leiten seit 1985 hier am Institut die Pressestelle. Was ist Ihr beruflicher Hinter-<br />
A N T W O R T Ich habe Physik und Germanistik für Lehramt studiert, im Referendariat dann<br />
aber festgestellt, dass Schule nicht das richtige für mich ist. Über ein Fortbildungsseminar beim<br />
damaligen Leiter der Wissenschaftsredaktion der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, Rainer Flöhl, bin<br />
ich auf das Förderprogramm „Wissenschaftsjournalismus“ der Robert-Bosch-Stiftung aufmerksam<br />
geworden. Im Rahmen dieses Programms habe ich in verschiedenen Redaktionen von der FAZ bis<br />
zu Bild der Wissenschaft hospitiert und schließlich bei der Mainzer Zeitung und der Pressestelle der<br />
Universität Mainz meine ersten beruflichen Erfahrungen gesammelt.<br />
Das IPP hat schon frühzeitig Öffentlichkeitsarbeit betrieben; das Besucherprogramm gibt es<br />
schon seit mehr als 20 Jahren.<br />
Ja, da die Kernfusion im Blickpunkt der Öffentlichkeit steht, musste die Kommunikation von<br />
Beginn an professionell sein. Inzwischen betreuen wir jedes Jahr an die 5000 Besucher und haben<br />
darüber hinaus das Leistungsspektrum der Pressestelle kontinuierlich erweitert. Die Mitarbeiterzahl<br />
wuchs von anfangs drei auf heute sechs Personen. Wir organisieren Veranstaltungen für ganz unterschiedliche<br />
Adressaten: vom Kind bis zum Energie- oder Physikexperten. Dreiviertel aller Beiträge in<br />
den Medien können wir auf Aktivitäten unserer Pressestelle, also Pressemitteilungen, Interviews<br />
etc., zurückführen – etwa 300 bis 400 Clippings schaffen wir damit pro Jahr. Neben dem wissenschaftlichen<br />
Jahresbericht, der in erster Linie an Forschungsinstitutionen verschickt wird, produzieren<br />
wir noch den „Jahresrückblick“, eine verkürzte und quasi popularisierte Version des Annual<br />
Report, das hausinterne Magazin sowie seit etwa sieben Jahren den Newsletter „Energie-Perspektiven“.<br />
Worum handelt es sich dabei?<br />
Der Newsletter wendet sich an die breite Öffentlichkeit, aber auch an spezielle Leser, z.B. aus<br />
Schule oder Politik. Er entsteht in enger Zusammenarbeit mit unseren Wissenschaftlern aus der<br />
Energie-Systemstudiengruppe. Das sind Physiker, Mathematiker und Geografen, die die Kernfusion<br />
im energiewirtschaftlichen Kontext untersuchen. Sie gehen den Fragen nach: Wie teuer wird der<br />
Strom? Wie entwickelt sich der Energiebedarf weltweit? Welche Einsparpotenziale gibt es? Wann<br />
sind welche Ressourcen aufgebraucht? Zu jeder Ausgabe bieten wir ergänzende Texte im Internet<br />
an.<br />
Der Internet-Auftritt des Instituts ist sehr übersichtlich gestaltet. Sie unterscheiden zwischen<br />
einem Teil für die Wissenschaftler und einem für die allgemeine Öffentlichkeit, warum?<br />
Wir haben bei der Planung des Webauftritts schnell festgestellt, dass Wissenschaft und Öffentlichkeitsarbeit<br />
sehr unterschiedliche Bedürfnisse haben und uns deshalb für eine klare Trennung entschieden.<br />
Der Wissenschaftsteil wird im Wesentlichen von den Wissenschaftlern selbst betreut –<br />
jeder Bereich hat seinen eigenen Webbeauftragten. Den ausschließlich von der Pressestelle betreuten<br />
Teil der Website konnten wir dann ganz auf das interessierte Laienpublikum ausrichten.
KOOPERATION INLAND<br />
Erste <strong>Max</strong> <strong>Planck</strong> Fellows ernannt<br />
Das neue Programm der <strong>Max</strong> <strong>Planck</strong> Fellows soll dazu dienen, die Kooperation zwischen<br />
<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituten und Universitäten zu stärken. Die Bestellung von Hochschullehrern<br />
zu <strong>Max</strong> <strong>Planck</strong> Fellows ist auf fünf Jahre befristet und zugleich mit der Leitung einer kleinen<br />
Arbeitsgruppe an einem <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut verbunden. Im Rahmen dieses Programms sollen<br />
zunächst insgesamt bis zu zehn Arbeitsgruppen dieser Art in den kommenden drei Jahren<br />
an <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituten eingerichtet werden. Die Finanzierung der Arbeitsgruppen<br />
erfolgt in der Regel aus dem Strategischen Innovationsfonds.<br />
Als Ergebnis der ersten Ausschreibung gingen<br />
vierzehn Vorschläge aus den Instituten<br />
ein. Nach einem Auswahlverfahren mit<br />
strengen Qualitätskriterien entschied sich<br />
der Präsident, aus den Vorschlägen sechs<br />
exzellente Wissenschaftler zu <strong>Max</strong> <strong>Planck</strong><br />
Fellows zu ernennen. Die ersten Professoren,<br />
die als Fellows tätig werden, sind fünf<br />
Männer und eine Frau: Petra Schwille von<br />
der Technischen Universität Dresden wird<br />
Fellow am <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für molekulare<br />
Zellbiologie und Genetik. Sie leitet seit<br />
2002 das Institut für Biophysik an der<br />
Dresdner TU und untersucht dort mit ausgeklügelten<br />
spektroskopischen Methoden<br />
das Zellgeschehen. Richard Rottenburg von<br />
der Universität Halle-Wittenberg wird Fellow<br />
am <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für ethnologische<br />
Forschung. Er befasst sich mit der<br />
Ethnologie Afrikas und speziell des Sudan.<br />
Der Physiker Eberhard Gross von der Freien<br />
Universität Berlin widmet sich unter<br />
anderem der Dichtefunktionaltheorie und<br />
wird Fellow des Fritz-Haber-Instituts der<br />
<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>. Zum Fellow des<br />
<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituts für evolutionäre Anthropologie<br />
wurde Jin Li ernannt, der an der<br />
Fudan Universität in Shanghai lehrt und<br />
einer der beiden Leiter des neuen <strong>Max</strong>-<br />
<strong>Planck</strong>-Partnerinstituts für Computational<br />
and Theoretical Biology in Shanghai ist.<br />
Manfred Broy von der Technischen Universität<br />
München wird Fellow des im Aufbau<br />
befindlichen <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituts für Softwaresysteme,<br />
das Standorte in Kaiserslautern<br />
und Saarbrücken haben wird und bei<br />
dessen Gründung Broy bereits beratend<br />
tätig war. Broy hat in München den Lehrstuhl<br />
für Software and Systems Engineering<br />
inne. Der Neurowissenschaftler Hans-Jochen<br />
Heinze schließlich wird Fellow am<br />
<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für Kognitions- und<br />
Neurowissenschaften in Leipzig. Heinze<br />
lehrt an der Universität Magdeburg und ist<br />
dort Leiter der Uniklinik für Neurologie II.<br />
Zum Jahresende 2005 wurde eine zweite<br />
Ausschreibung gestartet.<br />
P OLITISCHE L EITLINIEN<br />
Eine der ersten <strong>Max</strong> <strong>Planck</strong> Fellows: Petra<br />
Schwille, einst Doktorandin von Manfred<br />
Eigen, jetzt Professorin an der TU Dresden.<br />
Foto: PhilipMorris Stiftung<br />
29
J AHRESBERICHT 2005<br />
30<br />
KOOPERATION INLAND<br />
Förderung im Rahmen des<br />
W2-Programms<br />
Das 1997 vom Senat der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> beschlossene C3-, jetzt W2-Sonderprogramm<br />
bietet besonders qualifizierten Wissenschaftlerinnen die Möglichkeit, sich im Rahmen<br />
eines auf fünf Jahre befristeten W2-Vertrages für eine leitende Tätigkeit in Hochschulen oder<br />
außeruniversitären Forschungseinrichtungen zu qualifizieren. Die Kandidatinnen werden von<br />
den <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituten vorgeschlagen und in einem strengen Auswahlverfahren unter Einschaltung<br />
externer Gutachter ausgewählt. Seit dem Jahr 2000 wird das Förderprogramm aus<br />
Haushaltsmitteln der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> bestritten – es umfasst 20 Planstellen. Insgesamt<br />
wurden bisher 38 Wissenschaftlerinnen aus dem W2-Sonderprogramm gefördert, von<br />
denen 20 mittlerweile eine weiterführende Position erhalten haben.<br />
Wissenschaftlerin <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut Forschungsgebiet Stand: Februar 2006<br />
Biologisch-Medizinische Sektion<br />
Dr. Marianne Müller MPI für Psychiatrie Stressregulation unter physiologischen und pathophysiologischen<br />
Bedingungen<br />
Dr. Jane Parker MPI für Züchtungsforschung Pflanzliche Immunitätsreaktionen<br />
Dr. Anne Peters MPI für Ornithologie Verhaltensökologie<br />
Dr. Renate Schmidt MPI für molekulare Physiologie Vergleichende Genomanalyse bei Pflanzen<br />
Dr. Simone Techert MPI für biophysikalische Chemie Ultrakurzzeit-Röntgenbeugung<br />
Chemisch-Physikalisch-Technische Sektion<br />
Dr. Johanna Erdmenger MPI für Physik Quantenfeldtheorie<br />
Dr. Ariane Frey MPI für Physik International Linear Collider<br />
Dr. Dagmar Goll MPI für Metallforschung Neue magnetische Nanostrukturen<br />
Dr. Stefanie Komossa MPI für extraterrestrische Physik Untersuchung des Wachstums Schwarzer Löcher mit XXM-Newton<br />
und Chandra<br />
Dr. Olga Vinogradova MPI für Polymerforschung Theorie der hydrophoben Wechselwirkung<br />
Dr. Eva Schinnerer MPI für Astronomie Schwarze Löcher in benachbarten Galaxien<br />
Geistes-, Sozial- und Humanwissenschaftliche Sektion<br />
Dr. Christina Brandt MPI für Wissenschaftsgeschichte Historische Wissenschaftsforschung/Literaturforschung<br />
Dr. Julia Eckert MPI für ethnologische Forschung Wie schützt das Recht den Bürger vor dem Staat? –<br />
Vergleichende Untersuchungen<br />
Dr. Jacqueline Knörr MPI für ethnologische Forschung Konflikt und Integration als Dimensionen kultureller Tradition<br />
Dr. Lale Yalcin-Heckmann MPI für ethnologische Forschung Jenseits von Grenzen: Staatsbürgerschaft und Identität in Kaukasien<br />
und der Türkei<br />
Dr. Letizia Paoli MPI für ausländisches und<br />
internationales Strafrecht<br />
Organisierte Kriminalität
KOOPERATION INLAND<br />
<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Netzwerk<br />
History of Scientific Objects<br />
Nach dem <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Netzwerk <strong>Max</strong>Net Aging im Jahr 2004 wurde mit dem <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<br />
Netzwerk History of Scientific Objects 2005 ein weiteres Institutionen übergreifendes Netzwerk<br />
ins Leben gerufen. An diesem sind das <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für Wissenschaftsgeschichte,<br />
die beiden kunsthistorischen <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institute sowie eine Reihe namhafter<br />
nationaler und internationaler Universitäten und Forschungseinrichtungen beteiligt. Das<br />
Vorhaben wird aus Mitteln des Strategischen Innovationsfonds für die Dauer von fünf Jahren<br />
gefördert.<br />
Von den vielen Dingen in der Welt werden<br />
nur wenige Gegenstand wissenschaftlicher<br />
Untersuchungen. Die spezifischen historischen<br />
Gegebenheiten, unter welchen zum<br />
Beispiel Körperorgane, Wurfgeschosse und<br />
Märkte Wissenschaften wie Anatomie, Mechanik<br />
und Ökonomik generieren, geben<br />
Hinweise auf die Faktoren, die beim Aufkommen<br />
neuer Forschungsobjekte möglicherweise<br />
eine Rolle spielen. Seit Mitte des<br />
19. Jahrhunderts haben wissenschaftsbasierte<br />
Technologien die Welt verändert. Umgekehrt<br />
hat aber auch die Technik die Wissenschaft<br />
verändert. Neue Technologien zur<br />
Analyse – beispielsweise Ultrazentrifugen,<br />
radioaktive Isotope oder Sequenzierer – und<br />
neue Modellorganismen – wie Fliegen,<br />
Bakterien und Viren – haben die Entwicklungen<br />
in der Genetik entscheidend geprägt,<br />
ja sie wurden dadurch überhaupt erst<br />
möglich. Das Verständnis der komplexen<br />
Wechselwirkungen zwischen technischen<br />
Aspekten von Forschungsobjekten und erkenntnistheoretischen<br />
Aspekten technologischer<br />
Systeme ist das große Ziel für eine<br />
Wissenschaftsgeschichte, die sich mit der<br />
materiellen Basis ihrer Kultur befasst.<br />
Instrumente, Sammlungen und Modelle<br />
der Wissenschaft wurden in großem Umfang<br />
durch die Anstrengungen von Museen<br />
bewahrt. Traditionsgemäß findet wissenschaftshistorische<br />
Forschung in Bibliotheken<br />
und Archiven auf der Basis von Texten<br />
und Bildern statt. Als Ergebnis werden die<br />
Objekte in Museen selten mit Angaben<br />
zum historischen Kontext vorgestellt. Erst<br />
die neuere Geschichtsschreibung über wissenschaftliche<br />
Praktiken hat matter und<br />
mind zusammengebracht. Dennoch ist die<br />
Kooperation zwischen Museen und Forschern<br />
der Wissenschaftsgeschichte nach<br />
wie vor eher die Ausnahme als die Regel.<br />
Institutionen wie das Deutsche Museum in<br />
München, das Institut und Museum für<br />
Wissenschaftsgeschichte in Florenz, die<br />
Harvard University, die University of Cambridge,<br />
die Humboldt-Universität in Berlin<br />
oder das Centre Alexandre Koyré in Paris<br />
haben hierbei Pionierarbeit geleistet.<br />
Im Rahmen des <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Forschungsnetzwerks<br />
soll Nachwuchswissenschaftlern<br />
die Möglichkeit gegeben werden, Disziplinen<br />
übergreifend zu erforschen, wie sich<br />
wissenschaftliche Fragestellungen, Innovation<br />
und die Verbreitung von Wissen im<br />
Laufe der Zeit verändert haben. Sie werden<br />
einen privilegierten Zugang zu den Sammlungen<br />
der am Netzwerk beteiligten Institutionen<br />
erhalten.<br />
P OLITISCHE L EITLINIEN<br />
31
J AHRESBERICHT 2005<br />
Querschnitt durch eine Biomembran<br />
mit einem Ionenkanal<br />
32<br />
KOOPERATION INLAND<br />
Anschub für die klinische Forschung<br />
Im Rahmen so genannter Tandemprojekte bemüht sich die <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> um den<br />
verstärkten Transfer biomedizinischen Grundlagenwissens in die klinische Praxis. Durch zusätzliche<br />
Mittel soll die Zusammenarbeit zwischen Grundlagenforschern aus den <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<br />
Instituten und wissenschaftlich ausgewiesenen externen Klinikern im Bereich der patientenorientierten<br />
Forschung gefördert werden. Im vergangenen Jahr wurden drei weitere<br />
Tandemprojekte bewilligt, die thematisch nahestehende klinische und experimentelle Projekte<br />
miteinander vernetzen. Von den insgesamt fünf laufenden Projekten wurde eines Ende 2005<br />
abgeschlossen.<br />
Die neu bewilligten Vorhaben sind:<br />
• Onkogene Eigenschaften eines Kaliumkanals<br />
Ein spezieller Kaliumkanal (EAG1), der<br />
normalerweise im Gehirn exprimiert wird<br />
und dort die schnelle Weiterleitung elektrischer<br />
Signale ermöglicht, besitzt – wenn<br />
er in anderen Geweben auftritt – offenbar<br />
onkogene, also krebsauslösende Eigenschaften.<br />
Mittels immunhistochemischer<br />
Untersuchungen konnte EAG1 in 85 Prozent<br />
von 600 untersuchten humanen Tumoren<br />
nachgewiesen werden. Es scheint,<br />
dass dieser Kaliumkanal eine bedeutende<br />
Rolle bei der Tumorentstehung spielt.<br />
Wissenschaftler des <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituts<br />
für experimentelle Medizin (Abt. Prof.<br />
Stühmer) wollen zusammen mit ihren<br />
Kollegen des Uni-Klinikums Göttingen<br />
(AG PD Dr. Alves) mittels transgener<br />
Mäuse die genaue Rolle von EAG1 analysieren.<br />
Unter Anwendung der RNA-Interferenz-Methode<br />
soll im Tiermodell geprüft<br />
werden, ob dieser Kaliumkanal einen<br />
möglichen therapeutischen Angriffspunkt<br />
in der Tumortherapie darstellt.<br />
• Heilung chronischer Wunden mittels Niedertemperaturplasma<br />
Die Behandlung chronischer Wunden verursacht<br />
jedes Jahr enorme Kosten. Doch<br />
während die Sterilisation medizinischer<br />
Instrumente mit Niedertemperaturplasma<br />
bereits zum Alltag gehört, gibt es so gut wie<br />
keine Erfahrungen bei der in vivo-Sterilisation.<br />
Erste Tests sowie theoretische<br />
Überlegungen unterstreichen jedoch die<br />
Wirksamkeit und medizinische Kompati-<br />
bilität von Niedertemperaturplasma bei<br />
der Bekämpfung bakterieller Superinfektionen<br />
in chronischen Wunden. In Zusammenarbeit<br />
mit Medizinern der Ludwigs-<br />
<strong>Max</strong>imilian-Universität München (Abt.<br />
Prof. Storz) wollen Forscher des <strong>Max</strong>-<br />
<strong>Planck</strong>-Instituts für extraterrestrische<br />
Physik (Abt. Prof. Morfill) eine Niedertemperaturplasma-Apparatur<br />
entwickeln, die<br />
sich für den routinemäßigen Einsatz in der<br />
klinischen Praxis bei der Behandlung chronischer<br />
Bein- und Fußgeschwüre eignet.<br />
• Rolle von Fibronektin für die Knochenfunktion<br />
Chronische Lebererkrankungen werden<br />
oftmals von Fehlfunktionen des Knochens<br />
begleitet, allgemein als Osteodystrophie<br />
bezeichnet. In ersten Untersuchungen<br />
konnten Wissenschaftler zeigen, dass ein<br />
Anstieg im Fibronektingehalt des Blutes<br />
bei Patienten mit chronischer Lebererkrankung<br />
einhergeht mit sinkenden Konzentrationen<br />
von Osteocalcin im Blut,<br />
und dass Fibronektin die Differenzierung<br />
der so genannten Osteoblasten (knochenbildende<br />
Zellen) in vitro hemmt. In Zusammenarbeit<br />
mit Medizinern der Uni-<br />
Klinik Heidelberg (Abt. Prof. Meuer/Dr.<br />
Nakchband) wollen die Forscher vom<br />
<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für Biochemie (Abt.<br />
Prof. Fässler) die Rolle des Fibronektins<br />
für die Funktion der Osteoblasten genauer<br />
untersuchen, um herauszufinden, ob der<br />
Fibronektingehalt im Blut von Patienten<br />
mit Lebererkrankung ein geeigneter Parameter<br />
sein könnte für die Diagnose hepatischer<br />
Osteodystrophie.
KOOPERATION INLAND<br />
Institutsübergreifende Forschungsinitiativen<br />
Im Jahr 2005 wurden vom Präsidium sechs weitere institutsübergreifende Forschungsinitiativen<br />
bewilligt. Mit diesem Förderinstrument trägt die <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> dem – an<br />
ihren Instituten ohnehin immer stärker werdenden – interdisziplinären Charakter der Grundlagenforschung<br />
Rechnung. Die aus dem Strategischen Innovationsfonds bereitgestellten Mittel<br />
sollen Wissenschaftlern aus verschiedenen <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituten Spitzenforschung auf<br />
neuen, Disziplinen übergreifenden Gebieten ermöglichen. Derzeit laufen insgesamt 18 Forschungsinitiativen;<br />
die neu bewilligten befassen sich mit modernen Lichtquellen, Membranen<br />
und Signalprozessen, Materialwissenschaften und Internationalem Patentrecht.<br />
Darüber hinaus wurde die im Jahr 2000 gestartete<br />
institutsübergreifende Forschungsinitiative:<br />
Materials Science and Condensed<br />
Matter Research at FRM-II für weitere<br />
fünf Jahre verlängert. Die Weiterfinanzierung<br />
erfolgt über die Zentralen Mittel der<br />
<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>.<br />
P OLITISCHE L EITLINIEN<br />
Forschungsthema Beteiligte Institute Laufzeit<br />
Petawatt Field Synthesizer MPI für Quantenoptik, München, und eine Reihe von 5 Jahre<br />
in- und ausländischen Universitätsinstituten<br />
Transmembrane signal transduction: Solid State MPI für molekulare Physiologie, Dortmund und 3 Jahre<br />
NMR-structural investigation of the sensory MPI für biophysikalische Chemie, Göttingen<br />
rhodopsin II-transducer complex and its intermediates<br />
Channelrhodopsine: Neue Werkzeuge zur Licht MPI für Biophysik, Frankfurt, 3 Jahre<br />
induzierten Auflösung von Signalprozessen und MPI für biophysikalische Chemie, Göttingen,<br />
zur experimentellen Therapie von Erblindung MPI für Hirnforschung, Frankfurt und<br />
MPI für Neurobiologie, München<br />
Conflicts of Intellectual Property MPI für ausländisches und internationales Privatrecht, Hamburg, 5 Jahre<br />
MPI für Geistiges Eigentum, Wettbewerbs- und Steuerrecht, München,<br />
Universität Paris II, Universität Nottingham,<br />
Universität Chicago-Kent und Universität Uppsala<br />
The Nature of Laves Phases. MPI für chemische Physik fester Stoffe, Dresden, 3 Jahre<br />
From Atomic to Mesoskopic Phenomena MPI für Metallforschung, Stuttgart,<br />
MPI für Festkörperforschung, Stuttgart,<br />
MPI für Eisenforschung, Düsseldorf und<br />
drei weitere renommierte ausländische Universitäten<br />
Materialforschung am Hochfeld-Labor Dresden (HLD) MPI für chemische Physik fester Stoffe und 5 Jahre<br />
MPI für Physik komplexer Systeme, beide Dresden<br />
33
J AHRESBERICHT 2005<br />
Nobelpreisträger Theodor Hänsch<br />
auf der Abschlussveranstaltung zum<br />
Einsteinjahr<br />
34<br />
WISSENSCHAFT FÜR DIE ÖFFENTLICHKEIT<br />
Die <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong><br />
im Einsteinjahr<br />
Auf einer festlichen Veranstaltung mit dem Physik-Nobelpreisträger Professor Theodor<br />
Hänsch verabschiedeten die neue Bundesministerin für Bildung und Forschung, Annette<br />
Schavan, und ihre Vorgängerin Edelgard Bulmahn das Einsteinjahr 2005. 270 Partner mit<br />
über 700 Veranstaltungen hatten sich daran in Deutschland beteiligt. Nach einer repräsentativen<br />
Umfrage erklärten fast 75 Prozent der Bürgerinnen und Bürger in Deutschland, dass<br />
ihnen das Einsteinjahr bekannt sei. Die erfolgreiche Reihe der Wissenschaftsjahre wird<br />
2006 mit dem Jahr der Informatik fortgesetzt.<br />
Albert Einstein – Physiker, Querdenker, Pazifist,<br />
Weltbürger und Visionär – begegnete<br />
uns im Rahmen des Wissenschaftsjahres<br />
2005 an vielen Orten: An öffentlichen Gebäuden<br />
prangten Zitate von Einstein, rote<br />
E’s standen an der Berliner Flaniermeile<br />
Unter den Linden und an den historischen<br />
Lebens- und Wirkungsstätten des großen<br />
Wissenschaftlers, aber auch am <strong>Max</strong>-<br />
<strong>Planck</strong>-Haus im Hofgarten.<br />
Zwischen dem 23. Februar und dem 6. März<br />
war Einstein in unterschiedlichsten Sendeformaten,<br />
in Morgen- und Mittagsmagazinen,<br />
in Talkshows, Kinder- und Wissen-<br />
schaftssendungen Thema. 3sat brachte Ende<br />
Februar eine Programmwoche „Albert<br />
Einstein“ auf die Bildschirme. Und im ZDF<br />
liefen in der Reihe „Abenteuer Wissen“<br />
zwei Beiträge über „Einsteins Erben“, die in<br />
Zusammenarbeit mit der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<br />
<strong>Gesellschaft</strong> entstanden waren. Darüber<br />
hinaus produzierten ZDF und MPG<br />
gemeinsam mit dem Institut für Film und<br />
Bild in Wissenschaft und Unterricht<br />
(FWU) eine interaktive DVD „Einsteins<br />
Welt – eine WissensGeschichte“, die an<br />
über 3200 Gymnasien bundesweit verteilt<br />
wurde. Mit seinem Internetportal „Einstein<br />
für Einsteiger und Fortgeschrittene“<br />
(www.einstein-online.info/.de) informierte<br />
das <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für Gravitationsphysik<br />
anschaulich, humorvoll und aus<br />
erster Hand über Einsteins Gedankenwelt<br />
und aktuelle Forschungsansätze – die englische<br />
Version wurde sogar vom Wissenschaftsmagazin<br />
Science empfohlen.<br />
Ein Höhepunkt des Einsteinjahrs war am<br />
16. Mai die Eröffnung der Ausstellung „Albert<br />
Einstein – Ingenieur des Universums“<br />
im Berliner Kronprinzenpalais, konzipiert<br />
vom <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für Wissenschaftsgeschichte.<br />
Mit bisher unveröffentlichten<br />
Dokumenten, historischen Objekten aus<br />
allen Epochen der Wissenschaftsgeschichte,<br />
Experimenten und interaktiven Multimediastationen<br />
vermittelte die Ausstellung
Einblicke in das Werk Einsteins, den Wandel<br />
wissenschaftlicher Weltbilder, die<br />
Dynamik der Wissenschaftsentwicklung<br />
und Einsteins Erbe in der heutigen Wissenschaft.<br />
Erstmals schickte die Hebräische<br />
Universität in Jerusalem handschriftliche<br />
Originale Einsteins nach Deutschland – ihr<br />
hatte Einstein seinen Nachlass vermacht,<br />
darunter zwei der drei verbliebenen handschriftlichen<br />
Artikel mit der berühmten<br />
Formel E=mc 2 .<br />
Am Rande der Einstein-Ausstellung<br />
In der Urania fand dann Ende Juni ein<br />
öffentliches Festkolloquium der <strong>Max</strong>-<br />
<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> unter dem Motto „Einsteins<br />
unvollendete Revolution“ statt. Die<br />
Referenten beleuchteten Einsteins revolutionäre<br />
Arbeiten aus dem Jahr 1905 und<br />
deren Wirkung aus natur-, geistes- und kulturwissenschaftlicher<br />
Sicht. Die Vorträge<br />
zeichneten dabei vor allem ein Porträt der<br />
modernen Physik, die seit Albert Einstein<br />
unser Weltbild erheblich erweitert hat.<br />
Wie kann der wissenschaftliche Nachwuchs gefördert<br />
werden? Wie gelingt es, Talente frühzeitig zu erkennen<br />
und zu entwickeln? Unter welchen Umständen werden<br />
Innovationen aus der Grundlagenforschung möglichst<br />
rasch in Wirtschaft und Industrie nutzbringend verwertet?<br />
Wie können Schule und <strong>Gesellschaft</strong> das Interesse<br />
von Kindern an den Naturwissenschaften wecken? Fragen<br />
dieser Art standen im Vordergrund, wenn Akteure<br />
aus dem „politischen“ Berlin die Einstein-Ausstellung<br />
besuchten. Zusammen mit der Leiterin des Berliner<br />
Büros der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>, Christine Gieraths, fanden Bundestagsabgeordnete, Fachleute aus<br />
den Ministerien, Vertreter von Wirtschaftsverbänden, Mitarbeiter der Fraktionen im Bundestag, die für<br />
Forschung zuständigen Experten in den Landesvertretungen beim Bund, Vertreter aus den Botschaften<br />
und viele andere den Weg ins Kronprinzenpalais. Manche waren erstaunt zu erfahren, dass auch Einstein<br />
nach seinem sehr guten Examen Mühe hatte, eine erste Anstellung zu finden, und sich zunächst als<br />
Nachhilfelehrer durchschlug. Dass seine theoretischen Erkenntnisse einmal GPS oder medizinische<br />
Laser zur minimalinvasiven Zerstörung von Nierensteinen ermöglichen würden, konnte zu Einsteins Lebzeiten<br />
niemand absehen. Und auch der „Spätentwickler“ Einstein – als Kind begann er erst im dritten<br />
Lebensjahr zu sprechen – wurde gleichwohl zu dem Genie, als das er heute verehrt wird. Das Berliner<br />
Büro hat so, unterstützt von den fachkundigen Mitarbeitern des Ausstellungsteams, mit über 30 Gruppen<br />
vertiefen können, welchen unabdingbaren Beitrag gerade die Grundlagenforschung zum Wohlstand<br />
unserer <strong>Gesellschaft</strong> – gestern wie heute – leistet.<br />
P OLITISCHE L EITLINIEN<br />
35
J AHRESBERICHT 2005<br />
36<br />
WISSENSCHAFT FÜR DIE ÖFFENTLICHKEIT<br />
Mehr Wissen im Netz<br />
Anfang August 2005 wurde das mit Mitteln des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft<br />
aufgebaute Internetportal für Schüler und Lehrer der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> online<br />
geschaltet. Wer auf dem Laufenden bleiben oder aber tiefer einsteigen will, als es herkömmliche<br />
Schulbücher erlauben, findet unter www.max-wissen.de Informationen, Bilder und<br />
Videoclips zu aktuellen Forschungsthemen. Das Internetangebot ergänzt die mittlerweile<br />
erfolgreich an den Schulen platzierte MAX-Reihe.<br />
Artikel in den Print- und Online-Ausgaben<br />
von 40 verschiedenen Tageszeitungen sowie<br />
mehrere Kurzbeiträge im Hörfunk und sogar<br />
ein Beitrag im Fernsehen bescherten der<br />
neuen Website alleine in der ersten Woche<br />
nach Freischaltung über 40 000 Seitenaufrufe.<br />
Die Zeitschrift bild der Wissenschaft<br />
vergab in ihrer Oktober-Ausgabe 2005<br />
jeweils fünf Sterne – und damit die maximale<br />
Anzahl – für Inhalt und Bedienung von<br />
max-wissen. Ein Jahr lang hatte die Redaktion<br />
am Konzept gearbeitet, Inhalte gesammelt<br />
und für das Web aufbereitet. Das von<br />
den Nutzern als schön und übersichtlich<br />
gelobte Layout der Website stammt von der<br />
Agentur Haak&Nakat, die auch für die<br />
Gestaltung der MAX-Hefte verantwortlich<br />
zeichnet. Ebenfalls von ihnen entwickelt<br />
wurde das Content-Management-System,<br />
das eine praktische Handhabung der inzwischen<br />
fast 2000 Artikelseiten ermöglicht.<br />
Im Mittelpunkt der Website stehen die<br />
MAX-Hefte, BIO-, GEO- und TECHMAX,<br />
die online aufgerufen und von hier aus auch<br />
bestellt werden können (über 2000 Mal<br />
wurden im vergangenen Jahr MAX-Hefte<br />
angefordert, insgesamt mehr als 50 000<br />
Exemplare). Ergänzend zu den jeweiligen<br />
MAX-Ausgaben finden sich weiterführende<br />
Texte, die Recherchen für Referate oder<br />
Hausaufgaben unterstützen, Video-Clips<br />
und Flash-Animationen. Darüber hinaus<br />
gibt es zu jedem MAX-Heft auch einen<br />
Didaktikteil, der neben einem didaktischmethodischen<br />
Kommentar und Vorschlägen<br />
für einen fächerübergreifenden Unterricht<br />
auch noch zusätzliche Arbeits- und Informationsblätter<br />
anbietet. In einer Kooperation<br />
mit dem Hessischen Kultusministerium stehen<br />
diese Materialien zusammen mit den<br />
MAX-Ausgaben bereits seit Februar 2005<br />
auch auf dem Bildungsserver Hessen online<br />
zur Verfügung.<br />
Unverzichtbar für max-wissen erschien der<br />
Redaktion ein Lexikonteil. Er hilft verlässlich<br />
weiter bei Fachbegriffen, die in den Artikeln<br />
nicht näher erläutert werden können.<br />
Die speziell implementierte Logging-Funktion,<br />
mit der sich die Seitenaufrufe auswerten<br />
lassen, zeigt, dass dieser Bereich tatsächlich<br />
am zweithäufigsten angeklickt wird. Qualität<br />
sollte auch hier an erster Stelle stehen<br />
und daher ist es besonders erfreulich, dass<br />
der Dudenverlag sich bereit erklärt hat, die<br />
lexikalischen Einträge aus seinen verschiedenen<br />
Schülerduden kostenfrei auf maxwissen<br />
zur Verfügung zu stellen.
JÜRGEN APFELBACHER<br />
BEREICH____<br />
VERWALTUNGSLEITER<br />
INSTITUT____<br />
MPI FÜR ORNITHOLOGIE, SEEWIESEN<br />
MOTIVATION____<br />
VERÄNDERUNGSPROZESSE – UND DAZU GEHÖRT AUCH<br />
DIE DYNAMISCHE ENTWICKLUNG AN EINEM INSTITUT –<br />
MOTIVIEREN MICH, DA ICH IMMER WIEDER NEUES<br />
LERNEN MUSS.
» Veränderungsprozesse – und dazu gehört auch<br />
die dynamische Entwicklung an einem Institut –<br />
motivieren mich, da ich immer wieder Neues<br />
lernen muss. «<br />
FRAGE<br />
Sie haben große Umbrüche am Institut in Seewiesen erlebt – von der Schließung bis<br />
zum Neuaufbau.<br />
A N T W O R T Die Schließung des MPI für Verhaltensphysiologie war ein schwieriger Prozess.<br />
Ich habe die Stelle als Verwaltungsleiter im Juni 1996 angetreten – vier Monate später kam der<br />
Schließungsbeschluss durch den Senat der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>. Da nur zwei Abteilungen in<br />
Form einer Forschungsstelle bestehen bleiben sollten, musste die Zahl der Planstellen am Institut um<br />
die Hälfte reduziert werden. Mehr als 30 Planstellen vor allem im Bereich der Werkstätten wurden<br />
mir zugeordnet, weil die dazugehörigen Abteilungen schon geschlossen worden waren. Und dann<br />
hat es noch über ein Jahr gedauert bis überhaupt ein Sozialplan stand.<br />
Wie sah Ihre Arbeit in den ersten Jahren aus?<br />
Da Seewiesen als Institutsstandort aufgegeben werden sollte, fiel im Zuge der Stellenkürzung<br />
vor allem die Infrastruktur weg. Als Verwaltungsleiter war ich schließlich „Mädchen für alles“ – das<br />
fing bei der Gebäudetechnik an und endete bei der An- und Abmeldung eines Isotopenlabors. Ich<br />
habe in dieser Zeit eine 60-Stunden-Woche gehabt; viel Improvisationstalent war gefordert. Manche<br />
Aufgaben haben wir ausgelagert, beispielsweise die Pflege des großen Geländes in Seewiesen.<br />
Tätigkeiten wie der Baumschnitt etc. werden jetzt von einer Behindertenwerkstatt durchgeführt.<br />
Am Standort Seewiesen wird nun das MPI für Ornithologie neu aufgebaut. Gestaltet sich ein solcher<br />
Institutsaufbau einfacher?<br />
Zumindest haben wir nun die Möglichkeit neue Strukturen zu schaffen. Neben dem Verwaltungsleiter<br />
gibt es jetzt einen technischen Leiter und eine halbe Stelle zur Unterstützung des<br />
Geschäftsführenden Direktors. Damit wollen wir keine neuen Hierarchien aufbauen, sondern vor<br />
allem Funktionen definieren. Ich kann mich wieder auf das Kerngeschäft Personal, Recht und Finanzen<br />
beschränken - und ich denke, dass ist gut so. Man muss sich auch wieder zurücknehmen können.<br />
Ende 2008 wird unser Neubau fertig. Die Baumaßnahme wird von der Bauabteilung betreut, da<br />
habe ich nur am Rande etwas mit zu tun.<br />
Und Sie können wieder neue Mitarbeiter einstellen.<br />
Ja, heute hat das Institut wieder rund 70 Planstellen. Allerdings macht uns der neue Tarifvertrag<br />
im Öffentlichen Dienst die Besetzung mancher Stellen sehr schwer, da er nur einschlägige berufsspezifische<br />
Erfahrungen honoriert. In der Regel können wir daher berufserfahrene Bewerber nur zu<br />
für sie ungünstigeren Konditionen einstellen. Wir müssen deshalb auf Berufsanfänger ausweichen<br />
bzw. die eigenen Auszubildenden übernehmen.<br />
Sie bilden selber aus?<br />
Bürokaufleute schon seit mehreren Jahren. Ich arbeite gerne mit jungen Leuten und kann mich<br />
auch auf schwierigere Typen einstellen. Die Zeugnisnoten der Bewerber spielen für mich keine große<br />
Rolle – ich war ja selber so ein schlechter Schüler. Trotzdem wäre ich gerne Lehrer geworden, dann<br />
habe ich aber die Laufbahn des Verwaltungsbeamten eingeschlagen. Inzwischen lehre ich als Dozent<br />
für Arbeitsrecht an der Fachhochschule.
NACHWUCHSFÖRDERUNG<br />
Selbständige Nachwuchsgruppen<br />
Seit 1969 fördert die <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> besonders begabte junge Wissenschaftler im<br />
Rahmen von zeitlich befristeten Selbständigen Nachwuchsgruppen. Die Positionen für<br />
Nachwuchsgruppenleiter sind begehrt, denn sie bieten jungen, im internationalen Wettbewerb<br />
ausgewählten Forscherinnen und Forschern die Möglichkeit, auf der Basis eines begrenzten,<br />
aber gesicherten Etats in einer ersten Phase eigenverantwortlicher Forschungstätigkeit<br />
die Grundlage für einen erfolgreichen beruflichen Weg als Wissenschaftler zu<br />
legen.<br />
Von den im vergangenenen Jahr ausgeschiedenen<br />
Nachwuchsgruppenleitern erhielten<br />
Dr. Heike Solga (Universität Göttingen),<br />
Dr. Friedrich Eisenbrand (Universität Dortmund)<br />
und PD Dr. Edmund Wascher (Universität<br />
Dortmund) einen Ruf auf eine<br />
W3-Position im Inland; Dr. Ludger Hengst<br />
(Universität Innsbruck, Österreich) wurde<br />
auf eine W3-analoge Position im Ausland<br />
berufen.<br />
Derzeit gibt es 46 Selbständige Nachwuchsgruppen<br />
sowie sechs Internationale Nachwuchsgruppen*<br />
(siehe Seite 13). Dr. Stephan<br />
Sigrist leitet eine weitere Selbständige<br />
Nachwuchsgruppe am European Neuroscience<br />
Institute (ENI) in Göttingen.<br />
Mit dem Ziel junge, innovative Köpfe zu<br />
gewinnen – unabhängig von bereits etablierten<br />
Forschungsfeldern und bestehenden<br />
Instituten –, hat die <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong><br />
im Oktober 2005 erneut Selbständige<br />
Nachwuchsgruppen themenoffen ausgeschrieben.<br />
Interessierte Bewerber konnten<br />
ihren individuellen Projektentwurf vorstellen<br />
und sollten eine Prioritätsliste mit bis zu<br />
drei <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituten angeben, an<br />
denen sie gerne arbeiten würden. Auch diese,<br />
nach 2004, zweite Ausschreibungsrunde<br />
traf auf große Resonanz: 400 junge Wissenschaftlerinnen<br />
und Wissenschaftler haben<br />
sich beworben; voraussichtlich 10 Stellen<br />
werden im Laufe des Jahres 2006 besetzt.<br />
Im Zuge der Umsetzung des Pakts für Forschung<br />
und Innovation konnten dafür zusätzliche<br />
Mittel bereit gestellt werden.<br />
P OLITISCHE L EITLINIEN<br />
*Zum 31. 12. 2005 waren es sieben<br />
Internationale Nachwuchsgruppen<br />
39
J AHRESBERICHT 2005<br />
40<br />
Stand: Januar 2006<br />
Selbständige Nachwuchsgruppen<br />
Institut/Forschungsstelle Leiterin/Leiter Forschungsthema<br />
Biologisch-Medizinische<br />
Sektion<br />
Biochemie<br />
Biophysikalische Chemie<br />
Friedrich-Miescher-Laboratorium<br />
Molekulare Genetik<br />
(Otto-Warburg-Laboratorium)<br />
Hirnforschung<br />
Immunbiologie<br />
(Hans-Speemann-Laboratorium)<br />
Infektionsbiologie<br />
Marine Mikrobiologie<br />
Medizinische Forschung<br />
Neurobiologie<br />
Molekulare Pflanzenphysiologie<br />
Chemisch-Physikalisch-<br />
Technische Sektion<br />
Astronomie<br />
Biogeochemie<br />
Festkörperforschung<br />
Fritz-Haber-Institut<br />
Informatik<br />
Kernphysik<br />
Mathematik in den Naturwissenschaften<br />
Metallforschung<br />
Plasmaphysik<br />
Forschungsgruppe Optik,<br />
Information und Photonik<br />
Quantenoptik<br />
Softwaresysteme<br />
Sonnensystemforschung<br />
Geistes-, Sozial- und Humanwissenschaftliche<br />
Sektion<br />
Evolutionäre Anthropologie<br />
Bildungsforschung<br />
Demografische Forschung<br />
Kognitions- und<br />
Neurowissenschaften<br />
Europäische Rechtsgeschichte<br />
Völkerrecht<br />
Wissenschaftsgeschichte<br />
Dr. Francis Barr Intrazellulärer Proteintransport<br />
Dr. Heiko Hermeking Molekulare Onkologie<br />
Dr. Gunter Meister RNA Biologie<br />
Dr. Roland Wedlich-Söldner Zelluläre Dynamik und Musterbildung<br />
Dr. Wolfgang Fischle Chromatin Biochemie<br />
Dr. Silke Hauf Molekulare Mechanismen der Chromosomensegregation<br />
Dr. Gunnar Rätsch Bioinformatik<br />
Dr. Anne Spang Intrazelluläre Vesikel<br />
Dr. Michael Lappe Netzwerkanalyse<br />
Dr. Jörg Geiger Synaptische Regulation und Funktion<br />
Dr. Kerstin Schmidt Organisation und Dynamik kortikaler Repräsentationen<br />
Dr. Robert Schneider Epigenetische Regulation der Genexpression<br />
Dr. Jörg Vogel RNA-Biologie<br />
Dr. Hedda Wardemann Molekulare Immunbiologie<br />
Dr. Marcel M. M. Kuypers Anaerobe Ammoniak-Oxidation, Schwefel- und Stickstoffkreislauf in<br />
anoxischen Senken<br />
Dr. Harald Hutter Entwicklungsgenetik des Nervensystems<br />
Dr. Frank Bradke Axonales Wachstum und Regeneration<br />
Dr. Valentin Stein Synaptische Rezeptoren<br />
Dr. Takashi Suzuki Entwicklung neuronaler Verbindungen<br />
Dr. Michael Udvardi Stickstoffversorgung höherer Pflanzen<br />
Dr. Markus Pauly Aufbau, Struktur und Funktion pflanzlicher Zellwände<br />
Dr. Frank C. van den Bosch Galaxien und Kosmologie, Theorie, Beobachtung und Messtechnik<br />
Dr. Axel Kleidon Die Bedeutung von Biodiversität und Optimierung im System Erde<br />
Dr. Christian Wirth Organische Biogeochemie<br />
Dr. Hagen Klauk Organische Elektronik<br />
PD Dr. Karsten Reuter First-Principles Statistical Mechanics<br />
DDr. Marcus Magnor Graphics-Optics-Vision<br />
Dr. Stefan Schönert Solare Neutrinoexperimente<br />
Dr. Nicolas Dirr Modelle in den Materialwissenschaften<br />
Dr. Nihat Ay Informationstheorie kognitiver Systeme<br />
Dr. Sylvie Roke Nichtlineare optische Streuung bei biologischen Systemen<br />
Dr. Wolf-Christian Müller Computergestützte Untersuchungen zu Turbulenzen in magnetisiertem Plasma<br />
Dr. Christine Silberhorn Integrierte Quantenoptik<br />
Dr. Tobias Kippenberg Mikroaktivitäten, nichtlineare Wechselwirkung zwischen Licht und<br />
Materie, Zwillingsphotonen<br />
Dr. Krishna P. Gummadi Netzwerksysteme<br />
Dr. Laurent Gizon Seismologie der Sonne und der Sterne<br />
Dr. Susan Perry Kulturelle Phylogenese<br />
Dr. Julia Ostner Integrative Primatensozialökologie<br />
Dr. Michael Hofreiter Molekulare Ökologie<br />
Dr. Hauke Heekeren 1) Neurokognition der Entscheidungsfindung<br />
Dr. Laura Bernardi Reproduktionskultur im Kontext niedriger Fertilität<br />
Dr. Ina D. Bornkessel Neurotypologie<br />
Dr. Stefan Kölsch Neurokognition der Musik<br />
Dr. Stefan Ruppert Lebensalter und Recht: Altersstufen im Recht und die Segmentierung<br />
von Lebensläufen<br />
Dr. Silja Vöneky Demokratische Legitimation ethischer Entscheidungen – Ethik und Recht im<br />
Bereich der Biotechnologie und modernen Medizin<br />
Dr. H. Otto Sibum Experimentelle Wissenschaftsgeschichte<br />
1) Dr. Hauke Heekeren etabliert seine Selbständige Nachwuchsgruppe an zwei MPI, Hauptsitz ist das MPI für Bildungsforschung,<br />
Nebensitz das MPI für Kognitions- und Neurowissenschaften.
NACHWUCHSFÖRDERUNG<br />
International <strong>Max</strong> <strong>Planck</strong> Research<br />
Schools – strukturierte Doktorandenausbildung<br />
setzt sich durch<br />
Rund 1700 Doktoranden arbeiteten 2005 in den International <strong>Max</strong> <strong>Planck</strong> Research Schools.<br />
Über 350 Doktorarbeiten wurden mittlerweile abgeschlossen, sechs neue Research Schools<br />
nach positiver Begutachtung zur Einrichtung empfohlen. An den nunmehr 43 Graduiertenschulen<br />
sind 54 <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institute beteiligt. 22 Graduiertenschulen gehören der Chemisch-Physikalisch-Technischen,<br />
14 der Biologisch-Medizinischen und 7 der Geistes-, Sozialund<br />
Humanwissenschaftlichen Sektion an.<br />
Die International <strong>Max</strong> <strong>Planck</strong> Research<br />
Schools haben sich zu einem erfolgreichen,<br />
nach außen sichtbaren internationalen und<br />
innovativen Programm zur Nachwuchsförderung<br />
entwickelt. Auch in den Graduiertenschulen,<br />
die im Rahmen der von Bund<br />
und Ländern ausgelobten Exzellenzinitiative<br />
einzurichten sind, werden sie eine Rolle<br />
spielen und stellen bereits im Vorfeld einen<br />
Standortvorteil dar.<br />
Die Doktorandenstellen bzw. -stipendien<br />
werden international ausgeschrieben und<br />
die Bewerber sorgfältig in mehreren Verfahrensschritten<br />
ausgewählt. 60 Prozent der<br />
Doktoranden kommen aus dem Ausland aus<br />
85 verschiedenen Herkunftsländern; ein<br />
großer Teil stammt aus Asien, insbesondere<br />
aus Indien und China, viele aber auch aus<br />
Osteuropa. Der Frauenanteil ist in den<br />
IMPRS unterschiedlich, im Durchschnitt<br />
liegt er bei 45 Prozent. Sieben <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<br />
Institute nehmen alle Doktoranden in „ihre“<br />
Research School auf.<br />
Die Evaluation der elf ersten im Jahr 2000<br />
eingerichteten Research Schools konnte<br />
2005 erfolgreich abgeschlossen werden. Die<br />
externen Gutachter waren von dem hohen<br />
wissenschaftlichen Niveau und dem großen<br />
Engagement der Doktoranden beeindruckt.<br />
Durch die thematische Verzahnung der Promotionsthemen<br />
und den hohen Grad an<br />
Interdisziplinarität gelingt es, Synergieeffekte<br />
und einen wissenschaftlichen Mehrwert<br />
gegenüber vereinzelten Promotionen zu<br />
erreichen.<br />
Ein weiteres wichtiges Bewertungskriterium<br />
der Gutachter war die wissenschaftliche<br />
Kooperation zwischen <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituten<br />
und den an den IMPRS beteiligten Universitäten.<br />
Es zeigt sich, dass die Research<br />
Schools dazu beitragen, die Zusammenarbeit<br />
zwischen den Wissenschaftlern der beteiligten<br />
Institutionen zu verstärken. Alle begutachteten<br />
IMPRS wurden zur Fortsetzung<br />
empfohlen. Acht IMPRS erhielten bereits<br />
Bewilligungen für eine weitere sechsjährige<br />
Förderperiode; allerdings wird zum Teil eine<br />
höhere finanzielle Eigenleistung der beteiligten<br />
Institutionen notwendig.<br />
Die in den IMPRS gewonnenen Erfahrungen<br />
wirken sich auch auf die Ausbildung<br />
und Betreuung der Doktoranden in der sonstigen<br />
Nachwuchsförderung an den <strong>Max</strong>-<br />
<strong>Planck</strong>-Instituten aus: So wurden über den<br />
engeren Kreis der IMPRS-Doktoranden hinaus<br />
Fortbildungen in Secondary Skills angeboten.<br />
A US DEN S EKTIONEN<br />
41
J AHRESBERICHT 2005<br />
Entstehung von Gravitationswellen<br />
beim Zusammenstoß zweier Schwarzer<br />
Löcher (Computersimulation)<br />
42<br />
Neu gegründet<br />
IMPRS for Immunobiology: From Molecules<br />
to Biological Systems, Freiburg<br />
Diese gemeinsame Einrichtung des <strong>Max</strong>-<br />
<strong>Planck</strong>-Instituts für Immunbiologie und der<br />
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg bietet<br />
herausragenden deutschen und internationalen<br />
Nachwuchswissenschaftlern exzellente<br />
Forschungsbedingungen und eine Ausbildung<br />
durch ausgewiesene Experten in den<br />
Bereichen Immunologie, Biochemie, Zellbiologie,<br />
Entwicklungsbiologie, Genetik und<br />
Molekularbiologie auf höchstem Niveau.<br />
Die forschungsorientierte Ausrichtung des<br />
Studienplans ermöglicht nicht nur projektbezogene<br />
Forschung, sondern auch eine umfassende<br />
interdisziplinäre und innovative<br />
Ausbildung, welche die Doktoranden zur<br />
eigenständigen, problemorientierten und<br />
verantwortungsbewussten Forschungsarbeit<br />
befähigt. Forschungsschwerpunkte der<br />
IMPRS bilden Untersuchungen an komplexen<br />
biologischen Prozessen im Immunsystem<br />
und bei der Entwicklung von Vertebraten.<br />
IMPRS for Optics and Imaging, Erlangen<br />
Optik und Photonik haben in den letzten<br />
Jahren einen bemerkenswerten Aufschwung<br />
erlebt und sind allgegenwärtig geworden:<br />
Von Atomuhren zum GPS-System, von optischen<br />
Fasern und Diodenlasern zum World<br />
Wide Web, von der Laserlithografie zur<br />
Mikroelektronik, von Bildgebung zu modernen<br />
Operationstechniken hat die moderne<br />
<strong>Gesellschaft</strong> in vielfältiger Weise von diesem<br />
Aufschwung profitiert; gerade in der Medizin<br />
ist ihre Bedeutung nicht zu unterschätzen.<br />
Bei der Ausbildung und Betreuung der<br />
Doktoranden werden Wissenschaftler aus<br />
der Physik, der Medizin sowie der Technischen<br />
Fakultät der Universität Erlangen-<br />
Nürnberg, der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Forschungsgruppe<br />
für Optik, Information und Photonik<br />
an der Universität sowie des Erlanger Fraunhofer-Instituts<br />
für Integrierte Schaltungen<br />
IIS eng zusammenarbeiten. Darüber hinaus<br />
wird die Einrichtung von Siemens Medical<br />
Solutions unterstützt.<br />
IMPRS on Gravitational Wave Astronomy,<br />
Hannover<br />
Die Einrichtung ist eine Kooperation des<br />
<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituts für Gravitationsphysik<br />
(Albert-Einstein-Institut) in Potsdam und<br />
Hannover, der Universität Hannover und<br />
des Laser Zentrums Hannover. Ihr Ziel ist<br />
die Ausbildung einer neuen Forschergeneration<br />
auf dem aufstrebenden Feld der Gravitationswellen-Astronomie.<br />
Das Ausbildungsprogramm<br />
umfasst das vollständige Gebiet,<br />
angefangen bei der klassischen Interferometrie<br />
auf der Erde und im Weltall, über die<br />
moderne und nichtklassische Interferometrie<br />
bis zur Quellenberechnung und Datenanalyse.<br />
Das Albert-Einstein-Institut und<br />
das Institut für Gravitationsphysik der Universität<br />
Hannover entwickeln und betreiben<br />
gemeinsam mit Partnern in Glasgow und<br />
Cardiff den Gravitationswellendetektor<br />
GEO600 in der Nähe von Hannover und<br />
spielen eine führende Rolle bei der Entwicklung<br />
von LISA, der Laser Interferometer Space<br />
Antenna.
IMPRS für Strafrechtsvergleichung,<br />
Freiburg<br />
Die vom <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für ausländisches<br />
und internationales Strafrecht und der<br />
Rechtswissenschaftlichen Fakultät der<br />
Albert-Ludwigs-Universität getragene IMPRS<br />
fördert und verzahnt im Rahmen eines übergreifenden<br />
Forschungsprogramms zur Strafrechtsvergleichung<br />
Doktorarbeiten und trägt<br />
auch darüber hinaus zur Ausbildung des wissenschaftlichen<br />
Nachwuchses bei. Gegen-<br />
658<br />
602<br />
544<br />
420<br />
426<br />
415<br />
363<br />
stand ihres Forschungsprogramms ist das<br />
Strafrecht als Instrument zum Schutz der<br />
<strong>Gesellschaft</strong> und als Grundlage für eine<br />
menschenwürdige, demokratische und<br />
rechtsstaatliche Kriminalpolitik im Kontext<br />
zunehmend weltumspannender Interaktion<br />
(Globalisierung). Im Mittelpunkt des Forschungsprogramms<br />
stehen dabei die Harmonisierung<br />
und Internationalisierung von<br />
Strafrecht, seine internationale Institutionalisierung<br />
und seine Grenzen.<br />
700 600 500 400 300 200 100<br />
0<br />
346<br />
335<br />
278<br />
255<br />
214<br />
196<br />
179<br />
166<br />
155<br />
146<br />
80<br />
75<br />
69<br />
2<br />
China<br />
Russ. Föderation<br />
USA<br />
Indien<br />
Italien<br />
Polen<br />
Frankreich<br />
Spanien<br />
Japan<br />
Großbritannien<br />
Türkei<br />
übrige EU-Länder<br />
übriges Asien<br />
übriges Ost-Europa<br />
Süd-Mittel-Amerika<br />
Übriges West-Europa<br />
Afrika<br />
Australien<br />
Kanada<br />
Israel<br />
keine Angabe<br />
A US DEN S EKTIONEN<br />
Staatsangehörigkeit der ausländischen<br />
Nachwuchs- und Gastwissenschaftler<br />
an <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituten<br />
im Jahr 2005<br />
43
J AHRESBERICHT 2005<br />
44<br />
NACHWUCHSFÖRDERUNG<br />
Ausbildung in der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<br />
<strong>Gesellschaft</strong><br />
Bei der Sicherung des Fachkräftenachwuchses kommt der dualen Berufsausbildung eine herausragende<br />
Rolle zu. Daher möchte die <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> jungen Menschen, die am<br />
Anfang ihres Berufslebens stehen, eine Perspektive bieten im Rahmen ihrer Möglichkeiten<br />
für die betriebliche Ausbildung. Die ständig steigende Zahl an Ausbildungsplätzen an den<br />
Instituten spiegelt das Bemühen aller Beteiligten in der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> wieder, dieser<br />
gesamtgesellschaftlichen Verpflichtung nachzukommen.<br />
Zur Zeit werden an 68 <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituten<br />
sowie bei der <strong>Gesellschaft</strong> für wissenschaftliche<br />
Datenverarbeitung in Göttingen<br />
(GWDG) 573 junge Menschen in den verschiedensten<br />
Berufszweigen ausgebildet –<br />
als Feinmechaniker oder Mechatroniker, IT-<br />
Systemelektroniker oder technischer Zeichner,<br />
Biologie-, Physik- oder Chemielaborant,<br />
als Tierpfleger oder Bürokauffrau/kaufmann.<br />
Dies ist die höchste Zahl an Auszubildenden<br />
seit Beginn der Erfassung durch<br />
die Generalverwaltung im Jahr 1982. Immer<br />
mehr Institute beteiligen sich an der Ausbildung<br />
– im vergangenen Jahr nahmen drei<br />
Institute die Ausbildung erstmals auf oder<br />
wieder auf. Auch die Prognose für das kommende<br />
Ausbildungsjahr fällt positiv aus: So<br />
ist geplant, 156 neue Auszubildende einzustellen,<br />
davon 41 für den eigenen Bedarf<br />
und 115 über den eigenen Bedarf hinaus.<br />
Zu verdanken ist das alles dem besonderen<br />
Engagement der ausbildenden Personen an<br />
den <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituten. Ohne ihren persönlichen<br />
Einsatz wäre keine Ausbildung<br />
denkbar, schon gar nicht die Schaffung neuer<br />
Ausbildungsplätze. Für die mehr als 200<br />
Ausbilderinnen und Ausbilder ist der tägliche<br />
Umgang mit den Jugendlichen zum<br />
festen Bestandteil ihrer Arbeit geworden.<br />
Dabei ist es nicht immer leicht alle Belange<br />
der eigenen Tätigkeit und der Ausbildung –<br />
insbesondere die häufig widerstreitenden<br />
Interessen von betrieblicher Ausbildung und<br />
Berufsschule einerseits und Institutsinteressen<br />
anderseits – in harmonischen Einklang<br />
zu bringen.<br />
Die jährlich stattfindenden Fortbildungsseminare<br />
für die Ausbilder und Ausbilderinnen<br />
in den einzelnen Berufszweigen dienen<br />
dem Erfahrungsaustausch, der Information<br />
über Neuerungen in der Ausbildung oder der<br />
Umgestaltung von Ausbildungsberufen sowie<br />
der Schulung im Umgang mit den Auszubildenden.<br />
Durch Eigeninitiative haben sich<br />
diese Veranstaltungen über die Jahre hinweg<br />
fest etabliert und zum Aufbau eines gut<br />
funktionierenden Netzwerkes geführt, in<br />
dem sich insbesondere neue Kolleginnen und<br />
Kollegen sofort gut aufgehoben fühlen. 2006<br />
wird am <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für Dynamik<br />
komplexer Systeme in Magdeburg bereits<br />
das 25. Fortbildungsseminar stattfinden.<br />
Darüber hinaus gibt es Fortbildungsveranstaltungen<br />
für die Berufszweige elektrotechnische<br />
und IT-Berufe, bürokaufmännische<br />
Berufe und Laborberufe. Erstmals fand 2005<br />
auch eine Fortbildungsveranstaltung für die<br />
Ausbilderinnen und Ausbilder im Bereich<br />
Versuchstierpfleger am <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut<br />
für Immunbiologie in Freiburg statt.<br />
Voraussetzung für exzellente Forschung, wie<br />
sie an den <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituten betrieben<br />
wird, ist neben dem Talent und der Kreativität<br />
der Wissenschaftler in nicht zu unterschätzendem<br />
Maße auch eine ausgewiesene<br />
und gut funktionierende Infrastruktur. Sie<br />
wird getragen von hoch qualifizierten und<br />
engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />
in den nichtwissenschaftlichen Berufen.<br />
Mit ihrem Engagement in der beruflichen<br />
Ausbildung will die <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<br />
<strong>Gesellschaft</strong> dieses Know-how erhalten und<br />
weiterentwickeln.
GABRIELE KÜNZEL<br />
BEREICH____<br />
TIERPFLEGERIN<br />
INSTITUT____<br />
MPI FÜR NEUROBIOLOGIE, MARTINSRIED<br />
MOTIVATION____<br />
ICH ARBEITE SEHR GERNE MIT TIEREN,<br />
EGAL OB GROSSVIEH ODER KLEINVIEH.
» Ich arbeite sehr gerne mit Tieren, egal ob Großvieh<br />
oder Kleinvieh. «<br />
FRAGE<br />
Sie arbeiten seit sechs Jahren am MPI für Neurobiologie als Tierpflegerin. Wo waren<br />
Sie vorher tätig?<br />
A N T W O R T Ich habe eigentlich Agraringenieur gelernt und über 20 Jahre in der Rinderzucht<br />
gearbeitet. Anschließend war ich in einer Tierklinik angestellt und dort auch in die Ausbildung der<br />
Tierärzte eingebunden. Die Belastung durch die Bereitschaftsdienste war aber so groß – vor allem<br />
auch für meine Familie –, dass ich mich nach einer neuen Tätigkeit umgesehen und schließlich die<br />
Stelle hier am Institut angenommen habe.<br />
Wie sieht der Arbeitsalltag im Tierhaus aus?<br />
Wir betreuen hier mit zehn Tierpflegern mehrere Tausend Tiere, in erster Linie Mäuse. Jeder Pfleger<br />
muss in der Woche etwa 500 Käfige kontrollieren, reinigen, die Tiere füttern. Wobei die Käfige<br />
möglichst wenig geöffnet werden sollen, weil das für die Tiere immer Stress bedeutet. Die Einstreu<br />
wird einmal pro Woche gewechselt; Käfige, Futter und Wasser müssen steril gehalten werden. Wir<br />
tragen Arbeitskleidung inklusive Mundschutz, Handschuhe und Überschuhe. Um die Tiere vor Keimen<br />
u.ä. zu schützen, werden die Käfige individuell belüftet. Je nach Größe können wir darin 6 oder<br />
15 Mäuse halten. Auf einer Karte außen am Käfig werden die Versuchstiernummer, die Mauslinie, die<br />
Anzahl der Tiere, ihr Alter und Geschlecht festgehalten.<br />
Es handelt sich überwiegend um transgene Tiere. Ist deren Aufzucht schwieriger und haben Sie<br />
eine Vorstellung von der wissenschaftlichen Arbeit mit diesen Tieren?<br />
Manche Knockout-Mäuse muss man schon ein bisschen päppeln, das Futter aufweichen usw..<br />
Ein guter Pfleger sieht dann, ob seine Tiere sich gut entwickeln. Die Tierversuche finden in den Forschungslabors<br />
statt, die Wissenschaftler wählen die Tiere dazu selbst aus. Gerne würde ich mit ihnen<br />
mehr über die Versuche sprechen, aber manches Mal scheitert eine intensivere Kommunikation einfach<br />
an den Sprachbarrieren – hier am Institut sprechen viele Wissenschaftler ausschließlich Englisch.<br />
Der Tag der Offenen Tür vor zwei Jahren war eine gute Gelegenheit, um einen Einblick in die<br />
Forschungsarbeiten zu bekommen. Ich fand ihn daher ausgesprochen interessant.<br />
Inzwischen gibt es ein neues Tierhaus.<br />
Ja, die Kapazitäten hier im Tierhaus und in dem der Biochemie waren ausgeschöpft, denn wir<br />
züchten inzwischen eine ganze Reihe verschiedener Mauslinien, für deren Erhalt eine große Käfigkapazität<br />
erforderlich ist. Die Tierhäuser haben unterschiedliche Hygienestufen von nicht steriler Tierhaltung<br />
– unsere Ziegen sind z.B. im Sommer auf der Weide – bis zur höchsten Hygienestufe, spezifiziert<br />
pathogenfrei, die jetzt von unserem neuesten Tierhaus erfüllt wird. Hier kommt man in die<br />
Tierhaltung nur durch Luftschleusen und Barrieren, also Duschen für die Mitarbeiter und Sterilisierung<br />
von Arbeitskleidung.<br />
Das Institut bildet auch selber Tierpfleger aus?<br />
Seit fünf oder sechs Jahren. Die Ausbildung ist durchaus anspruchsvoll und das Tätigkeitsspektrum<br />
insgesamt abwechslungsreich. Hier am Institut wird aber leider meist nur der Grundservice<br />
gewünscht, dadurch ist die Tätigkeit oft sehr monoton. Es wäre schön, wenn man die Aufgaben ein<br />
bisschen attraktiver und abwechslungsreicher gestalten und mehr auf die Kompetenz der Tierpfleger<br />
zurückgreifen würde.
AUS DEN SEKTIONEN<br />
Herausragende Köpfe<br />
Das Institute for Scientific Information in Philadelphia/USA indexiert seit 1945 die wichtigsten<br />
wissenschaftlichen und technischen Fachzeitschriften. Vor fünf Jahren hat das Institut<br />
damit angefangen, die weltweit meist zitierten und somit wissenschaftlich einflusseichsten<br />
Forscher aus 21 Fachgebieten zu identifizieren. Ende 2005 waren auf der unter<br />
ISIHighlyCited.com im Internet geführten Liste 218 deutsche Wissenschaftler, von denen<br />
63 an einem <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut arbeiten.<br />
Um eine solche Spitzenposition im internationalen<br />
Forschungswettbewerb aufrecht zu<br />
erhalten, muss die <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong><br />
im Rahmen ihrer Verfahren immer<br />
wieder sicherstellen, dass es ihr gelingt,<br />
eben jene Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler<br />
zu gewinnen, die besonders<br />
innovative thematische und methodische<br />
Ansätze in ihren jeweiligen Forschungsgebieten<br />
entwickeln können. Dabei haben die<br />
drei Sektionen des Wissenschaftlichen<br />
Rates – die Biologisch-Medizinische, die<br />
Die Qualität der Forschung hängt vom kreativen<br />
Potenzial der Forscher ab und vom<br />
Talent der Besten unter ihnen. Wie erfolgreich<br />
die Wissenschaftler wirken und die<br />
Genies unter ihnen sich entfalten können,<br />
ist jedoch ebenso eine Frage der Strukturen,<br />
in denen sie arbeiten, und der Ressourcen,<br />
die ihnen zur Verfügung stehen. Wenn<br />
beides stimmt, dann gelingt es auch, führende<br />
Vertreter einer Disziplin von renommierten<br />
ausländischen Universitäten nach<br />
Deutschland zu holen – wie zum Beispiel<br />
den Physiker Theodor W. Hänsch, der 1986<br />
von der US-amerikanischen Eliteuniversität<br />
Stanford nach München kam. 2005 wurde<br />
dem Direktor am <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für<br />
Quantenoptik und Lehrstuhlinhaber am<br />
Institut für Laserspektroskopie der Ludwig-<br />
<strong>Max</strong>imilians-Universität München für seine<br />
bahnbrechenden Erkenntnisse auf dem<br />
Chemisch-Physikalisch-Technische und die<br />
Geistes, Sozial- und Humanwissenschaftliche<br />
Sektion – nicht nur die Aufgabe, das<br />
wissenschaftliche Leitungspersonal im<br />
Hinblick auf bereits erbrachte und zu<br />
erwartende wissenschaftliche Leistungen<br />
sorgfältig auszuwählen, sondern vor allem<br />
auch die thematischen, konzeptionellen<br />
und strukturellen Aspekte einer Berufung<br />
für die Entwicklung eines Instituts wie<br />
auch für die <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> insgesamt<br />
zu prüfen.<br />
Aus der Chemisch-Physikalisch-<br />
Technischen Sektion<br />
Gebiet der Laserspektroskopie der Nobelpreis<br />
für Physik verliehen, zusammen mit<br />
den beiden US-amerikanische Wissenschaftlern<br />
Roy J. Glauber und John L. Hall.<br />
A US DEN S EKTIONEN<br />
Theodor Hänsch bei der Verleihung<br />
des Nobelpreises am 10. Dezember<br />
2005 in Stockholm<br />
Foto: dpa<br />
47
J AHRESBERICHT 2005<br />
Rufannahmen zum Wissenschaftlichen<br />
Mitglied im<br />
Berichtsjahr 2005<br />
Prof. Dr. Martin Claußen (Jg.<br />
1955), Institut für Klimafolgenforschung,<br />
Potsdam, an<br />
das <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für<br />
Meteorologie in Hamburg.<br />
Arbeitsgebiet: Klimamodellierung,<br />
Paläoklima und Meteorologie<br />
Prof. Dr. Peter Druschel (Jg.<br />
1959), Rice University, Houston/Texas,Gründungsdirektor<br />
am <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut<br />
für Softwaresysteme in Kaiserslautern<br />
und Saarbrücken.<br />
Arbeitsgebiet: Dezentrale Systeme,<br />
Ad-hoc-Netzwerke.<br />
Prof. Dr. Benjamin List (Jg.<br />
1968), an das <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<br />
Institut für Kohlenforschung<br />
in Mülheim a.d. Ruhr. Arbeitsgebiet:<br />
Organokatalyse<br />
Prof. Dr. Ing. Anke Rita Pyzalla<br />
(Jg. 1966), Universität<br />
Wien, an das <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<br />
Institut für Eisenforschung in<br />
Düsseldorf. Arbeitsgebiet:<br />
Werkstoffdiagnostik und<br />
Technologie der Stähle<br />
Theodor Hänsch<br />
48<br />
Ein optisches Uhrwerk<br />
Es ist vor allem die Erfindung des Frequenzkamms, der Theodor Hänsch den Nobelpreis verdankt.<br />
Mit diesem raffinierten Gerät kann man die Frequenz von Licht – also dessen Farbe –<br />
direkt und enorm präzise messen. Es steht heute in zahlreichen Labors; die in Martinsried<br />
ansässige Firma Menlo Systems, von Hänsch mit gegründet, bietet bereits kommerzielle<br />
Geräte an. Kunden sind vor allem die großen metrologischen Institute, die die nationalen<br />
Standards für die Sekunde und den Meter herstellen. Denn mit dem Frequenzkamm können<br />
sie endlich optische Uhren bauen: Diese ticken hunderttausend Mal schneller als<br />
Atomuhren und werden u.a. die Satellitennavigation viel präziser machen.<br />
Der Frequenzkamm-Laser strahlt ein Licht<br />
aus, das auf den ersten Blick weiß aussieht –<br />
wie das einer einfachen Glühbirne. Dabei<br />
erwartet man von einem Laser traditionell,<br />
dass er Licht in einer einzigen, reinen Farbe<br />
produziert. Weißes Licht ist dagegen ein<br />
optischer Brei aus vielen Frequenzen, den<br />
ein Glasprisma in alle Regenbogenfarben<br />
zerlegt. Das scheinbar weiße Licht des Frequenzkamms<br />
erzeugt dagegen einen ganz<br />
besonderen Regenbogen: Er ist nicht kontinuierlich,<br />
sondern besteht aus vielen feinen<br />
Farblinien. Wie ein Riesenkasten voller<br />
Buntstifte unterteilen sie das Spektrum<br />
vom Violetten bis zum Roten. Weil die Linien<br />
wie Zinken eines Kamms nebeneinander<br />
liegen, inspirierte das die Physiker zu dem<br />
Namen Frequenzkamm. Aus ursprünglich<br />
einfarbigen ultrakurzen Lichtpulsen erzeugt<br />
der Frequenzkamm-Laser ein Lichtspektrum,<br />
das aus Hunderttausenden scharfer<br />
Spektrallinien mit einem festen Frequenzabstand<br />
besteht. Ein solcher Frequenzkamm<br />
ist wie eine Art Lineal: Soll die Frequenz<br />
einer Strahlung bestimmt werden, so vergleicht<br />
man sie mit den extrem scharfen<br />
Spektrallinien des Kamms, bis man die passende<br />
findet. Diese neue Technik eröffnet<br />
vielfältige Anwendungsmöglichkeiten, von<br />
der physikalischen Grundlagenforschung bis<br />
hin zur Raumfahrt, der optischen Telekommunikation<br />
und den Geowissenschaften.
Von der Natur abgeschaut<br />
An glatten Wänden hochzuklettern oder kopfüber an der Decke zu hängen, gelingt uns Menschen<br />
nicht – für Geckos, Spinnen und Fliegen hingegen ist das kein Problem. Feinste<br />
Härchen an ihren Füßen, die sich durch elastische Verformung jeder Oberfläche anpassen,<br />
machen es möglich. Solche Strukturen haften nicht nur besonders gut, sie lassen sich auch –<br />
sonst wäre eine Fortbewegung für die Tiere nicht möglich – leicht wieder ablösen. Und genau<br />
diese Eigenschaft lässt sich zur Entwicklung neuartiger Haftsysteme in der Materialforschung<br />
nutzen. Sie gestattet reversible Verbindungen verschiedener Werkstoffe ohne<br />
Schweißen oder Kleben. Auch tausendfach wiederverwendbare Klettverschlüsse können so<br />
hergestellt werden.<br />
Prof. Eduard Arzt, Prof. Huajian Gao und<br />
Dr. Stanislav Gorb vom <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut<br />
für Metallforschung sowie Prof. Ralf Spolenak<br />
von der ETH Zürich haben die<br />
Nanohärchen an den Füßen des Geckos<br />
genauer unter die Lupe genommen: Sie<br />
überziehen die Fußsohlen der Echse und<br />
erzeugen Adhäsionskräfte, die für den notwendigen<br />
Halt sorgen. Die Stuttgarter Forscher<br />
untersuchten die Laufflächen verschiedener<br />
Tierarten und stellten fest: Je<br />
schwerer das Tier, um so feiner und zahlrei-<br />
Vizepräsident Kurt Mehlhorn (li.) mit den Preisträgern<br />
Stanislav Gorb, Eduard Arzt und Ralf Spolenak sowie<br />
Präsident Peter Gruss und Wulf Bernotat, Vizepräsident<br />
des Stfterverbandes<br />
cher sind dessen Härchen. Die einfachen,<br />
kugelförmigen Haare von Fliegen und<br />
Käfern haben einen Durchmesser von einigen<br />
Mikrometern, während die fein verzweigten<br />
Härchen der Geckos nur 200 Nanometer<br />
breit sind. Mit einer speziellen<br />
Technik konnten die Forscher sogar die<br />
Haftkraft einzelner Nanohärchen bestimmen<br />
und so die Zusammenhänge zwischen<br />
Struktur und Haftverhalten analysieren.<br />
Dabei fanden sie heraus, dass bei gleicher<br />
Gesamtkontaktfläche fein verteilte Haare<br />
eine höhere Haftkraft erzeugen als gröbere.<br />
Auf der Basis dieser Erkenntnisse stellten<br />
die Wissenschaftler dann Oberflächen mit<br />
verschiedenen Eigenschaften her, indem sie<br />
Form, Dicke und Elastizität künstlich erzeugter<br />
Härchen variierten. Daraus entwickelten<br />
sie Verbindungen, die sich tausendfach<br />
fixieren und wieder lösen lassen und<br />
die der Industrie somit völlig neue Möglichkeiten<br />
eröffnen. Für die Umsetzung von Ergebnissen<br />
der Grundlagenforschung in<br />
solch praktische Anwendungen wurde Arzt,<br />
Gao und Gorb 2005 der Wissenschaftspreis<br />
des Stifterverbandes für die Deutsche<br />
Wissenschaft verliehen.<br />
A US DEN S EKTIONEN<br />
Emeritierungen im<br />
Berichtsjahr 2005<br />
Prof. Dr. Volker Dose (Jg.<br />
1940), <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für<br />
Plasmaphysik, Garching<br />
Prof. Dr. Hartmut Graßl (Jg.<br />
1940), <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für<br />
Meteorologie, Hamburg<br />
Prof. Dr. Günter W. Lugmair<br />
(Jg. 1940), <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut<br />
für Chemie, Mainz<br />
Prof. Dr. Yuri Manin (Jg. 1937),<br />
<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für Mathematik,<br />
Bonn<br />
Prof. Dr. Manfred Rühle (Jg.<br />
1938), <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für<br />
Metallforschung, Stuttgart<br />
Prof. Dr. Dirk Schwalm (Jg.<br />
1940), <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für<br />
Kernphysik, Heidelberg<br />
Prof. Dr. Eberhard Zeidler (Jg.<br />
1940), <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für<br />
Mathematik in den Naturwissenschaften,<br />
Leipzig<br />
49
J AHRESBERICHT 2005<br />
Emeritierungen im<br />
Berichtsjahr 2005<br />
Prof. Dr. Wolf-Dieter Heiss<br />
(Jg. 1939), <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut<br />
für neurologische Forschung,<br />
Köln<br />
Prof. Dr. Robert Huber (Jg.<br />
1937), <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für<br />
Biochemie, Martinsried<br />
Prof. Dr. Rolf Kinne (Jg. 1941),<br />
<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für molekulare<br />
Physiologie, Dortmund<br />
Prof. Dr. Joachim Spiess (Jg.<br />
1940), <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für<br />
experimentelle Medizin, Göttingen<br />
Jens Frahm<br />
50<br />
Aus der Biologisch-Medizinischen<br />
Sektion<br />
Das gläserne Gehirn<br />
Die Magnetresonanz-Tomografie (MRT) erlaubt uns einen Blick in das Gehirn ohne das ein<br />
schädigender Eingriff nötig wäre. Erstmals kann man damit dem Gehirn beim Denken<br />
zuschauen. Die MRT ist aber auch eines der wichtigsten bildgebenden Verfahren in der<br />
medizinischen Diagnostik, denn sie erlaubt es Ärzten und Wissenschaftlern, krankhafte Veränderung<br />
des Gewebes zu erkennen. Damit lassen sich neurologische Erkrankungen wie<br />
Schlaganfälle, Multiple Sklerose oder Hirntumore frühzeitig identifizieren und behandeln.<br />
Prof. Dr. Jens Frahm vom <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut<br />
für biophysikalische Chemie in Göttingen<br />
hat maßgeblich zur Weiterentwicklung<br />
der Magnetresonanz-Tomografie beigetragen.<br />
Mit der MRT lassen sich weiche Körpergewebe<br />
sehr genau darstellen, da sie im<br />
Gegensatz zu Knochen viel Wasser enthalten.<br />
Durch starke Magnetfelder und Impulse<br />
aus Ultrakurzwellen können die Protonen<br />
im Wasser dazu gebracht werden, Radiowellen<br />
auszusenden. Die Stärke des Radiowellensignals<br />
ist von der Verteilung der Protonen<br />
in den einzelnen Geweben abhängig.<br />
Die Signale werden von speziellen Antennen<br />
aufgefangen und mit einer sehr komplizierten<br />
Computertechnik zu einem Bild der<br />
untersuchten Organe zusammengesetzt.<br />
Mit dieser Technologie können Ärzte Krankheiten<br />
wie Multiple Sklerose, die durch<br />
Entzündungen des Hirngewebes auftreten,<br />
diagnostizieren, ohne das empfindliche<br />
Gewebe zu verletzen. Mitte der 1980er-<br />
Jahre entwickelten Frahm und seine Mitarbeiter<br />
FLASH (fast low angle shot) – eine<br />
Technik, die MRT-Messungen um das Hundertfache<br />
beschleunigt und die Aufnahmezeit<br />
einzelner Bilder von mehreren Minuten<br />
auf wenige Sekunden reduziert. In den folgenden<br />
Jahren benutzte Frahm das MRT,<br />
um Stoffwechselvorgänge im Gehirn zu<br />
untersuchen. So weisen Hirntumore – im<br />
Gegensatz zu gesunden Nervenzellen –<br />
eine erhöhte Konzentration an bestimmten<br />
chemischen Verbindungen auf. Mit der<br />
Magnetresonanz-Tomografie und der Magnetresonanz-Spektroskopie<br />
lassen sich diese<br />
Verbindungen im Gehirn charakterisieren<br />
und Tumore noch gezielter erkennen. Für<br />
seine bahnbrechenden Arbeiten zur Entwicklung<br />
und Anwendung der Magnetresonanz-Tomografie<br />
in der Medizin wurde Jens<br />
Frahm 2005 mit dem Sobek-Forschungspreis<br />
ausgezeichnet.
Proteine in Form gebracht<br />
Proteine sind die Bausteine des Lebens – sie wirken entscheidend an allen Funktionen unseres<br />
Körpers mit. Da sie in der Regel eine begrenzte Lebensdauer haben, müssen sie in unseren<br />
Zellen ständig neu gebildet werden. Proteine zeichnen sich durch einen komplizierten<br />
Aufbau aus: aus einer Kette von aneinander gereihten Bausteinen entstehen durch Faltungen<br />
und Schleifen komplex verknäuelte Moleküle. Diese räumliche Gestalt eines Proteins wird<br />
durch die Abfolge seiner Bausteine bestimmt. Nur wenn es korrekt gefaltet ist, kann es auch<br />
seine Aufgabe erfüllen. So genannte Chaperone bringen die neu gebildeten Eiweißketten in<br />
die richtige Form und können möglicherweise sogar die Entstehung neurodegenerativer Erkrankungen<br />
verhindern.<br />
Prof. Dr. F. Ulrich Hartl vom <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<br />
Institut für Biochemie in Martinsried hat<br />
Struktur und Funktionsweise dieser „molekularen<br />
Anstandsdamen“ untersucht. Nur<br />
wenn Proteine eine bestimmte Form besitzen,<br />
sind sie biologisch aktiv. Da manche<br />
von ihnen sehr komplex aufgebaut sind,<br />
kann während ihrer Faltung einiges schief<br />
gehen. Hartl fand heraus, wie Chaperone<br />
dieses zu verhindern wissen: Das Chaperon<br />
GroEL des Darmbakteriums E.coli ist wie<br />
ein Fass aufgebaut und sperrt ungefaltete<br />
Proteinketten in eine Art molekularen Käfig.<br />
Gelangt eine der Ketten ins Innere des<br />
Chaperon-Zylinders, wird dieser mit dem<br />
deckelförmigen Kofaktor GroES verschlossen.<br />
Der Deckel wird erst dann wieder<br />
geöffnet, wenn das Protein seine endgültige<br />
Form angenommen hat. Unvollständig gefaltete<br />
Eiweißketten fängt GroEL wieder ein.<br />
Dieser Mechanismus verhindert, dass sich<br />
Proteinketten zu funktionslosen Knäueln<br />
verformen oder dass unfertige Proteine miteinander<br />
vernetzen. Denn solche verklebten<br />
Eiweiße können neurodegenerative Erkrankungen<br />
wie Chorea Huntington oder die<br />
Alzheimer Krankheit verursachen. Hartl hat<br />
diesen Vorgang in einer Zellkultur untersucht:<br />
Er löste medikamentös die Bildung<br />
von Chaperonen aus und stellte fest, dass<br />
dadurch die Entstehung schädlicher Proteinablagerungen<br />
verhindert wird. Diese<br />
Erkenntnisse könnten einen großen Beitrag<br />
zur Behandlung neurodegenerativer Erkrankungen<br />
leisten. Für seine herausragenden<br />
Forschungsarbeiten erhielt Ulrich Hartl<br />
2005 den renommierten Ernst-Jung-Preis<br />
für Medizin.<br />
A US DEN S EKTIONEN<br />
Rufannahmen zum Wissenschaftlichen<br />
Mitglied im<br />
Berichtsjahr 2005<br />
Prof. Dr. Dirk Görlich (Jg.<br />
1966), Zentrum für Molekulare<br />
Biologie, Heidelberg, an<br />
das <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für<br />
biophysikalische Chemie in<br />
Göttingen. Arbeitsgebiet:<br />
Molekulare Grundlagen des<br />
Proteintransports.<br />
Dr. Elisa Izaurralde (Jg.<br />
1959), Europäisches Laboratorium<br />
für Molekularbiologie<br />
(EMBL), Heidelberg, an das<br />
<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für Entwicklungsbiologie<br />
in Tübingen.<br />
Arbeitsgebiet: Molekulare<br />
Mechanismen der Genexpression.<br />
Ulrich Hartl<br />
51
J AHRESBERICHT 2005<br />
Svante Pääbo<br />
52<br />
Vielversprechende Gene<br />
Sprache ist eine der einzigartigen Fähigkeiten, die Menschen von Tieren unterscheiden. Sie<br />
erlaubt es uns, selbst die abstraktesten Sachverhalte präzise zu beschreiben, unser Wissen<br />
mit anderen Menschen zu teilen und es an die nächsten Generationen weiterzugeben. Wie<br />
Sprache entstanden sein könnte, darüber rätseln die Wissenschaftler schon seit langem. Die<br />
Entdeckung des FOXP2-Gens hat sie der Lösung ein Stück näher gebracht. Dieses Gen<br />
scheint nämlich für die Entstehung der menschlichen Sprache von enormer Bedeutung zu<br />
sein. Allerdings – auch Mäuse und Schimpansen besitzen das FOXP2-Gen. Warum können<br />
Menschen also sprechen und Tiere nicht?<br />
Mit dieser Frage hat sich Prof. Dr. Svante<br />
Pääbo vom <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für evolutionäre<br />
Anthropologie in Leipzig befasst. Bei<br />
FOXP2 handelt es sich um einen so genannten<br />
Transkriptionsfaktor, der die Aktivität<br />
vieler anderer Gene steuert und so unter<br />
Umständen das Verknüpfen neuer Schaltkreise<br />
in unserem Gehirn ermöglicht und<br />
den Menschen zum Sprachwesen erhoben<br />
hat. Um herauszufinden, wie sich das Gen<br />
im Laufe der Evolution verändert hat, verglich<br />
Pääbo das FOXP2 von Menschen,<br />
Mäusen und Schimpansen. Er stellte fest,<br />
dass sich die tierischen Versionen des Proteins<br />
nur um einige wenige Bausteine von<br />
der des Menschen unterscheiden. Diese<br />
Veränderung hat sich in der menschlichen<br />
Population innerhalb der letzten 200 000<br />
Jahre durchgesetzt und scheint für die Entstehung<br />
der Sprache maßgeblich gewesen<br />
zu sein. Möglicherweise liegen die Ursachen<br />
für unser komplexes Denken und unsere<br />
Sprache aber auch weniger im Aufbau der<br />
Gene als in deren Benutzung. Pääbo und<br />
seine Mitarbeiter haben die Änderungen der<br />
Genaktivität in verschiedenen Geweben von<br />
Mensch und Schimpanse verglichen. Das<br />
Ergebnis: Die Benutzung der Gene im<br />
menschlichen Gehirn hat während der Evolution<br />
viermal mehr Änderungen durchlaufen<br />
als beim Schimpansen. Bei den Leberzellen<br />
durchliefen beide gleich viele<br />
Modifikationen. Das heißt, dass die Evolution<br />
von bestimmten Genen, die in die Entwicklung<br />
und Funktion des menschlichen<br />
Gehirns eingebunden sind, schneller verlief.<br />
Diese Beschleunigung könnte durch positive<br />
Selektion verursacht worden sein. Für<br />
seine herausragenden Erkenntnisse wurde<br />
Svante Pääbo 2005 mit dem Louis-Jeantet-<br />
Preis für Medizin ausgezeichnet.
Aus der Geistes-, Sozial- und<br />
Humanwissenschaftlichen Sektion<br />
Die Grenzen des Marktes<br />
In kapitalistischen Ökonomien ist der Gütertausch vornehmlich über Märkte organisiert. Wie<br />
aber funktionieren Märkte? Welche sozialen Voraussetzungen bestehen für die Bildung von<br />
Märkten? Tauschprozesse auf Märkten sind eine Form des sozialen Handelns und damit ein<br />
ureigener Gegenstandsbereich soziologischer Forschung. Schon in seiner Dissertation „Grenzen<br />
des Marktes“ konnte der Wirtschaftssoziologe Jens Beckert zeigen, dass das Handeln der<br />
Marktteilnehmer nicht allein mit der Nutzenmaximierung erklärt werden kann.<br />
Güter müssen von den potenziellen Käufern<br />
als wertvoll erachtet werden; die Anbieter<br />
müssen davon ausgehen, einen Gewinn<br />
machen zu können. Beides hängt von kulturellen,<br />
sozialstrukturellen und institutionellen<br />
Bedingungen ab. Märkte aus der Perspektive<br />
des Problems sozialer Ordnung zu<br />
untersuchen, ermöglicht es, sie als sozial<br />
strukturierte Handlungsräume zu verstehen.<br />
Erst aus dieser Perspektive lassen sich wichtige<br />
Phänomene wie die Bildung eines Preises<br />
und der Verzicht auf Gewalt zur Durchsetzung<br />
der eigenen Interessen erklären.<br />
Der erst im vergangenen Jahr als Direktor an<br />
das <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für <strong>Gesellschaft</strong>sforschung<br />
in Köln berufene Beckert gehört<br />
zu den national wie international originellsten<br />
und produktivsten Soziologen seiner<br />
Generation. Er gilt schon heute als führender<br />
Vertreter einer neuen Wirtschaftssoziologie,<br />
die auf Augenhöhe mit der ökonomischen<br />
Theorie die fundamentalen Themen<br />
und Fragen der soziologischen Klassik neu<br />
entdeckt und damit über ihre Teildisziplin<br />
hinaus auf die <strong>Gesellschaft</strong>swissenschaften<br />
insgesamt ausstrahlt. Mit seinen Arbeiten<br />
hat er maßgeblich dazu beigetragen, die<br />
Konturen dieses relativ neuen und produkti-<br />
ven Feldes im Schnittbereich von Soziologie<br />
und Ökonomie zu profilieren. Für seine herausragenden<br />
Leistungen auf dem Gebiet der<br />
Geistes- und Sozialwissenschaften hat er<br />
2005 den von der Commerzbank-Stiftung<br />
gestifteten Preis der Berlin-Brandenburgischen<br />
Akademie der Wissenschaften<br />
erhalten.<br />
Emeritierungen im<br />
Berichtsjahr 2005<br />
A US DEN S EKTIONEN<br />
Prof. Dr. <strong>Max</strong> Seidel (Jg.<br />
1940), Kunsthistorisches Institut,<br />
Florenz<br />
Rufannahmen zum Wissenschaftlichen<br />
Mitglied im<br />
Berichtsjahr 2005<br />
Prof. Dr. Jens Beckert (Jg.<br />
1967), Universität Göttingen,<br />
an das <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut<br />
für <strong>Gesellschaft</strong>sforschung in<br />
Köln. Arbeitsgebiet: Wirtschaftssoziologie<br />
Jens Beckert<br />
53
J AHRESBERICHT 2005<br />
54<br />
AUS DEN SEKTIONEN<br />
Wissenschaftliche Rechenschaftslegung<br />
Die <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> legt mit dem Jahrbuch auf CD-ROM ihren wissenschaftlichen<br />
Rechenschaftsbericht über die geleistete Forschung in ihren Instituten vor. Auch unter<br />
www.mpg.de/bilderBerichteDokumente/dokumentation/jahrbuch/index.html können interessierte<br />
Leser Einblick in die aktuellen Forschungsarbeiten der Institute und sonstigen Einrichtungen<br />
der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> nehmen.<br />
Tätigkeitsberichte 2005 der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institute<br />
Institut Titel | Autor(en)<br />
MPI für evolutionäre Anthropologie,<br />
Leipzig<br />
MPI für Astronomie, Heidelberg<br />
MPI für Astrophysik, Garching<br />
MPI für Astrophysik, Garching<br />
Bibliotheca Hertziana –<br />
MPI für Kunstgeschichte,<br />
Rom, Italien<br />
MPI für Bildungsforschung, Berlin<br />
MPI für bioanorganische Chemie,<br />
Mülheim an der Ruhr<br />
MPI für Biochemie, Martinsried<br />
MPI für Biochemie, Martinsried<br />
MPI für Biogeochemie, Jena<br />
MPI für molekulare Biomedizin,<br />
Münster<br />
Proteomik und die Evolution des Menschen<br />
Autor: Nielsen-Marsh, Christina<br />
Rätselhafter Sternenstaub im frühen Universum<br />
Autoren: Krause, Oliver; Birkmann, Stephan M.; Lemke,<br />
Dietrich; Klaas, Ulrich<br />
Kurze Gammablitze – Neue Modelle erhellen rätselhafte<br />
Explosionen<br />
Autor: Janka, Hans-Thomas; Aloy, Miguel; Mueller Ewald<br />
Supercomputer-Simulationen der Entstehung der Galaxien<br />
und der ersten Quasare<br />
Autor: Springel, Volker<br />
Die Wandmalereien des Pietro Cavallini in Santa Cecilia<br />
in Trastevere: Bauaufnahme und Rekonstruktion des malerischen<br />
Dekorationssystems mit Hilfe eines Tachymeters<br />
Autor: Schmitz, Michael<br />
Kognitive Mechanismen bei der Partnerwahl<br />
Autoren: Pachur, Thorsten; Wittig, Jutta; Dieckmann, Anja;<br />
Todd, Peter<br />
Spektroskopische Modelle für Paramagnetische Aktiv-<br />
Zentren im Photosystem II<br />
Autor: Bill, Eckhard<br />
Molekulare Onkologie<br />
Autor: Hermeking, Heiko<br />
Hochauflösende Mikroskopie von Zellen und Oberflächen:<br />
Kryo-Elektronentomographie und Raster-Infrarotmikroskopie<br />
im optischen Nahfeld<br />
Autoren: Engelhardt, Harald; Keilmann, Fritz; Baumeister,<br />
Wolfgang<br />
Neue Wege zum Paläoklima<br />
Autoren: Gleixner, Gerd; Sachse, Dirk; Radke, Jens;<br />
Werner, Martin<br />
Endothelzellen: Barriere zwischen Blut und Gewebe<br />
Autor: Vestweber, Dietmar
Institut Titel | Autor(en)<br />
MPI für Biophysik,<br />
Frankfurt am Main<br />
MPI für biophysikalische Chemie,<br />
Göttingen<br />
MPI für biophysikalische Chemie,<br />
Göttingen<br />
MPI für Chemie, Mainz<br />
MPI für Chemie, Mainz<br />
MPI für demografische Forschung,<br />
Rostock<br />
MPI für Dynamik komplexer<br />
technischer Systeme,<br />
Magdeburg<br />
MPI für Dynamik und Selbstorganisation,<br />
Göttingen<br />
MPI für Eisenforschung GmbH,<br />
Düsseldorf<br />
MPI für Eisenforschung GmbH,<br />
Düsseldorf<br />
MPI für experimentelle Endokrinologie,<br />
Hannover<br />
MPI für Entwicklungsbiologie,<br />
Tübingen<br />
MPI für Entwicklungsbiologie,<br />
Tübingen<br />
MPF für Enzymologie der Proteinfaltung,<br />
Halle/Saale<br />
Der Ein-Kohlenstoff-Überträger Tetrahydromethanopterin<br />
in Enzymen<br />
Autoren: Ermler, Ulrich; Acharya, Pryamvada<br />
Neues Gesetz zur Auflösung in der Lichtmikroskopie<br />
ermöglicht Bilder in bisher ungekannter Schärfe<br />
Autor: Hell, Stefan W.<br />
Keimzellentwicklung im Zebrafisch<br />
Autor: Raz, Erez<br />
Anatomie eines Mantelplumes<br />
Autoren: Hofmann, Albrecht W.; Sobolev, Alexander;<br />
Abouchami, Wafa; Galer, Stephen J.<br />
Synthese von polymerem Stickstoff<br />
Autoren: Eremets, Mikhail I.; Gavriliuk, Alexander G.;<br />
Trojan, Ivan A.; Boehler, Reinhard<br />
Evolutionäre Demografie: Neue Perspektiven für die Erforschung<br />
des Alterns und der Langlebigkeit<br />
Autoren: James W. Vaupel; Kristín G. v. Kistowski<br />
Dynamik eigenschaftsverteilter Partikelsysteme:<br />
Partikelfällung in Emulsionen<br />
Autoren: Niemann, Björn; Rauscher, Frank; Voigt, Andreas;<br />
Sundmacher, Kai<br />
Der Spumoprozessor: ein neues Konzept in der Mikrofluidik<br />
Autoren: Seemann, Ralf; Herminghaus, Stephan<br />
Nano-Stähle, 3-Dimensionale Orientierungs-Elektronenmikroskopie<br />
und metallphysikalische Simulation der<br />
Umformung<br />
Autor: Raabe, Dierk<br />
Herstellung von Nanostrukturen durch gerichtete Erstarrung<br />
von Eutektika<br />
Autoren: Hassel, Achim Walter; Bello Rodriguez, Belen;<br />
Milenkovic, Srdjan; Schneider, André<br />
Vom Gen zum Verhalten: Fehlt das Entwicklungsgen Ear2,<br />
zeigt das Gehirn später Funktionsstörungen in der zirkadianen<br />
Rhythmik<br />
Autoren: Eichele, Gregor; Neubert, Karola<br />
Der Fadenwurm Pristionchus pacificus als Modellsystem<br />
für die Erforschung evolutionärer Prinzipien im Tierreich<br />
Autor: Sommer, Ralf J.<br />
Ein Blick in die molekularen Vorgänge beim Lernen<br />
Autoren: Macchi, Paolo; Götze, Bernhard; Tübing, Fabian;<br />
Mallardo, Massimo; Köhrmann, Martin; Kiebler, Michael<br />
Zusammenhang zwischen biologischer Aktivität und lokalen<br />
Konformationsänderungen in Proteinen<br />
Autoren: Fischer, Gunter; Bordusa, Frank<br />
A US DEN S EKTIONEN<br />
55
J AHRESBERICHT 2005<br />
56<br />
Institut Titel | Autor(en)<br />
MPI für ethnologische Forschung,<br />
Halle/Saale<br />
MPI für ethnologische Forschung,<br />
Halle/Saale<br />
MPI für Festkörperforschung,<br />
Stuttgart<br />
MPI für Festkörperforschung,<br />
Stuttgart<br />
Friedrich-Miescher-Laboratorium<br />
für biologische Arbeitsgruppen in der<br />
MPG, Tübingen<br />
Fritz-Haber-Institut der MPG,<br />
Berlin<br />
MPI für Geistiges Eigentum, Wettbewerbs-<br />
und Steuerrecht, München<br />
MPI für Geistiges Eigentum, Wettbewerbs-<br />
und Steuerrecht, München<br />
MPI für Geistiges Eigentum,<br />
Wettbewerbs- und Steuerrecht,<br />
München<br />
MPI für Geistiges Eigentum, Wettbewerbs-<br />
und Steuerrecht, München<br />
MPI Gemeinschaftsgüter,<br />
Bonn<br />
MPI für molekulare Genetik,<br />
Berlin<br />
MPI für molekulare Genetik,<br />
Berlin<br />
MPI für Geschichte,<br />
Göttingen<br />
MPI für <strong>Gesellschaft</strong>sforschung,<br />
Köln<br />
Rechtliche Verfahren in neuen staatlichen Konfigurationen:<br />
Integration von Minderheiten in Indien und China<br />
Autor: Pirie, Fernanda<br />
Kulturlandschaft Sibirien<br />
Autor: Habeck, Joachim Otto<br />
Elektronisches Wechselspiel in metallreichen Verbindungen<br />
Autoren: Simon, Arndt; Ryazanov, Mikhail;<br />
Mattausch, Hansjürgen; Kremer, Reinhard K.<br />
Festkörper unter hohem Druck<br />
Autoren: Loa, Ingo; Wang, Xin; Syassen, Karl<br />
Regulation der Knospung von retrograden Transportvesikeln<br />
in der Hefe Saccharomyces cerevisiae<br />
Autor: Spang, Anne<br />
Spektroskopie an Modellkatalysatoren unter Atmosphärendruck<br />
Autoren: Rupprechter, G.; Unterhalt, H.; Borasio, M;<br />
Morkel, M.; Freund, H.-J.<br />
Die Patentierung von Krankheitsgenen<br />
Autor: Herrlinger, Karolina Anna<br />
Unternehmensinformation und Wettbewerbsschutz<br />
Autor: Link, Simon<br />
Der urheberrechtliche Interessenausgleich in der Informationsgesellschaft<br />
Autoren: Hilty, Reto M.; Geiger, Christophe<br />
Netzwerkeffekte, dynamische Effizienz und Kartellrecht<br />
Autor: Mackenrodt, Mark-Oliver<br />
Sollen ausschließbare öffentliche Güter durch Gebühren<br />
oder durch Steuern finanziert werden?<br />
Autor: Hellwig, Martin<br />
Von der genetischen Information zur Behandlung von<br />
Krankheiten<br />
Autor: Lehrach, Hans<br />
Untersuchung von Bindungsstellen zur Aktivierung von<br />
Genen<br />
Autor: Vingron, Martin<br />
Von der geburtsständischen zur Leistungsgesellschaft:<br />
Die Bibliotheken der Pariser Richter im 16. und frühen<br />
17. Jahrhundert<br />
Autor: Cremer, Albert<br />
Deutsche Biotech-Unternehmen und ihre Innovationsfähigkeit<br />
im internationalen Vergleich<br />
Autor: Lange, Knut
Institut Titel | Autor(en)<br />
MPI für Gravitationsphysik,<br />
Teilinstitut Hannover<br />
MPI für Gravitationsphysik,<br />
Potsdam<br />
MPI für Herz- und Lungenforschung,<br />
Bad Nauheim<br />
MPI für Hirnforschung,<br />
Frankfurt/Main<br />
MPI für Immunbiologie,<br />
Freiburg<br />
MPI für Immunbiologie,<br />
Freiburg<br />
MPI für Infektionsbiologie,<br />
Berlin<br />
MPI für Informatik,<br />
Saarbrücken<br />
MPI für Kernphysik, Heidelberg<br />
MPI für Kernphysik, Heidelberg<br />
MPI für Kognitions- und Neurowissenschaften,<br />
AB Psychologie,<br />
München<br />
MPI für Kognitions- und Neurowissenschaften,<br />
Leipzig<br />
MPI für Kohlenforschung,<br />
Mülheim an der Ruhr<br />
MPI für Kohlenforschung,<br />
Mülheim an der Ruhr<br />
MPI für Kolloid- und Grenzflächenforschung,<br />
Potsdam<br />
Innovative Optik für die Gravitationswellenastronomie<br />
Autor: Heurs, Michèle<br />
Über Krümmung, Wärme und kanonische Geometrien –<br />
vom erfolgreichen Gebrauch geometrischer Evolutionsgleichungen<br />
in der Mathematik am Beispiel des Yamabe-<br />
Flusses<br />
Autor: Grüneberg, Michel<br />
Differenzierung und Proliferation von Zellen während der<br />
Entwicklung und Regeneration<br />
Autor: Braun, Thomas<br />
Regulation der Signalübertragung an glutamatergen<br />
Synapsen in der Großhirnrinde<br />
Autor: Geiger, Jörg<br />
Die Rolle von Lipopolysaccharid im Wechselspiel<br />
zwischen Bakterien und Immunsystem<br />
Autor: Freudenberg, Marina A.<br />
Qualitätskontrolle im Immunsystem<br />
Autor: Boehm, Thomas<br />
Helicobacter pylori – ein nahezu ubiquitärer Infektionserreger<br />
Autoren: Meyer, Thomas F.; Achtman, Mark; Aebischer,<br />
Anton; Moese, Stefan<br />
Modellbasierte Animation und Manipulation von<br />
Gesichtern in Bildern<br />
Autoren: Blanz, Volker; Seidel, Hans-Peter<br />
Hochgeladene Ionen bei 100 Millionen Grad im Kühlschrank<br />
Autoren: Crespo López-Urrutia, José Ramón; Ullrich, Joachim<br />
Pulsarwinde<br />
Autor: Kirk, John<br />
Die Rolle der Antwortmodalität beim Wechseln zwischen<br />
Aufgaben<br />
Autoren: Philipp, Andrea M.; Koch, Iring<br />
Brocas Erben: Neue Überlegungen zur Funktion eines<br />
klassischen Sprachzentrums<br />
Autor: Bornkessel, Ina<br />
Auf dem Weg zum Chip-Labor<br />
Autor: Belder, Detlev<br />
Evolution im Reagenzglas: Neue Perspektiven für die<br />
Weiße Biotechnologie<br />
Autor: Reetz, Manfred T.<br />
Biomimetische Nanostrukturen und -Prozesse:<br />
Computersimulation als bildgebendes Verfahren<br />
Autoren: Shillcock, Julian; Lipowsky, Reinhard<br />
A US DEN S EKTIONEN<br />
57
J AHRESBERICHT 2005<br />
58<br />
Institut Titel | Autor(en)<br />
MPI für Kolloid- und Grenzflächenforschung,<br />
Potsdam<br />
Kunsthistorisches Institut in Florenz –<br />
MPI, Florenz, Italien<br />
MPI für biologische Kybernetik,<br />
Tübingen<br />
MPI für Limnologie, Plön<br />
MPI für Mathematik, Bonn<br />
MPI für Mathematik, Bonn<br />
MPI für Mathematik in den Naturwissenschaften,<br />
Leipzig<br />
MPI für experimentelle Medizin,<br />
Göttingen<br />
MPI für medizinische Forschung,<br />
Heidelberg<br />
MPI für Metallforschung,<br />
Stuttgart<br />
MPI für Metallforschung,<br />
Stuttgart<br />
MPI für Meteorologie, Hamburg<br />
MPI für marine Mikrobiologie,<br />
Bremen<br />
MPI für terrestrische Mikrobiologie,<br />
Marburg<br />
MPI für terrestrische Mikrobiologie,<br />
Marburg<br />
Der Umbauprozess im trabekulären Knochen<br />
Autor: Weinkamer, Richard<br />
Die Zirkulation von Artefakten im Mittelmeerraum bis<br />
zum 15. Jahrhundert: Das Mandylion von Genua und sein<br />
paläologischer Rahmen<br />
Autor: Wolf, Gerhard<br />
Multisensorische Wahrnehmung des Menschen<br />
Autoren: Ernst, Marc O.; Bülthoff, Heinrich H.<br />
Genetisch diverse Populationen trotzen dem Klimawandel –<br />
experimentelle Erkenntnisse aus Seegraswiesen<br />
Autor: Reusch, Thorsten<br />
Die multiplikative Ordnung<br />
Autor: Moree, Pieter<br />
Ergodentheorie: Von Planetenbahnen zur Zahlentheorie<br />
Autor: Ward, Tom<br />
Kopplung von Dynamiken und Strukturbildung<br />
Autoren: Atay, Fatihcan; Jost, Jürgen<br />
ALITA – Ambulante Langzeit-Intensivtherapie für Alkoholkranke<br />
Autoren: Krampe, Henning; Stawicki, Sabina; Wagner,<br />
Thilo; Ribbe, Katja; El Kordi, Ahmed; Niehaus, Silja;<br />
Ehrenreich, Hannelore<br />
Neue Einblicke ins Gehirn – Beobachtung von Gliazellen<br />
in der intakten Hirnrinde<br />
Autoren: Helmchen, Fritjof; Nimmerjahn, Axel<br />
Leben auf der Nanometerskala<br />
Autoren: Spatz, Joachim P.; Arnold, Marco;<br />
Blümmel, Jacques; Cavalcanti-Adam, Ada; Glass, Roman;<br />
Ulmer, Jens<br />
Bioinspirierte Synthese keramischer Materialien<br />
Autoren: Bill, Joachim; Aldinger, Fritz<br />
Zur Rolle von Rußpartikeln im Klimasystem<br />
Autor: Feichter, Johann<br />
Mikrobielle Gemeinschaften mariner Habitate: Ökologie<br />
und Stoffumsatz<br />
Autoren: Janßen, Felix; Treude, Tina; Boetius, Antje<br />
Die Rolle von RNA-bindenden Proteinen während der<br />
pathogenen Entwicklung in Ustilago maydis<br />
Autor: Feldbrügge, Michael<br />
Interzelluläre Kommunikation in Bakterien<br />
Autor: Søgaard-Andersen, Lotte
Institut Titel | Autor(en)<br />
MPI für Mikrostrukturphysik,<br />
Halle/Saale<br />
MP Arbeitsgruppen für strukturelle<br />
Molekularbiologie am DESY, Hamburg<br />
MPI für Neurobiologie,<br />
Martinsried<br />
MPI für neurologische Forschung,<br />
Köln<br />
MPI für chemische Ökologie,<br />
Jena<br />
MPI für Ökonomik<br />
Jena<br />
MPI für Ornithologie,<br />
Seewiesen<br />
MPI für Ornithologie, Seewiesen<br />
MPI für molekulare Pflanzenphysiologie,<br />
Potsdam<br />
MPI für extraterrestrische Physik,<br />
Garching<br />
MPI für extraterrestrische Physik,<br />
Garching<br />
MPI für Physik, München<br />
MPI für Physik, München<br />
MPI für Physik komplexer Systeme,<br />
Dresden<br />
First principles-Untersuchung des Magnetismus von<br />
verdünnten magnetischen Halbleitern<br />
Autoren: Sandratskii, Leonid; Patrick Bruno<br />
Zytoskelett: Architektur und Bewegung der Zelle<br />
Autor: Mandelkow, Eckhard<br />
Persistenz von Immunzellen im zentralen Nervensystem<br />
bei Multipler Sklerose: Hirneigene Stützzellen (Astrozyten)<br />
produzieren BAFF, einen Überlebensfaktor für Immunzellen<br />
Autoren: Krumbholz, Markus; Wekerle, Hartmut; Hohlfeld,<br />
Reinhard; Meinl, Edgar<br />
Molekulares Imaging von Gehirntumoren<br />
Autor: Jacobs, Andreas H.<br />
Öko- und Chemotypen der Ackerschmalwand Arabidopsis<br />
thaliana: Die Evolution der Insektenresistenz<br />
Autoren: Mitchell-Olds, Thomas; Kroymann, Jürgen;<br />
Clauss, Maria; Vogel, Heiko<br />
Universitäten und regionales Wirtschaftswachstum<br />
Autoren: Audretsch, David B.; Lehmann, Erik E.<br />
Individuelles Sexualverhalten: die (manchmal)<br />
entscheidende Rolle der Mütter<br />
Autor: Forstmeier, Wolfgang<br />
Zeitabschätzen bei Putzerfischen<br />
Autor: Salwiczek, Lucie H.<br />
Lipide und Vitamine in Chloroplasten höherer Pflanzen:<br />
Essentiell für Photosynthese und menschliche Ernährung<br />
Autor: Dörmann, Peter<br />
Jenseits von heiß: Quellen kosmischer Gammastrahlung<br />
Autor: Diehl, Roland<br />
Cluster und Double Star: eine Flotte von 6 Satelliten zur<br />
Erforschung der Magnetosphäre der Erde<br />
Autoren: Berndt Klecker; Matthias Förster; Edita Georgescu;<br />
Stein Haaland; Arpad Kis; Goetz Paschmann;<br />
Manfred Scholer; Hans Vaith<br />
Die Erforschung der sichtbaren Materie mit HERA<br />
Autoren: Caldwell, Allen; Grindhammer, Günther<br />
Strings und Branen-Welten: einige Aspekte einer vereinheitlichten<br />
Theorie aller Wechselwirkungen<br />
Autoren: Lüst, Dieter; Blumenhagen, Ralph; Erdmenger,<br />
Johanna<br />
Mikroskopische Topologie und Makroskopische Elastizität<br />
von Polymeren<br />
Autor: Everaers, Ralf<br />
A US DEN S EKTIONEN<br />
59
J AHRESBERICHT 2005<br />
60<br />
Institut Titel | Autor(en)<br />
MPI für Chemische Physik fester<br />
Stoffe, Dresden<br />
MPI für molekulare Physiologie,<br />
Dortmund<br />
MPI für molekulare Physiologie,<br />
Dortmund<br />
MPI für Plasmaphysik,<br />
Garching<br />
MPI für Plasmaphysik,<br />
Garching<br />
MPI für Polymerforschung,<br />
Mainz<br />
MPI für Polymerforschung,<br />
Mainz<br />
MPI für ausländisches und internationales<br />
Privatrecht, Hamburg<br />
MPI für Psychiatrie, München<br />
MPI für Psycholinguistik, Nijmegen,<br />
Niederlande<br />
MPI für Psycholinguistik, Nijmegen,<br />
Niederlande<br />
MPI für Quantenoptik, Garching<br />
MPI für Quantenoptik, Garching<br />
MPI für Radioastronomie, Bonn<br />
ZrAs1,4Se0,5 – Ein nicht-magnetisches Kondo-System mit<br />
den Eigenschaften eines einfachen Metalls<br />
Autoren: Niewa, Rainer; Schmidt, Marcus; Cichorek,<br />
Tomasz; Auffermann, Gudrun; Ramlau, Reiner; Prots, Yurii;<br />
Schmidt, Ulrike; Völzke, Anja; Schulze, Katja; Burkhardt,<br />
Ulrich; Borrmann, Horst; Cardoso-Gil, Raúl; Schnelle, Walter;<br />
Schlechte, Andreas; Steglich, Frank; Kniep, Rüdiger<br />
Struktur und molekulare Mechanismen von Uhrenproteinen<br />
Autoren: Berndt, Alex; Breitkreuz, Helena; Hennig, Sven;<br />
Köster, Stefan; Schulze, Sabrina; Theiss, Christiane; Wolf,<br />
Eva; Yildiz, Özkan; Wittinghofer, Alfred<br />
Nach 30 Jahren weitgehend aufgeklärt: Die molekularen<br />
Grundlagen des Zuckertransportes in Darm und Niere<br />
Autor: Kinne, Rolf K. H.<br />
VINETA – Grundlagenforschung zur Dynamik magnetisierter<br />
Plasmen<br />
Autor: Klinger, Thomas<br />
Entwicklung einer Hochfrequenz-Ionenquelle für ITER<br />
Autor: Speth, Eckehart<br />
Organische Nanopartikel als Trägermaterialien für<br />
Metallocenkatalysatoren<br />
Autoren: Klapper, Markus; Müllen, Klaus<br />
Dynamik weicher Materie<br />
Autor: Fytas, George<br />
Wiederaufbau des Rechtswesens in Afghanistan<br />
Autor: Yassari, Nadjma<br />
Neurobiologische Schlafforschung: Neue Erkenntnisse<br />
durch funktionelle bildgebende Untersuchungen<br />
Autor: Wetter, Thomas-Christian<br />
Wie das menschliche Gehirn Orientierung ermöglicht<br />
Autor: Gabriele Janzen<br />
Vom Postboten zum Posboten und zurück<br />
Autor: Holger Mitterer<br />
Laserplasmaphysik am MPI für Quantenoptik<br />
Autor: Witte, Klaus<br />
Laserchemie, Chemie bei ultrakurzen Zeiten<br />
Autor: Kompa, Karl-Ludwig<br />
Infrarot-Interferometrie der Aktiven Galaxie NGC 1068<br />
Autoren: Beckert, Thomas; Hofmann, Karlheinz; Hönig,<br />
Sebastian; Schertl, Dieter; Weigelt, Gerd
Institut Titel | Autor(en)<br />
MPI für Radioastronomie, Bonn<br />
MPI für europäische Rechtsgeschichte,<br />
Frankfurt/Main<br />
MPI für Sonnensystemforschung,<br />
Katlenburg-Lindau<br />
MPI Sozialrecht, München<br />
MPI für ausländisches und<br />
internationales Strafrecht, Freiburg<br />
MPI für ausländisches öffentliches<br />
Recht und Völkerrecht,<br />
Heidelberg<br />
MPI für Wissenschaftsgeschichte,<br />
Berlin<br />
MPI für molekulare Zellbiologie und<br />
Genetik, Dresden<br />
MPI für Züchtungsforschung,<br />
Köln<br />
MPI für Züchtungsforschung,<br />
Köln<br />
Der schärfste Blick ins All: Neue Grenzen in interkontinentaler<br />
Radiointerferometrie<br />
Autoren: Middelberg, Enno; Brunthaler, Andreas; Falcke,<br />
Heino; Greenhill, Lincoln L.; Henkel, Christian; Reid, Mark;<br />
Roy, Alan L.; Walker, R. Craig<br />
Recht und Technik im 19. Jahrhundert<br />
Autor: Vec, Milo, Uiberacker, Matthias; Krausz, Ferenc<br />
Messung koronaler Magnetfelder<br />
Autoren: Curdt, Werner; Inhester, Bernd; Innes, Davina;<br />
Lagg, Andreas; Solanki, Sami K.; Wang, Tongjiang;<br />
Wiegelmann, Thomas; Woch, Joachim<br />
Sozialrechtliche Rezeptionsprozesse in China<br />
Autoren: Becker, Prof. Dr. Ulrich; Darimont, Dr. Barbara<br />
Rechtswirklichkeit und Effizienz der Überwachung der<br />
Telekommunikation und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen<br />
Autoren: Dorsch, Claudia; Krüpe-Gescher, Christiane;<br />
Albrecht, Hans-Jörg<br />
Restructuring Iraq: possible models based upon experience<br />
gained under the authority of the League of Nations<br />
and the United Nations<br />
Autoren: Wolfrum, Rüdiger; Bogdandy, Armin von<br />
Handwerksgelehrte oder Was für eine Wissenschaft ist<br />
Experimentalphysik?<br />
Autor: Sibum, H. Otto<br />
Lipoprotein-Partikel als Transportvehikel für die Signalmoleküle<br />
Hedgehog und Wingless<br />
Autoren: Panáková, Daniela; Sprong, Hein; Marois, Eric;<br />
Thiele, Christoph; Eaton, Suzanne<br />
Proteinmodifikatoren als Regulatoren pflanzlicher<br />
Entwicklung<br />
Autoren: Bachmair, Andreas; Coupland, George<br />
Natürliche Variation bei höheren Pflanzen –<br />
Gene, Mechanismen, Evolution, Pflanzenzüchtung<br />
Autor: Koornneef, Maarten<br />
A US DEN S EKTIONEN<br />
61
J AHRESBERICHT 2005<br />
62<br />
Tätigkeitsberichte 2005 der weiteren Einrichtungen<br />
Institut Titel | Autor(en)<br />
Archiv zur Geschichte der <strong>Max</strong>-<br />
<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>, Berlin-Dahlem<br />
<strong>Gesellschaft</strong> für wissenschaftliche<br />
Datenverarbeitung mbH Göttingen<br />
<strong>Gesellschaft</strong> für wissenschaftliche<br />
Datenverarbeitung mbH Göttingen<br />
Garching Innovation GmbH – Technologien<br />
aus der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>,<br />
München<br />
RZPD Deutsches Ressourcenzentrum<br />
für Genomforschung GmbH, Berlin<br />
Deutsches Klimarechenzentrum,<br />
Hamburg<br />
Präsidentenkommission „Geschichte<br />
der Kaiser-Wilhelm-<strong>Gesellschaft</strong> im<br />
Nationalsozialismus“<br />
Rechenzentrum Garching,<br />
Garching<br />
Rechenzentrum Garching,<br />
Garching<br />
Eine Gründung in schwerer Zeit - das Kaiser-Wilhelm-<br />
Institut für Meeresbiologie in Wilhelmshaven (1947-1948)<br />
Autor: Kazemi, Marion<br />
Das Management großer Datenbestände im Projekt<br />
EURExpress<br />
Autor: Degenhardt, Ulrich<br />
Digitale Keilschriftbibliothek Lexikalischer Listen aus<br />
Assur<br />
Autoren: Groneberg, Brigitte; Weiershäuser, Frauke;<br />
Linnemann, Thomas; Ullrich, Dagmar<br />
Technologietransfer - mehr als nur Patentverwertung<br />
Autoren: Hertel, Dr. Bernhard; Kaiser, Evelin<br />
Arbeitsbericht<br />
Autor: Johannes Maurer<br />
Klimaprognosen, Daten und Visualisierung<br />
Autor: Böttinger, Michael<br />
Rassenforschung und Rassenpolitik im „Dritten Reich“<br />
unter besonderer Berücksichtigung des Kaiser-Wilhelm-<br />
Instituts für Anthropologie, menschliche Erblehre und<br />
Eugenik (1933-1945)<br />
Autoren: Kolboske, Birgit; Schmuhl, Hans-Walter<br />
Hochleistungsrechnen, Bioinformatik, Datenerfassungssysteme,<br />
Europäische Supercomputer-Infrastruktur<br />
Autor: Lederer, Hermann<br />
Das Erdsystem im Höchstleistungsrechner –<br />
Klimaprognosen<br />
Autor: Böttinger, Michael
PETER WEBER<br />
BEREICH____<br />
BIBLIOTHEKSLEITER<br />
INSTITUT____<br />
MPI FÜR GEISTIGES EIGENTUM, WETTBEWERBS- UND<br />
STEUERRECHT, MÜNCHEN<br />
MOTIVATION____<br />
ICH MÖCHTE DEN STANDARD EINER WELTWEIT<br />
FÜHRENDEN SPEZIALBIBLIOTHEK AUF DAUER SICHERN<br />
UND DEN SERVICE IN ENGER RÜCKKOPPLUNG ZU DEN<br />
WISSENSCHAFTLERN PERMANENT VERBESSERN.
» Ich möchte den Standard einer weltweit führenden<br />
Spezialbibliothek auf Dauer sichern und den Service<br />
in enger Rückkopplung zu den Wissenschaftlern permanent<br />
verbessern. «<br />
FRAGE<br />
Was zeichnet die Bibliothek an Ihrem Institut aus?<br />
A N T W O R T Wir haben zu beinahe allen Ländern Literatur mit Bezug zu unseren Forschungsgebieten.<br />
Die Sammlung beginnt bei Afghanistan, endet mit Zimbabwe und variiert zwischen wenigen<br />
Titeln bis hin zu mehreren tausend Bänden. Insgesamt befinden sich in unserem Bestand<br />
derzeit 180 000 Bücher. Keine Publikation unserer Fachbereiche soll man vermissen. Schließlich ist<br />
die Bibliothek für unsere Wissenschaftler ihr Labor, und da sie so gut ausgestattet ist, wirkt sie als<br />
Magnet auf Wissenschaftler aus allen Regionen der Erde.<br />
Sie haben Jura studiert. Wie kamen Sie zu der Arbeit in einer Bibliothek – das ist ja nicht unbedingt<br />
das klassische Berufsfeld für einen Juristen – und worin bestehen Ihre Aufgaben?<br />
Ich habe eine Leidenschaft für Bücher. Außerdem konnte ich mir nicht vorstellen, bei Gericht<br />
oder als Rechtsanwalt zu arbeiten. Durch Zufall bin ich nach dem 2. Staatsexamen als wissenschaftlicher<br />
Assistent in der Teilbibliothek Recht der Universität Würzburg gelandet, wo ich die abwechslungsreiche<br />
und interessante Arbeit schätzen lernte. Im August 2002 trat ich dann die Stelle als Bibliotheksleiter<br />
hier am Institut an. Unter anderem fungiere ich als „Informations-Scout“: Ich durchforste<br />
alle verfügbaren Informationsquellen nach neuen, für unsere Bibliothek relevanten Publikationen.<br />
Wie gelingt Ihnen die inhaltliche Erschließung der Literatur – gerade im Hinblick auf die sprachliche<br />
Vielfalt? Wer unterstützt Sie bei Ihrer Arbeit?<br />
Bücher beispielsweise aus Osteuropa und Asien werden durch unsere Wissenschaftler<br />
erschlossen, sonst überwiegend durch mich. Bei einem jährlichen Zugang von 8 500 Büchern und<br />
Zeitschriften ist unser achtköpfiges Bibliotheksteam gut beschäftigt. Die erschlossenen Publikationen<br />
können weltweit recherchiert, aber nur intern entliehen werden, denn neben unseren Wissenschaftlern<br />
sind jährlich etwa 200 Stipendiaten und eine Vielzahl externer Wissenschaftler darauf angewiesen,<br />
dass die Titel jederzeit verfügbar sind.<br />
Wie bringen Sie die vielen Benutzer unter? Wird das digitale Zeitalter irgendwann die Arbeit mit<br />
dem Buch überflüssig machen?<br />
Bei 26 Arbeitsplätzen lassen wir bis zu 50 externe Wissenschaftler zur Benutzung zu, sodass die<br />
Plätze ca. 6 000 Mal im Jahr genutzt werden. Trotzdem müssen Aufenthalte teilweise nach unserer<br />
Kapazität geplant werden. Und was das digitale Zeitalter anbelangt – nun die Digitalisierung von Inhalten<br />
wird weiter zunehmen, aber das Online-Angebot wird das gedruckte Buch und die Arbeit hier<br />
vor Ort auf absehbare Zeit nicht ersetzen. Als Bibliothekar müssen sie Neuerungen gegenüber jedoch<br />
stets aufgeschlossen sein, wenn sie nicht lediglich Verwalter von bedrucktem Papier, sondern kompetenter<br />
Informationsspezialist im Dienst der Wissenschaft sein wollen.
Finanzen<br />
Die Zuschüsse zum Haushalt der <strong>Max</strong>-<br />
<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> werden von Bund und<br />
Ländern gemeinsam je zur Hälfte getragen<br />
(Haushalt A). Die Berechnung der Länderfinanzierungsbeiträge<br />
beruht auf einem jährlich<br />
neu berechneten Schlüssel und der<br />
„Sitzlandquote“, die seit 2000 jeweils 50 v.<br />
H. beträgt. Außerdem können von den<br />
Beteiligten mit Zustimmung aller Vertragspartner<br />
über den jeweiligen Finanzierungsanteil<br />
hinausgehende Leistungen erbracht<br />
werden. Hiervon abweichend wir das <strong>Max</strong>-<br />
<strong>Planck</strong>-Institut für Plasmaphysik vom Bund<br />
und von den Sitzländern Bayern und Mecklenburg-Vorpommern<br />
nach den Regelungen<br />
Teilhaushalte<br />
Haushalt A<br />
(Haushalte der Institute einschließlich<br />
der rechtl. selbstständigen <strong>Max</strong>-<br />
<strong>Planck</strong>-Institute für Eisenforschung<br />
und für Kohlenforschung – mit Ausnahme<br />
des Haushalts des <strong>Max</strong>-<br />
<strong>Planck</strong>-Instituts für Plasmaphysik)<br />
Haushalt B<br />
(<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für<br />
Plasmaphysik)<br />
Struktur des Gesamthaushalts<br />
für Großforschungseinrichtungen im Verhältnis<br />
90:10 finanziert (Haushalt B). Darüber<br />
hinaus erhält dieses Institut Zuschüsse<br />
von EURATOM für ein gemeinsames Forschungsprogramm<br />
im Rahmen von Assoziationsverträgen.<br />
Neben den Zuschüssen von Bund und Ländern<br />
zur institutionellen Förderung erhalten<br />
die <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> und ihre Institute<br />
Projektförderungsmittel von Bundesund<br />
Länderministerien und von der europäischen<br />
Union, Zuwendungen von privater<br />
Seite sowie Mitgliedsbeiträge, Spenden und<br />
Entgelte für eigene Leistungen.<br />
Einnahmen Ausgaben<br />
eigene Einnahmen Personalausgaben<br />
Anteilsfinanzierung<br />
durch Bund und<br />
Länder<br />
Sonderfinanzierung<br />
durch Bund, Länder<br />
Projektförderung<br />
durch Bund, Länder,<br />
sonstige öffentliche<br />
Zuschüsse, nichtöffentlicheZuschüsse<br />
und Zuschüsse<br />
aus dem Privaten<br />
Vermögen<br />
Finanzierung<br />
durch Bund, Sitzländer,<br />
Zuschüsse von<br />
EURATOM, Projektförderung,<br />
eigene<br />
Einnahmen<br />
Sächliche<br />
Ausgaben<br />
Zuschüsse<br />
Bauinvestitionen<br />
sonstige<br />
Investitionen<br />
Betriebsausgaben<br />
Investitionen<br />
Z ENTRALE A NGELEGENHEITEN<br />
65
J AHRESBERICHT 2005<br />
66<br />
Gesamthaushalt<br />
Forschungsbereiche<br />
Biologisch orientierte Forschung<br />
Physik<br />
Chemie<br />
Astronomie und Astrophysik<br />
Geschichte, Sozialwissenschaft<br />
Medizin<br />
Rechtswissenschaften<br />
Atmosphärische und Geowissenschaft<br />
Mathematik, Informatik, Technik<br />
Wirtschaftswissenschaften<br />
Ausgaben 2006 nach Forschungsbereichen<br />
(in Mio. E)<br />
Haushaltsplan 2006<br />
7<br />
51<br />
62<br />
58<br />
75<br />
106<br />
95<br />
115<br />
0 100<br />
Der Gesamthaushalt der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> umfasst die Haushalte A<br />
(Haushalte der Institute einschließlich der rechtlich selbstständigen <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<br />
Institute für Eisenforschung GmbH und für Kohlenforschung (rechtsfähige Stiftung)<br />
und B (Haushalt des <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituts für Plasmaphysik).<br />
Eigene Einnahmen<br />
institutionelle Förderung durch Bund<br />
und Länder<br />
Projektförderung<br />
Sonderfinanzierung<br />
Einnahmen gesamt<br />
Ausgaben<br />
Personalausgaben<br />
Sächliche Ausgaben<br />
Zuweisungen, Zuschüsse<br />
Zwischensumme<br />
Baumaßnahmen<br />
sonstige Investitionen<br />
Besondere Finanzierungsausgaben<br />
Zwischensumme<br />
Projektförderung<br />
Sonderfinanzierung<br />
Ausgaben gesamt<br />
Gesamthaushalt 2006<br />
200<br />
Haushalt A Haushalt B (MPI für Gesamthaushalt<br />
TE Plasmaphysik) TE TE<br />
52.441 19.900 72.341<br />
1.021.853 104.873 1.126.726<br />
174.500 .561 175.061<br />
5.023 . 0 5.023<br />
1.253.817 125.334 1.379.151<br />
.497.448 55.007 552.455<br />
.283.998 30.371 314.369<br />
97.131 4.472 101.603<br />
878.577 89.850 968.427<br />
90.918 1.227 92.145<br />
104.799 33.696 138.495<br />
104.790 104.790 104.790<br />
195.717 34.923 230.640<br />
174.500 .561 175.061<br />
5.023 . 0 5.023<br />
1.253.817 125.334 1.379.151<br />
300<br />
357<br />
400<br />
455<br />
500
Haushalt A<br />
Der Senat der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> hat<br />
in seiner Sitzung am 18. November 2005<br />
den Haushaltsplan 2006 auf der Grundlage<br />
des Beschlusses der Bund-Länder-Kommission<br />
für Bildungsplanung und Forschungsförderung<br />
vom 04. Juli 2005 festgestellt. Danach<br />
wurde der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong><br />
von Bund und Ländern eine Anhebung des<br />
Zuschusses um 3% zugestanden.<br />
Anteilsfinanzierung<br />
Zuschuss für Betriebsausgaben<br />
Zuschuss für Investitionen<br />
Sonderfinanzierung<br />
Projektförderung<br />
Der Stellenplan enthält insgesamt 8.218,0<br />
Stellen bzw. Beschäftigungsmöglichkeiten.<br />
Haushalt B<br />
<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für Plasmaphysik<br />
Der Wirtschaftsplan des <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituts<br />
für Plasmaphysik besteht seit 1997 aus<br />
den Teilinstituten in Garching und Greifswald.<br />
Durch die am 24. Mai 1996 unterzeichnete<br />
Verwaltungsvereinbarung zwischen<br />
dem Bund, dem Freistaat Bayern und<br />
dem Land Mecklenburg Vorpommern konn-<br />
Haushalt A<br />
40,06 %<br />
22,79 %<br />
0,36%<br />
7,37%<br />
6,68%<br />
12,69%<br />
Die institutionelle Förderung (Anteilsfinanzierung)<br />
des Bundes und der Länder beträgt<br />
1.021,85 Mio. P. Der Zuschussbedarf der<br />
<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> steigt gegenüber<br />
2005 um 29,8 Mio. P.<br />
Haushaltsplan 2005 Haushaltsplan 2006 Veränderungen<br />
in TE in TE in %<br />
992.090 1.021.853 3,00<br />
822.006 846.677 3,00<br />
170.084 175.176 2,99<br />
2.822 5.023 77,99<br />
163.435 174.500 6,77<br />
10,04%<br />
Die Projektförderung wurde aufgrund der<br />
erwarteten Bewilligungen mit 174,5 Mio. P<br />
berücksichtigt.<br />
te die Finanzierung und die Stellensituation<br />
aller Standorte des Instituts längerfristig gesichert<br />
werden.<br />
Im Wirtschaftsplan 2006 sind Ausgaben in<br />
Höhe von etwa 125,3 Mio. P veranschlagt.<br />
Gegenüber dem Vorjahr bedeutet dies einen<br />
Zuwachs von 668 TP oder rund 0,5 %.<br />
Z ENTRALE A NGELEGENHEITEN<br />
Haushalt A<br />
Haushalt B<br />
Sonderfinanzierung<br />
Zuschüsse<br />
Baumaßnahmen<br />
Sonstige Investitionen<br />
Projektförderung<br />
Sächliche Ausgaben<br />
Personalausgaben<br />
67
J AHRESBERICHT 2005<br />
68<br />
Personal<br />
Gesamtentwicklung<br />
In der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> waren am<br />
1. Januar 2006 insgesamt 12.434 Mitarbeiter<br />
(Vorjahr 12.153) beschäftigt, davon 4.326<br />
Wissenschaftler (Vorjahr: 4.113), das entspricht<br />
einem Anteil von 34,8 % an den<br />
Gesamtbeschäftigten und einem Plus von<br />
5,2 %. Ferner waren im Verlauf des Jahres<br />
2005 in der MPG 10.901 studentische Hilfskräfte,<br />
Stipendiaten der International <strong>Max</strong><br />
<strong>Planck</strong> Research Schools, Doktoranden,<br />
Postdoktoranden, Forschungsstipendiaten<br />
und Gastwissenschaftler tätig, das sind 4,6%<br />
mehr als im Vorjahr (10.421).<br />
Beschäftigte in der MPG zum 1. Januar 2006<br />
Beschäftigte der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong><br />
(Stichtag: 01. 01. 2006)<br />
Direktoren und Wissenschaftliche<br />
Mitglieder<br />
Leiter der Selbständigen<br />
Nachwuchsgruppen<br />
Forschungsgruppenleiter<br />
Wissenschaftliche Mitarbeiter<br />
Wissenschaftler Gesamt 1)<br />
Technisches und IT-Personal<br />
Verwaltung<br />
Sonstige Dienste<br />
Krankenpflegepersonal<br />
Nichtwissenschaftler Gesamt<br />
Summe (Wissenschaftler + Nichtwiss.<br />
gesamt + Lohnempfänger)<br />
Auszubildende<br />
Praktikanten<br />
Beschäftigte insgesamt<br />
Von den Gesamtbeschäftigten wurden<br />
10.855 Mitarbeiter (davon 3.073 Wissenschaftler)<br />
aus institutioneller Förderung<br />
und 1.579 Mitarbeiter (davon 1.253 Wissenschaftler)<br />
aus Mitteln der Projektförderung<br />
finanziert.<br />
Der Anteil der Frauen ist leicht gestiegen: Er<br />
lag insgesamt bei 43,3 % (Vorjahr: 43,0 %):<br />
bei den Wissenschaftlern betrug er 23,7 %<br />
(Vorjahr: 22,3 %), und bei den nichtwissenschaftlichen<br />
Beschäftigten 55,0 % (Vorjahr:<br />
54,9 %). 36,4 % der Nachwuchs- und Gastwissenschaftler<br />
waren Frauen.<br />
Gesamt Frauenanteil institution. Projekt-<br />
(in %) Förderung förderung<br />
263 5,7 263 –<br />
52 23,1 51 1<br />
166 21,1 164 2<br />
3.845 25,1 2.595 1.250<br />
4.326 23,7 3.073 1.253<br />
3.383 44,4 3.125 258<br />
1.591 73,7 1.564 27<br />
2.418 56,8 2.383 35<br />
113 72,6 113<br />
7.505 55,0 7.185 320<br />
11.831 43,6 10.258 1.573<br />
552 38,2 552 –<br />
51 33,3 45 6<br />
12.434 43,3 10.855 1.579
Beschäftigte in der MPG von 1997 bis 2006 1)<br />
Das Durchschnittsalter aller Beschäftigten<br />
in der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> betrug zum<br />
Stichtag 41,3 Jahre (Vorjahr: 41,6 Jahre). Bei<br />
den Wissenschaftlern lag es bei 40,4 Jahren<br />
(Vorjahr: 41,1 Jahre). Der Anteil der Teilzeitbeschäftigten<br />
betrug 25,1 % (Vorjahr:<br />
24,7 %), davon waren 67,2 % Frauen (Vorjahr:<br />
67,4 %). Der Anteil der Zeitverträge<br />
der aus institutioneller Förderung finanzierten<br />
Mitarbeiter (Beschäftigte abzüglich<br />
Auszubildende und Praktikanten) lag am<br />
331<br />
704<br />
6976<br />
2724<br />
373<br />
755<br />
7028<br />
2880<br />
383<br />
874<br />
7127<br />
3137<br />
Ausbildungsplätze<br />
420<br />
876<br />
6692<br />
3058<br />
1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003<br />
448<br />
1016<br />
6638<br />
3116<br />
In der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> bieten derzeit<br />
69 Einrichtungen Ausbildungsplätze in<br />
41 verschiedenen Ausbildungsberufen an.<br />
Es ist erneut gelungen, die Zahl der Ausbildungsplätze<br />
deutlich zu steigern: Zu Beginn<br />
des Ausbildungsjahres 2005/2006 befanden<br />
sich insgesamt 573 (Vorjahr: 547) Jugendli-<br />
Beschäftigung von Schwerbehinderten<br />
In der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> sind derzeit<br />
insgesamt 560 Schwerbehinderte be-<br />
Stichtag bei 29,3 % (Vorjahr 28,5 %). Von den<br />
aus institutioneller Förderung finanzierten<br />
Wissenschaftlern hatten 52,9 % (Vorjahr:<br />
50,7 %) Zeitverträge.13,1 % der Gesamtbeschäftigten<br />
kamen aus dem Ausland (Vorjahr:<br />
13%). Bei den Wissenschaftlern betrug<br />
der Anteil der Ausländer 26,9 % (Vorjahr:<br />
26,4 %). Von den Nachwuchs- und Gastwissenschaftlern<br />
hatten 54,3 % eine ausländische<br />
Staatsangehörigkeit (Vorjahr: 54,7 %).<br />
486<br />
1080<br />
6817<br />
3229<br />
506<br />
1122<br />
6912<br />
3509<br />
506<br />
7549<br />
4206<br />
549<br />
7491<br />
4206 4113<br />
603<br />
7505<br />
4326<br />
2004 2005 2006<br />
che in einer Berufsausbildung, das sind 4,8 %<br />
mehr als 2004/2005. Der Anteil der weiblichen<br />
Auszubildenden liegt bei 37,7 %<br />
(Vorjahr: 38,6 %). Für das Jahr 2006/2007<br />
wurden bisher 156 neue Ausbildungsverhältnisse<br />
angekündigt (siehe auch Beitrag<br />
Seite 44).<br />
schäftigt; dies entspricht einer Beschäftigungsquote<br />
von 4,22 % (Stand: April 2006).<br />
Z ENTRALE A NGELEGENHEITEN<br />
1) Bis einschließlich 2003 sind Mitarbeiter,<br />
die als Zeithilfen beschäftigt<br />
sind, als eigene Gruppe aufgeführt, ab<br />
2004 werden sie den entsprechenden<br />
Beschäftigtengruppen zugeordnet.<br />
12000<br />
9000<br />
6000<br />
3000<br />
0<br />
Wissenschaftler<br />
nichtwiss. Angestellte<br />
Zeithilfen u. Auszubildende 1)<br />
Auszubildende und Praktikanten<br />
69
J AHRESBERICHT 2005<br />
70<br />
Institut<br />
MPI für Biochemie, Martinsried<br />
MPI für Biochemie, Martinsried<br />
MPI für Metallforschung, Stuttgart<br />
MPI für chemische Ökologie, Jena<br />
MPI für Biogeochemie, Jena<br />
MPI für biophysikalische Chemie, Göttingen<br />
MPI für Züchtungsforschung, Köln<br />
MPI für experimentelle Medizin, Göttingen<br />
MPI für Radioastronomie, Effelsberg<br />
MPI für demographische Forschung, Rostock<br />
Bauunterhalt *)<br />
Kleine Baumaßnahmen *)<br />
Große Baumaßnahmen<br />
Treuhänderisch betreute Baumittel<br />
Bauunterhalt *)<br />
Kleine Baumaßnahmen *)<br />
Große Baumaßnahmen<br />
Treuhänderisch bewilligte Baumittel<br />
Investitionen | Bauten<br />
2005 fertig gestellte große Baumaßnahmen<br />
Baumaßnahme Gesamtbaukosten in TE (ohne Einr.)<br />
Neubau Dampf- u. Kältezentrale 3.300<br />
Umbau Sanierung Bauteil I 3.500<br />
Neubau ehem. Teilinstitut 28.100<br />
Institutsneubau 35.500<br />
Institutsneubau 29.100<br />
Neubau NMR 7.600<br />
Umbau Sanierung Pavillon F + G 3.500<br />
Umbau Sanierung Block B + E 7.200<br />
Erweiterung 4.500<br />
Institutsneubau 11.200<br />
Institut Baumaßnahme veranschlagte Gesamtbaukosten<br />
in TE (ohne Einrichtung)<br />
MPI für Völkerrecht, Heidelberg<br />
Bibliothekserweiterung 3.500<br />
MPI für Neurobiologie, Martinsried<br />
Umbau Sanierung BT P, 1.OG 1.900<br />
MPI für Ornithologie, Seewiesen<br />
Erweiterungsbau 7.000<br />
MPI für molekulare Genetik, Berlin<br />
Sanierung technische Infrastruktur u. Erweiterung Institutsgebäude 8.000<br />
MPI für Herz- und Lungenforschung,<br />
(W.G. Kerckhoff-Institut), Bad Nauheim<br />
Laborumbau u. Sanierung Altbau 21.500<br />
MPI für Hirnforschung, Frankfurt<br />
Institutsneubau 43.000<br />
MPI für europäische Rechtsgeschichte, Frankfurt Institutsneubau 14.000<br />
MPI für biophysikalische Chemie, Göttingen<br />
Umbau Turm II, 1. u. 2.OG 4.200<br />
MPI für Kognitions- und Neurowissenschaften, Leipzig Erweiterungsbau 13.000<br />
*) Zahlen für das MPI für Eisenforschung<br />
lagen bei Redaktionsschluss<br />
noch nicht vor.<br />
2005 begonnene große Baumaßnahmen<br />
Verausgabte investive Mittel aus dem Bauhaushalt 2005<br />
(Haushalt A + B) 20.108.094 E<br />
(Haushalt A + B) 31.155.277 E<br />
(Haushalt A + B) 58.242.291 E<br />
Verausgabte investive Mittel aus dem Bauhaushalt – Vergleich Vorjahre<br />
1.125.750 E<br />
2003 2004 2005<br />
15.576.001 E 16.655.571 E 18.551.923 E<br />
17.490.401 E 30.416.951 E 30.057.630 E<br />
65.890.892 E 51.768.206 E 58.242.291 E<br />
1.132.769 E 5.657.165 E 1.125.750 E
Z ENTRALE A NGELEGENHEITEN<br />
MPI für Entwicklungsbiologie,<br />
Tübingen<br />
Neues Tierhaus auf dem Campus<br />
Martinsried<br />
71
J AHRESBERICHT 2005<br />
72<br />
Fördernde Mitglieder<br />
Die privatrechtliche Organisationsform der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> als eingetragener Verein<br />
ist im Hinblick auf ihren Satzungsauftrag von großer Bedeutung, da sie wesentlich zur<br />
wissenschaftlichen Autonomie beiträgt. Die Verankerung in allen Bereichen der <strong>Gesellschaft</strong><br />
und die Unterstützung durch Fördernde Mitglieder ist deshalb für die <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<br />
<strong>Gesellschaft</strong> wichtig. Die von den Fördernden Mitgliedern eingebrachten Spenden ermöglichen<br />
es ihr, auf unerwartete Entwicklungen und Situationen schnell und flexibel zu<br />
reagieren und so die Leistungsfähigkeit der Grundlagenforschung in Deutschland auf hohem<br />
Niveau zu erhalten.<br />
Am Jahresende 2005 verzeichnete die <strong>Max</strong>-<br />
<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> insgesamt 795 Fördernde<br />
Mitglieder (Vorjahr: 817), davon<br />
318 Korporativ Fördernde Mitglieder (Vor-<br />
jahr: 336) und 477 Persönlich Fördernde<br />
Mitglieder (Vorjahr: 481). 21 Mitglieder (5<br />
Firmen und 16 Einzelmitglieder) konnten<br />
im Jahr 2005 neu gewonnen werden.<br />
Affectis Pharmaceuticals AG, München<br />
Mitgliedsvertreter:<br />
Dr. Herbert Stadler, Ph. D.<br />
Gabler Werbeagentur GmbH, München Friedhelm Schnitzler<br />
Miele & Cie. KG, Gütersloh Dr. Eduard Sailer<br />
Stadt Plön Jens Paustian<br />
Dr. Gisbert von Abercron Bergheim<br />
Dipl.-Phys. Karl Otto Abt Düsseldorf<br />
Prof. Dr. med. Klaus Balzer Mülheim/Ruhr<br />
Helmuth Dallmer Salzhausen<br />
Dipl.-Ing. Arch. Jürgen Eichler München<br />
Hildegard von Gierke Karlsruhe<br />
Dr.-Ing. Peter H. Grassmann Herrsching<br />
Prof. Manfred Hegger Kassel<br />
Neue Korporativ Fördernde Mitglieder<br />
Neue Persönlich Fördernde Mitglieder<br />
Anna Maria Hof Bünde/Westfalen<br />
Hartmut Krebs Meerbusch<br />
Uwe-Jens Kruse Oldenburg<br />
Rudi Lamprecht München<br />
Dipl.-Ing. <strong>Max</strong>imilian van de Loo Stuttgart<br />
Dr. Dietmar Nickel München<br />
Jörg Sulimma München<br />
Dipl.-Kfm. Michael G. Ziesler Saarbrücken
Tochtergesellschaften, Beteiligungen<br />
und weitere Einrichtungen<br />
Tochtergesellschaften<br />
Garching Innovation GmbH,<br />
München<br />
Die <strong>Gesellschaft</strong> verwaltet die<br />
Patente der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>. Sie<br />
schließt und überwacht Lizenz- und Optionsverträge<br />
zu MPG-Erfindungen und berät<br />
die <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> bei Verträgen<br />
zu wissenschaftlichen Kooperationen. Allen<br />
Angehörigen der MPG bietet sie Beratung<br />
und Hilfe bei der Gründung von Unternehmen,<br />
die auf Technologien aus den Instituten<br />
beruhen. Sie verhandelt eigenständig<br />
über Beteiligungen der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong><br />
an diesen und nimmt treuhänderisch<br />
für die <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> das laufende<br />
Beteiligungsmanagement wahr.<br />
Geschäftsführung: Dr. Jörn Erselius<br />
MINERVA Stiftung – <strong>Gesellschaft</strong> für die<br />
Forschung mbH, München<br />
Zweck der <strong>Gesellschaft</strong> ist die Förderung<br />
der wissenschaftlichen Forschung durch<br />
den Betrieb von Forschungs- und Forschungshilfseinrichtungen<br />
aller Art und die<br />
Unterstützung von Forschungsvorhaben –<br />
insbesondere in Israel – sowie die Verwertung<br />
von Forschungsergebnissen. Geschäftsführer:<br />
Prof. Dr. Rüdiger Wolfrum (Vizepräsident<br />
der MPG und Direktor am MPI für<br />
ausländisches öffentliches Recht und Völkerrecht)<br />
und Dr. Berthold Neizert (Leiter<br />
des Referats für Internationale Beziehungen<br />
in der Generalverwaltung).<br />
Neuer Geschäftsführer bei der Garching Innovation GmbH<br />
Dr. Jörn Erselius (li.), seit 14 Jahren Lizenzmanager und Berater<br />
für Ausgründungen bei Garching Innovation ist Nachfolger<br />
von Dr. Bernhard Hertel. Der Geschäftsführer der MPG-Tochterfirma<br />
für Technologietransfer ging Ende November 2005 in<br />
den Ruhestand. Hertel gehörte zum Urgestein von Garching<br />
Innovation – seit die Firma 1979 neu konzipiert wurde, ist er mit<br />
an Bord. „Erst waren wir nur zu sechst und Ausgründungen<br />
noch kein Thema; inzwischen haben wir 18 Mitarbeiter und<br />
Ausgründungsberatung ist eine wichtige Aufgabe“, bilanziert<br />
der mittlerweile 65-jährige. GI beschäftigt heute fünf Naturwissenschaftler<br />
in der Abteilung Patente und Lizenzen, dazu noch zwei Diplom-Kaufleute und zwei Juristen,<br />
die bei Vertragsgestaltung und Ausgründung beraten. Ein Analyst, eine Mitarbeiterin für Finanzen und<br />
Controlling und mehrere Sachbearbeiterinnen sind darüber hinaus bei GI tätig. Auch das Sachgebiet für<br />
Patente der Generalverwaltung ist hier angesiedelt. Erselius nennt drei Schwerpunkte seiner künftigen<br />
Arbeit: So gelte es, das Netzwerk in die Industrie und die Politik hinein zu verbessern, die Kontakte zu den<br />
<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituten weiter zu intensivieren und zugleich politisch darauf hinzuwirken, die deutsche<br />
Innovationspolitik zu verbessern. Schon heute besuchen Mitarbeiter regelmäßig die <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institute,<br />
von denen rund 60 für Erfindungen relevante Forschung betreiben. „Trotzdem müssen wir diese<br />
Kontakte weiter ausbauen“, sagt Erselius, „denn im dynamischen Wissenschaftsbetrieb gibt es immer<br />
wieder neue Ansprechpartner.“ Auch der neue Newsletter GarchingInformation soll hier Abhilfe schaffen.<br />
P OLITISCHE L EITLINIEN<br />
Stand: 31. Dezember 2005<br />
73
J AHRESBERICHT 2005<br />
74<br />
Beteiligungen<br />
Die <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> hält neben<br />
ihren Tochtergesellschaften Beteiligungen<br />
in unterschiedlicher Höhe an anderen Unternehmen<br />
bzw. internationalen Großprojekten,<br />
um Synergieeffekte für wissenschaftliche<br />
Aufgabenstellungen bestmöglich zu<br />
nutzen.<br />
Berliner Elektronenspeicherring-<strong>Gesellschaft</strong><br />
für Synchrotronstrahlung<br />
mbH (BESSY), Berlin<br />
<strong>Gesellschaft</strong>er sind die <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong><br />
zur Förderung der Wissenschaften<br />
e.V., Hahn-Meitner-Institut Berlin GmbH,<br />
Stiftung Deutsches Elektronen-Synchrotron<br />
(DESY), Hamburg, Forschungszentrum Jülich<br />
GmbH, Forschungszentrum Karlsruhe<br />
GmbH. Aufgabe ist die Errichtung, der<br />
Betrieb und die Weiterentwicklung einer<br />
Speicherringanlage als Synchrotronstrahlungsquelle<br />
für Zwecke der Grundlagenund<br />
der angewandten Forschung. Bis zum<br />
Ablauf des Jahres 2007 haben BESSY und<br />
die <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> die entgeltliche<br />
Bereitstellung eines Leistungskontingents<br />
mittels Kooperationsvertrag vereinbart. Nutzer<br />
aus der MPG sind überwiegend das Fritz-<br />
Haber-Institut, Berlin, das <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<br />
Institut für Mikrostrukturphysik, Halle, das<br />
<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für Plasmaphysik, Garching/Greifswald,<br />
sowie das <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<br />
Institut für Metallforschung, Stuttgart.<br />
Centro Astronómico Hispano Alemán,<br />
Agrupación de Interés Económico (CAHA,<br />
A.I.E.), Almería/Spanien<br />
Das Centro Astronómico Hispano Alemán<br />
wird von der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> und<br />
dem Consejo Superior de Investigaciones<br />
Científicas (CSIC) gemeinsam je zur Hälfte<br />
finanziert. Gegenstand des Unternehmens<br />
ist der Betrieb des Calar Alto Observatoriums.<br />
Partner in der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong><br />
ist das <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für Astronomie<br />
in Heidelberg. Zum 1. März 2006<br />
wird Dr. Joao Alves neuer Direktor am<br />
Observatorium und löst den ehemaligen<br />
Direktor Dr. Roland Gredel ab.<br />
Deutsches Klimarechenzentrum<br />
GmbH, Hamburg<br />
<strong>Gesellschaft</strong>er sind die <strong>Max</strong>-<br />
<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>, die Freie und Hansestadt<br />
Hamburg (vertreten durch die Universität<br />
Hamburg), GKSS Forschungszentrum<br />
Geesthacht GmbH und das Alfred-Wegener-<br />
Institut für Polar- und Meeresforschung,<br />
Bremerhaven. Als überregionale Serviceeinrichtung<br />
stellt das DKRZ Rechenzeit und<br />
technische Unterstützung für die Durchführung<br />
von Simulationsrechnungen mit aufwändigen<br />
numerischen Modellen für die<br />
Klimaforschung und verwandte Gebiete bereit.<br />
Seit dem Frühjahr 2003 steht den Nutzern<br />
am DKRZ ein neues Höchstleistungsrechnersystem<br />
(HLRE) mit einer 100-fachen<br />
Rechnerleistung im Vergleich zum bisherigen<br />
Rechnersystem zur Verfügung, das zur<br />
internationalen Spitzengruppe der Höchstleistungsrechner<br />
zählt. Die Nutzer aus der<br />
MPG kommen vorrangig aus den <strong>Max</strong>-<br />
<strong>Planck</strong>-Instituten für Meteorologie in Hamburg,<br />
für Chemie in Mainz sowie für Biogeochemie<br />
in Jena.<br />
Deutsches Ressourcenzentrum<br />
für Genomforschung<br />
GmbH, Berlin<br />
<strong>Gesellschaft</strong>er sind die <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>,<br />
das Deutsche Krebsforschungszentrum,<br />
Heidelberg, und das <strong>Max</strong>-Delbrück-<br />
Centrum für molekulare Medizin, Berlin.<br />
Aufgabe des aus dem Deutschen Humange-
nom-Projekt heraus entstandenen Unternehmens<br />
ist zum einen als zentrale Infrastruktureinrichtung<br />
die Bereitstellung von<br />
Referenzmaterialien sowie der Aufbau, die<br />
Aktualisierung und Bereitstellung von genomanalytischen<br />
Daten in der Primärdatenbank,<br />
die von Wissenschaftlern im In- und<br />
Ausland genutzt werden kann. Zum anderen<br />
entwickelt das RZPD als überregionale Serviceeinrichtung<br />
neue Werkzeuge und deren<br />
Anwendungsmöglichkeiten für wissenschaftliche<br />
Fragestellungen der Genomforschung,<br />
um so den Fortschritt der Arbeit von Forschungsgruppen<br />
zu katalysieren.<br />
European Incoherent Scatter Scientific<br />
Association (EISCAT), Kiruna, Schweden<br />
Das internationale Forschungsvorhaben<br />
EISCAT (European Incoherent Scatter<br />
Facility) wird gemeinsam durchgeführt und<br />
finanziert von den nationalen Forschungsräten,<br />
Akademien oder Wissenschaftsgesellschaften<br />
der Bundesrepublik Deutschland<br />
(<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>), Finnlands (Suomen<br />
Akatemia), Frankreichs (Centre National<br />
de la Recherche Scientifique), Großbritanniens<br />
(Particle Physics and Astronomy<br />
Research Council), Norwegens (Norges Forskningsrad)<br />
und Schwedens (Naturvetenskapliga<br />
Forskningsradet). Es dient der Erforschung<br />
der Ionosphäre. Seit April 1996 ist<br />
auch Japan mit dem National Institute of<br />
Polar Research an EISCAT beteiligt. Die privatrechtliche<br />
Projektträgerschaft (Stiftung<br />
nach schwedischem Recht) für das Forschungsvorhaben<br />
hat ihren Sitz in Schweden.<br />
EISCAT verfügt über eine Sende- und<br />
Empfangsstation in Tromsö und seit 1996<br />
auch auf Svalbard sowie Empfangsstationen<br />
bei Kiruna und Sodankylä. Partner in der<br />
<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> ist das MPI für<br />
Aeronomie in Katlenburg-Lindau. Die MPG<br />
hat ihr Engagement zwischenzeitlich aufgekündigt<br />
und wird ab 31.12.2006 nicht mehr<br />
als <strong>Gesellschaft</strong>er in EISCAT involviert sein.<br />
<strong>Gesellschaft</strong> für wissenschaftliche Datenverarbeitung<br />
mbH Göttingen<br />
Die <strong>Gesellschaft</strong> wird von der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<br />
<strong>Gesellschaft</strong> und der Georg-August-Universität<br />
Göttingen gemeinsam je zur Hälfte<br />
finanziert. Ihr Zweck ist es, im Dienst der<br />
Wissenschaft, Probleme mithilfe von<br />
Rechenanlagen zu lösen. In diesem Zusammenhang<br />
betreibt sie wissenschaftliche Forschung<br />
auf dem Gebiet der Informatik und<br />
fördert die Ausbildung von Fachkräften für<br />
Rechenanlagen. Das Leistungsangebot für<br />
die MPG hat sich verlagert vom „Maschinenzentrum“<br />
hin zur Schaffung und Betreuung<br />
von Netzen und anderen Dienstleistungen.<br />
Geschäftsführer ist Prof. Dr. Bernhard<br />
Neumair<br />
Institut de Radio Astronomie Millimétrique<br />
(IRAM), Grenoble/Frankreich<br />
Das Institut für Radioastronomie im mm-<br />
Wellenbereich wird von der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<br />
<strong>Gesellschaft</strong>, dem Centre National de la<br />
Recherche Scientifique, Frankreich, und<br />
dem Instituto Geographico Nacional, Spanien,<br />
gemeinsam betrieben. Es besteht aus<br />
einem zentralen Laboratorium in Grenoble<br />
mit Beobachtungsstationen auf dem Loma<br />
de Dilar (30-Meter-Teleskop) in Spanien<br />
und auf dem Plateau de Bure (Interferometer<br />
mit sechs 15-Meter-Teleskopen) in<br />
Frankreich und erlaubt die Beobachtung<br />
kosmischer Radiosignale von weniger als<br />
einem Millimeter kürzester Wellenlänge.<br />
Partner in der MPG ist das <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<br />
Institut für Radioastronomie in Bonn.<br />
Submillimeter Telescope Observatory (SMTO)<br />
Das Observatorium wird gemeinsam mit der<br />
University of Arizona betrieben. Partner in<br />
der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> ist das <strong>Max</strong>-<br />
<strong>Planck</strong>-Institut für Radioastronomie in<br />
Bonn.<br />
Z ENTRALE A NGELEGENHEITEN<br />
75
J AHRESBERICHT 2005<br />
76<br />
Weitere Einrichtungen<br />
Archiv zur Geschichte der<br />
<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>,<br />
Berlin<br />
Tagungsstätte<br />
Harnack-Haus Berlin<br />
Tagungsstätte <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<br />
Haus Heidelberg<br />
Tagungs- und Gästehaus<br />
<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Haus Tübingen<br />
Tagungsstätte Schloss<br />
Large Binocular Telescope-Corporation<br />
(LBTC), Tucson, Arizona/USA<br />
Das Large Binocular Telescope (LBT) ist das<br />
größte astronomische Teleskop der Nordhalbkugel.<br />
Es ermöglicht die Beobachtung<br />
entstehender Planetensysteme und entferntester<br />
Quasare und Galaxien. Das 120 Mio.<br />
US-$ teure Observatorium wurde von einem<br />
internationalen Konsortium unter amerikanischer<br />
Leitung (LBTC) entwickelt und<br />
2004 fertig gestellt. Die deutschen Partner –<br />
das Astrophysikalische Institut Potsdam, die<br />
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg (die<br />
Landessternwarte Heidelberg wurde im Zuge<br />
einer Umstrukturierung in die Universität<br />
Heidelberg eingegliedert) und die <strong>Max</strong>-<br />
<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> für die <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<br />
Institute für Astronomie, für extraterrestrische<br />
Physik und für Radioastronomie – sind<br />
mittels einer gemeinsamen <strong>Gesellschaft</strong><br />
bürgerlichen Rechts unter dem Namen<br />
„LBT-Beteiligungsgesellschaft“ (LBTB) mit<br />
25% an der LBTC beteiligt. Der <strong>Max</strong>-<br />
<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> stehen rund 80% der<br />
deutschen Beobachtungszeiten zu.<br />
Fachinformationszentrum Karlsruhe, <strong>Gesellschaft</strong><br />
für wissenschaftlich-technische Information<br />
GmbH, Eggenstein-Leopoldshafen (FIZ)<br />
Die <strong>Gesellschaft</strong> hat die Aufgabe, wissenschaftliche<br />
und technische Informationsdienstleistungen<br />
auf den Fachgebieten<br />
Astronomie und Astrophysik, Energie, Kernforschung<br />
und Kerntechnik, Luft- und<br />
Raumfahrt, Weltraumforschung, Mathematik,<br />
Informatik und Physik zu erbringen<br />
oder verfügbar zu machen sowie alle dafür<br />
erforderlichen Tätigkeiten auszuführen.<br />
<strong>Gesellschaft</strong>er sind die <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>,<br />
die Fraunhofer <strong>Gesellschaft</strong>, die<br />
Deutsche Physikalische <strong>Gesellschaft</strong>, der<br />
Verein Deutscher Ingenieure VDI, die<br />
<strong>Gesellschaft</strong> für Informatik, die Deutsche<br />
Mathematiker-Vereinigung, der Bund, der<br />
Freistaat Bayern, die Freie und Hansestadt<br />
Bremen, die Freie und Hansestadt Hamburg,<br />
die Länder Berlin, Baden-Württemberg,<br />
Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-<br />
Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland,<br />
Schleswig-Holstein, der Freistaat Sachsen<br />
und der Freistaat Thüringen.<br />
Ringberg, Rottach-Egern wissenschaft im dialog<br />
Wissenschaft im Dialog gGmbH, Berlin (WID)<br />
Gegenstand des Unternehmens ist die Förderung<br />
des Dialogs zwischen Wissenschaft<br />
und <strong>Gesellschaft</strong> unter besonderer Berücksichtigung<br />
aktueller öffentlicher Kommunikationsformen,<br />
die Förderung des Verständnisses<br />
zwischen Wissenschaft, Forschung<br />
und Öffentlichkeit, die Information über<br />
Methoden und Prozesse wissenschaftlicher<br />
Forschung sowie die Verdeutlichung der gegenseitigen<br />
Wechselwirkung und Abhängigkeiten<br />
von Wissenschaft, Wirtschaft und<br />
<strong>Gesellschaft</strong>. <strong>Gesellschaft</strong>er sind die <strong>Max</strong>-<br />
<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>, die Arbeitsgemeinschaft<br />
industrieller Forschungsvereinigungen<br />
„Otto von Guericke“, das Forschungszentrum<br />
Jülich GmbH, die Stiftung zur Förderung<br />
der Hochschulkonferenz, der Deutsche<br />
Verband Technisch-Wissenschaftlicher<br />
Vereine, die <strong>Gesellschaft</strong> Deutscher Naturforscher<br />
und Ärzte, die Wissenschaftsgemeinschaft<br />
Gottfried Wilhelm Leibniz, der<br />
Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft,<br />
die Deutsche Forschungsgemeinschaft<br />
und die Fraunhofer <strong>Gesellschaft</strong>.
KATRIN REINDL<br />
BEREICH____<br />
AUSBILDUNGSLEITERIN BIOLOGIELABORANTEN<br />
INSTITUT____<br />
MPI FÜR BIOCHEMIE/NEUROBIOLOGIE, MARTINSRIED<br />
MOTIVATION____<br />
ICH HABE HIER ENGEN KONTAKT ZUR LABORARBEIT<br />
UND KANN GLEICHZEITIG MEIN WISSEN AN JUNGE<br />
LEUTE WEITERGEBEN – DAS MACHT MIR EINFACH<br />
SPASS.
» Ich habe hier engen Kontakt zur Laborarbeit und<br />
kann gleichzeitig mein Wissen an junge Leute<br />
weitergeben – das macht mir einfach Spaß. «<br />
FRAGE<br />
Sie leiten hier am Institut die Ausbildung für die Biologielaboranten. Derzeit betreuen<br />
Sie acht Auszubildende. Wie sieht das Lehrangebot in einer Forschungseinrichtung aus?<br />
A N T W O R T Zu den allgemein geforderten Pflichtqualifikationen bieten wir eine Ausbildung in<br />
sechs Wahlqualifikationen an: in der Molekularbiologie, der Biochemie und Immunologie, der Zellkulturtechnik,<br />
der Pharmakologie und Zoologie sowie in der Chromatografie. Dank der Unterstützung<br />
des MPI für Psychiatrie haben wir auch den nach der Ausbildungsordnung geforderten Diagnostik-<br />
Teil. In den ersten acht Wochen lernen die Auszubildenden bei uns im Lehrlabor grundlegende Techniken<br />
wie das Pipettieren, Wiegen, Erstellen von Verdünnungsreihen etc.. Danach durchlaufen sie die<br />
verschiedenen Abteilungen und Servicegruppen im Haus, wo sie in der Regel 8-12 Wochen arbeiten.<br />
Mit der Ausbildung von Biologielaboranten hat das Institut vor zwei Jahren Neuland betreten.<br />
Wie war der Einstieg für Sie und wie suchen Sie Ihre Auszubildenden aus?<br />
Inhaltlich gab es noch keine Vorarbeit, aber erfreulicherweise fand ich ein fast vollständig ausgestattetes<br />
Lehrlabor vor. Noch bevor ich meine Stelle überhaupt offiziell angetreten habe, musste<br />
ich mit den Institutskollegen schon die ersten Auswahlgespräche führen. Wir hatten 150 Bewerbungen<br />
auf vier Ausbildungsplätze, im letzten Jahr waren es sogar 230. Gute Chancen haben Bewerber<br />
mit einem sehr guten Realschulabschluss oder einem guten Abitur. Wichtig ist auch, dass die kleine<br />
Gruppe Auszubildender gut miteinander harmoniert. In der kommenden Bewerberrunde werden wir<br />
deshalb die Kandidatinnen und Kandidaten auch noch in einem viertägigen Praktikum testen.<br />
Insgesamt findet über 16 Wochen praktischer Unterricht im Lehrlabor statt. Gibt es auch theoretische<br />
Unterrichtseinheiten, die nicht an der Berufsschule stattfinden?<br />
Das inhaltliche Spektrum an der Berufsschule ist zwangsläufig sehr breit. Im Rahmen der innerbetrieblichen<br />
Ausbildung werden bestimmte Inhalte vertieft oder – vor dem Hintergrund der Arbeiten<br />
am Institut – ergänzt, manches muss einfach auch noch mal erklärt werden. Da es keine Lehrbücher<br />
für Biologielaboranten gibt, erstelle ich die Skripte selber. Diese müssen auf den Rahmenlehrplan und<br />
die Prüfungen der IHK abgestimmt sein. Im Mai bei der Abschlussprüfung Teil I wird sich zeigen, ob<br />
ich meine Azubis adäquat vorbereitet habe. Da fiebere ich schon ein bisschen mit.<br />
Sie haben nach dem Abitur selber eine Ausbildung zur Biologielaborantin absolviert. Ist Lernen<br />
für Sie noch ein Thema und wie sehen Sie die Entwicklungen in diesem Beruf?<br />
Im Labor gibt es immer wieder neue Methoden und Geräte. Da muss man sich schon auf dem<br />
Laufenden halten. Ich habe mir vorgenommen, wenigstens alle zwei Jahre an einer Fortbildung teilzunehmen.<br />
Darüber hinaus schätze ich den Erfahrungsaustausch mit Kollegen. Wir stellen fest, dass<br />
der Anspruch an den Laborantenberuf immer weiter steigt. Ich würde behaupten, das Theoriewissen<br />
erreicht heute Vordiplomslevel. Daher genügt auch kein Hauptschulabschluss mehr für diese dreieinhalbjährige<br />
Ausbildung. Realschüler mit guten bis sehr guten Leistungen in den naturwissenschaftlichen<br />
Fächern und Abiturienten mit einem Biologie-Leistungskurs sind dafür eindeutig besser<br />
gerüstet.
Personelle Zusammensetzung<br />
der Organe<br />
Präsident<br />
Peter Gruss, Prof. Dr., München,<br />
Wissenschaftliches Mitglied des<br />
<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituts für biophysikalische<br />
Chemie (Karl-Friedrich-Bonhoeffer-<br />
Institut), Göttingen<br />
Verwaltungsrat<br />
Präsident – Vorsitzender<br />
Peter Gruss, Prof. Dr., München,<br />
Wissenschaftliches Mitglied des<br />
<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituts für biophysikalische<br />
Chemie (Karl-Friedrich-Bonhoeffer-<br />
Institut), Göttingen<br />
Vizepräsidenten<br />
Herbert Jäckle, Prof. Dr.,<br />
Wissenschaftliches Mitglied und Direktor<br />
am <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für biophysikalische<br />
Chemie (Karl-Friedrich-Bonhoeffer-<br />
Institut), Göttingen<br />
Kurt Mehlhorn, Prof. Dr. Dr.-Ing. E. h.,<br />
Wissenschaftliches Mitglied und Direktor<br />
am <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für Informatik,<br />
Saarbrücken<br />
Günter Stock, Prof. Dr. Dr. h. c., Präsident<br />
der Berlin-Brandenburgischen Akademie<br />
der Wissenschaften, Berlin<br />
Rüdiger Wolfrum, Prof. Dr. Dr. h. c.,<br />
Wissenschaftliches Mitglied und Direktor<br />
am <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für ausländisches<br />
öffentliches Recht und Völkerrecht,<br />
Heidelberg<br />
Schatzmeister<br />
Hans-Jürgen Schinzler, Dr., Vorsitzender<br />
des Aufsichtsrats der Münchener Rückversicherungs-<strong>Gesellschaft</strong>,<br />
München<br />
Weitere Mitglieder<br />
Stefan Marcinowski, Dr., Mitglied des<br />
Vorstands der BASF AG, Ludwigshafen<br />
Joachim Milberg, Prof. Dr.-Ing., Vorsitzender<br />
des Aufsichtsrats der Bayerischen<br />
Motorenwerke AG, München<br />
Vorstand<br />
Der Verwaltungsrat bildet zusammen mit<br />
der Generalsekretärin, Dr. Barbara Bludau,<br />
München, den Vorstand im Sinne des<br />
Gesetzes.<br />
Senat<br />
Vorsitzender<br />
Peter Gruss, Prof. Dr., Präsident der<br />
<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>, München,<br />
Wissenschaftliches Mitglied des <strong>Max</strong>-<br />
<strong>Planck</strong>-Instituts für biophysikalische<br />
Chemie (Karl-Friedrich-Bonhoeffer-<br />
Institut), Göttingen<br />
Wahlsenatoren<br />
Sir Richard John Brook, Prof. Dr. Dr. h. c.<br />
mult., Director of the Leverhulme Trust,<br />
London, Großbritannien<br />
Gerhard Cromme, Dr., Vorsitzender des<br />
Aufsichtsrats der ThyssenKrupp AG,<br />
Düsseldorf<br />
Z ENTRALE A NGELEGENHEITEN<br />
Stand: März 2006<br />
79
J AHRESBERICHT 2005<br />
80<br />
Franz Fehrenbach, Vorsitzender der<br />
Geschäftsführung der Robert Bosch<br />
GmbH, Stuttgart<br />
Kurt von Figura, Prof. Dr. Dr. h. c.,<br />
Präsident der Universität Göttingen<br />
Angela D. Friederici, Prof. Dr., Stellv.<br />
Vorsitzende des Wissenschaftlichen Rates<br />
der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>, Wissenschaftliches<br />
Mitglied und Direktorin am<br />
<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für Kognitions- und<br />
Neurowissenschaften, Leipzig<br />
Winfried Hassemer, Prof. Dr. Dr. h. c.<br />
mult., Vizepräsident des Bundesverfassungsgerichts,<br />
Karlsruhe<br />
Wolfgang Huber, Prof. Dr., Bischof der<br />
Evangelischen Landeskirche Berlin-<br />
Brandenburg-schlesische Oberlausitz sowie<br />
Vorsitzender des Rates der Evangelischen<br />
Kirche in Deutschland, Berlin<br />
Herbert Jäckle, Prof. Dr., Vizepräsident<br />
der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>, Wissenschaftliches<br />
Mitglied und Direktor am<br />
<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für biophysikalische<br />
Chemie (Karl-Friedrich-Bonhoeffer-<br />
Institut), Göttingen<br />
Klaus von Klitzing, Prof. Dr. Dr. h. c.<br />
mult., Wissenschaftliches Mitglied und<br />
Direktor am <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für<br />
Festkörperforschung, Stuttgart<br />
Olaf Kübler, Prof. Dr., ehem. Präsident<br />
der Eidgenössischen Technischen Hochschule<br />
Zürich, Küsnacht, Schweiz<br />
Erika Mann, Mitglied des Europäischen<br />
Parlaments, Brüssel, Belgien<br />
Stefan Marcinowski, Dr., Mitglied des<br />
Verwaltungsrats der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>,<br />
Mitglied des Vorstands der BASF<br />
AG, Ludwigshafen<br />
Kurt Mehlhorn, Prof. Dr. Dr.-Ing. E. h.,<br />
Vizepräsident der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>,<br />
Wissenschaftliches Mitglied und Direktor<br />
am <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für Informatik,<br />
Saarbrücken<br />
Hartmut Michel, Prof. Dr. Dr. h. c. Dr. h. c.,<br />
Wissenschaftliches Mitglied und Geschäftsführender<br />
Direktor des <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<br />
Instituts für Biophysik, Frankfurt/Main<br />
Joachim Milberg, Prof. Dr.-Ing., Mitglied<br />
des Verwaltungsrats der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<br />
<strong>Gesellschaft</strong>, Vorsitzender des Aufsichtsrats<br />
der Bayerischen Motorenwerke AG,<br />
München<br />
Christiane Nüsslein-Volhard, Prof. Dr. Dr.<br />
h. c. mult., Wissenschaftliches Mitglied<br />
und Direktorin am <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für<br />
Entwicklungsbiologie, Tübingen<br />
Arend Oetker, Dr., Präsident des Stifterverbandes<br />
für die Deutsche Wissenschaft<br />
e. V., Essen, sowie Geschäftsführender<br />
<strong>Gesellschaft</strong>er der Dr. Arend Oetker<br />
Holding GmbH & Co. KG, Berlin<br />
Heinrich v. Pierer, Prof. Dr.,<br />
Vorsitzender des Aufsichtsrats der Siemens<br />
AG, München<br />
Matthias Platzeck, Ministerpräsident des<br />
Landes Brandenburg, Potsdam<br />
Fritz F. Pleitgen, Prof., Intendant des<br />
Westdeutschen Rundfunks, Köln<br />
Dieter Rampl, Chairman, HypoVereinsbank<br />
AG, München<br />
Wolfgang Schäuble, Dr., Bundesminister<br />
des Innern, Berlin
Hans-Jürgen Schinzler, Dr., Schatzmeister<br />
der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>, Vorsitzender<br />
des Aufsichtsrats der Münchener Rückversicherungs-<strong>Gesellschaft</strong>,<br />
München<br />
Dagmar Schipanski, Prof. Dr.-Ing. Dr. h. c.,<br />
Präsidentin des Thüringer Landtags, Erfurt<br />
Hubertus Schmoldt, Vorsitzender der<br />
Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie,<br />
Energie, Hannover<br />
Gesine Schwan, Prof. Dr., Präsidentin der<br />
Europa-Universität Viadrina Frankfurt<br />
(Oder)<br />
Nikolaus Schweickart, Dr. h. c. mult.,<br />
Vorsitzender des Vorstands der ALTANA<br />
AG, Bad Homburg<br />
Günter Stock, Prof. Dr. Dr. h. c.,<br />
Vizepräsident der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>,<br />
Präsident der Berlin-Brandenburgischen<br />
Akademie der Wissenschaften, Berlin<br />
Klaus Tschira, Dr. h. c., Geschäftsführender<br />
<strong>Gesellschaft</strong>er der Klaus Tschira<br />
Stiftung gGmbH, Heidelberg<br />
Gerhard Wegner, Prof. Dr. Dr. h. c.,<br />
Wissenschaftliches Mitglied und Direktor<br />
am <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für Polymerforschung,<br />
Mainz<br />
Rüdiger Wolfrum, Prof. Dr. Dr. h. c.,<br />
Vizepräsident der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>,<br />
Wissenschaftliches Mitglied und Direktor<br />
am <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für ausländisches<br />
öffentliches Recht und Völkerrecht,<br />
Heidelberg<br />
Christian Wulff, Ministerpräsident des<br />
Landes Niedersachsen, Hannover<br />
Amtssenatoren<br />
Barbara Bludau, Dr., als Generalsekretärin<br />
der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>, München<br />
Harald Engelhardt, Dr., wissenschaftlicher<br />
Mitarbeiter des <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituts für<br />
Biochemie, Martinsried, als von der Biologisch-Medizinischen<br />
Sektion des Wissenschaftlichen<br />
Rates der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong><br />
gewähltes Mitglied<br />
Kurt Faltlhauser, Prof. Dr., Bayerischer<br />
Staatsminister der Finanzen, München,<br />
als Vertreter der Länder<br />
Werner Gatzer, Staatssekretär im Bundesministerium<br />
der Finanzen, Berlin,<br />
als Vertreter des Bundes<br />
Thomas Goppel, Dr., Bayerischer Staatsminister<br />
für Wissenschaft, Forschung und<br />
Kunst, München, als Vertreter der Länder<br />
Franz-Ulrich Hartl, Prof. Dr., Wissenschaftliches<br />
Mitglied und Direktor am<br />
<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für Biochemie, Martinsried,<br />
als Vorsitzender der Biologisch-<br />
Medizinischen Sektion des Wissenschaftlichen<br />
Rates der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong><br />
Dirk Hartung, Dr., als Vorsitzender des<br />
Gesamtbetriebsrates der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<br />
<strong>Gesellschaft</strong>, Berlin<br />
Dieter Hoffmann, Prof. Dr., wissenschaftlicher<br />
Mitarbeiter des <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituts<br />
für Wissenschaftsgeschichte, Berlin, als<br />
von der Geistes-, Sozial- und Humanwissenschaftlichen<br />
Sektion des Wissenschaftlichen<br />
Rates der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong><br />
gewähltes Mitglied<br />
Klaus J. Hopt 1) , Prof. Dr. Dr. Dr. h. c. mult.,<br />
Wissenschaftliches Mitglied und Direktor<br />
am <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für ausländisches<br />
und internationales Privatrecht, Hamburg,<br />
als Vorsitzender des Wissenschaftlichen<br />
Rates der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong><br />
Z ENTRALE A NGELEGENHEITEN<br />
1) Herr Hopt wurde in der Hauptversammlung<br />
2005 für die Amtszeit vom 23.<br />
Juni 2005 bis zur Hauptversammlung<br />
2011 in den Senat gewählt. Sein Mandat<br />
als Wahlsenator ruht jedoch, solange<br />
er das Amt des Vorsitzenden des<br />
Wissenschaftlichen Rates innehat, d. h.<br />
bis zur Hauptversammlung 2006.<br />
81
J AHRESBERICHT 2005<br />
82<br />
Holger Kantz, Prof. Dr., wissenschaftlicher<br />
Mitarbeiter des <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituts für<br />
Physik komplexer Systeme, Dresden, als<br />
von der Chemisch-Physikalisch-Technischen<br />
Sektion des Wissenschaftlichen<br />
Rates der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> gewähltes<br />
Mitglied<br />
Annette Schavan, Dr., Bundesministerin<br />
für Bildung und Forschung, Berlin, als Vertreterin<br />
des Bundes<br />
Robert Schlögl, Prof. Dr., Wissenschaftliches<br />
Mitglied und Direktor am Fritz-<br />
Haber-Institut der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>,<br />
Berlin, als Vorsitzender der<br />
Chemisch-Physikalisch-Technischen<br />
Sektion des Wissenschaftlichen Rates<br />
der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong><br />
Wolfgang Streeck, Prof. Dr. Dr. h. c.,<br />
Wissenschaftliches Mitglied und Direktor<br />
am <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für <strong>Gesellschaft</strong>sforschung,<br />
Köln, als Vorsitzender der<br />
Geistes-, Sozial- und Humanwissenschaftlichen<br />
Sektion des Wissenschaftlichen<br />
Rates der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong><br />
E. Jürgen Zöllner, Prof. Dr., Staatsminister<br />
für Wissenschaft, Weiterbildung, Forschung<br />
und Kultur des Landes Rheinland-<br />
Pfalz, Mainz, als Vertreter der Länder<br />
Ehrenmitglieder des Senats<br />
Reimar Lüst, Prof. Dr. Dr. h. c. mult.,<br />
Hamburg, Präsident der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<br />
<strong>Gesellschaft</strong> von 1972 bis 1984,<br />
Emeritiertes Wissenschaftliches Mitglied<br />
des <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituts für extraterrestrische<br />
Physik<br />
Heinz A. Staab, Prof. Dr. Dr. Dr. h. c.,<br />
Heidelberg, Präsident der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<br />
<strong>Gesellschaft</strong> von 1984 bis 1990,<br />
Emeritiertes Wissenschaftliches Mitglied<br />
des <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituts für medizinische<br />
Forschung<br />
Hans F. Zacher, Prof. Dr. Dr. h. c. mult.,<br />
Präsident der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> von<br />
1990 bis 1996, Emeritiertes Wissenschaftliches<br />
Mitglied des <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituts<br />
für ausländisches und internationales Sozialrecht,<br />
München<br />
Ehrensenatoren<br />
Hans Leussink, Prof. Dr.-Ing., Karlsruhe,<br />
Bundesminister a. D.<br />
Ernst-Joachim Mestmäcker, Prof. Dr. Dr.<br />
h. c., Emeritiertes Wissenschaftliches<br />
Mitglied des <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituts für ausländisches<br />
und internationales Privatrecht,<br />
Hamburg<br />
Helmut Schmidt, Dr. h. c. mult.,<br />
Hamburg, Bundeskanzler a. D.<br />
Günther Wilke, Prof. Dr. Dr. h. c. mult.,<br />
Emeritiertes Wissenschaftliches Mitglied<br />
des <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituts für Kohlenforschung<br />
(rechtsfähige Stiftung),<br />
Mülheim/Ruhr<br />
Ständige Gäste des Senats<br />
Hans-Jörg Bullinger, Prof. Dr.-Ing. Dr. h.<br />
c. mult., Präsident der Fraunhofer-<strong>Gesellschaft</strong><br />
zur Förderung der angewandten<br />
Forschung e. V., München<br />
Peter Frankenberg, Prof. Dr. Dr. h. c.,<br />
Minister für Wissenschaft, Forschung und<br />
Kunst des Landes Baden-Württemberg,<br />
Stuttgart
Barbara Ludwig, Sächsische Staatsministerin<br />
für Wissenschaft und Kunst,<br />
Dresden<br />
Frieder Meyer-Krahmer, Prof. Dr., Staatssekretär<br />
im Bundesministerium für Bildung<br />
und Forschung, Bonn<br />
Jürgen Mlynek, Prof. Dr., Präsident der<br />
Hermann von Helmholtz-Gemeinschaft<br />
Deutscher Forschungszentren e. V., Berlin<br />
Ernst Theodor Rietschel, Prof. Dr. Dr. h. c.,<br />
Präsident der Wissenschaftsgemeinschaft<br />
Gottfried Wilhelm Leibniz e. V., Bonn<br />
Peter Strohschneider, Prof. Dr., Vorsitzender<br />
des Wissenschaftsrats, Köln<br />
Ernst-Ludwig Winnacker, Prof. Dr. Dr. h.<br />
c., Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft,<br />
Bonn<br />
Margret Wintermantel, Prof. Dr., Präsidentin<br />
der Hochschulrektorenkonferenz,<br />
Bonn<br />
Senatsausschuss für Forschungsplanung<br />
Vorsitzender<br />
Peter Gruss, Prof. Dr., Präsident der <strong>Max</strong>-<br />
<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>, München, Wissenschaftliches<br />
Mitglied des <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<br />
Instituts für biophysikalische Chemie<br />
(Karl-Friedrich-Bonhoeffer-Institut),<br />
Göttingen<br />
Mitglieder von Amts wegen<br />
Barbara Bludau, Dr., Generalsekretärin<br />
der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>, München<br />
Harald Engelhardt, Dr., wissenschaftlicher<br />
Mitarbeiter des <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituts für<br />
Biochemie, Martinsried<br />
Franz-Ulrich Hartl, Prof. Dr., Vorsitzender<br />
der Biologisch-Medizinischen Sektion des<br />
Wissenschaftlichen Rates der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<br />
<strong>Gesellschaft</strong>, Wissenschaftliches Mitglied<br />
und Direktor am <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für<br />
Biochemie, Martinsried<br />
Dieter Hoffmann, Prof. Dr., wissenschaftlicher<br />
Mitarbeiter des <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituts<br />
für Wissenschaftsgeschichte, Berlin<br />
Klaus J. Hopt, Prof. Dr. Dr. Dr. h. c. mult.,<br />
Vorsitzender des Wissenschaftlichen Rates<br />
der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>, Wissenschaftliches<br />
Mitglied und Direktor am<br />
<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für ausländisches und<br />
internationales Privatrecht, Hamburg<br />
Herbert Jäckle, Prof. Dr., Vizepräsident<br />
der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>, Wissenschaftliches<br />
Mitglied und Direktor am<br />
<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für biophysikalische<br />
Chemie (Karl-Friedrich-Bonhoeffer-<br />
Institut), Göttingen<br />
Holger Kantz, Prof. Dr., wissenschaftlicher<br />
Mitarbeiter des <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituts für<br />
Physik komplexer Systeme, Dresden<br />
Kurt Mehlhorn, Prof. Dr. Dr.-Ing. E. h.,<br />
Vizepräsident der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>,<br />
Wissenschaftliches Mitglied und Direktor<br />
am <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für Informatik,<br />
Saarbrücken<br />
Robert Schlögl, Prof. Dr., Vorsitzender<br />
der Chemisch-Physikalisch-Technischen<br />
Sektion des Wissenschaftlichen Rates der<br />
<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>, Wissenschaftliches<br />
Mitglied und Direktor am Fritz-<br />
Haber-Institut der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>,<br />
Berlin<br />
Günter Stock, Prof. Dr. Dr. h. c.,<br />
Vizepräsident der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>,<br />
Präsident der Berlin-Brandenburgischen<br />
Akademie der Wissenschaften, Berlin<br />
Z ENTRALE A NGELEGENHEITEN<br />
83
J AHRESBERICHT 2005<br />
84<br />
Wolfgang Streeck, Prof. Dr. Dr. h. c.,<br />
Vorsitzender der Geistes-, Sozial- und<br />
Humanwissenschaftlichen Sektion des<br />
Wissenschaftlichen Rates der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<br />
<strong>Gesellschaft</strong>, Wissenschaftliches Mitglied<br />
und Direktor am <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für<br />
<strong>Gesellschaft</strong>sforschung, Köln<br />
Rüdiger Wolfrum, Prof. Dr. Dr. h. c.,<br />
Vizepräsident der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>,<br />
Wissenschaftliches Mitglied und Direktor<br />
am <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für ausländisches<br />
öffentliches Recht und Völkerrecht,<br />
Heidelberg<br />
Vom Senat gewählte Mitglieder<br />
Sir Richard John Brook, Prof. Dr. Dr. h. c.<br />
mult., Director of the Leverhulme Trust,<br />
London, Großbritannien<br />
Kurt von Figura, Prof. Dr. Dr. h. c.,<br />
Präsident der Universität Göttingen<br />
Olaf Kübler, Prof. Dr., ehem. Präsident der<br />
Eidgenössischen Technischen Hochschule<br />
Zürich, Küsnacht, Schweiz<br />
Nikolaus Schweickart, Dr. h. c. mult.,<br />
Vorsitzender des Vorstands der ALTANA<br />
AG, Bad Homburg<br />
Hauptversammlung<br />
Vorsitzender<br />
Peter Gruss, Prof. Dr., Präsident der<br />
<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>, München,<br />
Wissenschaftliches Mitglied des <strong>Max</strong>-<br />
<strong>Planck</strong>-Instituts für biophysikalische<br />
Chemie (Karl-Friedrich-Bonhoeffer-<br />
Institut), Göttingen<br />
Mitglieder<br />
s. Mitgliederverzeichnis der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<br />
<strong>Gesellschaft</strong><br />
Wissenschaftlicher Rat<br />
Vorsitzender<br />
Klaus J. Hopt, Prof. Dr. Dr. Dr. h. c. mult.,<br />
Wissenschaftliches Mitglied und Direktor<br />
am <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für ausländisches<br />
und internationales Privatrecht, Hamburg<br />
Stellvertretende Vorsitzende<br />
Angela D. Friederici, Prof. Dr., Wissenschaftliches<br />
Mitglied und Direktorin am<br />
<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für Kognitions- und<br />
Neurowissenschaften, Leipzig<br />
Mitglieder und Gäste<br />
s. Verzeichnis der Organe und Institute der<br />
<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong><br />
BIOLOGISCH-MEDIZINISCHE<br />
SEKTION<br />
Vorsitzender<br />
Franz-Ulrich Hartl, Prof. Dr., Wissenschaftliches<br />
Mitglied und Direktor am<br />
<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für Biochemie,<br />
Martinsried<br />
Stellvertretender Vorsitzender<br />
Lothar Willmitzer, Prof. Dr., Wissenschaftliches<br />
Mitglied und Direktor am<br />
<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für molekulare<br />
Pflanzenphysiologie, Potsdam
Schlichtungsberater<br />
Wolfgang Klinkert, Dr., wissenschaftlicher<br />
Mitarbeiter des <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituts für<br />
Neurobiologie, Martinsried<br />
Georg W. Kreutzberg, Prof. Dr.,<br />
Emeritiertes Wissenschaftliches Mitglied<br />
des <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituts für Neurobiologie,<br />
Martinsried<br />
Dieter Oesterhelt, Prof. Dr., Wissenschaftliches<br />
Mitglied und Direktor am <strong>Max</strong>-<br />
<strong>Planck</strong>-Institut für Biochemie, Martinsried<br />
CHEMISCH-PHYSIKALISCH-<br />
TECHNISCHE SEKTION<br />
Vorsitzender<br />
Robert Schlögl, Prof. Dr., Wissenschaftliches<br />
Mitglied und Direktor am Fritz-<br />
Haber-Institut der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>,<br />
Berlin<br />
Stellvertretender Vorsitzender<br />
Martin Stratmann, Prof. Dr., Wissenschaftliches<br />
Mitglied und Direktor am<br />
<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für Eisenforschung<br />
GmbH, Düsseldorf<br />
Schlichtungsberater<br />
Dietrich Hesse, Priv.-Doz. Dr., wissenschaftlicher<br />
Mitarbeiter des <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<br />
Instituts für Mikrostrukturphysik, Halle<br />
(Saale)<br />
Hans Wolfgang Spiess, Prof. Dr.,<br />
Wissenschaftliches Mitglied und Direktor<br />
am <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für Polymerforschung,<br />
Mainz<br />
Elmar Zeitler, Prof. Dr., Emeritiertes<br />
Wissenschaftliches Mitglied des<br />
Fritz-Haber-Instituts der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<br />
<strong>Gesellschaft</strong>, Berlin<br />
GEISTES-, SOZIAL- UND HUMAN-<br />
WISSENSCHAFTLICHE SEKTION<br />
Vorsitzender<br />
Wolfgang Streeck, Prof. Dr. Dr. h. c.,<br />
Wissenschaftliches Mitglied und Direktor<br />
am <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für <strong>Gesellschaft</strong>sforschung,<br />
Köln<br />
Stellvertretender Vorsitzender<br />
Reinhard Zimmermann, Prof. Dr. Dr. h. c.<br />
mult., Wissenschaftliches Mitglied und<br />
Direktor am <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für ausländisches<br />
und internationales Privatrecht,<br />
Hamburg<br />
Schlichtungsberater<br />
Hans-Jörg Albrecht, Prof. Dr. Dr. h. c.,<br />
Wissenschaftliches Mitglied und Direktor<br />
am <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für ausländisches<br />
und internationales Strafrecht, Freiburg<br />
Julian Kliemann, Prof. Dr., wissenschaftlicher<br />
Mitarbeiter der Bibliotheca<br />
Hertziana – <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für Kunstgeschichte,<br />
Rom, Italien<br />
Otto Gerhard Oexle, Prof. Dr. Dr. h. c.<br />
mult., Emeritiertes Wissenschaftliches<br />
Mitglied des <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituts für<br />
Geschichte, Göttingen<br />
Z ENTRALE A NGELEGENHEITEN<br />
85
J AHRESBERICHT 2005<br />
86<br />
Standorte der Forschungseinrichtungen<br />
der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong><br />
Institut / Forschungsstelle<br />
Teilinstitut / Außenstelle<br />
Sonstige Forschungseinrichtung<br />
Stand: 1. April 2006<br />
Münster<br />
Kaiserslautern<br />
Darmstadt<br />
Seewiesen<br />
Erlangen
Bad Münstereifel<br />
Radio-Observatorium Effelsberg<br />
(Außenstelle des MPI für Radioastronomie, Bonn)<br />
Bad Nauheim<br />
● MPI für Herz- und Lungenforschung<br />
Berlin<br />
● MPI für Bildungsforschung<br />
● Fritz-Haber-Institut der MPG<br />
● MPI für molekulare Genetik<br />
● MPI für Infektionsbiologie<br />
● MPI für Wissenschaftsgeschichte<br />
Bonn<br />
● MPI zur Erforschung von Gemeinschaftsgütern<br />
● MPI für Mathematik<br />
● MPI für Radioastronomie<br />
(Außenstelle s. Bad Münstereifel)<br />
Bremen<br />
● MPI für marine Mikrobiologie<br />
Darmstadt<br />
MPFg Mechanik der Polymere<br />
an der TU Darmstadt<br />
Dortmund<br />
● MPI für molekulare Physiologie<br />
Dresden<br />
● MPI für Physik komplexer Systeme<br />
● MPI für chemische Physik fester Stoffe<br />
● MPI für mol. Zellbiologie und Genetik<br />
Düsseldorf<br />
● MPI für Eisenforschung GmbH<br />
Erlangen<br />
MPFg Optik, Information und Photonik<br />
an der Universität Erlangen-Nürnberg<br />
Frankfurt am Main<br />
● MPI für Biophysik<br />
● MPI für Hirnforschung<br />
● MPI für europäische Rechtsgeschichte<br />
Freiburg<br />
● MPI für Immunbiologie<br />
● MPI für ausländisches und internationales<br />
Strafrecht<br />
Garching<br />
● MPI für Astrophysik<br />
● MPI für extraterrestrische Physik<br />
● MPI für Plasmaphysik<br />
(s. auch Greifswald)<br />
● MPI für Quantenoptik<br />
Göttingen<br />
● MPI für biophysikalische Chemie<br />
● MPI für Dynamik und Selbstorganisation<br />
● MPI für Geschichte<br />
● MPI für experimentelle Medizin<br />
Greifswald<br />
Teilinstitut Greifswald des MPI für<br />
Plasmaphysik, Garching<br />
Halle an der Saale<br />
● MPI für ethnologische Forschung<br />
● MPI für Mikrostrukturphysik<br />
● MPFs für Enzymologie der Proteinfaltung<br />
Hamburg<br />
● MPI für Meteorologie<br />
● MPI für ausländisches und<br />
internationales Privatrecht<br />
MPAg für strukturelle Molekularbiologie<br />
am DESY (Proteindynamik, Zytoskelett)<br />
Hannover<br />
● MPI für experimentelle Endokrinologie<br />
Teilinstitut Hannover des MPI für<br />
Gravitationsphysik, Potsdam<br />
Heidelberg<br />
● MPI für Astronomie<br />
● MPI für Kernphysik<br />
● MPI für medizinische Forschung<br />
● MPI für ausländisches öffentliches<br />
Recht und Völkerrecht<br />
Jena<br />
● MPI für Biogeochemie<br />
● MPI für chemische Ökologie<br />
● MPI zur Erforschung von Wirtschaftssystemen<br />
(ab 1. 07. 05 MPI für Ökonomik)<br />
Kaiserslautern<br />
Teilinstitut des MPI für Softwaresysteme<br />
im Aufbau (s.a. Saarbrücken)<br />
Katlenburg-Lindau<br />
● MPI für Sonnensystemforschung<br />
Köln<br />
● MPI für <strong>Gesellschaft</strong>sforschung<br />
● MPI für neurologische Forschung<br />
mit Klaus-Joachim-Zülch-Laboratorien der<br />
<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> und der Medizinischen<br />
Fakultät der Universität zu Köln<br />
● MPI für Züchtungsforschung<br />
Leipzig<br />
● MPI für evolutionäre Anthropologie<br />
● MPI für Kognitons- und Neurowissenschaften<br />
(Arbeitsbereich Psychologie s.<br />
München)<br />
● MPI für Mathematik in den Naturwissenschaften<br />
Magdeburg<br />
● MPI für Dynamik komplexer<br />
technischer Systeme<br />
Mainz<br />
● MPI für Chemie<br />
● MPI für Polymerforschung<br />
Marburg<br />
● MPI für terrestrische Mikrobiologie<br />
Martinsried b. München<br />
● MPI für Biochemie<br />
● MPI für Neurobiologie<br />
Mülheim an der Ruhr<br />
● MPI für bioanorganische Chemie<br />
● MPI für Kohlenforschung<br />
(rechtsfähige Stiftung)<br />
Z ENTRALE A NGELEGENHEITEN<br />
München<br />
● MPI für Geistiges Eigentum, Wettbewerbsund<br />
Steuerrrecht<br />
● MPI für Physik<br />
● MPI für Psychiatrie<br />
Arbeitsbereich Psychologie des MPI für<br />
Kognitions- und Neurowissenschaften,<br />
Leipzig<br />
● MPI für ausländisches und internationales<br />
Sozialrecht<br />
Münster<br />
● MPI für molekulare Biomedizin im Aufbau<br />
Plön<br />
● MPI für Limnologie<br />
(Außenstellen s. Schlitz sowie Manaus, Brasilien)<br />
Potsdam<br />
● MPI für Gravitationsphysik<br />
(Teilinstitut s. Hannover)<br />
● MPI für Kolloid- und Grenzflächenforschung<br />
● MPI für molekulare Pflanzenphysiologie<br />
Radolfzell<br />
Vogelwarte Radolfzell, Außenstelle des<br />
MPI für Ornithologie, Seewiesen<br />
Rostock<br />
● MPI für demografische Forschung<br />
Saarbrücken<br />
● MPI für Informatik<br />
Teilinstitut des MPI für Softwaresysteme<br />
im Aufbau (s.a. Kaiserslautern)<br />
Schlitz<br />
Limnologische Flußstation Schlitz<br />
(Außenstelle des MPI für Limnologie, Plön)<br />
Seewiesen<br />
● MPI für Ornithologie<br />
(Außenstelle s. Radolfzell)<br />
Stuttgart<br />
● MPI für Festkörperforschung<br />
● MPI für Metallforschung<br />
Tübingen<br />
● MPI für Entwicklungsbiologie<br />
● MPI für biologische Kybernetik<br />
Friedrich-Miescher-Laboratorium für<br />
biologische Arbeitsgruppen in der MPG<br />
Standorte im Ausland<br />
Florenz, Italien<br />
● Kunsthistorisches Institut in Florenz – MPI<br />
Nijmegen, Niederlande<br />
● MPI für Psycholinguistik<br />
Rom, Italien<br />
● Bibliotheca Hertziana –<br />
MPI für Kunstgeschichte<br />
Manaus, Brasilien<br />
Außenstelle Manaus/Amazonas des MPI<br />
für Limnologie, Plön<br />
87
J AHRESBERICHT 2005<br />
88<br />
Präsident<br />
repräsentiert die <strong>Gesellschaft</strong> und entwirft die Grundzüge ihrer Wissenschaftspolitik; sorgt für eine vertrauensvolle<br />
Zusammenarbeit innerhalb der <strong>Gesellschaft</strong>; ist Vorsitzender von Verwaltungsrat, Senat<br />
und Hauptversammlung; wird von vier Vizepräsidenten unterstützt<br />
Generalsekretär(in)<br />
unterstützt den Präsidenten;<br />
leitet die Generalverwaltung<br />
Generalverwaltung<br />
führt die laufenden Geschäfte der <strong>Gesellschaft</strong>;<br />
unterstützt die Organe und die Institute<br />
Senat<br />
(bis zu 32 von der Hauptversammlung gewählte Senatoren und 15 Amtssenatoren)<br />
wählt den Präsidenten und die weiteren Mitglieder des Verwaltungsrats und entscheidet über die<br />
Bestellung des Generalsekretärs; beschließt über Institutsgründungen und -schließungen, die Berufung<br />
der Wissenschaftlichen Mitglieder und die Satzungen der Institute; entscheidet über die Beteiligung an<br />
anderen Einrichtungen, die Aufnahme Fördernder Mitglieder und über Ehrungen durch die <strong>Gesellschaft</strong>;<br />
stellt den Gesamthaushaltsplan und den Jahresbericht fest und beschließt die Jahresrechnung<br />
Hauptversammlung<br />
(besteht aus Mitgliedern der <strong>Gesellschaft</strong>)<br />
wählt die Mitglieder des Senats; beschließt über Änderungen<br />
der <strong>Gesellschaft</strong>ssatzung; nimmt den Jahresbericht<br />
entgegen; prüft und genehmigt die Jahresrechnung<br />
und erteilt dem Vorstand Entlastung<br />
Fördernde<br />
Mitglieder<br />
Ehrenmitglieder<br />
wählt<br />
Mitglieder<br />
ex officio<br />
Verwaltungsrat<br />
(besteht aus dem Präsidenten, den vier Vizepräsidenten, dem Schatzmeister sowie zwei weiteren Senatoren)<br />
berät den Präsidenten und bereitet wichtige Entscheidungen der <strong>Gesellschaft</strong> vor; stellt den Gesamthaushaltsplan,<br />
den Jahresbericht und die Jahresrechnung auf; führt durch den Präsidenten die Aufsicht<br />
über die Generalverwaltung; bildet zusammen mit der Generalsekretärin den Vorstand i. S. des Gesetzes<br />
wählt<br />
Wissenschaftliche<br />
Mitglieder<br />
leiten<br />
Wissenschaftlicher Rat<br />
(besteht aus den Wissenschaftlichen<br />
Mitgliedern und einem wissenschaftlichen<br />
Mitarbeiter aus jedem<br />
Institut)<br />
Biologisch-<br />
Medizinische<br />
Sektion<br />
Kuratorien<br />
fördern die Kontakte<br />
der Institute<br />
zum gesellschaftlichen<br />
Umfeld<br />
Chemisch-<br />
Physikalisch-<br />
Technische<br />
Sektion<br />
Geistes-,<br />
Human und<br />
Soziawiss.<br />
Sektion<br />
erörtert institutsübergreifende Angelegenheiten;<br />
berät den Senat bei<br />
Institutsgründungen, -schließungen<br />
und Berufungen<br />
<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institute<br />
betreiben wissenschaftliche Forschung frei und unabhängig<br />
Fachbeiräte<br />
bewerten und<br />
beraten in<br />
wissenschaftl.<br />
Hinsicht
ANHANG<br />
Jahresrechnung 2005<br />
der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> zur<br />
Förderung der Wissenschaften e.V.<br />
Erläuterungen zur Jahresrechnung 2005<br />
Als Anhang zum Jahresbericht 2005 wird der Hauptversammlung der Mitglieder der <strong>Max</strong>-<br />
<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> zur Förderung der Wissenschaften e. V. (<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>) die<br />
geprüfte Jahresrechnung 2005 1) – vorbehaltlich der satzungsgemäßen Behandlung durch<br />
den Verwaltungsrat in der Sitzung am 12. Juli 2006 und durch den Senat in der Sitzung am<br />
13. Juli 2006 – zur Prüfung und Genehmigung in der Sitzung am 13. Juli 2006 vorgelegt.<br />
Die Jahresrechnung 2005 besteht aus:<br />
• Einnahmen- und Ausgabenrechnung 2005 (Seite 90)<br />
• Vermögensübersicht zum 31.12.2005 (Seite 96 ff.)<br />
Sie umfasst die Jahresabschlüsse der rechtlich unselbständigen Institute und Einrichtungen<br />
sowie der zentralen Abrechnungskreise des Haushaltes.<br />
Die rechtlich selbständigen Institute:<br />
• <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für Eisenforschung GmbH, Düsseldorf,<br />
• <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für Kohlenforschung (rechtsfähige Stiftung), Mülheim/Ruhr,<br />
legten für 2005 je einen gesonderten Abschluss vor 2) .<br />
1 Die Abteilung Revision der Generalverwaltung 2<br />
Die <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> und die <strong>Max</strong>der<br />
<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> hat die Jahres-<br />
<strong>Planck</strong>-Institute für Eisenforschung GmbH und<br />
rechnung 2005 entsprechend dem ihr von der<br />
für Kohlenforschung (rechtsfähige Stiftung) bil-<br />
Hauptversammlung der Mitglieder in 2005 erden<br />
hinsichtlich der Zuwendung eine Antragsteilten<br />
Prüfungsauftrag geprüft und einen uneingemeinschaft. Die Zuwendungen werden den<br />
geschränkten Bestätigungsvermerk erteilt.<br />
in der Antragsgemeinschaft vertretenen Körper-<br />
Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Deloitte & schaften gewährt. Hinsichtlich der Abrechnung<br />
Touche GmbH, München, hat den in der Jahres- legen die <strong>Gesellschaft</strong>en eigene Verwendungsrechnung<br />
enthaltenen Jahresabschluss des<br />
nachweise vor, die von der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Gesell-<br />
<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituts für Plasmaphysik (Hausschaft in den Gesamtverwendungsnachweis<br />
halt B) und die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft für die Zuwendungsgeber integriert werden.<br />
Rödl & Partner GmbH, München, den Jahres-<br />
Sie sind jedoch nicht Bestandteil der Jahresabschluss<br />
des Privaten Vermögens der <strong>Max</strong>-<br />
rechnung der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> zur<br />
<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> – entsprechend den von der<br />
Hauptversammlung der Mitglieder 2005 erteilten<br />
Prüfungsaufträgen – geprüft. Beiden Jahresabschlüssen<br />
wurden uneingeschränkte Bestätigungsvermerke<br />
erteilt.<br />
Förderung der Wissenschaften e. V.<br />
J AHRESRECHNUNG 2005<br />
89
J AHRESBERICHT 2005<br />
90<br />
I. Einnahmen- und Ausgabenrechnung<br />
Das Rechnungsjahr 2005 schloss für die <strong>Max</strong>-<br />
<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> mit Einnahmen und<br />
Ausgaben in Höhe von 1.405,1 Mio. EUR<br />
(2004: 1.372,0 Mio. EUR) und einem Zuwachs<br />
gegenüber dem Vorjahr von 33,1 Mio.<br />
EUR (2,4%) ab.<br />
Die Erhöhung der Einnahmen ist hauptsächlich<br />
auf den Zuwachs der Anteilsfinanzierung<br />
und die Auflösung der übertragbaren<br />
Mittel des Allgemeinen Haushalts aus<br />
dem Vorjahr zurückzuführen.<br />
Einnahmen<br />
Eigene Einnahmen<br />
Öffentliche Zuschüsse zur<br />
institutionellen Förderung<br />
• Anteilsfinanzierung<br />
• Sonderfinanzierung<br />
Zuschüsse zur Projektförderung<br />
Ausgaben<br />
Personalausgaben<br />
Sächliche Ausgaben<br />
Zuschüsse (ohne Investitionen)<br />
Ausgaben für Baumaßnahmen<br />
und sonstige Investitionen<br />
Zuführungen an noch abzurechnende<br />
Zuschüsse<br />
Die Einnahmen wurden im Allgemeinen<br />
Haushalt im Wesentlichen zur Finanzierung<br />
der Nachwuchsförderung und von Forschungsgruppen<br />
(Zuschüsse ohne Investitionen)<br />
und zusätzlich beim <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut<br />
für Plasmaphysik für Personal verwendet.<br />
Die nachfolgende Übersicht stellt die Einnahmen<br />
und Ausgaben des Rechnungsjahres<br />
im Vergleich zum Vorjahr dar. Die Veränderung<br />
gegenüber dem Vorjahr ist absolut<br />
und prozentual für jeden Posten angegeben.<br />
.<br />
2005 2004<br />
Veränderung<br />
Mio. EUR % Mio. EUR % Mio. EUR % zum<br />
Vorjahr<br />
71,4 5,1 75,5 5,5 -4,1 -5,4<br />
1.135,8 80,8 1.101,7 80,3 34,1 3,1<br />
6,1 0,4 7,2 0,5 -1,1 -15,3<br />
191,8 13,7 187,6 13,7 4,2 2,2<br />
1.405,1 100,0 1.372,0 100,0 33,1 2,4<br />
577,4 41,1 567,8 41,4 9,6 1,7<br />
364,6 25,9 360,2 26,2 4,4 1,2<br />
105,2 7,5 94,3 6,9 10,9 11,6<br />
260,3 18,6 262,9 19,2 -2,6 -1,0<br />
1.307,5 93,1 1.285,2 93,7 22,3 1,7<br />
97,6 6,9 86,8 6,3 10,8 12,4<br />
1.405,1 100,0 1.372,0 100,0 33,1 2,4<br />
Die Einnahmen und Ausgaben sowie wesentliche<br />
Veränderungen gegenüber dem<br />
Vorjahr werden nachfolgend näher erläutert.
Einnahmen<br />
Die Einnahmen der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong><br />
stiegen in 2005 um 33,1 Mio. EUR<br />
(2,4%) auf 1.405,1 Mio. EUR.<br />
Die eigenen Einnahmen gingen um 4,1 Mio.<br />
EUR (-5,4%) auf 71,4 Mio. EUR zurück.<br />
Öffentliche Zuschüsse zur<br />
institutionellen Förderung<br />
Anteilsfinanzierung<br />
Sonderfinanzierung<br />
Die im Berichtsjahr erhaltenen Zuschüsse<br />
zur Anteilsfinanzierung untergliedern sich in<br />
folgende Posten:<br />
• Zuwachs der von Bund und Ländern für<br />
den Allgemeinen Haushalt gewährten Zuschüsse<br />
3 um 28,6 Mio. EUR (3,0%) auf<br />
972,9 Mio. EUR<br />
• Zuwachs der sonstigen Zuschüsse der Länder<br />
bzw. Dritter für Investitionen um 6,4 Mio.<br />
EUR auf 10,7 Mio. EUR<br />
Die öffentlichen Zuschüsse zur institutionellen<br />
Förderung erhöhten sich insgesamt um<br />
32,9 Mio. EUR (3,0%) auf 1.141,9 Mio.<br />
EUR, wie aus der nachfolgenden Aufstellung<br />
ersichtlich ist:<br />
2005 2004<br />
3 Zuschüsse ohne die Zuwendungen für die<br />
rechtlich selbständigen Institute im Rahmen<br />
der Antragsgemeinschaft. Im Haushaltsvollzug<br />
wurden Zuwendungen an die Institute für<br />
Eisenforschung GmbH und Kohlenforschung<br />
(rechtsfähige Stiftung) in Höhe von 1,2 Mio.<br />
EUR aus dem Allgemeinen Haushalt umgesetzt.<br />
4<br />
Veränderung<br />
Mio. EUR % Mio. EUR % Mio. EUR % zum<br />
Vorjahr<br />
1.135,8 99,5 1.101,7 99,4 34,1 3,1<br />
6,1 0,5 7,2 0,6 -1,1 -15,3<br />
1.141,9 100,0 1.108,9 100,0 33,0 3,0<br />
• Erhöhung der Förderung des <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<br />
Instituts für Plasmaphysik um insgesamt<br />
9,5 Mio. EUR (9,3%) auf 111,7 Mio. EUR 4<br />
• Minderung der Auflösung der übertragbaren<br />
Reste aus Vorjahren aus Zuschüssen um<br />
10,5 Mio. EUR auf 40,5 Mio. EUR<br />
Die Position enthält neben der Anteilsfinanzierung<br />
von Bund und Sitzländern (Bayern und<br />
Mecklenburg-Vorpommern) im Verhältnis von<br />
90:10 die Finanzierung durch EURATOM.<br />
J AHRESRECHNUNG 2005<br />
91
J AHRESBERICHT 2005<br />
Aufgliederung der Einnahmen 2004 / 2005<br />
92<br />
Mio. EUR<br />
1200<br />
1000<br />
800<br />
600<br />
400<br />
200<br />
0<br />
2004<br />
2005<br />
Die Sonderfinanzierung sank in 2005 um<br />
1,1 Mio. EUR (-15,3%) auf 6,1 Mio. EUR.<br />
Die Zuschüsse zur Projektförderung stiegen<br />
in 2005 um 4,2 Mio. EUR (2,2%) auf 191,8<br />
Mio. EUR.<br />
75,5 71,4<br />
1.101,7<br />
1.135,8<br />
Eigene Einnahmen Öffentliche Zuschüsse;<br />
Anteilsfinanzierung<br />
Das nachfolgende Diagramm zeigt die<br />
Bedeutung der öffentlichen Zuschüsse zur<br />
Finanzierung der Forschungsvorhaben der<br />
<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>:<br />
7,2 6,1<br />
Öffentliche Zuschüsse;<br />
Sonderfinanzierung<br />
187,6<br />
Zuschüsse zur<br />
Projektförderung<br />
191,8
Ausgaben<br />
Die Ausgaben stiegen in 2005 um 22,3 Mio.<br />
EUR (1,7%) auf 1.307,5 Mio. EUR. Die<br />
einzelnen Posten sowie ihre Veränderung<br />
567,8<br />
Personalausgaben<br />
577,4<br />
360,2<br />
364,6<br />
Sächliche Ausgaben<br />
gegenüber dem Vorjahr werden nachfolgend<br />
– auch im Hinblick auf die einleitend genannten<br />
Einflussfaktoren – näher erläutert.<br />
94,3<br />
105,2<br />
Zuschüsse<br />
(ohne Investitionen)<br />
262,9<br />
260,3<br />
Ausgaben für Baumaßnahmen<br />
und sonstige<br />
Investitionen<br />
2004<br />
2005<br />
J AHRESRECHNUNG 2005<br />
Aufgliederung der Ausgaben 2004 / 2005<br />
600 Mio. EUR<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0<br />
93
J AHRESBERICHT 2005<br />
94<br />
Die Personalausgaben erhöhten sich 2005<br />
um 9,6 Mio. EUR (1,7%) auf 577,4 Mio.<br />
EUR. Auf die Höhe der Personalkosten des<br />
Allgemeinen Haushalts wirkt sich weiterhin<br />
das Konsolidierungsprogramm sowie die<br />
zurückhaltende Personalpolitik der Institute<br />
aus.<br />
Die sächlichen Ausgaben stabilisieren sich bei<br />
einem Zuwachs von 4,4 Mio. EUR (1,2%) auf<br />
364,6 Mio. EUR.<br />
Die Förderung des wissenschaftlichen<br />
Nachwuchses ist weiterhin ein strategischer<br />
Schwerpunkt mit einem überdurch-<br />
Die Zuführungen an noch abzurechnende<br />
Zuschüsse sind um 10,8 Mio. EUR (12,4%)<br />
auf 97,6 Mio. EUR gestiegen. Der Anstieg ist<br />
im Wesentlichen auf die Mehrung der über-<br />
schnittlichen Zuwachs von 5,4 Mio. EUR<br />
(7,6%) auf insgesamt 77,5 Mio. EUR neben<br />
der Förderung von Forschungsgruppen an<br />
Universitäten und sonstigen Einrichtungen<br />
mit einer Ausgabenerhöhung von 5,5 Mio.<br />
EUR (24,8%) auf 27,7 Mio. EUR. Somit<br />
stiegen in 2005 die Zuschüsse (ohne Investitionen)<br />
um 10,9 Mio. EUR (11,6%) auf<br />
105,2 Mio. EUR.<br />
In 2005 wurde weiterhin in hohem Maße<br />
(260,3 Mio. EUR) investiert, so dass die<br />
Ausgaben für Baumaßnahmen und sonstige<br />
Investitionen nur geringfügig um 2,6 Mio.<br />
EUR (1,0%) zurückgingen.<br />
Zuführungen an noch abzurechnende Zuschüsse<br />
tragbaren Mittel der Anteilsfinanzierung des<br />
Allgemeinen Haushalts mit 6,5 Mio. EUR<br />
und der Projektförderung 4,2 Mio. EUR zurückzuführen.
Zusammengefasst zeigt sich die Entwicklung<br />
– bezogen auf die zur Verfügung stehenden<br />
Mittel – auch an der veränderten<br />
Ausgabenstruktur und der eingestellten<br />
Zuführung an noch abzurechnenden Zuschüssen:<br />
Die Personalausgaben bleiben mit einem<br />
Anteil von 41,4% in 2005 zu 41,1% in 2004<br />
an der Mittelverwendung nahezu konstant.<br />
43,4<br />
41,4<br />
Personalausgaben<br />
41,1<br />
26,4 26,2<br />
Sächliche<br />
Ausgaben<br />
25,9<br />
6,8<br />
6,9<br />
Zuschüsse<br />
(ohne<br />
Investitionen)<br />
Die sächlichen Ausgaben ebenso wie die<br />
Zuführung an noch abzuführende Zuschüsse<br />
veränderten sich ebenfalls nur geringfügig.<br />
Die Zuschüsse (ohne Investitionen) weisen<br />
über die Jahre ein stetiges Wachstum von<br />
6,8% in 2003 zu 7,5% in 2005 auf. Die investiven<br />
Ausgaben sanken zwar von 19,2% auf<br />
18,6%, blieben jedoch über dem hohen<br />
Niveau von 2003.<br />
16,4<br />
19,2<br />
18,6<br />
7,5 7,0 6,9<br />
6,3<br />
Ausgaben für<br />
Baumaßnahmen<br />
und sonstige<br />
Investitionen<br />
Zuführungen<br />
an noch<br />
abzurechnende<br />
Zuschüsse<br />
J AHRESRECHNUNG 2005<br />
Mittelverwendung 2003 / 2004 / 2005<br />
45,0 Prozent<br />
40,0<br />
35,0<br />
30,0<br />
25,0<br />
20,0<br />
15,0<br />
10,0<br />
5,0<br />
0,0<br />
2003<br />
2004<br />
2005<br />
95
J AHRESBERICHT 2005<br />
96<br />
II. Vermögensübersicht<br />
Im Berichtszeitraum erfolgte eine Anpassung<br />
der Bilanzgliederung an die für Kapitalgesellschaften<br />
geltenden Vorgaben des § 266 HGB<br />
unter Berücksichtigung der besonderen<br />
Erfordernisse des Vereinsrechts und der Bewirtschaftungsgrundsätze<br />
und -richtlinien<br />
der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>. Die Vorjahreswerte<br />
wurden an die geänderte Bilanzgliederung<br />
angepasst.<br />
Aktiva<br />
Anlagevermögen<br />
Immaterielle Vermögensgegenstände<br />
Sachanlagen<br />
Finanzanlagen<br />
Umlaufvermögen<br />
Vorräte<br />
Forderungen<br />
Wertpapiere<br />
Kasse, Bankguthaben, Postgiroguthaben<br />
Aktive Rechnungsabgrenzungsposten<br />
Treuhandvermögen<br />
Passiva<br />
Die Erhöhung der Aktiva resultiert im Wesentlichen<br />
aus dem angewachsenen Anlagevermögen<br />
aufgrund der Investitionen (einschließlich<br />
aktivierungspflichtiger sächlicher<br />
2005<br />
Mio. EUR %<br />
Die Vermögensübersicht zum 31. Dezember<br />
2005 weist eine Bilanzsumme von 2.407,4<br />
Mio. EUR aus. Gegenüber dem Vorjahr stieg<br />
die Bilanzsumme um 75,7 Mio. EUR (3,2%).<br />
Nachfolgende Aufstellung zeigt die Veränderung<br />
der einzelnen Bilanzposten zum 31.12.<br />
2005 gegenüber dem Vorjahr. Die Veränderung<br />
der Posten ist absolut und prozentual<br />
zum Vorjahr angegeben.<br />
2004<br />
Mio. EUR %<br />
Veränderung<br />
Mio. EUR %<br />
21,0 0,9 16,6 0,7 4,4 26,6<br />
2.069,5 86,0 2.013,6 86,3 56,0 2,8<br />
111,0 4,6 109,6 4,7 1,4 1,3<br />
2.201,5 91,5 2.139,8 91,7 61,8 2,9<br />
7,0 0,3 6,9 0,3 0,1 1,4<br />
2.407,4 100,0 2.331,8 100,0 75,7 3,2<br />
9,5 6,3 3,2 50,8<br />
Reinvermögen<br />
2.039,2 84,8 1.970,4 84,5 68,8 3,5<br />
Rückstellungen 217,2 9,0 220,0 9,4 -2,8 -1,3<br />
Verbindlichkeiten<br />
- gegenüber Kreditinstituten<br />
- aus Lieferungen und Leistungen<br />
- gegenüber verbundenen Unternehmen<br />
und Unternehmen mit denen ein<br />
Beteiligungsverhältnis besteht<br />
Sonstige Verbindlichkeiten<br />
Passive Rechnungsabgrenzungsposten<br />
Treuhandverpflichtungen<br />
8,3 0,3 8,9 0,4 -0,6 -6,7<br />
83,8 3,5 101,8 4,4 -18,0 -17,7<br />
0,5 0,0 0,4 0,0 0,1 25,0<br />
106,3 4,4 74,0 3,2 32,3 43,6<br />
198,9 8,2 185,1 8,0 13,8 7,5<br />
2005<br />
Mio. EUR %<br />
2004<br />
Mio. EUR %<br />
Veränderung<br />
Mio. EUR %<br />
1,6 0,1 1,7 0,1 -0,1 -5,9<br />
35,4 1,5 33,6 1,4 1,8 5,4<br />
3,5 0,1 0,1 0,0 3,5 3.500,0<br />
11,2 0,5 16,2 0,7 -5,0 -30,9<br />
51,7 2,1 51,6 2,2 0,2 0,4<br />
99,3 4,1 89,8 3,9 9,5 10,6<br />
2.407,4 100,0 2.331,8 100,0 75,7 3,2<br />
9,5 6,3 3,2 50,8<br />
Ausgaben), die sich auf der Passivseite in<br />
einer Erhöhung des Reinvermögens widerspiegelt.<br />
Die übrigen Bilanzposten verändern<br />
sich nur geringfügig.
Aktiva<br />
Das Anlagevermögen stieg um 61,8 Mio.<br />
EUR (2,9%) auf 2.201,5 Mio. EUR.<br />
Der auf Seite 102 beigefügte Anlagenspiegel<br />
zeigt die Buchwertentwicklung der immateriellen<br />
Vermögensgegenstände und des Sachanlagevermögens<br />
in 2005. Insgesamt wurden<br />
Zugänge in Höhe von 394,8 Mio. EUR aktiviert.<br />
Durch Abgänge verringerte sich der Bestand<br />
um 109,4 Mio. EUR. Die Abschreibungen<br />
beliefen sich auf 225,3 Mio. EUR.<br />
Die Finanzanlagen erhöhten sich um 1,4<br />
Mio. EUR (1,3%) auf 111,0 Mio. EUR.<br />
Das Umlaufvermögen weist einen Zuwachs<br />
von 13,8 Mio. EUR (7,5%) auf 198,9 Mio.<br />
EUR aus, bedingt durch die Erhöhung der<br />
liquiden Mittel, denen eine Minderung der<br />
Forderungen gegenübersteht.<br />
Der Bestand an Vorräten blieb mit 8,3 Mio.<br />
EUR nahezu unverändert. In der Position<br />
sind im Wesentlichen die Materialbestände<br />
der Institute ausgewiesen.<br />
2.139,8<br />
Anlagevermögen<br />
2.201,5<br />
185,1<br />
Umlaufvermögen<br />
Die Forderungen sanken gegenüber dem Vorjahr<br />
um insgesamt 18,0 Mio. EUR (-17,7%)<br />
auf 83,8 Mio. EUR.<br />
Die Wertpapiere des Umlaufvermögens werden<br />
gegenüber dem Vorjahr nahezu unverändert<br />
mit 0,5 Mio. EUR ausgewiesen.<br />
Der Bestand an liquiden Mitteln stieg um<br />
32,3 Mio. EUR (43,6%) auf 106,3 Mio.<br />
EUR. In der Position sind die Kassenbestände,<br />
laufenden Bankguthaben und Festgelder<br />
ausgewiesen.<br />
Die aktiven Rechnungsabgrenzungsposten veränderten<br />
sich gegenüber dem Vorjahr geringfügig<br />
um 0,1 Mio. EUR (1,4%) auf 7,0 Mio.<br />
EUR.<br />
Das Treuhandvermögen erhöhte sich um 3,2<br />
Mio. EUR auf 9,5 Mio. EUR. Unter dieser<br />
Position werden u. a. ausgereichte Projektmittel<br />
innerhalb des 6. Rahmenprogramms<br />
der Europäischen Kommission an Koordinatoren<br />
der MPG zur treuhänderischen Verwaltung<br />
ausgewiesen.<br />
198,9<br />
6,9<br />
Aktive Rechnungsabgrenzungsposten<br />
7,0<br />
Aktiva 2004 / 2005<br />
2000 Mio. EUR<br />
1500<br />
1000<br />
500<br />
0<br />
2004<br />
2005<br />
J AHRESRECHNUNG 2005<br />
97
J AHRESBERICHT 2005<br />
98<br />
Passiva 2004 / 2005<br />
Mio. EUR<br />
2000<br />
1500<br />
1000<br />
500<br />
0<br />
2004<br />
2005<br />
Passiva<br />
Das Reinvermögen der <strong>Gesellschaft</strong> stieg<br />
gegenüber dem Vorjahr um 68,8 Mio. EUR<br />
(3,5%) auf 2.039,2 Mio. EUR. Der Zuwachs<br />
korrespondiert weitgehend mit der Veränderung<br />
des Anlagevermögens.<br />
Die Rückstellungen sanken um 2,8 Mio.<br />
EUR (-1,3%) auf 217,2 Mio. EUR. Die<br />
Rückstellungen für Pensionen belaufen<br />
sich dabei auf 202,4 Mio. EUR.<br />
1.970,4<br />
2.039,2<br />
220,0 217,2<br />
Die Verbindlichkeiten erhöhten sich insgesamt<br />
gegenüber dem Vorjahr um 0,2 Mio.<br />
EUR (0,4%) auf 51,7 Mio. EUR.<br />
Die passiven Rechnungsabgrenzungsposten<br />
stiegen um 9,5 Mio. EUR (10,6%) auf 99,3<br />
Mio. EUR. In der Position sind noch abzurechnende<br />
Zuschüsse aus übertragbaren<br />
Mitteln mit 96,7 Mio. EUR sowie sonstige<br />
passive Rechnungsabgrenzungsposten mit<br />
2,6 Mio. EUR ausgewiesen.<br />
51,6 51,7<br />
89,8 99,3<br />
Reinvermögen Rückstellungen Verbindlichkeiten Passive Rechnungsabgrenzungsposten
<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> zur Förderung der Wissenschaften e.V.<br />
Einnahmen- und Ausgabenrechnung für das Kalenderjahr 2005<br />
Einnahmen<br />
Eigene Einnahmen<br />
Öffentliche Zuschüsse zur<br />
institutionellen Förderung<br />
• Anteilsfinanzierung<br />
• Sonderfinanzierung<br />
Zuschüsse zur Projektförderung<br />
Gesamt<br />
Ausgaben<br />
Personalausgaben<br />
Sächliche Ausgaben<br />
Zuschüsse (ohne Investitionen)<br />
Ausgaben für Baumaßnahmen<br />
und sonstige Investitionen<br />
Zuführung an noch abzurechnende<br />
Zuschüsse<br />
Gesamt<br />
2005<br />
EUR<br />
2004<br />
EUR<br />
71.458.641,34 75.504.326,99<br />
1.135.782.331,00 1.101.697.200,79<br />
6.094.930,57 7.209.181,29<br />
191.761.376,79 187.617.175,48<br />
1.405.097.279,70 1.372.027.884,55<br />
577.356.309,18 567.830.550,36<br />
364.637.013,99 360.184.894,44<br />
105.149.431,97 94.326.185,53<br />
260.319.658,44 262.935.149,52<br />
1.307.462.413,58 1.285.276.779,85<br />
97.634.866,12 86.751.104,70<br />
1.405.097.279,70 1.372.027.884,55<br />
J AHRESRECHNUNG 2005<br />
99
J AHRESBERICHT 2005<br />
100<br />
<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> zur Förderung der Wissenschaften e.V.<br />
Aktiva<br />
A. Anlagevermögen<br />
I. Immaterielle Vermögensgegenstände<br />
1. Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte<br />
und ähnliche Rechte sowie<br />
Lizenzen an solchen Rechten<br />
II. Sachanlagen<br />
1. Grundstücke und grundstücksgleiche<br />
Rechte und Bauten einschließlich<br />
Bauten auf fremden Grundstücken<br />
2. Technische Anlagen und Maschinen<br />
3. Andere Anlagen, Betriebs- und<br />
Geschäftsausstattung<br />
4. Anlagen im Bau<br />
III. Finanzanlagen<br />
1. Beteiligungen<br />
2. Wertpapiere<br />
3. Sonstige Ausleihen<br />
B. Umlaufvermögen<br />
I. Vorräte<br />
II. Forderungen und sonst. Vermögensstände<br />
1. Forderungen aus Lief. u. Leistungen<br />
2. Forderungen gegenüber verbundenen<br />
Unternehmen und Unternehmen mit<br />
denen ein Beteiligungsverhältnis besteht<br />
3. Sonstige Vermögensgegenstände<br />
III. Wertpapiere<br />
IV. Kasse, Bankguthaben, Postgiroguthaben<br />
C. Aktive Rechnungsabgrenzungsposten<br />
Nachrichtlich:<br />
Treuhandvermögen<br />
EUR<br />
31.12.2005<br />
EUR<br />
31.12.2004<br />
TEUR<br />
20.976.602,89 16.559,7<br />
1.152.153.696,05 1.106.694,0<br />
392.080.227,84 367.310,0<br />
209.548.912,58 202.691,7<br />
315.734.832,68 2.069.517.669,15 337.027,8<br />
1.587.991,75 1.628,4<br />
101.988.585,26 99.907,7<br />
7.450.835,46 111.027.412,47 8.063,5<br />
8.306.278,89 8.895,2<br />
5.051.250,52 18.948,1<br />
20.652,32 16,5<br />
78.706.873,63 83.778.776,47 82.731,4<br />
499.722,05 366,4<br />
106.311.370,20 74.022,1<br />
6.940.549,82 6.938,7<br />
2.407.358.381,94 2.331.801,2<br />
9.455.953,93 6.314,9
Vermögensübersicht zum 31. Dezember 2005<br />
Passiva<br />
A. Reinvermögen<br />
B. Rückstellungen<br />
1. Rückstellungen für Pensionen und<br />
ähnliche Verpflichtungen<br />
2. Sonstige Rückstellungen<br />
C. Verbindlichkeiten<br />
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinst.<br />
2. Verbindlichkeiten aus Lief. u. Leistungen<br />
3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen<br />
Unternehmen und Unternehmen mit<br />
denen ein Beteiligungsverhältnis besteht<br />
4. Sonstige Verbindlichkeiten<br />
D. Passive Rechnungsabgrenzungsposten<br />
Nachrichtlich:<br />
Treuhandverpflichtungen<br />
EUR<br />
31.12.2005<br />
EUR<br />
31.12.2004<br />
TEUR<br />
2.039.167.009,19 1.970.497,5<br />
202.412.229,00 219.936,8<br />
14.835.664,50 217.247.893,50 30,0<br />
1.598.972,25 1.658,2<br />
35.401.943,86 33.563,6<br />
3.531.238,00 64,7<br />
11.134.997,79 51.667.151,90 16.247,3<br />
99.276.327,35 89.803,1<br />
2.407.358.381,94 2.331.801,2<br />
9.455.953,93 6.314,9<br />
J AHRESRECHNUNG 2005<br />
101
J AHRESBERICHT 2005<br />
I. Immaterielle Vermögensgegenstände<br />
1.1. Konzessionen, gewerbliche<br />
Schutzrechte und<br />
ähnliche Rechte sowie<br />
Lizenzen an solchen<br />
Rechten<br />
II. Sachanlagen<br />
1. Grundstücke, grundstücksgleiche<br />
Rechte und<br />
Bauten einschl. Bauten<br />
auf fremden Grundstücken<br />
2. Technische Anlagen und<br />
Maschinen<br />
3. Andere Anlagen und<br />
Maschinen<br />
4. Anlagen im Bau<br />
Gesamt<br />
102<br />
<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> zur Förderung der Wissenschaften e.V.<br />
Anlagenspiegel zum 31. Dezember 2005<br />
Buchwert Zugang/ Abgang Umgliederung Abschreibung Buchwert<br />
01.01.2005 Zuschreibung 31.12.2005<br />
EUR EUR EUR EUR EUR EUR<br />
16.559.688,14 9.398.401,53 92.851,53 116.690,00 5.005.325,25 20.976.602,89<br />
1.106.694.041,67 109.138.162,49 8.231.653,04 8.288.725,18 63.735.580,25 1.152.153.696,05<br />
367.310.037,31 141.317.505,57 1.572.218,50 15.781.539,08 130.756.635,62 392.080.227,84<br />
202.691.748,59 31.833.695,62 1.672.525,35 2.474.671,52 25.778.677,80 209.548.912,58<br />
337.027.772,61 103.152.194,34 97.783.507,74 -26.661.625,78 0,75 315.734.832,68<br />
2.013.723.600,18 385.441.558,02 109.259.904,63 -116.690,00 220.270.894,42 2.069.517.669,15<br />
2.030.283.288,32 394.839.959,55 109.352.756,16 0,00 225.276.219,67 2.090.494.272,04