03.12.2012 Aufrufe

Fact Finding Mission - Max-Planck-Gesellschaft

Fact Finding Mission - Max-Planck-Gesellschaft

Fact Finding Mission - Max-Planck-Gesellschaft

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

JAHRESBERICHT<br />

2005


INTERVIEW MIT DEM PRÄSIDENTEN<br />

Die Globalisierung in der Wissenschaft mitgestalten<br />

POLITISCHE LEITLINIEN<br />

Kooperation Ausland<br />

Kooperation Wirtschaft<br />

Kopperation Inland<br />

Nachwuchsförderung<br />

AUS DEN SEKTIONEN<br />

Aus der Chemisch-Physikalisch-Technischen Sektion<br />

Aus der Biologisch-Medizinischen Sektion<br />

Aus der Geistes-, Sozial- und Humanwissenschaftlichen Sektion<br />

Wissenschaftliche Rechenschaftslegung<br />

ZENTRALE ANGELEGENHEITEN<br />

Finanzen<br />

Personal<br />

Investitionen<br />

Fördernde Mitglieder<br />

Tochtergesellschaften, Beteiligungen, weitere Einrichtungen<br />

Personelle Zusammensetzung der Organe<br />

Übersicht über die Forschungseinrichtungen<br />

Organigramm der <strong>Gesellschaft</strong><br />

ANHANG<br />

Jahresrechnung<br />

3<br />

7<br />

21<br />

29<br />

39<br />

47<br />

50<br />

53<br />

54<br />

65<br />

68<br />

70<br />

72<br />

73<br />

79<br />

86<br />

88<br />

89<br />

I NHALTSVERZEICHNIS<br />

1


INTERVIEW MIT DEM PRÄSIDENTEN<br />

Die Globalisierung in der<br />

Wissenschaft mitgestalten<br />

Anfang Mai 2006 hat die <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<br />

<strong>Gesellschaft</strong> zusammen mit der Chinesischen<br />

Akademie der Wissenschaften eine Vereinbarung<br />

über die gemeinsame Ausbildung von<br />

Doktoranden unterzeichnet. Welches Ziel<br />

verfolgen Sie damit?<br />

Ich bin überzeugt, dass die Wissenschaft<br />

insgesamt gewinnt, wenn wir jungen Talenten<br />

die Chance eröffnen, frühzeitig Erfahrungen<br />

zu machen im Umgang mit anderen<br />

Kulturen und Mentalitäten. China selbst<br />

hat ein großes Interesse daran, seine Wissenschaftler<br />

stärker mit Europa zu vernetzen.<br />

Der Präsident der CAS, Professor Lu<br />

Yongxiang, hatte mich deshalb gefragt, ob<br />

Doktoranden der Graduate School der Chinesischen<br />

Akademie ihre Doktorarbeiten<br />

ganz oder zumindest teilweise an <strong>Max</strong>-<br />

<strong>Planck</strong>-Instituten bzw. an den dortigen International<br />

<strong>Max</strong> <strong>Planck</strong> Research Schools<br />

anfertigen und in Deutschland oder in China<br />

promovieren können.<br />

Wir haben dieses Angebot angenommen<br />

und werden künftig den jeweils 20 besten<br />

unter den 5000 Doktoranden, die jedes<br />

Jahr neu in die Graduate School der Chinesischen<br />

Akademie aufgenommen werden,<br />

eine Promotionsarbeit in der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<br />

<strong>Gesellschaft</strong> anbieten. Wir können so hervorragende<br />

Hochschulabsolventen aus China<br />

für unsere Institute gewinnen. Denn<br />

eines darf man nicht vergessen: Der globale<br />

Wettbewerb um die besten Köpfe in der<br />

Wissenschaft hat sich in den vergangenen<br />

Jahren weiter verschärft.<br />

Wissenschaftssysteme konkurrieren also weltweit<br />

darum, wie sie junge Forscherinnen und<br />

Forscher am besten ausbilden und dauerhaft<br />

an sich binden?<br />

Unsere Zukunftsfähigkeit hängt davon ab,<br />

ob wir den Zustrom von hoch motivierten<br />

und exzellent ausgebildeten Wissenschaftlern<br />

sichern können. National werden wir<br />

diese kritische Masse nicht aufbringen –<br />

und das galt auch schon vor dem demografischen<br />

Wandel in Deutschland. Das<br />

Schicksal unseres Landes entscheidet sich<br />

deshalb mehr und mehr auch im Kampf um<br />

Talente.<br />

Es gibt längst einen globalen Wissenschaftler-Markt<br />

– Spitzenleute forschen dort, wo<br />

sie für ihre Arbeit die optimalen Bedingungen<br />

finden. Die <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong><br />

besitzt ganz eindeutig Anziehungskraft auf<br />

Wissenschaftler aus der ganzen Welt: Jeder<br />

vierte Wissenschaftler, der bei uns unter<br />

Vertrag ist, hat eine ausländische Staatsbürgerschaft<br />

– das gilt auch für die Direktoren.<br />

Von den über 10 000 studentischen Hilfskräften,<br />

Doktoranden, Postdocs, Forschungsstipendiaten<br />

und Gastwissenschaftlern<br />

kommt sogar mehr als die Hälfte aus<br />

dem Ausland.<br />

Und es gelingt uns auch immer wieder,<br />

führende Vertreter einer Disziplin von<br />

renommierten ausländischen Universitäten<br />

nach Deutschland zu holen – wie zum Beispiel<br />

Theodor W. Hänsch, der 1986 von der<br />

US-amerikanischen Eliteuniversität Stan-<br />

Prof. Peter Gruss, Präsident der<br />

<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong><br />

I NTERVIEW<br />

3


J AHRESBERICHT 2005<br />

4<br />

ford nach München kam und im vergangenen<br />

Jahr mit dem Nobelpreis für Physik<br />

ausgezeichnet wurde.<br />

Welche Instrumente hat die <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong><br />

entwickelt, um wissenschaftlichen<br />

Nachwuchs aus dem Ausland zu rekrutieren?<br />

Ganz allgemein verfügen die <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<br />

Institute über zusätzliche Mittel für die<br />

Förderung von wissenschaftlichem Nachwuchs.<br />

Das ermöglicht ihnen über den eigentlichen<br />

Stellenplan hinaus Doktoranden<br />

und Postdocs zu unterstützen. Ein wichtiges<br />

Förderinstrument sind dann die International<br />

<strong>Max</strong> <strong>Planck</strong> Research Schools – sie geben<br />

nicht nur der Zusammenarbeit mit den<br />

Universitäten neue Impulse, sondern tragen<br />

maßgeblich dazu bei, dass der Forschungsstandort<br />

Deutschland international an Attraktivität<br />

gewinnt. An den 43 bestehenden<br />

Research Schools arbeiten inzwischen über<br />

1700 Doktoranden aus 85 verschiedenen<br />

Ländern.<br />

Darüber hinaus versuchen wir, exzellente<br />

Nachwuchswissenschaftler, die hier an den<br />

<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituten hervorragende Arbeit<br />

geleistet haben, über Partnergruppen an<br />

uns zu binden: Sie können bis zu fünf Jahre<br />

an einem leistungsfähigen und angemessen<br />

ausgestatteten Labor ihres Herkunftslandes<br />

weiter forschen, sofern das Forschungsthema<br />

auch im Interesse des vorher gastgebenden<br />

<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituts liegt. In China<br />

und Indien, in Mittel- und Osteuropa,<br />

aber auch in Südamerika entwickeln sich<br />

die mittlerweile über 30 Partnergruppen zu<br />

einem Erfolgsmodell. Für uns sind das<br />

wichtige Brückenköpfe im Ausland.<br />

In China hat die <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong><br />

im vergangenen Jahr sogar ein Partnerinstitut<br />

gegründet.<br />

Die Kooperation mit der Chinesischen Akademie<br />

der Wissenschaften hat eine lange<br />

Tradition. In den 30 Jahren der Zusammenarbeit<br />

haben über 1500 chinesische Wissenschaftler<br />

längere Zeit an <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituten<br />

geforscht und ebenso viele deutsche<br />

Wissenschaftler in China gearbeitet. Etwa<br />

ein Drittel aller Leitungs- und Direktorenpositionen<br />

in der Chinesischen Akademie<br />

ist heute mit Wissenschaftlern besetzt, die<br />

in Deutschland ausgebildet worden sind.<br />

Mit unserem Konzept der Selbständigen<br />

Nachwuchsgruppen haben wir die Bemühungen<br />

der CAS unterstützt, in China ein<br />

modernes Forschungssystem aufzubauen.<br />

Ich betrachte es als Auszeichnung und Bestätigung<br />

für die Leistungsfähigkeit und für<br />

die Attraktivität der Prinzipien und Strukturen<br />

in der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>, wenn<br />

diese Prinzipien, wie wissenschaftliche<br />

Autonomie, kollegiale Leitung, Exzellenzorientierung<br />

und strikte Qualitätskontrolle<br />

von ausländischen Partnerorganisationen<br />

als modellhaft anerkannt und quasi übernommen<br />

werden.<br />

Deutschland hat außer Bildung keine Rohstoffe<br />

– und muss daher die Wissenschaft<br />

international mitgestalten. Welche Bedeutung<br />

hat die EU für die <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>?<br />

Angesichts der in Brüssel vorhandenen<br />

Förderquellen haben wir die forschungspolitischen<br />

Aktivitäten der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-


<strong>Gesellschaft</strong> auf europäischer Ebene in den<br />

vergangenen Jahren konsequent ausgeweitet.<br />

Der Umfang der von den <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<br />

Instituten eingeworbenen EU-Mittel hat<br />

sich seit 1998 nahezu verdreifacht. Fast<br />

jeder zweite Projektantrag aus der MPG<br />

wurde bewilligt. Die Mittel sind Voraussetzung<br />

für wissenschaftliche Kooperationen<br />

mit den anderen Mitgliedstaaten – die Vernetzung<br />

der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institute innerhalb<br />

der Europäischen Union nimmt stetig<br />

zu – und sie bereiten den Boden für einen<br />

stärker auf Exzellenz ausgerichteten europäischen<br />

Forschungsraum.<br />

Deshalb liegt es in unserem Interesse, die<br />

Forschungsstrukturen auf europäischer<br />

Ebene aktiv mitzugestalten. Wir haben uns<br />

von Anfang an für einen European Research<br />

Council und damit ein Förderinstrument<br />

nach dem Vorbild der Deutschen Forschungsgemeinschaft<br />

eingesetzt und noch<br />

mehr dafür, dass ausschließlich wissenschaftliche<br />

Exzellenzkriterien entscheiden,<br />

welche Projekte mit europäischen Mitteln<br />

gefördert werden. Dass jetzt mit Paul Crutzen,<br />

Hans-Joachim Freund und Christiane<br />

Nüsslein-Volhard auch Wissenschaftler der<br />

<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> an der Umsetzung<br />

des ERC beteiligt sind, freut mich natürlich<br />

ganz besonders.<br />

Ist Wissenschaft überhaupt noch in den<br />

Grenzen von Nationalstaaten denkbar?<br />

Wissenschaft ist schon lange in hohem<br />

Maße globalisiert. Neben der Wirtschaft<br />

hat wohl kein anderes Teilsystem der<br />

<strong>Gesellschaft</strong> dieses Niveau erreicht. Die<br />

Komplexität und die Kosten vieler wissen-<br />

schaftlicher Projekte, zum Beispiel des<br />

Fusionsforschungsreaktors ITER oder des<br />

Large Binocular Telescope, aber auch der<br />

globale Charakter vieler wissenschaftlicher<br />

Probleme – nehmen Sie nur den Klimawandel<br />

oder die Biodiversität – machen es<br />

notwendig, dass Forschungsorganisationen<br />

über Landesgrenzen hinweg zusammenarbeiten.<br />

Unsere Wissenschaftler bringen<br />

sich in großem Umfang in europäische und<br />

internationale Netzwerke ein und verstärken<br />

gezielt Partnerschaften und die Präsenz<br />

an internationalen Kompetenzzentren. Derzeit<br />

laufen an die 1500 Forschungsprojekte<br />

mit 3500 Partnern in 92 Ländern.<br />

Diese internationale Ausrichtung der <strong>Max</strong>-<br />

<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> ist eine unverzichtbare<br />

Bedingung, um ihre wissenschaftliche Exzellenz<br />

und Wettbewerbsfähigkeit zu sichern.<br />

Aber wir stärken damit auch das nationale<br />

Wissenschaftssystem: In einer globalisierten<br />

<strong>Gesellschaft</strong> wird es nur international<br />

sichtbaren Spitzenorganisationen gelingen,<br />

außergewöhnliche Talente zu gewinnen.<br />

Die Anbahnung zukünftiger Wissenschaftskooperationen<br />

und die Stiftung und Pflege<br />

von langfristig Erfolg versprechenden Netzwerken<br />

stehen daher im Zentrum unserer<br />

Internationalisierungsstrategie.<br />

I NTERVIEW<br />

5


„Es sind nie Computer, Roboter und technische Einrichtungen,<br />

die zu einem Ziel führen, sondern immer<br />

Menschen...“<br />

1 2 3<br />

4 5 6<br />

1 _ THOMAS HAUBOLD S. 19<br />

2 _ ISABELLA MILCH S. 27<br />

3 _ JÜRGEN APFELBACHER S. 37<br />

4 _ GABRIELE KÜNZEL S. 45<br />

5 _ PETER WEBER S. 63<br />

6 _ KATRIN REINDL S. 77<br />

Sie arbeiten im Hintergrund – aber tatsächlich läuft ohne sie nichts: Über 5500 nichtwissenschaftliche<br />

Mitarbeiter sorgen dafür, dass der Forschungsalltag an den <strong>Max</strong>-<br />

<strong>Planck</strong>-Instituten reibungslos ablaufen kann. Verwaltung, Rechenzentrum, Bibliothek,<br />

Werkstätten und Tierhäuser sind unverzichtbare Bestandteile einer Infrastruktur, ohne<br />

die Forschung gar nicht möglich wäre. Diese Infrastruktur wird getragen von engagierten<br />

und kompetenten Mitarbeitern. Ihre Vielfalt an Perspektiven, Talenten und Erfahrungen<br />

stellt ein großes Potenzial an den <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituten dar.<br />

In diesem Jahresbericht werden sechs Kolleginnen und Kollegen stellvertretend für alle<br />

an den <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituten tätigen nichtwissenschaftlichen Mitarbeiter vorgestellt.<br />

Die Bilder und Interviews sollen einen kleinen Einblick in ihren Arbeitsalltag geben und<br />

von den persönlichen Herausforderungen berichten, denen sie sich stellen.


KOOPERATION AUSLAND – EUROPÄISCHE ZUSAMMENARBEIT<br />

<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institute können<br />

EU-Drittmittel signifikant steigern<br />

In den Jahren 2002 bis 2006 werden die <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institute schätzungsweise insgesamt<br />

140 Mio. Euro an EU-Mitteln einwerben. Hinzu kommen rund weitere 99 Mio. Euro aus<br />

dem EURATOM-Programm für das <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für Plasmaphysik. Fast jeder zweite<br />

Projektantrag aus der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> wurde bewilligt. 370 Projektbeteiligungen<br />

werden bisher von der Europäischen Union mit unterschiedlichen Laufzeiten gefördert.<br />

Seit dem 4. EU-Forschungsrahmenprogramm<br />

(1995–1998) sind die EU-Mittel<br />

der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institute von 54 Mio. Euro<br />

auf fast 140 Mio. Euro im 6. EU-Forschungsrahmenprogramm<br />

gestiegen. Die<br />

1998 gestartete EU-Initiative der <strong>Max</strong>-<br />

<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> zur verstärkten Einwerbung<br />

von Drittmitteln ist somit ein voller<br />

Erfolg, der um so höher zu bewerten ist angesichts<br />

der wachsenden nationalen und<br />

europäischen Konkurrenz und der Tatsache,<br />

dass grundlagenorientierte Forschungseinrichtungen<br />

bisher einen erschwerten Zugang<br />

zu den eher anwendungsnah gestalteten<br />

Programmen haben.<br />

Von Rahmenprogramm zu Rahmenprogramm<br />

schreitet die Vernetzung der <strong>Max</strong>-<br />

<strong>Planck</strong>-Institute innerhalb der Europäischen<br />

Union voran. Kooperationen mit den<br />

neuen Mitgliedsstaaten und weiteren Staaten<br />

Mittel- und Osteuropas sind von besonderem<br />

Interesse. Die Drittmittel der Europäischen<br />

Union spielen dabei eine immer<br />

größere Rolle – sie sind Voraussetzung für<br />

wissenschaftliche Kooperation und deren<br />

Festigung und bereiten so den Boden für einen<br />

stärker auf Exzellenz ausgerichteten<br />

europäischen Forschungsraum. Das Bemühen<br />

der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> zielt darauf,<br />

die forschungspolitische Kommunikation<br />

mit den europäischen Institutionen<br />

zu fördern und die wissenschaftlichen Themen,<br />

die für die Grundlagenforschung von<br />

Bedeutung sind, auf europäischer Ebene zu<br />

platzieren.<br />

Bereits im November 2004 hatte die MPG<br />

ihre thematischen und strukturellen Vorschläge<br />

für das 7. Forschungsrahmenprogramm<br />

veröffentlicht. Überall dort, wo eine<br />

Ergänzung der institutsbezogenen Forschung<br />

sinnvoll erscheint, wollen <strong>Max</strong>-<br />

<strong>Planck</strong>-Wissenschaftler auf europäischer<br />

P OLITISCHE L EITLINIEN<br />

Jerzy Buzek, Abgeordneter des<br />

Europäischen Parlaments und<br />

Berichterstatter für das 7. Forschungsrahmenprogramm<br />

(links),<br />

und Janez Potoc˘nik, Kommissar<br />

für Forschung<br />

Europäischer Forschungsrat – Grundlagenforschung für Europa<br />

Im September 2005 organisierten das Centre National de la Recherche Scientifique<br />

(Frankreich), der Concejo Superior de Investigaciones Scientíficas (Spanien), die Polish<br />

Academy of Sciences (Polen), die Royal Society (England) und die <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong><br />

in Brüssel eine hochrangig besetzte Konferenz mit Vertretern aus Kommission und<br />

Europäischem Parlament. Im Zentrum standen Fragen zur organisatorischen Gestaltung<br />

des ERC. Nach Auffassung der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> und ihren Partnern sollte die<br />

Leitung des ERC sowie die Verantwortung für die Programmdurchführung und das<br />

Management bei der Wissenschaft liegen. Dass die Organisationsform des ERC wissenschaftsgeleiteten<br />

Entscheidungen zugänglich sein muss, wird gestützt durch eine Studie<br />

des <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituts für ausländisches öffentliches Recht und Völkerrecht. Im Zuge<br />

der Diskussion mit den Abgeordneten des Europäischen Parlaments und Kommissar<br />

Potoc˘nik sprach sich eine große Mehrheit der anwesenden Parlamentsmitglieder für die<br />

Einrichtung eines ERC als unabhängige Institution aus, um wissenschaftsgeleitete Entscheidungen<br />

zu ermöglichen.<br />

7


J AHRESBERICHT 2005<br />

EU-Drittmittel der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institute<br />

8<br />

Geförderte Projekte<br />

Mio EUR – EURATOM (IPP)<br />

Mio EUR – eingeworbene Mittel<br />

Ebene tätig werden. Die <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institute<br />

legen großen Wert auf ein effizientes<br />

Management des künftigen Rahmenprogramms,<br />

das sich an den Bedürfnissen der<br />

Nutzer orientiert, um exzellente Forschung<br />

im europäischen Wettbewerb zu stärken. Ermutigend<br />

in diesem Zusammenhang ist die<br />

Förderung der Grundlagenforschung über<br />

einen Europäischen Forschungsrat (ERC –<br />

siehe Kasten). Ein European Institute of<br />

Technology (EIT) – wenn es denn verwirklicht<br />

wird – sollte als eine europäische<br />

Vernetzung im Wettbewerb nach dem Vorbild<br />

der deutschen Exzellenzinitiative in die<br />

Praxis umgesetzt und mit zusätzlichen Mitteln<br />

ausgestattet werden.<br />

Programme Projektbeteili- bewilligte Projekt- abgelehnte Projekt- offene Projekt- bisherige Budget<br />

gungen insgesamt beteiligungen beteiligungen beteiligungen Erfolgsquote in EUR<br />

Life Sciences, Genomics and<br />

Biotechnology for Health 147 70 61 16 53,44% 42.308.938<br />

Information Society Technologies<br />

Nanotechnologies and Nanosciences,<br />

Knowledge-based Multifunct. Materials<br />

74 29 41 4 41,43% 8.524.308<br />

and New Production Processes & Devices 123 33 90 0 26,83% 11.284.819<br />

Aeronautics and Space 2 2 0 0 100,00% .980.000<br />

Food Quality and Safety<br />

Sustainable Development, Global<br />

17 6 10 1 37,50% 2.584.101<br />

Change and Ecosystems<br />

Citizens and Governance in a<br />

76 38 35 3 52,05% 10.711.624<br />

Knowledge-based Society 14 10 4 0 71,43% 1.303.914<br />

Human Resources and Mobility 274 115 149 10 43,56% 31.247.400<br />

Research Infrastructures 44 28 16 0 63,64% 10.853.896<br />

New and Emerging Science & Technology 23 13 10 0 56,52% 4.698.434<br />

Other Programmes 48 26 16 6 61,90% 5.826.590<br />

Beteiligungen der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<br />

<strong>Gesellschaft</strong> im 6. Rahmenprogramm<br />

Stand Februar 2006<br />

357<br />

135<br />

4. Rahmenprogramm<br />

54<br />

382<br />

116<br />

83<br />

5. Rahmenprogramm 6. Rahmenprogramm<br />

*Stand Februar 2006<br />

370<br />

99<br />

130<br />

*


P OLITISCHE L EITLINIEN<br />

Programme Projektbeteili- bewilligte Projekt- abgelehnte Projekt- offene Projekt- bisherige Budget<br />

gungen insgesamt beteiligungen beteiligungen beteiligungen Erfolgsquote in EUR<br />

BMS 348 165 163 20 50,30% 70.526.813<br />

CPT 435 171 246 18 41,01% 52.443.694<br />

GSHS 59 34 23 2 59,65% 7.353.516<br />

MPG insgesamt 842 370 432 40 46,13% 130.324.023<br />

Projekte der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institute im<br />

6. Rahmenprogramm<br />

Erfolgreiche EU-Koordinatoren in Göttingen<br />

„Nach anfänglicher Skepsis einiger Direktoren<br />

gegenüber dem 6. Rahmenprogramm<br />

sieht unsere Bilanz sehr erfreulich aus“, so<br />

der EU-Koordinator der vier Göttinger <strong>Max</strong>-<br />

<strong>Planck</strong>-Institute, Dr. Joachim Bormann.<br />

Zusammen mit zwei Mitarbeitern betreut er<br />

inzwischen 25 bewilligte EU-Projekte, von<br />

denen acht in Göttingen koordiniert werden.<br />

„Mit mehr als 10 Mio. Euro eingeworbener<br />

EU-Mittel profitieren unsere Institute<br />

deutlich vom 6. Rahmenprogramm.“<br />

Schwerpunkt der Förderung sind die Biowissenschaften:<br />

So auch beim Integrierten<br />

Projekt EUSynapse, das von Prof. Reinhard<br />

Jahn am <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für biophysikalische<br />

Chemie koordiniert wird. 21<br />

Arbeitsgruppen aus zehn Ländern arbeiten<br />

gemeinsam an der Aufklärung der grundlegenden<br />

Signalübertragungsprozesse im<br />

Gehirn, um einen Bezug zu komplexen<br />

Hirnfunktionen und Erkrankungen des Nervensystems<br />

herzustellen. Ziel ist dabei die<br />

Entwicklung neuer Therapien für neuropsychiatrische<br />

Erkrankungen, wie z.B. Schizo-<br />

phrenie und Autismus. Den Wissenschaftlern<br />

stehen ein breites Spektrum an Methoden<br />

sowie eine umfangreiche und europaweit<br />

einmalige Kollektion genetischer<br />

Mausmodelle zur Verfügung. In dem Konsortium,<br />

das von 2005 bis 2009 mit insgesamt<br />

8 Mio. Euro aus Brüssel gefördert<br />

wird, sind mit Prof. Erwin Neher und Prof.<br />

Nils Brose zwei weitere <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Direktoren<br />

mit ihren Arbeitsgruppen aus Göttingen<br />

vertreten sowie Prof. Peter Seeburg und<br />

Dr. Thomas Kuner vom <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut<br />

für medizinische Forschung in Heidelberg.<br />

Bilanz der Sektionen im<br />

6. EU-Rahmenprogramm<br />

Stand Februar 2006<br />

Das Göttinger EUSynapse-Team (von<br />

links): Reinhard Jahn, Nils Brose,<br />

Erwin Neher und Joachim Bormann.<br />

9


J AHRESBERICHT 2005<br />

Das EU-Projekt RadioNet erhält rund<br />

12,4 Mio. Euro zur Verbesserung der<br />

europäischen Vernetzung<br />

10<br />

Ein Netzwerk für die Radioastronomie<br />

Das EU-Projekt RadioNet stellt eine gemeinsame<br />

Initiative zur Verbesserung der<br />

Infrastruktur von 20 europäischen Instituten<br />

auf dem Gebiet der Radioastronomie<br />

dar und wird von der EU mit insgesamt<br />

12,4 Mio. Euro über 5 Jahre gefördert. Das<br />

<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für Radioastronomie<br />

ist an zahlreichen Teilprojekten im Rahmen<br />

von RadioNet prominent beteiligt. Hervorzuheben<br />

ist das Projekt Transnational Access<br />

(TNA), das die Durchführung von insge-<br />

Die Abteilung Kognitive Humanpsychophysik<br />

am <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für biologische<br />

Kybernetik in Tübingen unter der Leitung<br />

von Prof. Heinrich Bülthoff engagiert sich<br />

seit Jahren verstärkt in europäischen Forschungsprojekten<br />

und ist dabei nachhaltig<br />

erfolgreich. Seit dem Jahr 2000 ist die Abteilung<br />

als Partner in 13 europäischen Projekten<br />

mit einem Gesamtbudget für das Tübinger<br />

Institut von rund 5,6 Mio. Euro<br />

samt 14 wissenschaftlich exzellent bewerteten<br />

Beobachtungsprogrammen mit dem<br />

Radioteleskop Effelsberg durch 21 vorwiegend<br />

jüngere Wissenschaftler aus Europa<br />

wesentlich unterstützt hat. Die Beobachtungsprojekte<br />

galten der Untersuchung der<br />

Radiostrahlung von Quasaren, Magnetfeldern<br />

in Galaxien und spektroskopischen<br />

Messungen von Maserquellen.<br />

Von besonderer Bedeutung war die Aufnahme<br />

des SKADS-Projekts in die europäische<br />

Förderung des RadioNets im Berichtsjahr<br />

2005. Im Rahmen von SKAD, der Square<br />

Kilometre Array Design Study, wird die entscheidende<br />

Vorarbeit zur Realisierung des<br />

internationalen Zukunftsprojekts Square<br />

Kilometre Array (SKA) der Radioastronomie<br />

der nächsten Dekaden geleistet, einem<br />

gewaltigen Array mit einer Empfangsfläche<br />

von einer Million Quadratmetern. Die Studie<br />

umfasst die Anpassung und Anwendbarkeit<br />

des Konzepts eines Apertur Arrays auf<br />

das Großprojekt SKA.<br />

Europäischer Mehrwert am <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für biologische<br />

Kybernetik<br />

vertreten. Es konnten 19 Wissenschaftlerstellen<br />

und 3 Doktorandenstellen geschaffen<br />

und eine Forschungskooperation zu über<br />

hundert Gruppen aus 18 Ländern aufgebaut<br />

werden. „Für junge Wissenschaftler ist die<br />

Projektarbeit mit Partnern aus anderen<br />

europäischen Ländern und aus unterschiedlichen<br />

Fachbereichen eine wertvolle Erfahrung“,<br />

unterstreicht Prof. Bülthoff. Grund<br />

für die überdurchschnittliche Erfolgsquote:


Die Abteilung beteiligt sich nur an Projekten<br />

mit herausragenden Partnern und verwendet<br />

auf die Vorbereitung ihrer Projektanträge genauso<br />

viel Sorgfalt wie für eine wissenschaftliche<br />

Publikation. In den Bereichen Lobbyarbeit,<br />

Antragstellung und Projektabwicklung<br />

von EU-Projekten arbeitet man seit Jahren<br />

mit Dr. Friederike Wolf-Oberhollenzer als<br />

externer Beraterin zusammen. Im Laufe der<br />

Zeit hat sich hier eine sehr effiziente und<br />

vorausschauende Art der Zusammenarbeit<br />

entwickelt, die zu einer Verstetigung von<br />

europäischen Forschungsfördermitteln am<br />

Institut geführt hat.<br />

Eine neue Verfassung für den Sudan<br />

Das Sudan Peace Projekt ist ein von der Europäischen<br />

Union – EuropAid CoOperation<br />

Office – und dem Auswärtigen Amt gefördertes<br />

Projekt des <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituts für<br />

ausländisches öffentliches Recht und Völkerrecht<br />

in Heidelberg und dient der wissenschaftlichen<br />

Beratung und Unterstützung<br />

des Friedensprozesses im Sudan. Unter<br />

der Leitung von Prof. Rüdiger Wolfrum läuft<br />

das Projekt Sudan Peace Process vorerst bis<br />

2007. Ziel des Ausgangsprojektes war die<br />

neutrale rechtliche Beratung und Unterstüt-<br />

zung der beiden Bürgerkriegsparteien, d.h.<br />

der Regierung in Khartum und der südsudanesischen<br />

SPLM, auf ihrem Weg zu einem<br />

Friedensabkommen und zu einem föderalen<br />

Staat oder – nach einer gewissen Übergangszeit<br />

und einem Referendum für Selbstbestimmung<br />

– zu zwei unabhängigen staatlichen<br />

Einheiten. Das Projekt dient als eine<br />

komplementäre technisch-wissenschaftliche<br />

Unterstützung des IGAD-Friedens-Prozesses.<br />

Das daran anschließende Folgeprojekt<br />

Sudan Legal Training besteht nun in der<br />

rechtlichen Beratung und Unterstützung bei<br />

der Implementierung des Friedensabkommens<br />

und der aus diesem hervorgegangenen<br />

Nationalverfassung. Diesem Ziel sollen vor<br />

allem die Vermittlung verfassungsrechtlicher<br />

Expertise und das Zusammenbringen von<br />

Juristen aus Norden und Süden zu gemeinsamen<br />

Diskussionsrunden und Workshops<br />

dienen, in denen eine Vertrauensgrundlage<br />

für die weitere Zusammenarbeit in nationalen<br />

Gremien, Gerichten und Kommissionen<br />

geschaffen werden kann.<br />

P OLITISCHE L EITLINIEN<br />

Die Abteilung von Prof. Heinrich<br />

Bülthoff ist überaus erfolgreich bei<br />

der Einwerbung von EU-Drittmitteln<br />

Im Dialog mit dem Sudan – internationale<br />

Zusammenarbeit in Verfassungsfragen<br />

11


J AHRESBERICHT 2005<br />

Istanbul, Metropole am Bosporus<br />

12<br />

KOOPERATION AUSLAND – OSTEUROPA<br />

<strong>Fact</strong> <strong>Finding</strong> <strong>Mission</strong> in der Türkei<br />

Im April 2005 besuchte eine Delegation aus Wissenschaftlichen Mitgliedern der <strong>Max</strong>-<br />

<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> sowie der Generalsekretärin unter der Leitung des Vizepräsidenten Prof.<br />

Rüdiger Wolfrum die großen und renommierten staatlichen Universitäten sowie die drei größten<br />

und erfolgreichsten privaten Universitäten in Ankara und Istanbul. Sie führten Gespräche<br />

mit Vertretern von Regierungs- und Forschungsinstitutionen. Ziel der Reise war es, einen<br />

Überblick über das Forschungs- und Bildungssystem in der Türkei zu erhalten.<br />

Die Türkei bringt durch ihre ausgezeichneten,<br />

nach amerikanischem Vorbild gestalteten<br />

Universitäten und durch eine strenge<br />

Qualitätsauslese in einigen Forschungsbereichen<br />

einen hervorragend ausgebildeten<br />

Nachwuchs hervor und beginnt inzwischen<br />

gezielt Forschungskompetenzen und -zentren<br />

auf strategisch wichtigen Gebieten aufzubauen,<br />

wie der Materialforschung und der<br />

Bioinformatik, aber auch in den Kulturwissenschaften.<br />

1998 hat die Türkei in Prag die<br />

Absichtserklärung zum Bologna-Prozess unterzeichnet;<br />

sie wird auch am 7. Forschungsrahmenprogramm<br />

der EU (ab 2007) teilnehmen.<br />

Türkische Universitäten bemühen<br />

sich seitdem vermehrt um Kontakte zu europäischen<br />

Universitäten und Forschungseinrichtungen.<br />

Angesichts einer wachsenden<br />

Anzahl gut ausgebildeter türkischer Stipendiaten<br />

an einigen <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituten<br />

wollten sich die Delegationsteilnehmer, die<br />

Professoren Jürgen Basedow, Rüdiger Kniep,<br />

Hans Wolfgang Spiess, Gerhard Wegner und<br />

Gerhard Wolf, ein Bild vor Ort machen und<br />

Möglichkeiten zur Kooperation ausloten.<br />

Die juristischen <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institute wollen<br />

sich vor allem im Bereich der Nachwuchsförderung<br />

engagieren. Hier gibt es zwei<br />

Hauptaufgaben: die Heranführung an die<br />

Europäische Gemeinschaft und ihr Recht<br />

sowie das Recht der Mitgliedstaaten und die<br />

Vermittlung neuerer rechtswissenschaftlicher<br />

Methoden. Geplant ist ein ein- bis zweiwöchiger<br />

Postdoc-Kurs, bei dem <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<br />

Wissenschaftler (und andere deutsche<br />

Rechtswissenschaftler) Intensivunterricht für<br />

junge türkische Nachwuchswissenschaftler<br />

anbieten. Von mehreren türkischen Einrichtungen<br />

wurde bereits Interesse an einer solchen<br />

Veranstaltung signalisiert.<br />

Auch auf den Forschungsgebieten der Kunstgeschichte<br />

und Kulturwissenschaften bahnen<br />

sich Partnerschaften an, die nicht nur<br />

historische Stätten aus der griechisch-römischen<br />

Geschichte der Türkei, sondern auch<br />

die spätere Entwicklung der gesamten Region<br />

(vom Mittleren Osten und Mittelmeerraum<br />

bis zum ehemaligen Ostturkestan)<br />

zum Forschungsgegenstand haben werden.<br />

Großes Entwicklungspotenzial sahen die Delegationsteilnehmer<br />

bei der Koç Universität,<br />

die sich derzeit auf die Erweiterung ihrer Forschungskompetenzen<br />

konzentriert. Das <strong>Max</strong>-<br />

<strong>Planck</strong>-Institut für Polymerforschung in<br />

Mainz und das <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für chemische<br />

Physik fester Stoffe in Dresden unterhalten<br />

bereits seit einigen Jahren direkte<br />

Beziehungen zu dieser privaten Universität<br />

und bauen diese Kooperationen nun weiter<br />

aus: Ende des Jahres 2005 hat das Institut in<br />

Mainz mit der Koç Universität eine gemeinsame<br />

Partnergruppe eingerichtet. Angestrebt<br />

werden darüber hinaus eine Verbindung der<br />

International <strong>Max</strong> <strong>Planck</strong> Research School for<br />

Polymer Materials Science mit der Fakultät für<br />

Chemie sowie gemeinsame Seminare und<br />

Vorlesungen von Habilitanden aus Mainz an<br />

der Koç Universität (eine gemeinsame Sommerschule<br />

fand bereits 2005 statt, eine weitere<br />

ist für 2006 in Mainz geplant).<br />

Am 28. Februar 2006 unterzeichneten der<br />

Präsident der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>,<br />

Prof. Peter Gruss, und der Rektor der Koç<br />

Universität, Prof. Attila Askar, ein Memorandum<br />

of Understanding. Eine von beiden eingesetzte<br />

gemeinsame Kommission hat mittlerweile<br />

Empfehlungen abgegeben, auf welchen<br />

Gebieten und mit welchen Maßnahmen Forschungskooperationen<br />

gefördert werden sol-


len: Auf zunächst 12 Forschungsfeldern sollen<br />

Seminare und Sommerschulen stattfinden.<br />

Dazu gehört auch die Bioinformatik,<br />

wo es größere Schnittstellen zwischen dem<br />

Vom 23. bis 25. Mai präsentierten in Berlin,<br />

Dresden und Jena erfahrene Wissenschaftler<br />

mit ihren jungen Mitarbeitern ihre Arbeiten<br />

zu interdisziplinären Forschungsthemen<br />

– von Nanowissenschaften, Astronomie<br />

und Laserphysik, Molekularbiologie und<br />

Polymerforschung bis hin zu Fragen der<br />

Rechtswissenschaften. Für die jungen Nachwuchsforscher<br />

aus Ungarn, Polen und<br />

Tschechien, aus dem Baltikum, Slowenien<br />

und der Slowakei sowie aus Bulgarien, Russland,<br />

der Ukraine und der Türkei bot sich<br />

damit die Gelegenheit zu anregenden Gesprächen<br />

und Diskussionen mit Kollegen<br />

aus den anderen Ländern. Das Bemühen<br />

der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> hat zum Ziel,<br />

Im Zuge der wechselseitigen Einrichtung<br />

von Nachwuchsgruppen mit ausländischen<br />

Partnerorganisationen leiten deutsche<br />

Nachwuchswissenschaftler eine Nachwuchsgruppe<br />

an einem ausländischen<br />

Forschungsinstitut, während ein ausländischer<br />

Wissenschaftler Nachwuchsgruppenleiter<br />

an einem <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut wird.<br />

Mit diesen Nachwuchsgruppen hat die<br />

<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> modellhaft eine<br />

grenzüberschreitende Nachwuchsförderung<br />

erprobt. Mittlerweile gibt es europaweite<br />

Förderinstrumente, die jungen Wissenschaftlern<br />

Karriereentwicklung im jeweiligen<br />

Ausland ermöglichen.<br />

Treffpunkt Europa<br />

<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für Informatik/Abteilung<br />

Lengauer und den Wissenschaftlern<br />

der Koç Universität gibt. Ein erster Workshop<br />

wird im September 2006 stattfinden.<br />

junge Forscher aus den neuen EU-Ländern<br />

in die europäischen Strukturen einzubinden:<br />

So fördert die MPG eine Unabhängige<br />

Nachwuchsgruppe in Warschau, und – als<br />

Pendant – wird 2006 eine von Polen geförderte<br />

Nachwuchsgruppe unter der Leitung<br />

von Dr. Ewa Paluch in Dresden etabliert.<br />

Darüber hinaus finanziert die <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<br />

<strong>Gesellschaft</strong> sechs Partnergruppen in den<br />

neuen EU-Ländern und bietet durch die<br />

International <strong>Max</strong> <strong>Planck</strong> Research Schools<br />

einer wachsenden Zahl von ausländischen<br />

Doktoranden die Möglichkeit, früh an exzellenter<br />

Laborarbeit teilzunehmen und Spitzenforschung<br />

kennen zu lernen.<br />

Internationale Nachwuchsgruppen<br />

P OLITISCHE L EITLINIEN<br />

Nachwuchsgruppenleiter/in Aufnehmende Forschungseinrichtung<br />

Ernst Althaus Laboratoire Lorrain de Recherche en<br />

MPI für Informatik, Saarbrücken (bis 31. 3. 2006) Informatique et ses Applications, Nancy<br />

Matthias Bochtler International Institute of Molecular and<br />

MPI für molekulare Zellbiologie u. Genetik, Dresden<br />

Nicholas Foulkes<br />

Cell Biology, Warschau<br />

Institut de Génétique et de Biologie MPI für Entwicklungsbiologie,<br />

Moléculaire et Cellulaire, Straßburg Tübingen<br />

Rafael Laboissière MPI für Kognitions- u. Neurowissenschaf-<br />

Institut de la Communication Parlée, Grenoble<br />

Ewa Paluch (seit 1. 2. 2006)<br />

ten, Arbeitsbereich Psychologie, München<br />

International Institute of Molecular and Cell MPI für molekulare Zellbiologie und<br />

Biology, Warschau<br />

Frank Pfrieger<br />

Genetik, Dresden<br />

<strong>Max</strong>-Delbrück-Centrum, Berlin; Institut de Génétique et de Biologie Molédavor<br />

MPI für Neurobiologie, Martinsried culaire et Cellulaire, Straßburg (CNRS)<br />

Erez Raz MPI für biophysikalische Chemie,<br />

Weizmann-Institut, Rehovot Göttingen<br />

Julia Vorholt-Zambelli (bis 31. 3. 2006) Pôle de Biotechnologie Végétale,<br />

MPI für terrestrische Mikrobiologie, Marburg Toulouse (CNRS)<br />

13


J AHRESBERICHT 2005<br />

Prof. Peter Gruss auf der Eröffnungsfeier<br />

in Shanghai<br />

14<br />

KOOPERATION AUSLAND – ASIEN<br />

Gründung eines Partnerinstituts in<br />

Shanghai<br />

Mitte Oktober 2005 wurde das Ende Mai in Shanghai gegründete Partner Institute for Computational<br />

and Theoretical Biology der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> und der Chinesischen Akademie<br />

der Wissenschaften offiziell eröffnet. Gründungsdirektor des neuen Instituts ist der<br />

Mathematiker Prof. Andreas Dress, bisher an der Universität Bielefeld tätig und dem <strong>Max</strong>-<br />

<strong>Planck</strong>-Institut für Mathematik in den Naturwissenschaften als Auswärtiges Wissenschaftliches<br />

Mitglied verbunden. Als chinesischer Kodirektor fungiert der Populationsgenetiker Prof.<br />

Jin Li, der vom College of Medicine der University of Cincinnati (USA) kommt und zugleich<br />

Professor an der Fudan University in Shanghai ist.<br />

Computational Biology, die rechnergestützte<br />

theoretische Biologie, das Forschungsfeld<br />

des deutsch-chinesischen Partnerinstituts,<br />

spielt eine bedeutende Rolle für die Lebenswissenschaften,<br />

besonders für die Molekularbiologie:<br />

Ohne Bioinformatik gäbe es keine<br />

Genomsequenzierung oder diagnostische<br />

Methoden auf der Basis der DNA-Chiptechnologie.<br />

Die theoretische und mathematische<br />

Biologie versucht, mit formalen<br />

Methoden Modelle biologischer Prozesse zu<br />

entwickeln, um die Zustände von Zellen und<br />

die Beziehungen der einzelnen Biomoleküle<br />

untereinander zu verstehen und daraus<br />

neue Erkenntnisse für die Biomedizin zu gewinnen.<br />

Das chinesisch-deutsche Partnerinstitut<br />

entsteht auf dem Campus des Shanghai<br />

Institutes for Biological Sciences, einem<br />

multi- und interdisziplinär ausgerichteten<br />

Forschungszentrum der Chinesischen Akademie<br />

der Wissenschaften (CAS). Voraussichtlich<br />

drei Abteilungen und mehrere<br />

Selbständige Nachwuchsgruppen soll das<br />

Partner Institute on Computational Biology<br />

erhalten. Rechtlich und administrativ gehört<br />

es zur Chinesischen Akademie der<br />

Wissenschaften. Das Bundesministerium<br />

für Bildung und Forschung fördert den Aufbau<br />

des Instituts mit zunächst auf fünf Jahre<br />

begrenzten Projektmitteln in Höhe von<br />

2,5 Mio. Euro, die Chinesische Akademie<br />

der Wissenschaften stellt umgerechnet weitere<br />

5 Mio. Euro bereit.<br />

„Dieses erste Partnerinstitut stellt unsere<br />

langjährige wissenschaftliche Zusammenarbeit<br />

mit China auf eine neue Qualitätsstufe“,<br />

betonte der Präsident der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<br />

<strong>Gesellschaft</strong>, Peter Gruss. „Damit können<br />

wir unsere Forschungsaktivitäten auf dem<br />

Gebiet der theoretischen Biologie in einem<br />

dynamischen Umfeld stärken.“ Zusätzlich<br />

erhält die <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> mit dem<br />

Partnerinstitut die Möglichkeit, ihre eigene<br />

Forschung auf internationaler Ebene inhaltlich-thematisch<br />

zu ergänzen.


<strong>Fact</strong> <strong>Finding</strong> <strong>Mission</strong> in Südkorea<br />

Die Forschung in Südkorea hat sich in den vergangenen Jahren außerordentlich dynamisch<br />

entwickelt, die Forschungsausgaben wurden dramatisch erhöht: Sie liegen mit derzeit umgerechnet<br />

über 16 Mrd. US $ bei mehr als 2,6 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Noch vor 40<br />

Jahren gehörte Südkorea zu den ärmsten Ländern dieser Erde, heute ist es eines der wichtigsten<br />

Industrieländer. Angesichts dieser Entwicklung erscheint es lohnend, wenn die <strong>Max</strong>-<br />

<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> mit koreanischen Forschungspartnern in engere Wechselwirkung tritt.<br />

Daher unternahm im Juli 2005 eine Delegation<br />

der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> unter der<br />

Leitung von Vizepräsident Prof. Herbert<br />

Jäckle eine einwöchige <strong>Fact</strong> <strong>Finding</strong> <strong>Mission</strong><br />

im Bereich der Lebenswissenschaften nach<br />

Südkorea. An dieser Delegationsreise nahmen<br />

neben dem Vizepräsidenten die Professoren<br />

Ulrich Hartl, Dieter Gallwitz, Axel<br />

Ullrich, Detlef Weigel und Hans Schöler aus<br />

der Biologisch-Medizinischen Sektion teil.<br />

Das dichte, aber von den koreanischen<br />

Partnern hervorragend organisierte Programm<br />

bot einen guten Einblick in die Forschungsaktivitäten<br />

Südkoreas auf dem<br />

Gebiet der Life Sciences und der Biotechnologie.<br />

Dieser Bereich entwickelt sich<br />

außerordentlich dynamisch, denn die koreanische<br />

Regierung hat dessen Bedeutung<br />

für die wirtschaftliche Entwicklung des<br />

Landes erkannt und versucht nun konsequent<br />

zu handeln. Dabei konzentrieren sich<br />

die Anstrengungen bisher überwiegend auf<br />

angewandte Bereiche. Der Förderung der<br />

Grundlagenforschung wird allerdings wachsende<br />

Bedeutung beigemessen, sodass sich<br />

auch nach Einschätzung der Delegationsteilnehmer<br />

lohnende Möglichkeiten zur<br />

Zusammenarbeit mit der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong><br />

ergeben.<br />

Vor allem der Kollaboration zwischen individuellen<br />

<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Wissenschaftlern und<br />

Gruppen an den koreanischen Elite-Forschungseinrichtungen<br />

und Universitäten<br />

wird zukünftig verstärkte Aufmerksamkeit<br />

gewidmet. Angestrebt wird die Organisation<br />

gemeinsamer Symposien, eine Beteiligung<br />

der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> an der vom<br />

BMBF ausgerichteten Forschungsmarketing-<br />

Pilotmaßnahme in Südkorea, aber auch der<br />

Austausch von Doktoranden im Rahmen der<br />

International <strong>Max</strong> <strong>Planck</strong> Research Schools.<br />

P OLITISCHE L EITLINIEN<br />

MPG-Delegation in Südkorea –<br />

Besuch des Life and Environmental<br />

Science Laboratory, Gwangju<br />

15


J AHRESBERICHT 2005<br />

16<br />

KOOPERATION AUSLAND<br />

Brückenköpfe im Ausland<br />

Die internationale Ausrichtung der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> und ihrer Institute ist eine<br />

unverzichtbare Bedingung zur Sicherung ihrer wissenschaftlichen Exzellenz und Wettbewerbsfähigkeit.<br />

Sie ist kein Selbstzweck, sondern integraler Bestandteil der Politik der<br />

<strong>Gesellschaft</strong>. Internationale Beziehungen tragen maßgeblich zum Erreichen spezifischer<br />

Forschungsziele der Institute bei und stiften einen substanziellen Mehrwert für die Forschungstätigkeit<br />

ihrer Wissenschaftler.<br />

Die <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> bemüht sich im<br />

Rahmen ihrer Internationalisierungsstrategien,<br />

die notwendigen Rahmenbedingungen<br />

für die internationale Wissenschaftskooperation<br />

(z.B. Europäische Forschungsförderung)<br />

zu schaffen bzw. zu sichern und vor allem<br />

geeignete Förderinstrumente für internationale<br />

Kooperation und Nachwuchsförderung<br />

bereitzustellen. Dazu gehören die International<br />

<strong>Max</strong> <strong>Planck</strong> Research Schools (siehe Seite<br />

41) und die so genannten Partnergruppen.<br />

Partnergruppen können mit einem Institut<br />

im Ausland eingerichtet werden, wenn ein<br />

exzellenter Nachwuchswissenschaftler oder<br />

eine Nachwuchswissenschaftlerin (Postdoc)<br />

im Anschluss an einen Forschungsaufenthalt<br />

an einem <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut wieder<br />

an ein leistungsfähiges und angemessen<br />

ausgestattetes Labor seines/ihres Herkunftslandes<br />

zurückkehrt und an einem Forschungsthema<br />

weiter forscht, welches auch<br />

im Interesse des vorher gastgebenden <strong>Max</strong>-<br />

<strong>Planck</strong>-Instituts steht. Der Antrag auf<br />

Gründung und Förderung einer Partnergruppe<br />

ist durch ein Wissenschaftliches<br />

Mitglied eines <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituts an den<br />

Präsidenten zu richten.<br />

Die Partnergruppen werden wissenschaftlich<br />

von einem bilateral eingerichteten<br />

Scientific Advisory Board begleitet und<br />

zunächst für drei Jahre eingerichtet. Nach<br />

erfolgreicher Evaluierung durch das Board<br />

kann die Partnergruppe um zwei weitere<br />

Jahre verlängert werden (<strong>Max</strong>imaldauer<br />

fünf Jahre). In Einzelfällen werden Partnergruppen<br />

mit 20 000 Euro pro Jahr aus Zentralen<br />

Mitteln der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong><br />

gefördert. Sie können flexibel für Reise-,<br />

Personal- und Gerätekosten eingesetzt werden.<br />

Der Leiter der Partnergruppe ist berechtigt,<br />

in diesem Rahmen über die Verwendung<br />

der Mittel zu entscheiden.<br />

Partnergruppen sind ein Instrument zur<br />

gemeinsamen Förderung von Nachwuchswissenschaftlern<br />

mit solchen Ländern, die<br />

an einer Stärkung ihrer Forschung durch<br />

internationale Kooperationen interessiert<br />

sind. In China und Indien, in Ländern Mittel-<br />

und Osteuropas, aber auch in Südamerika<br />

entwickeln sie sich allmählich zu einem<br />

Erfolgsmodell.


Land <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut Partnergruppe<br />

P OLITISCHE L EITLINIEN<br />

Argentinien MPI für biophysikalische Chemie Universität Buenos Aires Buenos Aires<br />

Dr. Thomas Jovin Dr. Elizabeth Jares-Erijman<br />

MPI für biophysikalische Chemie Universität La Plata La Plata<br />

Prof. Dr. Jürgen Troe Dr. Carlos Jorge Cobos<br />

MPI für biophysikalische Chemie CREG La Plata<br />

Prof. Dr. Reinhard Lührmann Dr. Rolando Rivera Pomar<br />

MPI für biophysikalische Chemie Universität Rosario Santa Fe<br />

Prof. Dr. Christian Griesinger Dr. Claudio Fernandez<br />

MPI für molekulare Pflanzenphysiologie Instituto de Biotecnologia – INTA Buenos Aires<br />

Prof. Dr. Lothar Willmitzer Dr. F. Carrari<br />

MPI für Gravitationsphysik Universídad Nacíonal de Córdoba Córdoba<br />

Prof. Dr. Gerhard Huisken Dr. Sergio Dain<br />

China MPI für biophysikalische Chemie CAS-Institute of Biophysics Beijing<br />

Prof. Dr. Erwin Neher Dr. Xu Tao<br />

Fritz-Haber-Institut Dalian Institute for Chemical Physics Dalian<br />

Prof. Dr. Matthias Scheffler Dr. Li Xuewei<br />

MPI für Kernphysik Applied Physics Laboratory at Fudan University Shanghai<br />

Prof. Dr. Joachim Ullrich Dr. Zou Yaming<br />

MPI für Kolloid- und Grenzflächenforschung CAS-University for Science and Technology Hefei<br />

Prof. Dr. Markus Antonietti Dr. Yu Shuhong<br />

MPI für Mathematik in den Naturwissenschaften CAS-Academy of Mathematics and System Sciences Beijing<br />

Prof. Dr. Jürgen Jost Dr. Li Jiayu<br />

MPI für Metallforschung Shanghai Institute of Ceramics Shanghai<br />

Prof. Dr. Fritz Aldinger Dr. Gu Hui<br />

MPI für chemische Physik fester Stoffe Shanghai Institute of Ceramics Shanghai<br />

Prof. Yuri Grin Prof. Zhao Jing-Tai<br />

MPI für Wissenschaftsgeschichte Institute for the History of Natural Sciences Beijing<br />

Prof. Dr. Jürgen Renn Dr. Zhang Baichun<br />

Indien MPI für Entwicklungsbiologie<br />

Prof. Detlef Weigel Dr. Suresh Balasubramanian<br />

MPI für marine Mikrobiologie Jawaharlal Nehru Center for Advanced Sciences Bangalore<br />

Prof. A. Khalili Dr. Meheboob Alam<br />

MPI für chemische Ökologie National Chemical Laboratory Pune<br />

Prof. Ian Baldwin Dr. Ashok Giri<br />

MPI für Chemie Indian Institute of Sciences Roorkee<br />

Prof. Johannes Lelieveld Dr. Bhola Gurjar<br />

MPI für Festkörperforschung S.N. Bose National Center for Basic Sciences Kalkutta<br />

Prof. Dr. Ole Krogh Andersen Dr. Tanusri Saha-Dasgupta<br />

Fritz-Haber-Institut UGC-DAE Consortium for Scientific Research Indore<br />

Prof. Dr. Gerhard Meijer, Prof. Dr. Karsten Horn Dr. Sudipto Roy Barman<br />

MPI für Informatik Indian Institute of Technology Delhi<br />

Prof. Dr. Thomas Lengauer, Prof. Dr. Kurt Mehlhorn Dr. Naveen Garg<br />

MPI für Physik Tata Institute of Research Mumbai<br />

Prof. Dr. Wolfgang Hollik, Dr. Georg Raffelt Dr. Amol Dighe<br />

Osteuropa MPI für molekulare Genetik University of Medical Sciences Poznan, Polen<br />

Prof. Hilger Ropers Department of Medical Genetics<br />

Prof. Dr. Anna Lato-Bielenska<br />

MPI für Ornithologie Universität Wroclaw, Institut für Avian Ecology Wrocaw, Polen<br />

Prof. Peter Berthold, Dr. Bernd Leisler Dr. Marta Borowiec<br />

MPI für molekulare Zellbiologie und Genetik International Institute of Molecular and Cell Biology, IIMCB Warsaw, Polen<br />

Prof. Dr. Marino Zerial Dr. Marta Miaczynska<br />

MPI für Biochemie Institut für Biotechnologie Vilnius, Litauen<br />

Prof. Dr. Robert Huber Prof. Virginijus Siksnys, Dr. Saulius Grazulis<br />

MPI für biophysikalische Chemie University of Maribor, Institute of Physiology Maribor, Slowenien<br />

Prof. Erwin Neher Medical Faculty<br />

Prof. Marjan Rupnik<br />

MPI für molekulare Genetik Institute of Molecular Biology, Slovak Academy of Sciences Bratislava, Slowakei<br />

Prof. Hans Lehrach Prof. Jozef Simuth, Dr. Katarina Bilikova<br />

Institutspartnerschaft MPI für Quantenoptik Institute of Physics, Slovac Academy of Sciences Bratislava, Slowakei<br />

Prof. Dr. Herbert Walther Dr. Vladimir Buzek<br />

MPI für molekulare Zellbiologie und Genetik Institute of Cellular Biology and Pathology Prag, Tschechien<br />

Prof. Dr. Jonathon Howard First Medical Faculty, Charles University (ICBP)<br />

Dr. Karla Neugebauer Dr. David Stanek<br />

Fritz-Haber-Institut Institute of Isotopes, Hungarian Academy of Sciences Budapest, Ungarn<br />

Prof. Dr. Robert Schlögl Prof. Dr. Zoltan Paal<br />

MPI für Polymerforschung Koç University Istanbul, Türkei<br />

Prof. Dr. Kurt Kremer Dr. Mehmet Sayar<br />

Partnergruppen<br />

Stand: April 2006<br />

17


J AHRESBERICHT 2005<br />

Die beiden Preisträger:<br />

Christopher Carilli (links) und<br />

Christof Wetterich (rechts)<br />

18<br />

KOOPERATION AUSLAND<br />

<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Forschungspreis 2005<br />

geht an zwei Astrophysiker<br />

Der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Forschungspreis, internationaler Forschungspreis der Alexander von Humboldt-Stiftung<br />

und der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>, wird aus Mitteln des Bundesministeriums<br />

für Bildung und Forschung finanziert. Er fördert deutsche und ausländische Wissenschaftlerinnen<br />

und Wissenschaftler aus besonders zukunftsträchtigen Fachdisziplinen. Ausgezeichnet<br />

werden jeweils ein in Deutschland und ein im Ausland tätiger Forscher, die bereits<br />

international anerkannt sind und von denen im Rahmen internationaler Kooperationen weitere<br />

wissenschaftliche Spitzenleistungen erwartet werden.<br />

Der mit je 750 000 Euro dotierte <strong>Max</strong>-<br />

<strong>Planck</strong>-Forschungspreis wird im jährlichen<br />

Wechsel jeweils in einem Teilgebiet der<br />

Natur- und Ingenieurwissenschaften, der<br />

Lebenswissenschaften oder der Geisteswissenschaften<br />

ausgeschrieben. 2005 wurden<br />

der amerikanische Radioastronom Christopher<br />

Carilli sowie der deutsche Teilchenphysiker<br />

Christof Wetterich ausgezeichnet.<br />

Sie nahmen ihren Preis am 29. Juni 2005 in<br />

Berlin aus der Hand von Bundesforschungsministerin<br />

Edelgard Bulmahn entgegen.<br />

Carilli arbeitet derzeit am Nationalen Radio-<br />

Observatorium in Socorro, New Mexico,<br />

USA, und ist einer der weltweit führenden<br />

Experten für Radioastronomie. Wetterich<br />

forscht am Institut für Theoretische Physik<br />

der Universität Heidelberg und gilt als einer<br />

der kreativsten Vordenker der Astro-Teilchenphysik.<br />

Als „Erfinder“ des Quintessence-<br />

Modells hat er eine der populärsten<br />

Erklärungen für die beschleunigte Expansi-<br />

on des Universums geliefert. Beide Wissenschaftler<br />

suchen – der eine von der praktischen,<br />

beobachtenden Seite, der andere<br />

von der Theorie her kommend – nach dem<br />

Ursprung des Universums und nach<br />

Erklärungen für die Existenz und Wirkung<br />

der Dunklen Energie. Ihr Verständnis ließe<br />

Rückschlüsse auf den Ursprung und die<br />

Zukunft des Weltalls erwarten. Der ehemalige<br />

Humboldt-Stipendiat Carilli beobachtet<br />

dabei die Spuren von weitest entfernten<br />

Galaxien aus der Frühzeit des Universums<br />

und ist maßgeblich an der Entwicklung der<br />

nächsten Generation von Radio-Teleskopen<br />

beteiligt. Carilli schafft damit die Beobachtungsdaten,<br />

die Grundlage für die Entwicklung<br />

und Anwendung neuer theoretischer<br />

Methoden sind – ein Feld, auf dem Wetterich<br />

führend ist. Dieser gilt als herausragender<br />

Experte, um die notwendige Zusammenarbeit<br />

zwischen theoretischer Physik,<br />

astronomischen Beobachtungen und numerischen<br />

Simulationen voranzubringen.


THOMAS HAUBOLD<br />

BEREICH____<br />

LEITER FACHABTEILUNG MECHANIK<br />

INSTITUT____<br />

MPI FÜR PHYSIK, MÜNCHEN<br />

MOTIVATION____<br />

ES IST VOR ALLEM DIE VIELSEITIGKEIT, DIE MICH HIER<br />

FASZINIERT. MAN IST IMMER AUF DER SUCHE NACH<br />

NEUEN TECHNOLOGIEN, NEUEN WERKSTOFFEN UND<br />

MUSS UNKONVENTIONELLE IDEEN BEI DER UMSETZUNG<br />

ENTWICKELN.


» Es ist vor allem die Vielseitigkeit, die mich hier fasziniert.<br />

Man ist immer auf der Suche nach neuen<br />

Technologien, neuen Werkstoffen und muss unkonventionelle<br />

Ideen bei der Umsetzung entwickeln. «<br />

FRAGE<br />

Seit wann arbeiten Sie am <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für Physik und in welcher Funktion?<br />

A N T W O R T Ich arbeite hier seit sechs Jahren, zunächst als Konstrukteur, dann als Gruppenleiter<br />

der Konstruktion und Leiter der Fachabteilung Mechanik. Die Fachabteilung hat heute 32 Mitarbeiter.<br />

In der Konstruktion arbeiten zwei Ingenieure, sechs Techniker und eine technische Zeichnerin,<br />

die Fertigungstechnik hat 16 Mitarbeiter, in der Kunststofftechnik sind es fünf. Ich bin in meiner<br />

jetzigen Position nicht mehr so sehr in die Projektarbeit eingebunden, sondern vor allem mit der fachlichen<br />

und organisatorischen Leitung der Abteilung befasst.<br />

Warum besitzt das Institut eine so vergleichsweise große Fachabteilung? Was müssen Sie und<br />

Ihre Mitarbeiter leisten?<br />

Die Geräte, die unsere Wissenschaftler benötigen, kann man nicht kaufen – und darin liegt unsere<br />

Kompetenz: in der Anfertigung von Einzelstücken. Die Konstruktion und Fertigung der aufwändigen<br />

Messapparaturen entsteht in einem komplexen Wechselspiel zwischen Konstrukteur, Mechaniker<br />

und Wissenschaftler. Die Realisierbarkeit aufwändiger Konstruktionen wird in der Regel an<br />

Modellen geprüft, die wir auch schon mal auf der Wiese vor dem Institut einem Belastungstest aussetzen.<br />

Wenn bestimmte Bauteile in größere Stückzahlen angefertigt werden sollen, geben wir die<br />

Aufträge nach außen. Dann entwickeln wir in unserer Abteilung lediglich den Prototyp.<br />

Die Entwicklungszeiten für derartig komplexe Projekte betragen in der Regel mehrere Jahre. Wie<br />

viele Projekte betreuen Sie und Ihre Mitarbeiter momentan und was sind dabei die größten Herausforderungen?<br />

Wir betreuen vier laufende Großprojekte. Das Faszinierende daran ist: Es werden Teile gefertigt,<br />

für die wir tonnenweise Stahl montieren müssen, und andere wiederum sind so winzig, dass Feinarbeiten<br />

im Mikrometerbereich notwendig sind. Manches können wir nicht selber anfertigen – dann<br />

müssen wir Spezialisten von außen hinzuziehen. Darüber hinaus suchen wir immer wieder nach neuen<br />

Materialien, die zum Beispiel besonders strahlungsarm oder tieftemperaturfest sind, um damit<br />

den besonderen Ansprüchen der wissenschaftlichen Experimente gerecht zu werden. Momentan<br />

arbeiten wir mit einem besonderen Kupfer, das unterirdisch gelagert werden muss und immer nur<br />

kurzfristig zur Bearbeitung ins Institut geliefert wird. Die Montage der von uns gefertigten Geräte<br />

erfolgt durch unsere Techniker vor Ort an den Experimentierstandorten, meist im Ausland.<br />

Sie bilden in Ihrer Abteilung auch aus?<br />

Ja, seit 2000 engagieren wir uns in der Ausbildung und das mit Erfolg – 2004 gab es einen<br />

Abschluss mit Auszeichnung. Aus den bis zu 200 Bewerbungen wählen wir sorgfältig aus, es gibt<br />

unter anderem einen richtigen Einstellungstest. Aber der Aufwand lohnt sich. Unsere beiden ersten<br />

Mechanikerlehrlinge, darunter auch einen unserer weiblichen Lehrlinge, konnten wir jetzt fest übernehmen.<br />

Darüber habe ich mich sehr gefreut, denn damit sichern wir auch zukünftig das Know-how<br />

in unserer Abteilung.


KOOPERATION WIRTSCHAFT<br />

Forschung in die Anwendung<br />

gebracht<br />

Als 100%ige Tochter der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> hat die Garching Innovation GmbH die<br />

Aufgabe, Erfindungen und Entwicklungen aus <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituten in die industrielle<br />

Anwendung zu vermitteln. Der Transfer neuer Ideen und Erfindungen in Produkte der<br />

Industrie wird durch Garching Innovation organisiert. Durch die Vergabe von Lizenzen an<br />

zukunftsorientierte Unternehmen – insbesondere auch an Ausgründungen aus der <strong>Max</strong>-<br />

<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> – entstehen neue Produkte und Arbeitsplätze. Sie sind direkter Ausdruck<br />

des Nutzens grundlagenorientierter Forschung, wie sie in den <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituten<br />

betrieben wird.<br />

Seit der Neuorganisation im Jahre 1979<br />

wurden 2600 Erfindungen betreut und<br />

1556 Verwertungsverträge abgeschlossen<br />

(Stand 12/2005), davon 700 mit ausländischen<br />

Firmen. Der Verwertungserlös aus<br />

Erfindungen beträgt seither über 200 Mio.<br />

Euro; über die Hälfte davon sind Einnahmen<br />

aus dem Ausland. Ende 2005 hielt die<br />

<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> einen Bestand<br />

von 1040 Erfindungen und Anteile an 17<br />

Firmen.<br />

Im Jahr 2005 hat die Garching Innovation<br />

GmbH (GI) insgesamt 82 Verwertungsverträge<br />

abgeschlossen (2004: 84). Der Lizenzumsatz<br />

betrug rd. *15,0 Mio. Euro (2004:<br />

16,5 Mio. Euro). Der <strong>Gesellschaft</strong> wurden<br />

135 neue Verwertungsaufträge erteilt (2004:<br />

140). Auf Basis von bei GI betreuten Technologien<br />

wurden 4 Unternehmen (2004: 1)<br />

ausgegründet, welche zum Teil bereits mit<br />

einer Selbstfinanzierung starten konnten.<br />

Umbruch im Lizenzbereich<br />

Das Lizenzgeschäft der Garching Innovation<br />

war in den zurückliegenden Monaten vom<br />

Auslaufen des bisher wichtigsten Patents<br />

der Firmengeschichte geprägt, dem Flash-<br />

Patent (einem schnellen Bildgebungsverfahren<br />

im Bereich der Magnetresonanztomografie).<br />

Die Lizenzeinnahmen aus diesem<br />

Patent hatten in den letzten Jahren den<br />

Großteil des durchschnittlich ca. 15 Mio.<br />

Euro betragenden GI-Lizenzumsatzes ausgemacht.<br />

Die gesamten Lizenzeinnahmen<br />

aus den unterschiedlichen Lizenzverträgen<br />

zu dieser Technologie beliefen sich seit<br />

1992 auf rd. 150 Mio. Euro. Einige sehr<br />

erfreuliche Nachrichten lassen jedoch<br />

erwarten, dass sich das Lizenzgeschäft auch<br />

nach Flash weiterhin positiv entwickeln<br />

wird:<br />

Einigung im Patentstreit „Ti-Plasmid“ zwischen<br />

BayerCropScience, <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<br />

<strong>Gesellschaft</strong>/GI und Monsanto<br />

Die von der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> bereits<br />

1983 zum Patent angemeldete Technologie<br />

zum Einführen von DNA (Transformation)<br />

in Pflanzenzellen war Gegenstand<br />

einer lang anhaltenden Patentauseinandersetzung<br />

zwischen der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong><br />

und ihrem exklusiven Lizenznehmer<br />

BayerCropScience auf der einen Seite sowie<br />

Monsanto auf der anderen Seite. Der Streit<br />

wurde schließlich nach langen Verhandlungen<br />

durch die Vergabe so genannter Kreuzlizenzen<br />

zwischen der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>/GI,<br />

BayerCropScience und Monsanto<br />

beigelegt. Dies ermöglicht beiden Firmen<br />

die Technologie in Zukunft ungehindert einzusetzen,<br />

was vor allem für die Märkte in<br />

den USA und Kanada von großer Bedeutung<br />

ist. Die Einigung kam zu einem Zeitpunkt<br />

zustande, als das Patent in Europa auslief.<br />

Aufgrund des unterschiedlichen Patentrechts<br />

laufen die Patente in den USA und<br />

Kanada jedoch noch etliche Jahre, in denen<br />

die <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>/GI durch<br />

Lizenzeinnahmen von dieser grundlegenden<br />

Erfindung profitieren wird.<br />

P OLITISCHE L EITLINIEN<br />

* Endgültige Zahlen liegen erst im<br />

Juli 2006 vor.<br />

21


J AHRESBERICHT 2005<br />

Das Krebsmedikament Sutent beruht<br />

auf dem Wirkstoff Sunitinib<br />

22<br />

Erteilung von wichtigen Patenten auf<br />

dem Gebiet der RNA-Interferenz<br />

(„Tuschl II-Patente“)<br />

Im Jahr 2000 wurden von der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<br />

<strong>Gesellschaft</strong> zwei Patente zur RNA-Interferenz<br />

(RNAi) angemeldet, das „Tuschl I-<br />

Patent“ gemeinsam mit dem Massachusetts<br />

Institute of Technology (MIT), dem Whitehead<br />

Institute und der University of Massachusetts<br />

(UMass) und das „Tuschl II-<br />

Patent“. Beide Patente sind nach dem<br />

Entdecker Tom Tuschl benannt, der seinerzeit<br />

am <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für biophysikalische<br />

Chemie in Göttingen geforscht hat.<br />

Die RNA-Interferenz ist ein natürlicher, in<br />

den Zellen ablaufender Mechanismus zur selektiven<br />

Hemmung und Regulation spezifischer<br />

Gene. Das Tuschl II-Patent beschreibt<br />

die Moleküle, die short interfering-RNAs<br />

(siRNAs), die RNA-Interferenz u.a. in Säugetierzellen<br />

vermitteln. In den letzten Jahren<br />

ist die RNA-Interferenz zu einem der wichtigsten<br />

molekularbiologischen Werkzeuge<br />

bei der Aufklärung von Genfunktionen<br />

geworden. Für zwei Patente dieser Tuschl<br />

II-Patentfamilie wurde Anfang 2006 die<br />

Patenterteilung in den USA vom amerikanischen<br />

Patentamt (USPTO) angekündigt<br />

(Notice of Allowance). Auf dem Gebiet der<br />

Forschungsreagenzien wurden die Patente<br />

an vier Unternehmen (in Europa und USA)<br />

lizenziert, die mit RNAi-Produkten bereits<br />

beträchtliche Umsätze erzielen. Für die therapeutische<br />

Anwendung wurden die Patente<br />

an die Firmen Alnylam, Inc. in Cambridge,<br />

USA, und Ribopharma, Kulmbach (jetzt<br />

Alnylam Europe) lizenziert.<br />

Zulassung des Krebsmedikaments<br />

SUTENT ® durch Pfizer<br />

Anfang Februar 2006 wurde von der Food<br />

and Drug Administration (FDA) in den USA<br />

das Medikament SUTENT ® zur Behandlung<br />

von fortgeschrittenem Nierenzellkarzinom<br />

sowie einer seltenen Form des Magen-/<br />

Darmkrebs (GIST, gastrointestinale Stromatumore)<br />

zugelassen. Es war das erste Mal,<br />

dass ein Medikament gleichzeitig für die<br />

Behandlung von zwei Krebsarten genehmigt<br />

wurde. Das SUTENT ® beruht auf Forschungsarbeiten<br />

von Prof. Axel Ullrich am<br />

<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für Biochemie, Martinsried.<br />

Er hatte Anfang der 1990er-Jahre gemeinsam<br />

mit Kollegen nachgewiesen, dass<br />

sich das Tumorwachstum verlangsamt bzw.<br />

Tumorgewebe schrumpft, wenn man das<br />

Wachstum von Blutgefäßen (Angiogenese)<br />

hemmt, die den Tumor mit Nährstoffen und<br />

Sauerstoff versorgen. Auf diesem Grundprinzip<br />

aufbauend wurde der Wirkstoff von<br />

SUTENT ® , Sunitinib, entwickelt, der neben<br />

anderen krankheitsrelevanten Enzymen auch<br />

den Rezeptor VEGF-R2 hemmt, der für die<br />

Angiogenese in Tumoren verantwortlich ist.<br />

Die Arbeiten hierzu begannen in dem 1991<br />

von Ullrich und einem Wissenschaftler der<br />

New York University gegründeten Unternehmen<br />

Sugen, Inc., der ersten Ausgründung<br />

eines Biotechnologie-Unternehmens aus<br />

der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>. Ende der<br />

1990er-Jahre wurde Sugen von Pharmacia<br />

gekauft, die wiederum 2003 von Pfizer übernommen<br />

wurde. Pfizer trieb dann die weite-


e Wirkstoffentwicklung bis zur Zulassung<br />

voran. Weitere klinische Prüfungen (Phase<br />

I-III) mit dem Wirkstoff Sunitinib laufen<br />

derzeit auch für eine Reihe anderer Krebsarten<br />

(z.B. Brustkrebs, Leberkrebs, Lungenkrebs<br />

u. a.). Mit der Markteinführung von<br />

SUTENT ® in Deutschland/Europa wird<br />

noch im Laufe des Jahres 2006 gerechnet.<br />

Aufwärtstrends für Start-ups<br />

Für junge Technologie-Ausgründungen waren<br />

die letzten zwei bis drei Jahre eine Phase,<br />

die angesichts eines nahezu nicht mehr<br />

existenten Finanzierungsmarktes sehr viel<br />

zähen Willen, Einsatz und Überzeugungskraft<br />

von Seiten der Gründer erforderte.<br />

Doch schon der berühmte Nationalökonom<br />

Joseph Schumpeter forderte „dynamische<br />

Unternehmertypen, die mit all ihrem Einsatz<br />

und ihrer Durchsetzungskraft Erfindungen<br />

auch gegen Widerstände durchsetzen. Ein solcher<br />

Unternehmer ist u.a. durch die Lust<br />

motiviert, ein Unternehmen zu schaffen“. Dr.<br />

Uwe Jacob verkörpert geradezu auf ideale<br />

Weise diesen Schumpeter’schen Unternehmertypus.<br />

Jacobs Forschungsarbeiten am<br />

<strong>Max</strong>- <strong>Planck</strong>-Institut für Biochemie in Martinsried<br />

führten zur Entwicklung von Substanzen,<br />

die die Wechselwirkungen zwischen<br />

Immunkomplexen und spezifischen<br />

Rezeptoren, also Andockstellen auf Zellen,<br />

unterbinden. Fehlgeleitete Immunreaktionen<br />

werden so bereits im frühen Anfangsstadium<br />

verhindert. Auf der Basis seiner<br />

Forschungsergebnisse, die durch eine Reihe<br />

präklinischer Experimente validiert wurde,<br />

fasste Jacob gemeinsam mit seinen Miterfindern<br />

und -gesellschaftern Dr. Peter Sondermann<br />

und dem Nobelpreisträger Prof.<br />

Robert Huber den Entschluss, die Entwicklung<br />

der Medikamentenkandidaten in einer<br />

Firmengründung weiter zu verfolgen. Konkret<br />

sollen Therapeutika zur Bekämpfung<br />

von Autoimmunerkrankungen entwickelt<br />

werden wie Idiopathische Thrombozytische<br />

Pupura (ITP), Systemischer Lupus Erythematodus<br />

(SLE) und Rheumatoide Arthritis (RA).<br />

Die SuppreMol GmbH wurde bereits 2002<br />

gegründet, konnte jedoch wegen fehlender<br />

Finanzmittel nicht operativ starten – es gab<br />

zu diesem Zeitpunkt keinen Venture-Capital-<br />

Markt für frühe Ausgründungsprojekte.<br />

Umso hilfreicher waren in dieser Phase die<br />

finanziellen Mitteln des EEF-Fonds<br />

(Erleichterungen für Existenzgründungen<br />

aus Forschungseinrichtungen – Förderpilotprojekt<br />

des BMBF bis 2005), mit denen<br />

zunächst die Forschungsarbeiten am <strong>Max</strong>-<br />

<strong>Planck</strong>-Institut für Biochemie zur weiteren<br />

Validierung der Technologie und Produkte<br />

vorangetrieben werden konnten. Auf der<br />

Basis der dabei erzielten Fortschritte war es<br />

der SuppreMol GmbH mit Unterstützung<br />

von Garching Innovation möglich, zunächst<br />

eine initiale Finanzierung durch die Tochtergesellschaft<br />

(Z-Cube) des italienischen Pharmaunternehmens<br />

Zambon einzuwerben.<br />

Mit dieser Seed-Finanzierung und der inhaltlichen<br />

Unterstützung wurde der Business-<br />

Plan maßgeblich weiter entwickelt. Schließlich<br />

wurde mit Prof. Peter Buckel ein sehr<br />

erfahrener Manager als Geschäftsführer<br />

gewonnen. Z-Cube hat sich auf dieser Basis<br />

im Herbst 2005 schließlich bereit erklärt,<br />

SuppreMol eine erste Finanzierung in Höhe<br />

von 1,5 Mio. Euro zu gewähren.<br />

Ohne den langen Atem von Uwe Jacob und<br />

seine feste Überzeugung vom Marktpotenzial<br />

seiner Entwicklungen wäre die Suppre-<br />

Mol GmbH vermutlich heute nicht eine der<br />

ganz wenigen Start-ups in Deutschland, die<br />

2005 eine Erstfinanzierung erhalten haben.<br />

Doch solche Start-ups sind wesentlicher<br />

Motor einer Volkswirtschaft, indem sie radikale<br />

Innovationen und Entwicklungen vorantreiben.<br />

P OLITISCHE L EITLINIEN<br />

23


J AHRESBERICHT 2005<br />

24<br />

Weitere Anzeichen für einen Aufwärtstrends<br />

bei Start-ups sind die immerhin vier Neugründungen<br />

aus <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituten im<br />

Jahr 2005. Diese Firmen finanzieren sich –<br />

zumindest initial – aus Privatmitteln und darüber<br />

hinaus bereits aus eigenem Umsatz.<br />

Die Finanzierungsaussichten neuer Ausgründungen<br />

sind zudem deutlich verbessert,<br />

da Ende 2005 vom Bund neue Förderprogramme<br />

aufgelegt wurden. Sowohl das Programm<br />

GO-Bio vom Bundesministerium für<br />

Bildung und Forschung (BMBF) wie auch<br />

das vom Bundesministerium für Wirtschaft<br />

(BMWi) gestartete Programm High-Tech<br />

Gründerfonds verfolgen den Zweck, technologiebasierte<br />

Ausgründungsprojekte in ihrer<br />

Frühphase finanziell zu unterstützen und<br />

somit die in den letzten Jahren viel beklagte<br />

Seed-Finanzierungslücke und Technologie-<br />

Reifelücke zu schließen.<br />

Für die Qualität der MPG-Ausgründungen<br />

spricht die vergleichsweise hohe Anzahl von<br />

Folgefinanzierungsrunden, u.a.:<br />

• Die Affectis Pharmaceuticals AG – eine<br />

Ausgründung aus dem <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut<br />

für Psychiatrie in München – erhielt<br />

im Frühjahr 2005 in einer zweiten Finanzierungsrunde<br />

von einem Investorenkonsortium<br />

angeführt von dem Lead-Investor<br />

EMBL Ventures 4 Mio. Euro neues Kapital.<br />

Weitere 2,2 Mio. Euro staatliche Fördergelder<br />

konnten zudem im Spätherbst<br />

eingeworben werden. Die neuen Finanzmittel<br />

sollen in die vielversprechende<br />

Therapeutika-Entwicklung bei Affectis<br />

auf dem Gebiet der Angst und Depression<br />

investiert werden.<br />

Ein herausragendes Ereignis war Ende 2005 die Verleihung des Nobelpreises für Physik an<br />

Prof. Theodor Hänsch, der hiermit für seine Entwicklungsleistungen zur laserbasierten Präzisionsspektroskopie<br />

einschließlich der optischen Frequenzkammtechnik geehrt wurde.<br />

Hänsch ist Mitgründer der MenloSystems GmbH, einer MPG-Ausgründung, die auf der mit<br />

dem Nobelpreis ausgezeichneten Technologie basiert.<br />

• Die Capsulution NanoScience AG in Berlin,<br />

die aus dem <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für<br />

Kolloid- und Grenzflächenforschung in<br />

Golm hervorging, konnte im Dezember<br />

2005 eine zweite Finanzierungsrunde in<br />

Höhe von rd. 1,3 Mio. Euro mit dem Privatinvestor<br />

und Unternehmer Bernhard<br />

Penno sowie der BC Brandenburg Capital<br />

GmbH abschließen. Mit den eingeworbenen<br />

Finanzmitteln sollen vor allem präklinische<br />

Versuche mit Capsulution’s Nanokapseln<br />

zur Validierung ihrer Vorteile<br />

beim Transport pharmazeutischer Botenstoffe<br />

in lebende Organismen durchgeführt<br />

werden.<br />

Neben diesen erfreulichen Folgefinanzierungsrunden<br />

entwickelten sich zum Teil<br />

auch die Kurse börsennotierter MPG-Ausgründungen<br />

vielversprechend. Exemplarisch<br />

sei die Alnylam Inc. genannt, die<br />

2005 in den amerikanischen NASDAQ<br />

Biotechnology-Index aufgenommen wurde.<br />

Alnylam hat als erstes Unternehmen klinische<br />

Phase I-Studien mit einem antiviralen<br />

RNAi-Therapeutikum (ALN-RSV01)<br />

gestartet, das zur Behandlung von Respiratory<br />

Syncytial Virus-Infektionen eingesetzt<br />

werden soll.<br />

Trotz der Insolvenz der Xantos Biomedicine<br />

AG Ende Dezember (ein Neustart ist<br />

jedoch bereits in Planung) kann für 2005<br />

angesichts der überwiegend positiven<br />

Entwicklungen bei den MPG-Ausgründungen<br />

zusammenfassend eine positive<br />

Bilanz gezogen werden. Die Erwartungen<br />

für 2006 sind angesichts weiterer bereits<br />

anstehender Finanzierungsrunden durchweg<br />

optimistisch. Der 2005 erstmalig erschienene<br />

Online-Newsletter Garching-<br />

Information informiert über die aktuellen<br />

Entwicklungen (http://www.garchinginnovation.de/de/index.html).


Seit 1990 wurden aus der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> u. a. ausgegründet:<br />

Image Science Software GmbH, Berlin 1990<br />

Sugen, Inc., USA (jetzt: Pharmacia, Inc. bzw. Pfizer, Inc.) 1991<br />

Nanofilm Technologie GmbH, Göttingen 1991<br />

MorphoSys AG, Martinsried 1992<br />

Orpegen Pharma GmbH, Heidelberg 1992<br />

Wita GmbH, Berlin 1992<br />

Evotec AG, Hamburg 1993<br />

HepaVec AG, Berlin (Fusion mit DeveloGen AG) 1993<br />

TopLab GmbH, Martinsried 1994<br />

Algorithmic Solutions Software GmbH, Saarbrücken 1995<br />

PlantTec Biotechnology GmbH, Potsdam (jetzt Bayer BioScience) 1996<br />

Artemis Pharmaceuticals GmbH, Köln/Tübingen (jetzt Exelixis, Inc.) 1997<br />

GPC Biotech AG, Martinsried 1997<br />

GreenTec <strong>Gesellschaft</strong> für Pflanzenbiotechnologie mbH, Köln<br />

(jetzt: Phytowelt Green Technologies GmbH) 1997<br />

Epigenomics AG, Berlin 1997<br />

MIB Munich Innovative Biomaterials GmbH, Marburg 1997<br />

PreSens Precision Sensing GmbH, Regensburg 1997<br />

DeveloGen AG, Göttingen 1997<br />

Ingenium Pharmaceuticals AG, Martinsried 1998<br />

JenaGen GmbH, Jena 1998<br />

Metanomics GmbH & Co.KGaA, Berlin 1998<br />

Proteros Biostructure GmbH, Martinsried 1998<br />

HaemoSys GmbH, Jena 1999<br />

Protagen AG, Dortmund 1999<br />

Hte (High Throughput Experimentation) AG, Heidelberg 1999<br />

Cenix BioScience GmbH, Dresden 1999<br />

Aurigon Life Science GmbH, Tutzing 2000<br />

Capsulution Nanoscience AG, Potsdam 2000<br />

Brain Innovation B.V., Maastricht 2000<br />

Color Physics GmbH, Tübingen 2000<br />

Scienion AG, Berlin 2001<br />

iOnGen AG, Göttingen 2001<br />

Direvo Biotech AG 2001<br />

U3 Pharma AG 2001<br />

JADO Technologies GmbH 2001<br />

Lumics GmbH, Berlin 2001<br />

Resonant Sensor Technology, Mainz 2001<br />

MenloSystems GmbH, Martinsried 2002<br />

Alnylam Inc., USA / Kulmbach 2002<br />

Affectis Pharmaceuticals AG, München 2002<br />

NanoScape AG, München 2002<br />

nadicom - <strong>Gesellschaft</strong> f. angewandte Mikrobiologie mbH, Marburg 2002<br />

SuppreMol GmbH, Martinsried 2002<br />

RNAx GmbH, Berlin 2003<br />

Creatogen Laboratories GmbH & Co.KG, Potsdam 2003<br />

APIT Laboratories GmbH, Potsdam 2003<br />

Force Evolution LLC, USA/Saarbrücken 2003<br />

TF Instruments GmbH, Heidelberg 2003<br />

ECMTEC GmbH, Böblingen 2003<br />

Microliquids GmbH, Göttingen 2003<br />

Medres GmbH, Köln 2004<br />

Dodecon Nanotechnology GmbH, Stuttgart 2005<br />

Ribocon GmbH, Bremen 2005<br />

Rapid Sampling Technologies AG, Magdeburg 2005<br />

Kinaxo Biotechnologies GmbH, Martinsried 2005<br />

P OLITISCHE L EITLINIEN<br />

25


J AHRESBERICHT 2005<br />

Simulation komplexer Verformungsvorgänge<br />

unter Berüksichtigung der<br />

Kristalltextur<br />

26<br />

KOOPERATION WIRTSCHAFT<br />

Zusammenarbeit mit der<br />

Fraunhofer-<strong>Gesellschaft</strong><br />

Im Zuge der Umsetzung des Pakts für Forschung und Innovation wurde auf dem Gebiet der<br />

Materialforschung eine vielversprechende Kooperation zwischen dem <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut<br />

für Eisenforschung (Düsseldorf) und dem Fraunhofer-Institut für Werkstoffmechanik (Freiburg)<br />

etabliert. Die Kernidee des gemeinsamen Pilotprojektes „Simulation der Mechanik<br />

von Vielkristallen“ ist die Weiterentwicklung und Nutzung neuer theoretischer Methoden<br />

für kristallmechanische Simulationen im Industrieumfeld (Flugzeug, Automobil, Medizintechnik).<br />

Das Kooperationsvorhaben wird für eine Laufzeit von drei Jahren aus Mitteln des<br />

Strategischen Innovationsfonds gefördert.<br />

Das Simulieren, also das Vorausberechnen,<br />

des Bauteilverhaltens ist in der Produktentwicklung<br />

heute gang und gäbe. Simulationen<br />

zeigen, ob ein Bauteil den Belastungen<br />

standhält oder wo die Fertigung optimiert<br />

werden muss, um spätere Schäden zu vermeiden.<br />

Aber gerade Metalle sind nicht immer<br />

gleich – ein einziges Blech kann vollkommen<br />

unterschiedliche Werkstoffeigenschaften<br />

haben, je nachdem, wo und wie es<br />

verformt wurde. Heutige Simulationsmodelle<br />

berücksichtigen aber genau das noch<br />

nicht. „Die empirischen Methoden sind ausgereizt“,<br />

beschreibt Prof. Peter Gumbsch,<br />

Leiter des Fraunhofer-Instituts in Freiburg,<br />

die Lage der Modellentwickler.<br />

Dabei gibt es den Blick in die Tiefe des<br />

kristallinen Verhaltens schon: Prof. Dierk<br />

Raabe, Direktor am <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für<br />

Eisenforschung in Düsseldorf, und seine<br />

Mitarbeiter untersuchen das Verhalten vieler<br />

einzelner Kristalle im Metall. Tatsächlich<br />

besteht ein Bauteil aber aus mehreren Milliarden<br />

Einzelkristallen, die unmöglich alle<br />

einzeln verfolgt werden können. Eine gewisse<br />

Ordnung kommt nun dadurch hinein,<br />

dass diese Kristalle sich – je nach Belastung,<br />

wenn ein Blech verformt oder ein Draht<br />

gezogen wird – unterschiedlich umordnen.<br />

„Hier gilt es intelligente Verfahren zu entwickeln,<br />

die in der Lage sind, diese Umorientierung<br />

zu verfolgen“, beschreibt Dierk<br />

Raabe den Umfang der rechnerischen Aufgabe<br />

für die industrielle Anwendung.<br />

Die gemeinsame Arbeitsgruppe soll dazu<br />

dienen, die Theorie der Vielkristallmechanik<br />

zu vertiefen und den Transfer der<br />

Erkenntnisse aus der Grundlagenforschung<br />

in die Anwendung zu gewährleisten. Der<br />

Gewinn für die Industriepartner muss darin<br />

liegen, dass mit vertretbarem Mehraufwand<br />

zusätzliche Informationen über das Werkstoffverhalten<br />

gesammelt werden. Ziel ist<br />

die Entwicklung so genannter Multiskalen-<br />

Modelle. Sie verbinden die mathematischen<br />

Beschreibungen des Werkstoffverhaltens<br />

auf völlig unterschiedlichen Ebenen.<br />

Während übliche Finite-Elemente-Modelle<br />

das Bauteil in millimetergroße Stücke zerteilen<br />

und deren Verhalten berechnen, gilt<br />

es nun, Texturmodelle für Korngrößen im<br />

Mikrometermaßstab und Modelle auf der<br />

Ebene einzelner Kristalle jeweils ineinander<br />

zu verschränken, ohne den Bedarf an Rechnerleistung<br />

zu hoch schrauben zu müssen.


ISABELLA MILCH<br />

BEREICH____<br />

LEITERIN DER PRESSESTELLE<br />

INSTITUT____<br />

MPI FÜR PLASMAPHYSIK, GARCHING UND GREIFSWALD<br />

MOTIVATION____<br />

DIE FUSIONSFORSCHUNG IST EIN SPANNENDES THEMA,<br />

UND ES IST AUSGESPROCHEN REIZVOLL, DIE WISSEN-<br />

SCHAFTLICHE ENTWICKLUNG IN DIESEM FELD ÜBER<br />

JAHRE HINWEG ZU BEGLEITEN.


» Die Fusionsforschung ist ein spannendes Thema,<br />

und es ist ausgesprochen reizvoll, die wissenschaftliche<br />

Entwicklung in diesem Feld über Jahre<br />

hinweg zu begleiten. «<br />

FRAGE<br />

grund?<br />

Sie leiten seit 1985 hier am Institut die Pressestelle. Was ist Ihr beruflicher Hinter-<br />

A N T W O R T Ich habe Physik und Germanistik für Lehramt studiert, im Referendariat dann<br />

aber festgestellt, dass Schule nicht das richtige für mich ist. Über ein Fortbildungsseminar beim<br />

damaligen Leiter der Wissenschaftsredaktion der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, Rainer Flöhl, bin<br />

ich auf das Förderprogramm „Wissenschaftsjournalismus“ der Robert-Bosch-Stiftung aufmerksam<br />

geworden. Im Rahmen dieses Programms habe ich in verschiedenen Redaktionen von der FAZ bis<br />

zu Bild der Wissenschaft hospitiert und schließlich bei der Mainzer Zeitung und der Pressestelle der<br />

Universität Mainz meine ersten beruflichen Erfahrungen gesammelt.<br />

Das IPP hat schon frühzeitig Öffentlichkeitsarbeit betrieben; das Besucherprogramm gibt es<br />

schon seit mehr als 20 Jahren.<br />

Ja, da die Kernfusion im Blickpunkt der Öffentlichkeit steht, musste die Kommunikation von<br />

Beginn an professionell sein. Inzwischen betreuen wir jedes Jahr an die 5000 Besucher und haben<br />

darüber hinaus das Leistungsspektrum der Pressestelle kontinuierlich erweitert. Die Mitarbeiterzahl<br />

wuchs von anfangs drei auf heute sechs Personen. Wir organisieren Veranstaltungen für ganz unterschiedliche<br />

Adressaten: vom Kind bis zum Energie- oder Physikexperten. Dreiviertel aller Beiträge in<br />

den Medien können wir auf Aktivitäten unserer Pressestelle, also Pressemitteilungen, Interviews<br />

etc., zurückführen – etwa 300 bis 400 Clippings schaffen wir damit pro Jahr. Neben dem wissenschaftlichen<br />

Jahresbericht, der in erster Linie an Forschungsinstitutionen verschickt wird, produzieren<br />

wir noch den „Jahresrückblick“, eine verkürzte und quasi popularisierte Version des Annual<br />

Report, das hausinterne Magazin sowie seit etwa sieben Jahren den Newsletter „Energie-Perspektiven“.<br />

Worum handelt es sich dabei?<br />

Der Newsletter wendet sich an die breite Öffentlichkeit, aber auch an spezielle Leser, z.B. aus<br />

Schule oder Politik. Er entsteht in enger Zusammenarbeit mit unseren Wissenschaftlern aus der<br />

Energie-Systemstudiengruppe. Das sind Physiker, Mathematiker und Geografen, die die Kernfusion<br />

im energiewirtschaftlichen Kontext untersuchen. Sie gehen den Fragen nach: Wie teuer wird der<br />

Strom? Wie entwickelt sich der Energiebedarf weltweit? Welche Einsparpotenziale gibt es? Wann<br />

sind welche Ressourcen aufgebraucht? Zu jeder Ausgabe bieten wir ergänzende Texte im Internet<br />

an.<br />

Der Internet-Auftritt des Instituts ist sehr übersichtlich gestaltet. Sie unterscheiden zwischen<br />

einem Teil für die Wissenschaftler und einem für die allgemeine Öffentlichkeit, warum?<br />

Wir haben bei der Planung des Webauftritts schnell festgestellt, dass Wissenschaft und Öffentlichkeitsarbeit<br />

sehr unterschiedliche Bedürfnisse haben und uns deshalb für eine klare Trennung entschieden.<br />

Der Wissenschaftsteil wird im Wesentlichen von den Wissenschaftlern selbst betreut –<br />

jeder Bereich hat seinen eigenen Webbeauftragten. Den ausschließlich von der Pressestelle betreuten<br />

Teil der Website konnten wir dann ganz auf das interessierte Laienpublikum ausrichten.


KOOPERATION INLAND<br />

Erste <strong>Max</strong> <strong>Planck</strong> Fellows ernannt<br />

Das neue Programm der <strong>Max</strong> <strong>Planck</strong> Fellows soll dazu dienen, die Kooperation zwischen<br />

<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituten und Universitäten zu stärken. Die Bestellung von Hochschullehrern<br />

zu <strong>Max</strong> <strong>Planck</strong> Fellows ist auf fünf Jahre befristet und zugleich mit der Leitung einer kleinen<br />

Arbeitsgruppe an einem <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut verbunden. Im Rahmen dieses Programms sollen<br />

zunächst insgesamt bis zu zehn Arbeitsgruppen dieser Art in den kommenden drei Jahren<br />

an <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituten eingerichtet werden. Die Finanzierung der Arbeitsgruppen<br />

erfolgt in der Regel aus dem Strategischen Innovationsfonds.<br />

Als Ergebnis der ersten Ausschreibung gingen<br />

vierzehn Vorschläge aus den Instituten<br />

ein. Nach einem Auswahlverfahren mit<br />

strengen Qualitätskriterien entschied sich<br />

der Präsident, aus den Vorschlägen sechs<br />

exzellente Wissenschaftler zu <strong>Max</strong> <strong>Planck</strong><br />

Fellows zu ernennen. Die ersten Professoren,<br />

die als Fellows tätig werden, sind fünf<br />

Männer und eine Frau: Petra Schwille von<br />

der Technischen Universität Dresden wird<br />

Fellow am <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für molekulare<br />

Zellbiologie und Genetik. Sie leitet seit<br />

2002 das Institut für Biophysik an der<br />

Dresdner TU und untersucht dort mit ausgeklügelten<br />

spektroskopischen Methoden<br />

das Zellgeschehen. Richard Rottenburg von<br />

der Universität Halle-Wittenberg wird Fellow<br />

am <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für ethnologische<br />

Forschung. Er befasst sich mit der<br />

Ethnologie Afrikas und speziell des Sudan.<br />

Der Physiker Eberhard Gross von der Freien<br />

Universität Berlin widmet sich unter<br />

anderem der Dichtefunktionaltheorie und<br />

wird Fellow des Fritz-Haber-Instituts der<br />

<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>. Zum Fellow des<br />

<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituts für evolutionäre Anthropologie<br />

wurde Jin Li ernannt, der an der<br />

Fudan Universität in Shanghai lehrt und<br />

einer der beiden Leiter des neuen <strong>Max</strong>-<br />

<strong>Planck</strong>-Partnerinstituts für Computational<br />

and Theoretical Biology in Shanghai ist.<br />

Manfred Broy von der Technischen Universität<br />

München wird Fellow des im Aufbau<br />

befindlichen <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituts für Softwaresysteme,<br />

das Standorte in Kaiserslautern<br />

und Saarbrücken haben wird und bei<br />

dessen Gründung Broy bereits beratend<br />

tätig war. Broy hat in München den Lehrstuhl<br />

für Software and Systems Engineering<br />

inne. Der Neurowissenschaftler Hans-Jochen<br />

Heinze schließlich wird Fellow am<br />

<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für Kognitions- und<br />

Neurowissenschaften in Leipzig. Heinze<br />

lehrt an der Universität Magdeburg und ist<br />

dort Leiter der Uniklinik für Neurologie II.<br />

Zum Jahresende 2005 wurde eine zweite<br />

Ausschreibung gestartet.<br />

P OLITISCHE L EITLINIEN<br />

Eine der ersten <strong>Max</strong> <strong>Planck</strong> Fellows: Petra<br />

Schwille, einst Doktorandin von Manfred<br />

Eigen, jetzt Professorin an der TU Dresden.<br />

Foto: PhilipMorris Stiftung<br />

29


J AHRESBERICHT 2005<br />

30<br />

KOOPERATION INLAND<br />

Förderung im Rahmen des<br />

W2-Programms<br />

Das 1997 vom Senat der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> beschlossene C3-, jetzt W2-Sonderprogramm<br />

bietet besonders qualifizierten Wissenschaftlerinnen die Möglichkeit, sich im Rahmen<br />

eines auf fünf Jahre befristeten W2-Vertrages für eine leitende Tätigkeit in Hochschulen oder<br />

außeruniversitären Forschungseinrichtungen zu qualifizieren. Die Kandidatinnen werden von<br />

den <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituten vorgeschlagen und in einem strengen Auswahlverfahren unter Einschaltung<br />

externer Gutachter ausgewählt. Seit dem Jahr 2000 wird das Förderprogramm aus<br />

Haushaltsmitteln der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> bestritten – es umfasst 20 Planstellen. Insgesamt<br />

wurden bisher 38 Wissenschaftlerinnen aus dem W2-Sonderprogramm gefördert, von<br />

denen 20 mittlerweile eine weiterführende Position erhalten haben.<br />

Wissenschaftlerin <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut Forschungsgebiet Stand: Februar 2006<br />

Biologisch-Medizinische Sektion<br />

Dr. Marianne Müller MPI für Psychiatrie Stressregulation unter physiologischen und pathophysiologischen<br />

Bedingungen<br />

Dr. Jane Parker MPI für Züchtungsforschung Pflanzliche Immunitätsreaktionen<br />

Dr. Anne Peters MPI für Ornithologie Verhaltensökologie<br />

Dr. Renate Schmidt MPI für molekulare Physiologie Vergleichende Genomanalyse bei Pflanzen<br />

Dr. Simone Techert MPI für biophysikalische Chemie Ultrakurzzeit-Röntgenbeugung<br />

Chemisch-Physikalisch-Technische Sektion<br />

Dr. Johanna Erdmenger MPI für Physik Quantenfeldtheorie<br />

Dr. Ariane Frey MPI für Physik International Linear Collider<br />

Dr. Dagmar Goll MPI für Metallforschung Neue magnetische Nanostrukturen<br />

Dr. Stefanie Komossa MPI für extraterrestrische Physik Untersuchung des Wachstums Schwarzer Löcher mit XXM-Newton<br />

und Chandra<br />

Dr. Olga Vinogradova MPI für Polymerforschung Theorie der hydrophoben Wechselwirkung<br />

Dr. Eva Schinnerer MPI für Astronomie Schwarze Löcher in benachbarten Galaxien<br />

Geistes-, Sozial- und Humanwissenschaftliche Sektion<br />

Dr. Christina Brandt MPI für Wissenschaftsgeschichte Historische Wissenschaftsforschung/Literaturforschung<br />

Dr. Julia Eckert MPI für ethnologische Forschung Wie schützt das Recht den Bürger vor dem Staat? –<br />

Vergleichende Untersuchungen<br />

Dr. Jacqueline Knörr MPI für ethnologische Forschung Konflikt und Integration als Dimensionen kultureller Tradition<br />

Dr. Lale Yalcin-Heckmann MPI für ethnologische Forschung Jenseits von Grenzen: Staatsbürgerschaft und Identität in Kaukasien<br />

und der Türkei<br />

Dr. Letizia Paoli MPI für ausländisches und<br />

internationales Strafrecht<br />

Organisierte Kriminalität


KOOPERATION INLAND<br />

<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Netzwerk<br />

History of Scientific Objects<br />

Nach dem <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Netzwerk <strong>Max</strong>Net Aging im Jahr 2004 wurde mit dem <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<br />

Netzwerk History of Scientific Objects 2005 ein weiteres Institutionen übergreifendes Netzwerk<br />

ins Leben gerufen. An diesem sind das <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für Wissenschaftsgeschichte,<br />

die beiden kunsthistorischen <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institute sowie eine Reihe namhafter<br />

nationaler und internationaler Universitäten und Forschungseinrichtungen beteiligt. Das<br />

Vorhaben wird aus Mitteln des Strategischen Innovationsfonds für die Dauer von fünf Jahren<br />

gefördert.<br />

Von den vielen Dingen in der Welt werden<br />

nur wenige Gegenstand wissenschaftlicher<br />

Untersuchungen. Die spezifischen historischen<br />

Gegebenheiten, unter welchen zum<br />

Beispiel Körperorgane, Wurfgeschosse und<br />

Märkte Wissenschaften wie Anatomie, Mechanik<br />

und Ökonomik generieren, geben<br />

Hinweise auf die Faktoren, die beim Aufkommen<br />

neuer Forschungsobjekte möglicherweise<br />

eine Rolle spielen. Seit Mitte des<br />

19. Jahrhunderts haben wissenschaftsbasierte<br />

Technologien die Welt verändert. Umgekehrt<br />

hat aber auch die Technik die Wissenschaft<br />

verändert. Neue Technologien zur<br />

Analyse – beispielsweise Ultrazentrifugen,<br />

radioaktive Isotope oder Sequenzierer – und<br />

neue Modellorganismen – wie Fliegen,<br />

Bakterien und Viren – haben die Entwicklungen<br />

in der Genetik entscheidend geprägt,<br />

ja sie wurden dadurch überhaupt erst<br />

möglich. Das Verständnis der komplexen<br />

Wechselwirkungen zwischen technischen<br />

Aspekten von Forschungsobjekten und erkenntnistheoretischen<br />

Aspekten technologischer<br />

Systeme ist das große Ziel für eine<br />

Wissenschaftsgeschichte, die sich mit der<br />

materiellen Basis ihrer Kultur befasst.<br />

Instrumente, Sammlungen und Modelle<br />

der Wissenschaft wurden in großem Umfang<br />

durch die Anstrengungen von Museen<br />

bewahrt. Traditionsgemäß findet wissenschaftshistorische<br />

Forschung in Bibliotheken<br />

und Archiven auf der Basis von Texten<br />

und Bildern statt. Als Ergebnis werden die<br />

Objekte in Museen selten mit Angaben<br />

zum historischen Kontext vorgestellt. Erst<br />

die neuere Geschichtsschreibung über wissenschaftliche<br />

Praktiken hat matter und<br />

mind zusammengebracht. Dennoch ist die<br />

Kooperation zwischen Museen und Forschern<br />

der Wissenschaftsgeschichte nach<br />

wie vor eher die Ausnahme als die Regel.<br />

Institutionen wie das Deutsche Museum in<br />

München, das Institut und Museum für<br />

Wissenschaftsgeschichte in Florenz, die<br />

Harvard University, die University of Cambridge,<br />

die Humboldt-Universität in Berlin<br />

oder das Centre Alexandre Koyré in Paris<br />

haben hierbei Pionierarbeit geleistet.<br />

Im Rahmen des <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Forschungsnetzwerks<br />

soll Nachwuchswissenschaftlern<br />

die Möglichkeit gegeben werden, Disziplinen<br />

übergreifend zu erforschen, wie sich<br />

wissenschaftliche Fragestellungen, Innovation<br />

und die Verbreitung von Wissen im<br />

Laufe der Zeit verändert haben. Sie werden<br />

einen privilegierten Zugang zu den Sammlungen<br />

der am Netzwerk beteiligten Institutionen<br />

erhalten.<br />

P OLITISCHE L EITLINIEN<br />

31


J AHRESBERICHT 2005<br />

Querschnitt durch eine Biomembran<br />

mit einem Ionenkanal<br />

32<br />

KOOPERATION INLAND<br />

Anschub für die klinische Forschung<br />

Im Rahmen so genannter Tandemprojekte bemüht sich die <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> um den<br />

verstärkten Transfer biomedizinischen Grundlagenwissens in die klinische Praxis. Durch zusätzliche<br />

Mittel soll die Zusammenarbeit zwischen Grundlagenforschern aus den <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<br />

Instituten und wissenschaftlich ausgewiesenen externen Klinikern im Bereich der patientenorientierten<br />

Forschung gefördert werden. Im vergangenen Jahr wurden drei weitere<br />

Tandemprojekte bewilligt, die thematisch nahestehende klinische und experimentelle Projekte<br />

miteinander vernetzen. Von den insgesamt fünf laufenden Projekten wurde eines Ende 2005<br />

abgeschlossen.<br />

Die neu bewilligten Vorhaben sind:<br />

• Onkogene Eigenschaften eines Kaliumkanals<br />

Ein spezieller Kaliumkanal (EAG1), der<br />

normalerweise im Gehirn exprimiert wird<br />

und dort die schnelle Weiterleitung elektrischer<br />

Signale ermöglicht, besitzt – wenn<br />

er in anderen Geweben auftritt – offenbar<br />

onkogene, also krebsauslösende Eigenschaften.<br />

Mittels immunhistochemischer<br />

Untersuchungen konnte EAG1 in 85 Prozent<br />

von 600 untersuchten humanen Tumoren<br />

nachgewiesen werden. Es scheint,<br />

dass dieser Kaliumkanal eine bedeutende<br />

Rolle bei der Tumorentstehung spielt.<br />

Wissenschaftler des <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituts<br />

für experimentelle Medizin (Abt. Prof.<br />

Stühmer) wollen zusammen mit ihren<br />

Kollegen des Uni-Klinikums Göttingen<br />

(AG PD Dr. Alves) mittels transgener<br />

Mäuse die genaue Rolle von EAG1 analysieren.<br />

Unter Anwendung der RNA-Interferenz-Methode<br />

soll im Tiermodell geprüft<br />

werden, ob dieser Kaliumkanal einen<br />

möglichen therapeutischen Angriffspunkt<br />

in der Tumortherapie darstellt.<br />

• Heilung chronischer Wunden mittels Niedertemperaturplasma<br />

Die Behandlung chronischer Wunden verursacht<br />

jedes Jahr enorme Kosten. Doch<br />

während die Sterilisation medizinischer<br />

Instrumente mit Niedertemperaturplasma<br />

bereits zum Alltag gehört, gibt es so gut wie<br />

keine Erfahrungen bei der in vivo-Sterilisation.<br />

Erste Tests sowie theoretische<br />

Überlegungen unterstreichen jedoch die<br />

Wirksamkeit und medizinische Kompati-<br />

bilität von Niedertemperaturplasma bei<br />

der Bekämpfung bakterieller Superinfektionen<br />

in chronischen Wunden. In Zusammenarbeit<br />

mit Medizinern der Ludwigs-<br />

<strong>Max</strong>imilian-Universität München (Abt.<br />

Prof. Storz) wollen Forscher des <strong>Max</strong>-<br />

<strong>Planck</strong>-Instituts für extraterrestrische<br />

Physik (Abt. Prof. Morfill) eine Niedertemperaturplasma-Apparatur<br />

entwickeln, die<br />

sich für den routinemäßigen Einsatz in der<br />

klinischen Praxis bei der Behandlung chronischer<br />

Bein- und Fußgeschwüre eignet.<br />

• Rolle von Fibronektin für die Knochenfunktion<br />

Chronische Lebererkrankungen werden<br />

oftmals von Fehlfunktionen des Knochens<br />

begleitet, allgemein als Osteodystrophie<br />

bezeichnet. In ersten Untersuchungen<br />

konnten Wissenschaftler zeigen, dass ein<br />

Anstieg im Fibronektingehalt des Blutes<br />

bei Patienten mit chronischer Lebererkrankung<br />

einhergeht mit sinkenden Konzentrationen<br />

von Osteocalcin im Blut,<br />

und dass Fibronektin die Differenzierung<br />

der so genannten Osteoblasten (knochenbildende<br />

Zellen) in vitro hemmt. In Zusammenarbeit<br />

mit Medizinern der Uni-<br />

Klinik Heidelberg (Abt. Prof. Meuer/Dr.<br />

Nakchband) wollen die Forscher vom<br />

<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für Biochemie (Abt.<br />

Prof. Fässler) die Rolle des Fibronektins<br />

für die Funktion der Osteoblasten genauer<br />

untersuchen, um herauszufinden, ob der<br />

Fibronektingehalt im Blut von Patienten<br />

mit Lebererkrankung ein geeigneter Parameter<br />

sein könnte für die Diagnose hepatischer<br />

Osteodystrophie.


KOOPERATION INLAND<br />

Institutsübergreifende Forschungsinitiativen<br />

Im Jahr 2005 wurden vom Präsidium sechs weitere institutsübergreifende Forschungsinitiativen<br />

bewilligt. Mit diesem Förderinstrument trägt die <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> dem – an<br />

ihren Instituten ohnehin immer stärker werdenden – interdisziplinären Charakter der Grundlagenforschung<br />

Rechnung. Die aus dem Strategischen Innovationsfonds bereitgestellten Mittel<br />

sollen Wissenschaftlern aus verschiedenen <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituten Spitzenforschung auf<br />

neuen, Disziplinen übergreifenden Gebieten ermöglichen. Derzeit laufen insgesamt 18 Forschungsinitiativen;<br />

die neu bewilligten befassen sich mit modernen Lichtquellen, Membranen<br />

und Signalprozessen, Materialwissenschaften und Internationalem Patentrecht.<br />

Darüber hinaus wurde die im Jahr 2000 gestartete<br />

institutsübergreifende Forschungsinitiative:<br />

Materials Science and Condensed<br />

Matter Research at FRM-II für weitere<br />

fünf Jahre verlängert. Die Weiterfinanzierung<br />

erfolgt über die Zentralen Mittel der<br />

<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>.<br />

P OLITISCHE L EITLINIEN<br />

Forschungsthema Beteiligte Institute Laufzeit<br />

Petawatt Field Synthesizer MPI für Quantenoptik, München, und eine Reihe von 5 Jahre<br />

in- und ausländischen Universitätsinstituten<br />

Transmembrane signal transduction: Solid State MPI für molekulare Physiologie, Dortmund und 3 Jahre<br />

NMR-structural investigation of the sensory MPI für biophysikalische Chemie, Göttingen<br />

rhodopsin II-transducer complex and its intermediates<br />

Channelrhodopsine: Neue Werkzeuge zur Licht MPI für Biophysik, Frankfurt, 3 Jahre<br />

induzierten Auflösung von Signalprozessen und MPI für biophysikalische Chemie, Göttingen,<br />

zur experimentellen Therapie von Erblindung MPI für Hirnforschung, Frankfurt und<br />

MPI für Neurobiologie, München<br />

Conflicts of Intellectual Property MPI für ausländisches und internationales Privatrecht, Hamburg, 5 Jahre<br />

MPI für Geistiges Eigentum, Wettbewerbs- und Steuerrecht, München,<br />

Universität Paris II, Universität Nottingham,<br />

Universität Chicago-Kent und Universität Uppsala<br />

The Nature of Laves Phases. MPI für chemische Physik fester Stoffe, Dresden, 3 Jahre<br />

From Atomic to Mesoskopic Phenomena MPI für Metallforschung, Stuttgart,<br />

MPI für Festkörperforschung, Stuttgart,<br />

MPI für Eisenforschung, Düsseldorf und<br />

drei weitere renommierte ausländische Universitäten<br />

Materialforschung am Hochfeld-Labor Dresden (HLD) MPI für chemische Physik fester Stoffe und 5 Jahre<br />

MPI für Physik komplexer Systeme, beide Dresden<br />

33


J AHRESBERICHT 2005<br />

Nobelpreisträger Theodor Hänsch<br />

auf der Abschlussveranstaltung zum<br />

Einsteinjahr<br />

34<br />

WISSENSCHAFT FÜR DIE ÖFFENTLICHKEIT<br />

Die <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong><br />

im Einsteinjahr<br />

Auf einer festlichen Veranstaltung mit dem Physik-Nobelpreisträger Professor Theodor<br />

Hänsch verabschiedeten die neue Bundesministerin für Bildung und Forschung, Annette<br />

Schavan, und ihre Vorgängerin Edelgard Bulmahn das Einsteinjahr 2005. 270 Partner mit<br />

über 700 Veranstaltungen hatten sich daran in Deutschland beteiligt. Nach einer repräsentativen<br />

Umfrage erklärten fast 75 Prozent der Bürgerinnen und Bürger in Deutschland, dass<br />

ihnen das Einsteinjahr bekannt sei. Die erfolgreiche Reihe der Wissenschaftsjahre wird<br />

2006 mit dem Jahr der Informatik fortgesetzt.<br />

Albert Einstein – Physiker, Querdenker, Pazifist,<br />

Weltbürger und Visionär – begegnete<br />

uns im Rahmen des Wissenschaftsjahres<br />

2005 an vielen Orten: An öffentlichen Gebäuden<br />

prangten Zitate von Einstein, rote<br />

E’s standen an der Berliner Flaniermeile<br />

Unter den Linden und an den historischen<br />

Lebens- und Wirkungsstätten des großen<br />

Wissenschaftlers, aber auch am <strong>Max</strong>-<br />

<strong>Planck</strong>-Haus im Hofgarten.<br />

Zwischen dem 23. Februar und dem 6. März<br />

war Einstein in unterschiedlichsten Sendeformaten,<br />

in Morgen- und Mittagsmagazinen,<br />

in Talkshows, Kinder- und Wissen-<br />

schaftssendungen Thema. 3sat brachte Ende<br />

Februar eine Programmwoche „Albert<br />

Einstein“ auf die Bildschirme. Und im ZDF<br />

liefen in der Reihe „Abenteuer Wissen“<br />

zwei Beiträge über „Einsteins Erben“, die in<br />

Zusammenarbeit mit der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<br />

<strong>Gesellschaft</strong> entstanden waren. Darüber<br />

hinaus produzierten ZDF und MPG<br />

gemeinsam mit dem Institut für Film und<br />

Bild in Wissenschaft und Unterricht<br />

(FWU) eine interaktive DVD „Einsteins<br />

Welt – eine WissensGeschichte“, die an<br />

über 3200 Gymnasien bundesweit verteilt<br />

wurde. Mit seinem Internetportal „Einstein<br />

für Einsteiger und Fortgeschrittene“<br />

(www.einstein-online.info/.de) informierte<br />

das <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für Gravitationsphysik<br />

anschaulich, humorvoll und aus<br />

erster Hand über Einsteins Gedankenwelt<br />

und aktuelle Forschungsansätze – die englische<br />

Version wurde sogar vom Wissenschaftsmagazin<br />

Science empfohlen.<br />

Ein Höhepunkt des Einsteinjahrs war am<br />

16. Mai die Eröffnung der Ausstellung „Albert<br />

Einstein – Ingenieur des Universums“<br />

im Berliner Kronprinzenpalais, konzipiert<br />

vom <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für Wissenschaftsgeschichte.<br />

Mit bisher unveröffentlichten<br />

Dokumenten, historischen Objekten aus<br />

allen Epochen der Wissenschaftsgeschichte,<br />

Experimenten und interaktiven Multimediastationen<br />

vermittelte die Ausstellung


Einblicke in das Werk Einsteins, den Wandel<br />

wissenschaftlicher Weltbilder, die<br />

Dynamik der Wissenschaftsentwicklung<br />

und Einsteins Erbe in der heutigen Wissenschaft.<br />

Erstmals schickte die Hebräische<br />

Universität in Jerusalem handschriftliche<br />

Originale Einsteins nach Deutschland – ihr<br />

hatte Einstein seinen Nachlass vermacht,<br />

darunter zwei der drei verbliebenen handschriftlichen<br />

Artikel mit der berühmten<br />

Formel E=mc 2 .<br />

Am Rande der Einstein-Ausstellung<br />

In der Urania fand dann Ende Juni ein<br />

öffentliches Festkolloquium der <strong>Max</strong>-<br />

<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> unter dem Motto „Einsteins<br />

unvollendete Revolution“ statt. Die<br />

Referenten beleuchteten Einsteins revolutionäre<br />

Arbeiten aus dem Jahr 1905 und<br />

deren Wirkung aus natur-, geistes- und kulturwissenschaftlicher<br />

Sicht. Die Vorträge<br />

zeichneten dabei vor allem ein Porträt der<br />

modernen Physik, die seit Albert Einstein<br />

unser Weltbild erheblich erweitert hat.<br />

Wie kann der wissenschaftliche Nachwuchs gefördert<br />

werden? Wie gelingt es, Talente frühzeitig zu erkennen<br />

und zu entwickeln? Unter welchen Umständen werden<br />

Innovationen aus der Grundlagenforschung möglichst<br />

rasch in Wirtschaft und Industrie nutzbringend verwertet?<br />

Wie können Schule und <strong>Gesellschaft</strong> das Interesse<br />

von Kindern an den Naturwissenschaften wecken? Fragen<br />

dieser Art standen im Vordergrund, wenn Akteure<br />

aus dem „politischen“ Berlin die Einstein-Ausstellung<br />

besuchten. Zusammen mit der Leiterin des Berliner<br />

Büros der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>, Christine Gieraths, fanden Bundestagsabgeordnete, Fachleute aus<br />

den Ministerien, Vertreter von Wirtschaftsverbänden, Mitarbeiter der Fraktionen im Bundestag, die für<br />

Forschung zuständigen Experten in den Landesvertretungen beim Bund, Vertreter aus den Botschaften<br />

und viele andere den Weg ins Kronprinzenpalais. Manche waren erstaunt zu erfahren, dass auch Einstein<br />

nach seinem sehr guten Examen Mühe hatte, eine erste Anstellung zu finden, und sich zunächst als<br />

Nachhilfelehrer durchschlug. Dass seine theoretischen Erkenntnisse einmal GPS oder medizinische<br />

Laser zur minimalinvasiven Zerstörung von Nierensteinen ermöglichen würden, konnte zu Einsteins Lebzeiten<br />

niemand absehen. Und auch der „Spätentwickler“ Einstein – als Kind begann er erst im dritten<br />

Lebensjahr zu sprechen – wurde gleichwohl zu dem Genie, als das er heute verehrt wird. Das Berliner<br />

Büro hat so, unterstützt von den fachkundigen Mitarbeitern des Ausstellungsteams, mit über 30 Gruppen<br />

vertiefen können, welchen unabdingbaren Beitrag gerade die Grundlagenforschung zum Wohlstand<br />

unserer <strong>Gesellschaft</strong> – gestern wie heute – leistet.<br />

P OLITISCHE L EITLINIEN<br />

35


J AHRESBERICHT 2005<br />

36<br />

WISSENSCHAFT FÜR DIE ÖFFENTLICHKEIT<br />

Mehr Wissen im Netz<br />

Anfang August 2005 wurde das mit Mitteln des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft<br />

aufgebaute Internetportal für Schüler und Lehrer der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> online<br />

geschaltet. Wer auf dem Laufenden bleiben oder aber tiefer einsteigen will, als es herkömmliche<br />

Schulbücher erlauben, findet unter www.max-wissen.de Informationen, Bilder und<br />

Videoclips zu aktuellen Forschungsthemen. Das Internetangebot ergänzt die mittlerweile<br />

erfolgreich an den Schulen platzierte MAX-Reihe.<br />

Artikel in den Print- und Online-Ausgaben<br />

von 40 verschiedenen Tageszeitungen sowie<br />

mehrere Kurzbeiträge im Hörfunk und sogar<br />

ein Beitrag im Fernsehen bescherten der<br />

neuen Website alleine in der ersten Woche<br />

nach Freischaltung über 40 000 Seitenaufrufe.<br />

Die Zeitschrift bild der Wissenschaft<br />

vergab in ihrer Oktober-Ausgabe 2005<br />

jeweils fünf Sterne – und damit die maximale<br />

Anzahl – für Inhalt und Bedienung von<br />

max-wissen. Ein Jahr lang hatte die Redaktion<br />

am Konzept gearbeitet, Inhalte gesammelt<br />

und für das Web aufbereitet. Das von<br />

den Nutzern als schön und übersichtlich<br />

gelobte Layout der Website stammt von der<br />

Agentur Haak&Nakat, die auch für die<br />

Gestaltung der MAX-Hefte verantwortlich<br />

zeichnet. Ebenfalls von ihnen entwickelt<br />

wurde das Content-Management-System,<br />

das eine praktische Handhabung der inzwischen<br />

fast 2000 Artikelseiten ermöglicht.<br />

Im Mittelpunkt der Website stehen die<br />

MAX-Hefte, BIO-, GEO- und TECHMAX,<br />

die online aufgerufen und von hier aus auch<br />

bestellt werden können (über 2000 Mal<br />

wurden im vergangenen Jahr MAX-Hefte<br />

angefordert, insgesamt mehr als 50 000<br />

Exemplare). Ergänzend zu den jeweiligen<br />

MAX-Ausgaben finden sich weiterführende<br />

Texte, die Recherchen für Referate oder<br />

Hausaufgaben unterstützen, Video-Clips<br />

und Flash-Animationen. Darüber hinaus<br />

gibt es zu jedem MAX-Heft auch einen<br />

Didaktikteil, der neben einem didaktischmethodischen<br />

Kommentar und Vorschlägen<br />

für einen fächerübergreifenden Unterricht<br />

auch noch zusätzliche Arbeits- und Informationsblätter<br />

anbietet. In einer Kooperation<br />

mit dem Hessischen Kultusministerium stehen<br />

diese Materialien zusammen mit den<br />

MAX-Ausgaben bereits seit Februar 2005<br />

auch auf dem Bildungsserver Hessen online<br />

zur Verfügung.<br />

Unverzichtbar für max-wissen erschien der<br />

Redaktion ein Lexikonteil. Er hilft verlässlich<br />

weiter bei Fachbegriffen, die in den Artikeln<br />

nicht näher erläutert werden können.<br />

Die speziell implementierte Logging-Funktion,<br />

mit der sich die Seitenaufrufe auswerten<br />

lassen, zeigt, dass dieser Bereich tatsächlich<br />

am zweithäufigsten angeklickt wird. Qualität<br />

sollte auch hier an erster Stelle stehen<br />

und daher ist es besonders erfreulich, dass<br />

der Dudenverlag sich bereit erklärt hat, die<br />

lexikalischen Einträge aus seinen verschiedenen<br />

Schülerduden kostenfrei auf maxwissen<br />

zur Verfügung zu stellen.


JÜRGEN APFELBACHER<br />

BEREICH____<br />

VERWALTUNGSLEITER<br />

INSTITUT____<br />

MPI FÜR ORNITHOLOGIE, SEEWIESEN<br />

MOTIVATION____<br />

VERÄNDERUNGSPROZESSE – UND DAZU GEHÖRT AUCH<br />

DIE DYNAMISCHE ENTWICKLUNG AN EINEM INSTITUT –<br />

MOTIVIEREN MICH, DA ICH IMMER WIEDER NEUES<br />

LERNEN MUSS.


» Veränderungsprozesse – und dazu gehört auch<br />

die dynamische Entwicklung an einem Institut –<br />

motivieren mich, da ich immer wieder Neues<br />

lernen muss. «<br />

FRAGE<br />

Sie haben große Umbrüche am Institut in Seewiesen erlebt – von der Schließung bis<br />

zum Neuaufbau.<br />

A N T W O R T Die Schließung des MPI für Verhaltensphysiologie war ein schwieriger Prozess.<br />

Ich habe die Stelle als Verwaltungsleiter im Juni 1996 angetreten – vier Monate später kam der<br />

Schließungsbeschluss durch den Senat der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>. Da nur zwei Abteilungen in<br />

Form einer Forschungsstelle bestehen bleiben sollten, musste die Zahl der Planstellen am Institut um<br />

die Hälfte reduziert werden. Mehr als 30 Planstellen vor allem im Bereich der Werkstätten wurden<br />

mir zugeordnet, weil die dazugehörigen Abteilungen schon geschlossen worden waren. Und dann<br />

hat es noch über ein Jahr gedauert bis überhaupt ein Sozialplan stand.<br />

Wie sah Ihre Arbeit in den ersten Jahren aus?<br />

Da Seewiesen als Institutsstandort aufgegeben werden sollte, fiel im Zuge der Stellenkürzung<br />

vor allem die Infrastruktur weg. Als Verwaltungsleiter war ich schließlich „Mädchen für alles“ – das<br />

fing bei der Gebäudetechnik an und endete bei der An- und Abmeldung eines Isotopenlabors. Ich<br />

habe in dieser Zeit eine 60-Stunden-Woche gehabt; viel Improvisationstalent war gefordert. Manche<br />

Aufgaben haben wir ausgelagert, beispielsweise die Pflege des großen Geländes in Seewiesen.<br />

Tätigkeiten wie der Baumschnitt etc. werden jetzt von einer Behindertenwerkstatt durchgeführt.<br />

Am Standort Seewiesen wird nun das MPI für Ornithologie neu aufgebaut. Gestaltet sich ein solcher<br />

Institutsaufbau einfacher?<br />

Zumindest haben wir nun die Möglichkeit neue Strukturen zu schaffen. Neben dem Verwaltungsleiter<br />

gibt es jetzt einen technischen Leiter und eine halbe Stelle zur Unterstützung des<br />

Geschäftsführenden Direktors. Damit wollen wir keine neuen Hierarchien aufbauen, sondern vor<br />

allem Funktionen definieren. Ich kann mich wieder auf das Kerngeschäft Personal, Recht und Finanzen<br />

beschränken - und ich denke, dass ist gut so. Man muss sich auch wieder zurücknehmen können.<br />

Ende 2008 wird unser Neubau fertig. Die Baumaßnahme wird von der Bauabteilung betreut, da<br />

habe ich nur am Rande etwas mit zu tun.<br />

Und Sie können wieder neue Mitarbeiter einstellen.<br />

Ja, heute hat das Institut wieder rund 70 Planstellen. Allerdings macht uns der neue Tarifvertrag<br />

im Öffentlichen Dienst die Besetzung mancher Stellen sehr schwer, da er nur einschlägige berufsspezifische<br />

Erfahrungen honoriert. In der Regel können wir daher berufserfahrene Bewerber nur zu<br />

für sie ungünstigeren Konditionen einstellen. Wir müssen deshalb auf Berufsanfänger ausweichen<br />

bzw. die eigenen Auszubildenden übernehmen.<br />

Sie bilden selber aus?<br />

Bürokaufleute schon seit mehreren Jahren. Ich arbeite gerne mit jungen Leuten und kann mich<br />

auch auf schwierigere Typen einstellen. Die Zeugnisnoten der Bewerber spielen für mich keine große<br />

Rolle – ich war ja selber so ein schlechter Schüler. Trotzdem wäre ich gerne Lehrer geworden, dann<br />

habe ich aber die Laufbahn des Verwaltungsbeamten eingeschlagen. Inzwischen lehre ich als Dozent<br />

für Arbeitsrecht an der Fachhochschule.


NACHWUCHSFÖRDERUNG<br />

Selbständige Nachwuchsgruppen<br />

Seit 1969 fördert die <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> besonders begabte junge Wissenschaftler im<br />

Rahmen von zeitlich befristeten Selbständigen Nachwuchsgruppen. Die Positionen für<br />

Nachwuchsgruppenleiter sind begehrt, denn sie bieten jungen, im internationalen Wettbewerb<br />

ausgewählten Forscherinnen und Forschern die Möglichkeit, auf der Basis eines begrenzten,<br />

aber gesicherten Etats in einer ersten Phase eigenverantwortlicher Forschungstätigkeit<br />

die Grundlage für einen erfolgreichen beruflichen Weg als Wissenschaftler zu<br />

legen.<br />

Von den im vergangenenen Jahr ausgeschiedenen<br />

Nachwuchsgruppenleitern erhielten<br />

Dr. Heike Solga (Universität Göttingen),<br />

Dr. Friedrich Eisenbrand (Universität Dortmund)<br />

und PD Dr. Edmund Wascher (Universität<br />

Dortmund) einen Ruf auf eine<br />

W3-Position im Inland; Dr. Ludger Hengst<br />

(Universität Innsbruck, Österreich) wurde<br />

auf eine W3-analoge Position im Ausland<br />

berufen.<br />

Derzeit gibt es 46 Selbständige Nachwuchsgruppen<br />

sowie sechs Internationale Nachwuchsgruppen*<br />

(siehe Seite 13). Dr. Stephan<br />

Sigrist leitet eine weitere Selbständige<br />

Nachwuchsgruppe am European Neuroscience<br />

Institute (ENI) in Göttingen.<br />

Mit dem Ziel junge, innovative Köpfe zu<br />

gewinnen – unabhängig von bereits etablierten<br />

Forschungsfeldern und bestehenden<br />

Instituten –, hat die <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong><br />

im Oktober 2005 erneut Selbständige<br />

Nachwuchsgruppen themenoffen ausgeschrieben.<br />

Interessierte Bewerber konnten<br />

ihren individuellen Projektentwurf vorstellen<br />

und sollten eine Prioritätsliste mit bis zu<br />

drei <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituten angeben, an<br />

denen sie gerne arbeiten würden. Auch diese,<br />

nach 2004, zweite Ausschreibungsrunde<br />

traf auf große Resonanz: 400 junge Wissenschaftlerinnen<br />

und Wissenschaftler haben<br />

sich beworben; voraussichtlich 10 Stellen<br />

werden im Laufe des Jahres 2006 besetzt.<br />

Im Zuge der Umsetzung des Pakts für Forschung<br />

und Innovation konnten dafür zusätzliche<br />

Mittel bereit gestellt werden.<br />

P OLITISCHE L EITLINIEN<br />

*Zum 31. 12. 2005 waren es sieben<br />

Internationale Nachwuchsgruppen<br />

39


J AHRESBERICHT 2005<br />

40<br />

Stand: Januar 2006<br />

Selbständige Nachwuchsgruppen<br />

Institut/Forschungsstelle Leiterin/Leiter Forschungsthema<br />

Biologisch-Medizinische<br />

Sektion<br />

Biochemie<br />

Biophysikalische Chemie<br />

Friedrich-Miescher-Laboratorium<br />

Molekulare Genetik<br />

(Otto-Warburg-Laboratorium)<br />

Hirnforschung<br />

Immunbiologie<br />

(Hans-Speemann-Laboratorium)<br />

Infektionsbiologie<br />

Marine Mikrobiologie<br />

Medizinische Forschung<br />

Neurobiologie<br />

Molekulare Pflanzenphysiologie<br />

Chemisch-Physikalisch-<br />

Technische Sektion<br />

Astronomie<br />

Biogeochemie<br />

Festkörperforschung<br />

Fritz-Haber-Institut<br />

Informatik<br />

Kernphysik<br />

Mathematik in den Naturwissenschaften<br />

Metallforschung<br />

Plasmaphysik<br />

Forschungsgruppe Optik,<br />

Information und Photonik<br />

Quantenoptik<br />

Softwaresysteme<br />

Sonnensystemforschung<br />

Geistes-, Sozial- und Humanwissenschaftliche<br />

Sektion<br />

Evolutionäre Anthropologie<br />

Bildungsforschung<br />

Demografische Forschung<br />

Kognitions- und<br />

Neurowissenschaften<br />

Europäische Rechtsgeschichte<br />

Völkerrecht<br />

Wissenschaftsgeschichte<br />

Dr. Francis Barr Intrazellulärer Proteintransport<br />

Dr. Heiko Hermeking Molekulare Onkologie<br />

Dr. Gunter Meister RNA Biologie<br />

Dr. Roland Wedlich-Söldner Zelluläre Dynamik und Musterbildung<br />

Dr. Wolfgang Fischle Chromatin Biochemie<br />

Dr. Silke Hauf Molekulare Mechanismen der Chromosomensegregation<br />

Dr. Gunnar Rätsch Bioinformatik<br />

Dr. Anne Spang Intrazelluläre Vesikel<br />

Dr. Michael Lappe Netzwerkanalyse<br />

Dr. Jörg Geiger Synaptische Regulation und Funktion<br />

Dr. Kerstin Schmidt Organisation und Dynamik kortikaler Repräsentationen<br />

Dr. Robert Schneider Epigenetische Regulation der Genexpression<br />

Dr. Jörg Vogel RNA-Biologie<br />

Dr. Hedda Wardemann Molekulare Immunbiologie<br />

Dr. Marcel M. M. Kuypers Anaerobe Ammoniak-Oxidation, Schwefel- und Stickstoffkreislauf in<br />

anoxischen Senken<br />

Dr. Harald Hutter Entwicklungsgenetik des Nervensystems<br />

Dr. Frank Bradke Axonales Wachstum und Regeneration<br />

Dr. Valentin Stein Synaptische Rezeptoren<br />

Dr. Takashi Suzuki Entwicklung neuronaler Verbindungen<br />

Dr. Michael Udvardi Stickstoffversorgung höherer Pflanzen<br />

Dr. Markus Pauly Aufbau, Struktur und Funktion pflanzlicher Zellwände<br />

Dr. Frank C. van den Bosch Galaxien und Kosmologie, Theorie, Beobachtung und Messtechnik<br />

Dr. Axel Kleidon Die Bedeutung von Biodiversität und Optimierung im System Erde<br />

Dr. Christian Wirth Organische Biogeochemie<br />

Dr. Hagen Klauk Organische Elektronik<br />

PD Dr. Karsten Reuter First-Principles Statistical Mechanics<br />

DDr. Marcus Magnor Graphics-Optics-Vision<br />

Dr. Stefan Schönert Solare Neutrinoexperimente<br />

Dr. Nicolas Dirr Modelle in den Materialwissenschaften<br />

Dr. Nihat Ay Informationstheorie kognitiver Systeme<br />

Dr. Sylvie Roke Nichtlineare optische Streuung bei biologischen Systemen<br />

Dr. Wolf-Christian Müller Computergestützte Untersuchungen zu Turbulenzen in magnetisiertem Plasma<br />

Dr. Christine Silberhorn Integrierte Quantenoptik<br />

Dr. Tobias Kippenberg Mikroaktivitäten, nichtlineare Wechselwirkung zwischen Licht und<br />

Materie, Zwillingsphotonen<br />

Dr. Krishna P. Gummadi Netzwerksysteme<br />

Dr. Laurent Gizon Seismologie der Sonne und der Sterne<br />

Dr. Susan Perry Kulturelle Phylogenese<br />

Dr. Julia Ostner Integrative Primatensozialökologie<br />

Dr. Michael Hofreiter Molekulare Ökologie<br />

Dr. Hauke Heekeren 1) Neurokognition der Entscheidungsfindung<br />

Dr. Laura Bernardi Reproduktionskultur im Kontext niedriger Fertilität<br />

Dr. Ina D. Bornkessel Neurotypologie<br />

Dr. Stefan Kölsch Neurokognition der Musik<br />

Dr. Stefan Ruppert Lebensalter und Recht: Altersstufen im Recht und die Segmentierung<br />

von Lebensläufen<br />

Dr. Silja Vöneky Demokratische Legitimation ethischer Entscheidungen – Ethik und Recht im<br />

Bereich der Biotechnologie und modernen Medizin<br />

Dr. H. Otto Sibum Experimentelle Wissenschaftsgeschichte<br />

1) Dr. Hauke Heekeren etabliert seine Selbständige Nachwuchsgruppe an zwei MPI, Hauptsitz ist das MPI für Bildungsforschung,<br />

Nebensitz das MPI für Kognitions- und Neurowissenschaften.


NACHWUCHSFÖRDERUNG<br />

International <strong>Max</strong> <strong>Planck</strong> Research<br />

Schools – strukturierte Doktorandenausbildung<br />

setzt sich durch<br />

Rund 1700 Doktoranden arbeiteten 2005 in den International <strong>Max</strong> <strong>Planck</strong> Research Schools.<br />

Über 350 Doktorarbeiten wurden mittlerweile abgeschlossen, sechs neue Research Schools<br />

nach positiver Begutachtung zur Einrichtung empfohlen. An den nunmehr 43 Graduiertenschulen<br />

sind 54 <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institute beteiligt. 22 Graduiertenschulen gehören der Chemisch-Physikalisch-Technischen,<br />

14 der Biologisch-Medizinischen und 7 der Geistes-, Sozialund<br />

Humanwissenschaftlichen Sektion an.<br />

Die International <strong>Max</strong> <strong>Planck</strong> Research<br />

Schools haben sich zu einem erfolgreichen,<br />

nach außen sichtbaren internationalen und<br />

innovativen Programm zur Nachwuchsförderung<br />

entwickelt. Auch in den Graduiertenschulen,<br />

die im Rahmen der von Bund<br />

und Ländern ausgelobten Exzellenzinitiative<br />

einzurichten sind, werden sie eine Rolle<br />

spielen und stellen bereits im Vorfeld einen<br />

Standortvorteil dar.<br />

Die Doktorandenstellen bzw. -stipendien<br />

werden international ausgeschrieben und<br />

die Bewerber sorgfältig in mehreren Verfahrensschritten<br />

ausgewählt. 60 Prozent der<br />

Doktoranden kommen aus dem Ausland aus<br />

85 verschiedenen Herkunftsländern; ein<br />

großer Teil stammt aus Asien, insbesondere<br />

aus Indien und China, viele aber auch aus<br />

Osteuropa. Der Frauenanteil ist in den<br />

IMPRS unterschiedlich, im Durchschnitt<br />

liegt er bei 45 Prozent. Sieben <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<br />

Institute nehmen alle Doktoranden in „ihre“<br />

Research School auf.<br />

Die Evaluation der elf ersten im Jahr 2000<br />

eingerichteten Research Schools konnte<br />

2005 erfolgreich abgeschlossen werden. Die<br />

externen Gutachter waren von dem hohen<br />

wissenschaftlichen Niveau und dem großen<br />

Engagement der Doktoranden beeindruckt.<br />

Durch die thematische Verzahnung der Promotionsthemen<br />

und den hohen Grad an<br />

Interdisziplinarität gelingt es, Synergieeffekte<br />

und einen wissenschaftlichen Mehrwert<br />

gegenüber vereinzelten Promotionen zu<br />

erreichen.<br />

Ein weiteres wichtiges Bewertungskriterium<br />

der Gutachter war die wissenschaftliche<br />

Kooperation zwischen <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituten<br />

und den an den IMPRS beteiligten Universitäten.<br />

Es zeigt sich, dass die Research<br />

Schools dazu beitragen, die Zusammenarbeit<br />

zwischen den Wissenschaftlern der beteiligten<br />

Institutionen zu verstärken. Alle begutachteten<br />

IMPRS wurden zur Fortsetzung<br />

empfohlen. Acht IMPRS erhielten bereits<br />

Bewilligungen für eine weitere sechsjährige<br />

Förderperiode; allerdings wird zum Teil eine<br />

höhere finanzielle Eigenleistung der beteiligten<br />

Institutionen notwendig.<br />

Die in den IMPRS gewonnenen Erfahrungen<br />

wirken sich auch auf die Ausbildung<br />

und Betreuung der Doktoranden in der sonstigen<br />

Nachwuchsförderung an den <strong>Max</strong>-<br />

<strong>Planck</strong>-Instituten aus: So wurden über den<br />

engeren Kreis der IMPRS-Doktoranden hinaus<br />

Fortbildungen in Secondary Skills angeboten.<br />

A US DEN S EKTIONEN<br />

41


J AHRESBERICHT 2005<br />

Entstehung von Gravitationswellen<br />

beim Zusammenstoß zweier Schwarzer<br />

Löcher (Computersimulation)<br />

42<br />

Neu gegründet<br />

IMPRS for Immunobiology: From Molecules<br />

to Biological Systems, Freiburg<br />

Diese gemeinsame Einrichtung des <strong>Max</strong>-<br />

<strong>Planck</strong>-Instituts für Immunbiologie und der<br />

Albert-Ludwigs-Universität Freiburg bietet<br />

herausragenden deutschen und internationalen<br />

Nachwuchswissenschaftlern exzellente<br />

Forschungsbedingungen und eine Ausbildung<br />

durch ausgewiesene Experten in den<br />

Bereichen Immunologie, Biochemie, Zellbiologie,<br />

Entwicklungsbiologie, Genetik und<br />

Molekularbiologie auf höchstem Niveau.<br />

Die forschungsorientierte Ausrichtung des<br />

Studienplans ermöglicht nicht nur projektbezogene<br />

Forschung, sondern auch eine umfassende<br />

interdisziplinäre und innovative<br />

Ausbildung, welche die Doktoranden zur<br />

eigenständigen, problemorientierten und<br />

verantwortungsbewussten Forschungsarbeit<br />

befähigt. Forschungsschwerpunkte der<br />

IMPRS bilden Untersuchungen an komplexen<br />

biologischen Prozessen im Immunsystem<br />

und bei der Entwicklung von Vertebraten.<br />

IMPRS for Optics and Imaging, Erlangen<br />

Optik und Photonik haben in den letzten<br />

Jahren einen bemerkenswerten Aufschwung<br />

erlebt und sind allgegenwärtig geworden:<br />

Von Atomuhren zum GPS-System, von optischen<br />

Fasern und Diodenlasern zum World<br />

Wide Web, von der Laserlithografie zur<br />

Mikroelektronik, von Bildgebung zu modernen<br />

Operationstechniken hat die moderne<br />

<strong>Gesellschaft</strong> in vielfältiger Weise von diesem<br />

Aufschwung profitiert; gerade in der Medizin<br />

ist ihre Bedeutung nicht zu unterschätzen.<br />

Bei der Ausbildung und Betreuung der<br />

Doktoranden werden Wissenschaftler aus<br />

der Physik, der Medizin sowie der Technischen<br />

Fakultät der Universität Erlangen-<br />

Nürnberg, der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Forschungsgruppe<br />

für Optik, Information und Photonik<br />

an der Universität sowie des Erlanger Fraunhofer-Instituts<br />

für Integrierte Schaltungen<br />

IIS eng zusammenarbeiten. Darüber hinaus<br />

wird die Einrichtung von Siemens Medical<br />

Solutions unterstützt.<br />

IMPRS on Gravitational Wave Astronomy,<br />

Hannover<br />

Die Einrichtung ist eine Kooperation des<br />

<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituts für Gravitationsphysik<br />

(Albert-Einstein-Institut) in Potsdam und<br />

Hannover, der Universität Hannover und<br />

des Laser Zentrums Hannover. Ihr Ziel ist<br />

die Ausbildung einer neuen Forschergeneration<br />

auf dem aufstrebenden Feld der Gravitationswellen-Astronomie.<br />

Das Ausbildungsprogramm<br />

umfasst das vollständige Gebiet,<br />

angefangen bei der klassischen Interferometrie<br />

auf der Erde und im Weltall, über die<br />

moderne und nichtklassische Interferometrie<br />

bis zur Quellenberechnung und Datenanalyse.<br />

Das Albert-Einstein-Institut und<br />

das Institut für Gravitationsphysik der Universität<br />

Hannover entwickeln und betreiben<br />

gemeinsam mit Partnern in Glasgow und<br />

Cardiff den Gravitationswellendetektor<br />

GEO600 in der Nähe von Hannover und<br />

spielen eine führende Rolle bei der Entwicklung<br />

von LISA, der Laser Interferometer Space<br />

Antenna.


IMPRS für Strafrechtsvergleichung,<br />

Freiburg<br />

Die vom <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für ausländisches<br />

und internationales Strafrecht und der<br />

Rechtswissenschaftlichen Fakultät der<br />

Albert-Ludwigs-Universität getragene IMPRS<br />

fördert und verzahnt im Rahmen eines übergreifenden<br />

Forschungsprogramms zur Strafrechtsvergleichung<br />

Doktorarbeiten und trägt<br />

auch darüber hinaus zur Ausbildung des wissenschaftlichen<br />

Nachwuchses bei. Gegen-<br />

658<br />

602<br />

544<br />

420<br />

426<br />

415<br />

363<br />

stand ihres Forschungsprogramms ist das<br />

Strafrecht als Instrument zum Schutz der<br />

<strong>Gesellschaft</strong> und als Grundlage für eine<br />

menschenwürdige, demokratische und<br />

rechtsstaatliche Kriminalpolitik im Kontext<br />

zunehmend weltumspannender Interaktion<br />

(Globalisierung). Im Mittelpunkt des Forschungsprogramms<br />

stehen dabei die Harmonisierung<br />

und Internationalisierung von<br />

Strafrecht, seine internationale Institutionalisierung<br />

und seine Grenzen.<br />

700 600 500 400 300 200 100<br />

0<br />

346<br />

335<br />

278<br />

255<br />

214<br />

196<br />

179<br />

166<br />

155<br />

146<br />

80<br />

75<br />

69<br />

2<br />

China<br />

Russ. Föderation<br />

USA<br />

Indien<br />

Italien<br />

Polen<br />

Frankreich<br />

Spanien<br />

Japan<br />

Großbritannien<br />

Türkei<br />

übrige EU-Länder<br />

übriges Asien<br />

übriges Ost-Europa<br />

Süd-Mittel-Amerika<br />

Übriges West-Europa<br />

Afrika<br />

Australien<br />

Kanada<br />

Israel<br />

keine Angabe<br />

A US DEN S EKTIONEN<br />

Staatsangehörigkeit der ausländischen<br />

Nachwuchs- und Gastwissenschaftler<br />

an <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituten<br />

im Jahr 2005<br />

43


J AHRESBERICHT 2005<br />

44<br />

NACHWUCHSFÖRDERUNG<br />

Ausbildung in der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<br />

<strong>Gesellschaft</strong><br />

Bei der Sicherung des Fachkräftenachwuchses kommt der dualen Berufsausbildung eine herausragende<br />

Rolle zu. Daher möchte die <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> jungen Menschen, die am<br />

Anfang ihres Berufslebens stehen, eine Perspektive bieten im Rahmen ihrer Möglichkeiten<br />

für die betriebliche Ausbildung. Die ständig steigende Zahl an Ausbildungsplätzen an den<br />

Instituten spiegelt das Bemühen aller Beteiligten in der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> wieder, dieser<br />

gesamtgesellschaftlichen Verpflichtung nachzukommen.<br />

Zur Zeit werden an 68 <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituten<br />

sowie bei der <strong>Gesellschaft</strong> für wissenschaftliche<br />

Datenverarbeitung in Göttingen<br />

(GWDG) 573 junge Menschen in den verschiedensten<br />

Berufszweigen ausgebildet –<br />

als Feinmechaniker oder Mechatroniker, IT-<br />

Systemelektroniker oder technischer Zeichner,<br />

Biologie-, Physik- oder Chemielaborant,<br />

als Tierpfleger oder Bürokauffrau/kaufmann.<br />

Dies ist die höchste Zahl an Auszubildenden<br />

seit Beginn der Erfassung durch<br />

die Generalverwaltung im Jahr 1982. Immer<br />

mehr Institute beteiligen sich an der Ausbildung<br />

– im vergangenen Jahr nahmen drei<br />

Institute die Ausbildung erstmals auf oder<br />

wieder auf. Auch die Prognose für das kommende<br />

Ausbildungsjahr fällt positiv aus: So<br />

ist geplant, 156 neue Auszubildende einzustellen,<br />

davon 41 für den eigenen Bedarf<br />

und 115 über den eigenen Bedarf hinaus.<br />

Zu verdanken ist das alles dem besonderen<br />

Engagement der ausbildenden Personen an<br />

den <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituten. Ohne ihren persönlichen<br />

Einsatz wäre keine Ausbildung<br />

denkbar, schon gar nicht die Schaffung neuer<br />

Ausbildungsplätze. Für die mehr als 200<br />

Ausbilderinnen und Ausbilder ist der tägliche<br />

Umgang mit den Jugendlichen zum<br />

festen Bestandteil ihrer Arbeit geworden.<br />

Dabei ist es nicht immer leicht alle Belange<br />

der eigenen Tätigkeit und der Ausbildung –<br />

insbesondere die häufig widerstreitenden<br />

Interessen von betrieblicher Ausbildung und<br />

Berufsschule einerseits und Institutsinteressen<br />

anderseits – in harmonischen Einklang<br />

zu bringen.<br />

Die jährlich stattfindenden Fortbildungsseminare<br />

für die Ausbilder und Ausbilderinnen<br />

in den einzelnen Berufszweigen dienen<br />

dem Erfahrungsaustausch, der Information<br />

über Neuerungen in der Ausbildung oder der<br />

Umgestaltung von Ausbildungsberufen sowie<br />

der Schulung im Umgang mit den Auszubildenden.<br />

Durch Eigeninitiative haben sich<br />

diese Veranstaltungen über die Jahre hinweg<br />

fest etabliert und zum Aufbau eines gut<br />

funktionierenden Netzwerkes geführt, in<br />

dem sich insbesondere neue Kolleginnen und<br />

Kollegen sofort gut aufgehoben fühlen. 2006<br />

wird am <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für Dynamik<br />

komplexer Systeme in Magdeburg bereits<br />

das 25. Fortbildungsseminar stattfinden.<br />

Darüber hinaus gibt es Fortbildungsveranstaltungen<br />

für die Berufszweige elektrotechnische<br />

und IT-Berufe, bürokaufmännische<br />

Berufe und Laborberufe. Erstmals fand 2005<br />

auch eine Fortbildungsveranstaltung für die<br />

Ausbilderinnen und Ausbilder im Bereich<br />

Versuchstierpfleger am <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut<br />

für Immunbiologie in Freiburg statt.<br />

Voraussetzung für exzellente Forschung, wie<br />

sie an den <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituten betrieben<br />

wird, ist neben dem Talent und der Kreativität<br />

der Wissenschaftler in nicht zu unterschätzendem<br />

Maße auch eine ausgewiesene<br />

und gut funktionierende Infrastruktur. Sie<br />

wird getragen von hoch qualifizierten und<br />

engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />

in den nichtwissenschaftlichen Berufen.<br />

Mit ihrem Engagement in der beruflichen<br />

Ausbildung will die <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<br />

<strong>Gesellschaft</strong> dieses Know-how erhalten und<br />

weiterentwickeln.


GABRIELE KÜNZEL<br />

BEREICH____<br />

TIERPFLEGERIN<br />

INSTITUT____<br />

MPI FÜR NEUROBIOLOGIE, MARTINSRIED<br />

MOTIVATION____<br />

ICH ARBEITE SEHR GERNE MIT TIEREN,<br />

EGAL OB GROSSVIEH ODER KLEINVIEH.


» Ich arbeite sehr gerne mit Tieren, egal ob Großvieh<br />

oder Kleinvieh. «<br />

FRAGE<br />

Sie arbeiten seit sechs Jahren am MPI für Neurobiologie als Tierpflegerin. Wo waren<br />

Sie vorher tätig?<br />

A N T W O R T Ich habe eigentlich Agraringenieur gelernt und über 20 Jahre in der Rinderzucht<br />

gearbeitet. Anschließend war ich in einer Tierklinik angestellt und dort auch in die Ausbildung der<br />

Tierärzte eingebunden. Die Belastung durch die Bereitschaftsdienste war aber so groß – vor allem<br />

auch für meine Familie –, dass ich mich nach einer neuen Tätigkeit umgesehen und schließlich die<br />

Stelle hier am Institut angenommen habe.<br />

Wie sieht der Arbeitsalltag im Tierhaus aus?<br />

Wir betreuen hier mit zehn Tierpflegern mehrere Tausend Tiere, in erster Linie Mäuse. Jeder Pfleger<br />

muss in der Woche etwa 500 Käfige kontrollieren, reinigen, die Tiere füttern. Wobei die Käfige<br />

möglichst wenig geöffnet werden sollen, weil das für die Tiere immer Stress bedeutet. Die Einstreu<br />

wird einmal pro Woche gewechselt; Käfige, Futter und Wasser müssen steril gehalten werden. Wir<br />

tragen Arbeitskleidung inklusive Mundschutz, Handschuhe und Überschuhe. Um die Tiere vor Keimen<br />

u.ä. zu schützen, werden die Käfige individuell belüftet. Je nach Größe können wir darin 6 oder<br />

15 Mäuse halten. Auf einer Karte außen am Käfig werden die Versuchstiernummer, die Mauslinie, die<br />

Anzahl der Tiere, ihr Alter und Geschlecht festgehalten.<br />

Es handelt sich überwiegend um transgene Tiere. Ist deren Aufzucht schwieriger und haben Sie<br />

eine Vorstellung von der wissenschaftlichen Arbeit mit diesen Tieren?<br />

Manche Knockout-Mäuse muss man schon ein bisschen päppeln, das Futter aufweichen usw..<br />

Ein guter Pfleger sieht dann, ob seine Tiere sich gut entwickeln. Die Tierversuche finden in den Forschungslabors<br />

statt, die Wissenschaftler wählen die Tiere dazu selbst aus. Gerne würde ich mit ihnen<br />

mehr über die Versuche sprechen, aber manches Mal scheitert eine intensivere Kommunikation einfach<br />

an den Sprachbarrieren – hier am Institut sprechen viele Wissenschaftler ausschließlich Englisch.<br />

Der Tag der Offenen Tür vor zwei Jahren war eine gute Gelegenheit, um einen Einblick in die<br />

Forschungsarbeiten zu bekommen. Ich fand ihn daher ausgesprochen interessant.<br />

Inzwischen gibt es ein neues Tierhaus.<br />

Ja, die Kapazitäten hier im Tierhaus und in dem der Biochemie waren ausgeschöpft, denn wir<br />

züchten inzwischen eine ganze Reihe verschiedener Mauslinien, für deren Erhalt eine große Käfigkapazität<br />

erforderlich ist. Die Tierhäuser haben unterschiedliche Hygienestufen von nicht steriler Tierhaltung<br />

– unsere Ziegen sind z.B. im Sommer auf der Weide – bis zur höchsten Hygienestufe, spezifiziert<br />

pathogenfrei, die jetzt von unserem neuesten Tierhaus erfüllt wird. Hier kommt man in die<br />

Tierhaltung nur durch Luftschleusen und Barrieren, also Duschen für die Mitarbeiter und Sterilisierung<br />

von Arbeitskleidung.<br />

Das Institut bildet auch selber Tierpfleger aus?<br />

Seit fünf oder sechs Jahren. Die Ausbildung ist durchaus anspruchsvoll und das Tätigkeitsspektrum<br />

insgesamt abwechslungsreich. Hier am Institut wird aber leider meist nur der Grundservice<br />

gewünscht, dadurch ist die Tätigkeit oft sehr monoton. Es wäre schön, wenn man die Aufgaben ein<br />

bisschen attraktiver und abwechslungsreicher gestalten und mehr auf die Kompetenz der Tierpfleger<br />

zurückgreifen würde.


AUS DEN SEKTIONEN<br />

Herausragende Köpfe<br />

Das Institute for Scientific Information in Philadelphia/USA indexiert seit 1945 die wichtigsten<br />

wissenschaftlichen und technischen Fachzeitschriften. Vor fünf Jahren hat das Institut<br />

damit angefangen, die weltweit meist zitierten und somit wissenschaftlich einflusseichsten<br />

Forscher aus 21 Fachgebieten zu identifizieren. Ende 2005 waren auf der unter<br />

ISIHighlyCited.com im Internet geführten Liste 218 deutsche Wissenschaftler, von denen<br />

63 an einem <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut arbeiten.<br />

Um eine solche Spitzenposition im internationalen<br />

Forschungswettbewerb aufrecht zu<br />

erhalten, muss die <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong><br />

im Rahmen ihrer Verfahren immer<br />

wieder sicherstellen, dass es ihr gelingt,<br />

eben jene Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler<br />

zu gewinnen, die besonders<br />

innovative thematische und methodische<br />

Ansätze in ihren jeweiligen Forschungsgebieten<br />

entwickeln können. Dabei haben die<br />

drei Sektionen des Wissenschaftlichen<br />

Rates – die Biologisch-Medizinische, die<br />

Die Qualität der Forschung hängt vom kreativen<br />

Potenzial der Forscher ab und vom<br />

Talent der Besten unter ihnen. Wie erfolgreich<br />

die Wissenschaftler wirken und die<br />

Genies unter ihnen sich entfalten können,<br />

ist jedoch ebenso eine Frage der Strukturen,<br />

in denen sie arbeiten, und der Ressourcen,<br />

die ihnen zur Verfügung stehen. Wenn<br />

beides stimmt, dann gelingt es auch, führende<br />

Vertreter einer Disziplin von renommierten<br />

ausländischen Universitäten nach<br />

Deutschland zu holen – wie zum Beispiel<br />

den Physiker Theodor W. Hänsch, der 1986<br />

von der US-amerikanischen Eliteuniversität<br />

Stanford nach München kam. 2005 wurde<br />

dem Direktor am <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für<br />

Quantenoptik und Lehrstuhlinhaber am<br />

Institut für Laserspektroskopie der Ludwig-<br />

<strong>Max</strong>imilians-Universität München für seine<br />

bahnbrechenden Erkenntnisse auf dem<br />

Chemisch-Physikalisch-Technische und die<br />

Geistes, Sozial- und Humanwissenschaftliche<br />

Sektion – nicht nur die Aufgabe, das<br />

wissenschaftliche Leitungspersonal im<br />

Hinblick auf bereits erbrachte und zu<br />

erwartende wissenschaftliche Leistungen<br />

sorgfältig auszuwählen, sondern vor allem<br />

auch die thematischen, konzeptionellen<br />

und strukturellen Aspekte einer Berufung<br />

für die Entwicklung eines Instituts wie<br />

auch für die <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> insgesamt<br />

zu prüfen.<br />

Aus der Chemisch-Physikalisch-<br />

Technischen Sektion<br />

Gebiet der Laserspektroskopie der Nobelpreis<br />

für Physik verliehen, zusammen mit<br />

den beiden US-amerikanische Wissenschaftlern<br />

Roy J. Glauber und John L. Hall.<br />

A US DEN S EKTIONEN<br />

Theodor Hänsch bei der Verleihung<br />

des Nobelpreises am 10. Dezember<br />

2005 in Stockholm<br />

Foto: dpa<br />

47


J AHRESBERICHT 2005<br />

Rufannahmen zum Wissenschaftlichen<br />

Mitglied im<br />

Berichtsjahr 2005<br />

Prof. Dr. Martin Claußen (Jg.<br />

1955), Institut für Klimafolgenforschung,<br />

Potsdam, an<br />

das <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für<br />

Meteorologie in Hamburg.<br />

Arbeitsgebiet: Klimamodellierung,<br />

Paläoklima und Meteorologie<br />

Prof. Dr. Peter Druschel (Jg.<br />

1959), Rice University, Houston/Texas,Gründungsdirektor<br />

am <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut<br />

für Softwaresysteme in Kaiserslautern<br />

und Saarbrücken.<br />

Arbeitsgebiet: Dezentrale Systeme,<br />

Ad-hoc-Netzwerke.<br />

Prof. Dr. Benjamin List (Jg.<br />

1968), an das <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<br />

Institut für Kohlenforschung<br />

in Mülheim a.d. Ruhr. Arbeitsgebiet:<br />

Organokatalyse<br />

Prof. Dr. Ing. Anke Rita Pyzalla<br />

(Jg. 1966), Universität<br />

Wien, an das <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<br />

Institut für Eisenforschung in<br />

Düsseldorf. Arbeitsgebiet:<br />

Werkstoffdiagnostik und<br />

Technologie der Stähle<br />

Theodor Hänsch<br />

48<br />

Ein optisches Uhrwerk<br />

Es ist vor allem die Erfindung des Frequenzkamms, der Theodor Hänsch den Nobelpreis verdankt.<br />

Mit diesem raffinierten Gerät kann man die Frequenz von Licht – also dessen Farbe –<br />

direkt und enorm präzise messen. Es steht heute in zahlreichen Labors; die in Martinsried<br />

ansässige Firma Menlo Systems, von Hänsch mit gegründet, bietet bereits kommerzielle<br />

Geräte an. Kunden sind vor allem die großen metrologischen Institute, die die nationalen<br />

Standards für die Sekunde und den Meter herstellen. Denn mit dem Frequenzkamm können<br />

sie endlich optische Uhren bauen: Diese ticken hunderttausend Mal schneller als<br />

Atomuhren und werden u.a. die Satellitennavigation viel präziser machen.<br />

Der Frequenzkamm-Laser strahlt ein Licht<br />

aus, das auf den ersten Blick weiß aussieht –<br />

wie das einer einfachen Glühbirne. Dabei<br />

erwartet man von einem Laser traditionell,<br />

dass er Licht in einer einzigen, reinen Farbe<br />

produziert. Weißes Licht ist dagegen ein<br />

optischer Brei aus vielen Frequenzen, den<br />

ein Glasprisma in alle Regenbogenfarben<br />

zerlegt. Das scheinbar weiße Licht des Frequenzkamms<br />

erzeugt dagegen einen ganz<br />

besonderen Regenbogen: Er ist nicht kontinuierlich,<br />

sondern besteht aus vielen feinen<br />

Farblinien. Wie ein Riesenkasten voller<br />

Buntstifte unterteilen sie das Spektrum<br />

vom Violetten bis zum Roten. Weil die Linien<br />

wie Zinken eines Kamms nebeneinander<br />

liegen, inspirierte das die Physiker zu dem<br />

Namen Frequenzkamm. Aus ursprünglich<br />

einfarbigen ultrakurzen Lichtpulsen erzeugt<br />

der Frequenzkamm-Laser ein Lichtspektrum,<br />

das aus Hunderttausenden scharfer<br />

Spektrallinien mit einem festen Frequenzabstand<br />

besteht. Ein solcher Frequenzkamm<br />

ist wie eine Art Lineal: Soll die Frequenz<br />

einer Strahlung bestimmt werden, so vergleicht<br />

man sie mit den extrem scharfen<br />

Spektrallinien des Kamms, bis man die passende<br />

findet. Diese neue Technik eröffnet<br />

vielfältige Anwendungsmöglichkeiten, von<br />

der physikalischen Grundlagenforschung bis<br />

hin zur Raumfahrt, der optischen Telekommunikation<br />

und den Geowissenschaften.


Von der Natur abgeschaut<br />

An glatten Wänden hochzuklettern oder kopfüber an der Decke zu hängen, gelingt uns Menschen<br />

nicht – für Geckos, Spinnen und Fliegen hingegen ist das kein Problem. Feinste<br />

Härchen an ihren Füßen, die sich durch elastische Verformung jeder Oberfläche anpassen,<br />

machen es möglich. Solche Strukturen haften nicht nur besonders gut, sie lassen sich auch –<br />

sonst wäre eine Fortbewegung für die Tiere nicht möglich – leicht wieder ablösen. Und genau<br />

diese Eigenschaft lässt sich zur Entwicklung neuartiger Haftsysteme in der Materialforschung<br />

nutzen. Sie gestattet reversible Verbindungen verschiedener Werkstoffe ohne<br />

Schweißen oder Kleben. Auch tausendfach wiederverwendbare Klettverschlüsse können so<br />

hergestellt werden.<br />

Prof. Eduard Arzt, Prof. Huajian Gao und<br />

Dr. Stanislav Gorb vom <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut<br />

für Metallforschung sowie Prof. Ralf Spolenak<br />

von der ETH Zürich haben die<br />

Nanohärchen an den Füßen des Geckos<br />

genauer unter die Lupe genommen: Sie<br />

überziehen die Fußsohlen der Echse und<br />

erzeugen Adhäsionskräfte, die für den notwendigen<br />

Halt sorgen. Die Stuttgarter Forscher<br />

untersuchten die Laufflächen verschiedener<br />

Tierarten und stellten fest: Je<br />

schwerer das Tier, um so feiner und zahlrei-<br />

Vizepräsident Kurt Mehlhorn (li.) mit den Preisträgern<br />

Stanislav Gorb, Eduard Arzt und Ralf Spolenak sowie<br />

Präsident Peter Gruss und Wulf Bernotat, Vizepräsident<br />

des Stfterverbandes<br />

cher sind dessen Härchen. Die einfachen,<br />

kugelförmigen Haare von Fliegen und<br />

Käfern haben einen Durchmesser von einigen<br />

Mikrometern, während die fein verzweigten<br />

Härchen der Geckos nur 200 Nanometer<br />

breit sind. Mit einer speziellen<br />

Technik konnten die Forscher sogar die<br />

Haftkraft einzelner Nanohärchen bestimmen<br />

und so die Zusammenhänge zwischen<br />

Struktur und Haftverhalten analysieren.<br />

Dabei fanden sie heraus, dass bei gleicher<br />

Gesamtkontaktfläche fein verteilte Haare<br />

eine höhere Haftkraft erzeugen als gröbere.<br />

Auf der Basis dieser Erkenntnisse stellten<br />

die Wissenschaftler dann Oberflächen mit<br />

verschiedenen Eigenschaften her, indem sie<br />

Form, Dicke und Elastizität künstlich erzeugter<br />

Härchen variierten. Daraus entwickelten<br />

sie Verbindungen, die sich tausendfach<br />

fixieren und wieder lösen lassen und<br />

die der Industrie somit völlig neue Möglichkeiten<br />

eröffnen. Für die Umsetzung von Ergebnissen<br />

der Grundlagenforschung in<br />

solch praktische Anwendungen wurde Arzt,<br />

Gao und Gorb 2005 der Wissenschaftspreis<br />

des Stifterverbandes für die Deutsche<br />

Wissenschaft verliehen.<br />

A US DEN S EKTIONEN<br />

Emeritierungen im<br />

Berichtsjahr 2005<br />

Prof. Dr. Volker Dose (Jg.<br />

1940), <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für<br />

Plasmaphysik, Garching<br />

Prof. Dr. Hartmut Graßl (Jg.<br />

1940), <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für<br />

Meteorologie, Hamburg<br />

Prof. Dr. Günter W. Lugmair<br />

(Jg. 1940), <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut<br />

für Chemie, Mainz<br />

Prof. Dr. Yuri Manin (Jg. 1937),<br />

<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für Mathematik,<br />

Bonn<br />

Prof. Dr. Manfred Rühle (Jg.<br />

1938), <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für<br />

Metallforschung, Stuttgart<br />

Prof. Dr. Dirk Schwalm (Jg.<br />

1940), <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für<br />

Kernphysik, Heidelberg<br />

Prof. Dr. Eberhard Zeidler (Jg.<br />

1940), <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für<br />

Mathematik in den Naturwissenschaften,<br />

Leipzig<br />

49


J AHRESBERICHT 2005<br />

Emeritierungen im<br />

Berichtsjahr 2005<br />

Prof. Dr. Wolf-Dieter Heiss<br />

(Jg. 1939), <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut<br />

für neurologische Forschung,<br />

Köln<br />

Prof. Dr. Robert Huber (Jg.<br />

1937), <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für<br />

Biochemie, Martinsried<br />

Prof. Dr. Rolf Kinne (Jg. 1941),<br />

<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für molekulare<br />

Physiologie, Dortmund<br />

Prof. Dr. Joachim Spiess (Jg.<br />

1940), <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für<br />

experimentelle Medizin, Göttingen<br />

Jens Frahm<br />

50<br />

Aus der Biologisch-Medizinischen<br />

Sektion<br />

Das gläserne Gehirn<br />

Die Magnetresonanz-Tomografie (MRT) erlaubt uns einen Blick in das Gehirn ohne das ein<br />

schädigender Eingriff nötig wäre. Erstmals kann man damit dem Gehirn beim Denken<br />

zuschauen. Die MRT ist aber auch eines der wichtigsten bildgebenden Verfahren in der<br />

medizinischen Diagnostik, denn sie erlaubt es Ärzten und Wissenschaftlern, krankhafte Veränderung<br />

des Gewebes zu erkennen. Damit lassen sich neurologische Erkrankungen wie<br />

Schlaganfälle, Multiple Sklerose oder Hirntumore frühzeitig identifizieren und behandeln.<br />

Prof. Dr. Jens Frahm vom <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut<br />

für biophysikalische Chemie in Göttingen<br />

hat maßgeblich zur Weiterentwicklung<br />

der Magnetresonanz-Tomografie beigetragen.<br />

Mit der MRT lassen sich weiche Körpergewebe<br />

sehr genau darstellen, da sie im<br />

Gegensatz zu Knochen viel Wasser enthalten.<br />

Durch starke Magnetfelder und Impulse<br />

aus Ultrakurzwellen können die Protonen<br />

im Wasser dazu gebracht werden, Radiowellen<br />

auszusenden. Die Stärke des Radiowellensignals<br />

ist von der Verteilung der Protonen<br />

in den einzelnen Geweben abhängig.<br />

Die Signale werden von speziellen Antennen<br />

aufgefangen und mit einer sehr komplizierten<br />

Computertechnik zu einem Bild der<br />

untersuchten Organe zusammengesetzt.<br />

Mit dieser Technologie können Ärzte Krankheiten<br />

wie Multiple Sklerose, die durch<br />

Entzündungen des Hirngewebes auftreten,<br />

diagnostizieren, ohne das empfindliche<br />

Gewebe zu verletzen. Mitte der 1980er-<br />

Jahre entwickelten Frahm und seine Mitarbeiter<br />

FLASH (fast low angle shot) – eine<br />

Technik, die MRT-Messungen um das Hundertfache<br />

beschleunigt und die Aufnahmezeit<br />

einzelner Bilder von mehreren Minuten<br />

auf wenige Sekunden reduziert. In den folgenden<br />

Jahren benutzte Frahm das MRT,<br />

um Stoffwechselvorgänge im Gehirn zu<br />

untersuchen. So weisen Hirntumore – im<br />

Gegensatz zu gesunden Nervenzellen –<br />

eine erhöhte Konzentration an bestimmten<br />

chemischen Verbindungen auf. Mit der<br />

Magnetresonanz-Tomografie und der Magnetresonanz-Spektroskopie<br />

lassen sich diese<br />

Verbindungen im Gehirn charakterisieren<br />

und Tumore noch gezielter erkennen. Für<br />

seine bahnbrechenden Arbeiten zur Entwicklung<br />

und Anwendung der Magnetresonanz-Tomografie<br />

in der Medizin wurde Jens<br />

Frahm 2005 mit dem Sobek-Forschungspreis<br />

ausgezeichnet.


Proteine in Form gebracht<br />

Proteine sind die Bausteine des Lebens – sie wirken entscheidend an allen Funktionen unseres<br />

Körpers mit. Da sie in der Regel eine begrenzte Lebensdauer haben, müssen sie in unseren<br />

Zellen ständig neu gebildet werden. Proteine zeichnen sich durch einen komplizierten<br />

Aufbau aus: aus einer Kette von aneinander gereihten Bausteinen entstehen durch Faltungen<br />

und Schleifen komplex verknäuelte Moleküle. Diese räumliche Gestalt eines Proteins wird<br />

durch die Abfolge seiner Bausteine bestimmt. Nur wenn es korrekt gefaltet ist, kann es auch<br />

seine Aufgabe erfüllen. So genannte Chaperone bringen die neu gebildeten Eiweißketten in<br />

die richtige Form und können möglicherweise sogar die Entstehung neurodegenerativer Erkrankungen<br />

verhindern.<br />

Prof. Dr. F. Ulrich Hartl vom <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<br />

Institut für Biochemie in Martinsried hat<br />

Struktur und Funktionsweise dieser „molekularen<br />

Anstandsdamen“ untersucht. Nur<br />

wenn Proteine eine bestimmte Form besitzen,<br />

sind sie biologisch aktiv. Da manche<br />

von ihnen sehr komplex aufgebaut sind,<br />

kann während ihrer Faltung einiges schief<br />

gehen. Hartl fand heraus, wie Chaperone<br />

dieses zu verhindern wissen: Das Chaperon<br />

GroEL des Darmbakteriums E.coli ist wie<br />

ein Fass aufgebaut und sperrt ungefaltete<br />

Proteinketten in eine Art molekularen Käfig.<br />

Gelangt eine der Ketten ins Innere des<br />

Chaperon-Zylinders, wird dieser mit dem<br />

deckelförmigen Kofaktor GroES verschlossen.<br />

Der Deckel wird erst dann wieder<br />

geöffnet, wenn das Protein seine endgültige<br />

Form angenommen hat. Unvollständig gefaltete<br />

Eiweißketten fängt GroEL wieder ein.<br />

Dieser Mechanismus verhindert, dass sich<br />

Proteinketten zu funktionslosen Knäueln<br />

verformen oder dass unfertige Proteine miteinander<br />

vernetzen. Denn solche verklebten<br />

Eiweiße können neurodegenerative Erkrankungen<br />

wie Chorea Huntington oder die<br />

Alzheimer Krankheit verursachen. Hartl hat<br />

diesen Vorgang in einer Zellkultur untersucht:<br />

Er löste medikamentös die Bildung<br />

von Chaperonen aus und stellte fest, dass<br />

dadurch die Entstehung schädlicher Proteinablagerungen<br />

verhindert wird. Diese<br />

Erkenntnisse könnten einen großen Beitrag<br />

zur Behandlung neurodegenerativer Erkrankungen<br />

leisten. Für seine herausragenden<br />

Forschungsarbeiten erhielt Ulrich Hartl<br />

2005 den renommierten Ernst-Jung-Preis<br />

für Medizin.<br />

A US DEN S EKTIONEN<br />

Rufannahmen zum Wissenschaftlichen<br />

Mitglied im<br />

Berichtsjahr 2005<br />

Prof. Dr. Dirk Görlich (Jg.<br />

1966), Zentrum für Molekulare<br />

Biologie, Heidelberg, an<br />

das <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für<br />

biophysikalische Chemie in<br />

Göttingen. Arbeitsgebiet:<br />

Molekulare Grundlagen des<br />

Proteintransports.<br />

Dr. Elisa Izaurralde (Jg.<br />

1959), Europäisches Laboratorium<br />

für Molekularbiologie<br />

(EMBL), Heidelberg, an das<br />

<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für Entwicklungsbiologie<br />

in Tübingen.<br />

Arbeitsgebiet: Molekulare<br />

Mechanismen der Genexpression.<br />

Ulrich Hartl<br />

51


J AHRESBERICHT 2005<br />

Svante Pääbo<br />

52<br />

Vielversprechende Gene<br />

Sprache ist eine der einzigartigen Fähigkeiten, die Menschen von Tieren unterscheiden. Sie<br />

erlaubt es uns, selbst die abstraktesten Sachverhalte präzise zu beschreiben, unser Wissen<br />

mit anderen Menschen zu teilen und es an die nächsten Generationen weiterzugeben. Wie<br />

Sprache entstanden sein könnte, darüber rätseln die Wissenschaftler schon seit langem. Die<br />

Entdeckung des FOXP2-Gens hat sie der Lösung ein Stück näher gebracht. Dieses Gen<br />

scheint nämlich für die Entstehung der menschlichen Sprache von enormer Bedeutung zu<br />

sein. Allerdings – auch Mäuse und Schimpansen besitzen das FOXP2-Gen. Warum können<br />

Menschen also sprechen und Tiere nicht?<br />

Mit dieser Frage hat sich Prof. Dr. Svante<br />

Pääbo vom <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für evolutionäre<br />

Anthropologie in Leipzig befasst. Bei<br />

FOXP2 handelt es sich um einen so genannten<br />

Transkriptionsfaktor, der die Aktivität<br />

vieler anderer Gene steuert und so unter<br />

Umständen das Verknüpfen neuer Schaltkreise<br />

in unserem Gehirn ermöglicht und<br />

den Menschen zum Sprachwesen erhoben<br />

hat. Um herauszufinden, wie sich das Gen<br />

im Laufe der Evolution verändert hat, verglich<br />

Pääbo das FOXP2 von Menschen,<br />

Mäusen und Schimpansen. Er stellte fest,<br />

dass sich die tierischen Versionen des Proteins<br />

nur um einige wenige Bausteine von<br />

der des Menschen unterscheiden. Diese<br />

Veränderung hat sich in der menschlichen<br />

Population innerhalb der letzten 200 000<br />

Jahre durchgesetzt und scheint für die Entstehung<br />

der Sprache maßgeblich gewesen<br />

zu sein. Möglicherweise liegen die Ursachen<br />

für unser komplexes Denken und unsere<br />

Sprache aber auch weniger im Aufbau der<br />

Gene als in deren Benutzung. Pääbo und<br />

seine Mitarbeiter haben die Änderungen der<br />

Genaktivität in verschiedenen Geweben von<br />

Mensch und Schimpanse verglichen. Das<br />

Ergebnis: Die Benutzung der Gene im<br />

menschlichen Gehirn hat während der Evolution<br />

viermal mehr Änderungen durchlaufen<br />

als beim Schimpansen. Bei den Leberzellen<br />

durchliefen beide gleich viele<br />

Modifikationen. Das heißt, dass die Evolution<br />

von bestimmten Genen, die in die Entwicklung<br />

und Funktion des menschlichen<br />

Gehirns eingebunden sind, schneller verlief.<br />

Diese Beschleunigung könnte durch positive<br />

Selektion verursacht worden sein. Für<br />

seine herausragenden Erkenntnisse wurde<br />

Svante Pääbo 2005 mit dem Louis-Jeantet-<br />

Preis für Medizin ausgezeichnet.


Aus der Geistes-, Sozial- und<br />

Humanwissenschaftlichen Sektion<br />

Die Grenzen des Marktes<br />

In kapitalistischen Ökonomien ist der Gütertausch vornehmlich über Märkte organisiert. Wie<br />

aber funktionieren Märkte? Welche sozialen Voraussetzungen bestehen für die Bildung von<br />

Märkten? Tauschprozesse auf Märkten sind eine Form des sozialen Handelns und damit ein<br />

ureigener Gegenstandsbereich soziologischer Forschung. Schon in seiner Dissertation „Grenzen<br />

des Marktes“ konnte der Wirtschaftssoziologe Jens Beckert zeigen, dass das Handeln der<br />

Marktteilnehmer nicht allein mit der Nutzenmaximierung erklärt werden kann.<br />

Güter müssen von den potenziellen Käufern<br />

als wertvoll erachtet werden; die Anbieter<br />

müssen davon ausgehen, einen Gewinn<br />

machen zu können. Beides hängt von kulturellen,<br />

sozialstrukturellen und institutionellen<br />

Bedingungen ab. Märkte aus der Perspektive<br />

des Problems sozialer Ordnung zu<br />

untersuchen, ermöglicht es, sie als sozial<br />

strukturierte Handlungsräume zu verstehen.<br />

Erst aus dieser Perspektive lassen sich wichtige<br />

Phänomene wie die Bildung eines Preises<br />

und der Verzicht auf Gewalt zur Durchsetzung<br />

der eigenen Interessen erklären.<br />

Der erst im vergangenen Jahr als Direktor an<br />

das <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für <strong>Gesellschaft</strong>sforschung<br />

in Köln berufene Beckert gehört<br />

zu den national wie international originellsten<br />

und produktivsten Soziologen seiner<br />

Generation. Er gilt schon heute als führender<br />

Vertreter einer neuen Wirtschaftssoziologie,<br />

die auf Augenhöhe mit der ökonomischen<br />

Theorie die fundamentalen Themen<br />

und Fragen der soziologischen Klassik neu<br />

entdeckt und damit über ihre Teildisziplin<br />

hinaus auf die <strong>Gesellschaft</strong>swissenschaften<br />

insgesamt ausstrahlt. Mit seinen Arbeiten<br />

hat er maßgeblich dazu beigetragen, die<br />

Konturen dieses relativ neuen und produkti-<br />

ven Feldes im Schnittbereich von Soziologie<br />

und Ökonomie zu profilieren. Für seine herausragenden<br />

Leistungen auf dem Gebiet der<br />

Geistes- und Sozialwissenschaften hat er<br />

2005 den von der Commerzbank-Stiftung<br />

gestifteten Preis der Berlin-Brandenburgischen<br />

Akademie der Wissenschaften<br />

erhalten.<br />

Emeritierungen im<br />

Berichtsjahr 2005<br />

A US DEN S EKTIONEN<br />

Prof. Dr. <strong>Max</strong> Seidel (Jg.<br />

1940), Kunsthistorisches Institut,<br />

Florenz<br />

Rufannahmen zum Wissenschaftlichen<br />

Mitglied im<br />

Berichtsjahr 2005<br />

Prof. Dr. Jens Beckert (Jg.<br />

1967), Universität Göttingen,<br />

an das <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut<br />

für <strong>Gesellschaft</strong>sforschung in<br />

Köln. Arbeitsgebiet: Wirtschaftssoziologie<br />

Jens Beckert<br />

53


J AHRESBERICHT 2005<br />

54<br />

AUS DEN SEKTIONEN<br />

Wissenschaftliche Rechenschaftslegung<br />

Die <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> legt mit dem Jahrbuch auf CD-ROM ihren wissenschaftlichen<br />

Rechenschaftsbericht über die geleistete Forschung in ihren Instituten vor. Auch unter<br />

www.mpg.de/bilderBerichteDokumente/dokumentation/jahrbuch/index.html können interessierte<br />

Leser Einblick in die aktuellen Forschungsarbeiten der Institute und sonstigen Einrichtungen<br />

der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> nehmen.<br />

Tätigkeitsberichte 2005 der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institute<br />

Institut Titel | Autor(en)<br />

MPI für evolutionäre Anthropologie,<br />

Leipzig<br />

MPI für Astronomie, Heidelberg<br />

MPI für Astrophysik, Garching<br />

MPI für Astrophysik, Garching<br />

Bibliotheca Hertziana –<br />

MPI für Kunstgeschichte,<br />

Rom, Italien<br />

MPI für Bildungsforschung, Berlin<br />

MPI für bioanorganische Chemie,<br />

Mülheim an der Ruhr<br />

MPI für Biochemie, Martinsried<br />

MPI für Biochemie, Martinsried<br />

MPI für Biogeochemie, Jena<br />

MPI für molekulare Biomedizin,<br />

Münster<br />

Proteomik und die Evolution des Menschen<br />

Autor: Nielsen-Marsh, Christina<br />

Rätselhafter Sternenstaub im frühen Universum<br />

Autoren: Krause, Oliver; Birkmann, Stephan M.; Lemke,<br />

Dietrich; Klaas, Ulrich<br />

Kurze Gammablitze – Neue Modelle erhellen rätselhafte<br />

Explosionen<br />

Autor: Janka, Hans-Thomas; Aloy, Miguel; Mueller Ewald<br />

Supercomputer-Simulationen der Entstehung der Galaxien<br />

und der ersten Quasare<br />

Autor: Springel, Volker<br />

Die Wandmalereien des Pietro Cavallini in Santa Cecilia<br />

in Trastevere: Bauaufnahme und Rekonstruktion des malerischen<br />

Dekorationssystems mit Hilfe eines Tachymeters<br />

Autor: Schmitz, Michael<br />

Kognitive Mechanismen bei der Partnerwahl<br />

Autoren: Pachur, Thorsten; Wittig, Jutta; Dieckmann, Anja;<br />

Todd, Peter<br />

Spektroskopische Modelle für Paramagnetische Aktiv-<br />

Zentren im Photosystem II<br />

Autor: Bill, Eckhard<br />

Molekulare Onkologie<br />

Autor: Hermeking, Heiko<br />

Hochauflösende Mikroskopie von Zellen und Oberflächen:<br />

Kryo-Elektronentomographie und Raster-Infrarotmikroskopie<br />

im optischen Nahfeld<br />

Autoren: Engelhardt, Harald; Keilmann, Fritz; Baumeister,<br />

Wolfgang<br />

Neue Wege zum Paläoklima<br />

Autoren: Gleixner, Gerd; Sachse, Dirk; Radke, Jens;<br />

Werner, Martin<br />

Endothelzellen: Barriere zwischen Blut und Gewebe<br />

Autor: Vestweber, Dietmar


Institut Titel | Autor(en)<br />

MPI für Biophysik,<br />

Frankfurt am Main<br />

MPI für biophysikalische Chemie,<br />

Göttingen<br />

MPI für biophysikalische Chemie,<br />

Göttingen<br />

MPI für Chemie, Mainz<br />

MPI für Chemie, Mainz<br />

MPI für demografische Forschung,<br />

Rostock<br />

MPI für Dynamik komplexer<br />

technischer Systeme,<br />

Magdeburg<br />

MPI für Dynamik und Selbstorganisation,<br />

Göttingen<br />

MPI für Eisenforschung GmbH,<br />

Düsseldorf<br />

MPI für Eisenforschung GmbH,<br />

Düsseldorf<br />

MPI für experimentelle Endokrinologie,<br />

Hannover<br />

MPI für Entwicklungsbiologie,<br />

Tübingen<br />

MPI für Entwicklungsbiologie,<br />

Tübingen<br />

MPF für Enzymologie der Proteinfaltung,<br />

Halle/Saale<br />

Der Ein-Kohlenstoff-Überträger Tetrahydromethanopterin<br />

in Enzymen<br />

Autoren: Ermler, Ulrich; Acharya, Pryamvada<br />

Neues Gesetz zur Auflösung in der Lichtmikroskopie<br />

ermöglicht Bilder in bisher ungekannter Schärfe<br />

Autor: Hell, Stefan W.<br />

Keimzellentwicklung im Zebrafisch<br />

Autor: Raz, Erez<br />

Anatomie eines Mantelplumes<br />

Autoren: Hofmann, Albrecht W.; Sobolev, Alexander;<br />

Abouchami, Wafa; Galer, Stephen J.<br />

Synthese von polymerem Stickstoff<br />

Autoren: Eremets, Mikhail I.; Gavriliuk, Alexander G.;<br />

Trojan, Ivan A.; Boehler, Reinhard<br />

Evolutionäre Demografie: Neue Perspektiven für die Erforschung<br />

des Alterns und der Langlebigkeit<br />

Autoren: James W. Vaupel; Kristín G. v. Kistowski<br />

Dynamik eigenschaftsverteilter Partikelsysteme:<br />

Partikelfällung in Emulsionen<br />

Autoren: Niemann, Björn; Rauscher, Frank; Voigt, Andreas;<br />

Sundmacher, Kai<br />

Der Spumoprozessor: ein neues Konzept in der Mikrofluidik<br />

Autoren: Seemann, Ralf; Herminghaus, Stephan<br />

Nano-Stähle, 3-Dimensionale Orientierungs-Elektronenmikroskopie<br />

und metallphysikalische Simulation der<br />

Umformung<br />

Autor: Raabe, Dierk<br />

Herstellung von Nanostrukturen durch gerichtete Erstarrung<br />

von Eutektika<br />

Autoren: Hassel, Achim Walter; Bello Rodriguez, Belen;<br />

Milenkovic, Srdjan; Schneider, André<br />

Vom Gen zum Verhalten: Fehlt das Entwicklungsgen Ear2,<br />

zeigt das Gehirn später Funktionsstörungen in der zirkadianen<br />

Rhythmik<br />

Autoren: Eichele, Gregor; Neubert, Karola<br />

Der Fadenwurm Pristionchus pacificus als Modellsystem<br />

für die Erforschung evolutionärer Prinzipien im Tierreich<br />

Autor: Sommer, Ralf J.<br />

Ein Blick in die molekularen Vorgänge beim Lernen<br />

Autoren: Macchi, Paolo; Götze, Bernhard; Tübing, Fabian;<br />

Mallardo, Massimo; Köhrmann, Martin; Kiebler, Michael<br />

Zusammenhang zwischen biologischer Aktivität und lokalen<br />

Konformationsänderungen in Proteinen<br />

Autoren: Fischer, Gunter; Bordusa, Frank<br />

A US DEN S EKTIONEN<br />

55


J AHRESBERICHT 2005<br />

56<br />

Institut Titel | Autor(en)<br />

MPI für ethnologische Forschung,<br />

Halle/Saale<br />

MPI für ethnologische Forschung,<br />

Halle/Saale<br />

MPI für Festkörperforschung,<br />

Stuttgart<br />

MPI für Festkörperforschung,<br />

Stuttgart<br />

Friedrich-Miescher-Laboratorium<br />

für biologische Arbeitsgruppen in der<br />

MPG, Tübingen<br />

Fritz-Haber-Institut der MPG,<br />

Berlin<br />

MPI für Geistiges Eigentum, Wettbewerbs-<br />

und Steuerrecht, München<br />

MPI für Geistiges Eigentum, Wettbewerbs-<br />

und Steuerrecht, München<br />

MPI für Geistiges Eigentum,<br />

Wettbewerbs- und Steuerrecht,<br />

München<br />

MPI für Geistiges Eigentum, Wettbewerbs-<br />

und Steuerrecht, München<br />

MPI Gemeinschaftsgüter,<br />

Bonn<br />

MPI für molekulare Genetik,<br />

Berlin<br />

MPI für molekulare Genetik,<br />

Berlin<br />

MPI für Geschichte,<br />

Göttingen<br />

MPI für <strong>Gesellschaft</strong>sforschung,<br />

Köln<br />

Rechtliche Verfahren in neuen staatlichen Konfigurationen:<br />

Integration von Minderheiten in Indien und China<br />

Autor: Pirie, Fernanda<br />

Kulturlandschaft Sibirien<br />

Autor: Habeck, Joachim Otto<br />

Elektronisches Wechselspiel in metallreichen Verbindungen<br />

Autoren: Simon, Arndt; Ryazanov, Mikhail;<br />

Mattausch, Hansjürgen; Kremer, Reinhard K.<br />

Festkörper unter hohem Druck<br />

Autoren: Loa, Ingo; Wang, Xin; Syassen, Karl<br />

Regulation der Knospung von retrograden Transportvesikeln<br />

in der Hefe Saccharomyces cerevisiae<br />

Autor: Spang, Anne<br />

Spektroskopie an Modellkatalysatoren unter Atmosphärendruck<br />

Autoren: Rupprechter, G.; Unterhalt, H.; Borasio, M;<br />

Morkel, M.; Freund, H.-J.<br />

Die Patentierung von Krankheitsgenen<br />

Autor: Herrlinger, Karolina Anna<br />

Unternehmensinformation und Wettbewerbsschutz<br />

Autor: Link, Simon<br />

Der urheberrechtliche Interessenausgleich in der Informationsgesellschaft<br />

Autoren: Hilty, Reto M.; Geiger, Christophe<br />

Netzwerkeffekte, dynamische Effizienz und Kartellrecht<br />

Autor: Mackenrodt, Mark-Oliver<br />

Sollen ausschließbare öffentliche Güter durch Gebühren<br />

oder durch Steuern finanziert werden?<br />

Autor: Hellwig, Martin<br />

Von der genetischen Information zur Behandlung von<br />

Krankheiten<br />

Autor: Lehrach, Hans<br />

Untersuchung von Bindungsstellen zur Aktivierung von<br />

Genen<br />

Autor: Vingron, Martin<br />

Von der geburtsständischen zur Leistungsgesellschaft:<br />

Die Bibliotheken der Pariser Richter im 16. und frühen<br />

17. Jahrhundert<br />

Autor: Cremer, Albert<br />

Deutsche Biotech-Unternehmen und ihre Innovationsfähigkeit<br />

im internationalen Vergleich<br />

Autor: Lange, Knut


Institut Titel | Autor(en)<br />

MPI für Gravitationsphysik,<br />

Teilinstitut Hannover<br />

MPI für Gravitationsphysik,<br />

Potsdam<br />

MPI für Herz- und Lungenforschung,<br />

Bad Nauheim<br />

MPI für Hirnforschung,<br />

Frankfurt/Main<br />

MPI für Immunbiologie,<br />

Freiburg<br />

MPI für Immunbiologie,<br />

Freiburg<br />

MPI für Infektionsbiologie,<br />

Berlin<br />

MPI für Informatik,<br />

Saarbrücken<br />

MPI für Kernphysik, Heidelberg<br />

MPI für Kernphysik, Heidelberg<br />

MPI für Kognitions- und Neurowissenschaften,<br />

AB Psychologie,<br />

München<br />

MPI für Kognitions- und Neurowissenschaften,<br />

Leipzig<br />

MPI für Kohlenforschung,<br />

Mülheim an der Ruhr<br />

MPI für Kohlenforschung,<br />

Mülheim an der Ruhr<br />

MPI für Kolloid- und Grenzflächenforschung,<br />

Potsdam<br />

Innovative Optik für die Gravitationswellenastronomie<br />

Autor: Heurs, Michèle<br />

Über Krümmung, Wärme und kanonische Geometrien –<br />

vom erfolgreichen Gebrauch geometrischer Evolutionsgleichungen<br />

in der Mathematik am Beispiel des Yamabe-<br />

Flusses<br />

Autor: Grüneberg, Michel<br />

Differenzierung und Proliferation von Zellen während der<br />

Entwicklung und Regeneration<br />

Autor: Braun, Thomas<br />

Regulation der Signalübertragung an glutamatergen<br />

Synapsen in der Großhirnrinde<br />

Autor: Geiger, Jörg<br />

Die Rolle von Lipopolysaccharid im Wechselspiel<br />

zwischen Bakterien und Immunsystem<br />

Autor: Freudenberg, Marina A.<br />

Qualitätskontrolle im Immunsystem<br />

Autor: Boehm, Thomas<br />

Helicobacter pylori – ein nahezu ubiquitärer Infektionserreger<br />

Autoren: Meyer, Thomas F.; Achtman, Mark; Aebischer,<br />

Anton; Moese, Stefan<br />

Modellbasierte Animation und Manipulation von<br />

Gesichtern in Bildern<br />

Autoren: Blanz, Volker; Seidel, Hans-Peter<br />

Hochgeladene Ionen bei 100 Millionen Grad im Kühlschrank<br />

Autoren: Crespo López-Urrutia, José Ramón; Ullrich, Joachim<br />

Pulsarwinde<br />

Autor: Kirk, John<br />

Die Rolle der Antwortmodalität beim Wechseln zwischen<br />

Aufgaben<br />

Autoren: Philipp, Andrea M.; Koch, Iring<br />

Brocas Erben: Neue Überlegungen zur Funktion eines<br />

klassischen Sprachzentrums<br />

Autor: Bornkessel, Ina<br />

Auf dem Weg zum Chip-Labor<br />

Autor: Belder, Detlev<br />

Evolution im Reagenzglas: Neue Perspektiven für die<br />

Weiße Biotechnologie<br />

Autor: Reetz, Manfred T.<br />

Biomimetische Nanostrukturen und -Prozesse:<br />

Computersimulation als bildgebendes Verfahren<br />

Autoren: Shillcock, Julian; Lipowsky, Reinhard<br />

A US DEN S EKTIONEN<br />

57


J AHRESBERICHT 2005<br />

58<br />

Institut Titel | Autor(en)<br />

MPI für Kolloid- und Grenzflächenforschung,<br />

Potsdam<br />

Kunsthistorisches Institut in Florenz –<br />

MPI, Florenz, Italien<br />

MPI für biologische Kybernetik,<br />

Tübingen<br />

MPI für Limnologie, Plön<br />

MPI für Mathematik, Bonn<br />

MPI für Mathematik, Bonn<br />

MPI für Mathematik in den Naturwissenschaften,<br />

Leipzig<br />

MPI für experimentelle Medizin,<br />

Göttingen<br />

MPI für medizinische Forschung,<br />

Heidelberg<br />

MPI für Metallforschung,<br />

Stuttgart<br />

MPI für Metallforschung,<br />

Stuttgart<br />

MPI für Meteorologie, Hamburg<br />

MPI für marine Mikrobiologie,<br />

Bremen<br />

MPI für terrestrische Mikrobiologie,<br />

Marburg<br />

MPI für terrestrische Mikrobiologie,<br />

Marburg<br />

Der Umbauprozess im trabekulären Knochen<br />

Autor: Weinkamer, Richard<br />

Die Zirkulation von Artefakten im Mittelmeerraum bis<br />

zum 15. Jahrhundert: Das Mandylion von Genua und sein<br />

paläologischer Rahmen<br />

Autor: Wolf, Gerhard<br />

Multisensorische Wahrnehmung des Menschen<br />

Autoren: Ernst, Marc O.; Bülthoff, Heinrich H.<br />

Genetisch diverse Populationen trotzen dem Klimawandel –<br />

experimentelle Erkenntnisse aus Seegraswiesen<br />

Autor: Reusch, Thorsten<br />

Die multiplikative Ordnung<br />

Autor: Moree, Pieter<br />

Ergodentheorie: Von Planetenbahnen zur Zahlentheorie<br />

Autor: Ward, Tom<br />

Kopplung von Dynamiken und Strukturbildung<br />

Autoren: Atay, Fatihcan; Jost, Jürgen<br />

ALITA – Ambulante Langzeit-Intensivtherapie für Alkoholkranke<br />

Autoren: Krampe, Henning; Stawicki, Sabina; Wagner,<br />

Thilo; Ribbe, Katja; El Kordi, Ahmed; Niehaus, Silja;<br />

Ehrenreich, Hannelore<br />

Neue Einblicke ins Gehirn – Beobachtung von Gliazellen<br />

in der intakten Hirnrinde<br />

Autoren: Helmchen, Fritjof; Nimmerjahn, Axel<br />

Leben auf der Nanometerskala<br />

Autoren: Spatz, Joachim P.; Arnold, Marco;<br />

Blümmel, Jacques; Cavalcanti-Adam, Ada; Glass, Roman;<br />

Ulmer, Jens<br />

Bioinspirierte Synthese keramischer Materialien<br />

Autoren: Bill, Joachim; Aldinger, Fritz<br />

Zur Rolle von Rußpartikeln im Klimasystem<br />

Autor: Feichter, Johann<br />

Mikrobielle Gemeinschaften mariner Habitate: Ökologie<br />

und Stoffumsatz<br />

Autoren: Janßen, Felix; Treude, Tina; Boetius, Antje<br />

Die Rolle von RNA-bindenden Proteinen während der<br />

pathogenen Entwicklung in Ustilago maydis<br />

Autor: Feldbrügge, Michael<br />

Interzelluläre Kommunikation in Bakterien<br />

Autor: Søgaard-Andersen, Lotte


Institut Titel | Autor(en)<br />

MPI für Mikrostrukturphysik,<br />

Halle/Saale<br />

MP Arbeitsgruppen für strukturelle<br />

Molekularbiologie am DESY, Hamburg<br />

MPI für Neurobiologie,<br />

Martinsried<br />

MPI für neurologische Forschung,<br />

Köln<br />

MPI für chemische Ökologie,<br />

Jena<br />

MPI für Ökonomik<br />

Jena<br />

MPI für Ornithologie,<br />

Seewiesen<br />

MPI für Ornithologie, Seewiesen<br />

MPI für molekulare Pflanzenphysiologie,<br />

Potsdam<br />

MPI für extraterrestrische Physik,<br />

Garching<br />

MPI für extraterrestrische Physik,<br />

Garching<br />

MPI für Physik, München<br />

MPI für Physik, München<br />

MPI für Physik komplexer Systeme,<br />

Dresden<br />

First principles-Untersuchung des Magnetismus von<br />

verdünnten magnetischen Halbleitern<br />

Autoren: Sandratskii, Leonid; Patrick Bruno<br />

Zytoskelett: Architektur und Bewegung der Zelle<br />

Autor: Mandelkow, Eckhard<br />

Persistenz von Immunzellen im zentralen Nervensystem<br />

bei Multipler Sklerose: Hirneigene Stützzellen (Astrozyten)<br />

produzieren BAFF, einen Überlebensfaktor für Immunzellen<br />

Autoren: Krumbholz, Markus; Wekerle, Hartmut; Hohlfeld,<br />

Reinhard; Meinl, Edgar<br />

Molekulares Imaging von Gehirntumoren<br />

Autor: Jacobs, Andreas H.<br />

Öko- und Chemotypen der Ackerschmalwand Arabidopsis<br />

thaliana: Die Evolution der Insektenresistenz<br />

Autoren: Mitchell-Olds, Thomas; Kroymann, Jürgen;<br />

Clauss, Maria; Vogel, Heiko<br />

Universitäten und regionales Wirtschaftswachstum<br />

Autoren: Audretsch, David B.; Lehmann, Erik E.<br />

Individuelles Sexualverhalten: die (manchmal)<br />

entscheidende Rolle der Mütter<br />

Autor: Forstmeier, Wolfgang<br />

Zeitabschätzen bei Putzerfischen<br />

Autor: Salwiczek, Lucie H.<br />

Lipide und Vitamine in Chloroplasten höherer Pflanzen:<br />

Essentiell für Photosynthese und menschliche Ernährung<br />

Autor: Dörmann, Peter<br />

Jenseits von heiß: Quellen kosmischer Gammastrahlung<br />

Autor: Diehl, Roland<br />

Cluster und Double Star: eine Flotte von 6 Satelliten zur<br />

Erforschung der Magnetosphäre der Erde<br />

Autoren: Berndt Klecker; Matthias Förster; Edita Georgescu;<br />

Stein Haaland; Arpad Kis; Goetz Paschmann;<br />

Manfred Scholer; Hans Vaith<br />

Die Erforschung der sichtbaren Materie mit HERA<br />

Autoren: Caldwell, Allen; Grindhammer, Günther<br />

Strings und Branen-Welten: einige Aspekte einer vereinheitlichten<br />

Theorie aller Wechselwirkungen<br />

Autoren: Lüst, Dieter; Blumenhagen, Ralph; Erdmenger,<br />

Johanna<br />

Mikroskopische Topologie und Makroskopische Elastizität<br />

von Polymeren<br />

Autor: Everaers, Ralf<br />

A US DEN S EKTIONEN<br />

59


J AHRESBERICHT 2005<br />

60<br />

Institut Titel | Autor(en)<br />

MPI für Chemische Physik fester<br />

Stoffe, Dresden<br />

MPI für molekulare Physiologie,<br />

Dortmund<br />

MPI für molekulare Physiologie,<br />

Dortmund<br />

MPI für Plasmaphysik,<br />

Garching<br />

MPI für Plasmaphysik,<br />

Garching<br />

MPI für Polymerforschung,<br />

Mainz<br />

MPI für Polymerforschung,<br />

Mainz<br />

MPI für ausländisches und internationales<br />

Privatrecht, Hamburg<br />

MPI für Psychiatrie, München<br />

MPI für Psycholinguistik, Nijmegen,<br />

Niederlande<br />

MPI für Psycholinguistik, Nijmegen,<br />

Niederlande<br />

MPI für Quantenoptik, Garching<br />

MPI für Quantenoptik, Garching<br />

MPI für Radioastronomie, Bonn<br />

ZrAs1,4Se0,5 – Ein nicht-magnetisches Kondo-System mit<br />

den Eigenschaften eines einfachen Metalls<br />

Autoren: Niewa, Rainer; Schmidt, Marcus; Cichorek,<br />

Tomasz; Auffermann, Gudrun; Ramlau, Reiner; Prots, Yurii;<br />

Schmidt, Ulrike; Völzke, Anja; Schulze, Katja; Burkhardt,<br />

Ulrich; Borrmann, Horst; Cardoso-Gil, Raúl; Schnelle, Walter;<br />

Schlechte, Andreas; Steglich, Frank; Kniep, Rüdiger<br />

Struktur und molekulare Mechanismen von Uhrenproteinen<br />

Autoren: Berndt, Alex; Breitkreuz, Helena; Hennig, Sven;<br />

Köster, Stefan; Schulze, Sabrina; Theiss, Christiane; Wolf,<br />

Eva; Yildiz, Özkan; Wittinghofer, Alfred<br />

Nach 30 Jahren weitgehend aufgeklärt: Die molekularen<br />

Grundlagen des Zuckertransportes in Darm und Niere<br />

Autor: Kinne, Rolf K. H.<br />

VINETA – Grundlagenforschung zur Dynamik magnetisierter<br />

Plasmen<br />

Autor: Klinger, Thomas<br />

Entwicklung einer Hochfrequenz-Ionenquelle für ITER<br />

Autor: Speth, Eckehart<br />

Organische Nanopartikel als Trägermaterialien für<br />

Metallocenkatalysatoren<br />

Autoren: Klapper, Markus; Müllen, Klaus<br />

Dynamik weicher Materie<br />

Autor: Fytas, George<br />

Wiederaufbau des Rechtswesens in Afghanistan<br />

Autor: Yassari, Nadjma<br />

Neurobiologische Schlafforschung: Neue Erkenntnisse<br />

durch funktionelle bildgebende Untersuchungen<br />

Autor: Wetter, Thomas-Christian<br />

Wie das menschliche Gehirn Orientierung ermöglicht<br />

Autor: Gabriele Janzen<br />

Vom Postboten zum Posboten und zurück<br />

Autor: Holger Mitterer<br />

Laserplasmaphysik am MPI für Quantenoptik<br />

Autor: Witte, Klaus<br />

Laserchemie, Chemie bei ultrakurzen Zeiten<br />

Autor: Kompa, Karl-Ludwig<br />

Infrarot-Interferometrie der Aktiven Galaxie NGC 1068<br />

Autoren: Beckert, Thomas; Hofmann, Karlheinz; Hönig,<br />

Sebastian; Schertl, Dieter; Weigelt, Gerd


Institut Titel | Autor(en)<br />

MPI für Radioastronomie, Bonn<br />

MPI für europäische Rechtsgeschichte,<br />

Frankfurt/Main<br />

MPI für Sonnensystemforschung,<br />

Katlenburg-Lindau<br />

MPI Sozialrecht, München<br />

MPI für ausländisches und<br />

internationales Strafrecht, Freiburg<br />

MPI für ausländisches öffentliches<br />

Recht und Völkerrecht,<br />

Heidelberg<br />

MPI für Wissenschaftsgeschichte,<br />

Berlin<br />

MPI für molekulare Zellbiologie und<br />

Genetik, Dresden<br />

MPI für Züchtungsforschung,<br />

Köln<br />

MPI für Züchtungsforschung,<br />

Köln<br />

Der schärfste Blick ins All: Neue Grenzen in interkontinentaler<br />

Radiointerferometrie<br />

Autoren: Middelberg, Enno; Brunthaler, Andreas; Falcke,<br />

Heino; Greenhill, Lincoln L.; Henkel, Christian; Reid, Mark;<br />

Roy, Alan L.; Walker, R. Craig<br />

Recht und Technik im 19. Jahrhundert<br />

Autor: Vec, Milo, Uiberacker, Matthias; Krausz, Ferenc<br />

Messung koronaler Magnetfelder<br />

Autoren: Curdt, Werner; Inhester, Bernd; Innes, Davina;<br />

Lagg, Andreas; Solanki, Sami K.; Wang, Tongjiang;<br />

Wiegelmann, Thomas; Woch, Joachim<br />

Sozialrechtliche Rezeptionsprozesse in China<br />

Autoren: Becker, Prof. Dr. Ulrich; Darimont, Dr. Barbara<br />

Rechtswirklichkeit und Effizienz der Überwachung der<br />

Telekommunikation und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen<br />

Autoren: Dorsch, Claudia; Krüpe-Gescher, Christiane;<br />

Albrecht, Hans-Jörg<br />

Restructuring Iraq: possible models based upon experience<br />

gained under the authority of the League of Nations<br />

and the United Nations<br />

Autoren: Wolfrum, Rüdiger; Bogdandy, Armin von<br />

Handwerksgelehrte oder Was für eine Wissenschaft ist<br />

Experimentalphysik?<br />

Autor: Sibum, H. Otto<br />

Lipoprotein-Partikel als Transportvehikel für die Signalmoleküle<br />

Hedgehog und Wingless<br />

Autoren: Panáková, Daniela; Sprong, Hein; Marois, Eric;<br />

Thiele, Christoph; Eaton, Suzanne<br />

Proteinmodifikatoren als Regulatoren pflanzlicher<br />

Entwicklung<br />

Autoren: Bachmair, Andreas; Coupland, George<br />

Natürliche Variation bei höheren Pflanzen –<br />

Gene, Mechanismen, Evolution, Pflanzenzüchtung<br />

Autor: Koornneef, Maarten<br />

A US DEN S EKTIONEN<br />

61


J AHRESBERICHT 2005<br />

62<br />

Tätigkeitsberichte 2005 der weiteren Einrichtungen<br />

Institut Titel | Autor(en)<br />

Archiv zur Geschichte der <strong>Max</strong>-<br />

<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>, Berlin-Dahlem<br />

<strong>Gesellschaft</strong> für wissenschaftliche<br />

Datenverarbeitung mbH Göttingen<br />

<strong>Gesellschaft</strong> für wissenschaftliche<br />

Datenverarbeitung mbH Göttingen<br />

Garching Innovation GmbH – Technologien<br />

aus der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>,<br />

München<br />

RZPD Deutsches Ressourcenzentrum<br />

für Genomforschung GmbH, Berlin<br />

Deutsches Klimarechenzentrum,<br />

Hamburg<br />

Präsidentenkommission „Geschichte<br />

der Kaiser-Wilhelm-<strong>Gesellschaft</strong> im<br />

Nationalsozialismus“<br />

Rechenzentrum Garching,<br />

Garching<br />

Rechenzentrum Garching,<br />

Garching<br />

Eine Gründung in schwerer Zeit - das Kaiser-Wilhelm-<br />

Institut für Meeresbiologie in Wilhelmshaven (1947-1948)<br />

Autor: Kazemi, Marion<br />

Das Management großer Datenbestände im Projekt<br />

EURExpress<br />

Autor: Degenhardt, Ulrich<br />

Digitale Keilschriftbibliothek Lexikalischer Listen aus<br />

Assur<br />

Autoren: Groneberg, Brigitte; Weiershäuser, Frauke;<br />

Linnemann, Thomas; Ullrich, Dagmar<br />

Technologietransfer - mehr als nur Patentverwertung<br />

Autoren: Hertel, Dr. Bernhard; Kaiser, Evelin<br />

Arbeitsbericht<br />

Autor: Johannes Maurer<br />

Klimaprognosen, Daten und Visualisierung<br />

Autor: Böttinger, Michael<br />

Rassenforschung und Rassenpolitik im „Dritten Reich“<br />

unter besonderer Berücksichtigung des Kaiser-Wilhelm-<br />

Instituts für Anthropologie, menschliche Erblehre und<br />

Eugenik (1933-1945)<br />

Autoren: Kolboske, Birgit; Schmuhl, Hans-Walter<br />

Hochleistungsrechnen, Bioinformatik, Datenerfassungssysteme,<br />

Europäische Supercomputer-Infrastruktur<br />

Autor: Lederer, Hermann<br />

Das Erdsystem im Höchstleistungsrechner –<br />

Klimaprognosen<br />

Autor: Böttinger, Michael


PETER WEBER<br />

BEREICH____<br />

BIBLIOTHEKSLEITER<br />

INSTITUT____<br />

MPI FÜR GEISTIGES EIGENTUM, WETTBEWERBS- UND<br />

STEUERRECHT, MÜNCHEN<br />

MOTIVATION____<br />

ICH MÖCHTE DEN STANDARD EINER WELTWEIT<br />

FÜHRENDEN SPEZIALBIBLIOTHEK AUF DAUER SICHERN<br />

UND DEN SERVICE IN ENGER RÜCKKOPPLUNG ZU DEN<br />

WISSENSCHAFTLERN PERMANENT VERBESSERN.


» Ich möchte den Standard einer weltweit führenden<br />

Spezialbibliothek auf Dauer sichern und den Service<br />

in enger Rückkopplung zu den Wissenschaftlern permanent<br />

verbessern. «<br />

FRAGE<br />

Was zeichnet die Bibliothek an Ihrem Institut aus?<br />

A N T W O R T Wir haben zu beinahe allen Ländern Literatur mit Bezug zu unseren Forschungsgebieten.<br />

Die Sammlung beginnt bei Afghanistan, endet mit Zimbabwe und variiert zwischen wenigen<br />

Titeln bis hin zu mehreren tausend Bänden. Insgesamt befinden sich in unserem Bestand<br />

derzeit 180 000 Bücher. Keine Publikation unserer Fachbereiche soll man vermissen. Schließlich ist<br />

die Bibliothek für unsere Wissenschaftler ihr Labor, und da sie so gut ausgestattet ist, wirkt sie als<br />

Magnet auf Wissenschaftler aus allen Regionen der Erde.<br />

Sie haben Jura studiert. Wie kamen Sie zu der Arbeit in einer Bibliothek – das ist ja nicht unbedingt<br />

das klassische Berufsfeld für einen Juristen – und worin bestehen Ihre Aufgaben?<br />

Ich habe eine Leidenschaft für Bücher. Außerdem konnte ich mir nicht vorstellen, bei Gericht<br />

oder als Rechtsanwalt zu arbeiten. Durch Zufall bin ich nach dem 2. Staatsexamen als wissenschaftlicher<br />

Assistent in der Teilbibliothek Recht der Universität Würzburg gelandet, wo ich die abwechslungsreiche<br />

und interessante Arbeit schätzen lernte. Im August 2002 trat ich dann die Stelle als Bibliotheksleiter<br />

hier am Institut an. Unter anderem fungiere ich als „Informations-Scout“: Ich durchforste<br />

alle verfügbaren Informationsquellen nach neuen, für unsere Bibliothek relevanten Publikationen.<br />

Wie gelingt Ihnen die inhaltliche Erschließung der Literatur – gerade im Hinblick auf die sprachliche<br />

Vielfalt? Wer unterstützt Sie bei Ihrer Arbeit?<br />

Bücher beispielsweise aus Osteuropa und Asien werden durch unsere Wissenschaftler<br />

erschlossen, sonst überwiegend durch mich. Bei einem jährlichen Zugang von 8 500 Büchern und<br />

Zeitschriften ist unser achtköpfiges Bibliotheksteam gut beschäftigt. Die erschlossenen Publikationen<br />

können weltweit recherchiert, aber nur intern entliehen werden, denn neben unseren Wissenschaftlern<br />

sind jährlich etwa 200 Stipendiaten und eine Vielzahl externer Wissenschaftler darauf angewiesen,<br />

dass die Titel jederzeit verfügbar sind.<br />

Wie bringen Sie die vielen Benutzer unter? Wird das digitale Zeitalter irgendwann die Arbeit mit<br />

dem Buch überflüssig machen?<br />

Bei 26 Arbeitsplätzen lassen wir bis zu 50 externe Wissenschaftler zur Benutzung zu, sodass die<br />

Plätze ca. 6 000 Mal im Jahr genutzt werden. Trotzdem müssen Aufenthalte teilweise nach unserer<br />

Kapazität geplant werden. Und was das digitale Zeitalter anbelangt – nun die Digitalisierung von Inhalten<br />

wird weiter zunehmen, aber das Online-Angebot wird das gedruckte Buch und die Arbeit hier<br />

vor Ort auf absehbare Zeit nicht ersetzen. Als Bibliothekar müssen sie Neuerungen gegenüber jedoch<br />

stets aufgeschlossen sein, wenn sie nicht lediglich Verwalter von bedrucktem Papier, sondern kompetenter<br />

Informationsspezialist im Dienst der Wissenschaft sein wollen.


Finanzen<br />

Die Zuschüsse zum Haushalt der <strong>Max</strong>-<br />

<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> werden von Bund und<br />

Ländern gemeinsam je zur Hälfte getragen<br />

(Haushalt A). Die Berechnung der Länderfinanzierungsbeiträge<br />

beruht auf einem jährlich<br />

neu berechneten Schlüssel und der<br />

„Sitzlandquote“, die seit 2000 jeweils 50 v.<br />

H. beträgt. Außerdem können von den<br />

Beteiligten mit Zustimmung aller Vertragspartner<br />

über den jeweiligen Finanzierungsanteil<br />

hinausgehende Leistungen erbracht<br />

werden. Hiervon abweichend wir das <strong>Max</strong>-<br />

<strong>Planck</strong>-Institut für Plasmaphysik vom Bund<br />

und von den Sitzländern Bayern und Mecklenburg-Vorpommern<br />

nach den Regelungen<br />

Teilhaushalte<br />

Haushalt A<br />

(Haushalte der Institute einschließlich<br />

der rechtl. selbstständigen <strong>Max</strong>-<br />

<strong>Planck</strong>-Institute für Eisenforschung<br />

und für Kohlenforschung – mit Ausnahme<br />

des Haushalts des <strong>Max</strong>-<br />

<strong>Planck</strong>-Instituts für Plasmaphysik)<br />

Haushalt B<br />

(<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für<br />

Plasmaphysik)<br />

Struktur des Gesamthaushalts<br />

für Großforschungseinrichtungen im Verhältnis<br />

90:10 finanziert (Haushalt B). Darüber<br />

hinaus erhält dieses Institut Zuschüsse<br />

von EURATOM für ein gemeinsames Forschungsprogramm<br />

im Rahmen von Assoziationsverträgen.<br />

Neben den Zuschüssen von Bund und Ländern<br />

zur institutionellen Förderung erhalten<br />

die <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> und ihre Institute<br />

Projektförderungsmittel von Bundesund<br />

Länderministerien und von der europäischen<br />

Union, Zuwendungen von privater<br />

Seite sowie Mitgliedsbeiträge, Spenden und<br />

Entgelte für eigene Leistungen.<br />

Einnahmen Ausgaben<br />

eigene Einnahmen Personalausgaben<br />

Anteilsfinanzierung<br />

durch Bund und<br />

Länder<br />

Sonderfinanzierung<br />

durch Bund, Länder<br />

Projektförderung<br />

durch Bund, Länder,<br />

sonstige öffentliche<br />

Zuschüsse, nichtöffentlicheZuschüsse<br />

und Zuschüsse<br />

aus dem Privaten<br />

Vermögen<br />

Finanzierung<br />

durch Bund, Sitzländer,<br />

Zuschüsse von<br />

EURATOM, Projektförderung,<br />

eigene<br />

Einnahmen<br />

Sächliche<br />

Ausgaben<br />

Zuschüsse<br />

Bauinvestitionen<br />

sonstige<br />

Investitionen<br />

Betriebsausgaben<br />

Investitionen<br />

Z ENTRALE A NGELEGENHEITEN<br />

65


J AHRESBERICHT 2005<br />

66<br />

Gesamthaushalt<br />

Forschungsbereiche<br />

Biologisch orientierte Forschung<br />

Physik<br />

Chemie<br />

Astronomie und Astrophysik<br />

Geschichte, Sozialwissenschaft<br />

Medizin<br />

Rechtswissenschaften<br />

Atmosphärische und Geowissenschaft<br />

Mathematik, Informatik, Technik<br />

Wirtschaftswissenschaften<br />

Ausgaben 2006 nach Forschungsbereichen<br />

(in Mio. E)<br />

Haushaltsplan 2006<br />

7<br />

51<br />

62<br />

58<br />

75<br />

106<br />

95<br />

115<br />

0 100<br />

Der Gesamthaushalt der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> umfasst die Haushalte A<br />

(Haushalte der Institute einschließlich der rechtlich selbstständigen <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<br />

Institute für Eisenforschung GmbH und für Kohlenforschung (rechtsfähige Stiftung)<br />

und B (Haushalt des <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituts für Plasmaphysik).<br />

Eigene Einnahmen<br />

institutionelle Förderung durch Bund<br />

und Länder<br />

Projektförderung<br />

Sonderfinanzierung<br />

Einnahmen gesamt<br />

Ausgaben<br />

Personalausgaben<br />

Sächliche Ausgaben<br />

Zuweisungen, Zuschüsse<br />

Zwischensumme<br />

Baumaßnahmen<br />

sonstige Investitionen<br />

Besondere Finanzierungsausgaben<br />

Zwischensumme<br />

Projektförderung<br />

Sonderfinanzierung<br />

Ausgaben gesamt<br />

Gesamthaushalt 2006<br />

200<br />

Haushalt A Haushalt B (MPI für Gesamthaushalt<br />

TE Plasmaphysik) TE TE<br />

52.441 19.900 72.341<br />

1.021.853 104.873 1.126.726<br />

174.500 .561 175.061<br />

5.023 . 0 5.023<br />

1.253.817 125.334 1.379.151<br />

.497.448 55.007 552.455<br />

.283.998 30.371 314.369<br />

97.131 4.472 101.603<br />

878.577 89.850 968.427<br />

90.918 1.227 92.145<br />

104.799 33.696 138.495<br />

104.790 104.790 104.790<br />

195.717 34.923 230.640<br />

174.500 .561 175.061<br />

5.023 . 0 5.023<br />

1.253.817 125.334 1.379.151<br />

300<br />

357<br />

400<br />

455<br />

500


Haushalt A<br />

Der Senat der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> hat<br />

in seiner Sitzung am 18. November 2005<br />

den Haushaltsplan 2006 auf der Grundlage<br />

des Beschlusses der Bund-Länder-Kommission<br />

für Bildungsplanung und Forschungsförderung<br />

vom 04. Juli 2005 festgestellt. Danach<br />

wurde der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong><br />

von Bund und Ländern eine Anhebung des<br />

Zuschusses um 3% zugestanden.<br />

Anteilsfinanzierung<br />

Zuschuss für Betriebsausgaben<br />

Zuschuss für Investitionen<br />

Sonderfinanzierung<br />

Projektförderung<br />

Der Stellenplan enthält insgesamt 8.218,0<br />

Stellen bzw. Beschäftigungsmöglichkeiten.<br />

Haushalt B<br />

<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für Plasmaphysik<br />

Der Wirtschaftsplan des <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituts<br />

für Plasmaphysik besteht seit 1997 aus<br />

den Teilinstituten in Garching und Greifswald.<br />

Durch die am 24. Mai 1996 unterzeichnete<br />

Verwaltungsvereinbarung zwischen<br />

dem Bund, dem Freistaat Bayern und<br />

dem Land Mecklenburg Vorpommern konn-<br />

Haushalt A<br />

40,06 %<br />

22,79 %<br />

0,36%<br />

7,37%<br />

6,68%<br />

12,69%<br />

Die institutionelle Förderung (Anteilsfinanzierung)<br />

des Bundes und der Länder beträgt<br />

1.021,85 Mio. P. Der Zuschussbedarf der<br />

<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> steigt gegenüber<br />

2005 um 29,8 Mio. P.<br />

Haushaltsplan 2005 Haushaltsplan 2006 Veränderungen<br />

in TE in TE in %<br />

992.090 1.021.853 3,00<br />

822.006 846.677 3,00<br />

170.084 175.176 2,99<br />

2.822 5.023 77,99<br />

163.435 174.500 6,77<br />

10,04%<br />

Die Projektförderung wurde aufgrund der<br />

erwarteten Bewilligungen mit 174,5 Mio. P<br />

berücksichtigt.<br />

te die Finanzierung und die Stellensituation<br />

aller Standorte des Instituts längerfristig gesichert<br />

werden.<br />

Im Wirtschaftsplan 2006 sind Ausgaben in<br />

Höhe von etwa 125,3 Mio. P veranschlagt.<br />

Gegenüber dem Vorjahr bedeutet dies einen<br />

Zuwachs von 668 TP oder rund 0,5 %.<br />

Z ENTRALE A NGELEGENHEITEN<br />

Haushalt A<br />

Haushalt B<br />

Sonderfinanzierung<br />

Zuschüsse<br />

Baumaßnahmen<br />

Sonstige Investitionen<br />

Projektförderung<br />

Sächliche Ausgaben<br />

Personalausgaben<br />

67


J AHRESBERICHT 2005<br />

68<br />

Personal<br />

Gesamtentwicklung<br />

In der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> waren am<br />

1. Januar 2006 insgesamt 12.434 Mitarbeiter<br />

(Vorjahr 12.153) beschäftigt, davon 4.326<br />

Wissenschaftler (Vorjahr: 4.113), das entspricht<br />

einem Anteil von 34,8 % an den<br />

Gesamtbeschäftigten und einem Plus von<br />

5,2 %. Ferner waren im Verlauf des Jahres<br />

2005 in der MPG 10.901 studentische Hilfskräfte,<br />

Stipendiaten der International <strong>Max</strong><br />

<strong>Planck</strong> Research Schools, Doktoranden,<br />

Postdoktoranden, Forschungsstipendiaten<br />

und Gastwissenschaftler tätig, das sind 4,6%<br />

mehr als im Vorjahr (10.421).<br />

Beschäftigte in der MPG zum 1. Januar 2006<br />

Beschäftigte der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong><br />

(Stichtag: 01. 01. 2006)<br />

Direktoren und Wissenschaftliche<br />

Mitglieder<br />

Leiter der Selbständigen<br />

Nachwuchsgruppen<br />

Forschungsgruppenleiter<br />

Wissenschaftliche Mitarbeiter<br />

Wissenschaftler Gesamt 1)<br />

Technisches und IT-Personal<br />

Verwaltung<br />

Sonstige Dienste<br />

Krankenpflegepersonal<br />

Nichtwissenschaftler Gesamt<br />

Summe (Wissenschaftler + Nichtwiss.<br />

gesamt + Lohnempfänger)<br />

Auszubildende<br />

Praktikanten<br />

Beschäftigte insgesamt<br />

Von den Gesamtbeschäftigten wurden<br />

10.855 Mitarbeiter (davon 3.073 Wissenschaftler)<br />

aus institutioneller Förderung<br />

und 1.579 Mitarbeiter (davon 1.253 Wissenschaftler)<br />

aus Mitteln der Projektförderung<br />

finanziert.<br />

Der Anteil der Frauen ist leicht gestiegen: Er<br />

lag insgesamt bei 43,3 % (Vorjahr: 43,0 %):<br />

bei den Wissenschaftlern betrug er 23,7 %<br />

(Vorjahr: 22,3 %), und bei den nichtwissenschaftlichen<br />

Beschäftigten 55,0 % (Vorjahr:<br />

54,9 %). 36,4 % der Nachwuchs- und Gastwissenschaftler<br />

waren Frauen.<br />

Gesamt Frauenanteil institution. Projekt-<br />

(in %) Förderung förderung<br />

263 5,7 263 –<br />

52 23,1 51 1<br />

166 21,1 164 2<br />

3.845 25,1 2.595 1.250<br />

4.326 23,7 3.073 1.253<br />

3.383 44,4 3.125 258<br />

1.591 73,7 1.564 27<br />

2.418 56,8 2.383 35<br />

113 72,6 113<br />

7.505 55,0 7.185 320<br />

11.831 43,6 10.258 1.573<br />

552 38,2 552 –<br />

51 33,3 45 6<br />

12.434 43,3 10.855 1.579


Beschäftigte in der MPG von 1997 bis 2006 1)<br />

Das Durchschnittsalter aller Beschäftigten<br />

in der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> betrug zum<br />

Stichtag 41,3 Jahre (Vorjahr: 41,6 Jahre). Bei<br />

den Wissenschaftlern lag es bei 40,4 Jahren<br />

(Vorjahr: 41,1 Jahre). Der Anteil der Teilzeitbeschäftigten<br />

betrug 25,1 % (Vorjahr:<br />

24,7 %), davon waren 67,2 % Frauen (Vorjahr:<br />

67,4 %). Der Anteil der Zeitverträge<br />

der aus institutioneller Förderung finanzierten<br />

Mitarbeiter (Beschäftigte abzüglich<br />

Auszubildende und Praktikanten) lag am<br />

331<br />

704<br />

6976<br />

2724<br />

373<br />

755<br />

7028<br />

2880<br />

383<br />

874<br />

7127<br />

3137<br />

Ausbildungsplätze<br />

420<br />

876<br />

6692<br />

3058<br />

1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003<br />

448<br />

1016<br />

6638<br />

3116<br />

In der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> bieten derzeit<br />

69 Einrichtungen Ausbildungsplätze in<br />

41 verschiedenen Ausbildungsberufen an.<br />

Es ist erneut gelungen, die Zahl der Ausbildungsplätze<br />

deutlich zu steigern: Zu Beginn<br />

des Ausbildungsjahres 2005/2006 befanden<br />

sich insgesamt 573 (Vorjahr: 547) Jugendli-<br />

Beschäftigung von Schwerbehinderten<br />

In der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> sind derzeit<br />

insgesamt 560 Schwerbehinderte be-<br />

Stichtag bei 29,3 % (Vorjahr 28,5 %). Von den<br />

aus institutioneller Förderung finanzierten<br />

Wissenschaftlern hatten 52,9 % (Vorjahr:<br />

50,7 %) Zeitverträge.13,1 % der Gesamtbeschäftigten<br />

kamen aus dem Ausland (Vorjahr:<br />

13%). Bei den Wissenschaftlern betrug<br />

der Anteil der Ausländer 26,9 % (Vorjahr:<br />

26,4 %). Von den Nachwuchs- und Gastwissenschaftlern<br />

hatten 54,3 % eine ausländische<br />

Staatsangehörigkeit (Vorjahr: 54,7 %).<br />

486<br />

1080<br />

6817<br />

3229<br />

506<br />

1122<br />

6912<br />

3509<br />

506<br />

7549<br />

4206<br />

549<br />

7491<br />

4206 4113<br />

603<br />

7505<br />

4326<br />

2004 2005 2006<br />

che in einer Berufsausbildung, das sind 4,8 %<br />

mehr als 2004/2005. Der Anteil der weiblichen<br />

Auszubildenden liegt bei 37,7 %<br />

(Vorjahr: 38,6 %). Für das Jahr 2006/2007<br />

wurden bisher 156 neue Ausbildungsverhältnisse<br />

angekündigt (siehe auch Beitrag<br />

Seite 44).<br />

schäftigt; dies entspricht einer Beschäftigungsquote<br />

von 4,22 % (Stand: April 2006).<br />

Z ENTRALE A NGELEGENHEITEN<br />

1) Bis einschließlich 2003 sind Mitarbeiter,<br />

die als Zeithilfen beschäftigt<br />

sind, als eigene Gruppe aufgeführt, ab<br />

2004 werden sie den entsprechenden<br />

Beschäftigtengruppen zugeordnet.<br />

12000<br />

9000<br />

6000<br />

3000<br />

0<br />

Wissenschaftler<br />

nichtwiss. Angestellte<br />

Zeithilfen u. Auszubildende 1)<br />

Auszubildende und Praktikanten<br />

69


J AHRESBERICHT 2005<br />

70<br />

Institut<br />

MPI für Biochemie, Martinsried<br />

MPI für Biochemie, Martinsried<br />

MPI für Metallforschung, Stuttgart<br />

MPI für chemische Ökologie, Jena<br />

MPI für Biogeochemie, Jena<br />

MPI für biophysikalische Chemie, Göttingen<br />

MPI für Züchtungsforschung, Köln<br />

MPI für experimentelle Medizin, Göttingen<br />

MPI für Radioastronomie, Effelsberg<br />

MPI für demographische Forschung, Rostock<br />

Bauunterhalt *)<br />

Kleine Baumaßnahmen *)<br />

Große Baumaßnahmen<br />

Treuhänderisch betreute Baumittel<br />

Bauunterhalt *)<br />

Kleine Baumaßnahmen *)<br />

Große Baumaßnahmen<br />

Treuhänderisch bewilligte Baumittel<br />

Investitionen | Bauten<br />

2005 fertig gestellte große Baumaßnahmen<br />

Baumaßnahme Gesamtbaukosten in TE (ohne Einr.)<br />

Neubau Dampf- u. Kältezentrale 3.300<br />

Umbau Sanierung Bauteil I 3.500<br />

Neubau ehem. Teilinstitut 28.100<br />

Institutsneubau 35.500<br />

Institutsneubau 29.100<br />

Neubau NMR 7.600<br />

Umbau Sanierung Pavillon F + G 3.500<br />

Umbau Sanierung Block B + E 7.200<br />

Erweiterung 4.500<br />

Institutsneubau 11.200<br />

Institut Baumaßnahme veranschlagte Gesamtbaukosten<br />

in TE (ohne Einrichtung)<br />

MPI für Völkerrecht, Heidelberg<br />

Bibliothekserweiterung 3.500<br />

MPI für Neurobiologie, Martinsried<br />

Umbau Sanierung BT P, 1.OG 1.900<br />

MPI für Ornithologie, Seewiesen<br />

Erweiterungsbau 7.000<br />

MPI für molekulare Genetik, Berlin<br />

Sanierung technische Infrastruktur u. Erweiterung Institutsgebäude 8.000<br />

MPI für Herz- und Lungenforschung,<br />

(W.G. Kerckhoff-Institut), Bad Nauheim<br />

Laborumbau u. Sanierung Altbau 21.500<br />

MPI für Hirnforschung, Frankfurt<br />

Institutsneubau 43.000<br />

MPI für europäische Rechtsgeschichte, Frankfurt Institutsneubau 14.000<br />

MPI für biophysikalische Chemie, Göttingen<br />

Umbau Turm II, 1. u. 2.OG 4.200<br />

MPI für Kognitions- und Neurowissenschaften, Leipzig Erweiterungsbau 13.000<br />

*) Zahlen für das MPI für Eisenforschung<br />

lagen bei Redaktionsschluss<br />

noch nicht vor.<br />

2005 begonnene große Baumaßnahmen<br />

Verausgabte investive Mittel aus dem Bauhaushalt 2005<br />

(Haushalt A + B) 20.108.094 E<br />

(Haushalt A + B) 31.155.277 E<br />

(Haushalt A + B) 58.242.291 E<br />

Verausgabte investive Mittel aus dem Bauhaushalt – Vergleich Vorjahre<br />

1.125.750 E<br />

2003 2004 2005<br />

15.576.001 E 16.655.571 E 18.551.923 E<br />

17.490.401 E 30.416.951 E 30.057.630 E<br />

65.890.892 E 51.768.206 E 58.242.291 E<br />

1.132.769 E 5.657.165 E 1.125.750 E


Z ENTRALE A NGELEGENHEITEN<br />

MPI für Entwicklungsbiologie,<br />

Tübingen<br />

Neues Tierhaus auf dem Campus<br />

Martinsried<br />

71


J AHRESBERICHT 2005<br />

72<br />

Fördernde Mitglieder<br />

Die privatrechtliche Organisationsform der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> als eingetragener Verein<br />

ist im Hinblick auf ihren Satzungsauftrag von großer Bedeutung, da sie wesentlich zur<br />

wissenschaftlichen Autonomie beiträgt. Die Verankerung in allen Bereichen der <strong>Gesellschaft</strong><br />

und die Unterstützung durch Fördernde Mitglieder ist deshalb für die <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<br />

<strong>Gesellschaft</strong> wichtig. Die von den Fördernden Mitgliedern eingebrachten Spenden ermöglichen<br />

es ihr, auf unerwartete Entwicklungen und Situationen schnell und flexibel zu<br />

reagieren und so die Leistungsfähigkeit der Grundlagenforschung in Deutschland auf hohem<br />

Niveau zu erhalten.<br />

Am Jahresende 2005 verzeichnete die <strong>Max</strong>-<br />

<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> insgesamt 795 Fördernde<br />

Mitglieder (Vorjahr: 817), davon<br />

318 Korporativ Fördernde Mitglieder (Vor-<br />

jahr: 336) und 477 Persönlich Fördernde<br />

Mitglieder (Vorjahr: 481). 21 Mitglieder (5<br />

Firmen und 16 Einzelmitglieder) konnten<br />

im Jahr 2005 neu gewonnen werden.<br />

Affectis Pharmaceuticals AG, München<br />

Mitgliedsvertreter:<br />

Dr. Herbert Stadler, Ph. D.<br />

Gabler Werbeagentur GmbH, München Friedhelm Schnitzler<br />

Miele & Cie. KG, Gütersloh Dr. Eduard Sailer<br />

Stadt Plön Jens Paustian<br />

Dr. Gisbert von Abercron Bergheim<br />

Dipl.-Phys. Karl Otto Abt Düsseldorf<br />

Prof. Dr. med. Klaus Balzer Mülheim/Ruhr<br />

Helmuth Dallmer Salzhausen<br />

Dipl.-Ing. Arch. Jürgen Eichler München<br />

Hildegard von Gierke Karlsruhe<br />

Dr.-Ing. Peter H. Grassmann Herrsching<br />

Prof. Manfred Hegger Kassel<br />

Neue Korporativ Fördernde Mitglieder<br />

Neue Persönlich Fördernde Mitglieder<br />

Anna Maria Hof Bünde/Westfalen<br />

Hartmut Krebs Meerbusch<br />

Uwe-Jens Kruse Oldenburg<br />

Rudi Lamprecht München<br />

Dipl.-Ing. <strong>Max</strong>imilian van de Loo Stuttgart<br />

Dr. Dietmar Nickel München<br />

Jörg Sulimma München<br />

Dipl.-Kfm. Michael G. Ziesler Saarbrücken


Tochtergesellschaften, Beteiligungen<br />

und weitere Einrichtungen<br />

Tochtergesellschaften<br />

Garching Innovation GmbH,<br />

München<br />

Die <strong>Gesellschaft</strong> verwaltet die<br />

Patente der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>. Sie<br />

schließt und überwacht Lizenz- und Optionsverträge<br />

zu MPG-Erfindungen und berät<br />

die <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> bei Verträgen<br />

zu wissenschaftlichen Kooperationen. Allen<br />

Angehörigen der MPG bietet sie Beratung<br />

und Hilfe bei der Gründung von Unternehmen,<br />

die auf Technologien aus den Instituten<br />

beruhen. Sie verhandelt eigenständig<br />

über Beteiligungen der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong><br />

an diesen und nimmt treuhänderisch<br />

für die <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> das laufende<br />

Beteiligungsmanagement wahr.<br />

Geschäftsführung: Dr. Jörn Erselius<br />

MINERVA Stiftung – <strong>Gesellschaft</strong> für die<br />

Forschung mbH, München<br />

Zweck der <strong>Gesellschaft</strong> ist die Förderung<br />

der wissenschaftlichen Forschung durch<br />

den Betrieb von Forschungs- und Forschungshilfseinrichtungen<br />

aller Art und die<br />

Unterstützung von Forschungsvorhaben –<br />

insbesondere in Israel – sowie die Verwertung<br />

von Forschungsergebnissen. Geschäftsführer:<br />

Prof. Dr. Rüdiger Wolfrum (Vizepräsident<br />

der MPG und Direktor am MPI für<br />

ausländisches öffentliches Recht und Völkerrecht)<br />

und Dr. Berthold Neizert (Leiter<br />

des Referats für Internationale Beziehungen<br />

in der Generalverwaltung).<br />

Neuer Geschäftsführer bei der Garching Innovation GmbH<br />

Dr. Jörn Erselius (li.), seit 14 Jahren Lizenzmanager und Berater<br />

für Ausgründungen bei Garching Innovation ist Nachfolger<br />

von Dr. Bernhard Hertel. Der Geschäftsführer der MPG-Tochterfirma<br />

für Technologietransfer ging Ende November 2005 in<br />

den Ruhestand. Hertel gehörte zum Urgestein von Garching<br />

Innovation – seit die Firma 1979 neu konzipiert wurde, ist er mit<br />

an Bord. „Erst waren wir nur zu sechst und Ausgründungen<br />

noch kein Thema; inzwischen haben wir 18 Mitarbeiter und<br />

Ausgründungsberatung ist eine wichtige Aufgabe“, bilanziert<br />

der mittlerweile 65-jährige. GI beschäftigt heute fünf Naturwissenschaftler<br />

in der Abteilung Patente und Lizenzen, dazu noch zwei Diplom-Kaufleute und zwei Juristen,<br />

die bei Vertragsgestaltung und Ausgründung beraten. Ein Analyst, eine Mitarbeiterin für Finanzen und<br />

Controlling und mehrere Sachbearbeiterinnen sind darüber hinaus bei GI tätig. Auch das Sachgebiet für<br />

Patente der Generalverwaltung ist hier angesiedelt. Erselius nennt drei Schwerpunkte seiner künftigen<br />

Arbeit: So gelte es, das Netzwerk in die Industrie und die Politik hinein zu verbessern, die Kontakte zu den<br />

<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituten weiter zu intensivieren und zugleich politisch darauf hinzuwirken, die deutsche<br />

Innovationspolitik zu verbessern. Schon heute besuchen Mitarbeiter regelmäßig die <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institute,<br />

von denen rund 60 für Erfindungen relevante Forschung betreiben. „Trotzdem müssen wir diese<br />

Kontakte weiter ausbauen“, sagt Erselius, „denn im dynamischen Wissenschaftsbetrieb gibt es immer<br />

wieder neue Ansprechpartner.“ Auch der neue Newsletter GarchingInformation soll hier Abhilfe schaffen.<br />

P OLITISCHE L EITLINIEN<br />

Stand: 31. Dezember 2005<br />

73


J AHRESBERICHT 2005<br />

74<br />

Beteiligungen<br />

Die <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> hält neben<br />

ihren Tochtergesellschaften Beteiligungen<br />

in unterschiedlicher Höhe an anderen Unternehmen<br />

bzw. internationalen Großprojekten,<br />

um Synergieeffekte für wissenschaftliche<br />

Aufgabenstellungen bestmöglich zu<br />

nutzen.<br />

Berliner Elektronenspeicherring-<strong>Gesellschaft</strong><br />

für Synchrotronstrahlung<br />

mbH (BESSY), Berlin<br />

<strong>Gesellschaft</strong>er sind die <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong><br />

zur Förderung der Wissenschaften<br />

e.V., Hahn-Meitner-Institut Berlin GmbH,<br />

Stiftung Deutsches Elektronen-Synchrotron<br />

(DESY), Hamburg, Forschungszentrum Jülich<br />

GmbH, Forschungszentrum Karlsruhe<br />

GmbH. Aufgabe ist die Errichtung, der<br />

Betrieb und die Weiterentwicklung einer<br />

Speicherringanlage als Synchrotronstrahlungsquelle<br />

für Zwecke der Grundlagenund<br />

der angewandten Forschung. Bis zum<br />

Ablauf des Jahres 2007 haben BESSY und<br />

die <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> die entgeltliche<br />

Bereitstellung eines Leistungskontingents<br />

mittels Kooperationsvertrag vereinbart. Nutzer<br />

aus der MPG sind überwiegend das Fritz-<br />

Haber-Institut, Berlin, das <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<br />

Institut für Mikrostrukturphysik, Halle, das<br />

<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für Plasmaphysik, Garching/Greifswald,<br />

sowie das <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<br />

Institut für Metallforschung, Stuttgart.<br />

Centro Astronómico Hispano Alemán,<br />

Agrupación de Interés Económico (CAHA,<br />

A.I.E.), Almería/Spanien<br />

Das Centro Astronómico Hispano Alemán<br />

wird von der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> und<br />

dem Consejo Superior de Investigaciones<br />

Científicas (CSIC) gemeinsam je zur Hälfte<br />

finanziert. Gegenstand des Unternehmens<br />

ist der Betrieb des Calar Alto Observatoriums.<br />

Partner in der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong><br />

ist das <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für Astronomie<br />

in Heidelberg. Zum 1. März 2006<br />

wird Dr. Joao Alves neuer Direktor am<br />

Observatorium und löst den ehemaligen<br />

Direktor Dr. Roland Gredel ab.<br />

Deutsches Klimarechenzentrum<br />

GmbH, Hamburg<br />

<strong>Gesellschaft</strong>er sind die <strong>Max</strong>-<br />

<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>, die Freie und Hansestadt<br />

Hamburg (vertreten durch die Universität<br />

Hamburg), GKSS Forschungszentrum<br />

Geesthacht GmbH und das Alfred-Wegener-<br />

Institut für Polar- und Meeresforschung,<br />

Bremerhaven. Als überregionale Serviceeinrichtung<br />

stellt das DKRZ Rechenzeit und<br />

technische Unterstützung für die Durchführung<br />

von Simulationsrechnungen mit aufwändigen<br />

numerischen Modellen für die<br />

Klimaforschung und verwandte Gebiete bereit.<br />

Seit dem Frühjahr 2003 steht den Nutzern<br />

am DKRZ ein neues Höchstleistungsrechnersystem<br />

(HLRE) mit einer 100-fachen<br />

Rechnerleistung im Vergleich zum bisherigen<br />

Rechnersystem zur Verfügung, das zur<br />

internationalen Spitzengruppe der Höchstleistungsrechner<br />

zählt. Die Nutzer aus der<br />

MPG kommen vorrangig aus den <strong>Max</strong>-<br />

<strong>Planck</strong>-Instituten für Meteorologie in Hamburg,<br />

für Chemie in Mainz sowie für Biogeochemie<br />

in Jena.<br />

Deutsches Ressourcenzentrum<br />

für Genomforschung<br />

GmbH, Berlin<br />

<strong>Gesellschaft</strong>er sind die <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>,<br />

das Deutsche Krebsforschungszentrum,<br />

Heidelberg, und das <strong>Max</strong>-Delbrück-<br />

Centrum für molekulare Medizin, Berlin.<br />

Aufgabe des aus dem Deutschen Humange-


nom-Projekt heraus entstandenen Unternehmens<br />

ist zum einen als zentrale Infrastruktureinrichtung<br />

die Bereitstellung von<br />

Referenzmaterialien sowie der Aufbau, die<br />

Aktualisierung und Bereitstellung von genomanalytischen<br />

Daten in der Primärdatenbank,<br />

die von Wissenschaftlern im In- und<br />

Ausland genutzt werden kann. Zum anderen<br />

entwickelt das RZPD als überregionale Serviceeinrichtung<br />

neue Werkzeuge und deren<br />

Anwendungsmöglichkeiten für wissenschaftliche<br />

Fragestellungen der Genomforschung,<br />

um so den Fortschritt der Arbeit von Forschungsgruppen<br />

zu katalysieren.<br />

European Incoherent Scatter Scientific<br />

Association (EISCAT), Kiruna, Schweden<br />

Das internationale Forschungsvorhaben<br />

EISCAT (European Incoherent Scatter<br />

Facility) wird gemeinsam durchgeführt und<br />

finanziert von den nationalen Forschungsräten,<br />

Akademien oder Wissenschaftsgesellschaften<br />

der Bundesrepublik Deutschland<br />

(<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>), Finnlands (Suomen<br />

Akatemia), Frankreichs (Centre National<br />

de la Recherche Scientifique), Großbritanniens<br />

(Particle Physics and Astronomy<br />

Research Council), Norwegens (Norges Forskningsrad)<br />

und Schwedens (Naturvetenskapliga<br />

Forskningsradet). Es dient der Erforschung<br />

der Ionosphäre. Seit April 1996 ist<br />

auch Japan mit dem National Institute of<br />

Polar Research an EISCAT beteiligt. Die privatrechtliche<br />

Projektträgerschaft (Stiftung<br />

nach schwedischem Recht) für das Forschungsvorhaben<br />

hat ihren Sitz in Schweden.<br />

EISCAT verfügt über eine Sende- und<br />

Empfangsstation in Tromsö und seit 1996<br />

auch auf Svalbard sowie Empfangsstationen<br />

bei Kiruna und Sodankylä. Partner in der<br />

<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> ist das MPI für<br />

Aeronomie in Katlenburg-Lindau. Die MPG<br />

hat ihr Engagement zwischenzeitlich aufgekündigt<br />

und wird ab 31.12.2006 nicht mehr<br />

als <strong>Gesellschaft</strong>er in EISCAT involviert sein.<br />

<strong>Gesellschaft</strong> für wissenschaftliche Datenverarbeitung<br />

mbH Göttingen<br />

Die <strong>Gesellschaft</strong> wird von der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<br />

<strong>Gesellschaft</strong> und der Georg-August-Universität<br />

Göttingen gemeinsam je zur Hälfte<br />

finanziert. Ihr Zweck ist es, im Dienst der<br />

Wissenschaft, Probleme mithilfe von<br />

Rechenanlagen zu lösen. In diesem Zusammenhang<br />

betreibt sie wissenschaftliche Forschung<br />

auf dem Gebiet der Informatik und<br />

fördert die Ausbildung von Fachkräften für<br />

Rechenanlagen. Das Leistungsangebot für<br />

die MPG hat sich verlagert vom „Maschinenzentrum“<br />

hin zur Schaffung und Betreuung<br />

von Netzen und anderen Dienstleistungen.<br />

Geschäftsführer ist Prof. Dr. Bernhard<br />

Neumair<br />

Institut de Radio Astronomie Millimétrique<br />

(IRAM), Grenoble/Frankreich<br />

Das Institut für Radioastronomie im mm-<br />

Wellenbereich wird von der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<br />

<strong>Gesellschaft</strong>, dem Centre National de la<br />

Recherche Scientifique, Frankreich, und<br />

dem Instituto Geographico Nacional, Spanien,<br />

gemeinsam betrieben. Es besteht aus<br />

einem zentralen Laboratorium in Grenoble<br />

mit Beobachtungsstationen auf dem Loma<br />

de Dilar (30-Meter-Teleskop) in Spanien<br />

und auf dem Plateau de Bure (Interferometer<br />

mit sechs 15-Meter-Teleskopen) in<br />

Frankreich und erlaubt die Beobachtung<br />

kosmischer Radiosignale von weniger als<br />

einem Millimeter kürzester Wellenlänge.<br />

Partner in der MPG ist das <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<br />

Institut für Radioastronomie in Bonn.<br />

Submillimeter Telescope Observatory (SMTO)<br />

Das Observatorium wird gemeinsam mit der<br />

University of Arizona betrieben. Partner in<br />

der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> ist das <strong>Max</strong>-<br />

<strong>Planck</strong>-Institut für Radioastronomie in<br />

Bonn.<br />

Z ENTRALE A NGELEGENHEITEN<br />

75


J AHRESBERICHT 2005<br />

76<br />

Weitere Einrichtungen<br />

Archiv zur Geschichte der<br />

<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>,<br />

Berlin<br />

Tagungsstätte<br />

Harnack-Haus Berlin<br />

Tagungsstätte <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<br />

Haus Heidelberg<br />

Tagungs- und Gästehaus<br />

<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Haus Tübingen<br />

Tagungsstätte Schloss<br />

Large Binocular Telescope-Corporation<br />

(LBTC), Tucson, Arizona/USA<br />

Das Large Binocular Telescope (LBT) ist das<br />

größte astronomische Teleskop der Nordhalbkugel.<br />

Es ermöglicht die Beobachtung<br />

entstehender Planetensysteme und entferntester<br />

Quasare und Galaxien. Das 120 Mio.<br />

US-$ teure Observatorium wurde von einem<br />

internationalen Konsortium unter amerikanischer<br />

Leitung (LBTC) entwickelt und<br />

2004 fertig gestellt. Die deutschen Partner –<br />

das Astrophysikalische Institut Potsdam, die<br />

Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg (die<br />

Landessternwarte Heidelberg wurde im Zuge<br />

einer Umstrukturierung in die Universität<br />

Heidelberg eingegliedert) und die <strong>Max</strong>-<br />

<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> für die <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<br />

Institute für Astronomie, für extraterrestrische<br />

Physik und für Radioastronomie – sind<br />

mittels einer gemeinsamen <strong>Gesellschaft</strong><br />

bürgerlichen Rechts unter dem Namen<br />

„LBT-Beteiligungsgesellschaft“ (LBTB) mit<br />

25% an der LBTC beteiligt. Der <strong>Max</strong>-<br />

<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> stehen rund 80% der<br />

deutschen Beobachtungszeiten zu.<br />

Fachinformationszentrum Karlsruhe, <strong>Gesellschaft</strong><br />

für wissenschaftlich-technische Information<br />

GmbH, Eggenstein-Leopoldshafen (FIZ)<br />

Die <strong>Gesellschaft</strong> hat die Aufgabe, wissenschaftliche<br />

und technische Informationsdienstleistungen<br />

auf den Fachgebieten<br />

Astronomie und Astrophysik, Energie, Kernforschung<br />

und Kerntechnik, Luft- und<br />

Raumfahrt, Weltraumforschung, Mathematik,<br />

Informatik und Physik zu erbringen<br />

oder verfügbar zu machen sowie alle dafür<br />

erforderlichen Tätigkeiten auszuführen.<br />

<strong>Gesellschaft</strong>er sind die <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>,<br />

die Fraunhofer <strong>Gesellschaft</strong>, die<br />

Deutsche Physikalische <strong>Gesellschaft</strong>, der<br />

Verein Deutscher Ingenieure VDI, die<br />

<strong>Gesellschaft</strong> für Informatik, die Deutsche<br />

Mathematiker-Vereinigung, der Bund, der<br />

Freistaat Bayern, die Freie und Hansestadt<br />

Bremen, die Freie und Hansestadt Hamburg,<br />

die Länder Berlin, Baden-Württemberg,<br />

Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-<br />

Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland,<br />

Schleswig-Holstein, der Freistaat Sachsen<br />

und der Freistaat Thüringen.<br />

Ringberg, Rottach-Egern wissenschaft im dialog<br />

Wissenschaft im Dialog gGmbH, Berlin (WID)<br />

Gegenstand des Unternehmens ist die Förderung<br />

des Dialogs zwischen Wissenschaft<br />

und <strong>Gesellschaft</strong> unter besonderer Berücksichtigung<br />

aktueller öffentlicher Kommunikationsformen,<br />

die Förderung des Verständnisses<br />

zwischen Wissenschaft, Forschung<br />

und Öffentlichkeit, die Information über<br />

Methoden und Prozesse wissenschaftlicher<br />

Forschung sowie die Verdeutlichung der gegenseitigen<br />

Wechselwirkung und Abhängigkeiten<br />

von Wissenschaft, Wirtschaft und<br />

<strong>Gesellschaft</strong>. <strong>Gesellschaft</strong>er sind die <strong>Max</strong>-<br />

<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>, die Arbeitsgemeinschaft<br />

industrieller Forschungsvereinigungen<br />

„Otto von Guericke“, das Forschungszentrum<br />

Jülich GmbH, die Stiftung zur Förderung<br />

der Hochschulkonferenz, der Deutsche<br />

Verband Technisch-Wissenschaftlicher<br />

Vereine, die <strong>Gesellschaft</strong> Deutscher Naturforscher<br />

und Ärzte, die Wissenschaftsgemeinschaft<br />

Gottfried Wilhelm Leibniz, der<br />

Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft,<br />

die Deutsche Forschungsgemeinschaft<br />

und die Fraunhofer <strong>Gesellschaft</strong>.


KATRIN REINDL<br />

BEREICH____<br />

AUSBILDUNGSLEITERIN BIOLOGIELABORANTEN<br />

INSTITUT____<br />

MPI FÜR BIOCHEMIE/NEUROBIOLOGIE, MARTINSRIED<br />

MOTIVATION____<br />

ICH HABE HIER ENGEN KONTAKT ZUR LABORARBEIT<br />

UND KANN GLEICHZEITIG MEIN WISSEN AN JUNGE<br />

LEUTE WEITERGEBEN – DAS MACHT MIR EINFACH<br />

SPASS.


» Ich habe hier engen Kontakt zur Laborarbeit und<br />

kann gleichzeitig mein Wissen an junge Leute<br />

weitergeben – das macht mir einfach Spaß. «<br />

FRAGE<br />

Sie leiten hier am Institut die Ausbildung für die Biologielaboranten. Derzeit betreuen<br />

Sie acht Auszubildende. Wie sieht das Lehrangebot in einer Forschungseinrichtung aus?<br />

A N T W O R T Zu den allgemein geforderten Pflichtqualifikationen bieten wir eine Ausbildung in<br />

sechs Wahlqualifikationen an: in der Molekularbiologie, der Biochemie und Immunologie, der Zellkulturtechnik,<br />

der Pharmakologie und Zoologie sowie in der Chromatografie. Dank der Unterstützung<br />

des MPI für Psychiatrie haben wir auch den nach der Ausbildungsordnung geforderten Diagnostik-<br />

Teil. In den ersten acht Wochen lernen die Auszubildenden bei uns im Lehrlabor grundlegende Techniken<br />

wie das Pipettieren, Wiegen, Erstellen von Verdünnungsreihen etc.. Danach durchlaufen sie die<br />

verschiedenen Abteilungen und Servicegruppen im Haus, wo sie in der Regel 8-12 Wochen arbeiten.<br />

Mit der Ausbildung von Biologielaboranten hat das Institut vor zwei Jahren Neuland betreten.<br />

Wie war der Einstieg für Sie und wie suchen Sie Ihre Auszubildenden aus?<br />

Inhaltlich gab es noch keine Vorarbeit, aber erfreulicherweise fand ich ein fast vollständig ausgestattetes<br />

Lehrlabor vor. Noch bevor ich meine Stelle überhaupt offiziell angetreten habe, musste<br />

ich mit den Institutskollegen schon die ersten Auswahlgespräche führen. Wir hatten 150 Bewerbungen<br />

auf vier Ausbildungsplätze, im letzten Jahr waren es sogar 230. Gute Chancen haben Bewerber<br />

mit einem sehr guten Realschulabschluss oder einem guten Abitur. Wichtig ist auch, dass die kleine<br />

Gruppe Auszubildender gut miteinander harmoniert. In der kommenden Bewerberrunde werden wir<br />

deshalb die Kandidatinnen und Kandidaten auch noch in einem viertägigen Praktikum testen.<br />

Insgesamt findet über 16 Wochen praktischer Unterricht im Lehrlabor statt. Gibt es auch theoretische<br />

Unterrichtseinheiten, die nicht an der Berufsschule stattfinden?<br />

Das inhaltliche Spektrum an der Berufsschule ist zwangsläufig sehr breit. Im Rahmen der innerbetrieblichen<br />

Ausbildung werden bestimmte Inhalte vertieft oder – vor dem Hintergrund der Arbeiten<br />

am Institut – ergänzt, manches muss einfach auch noch mal erklärt werden. Da es keine Lehrbücher<br />

für Biologielaboranten gibt, erstelle ich die Skripte selber. Diese müssen auf den Rahmenlehrplan und<br />

die Prüfungen der IHK abgestimmt sein. Im Mai bei der Abschlussprüfung Teil I wird sich zeigen, ob<br />

ich meine Azubis adäquat vorbereitet habe. Da fiebere ich schon ein bisschen mit.<br />

Sie haben nach dem Abitur selber eine Ausbildung zur Biologielaborantin absolviert. Ist Lernen<br />

für Sie noch ein Thema und wie sehen Sie die Entwicklungen in diesem Beruf?<br />

Im Labor gibt es immer wieder neue Methoden und Geräte. Da muss man sich schon auf dem<br />

Laufenden halten. Ich habe mir vorgenommen, wenigstens alle zwei Jahre an einer Fortbildung teilzunehmen.<br />

Darüber hinaus schätze ich den Erfahrungsaustausch mit Kollegen. Wir stellen fest, dass<br />

der Anspruch an den Laborantenberuf immer weiter steigt. Ich würde behaupten, das Theoriewissen<br />

erreicht heute Vordiplomslevel. Daher genügt auch kein Hauptschulabschluss mehr für diese dreieinhalbjährige<br />

Ausbildung. Realschüler mit guten bis sehr guten Leistungen in den naturwissenschaftlichen<br />

Fächern und Abiturienten mit einem Biologie-Leistungskurs sind dafür eindeutig besser<br />

gerüstet.


Personelle Zusammensetzung<br />

der Organe<br />

Präsident<br />

Peter Gruss, Prof. Dr., München,<br />

Wissenschaftliches Mitglied des<br />

<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituts für biophysikalische<br />

Chemie (Karl-Friedrich-Bonhoeffer-<br />

Institut), Göttingen<br />

Verwaltungsrat<br />

Präsident – Vorsitzender<br />

Peter Gruss, Prof. Dr., München,<br />

Wissenschaftliches Mitglied des<br />

<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituts für biophysikalische<br />

Chemie (Karl-Friedrich-Bonhoeffer-<br />

Institut), Göttingen<br />

Vizepräsidenten<br />

Herbert Jäckle, Prof. Dr.,<br />

Wissenschaftliches Mitglied und Direktor<br />

am <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für biophysikalische<br />

Chemie (Karl-Friedrich-Bonhoeffer-<br />

Institut), Göttingen<br />

Kurt Mehlhorn, Prof. Dr. Dr.-Ing. E. h.,<br />

Wissenschaftliches Mitglied und Direktor<br />

am <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für Informatik,<br />

Saarbrücken<br />

Günter Stock, Prof. Dr. Dr. h. c., Präsident<br />

der Berlin-Brandenburgischen Akademie<br />

der Wissenschaften, Berlin<br />

Rüdiger Wolfrum, Prof. Dr. Dr. h. c.,<br />

Wissenschaftliches Mitglied und Direktor<br />

am <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für ausländisches<br />

öffentliches Recht und Völkerrecht,<br />

Heidelberg<br />

Schatzmeister<br />

Hans-Jürgen Schinzler, Dr., Vorsitzender<br />

des Aufsichtsrats der Münchener Rückversicherungs-<strong>Gesellschaft</strong>,<br />

München<br />

Weitere Mitglieder<br />

Stefan Marcinowski, Dr., Mitglied des<br />

Vorstands der BASF AG, Ludwigshafen<br />

Joachim Milberg, Prof. Dr.-Ing., Vorsitzender<br />

des Aufsichtsrats der Bayerischen<br />

Motorenwerke AG, München<br />

Vorstand<br />

Der Verwaltungsrat bildet zusammen mit<br />

der Generalsekretärin, Dr. Barbara Bludau,<br />

München, den Vorstand im Sinne des<br />

Gesetzes.<br />

Senat<br />

Vorsitzender<br />

Peter Gruss, Prof. Dr., Präsident der<br />

<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>, München,<br />

Wissenschaftliches Mitglied des <strong>Max</strong>-<br />

<strong>Planck</strong>-Instituts für biophysikalische<br />

Chemie (Karl-Friedrich-Bonhoeffer-<br />

Institut), Göttingen<br />

Wahlsenatoren<br />

Sir Richard John Brook, Prof. Dr. Dr. h. c.<br />

mult., Director of the Leverhulme Trust,<br />

London, Großbritannien<br />

Gerhard Cromme, Dr., Vorsitzender des<br />

Aufsichtsrats der ThyssenKrupp AG,<br />

Düsseldorf<br />

Z ENTRALE A NGELEGENHEITEN<br />

Stand: März 2006<br />

79


J AHRESBERICHT 2005<br />

80<br />

Franz Fehrenbach, Vorsitzender der<br />

Geschäftsführung der Robert Bosch<br />

GmbH, Stuttgart<br />

Kurt von Figura, Prof. Dr. Dr. h. c.,<br />

Präsident der Universität Göttingen<br />

Angela D. Friederici, Prof. Dr., Stellv.<br />

Vorsitzende des Wissenschaftlichen Rates<br />

der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>, Wissenschaftliches<br />

Mitglied und Direktorin am<br />

<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für Kognitions- und<br />

Neurowissenschaften, Leipzig<br />

Winfried Hassemer, Prof. Dr. Dr. h. c.<br />

mult., Vizepräsident des Bundesverfassungsgerichts,<br />

Karlsruhe<br />

Wolfgang Huber, Prof. Dr., Bischof der<br />

Evangelischen Landeskirche Berlin-<br />

Brandenburg-schlesische Oberlausitz sowie<br />

Vorsitzender des Rates der Evangelischen<br />

Kirche in Deutschland, Berlin<br />

Herbert Jäckle, Prof. Dr., Vizepräsident<br />

der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>, Wissenschaftliches<br />

Mitglied und Direktor am<br />

<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für biophysikalische<br />

Chemie (Karl-Friedrich-Bonhoeffer-<br />

Institut), Göttingen<br />

Klaus von Klitzing, Prof. Dr. Dr. h. c.<br />

mult., Wissenschaftliches Mitglied und<br />

Direktor am <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für<br />

Festkörperforschung, Stuttgart<br />

Olaf Kübler, Prof. Dr., ehem. Präsident<br />

der Eidgenössischen Technischen Hochschule<br />

Zürich, Küsnacht, Schweiz<br />

Erika Mann, Mitglied des Europäischen<br />

Parlaments, Brüssel, Belgien<br />

Stefan Marcinowski, Dr., Mitglied des<br />

Verwaltungsrats der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>,<br />

Mitglied des Vorstands der BASF<br />

AG, Ludwigshafen<br />

Kurt Mehlhorn, Prof. Dr. Dr.-Ing. E. h.,<br />

Vizepräsident der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>,<br />

Wissenschaftliches Mitglied und Direktor<br />

am <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für Informatik,<br />

Saarbrücken<br />

Hartmut Michel, Prof. Dr. Dr. h. c. Dr. h. c.,<br />

Wissenschaftliches Mitglied und Geschäftsführender<br />

Direktor des <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<br />

Instituts für Biophysik, Frankfurt/Main<br />

Joachim Milberg, Prof. Dr.-Ing., Mitglied<br />

des Verwaltungsrats der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<br />

<strong>Gesellschaft</strong>, Vorsitzender des Aufsichtsrats<br />

der Bayerischen Motorenwerke AG,<br />

München<br />

Christiane Nüsslein-Volhard, Prof. Dr. Dr.<br />

h. c. mult., Wissenschaftliches Mitglied<br />

und Direktorin am <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für<br />

Entwicklungsbiologie, Tübingen<br />

Arend Oetker, Dr., Präsident des Stifterverbandes<br />

für die Deutsche Wissenschaft<br />

e. V., Essen, sowie Geschäftsführender<br />

<strong>Gesellschaft</strong>er der Dr. Arend Oetker<br />

Holding GmbH & Co. KG, Berlin<br />

Heinrich v. Pierer, Prof. Dr.,<br />

Vorsitzender des Aufsichtsrats der Siemens<br />

AG, München<br />

Matthias Platzeck, Ministerpräsident des<br />

Landes Brandenburg, Potsdam<br />

Fritz F. Pleitgen, Prof., Intendant des<br />

Westdeutschen Rundfunks, Köln<br />

Dieter Rampl, Chairman, HypoVereinsbank<br />

AG, München<br />

Wolfgang Schäuble, Dr., Bundesminister<br />

des Innern, Berlin


Hans-Jürgen Schinzler, Dr., Schatzmeister<br />

der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>, Vorsitzender<br />

des Aufsichtsrats der Münchener Rückversicherungs-<strong>Gesellschaft</strong>,<br />

München<br />

Dagmar Schipanski, Prof. Dr.-Ing. Dr. h. c.,<br />

Präsidentin des Thüringer Landtags, Erfurt<br />

Hubertus Schmoldt, Vorsitzender der<br />

Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie,<br />

Energie, Hannover<br />

Gesine Schwan, Prof. Dr., Präsidentin der<br />

Europa-Universität Viadrina Frankfurt<br />

(Oder)<br />

Nikolaus Schweickart, Dr. h. c. mult.,<br />

Vorsitzender des Vorstands der ALTANA<br />

AG, Bad Homburg<br />

Günter Stock, Prof. Dr. Dr. h. c.,<br />

Vizepräsident der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>,<br />

Präsident der Berlin-Brandenburgischen<br />

Akademie der Wissenschaften, Berlin<br />

Klaus Tschira, Dr. h. c., Geschäftsführender<br />

<strong>Gesellschaft</strong>er der Klaus Tschira<br />

Stiftung gGmbH, Heidelberg<br />

Gerhard Wegner, Prof. Dr. Dr. h. c.,<br />

Wissenschaftliches Mitglied und Direktor<br />

am <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für Polymerforschung,<br />

Mainz<br />

Rüdiger Wolfrum, Prof. Dr. Dr. h. c.,<br />

Vizepräsident der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>,<br />

Wissenschaftliches Mitglied und Direktor<br />

am <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für ausländisches<br />

öffentliches Recht und Völkerrecht,<br />

Heidelberg<br />

Christian Wulff, Ministerpräsident des<br />

Landes Niedersachsen, Hannover<br />

Amtssenatoren<br />

Barbara Bludau, Dr., als Generalsekretärin<br />

der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>, München<br />

Harald Engelhardt, Dr., wissenschaftlicher<br />

Mitarbeiter des <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituts für<br />

Biochemie, Martinsried, als von der Biologisch-Medizinischen<br />

Sektion des Wissenschaftlichen<br />

Rates der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong><br />

gewähltes Mitglied<br />

Kurt Faltlhauser, Prof. Dr., Bayerischer<br />

Staatsminister der Finanzen, München,<br />

als Vertreter der Länder<br />

Werner Gatzer, Staatssekretär im Bundesministerium<br />

der Finanzen, Berlin,<br />

als Vertreter des Bundes<br />

Thomas Goppel, Dr., Bayerischer Staatsminister<br />

für Wissenschaft, Forschung und<br />

Kunst, München, als Vertreter der Länder<br />

Franz-Ulrich Hartl, Prof. Dr., Wissenschaftliches<br />

Mitglied und Direktor am<br />

<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für Biochemie, Martinsried,<br />

als Vorsitzender der Biologisch-<br />

Medizinischen Sektion des Wissenschaftlichen<br />

Rates der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong><br />

Dirk Hartung, Dr., als Vorsitzender des<br />

Gesamtbetriebsrates der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<br />

<strong>Gesellschaft</strong>, Berlin<br />

Dieter Hoffmann, Prof. Dr., wissenschaftlicher<br />

Mitarbeiter des <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituts<br />

für Wissenschaftsgeschichte, Berlin, als<br />

von der Geistes-, Sozial- und Humanwissenschaftlichen<br />

Sektion des Wissenschaftlichen<br />

Rates der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong><br />

gewähltes Mitglied<br />

Klaus J. Hopt 1) , Prof. Dr. Dr. Dr. h. c. mult.,<br />

Wissenschaftliches Mitglied und Direktor<br />

am <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für ausländisches<br />

und internationales Privatrecht, Hamburg,<br />

als Vorsitzender des Wissenschaftlichen<br />

Rates der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong><br />

Z ENTRALE A NGELEGENHEITEN<br />

1) Herr Hopt wurde in der Hauptversammlung<br />

2005 für die Amtszeit vom 23.<br />

Juni 2005 bis zur Hauptversammlung<br />

2011 in den Senat gewählt. Sein Mandat<br />

als Wahlsenator ruht jedoch, solange<br />

er das Amt des Vorsitzenden des<br />

Wissenschaftlichen Rates innehat, d. h.<br />

bis zur Hauptversammlung 2006.<br />

81


J AHRESBERICHT 2005<br />

82<br />

Holger Kantz, Prof. Dr., wissenschaftlicher<br />

Mitarbeiter des <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituts für<br />

Physik komplexer Systeme, Dresden, als<br />

von der Chemisch-Physikalisch-Technischen<br />

Sektion des Wissenschaftlichen<br />

Rates der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> gewähltes<br />

Mitglied<br />

Annette Schavan, Dr., Bundesministerin<br />

für Bildung und Forschung, Berlin, als Vertreterin<br />

des Bundes<br />

Robert Schlögl, Prof. Dr., Wissenschaftliches<br />

Mitglied und Direktor am Fritz-<br />

Haber-Institut der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>,<br />

Berlin, als Vorsitzender der<br />

Chemisch-Physikalisch-Technischen<br />

Sektion des Wissenschaftlichen Rates<br />

der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong><br />

Wolfgang Streeck, Prof. Dr. Dr. h. c.,<br />

Wissenschaftliches Mitglied und Direktor<br />

am <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für <strong>Gesellschaft</strong>sforschung,<br />

Köln, als Vorsitzender der<br />

Geistes-, Sozial- und Humanwissenschaftlichen<br />

Sektion des Wissenschaftlichen<br />

Rates der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong><br />

E. Jürgen Zöllner, Prof. Dr., Staatsminister<br />

für Wissenschaft, Weiterbildung, Forschung<br />

und Kultur des Landes Rheinland-<br />

Pfalz, Mainz, als Vertreter der Länder<br />

Ehrenmitglieder des Senats<br />

Reimar Lüst, Prof. Dr. Dr. h. c. mult.,<br />

Hamburg, Präsident der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<br />

<strong>Gesellschaft</strong> von 1972 bis 1984,<br />

Emeritiertes Wissenschaftliches Mitglied<br />

des <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituts für extraterrestrische<br />

Physik<br />

Heinz A. Staab, Prof. Dr. Dr. Dr. h. c.,<br />

Heidelberg, Präsident der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<br />

<strong>Gesellschaft</strong> von 1984 bis 1990,<br />

Emeritiertes Wissenschaftliches Mitglied<br />

des <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituts für medizinische<br />

Forschung<br />

Hans F. Zacher, Prof. Dr. Dr. h. c. mult.,<br />

Präsident der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> von<br />

1990 bis 1996, Emeritiertes Wissenschaftliches<br />

Mitglied des <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituts<br />

für ausländisches und internationales Sozialrecht,<br />

München<br />

Ehrensenatoren<br />

Hans Leussink, Prof. Dr.-Ing., Karlsruhe,<br />

Bundesminister a. D.<br />

Ernst-Joachim Mestmäcker, Prof. Dr. Dr.<br />

h. c., Emeritiertes Wissenschaftliches<br />

Mitglied des <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituts für ausländisches<br />

und internationales Privatrecht,<br />

Hamburg<br />

Helmut Schmidt, Dr. h. c. mult.,<br />

Hamburg, Bundeskanzler a. D.<br />

Günther Wilke, Prof. Dr. Dr. h. c. mult.,<br />

Emeritiertes Wissenschaftliches Mitglied<br />

des <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituts für Kohlenforschung<br />

(rechtsfähige Stiftung),<br />

Mülheim/Ruhr<br />

Ständige Gäste des Senats<br />

Hans-Jörg Bullinger, Prof. Dr.-Ing. Dr. h.<br />

c. mult., Präsident der Fraunhofer-<strong>Gesellschaft</strong><br />

zur Förderung der angewandten<br />

Forschung e. V., München<br />

Peter Frankenberg, Prof. Dr. Dr. h. c.,<br />

Minister für Wissenschaft, Forschung und<br />

Kunst des Landes Baden-Württemberg,<br />

Stuttgart


Barbara Ludwig, Sächsische Staatsministerin<br />

für Wissenschaft und Kunst,<br />

Dresden<br />

Frieder Meyer-Krahmer, Prof. Dr., Staatssekretär<br />

im Bundesministerium für Bildung<br />

und Forschung, Bonn<br />

Jürgen Mlynek, Prof. Dr., Präsident der<br />

Hermann von Helmholtz-Gemeinschaft<br />

Deutscher Forschungszentren e. V., Berlin<br />

Ernst Theodor Rietschel, Prof. Dr. Dr. h. c.,<br />

Präsident der Wissenschaftsgemeinschaft<br />

Gottfried Wilhelm Leibniz e. V., Bonn<br />

Peter Strohschneider, Prof. Dr., Vorsitzender<br />

des Wissenschaftsrats, Köln<br />

Ernst-Ludwig Winnacker, Prof. Dr. Dr. h.<br />

c., Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft,<br />

Bonn<br />

Margret Wintermantel, Prof. Dr., Präsidentin<br />

der Hochschulrektorenkonferenz,<br />

Bonn<br />

Senatsausschuss für Forschungsplanung<br />

Vorsitzender<br />

Peter Gruss, Prof. Dr., Präsident der <strong>Max</strong>-<br />

<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>, München, Wissenschaftliches<br />

Mitglied des <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<br />

Instituts für biophysikalische Chemie<br />

(Karl-Friedrich-Bonhoeffer-Institut),<br />

Göttingen<br />

Mitglieder von Amts wegen<br />

Barbara Bludau, Dr., Generalsekretärin<br />

der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>, München<br />

Harald Engelhardt, Dr., wissenschaftlicher<br />

Mitarbeiter des <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituts für<br />

Biochemie, Martinsried<br />

Franz-Ulrich Hartl, Prof. Dr., Vorsitzender<br />

der Biologisch-Medizinischen Sektion des<br />

Wissenschaftlichen Rates der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<br />

<strong>Gesellschaft</strong>, Wissenschaftliches Mitglied<br />

und Direktor am <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für<br />

Biochemie, Martinsried<br />

Dieter Hoffmann, Prof. Dr., wissenschaftlicher<br />

Mitarbeiter des <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituts<br />

für Wissenschaftsgeschichte, Berlin<br />

Klaus J. Hopt, Prof. Dr. Dr. Dr. h. c. mult.,<br />

Vorsitzender des Wissenschaftlichen Rates<br />

der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>, Wissenschaftliches<br />

Mitglied und Direktor am<br />

<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für ausländisches und<br />

internationales Privatrecht, Hamburg<br />

Herbert Jäckle, Prof. Dr., Vizepräsident<br />

der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>, Wissenschaftliches<br />

Mitglied und Direktor am<br />

<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für biophysikalische<br />

Chemie (Karl-Friedrich-Bonhoeffer-<br />

Institut), Göttingen<br />

Holger Kantz, Prof. Dr., wissenschaftlicher<br />

Mitarbeiter des <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituts für<br />

Physik komplexer Systeme, Dresden<br />

Kurt Mehlhorn, Prof. Dr. Dr.-Ing. E. h.,<br />

Vizepräsident der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>,<br />

Wissenschaftliches Mitglied und Direktor<br />

am <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für Informatik,<br />

Saarbrücken<br />

Robert Schlögl, Prof. Dr., Vorsitzender<br />

der Chemisch-Physikalisch-Technischen<br />

Sektion des Wissenschaftlichen Rates der<br />

<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>, Wissenschaftliches<br />

Mitglied und Direktor am Fritz-<br />

Haber-Institut der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>,<br />

Berlin<br />

Günter Stock, Prof. Dr. Dr. h. c.,<br />

Vizepräsident der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>,<br />

Präsident der Berlin-Brandenburgischen<br />

Akademie der Wissenschaften, Berlin<br />

Z ENTRALE A NGELEGENHEITEN<br />

83


J AHRESBERICHT 2005<br />

84<br />

Wolfgang Streeck, Prof. Dr. Dr. h. c.,<br />

Vorsitzender der Geistes-, Sozial- und<br />

Humanwissenschaftlichen Sektion des<br />

Wissenschaftlichen Rates der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<br />

<strong>Gesellschaft</strong>, Wissenschaftliches Mitglied<br />

und Direktor am <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für<br />

<strong>Gesellschaft</strong>sforschung, Köln<br />

Rüdiger Wolfrum, Prof. Dr. Dr. h. c.,<br />

Vizepräsident der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>,<br />

Wissenschaftliches Mitglied und Direktor<br />

am <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für ausländisches<br />

öffentliches Recht und Völkerrecht,<br />

Heidelberg<br />

Vom Senat gewählte Mitglieder<br />

Sir Richard John Brook, Prof. Dr. Dr. h. c.<br />

mult., Director of the Leverhulme Trust,<br />

London, Großbritannien<br />

Kurt von Figura, Prof. Dr. Dr. h. c.,<br />

Präsident der Universität Göttingen<br />

Olaf Kübler, Prof. Dr., ehem. Präsident der<br />

Eidgenössischen Technischen Hochschule<br />

Zürich, Küsnacht, Schweiz<br />

Nikolaus Schweickart, Dr. h. c. mult.,<br />

Vorsitzender des Vorstands der ALTANA<br />

AG, Bad Homburg<br />

Hauptversammlung<br />

Vorsitzender<br />

Peter Gruss, Prof. Dr., Präsident der<br />

<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>, München,<br />

Wissenschaftliches Mitglied des <strong>Max</strong>-<br />

<strong>Planck</strong>-Instituts für biophysikalische<br />

Chemie (Karl-Friedrich-Bonhoeffer-<br />

Institut), Göttingen<br />

Mitglieder<br />

s. Mitgliederverzeichnis der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<br />

<strong>Gesellschaft</strong><br />

Wissenschaftlicher Rat<br />

Vorsitzender<br />

Klaus J. Hopt, Prof. Dr. Dr. Dr. h. c. mult.,<br />

Wissenschaftliches Mitglied und Direktor<br />

am <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für ausländisches<br />

und internationales Privatrecht, Hamburg<br />

Stellvertretende Vorsitzende<br />

Angela D. Friederici, Prof. Dr., Wissenschaftliches<br />

Mitglied und Direktorin am<br />

<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für Kognitions- und<br />

Neurowissenschaften, Leipzig<br />

Mitglieder und Gäste<br />

s. Verzeichnis der Organe und Institute der<br />

<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong><br />

BIOLOGISCH-MEDIZINISCHE<br />

SEKTION<br />

Vorsitzender<br />

Franz-Ulrich Hartl, Prof. Dr., Wissenschaftliches<br />

Mitglied und Direktor am<br />

<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für Biochemie,<br />

Martinsried<br />

Stellvertretender Vorsitzender<br />

Lothar Willmitzer, Prof. Dr., Wissenschaftliches<br />

Mitglied und Direktor am<br />

<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für molekulare<br />

Pflanzenphysiologie, Potsdam


Schlichtungsberater<br />

Wolfgang Klinkert, Dr., wissenschaftlicher<br />

Mitarbeiter des <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituts für<br />

Neurobiologie, Martinsried<br />

Georg W. Kreutzberg, Prof. Dr.,<br />

Emeritiertes Wissenschaftliches Mitglied<br />

des <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituts für Neurobiologie,<br />

Martinsried<br />

Dieter Oesterhelt, Prof. Dr., Wissenschaftliches<br />

Mitglied und Direktor am <strong>Max</strong>-<br />

<strong>Planck</strong>-Institut für Biochemie, Martinsried<br />

CHEMISCH-PHYSIKALISCH-<br />

TECHNISCHE SEKTION<br />

Vorsitzender<br />

Robert Schlögl, Prof. Dr., Wissenschaftliches<br />

Mitglied und Direktor am Fritz-<br />

Haber-Institut der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>,<br />

Berlin<br />

Stellvertretender Vorsitzender<br />

Martin Stratmann, Prof. Dr., Wissenschaftliches<br />

Mitglied und Direktor am<br />

<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für Eisenforschung<br />

GmbH, Düsseldorf<br />

Schlichtungsberater<br />

Dietrich Hesse, Priv.-Doz. Dr., wissenschaftlicher<br />

Mitarbeiter des <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<br />

Instituts für Mikrostrukturphysik, Halle<br />

(Saale)<br />

Hans Wolfgang Spiess, Prof. Dr.,<br />

Wissenschaftliches Mitglied und Direktor<br />

am <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für Polymerforschung,<br />

Mainz<br />

Elmar Zeitler, Prof. Dr., Emeritiertes<br />

Wissenschaftliches Mitglied des<br />

Fritz-Haber-Instituts der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<br />

<strong>Gesellschaft</strong>, Berlin<br />

GEISTES-, SOZIAL- UND HUMAN-<br />

WISSENSCHAFTLICHE SEKTION<br />

Vorsitzender<br />

Wolfgang Streeck, Prof. Dr. Dr. h. c.,<br />

Wissenschaftliches Mitglied und Direktor<br />

am <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für <strong>Gesellschaft</strong>sforschung,<br />

Köln<br />

Stellvertretender Vorsitzender<br />

Reinhard Zimmermann, Prof. Dr. Dr. h. c.<br />

mult., Wissenschaftliches Mitglied und<br />

Direktor am <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für ausländisches<br />

und internationales Privatrecht,<br />

Hamburg<br />

Schlichtungsberater<br />

Hans-Jörg Albrecht, Prof. Dr. Dr. h. c.,<br />

Wissenschaftliches Mitglied und Direktor<br />

am <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für ausländisches<br />

und internationales Strafrecht, Freiburg<br />

Julian Kliemann, Prof. Dr., wissenschaftlicher<br />

Mitarbeiter der Bibliotheca<br />

Hertziana – <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für Kunstgeschichte,<br />

Rom, Italien<br />

Otto Gerhard Oexle, Prof. Dr. Dr. h. c.<br />

mult., Emeritiertes Wissenschaftliches<br />

Mitglied des <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituts für<br />

Geschichte, Göttingen<br />

Z ENTRALE A NGELEGENHEITEN<br />

85


J AHRESBERICHT 2005<br />

86<br />

Standorte der Forschungseinrichtungen<br />

der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong><br />

Institut / Forschungsstelle<br />

Teilinstitut / Außenstelle<br />

Sonstige Forschungseinrichtung<br />

Stand: 1. April 2006<br />

Münster<br />

Kaiserslautern<br />

Darmstadt<br />

Seewiesen<br />

Erlangen


Bad Münstereifel<br />

Radio-Observatorium Effelsberg<br />

(Außenstelle des MPI für Radioastronomie, Bonn)<br />

Bad Nauheim<br />

● MPI für Herz- und Lungenforschung<br />

Berlin<br />

● MPI für Bildungsforschung<br />

● Fritz-Haber-Institut der MPG<br />

● MPI für molekulare Genetik<br />

● MPI für Infektionsbiologie<br />

● MPI für Wissenschaftsgeschichte<br />

Bonn<br />

● MPI zur Erforschung von Gemeinschaftsgütern<br />

● MPI für Mathematik<br />

● MPI für Radioastronomie<br />

(Außenstelle s. Bad Münstereifel)<br />

Bremen<br />

● MPI für marine Mikrobiologie<br />

Darmstadt<br />

MPFg Mechanik der Polymere<br />

an der TU Darmstadt<br />

Dortmund<br />

● MPI für molekulare Physiologie<br />

Dresden<br />

● MPI für Physik komplexer Systeme<br />

● MPI für chemische Physik fester Stoffe<br />

● MPI für mol. Zellbiologie und Genetik<br />

Düsseldorf<br />

● MPI für Eisenforschung GmbH<br />

Erlangen<br />

MPFg Optik, Information und Photonik<br />

an der Universität Erlangen-Nürnberg<br />

Frankfurt am Main<br />

● MPI für Biophysik<br />

● MPI für Hirnforschung<br />

● MPI für europäische Rechtsgeschichte<br />

Freiburg<br />

● MPI für Immunbiologie<br />

● MPI für ausländisches und internationales<br />

Strafrecht<br />

Garching<br />

● MPI für Astrophysik<br />

● MPI für extraterrestrische Physik<br />

● MPI für Plasmaphysik<br />

(s. auch Greifswald)<br />

● MPI für Quantenoptik<br />

Göttingen<br />

● MPI für biophysikalische Chemie<br />

● MPI für Dynamik und Selbstorganisation<br />

● MPI für Geschichte<br />

● MPI für experimentelle Medizin<br />

Greifswald<br />

Teilinstitut Greifswald des MPI für<br />

Plasmaphysik, Garching<br />

Halle an der Saale<br />

● MPI für ethnologische Forschung<br />

● MPI für Mikrostrukturphysik<br />

● MPFs für Enzymologie der Proteinfaltung<br />

Hamburg<br />

● MPI für Meteorologie<br />

● MPI für ausländisches und<br />

internationales Privatrecht<br />

MPAg für strukturelle Molekularbiologie<br />

am DESY (Proteindynamik, Zytoskelett)<br />

Hannover<br />

● MPI für experimentelle Endokrinologie<br />

Teilinstitut Hannover des MPI für<br />

Gravitationsphysik, Potsdam<br />

Heidelberg<br />

● MPI für Astronomie<br />

● MPI für Kernphysik<br />

● MPI für medizinische Forschung<br />

● MPI für ausländisches öffentliches<br />

Recht und Völkerrecht<br />

Jena<br />

● MPI für Biogeochemie<br />

● MPI für chemische Ökologie<br />

● MPI zur Erforschung von Wirtschaftssystemen<br />

(ab 1. 07. 05 MPI für Ökonomik)<br />

Kaiserslautern<br />

Teilinstitut des MPI für Softwaresysteme<br />

im Aufbau (s.a. Saarbrücken)<br />

Katlenburg-Lindau<br />

● MPI für Sonnensystemforschung<br />

Köln<br />

● MPI für <strong>Gesellschaft</strong>sforschung<br />

● MPI für neurologische Forschung<br />

mit Klaus-Joachim-Zülch-Laboratorien der<br />

<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> und der Medizinischen<br />

Fakultät der Universität zu Köln<br />

● MPI für Züchtungsforschung<br />

Leipzig<br />

● MPI für evolutionäre Anthropologie<br />

● MPI für Kognitons- und Neurowissenschaften<br />

(Arbeitsbereich Psychologie s.<br />

München)<br />

● MPI für Mathematik in den Naturwissenschaften<br />

Magdeburg<br />

● MPI für Dynamik komplexer<br />

technischer Systeme<br />

Mainz<br />

● MPI für Chemie<br />

● MPI für Polymerforschung<br />

Marburg<br />

● MPI für terrestrische Mikrobiologie<br />

Martinsried b. München<br />

● MPI für Biochemie<br />

● MPI für Neurobiologie<br />

Mülheim an der Ruhr<br />

● MPI für bioanorganische Chemie<br />

● MPI für Kohlenforschung<br />

(rechtsfähige Stiftung)<br />

Z ENTRALE A NGELEGENHEITEN<br />

München<br />

● MPI für Geistiges Eigentum, Wettbewerbsund<br />

Steuerrrecht<br />

● MPI für Physik<br />

● MPI für Psychiatrie<br />

Arbeitsbereich Psychologie des MPI für<br />

Kognitions- und Neurowissenschaften,<br />

Leipzig<br />

● MPI für ausländisches und internationales<br />

Sozialrecht<br />

Münster<br />

● MPI für molekulare Biomedizin im Aufbau<br />

Plön<br />

● MPI für Limnologie<br />

(Außenstellen s. Schlitz sowie Manaus, Brasilien)<br />

Potsdam<br />

● MPI für Gravitationsphysik<br />

(Teilinstitut s. Hannover)<br />

● MPI für Kolloid- und Grenzflächenforschung<br />

● MPI für molekulare Pflanzenphysiologie<br />

Radolfzell<br />

Vogelwarte Radolfzell, Außenstelle des<br />

MPI für Ornithologie, Seewiesen<br />

Rostock<br />

● MPI für demografische Forschung<br />

Saarbrücken<br />

● MPI für Informatik<br />

Teilinstitut des MPI für Softwaresysteme<br />

im Aufbau (s.a. Kaiserslautern)<br />

Schlitz<br />

Limnologische Flußstation Schlitz<br />

(Außenstelle des MPI für Limnologie, Plön)<br />

Seewiesen<br />

● MPI für Ornithologie<br />

(Außenstelle s. Radolfzell)<br />

Stuttgart<br />

● MPI für Festkörperforschung<br />

● MPI für Metallforschung<br />

Tübingen<br />

● MPI für Entwicklungsbiologie<br />

● MPI für biologische Kybernetik<br />

Friedrich-Miescher-Laboratorium für<br />

biologische Arbeitsgruppen in der MPG<br />

Standorte im Ausland<br />

Florenz, Italien<br />

● Kunsthistorisches Institut in Florenz – MPI<br />

Nijmegen, Niederlande<br />

● MPI für Psycholinguistik<br />

Rom, Italien<br />

● Bibliotheca Hertziana –<br />

MPI für Kunstgeschichte<br />

Manaus, Brasilien<br />

Außenstelle Manaus/Amazonas des MPI<br />

für Limnologie, Plön<br />

87


J AHRESBERICHT 2005<br />

88<br />

Präsident<br />

repräsentiert die <strong>Gesellschaft</strong> und entwirft die Grundzüge ihrer Wissenschaftspolitik; sorgt für eine vertrauensvolle<br />

Zusammenarbeit innerhalb der <strong>Gesellschaft</strong>; ist Vorsitzender von Verwaltungsrat, Senat<br />

und Hauptversammlung; wird von vier Vizepräsidenten unterstützt<br />

Generalsekretär(in)<br />

unterstützt den Präsidenten;<br />

leitet die Generalverwaltung<br />

Generalverwaltung<br />

führt die laufenden Geschäfte der <strong>Gesellschaft</strong>;<br />

unterstützt die Organe und die Institute<br />

Senat<br />

(bis zu 32 von der Hauptversammlung gewählte Senatoren und 15 Amtssenatoren)<br />

wählt den Präsidenten und die weiteren Mitglieder des Verwaltungsrats und entscheidet über die<br />

Bestellung des Generalsekretärs; beschließt über Institutsgründungen und -schließungen, die Berufung<br />

der Wissenschaftlichen Mitglieder und die Satzungen der Institute; entscheidet über die Beteiligung an<br />

anderen Einrichtungen, die Aufnahme Fördernder Mitglieder und über Ehrungen durch die <strong>Gesellschaft</strong>;<br />

stellt den Gesamthaushaltsplan und den Jahresbericht fest und beschließt die Jahresrechnung<br />

Hauptversammlung<br />

(besteht aus Mitgliedern der <strong>Gesellschaft</strong>)<br />

wählt die Mitglieder des Senats; beschließt über Änderungen<br />

der <strong>Gesellschaft</strong>ssatzung; nimmt den Jahresbericht<br />

entgegen; prüft und genehmigt die Jahresrechnung<br />

und erteilt dem Vorstand Entlastung<br />

Fördernde<br />

Mitglieder<br />

Ehrenmitglieder<br />

wählt<br />

Mitglieder<br />

ex officio<br />

Verwaltungsrat<br />

(besteht aus dem Präsidenten, den vier Vizepräsidenten, dem Schatzmeister sowie zwei weiteren Senatoren)<br />

berät den Präsidenten und bereitet wichtige Entscheidungen der <strong>Gesellschaft</strong> vor; stellt den Gesamthaushaltsplan,<br />

den Jahresbericht und die Jahresrechnung auf; führt durch den Präsidenten die Aufsicht<br />

über die Generalverwaltung; bildet zusammen mit der Generalsekretärin den Vorstand i. S. des Gesetzes<br />

wählt<br />

Wissenschaftliche<br />

Mitglieder<br />

leiten<br />

Wissenschaftlicher Rat<br />

(besteht aus den Wissenschaftlichen<br />

Mitgliedern und einem wissenschaftlichen<br />

Mitarbeiter aus jedem<br />

Institut)<br />

Biologisch-<br />

Medizinische<br />

Sektion<br />

Kuratorien<br />

fördern die Kontakte<br />

der Institute<br />

zum gesellschaftlichen<br />

Umfeld<br />

Chemisch-<br />

Physikalisch-<br />

Technische<br />

Sektion<br />

Geistes-,<br />

Human und<br />

Soziawiss.<br />

Sektion<br />

erörtert institutsübergreifende Angelegenheiten;<br />

berät den Senat bei<br />

Institutsgründungen, -schließungen<br />

und Berufungen<br />

<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institute<br />

betreiben wissenschaftliche Forschung frei und unabhängig<br />

Fachbeiräte<br />

bewerten und<br />

beraten in<br />

wissenschaftl.<br />

Hinsicht


ANHANG<br />

Jahresrechnung 2005<br />

der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> zur<br />

Förderung der Wissenschaften e.V.<br />

Erläuterungen zur Jahresrechnung 2005<br />

Als Anhang zum Jahresbericht 2005 wird der Hauptversammlung der Mitglieder der <strong>Max</strong>-<br />

<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> zur Förderung der Wissenschaften e. V. (<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>) die<br />

geprüfte Jahresrechnung 2005 1) – vorbehaltlich der satzungsgemäßen Behandlung durch<br />

den Verwaltungsrat in der Sitzung am 12. Juli 2006 und durch den Senat in der Sitzung am<br />

13. Juli 2006 – zur Prüfung und Genehmigung in der Sitzung am 13. Juli 2006 vorgelegt.<br />

Die Jahresrechnung 2005 besteht aus:<br />

• Einnahmen- und Ausgabenrechnung 2005 (Seite 90)<br />

• Vermögensübersicht zum 31.12.2005 (Seite 96 ff.)<br />

Sie umfasst die Jahresabschlüsse der rechtlich unselbständigen Institute und Einrichtungen<br />

sowie der zentralen Abrechnungskreise des Haushaltes.<br />

Die rechtlich selbständigen Institute:<br />

• <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für Eisenforschung GmbH, Düsseldorf,<br />

• <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für Kohlenforschung (rechtsfähige Stiftung), Mülheim/Ruhr,<br />

legten für 2005 je einen gesonderten Abschluss vor 2) .<br />

1 Die Abteilung Revision der Generalverwaltung 2<br />

Die <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> und die <strong>Max</strong>der<br />

<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> hat die Jahres-<br />

<strong>Planck</strong>-Institute für Eisenforschung GmbH und<br />

rechnung 2005 entsprechend dem ihr von der<br />

für Kohlenforschung (rechtsfähige Stiftung) bil-<br />

Hauptversammlung der Mitglieder in 2005 erden<br />

hinsichtlich der Zuwendung eine Antragsteilten<br />

Prüfungsauftrag geprüft und einen uneingemeinschaft. Die Zuwendungen werden den<br />

geschränkten Bestätigungsvermerk erteilt.<br />

in der Antragsgemeinschaft vertretenen Körper-<br />

Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Deloitte & schaften gewährt. Hinsichtlich der Abrechnung<br />

Touche GmbH, München, hat den in der Jahres- legen die <strong>Gesellschaft</strong>en eigene Verwendungsrechnung<br />

enthaltenen Jahresabschluss des<br />

nachweise vor, die von der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Gesell-<br />

<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituts für Plasmaphysik (Hausschaft in den Gesamtverwendungsnachweis<br />

halt B) und die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft für die Zuwendungsgeber integriert werden.<br />

Rödl & Partner GmbH, München, den Jahres-<br />

Sie sind jedoch nicht Bestandteil der Jahresabschluss<br />

des Privaten Vermögens der <strong>Max</strong>-<br />

rechnung der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> zur<br />

<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> – entsprechend den von der<br />

Hauptversammlung der Mitglieder 2005 erteilten<br />

Prüfungsaufträgen – geprüft. Beiden Jahresabschlüssen<br />

wurden uneingeschränkte Bestätigungsvermerke<br />

erteilt.<br />

Förderung der Wissenschaften e. V.<br />

J AHRESRECHNUNG 2005<br />

89


J AHRESBERICHT 2005<br />

90<br />

I. Einnahmen- und Ausgabenrechnung<br />

Das Rechnungsjahr 2005 schloss für die <strong>Max</strong>-<br />

<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> mit Einnahmen und<br />

Ausgaben in Höhe von 1.405,1 Mio. EUR<br />

(2004: 1.372,0 Mio. EUR) und einem Zuwachs<br />

gegenüber dem Vorjahr von 33,1 Mio.<br />

EUR (2,4%) ab.<br />

Die Erhöhung der Einnahmen ist hauptsächlich<br />

auf den Zuwachs der Anteilsfinanzierung<br />

und die Auflösung der übertragbaren<br />

Mittel des Allgemeinen Haushalts aus<br />

dem Vorjahr zurückzuführen.<br />

Einnahmen<br />

Eigene Einnahmen<br />

Öffentliche Zuschüsse zur<br />

institutionellen Förderung<br />

• Anteilsfinanzierung<br />

• Sonderfinanzierung<br />

Zuschüsse zur Projektförderung<br />

Ausgaben<br />

Personalausgaben<br />

Sächliche Ausgaben<br />

Zuschüsse (ohne Investitionen)<br />

Ausgaben für Baumaßnahmen<br />

und sonstige Investitionen<br />

Zuführungen an noch abzurechnende<br />

Zuschüsse<br />

Die Einnahmen wurden im Allgemeinen<br />

Haushalt im Wesentlichen zur Finanzierung<br />

der Nachwuchsförderung und von Forschungsgruppen<br />

(Zuschüsse ohne Investitionen)<br />

und zusätzlich beim <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut<br />

für Plasmaphysik für Personal verwendet.<br />

Die nachfolgende Übersicht stellt die Einnahmen<br />

und Ausgaben des Rechnungsjahres<br />

im Vergleich zum Vorjahr dar. Die Veränderung<br />

gegenüber dem Vorjahr ist absolut<br />

und prozentual für jeden Posten angegeben.<br />

.<br />

2005 2004<br />

Veränderung<br />

Mio. EUR % Mio. EUR % Mio. EUR % zum<br />

Vorjahr<br />

71,4 5,1 75,5 5,5 -4,1 -5,4<br />

1.135,8 80,8 1.101,7 80,3 34,1 3,1<br />

6,1 0,4 7,2 0,5 -1,1 -15,3<br />

191,8 13,7 187,6 13,7 4,2 2,2<br />

1.405,1 100,0 1.372,0 100,0 33,1 2,4<br />

577,4 41,1 567,8 41,4 9,6 1,7<br />

364,6 25,9 360,2 26,2 4,4 1,2<br />

105,2 7,5 94,3 6,9 10,9 11,6<br />

260,3 18,6 262,9 19,2 -2,6 -1,0<br />

1.307,5 93,1 1.285,2 93,7 22,3 1,7<br />

97,6 6,9 86,8 6,3 10,8 12,4<br />

1.405,1 100,0 1.372,0 100,0 33,1 2,4<br />

Die Einnahmen und Ausgaben sowie wesentliche<br />

Veränderungen gegenüber dem<br />

Vorjahr werden nachfolgend näher erläutert.


Einnahmen<br />

Die Einnahmen der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong><br />

stiegen in 2005 um 33,1 Mio. EUR<br />

(2,4%) auf 1.405,1 Mio. EUR.<br />

Die eigenen Einnahmen gingen um 4,1 Mio.<br />

EUR (-5,4%) auf 71,4 Mio. EUR zurück.<br />

Öffentliche Zuschüsse zur<br />

institutionellen Förderung<br />

Anteilsfinanzierung<br />

Sonderfinanzierung<br />

Die im Berichtsjahr erhaltenen Zuschüsse<br />

zur Anteilsfinanzierung untergliedern sich in<br />

folgende Posten:<br />

• Zuwachs der von Bund und Ländern für<br />

den Allgemeinen Haushalt gewährten Zuschüsse<br />

3 um 28,6 Mio. EUR (3,0%) auf<br />

972,9 Mio. EUR<br />

• Zuwachs der sonstigen Zuschüsse der Länder<br />

bzw. Dritter für Investitionen um 6,4 Mio.<br />

EUR auf 10,7 Mio. EUR<br />

Die öffentlichen Zuschüsse zur institutionellen<br />

Förderung erhöhten sich insgesamt um<br />

32,9 Mio. EUR (3,0%) auf 1.141,9 Mio.<br />

EUR, wie aus der nachfolgenden Aufstellung<br />

ersichtlich ist:<br />

2005 2004<br />

3 Zuschüsse ohne die Zuwendungen für die<br />

rechtlich selbständigen Institute im Rahmen<br />

der Antragsgemeinschaft. Im Haushaltsvollzug<br />

wurden Zuwendungen an die Institute für<br />

Eisenforschung GmbH und Kohlenforschung<br />

(rechtsfähige Stiftung) in Höhe von 1,2 Mio.<br />

EUR aus dem Allgemeinen Haushalt umgesetzt.<br />

4<br />

Veränderung<br />

Mio. EUR % Mio. EUR % Mio. EUR % zum<br />

Vorjahr<br />

1.135,8 99,5 1.101,7 99,4 34,1 3,1<br />

6,1 0,5 7,2 0,6 -1,1 -15,3<br />

1.141,9 100,0 1.108,9 100,0 33,0 3,0<br />

• Erhöhung der Förderung des <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<br />

Instituts für Plasmaphysik um insgesamt<br />

9,5 Mio. EUR (9,3%) auf 111,7 Mio. EUR 4<br />

• Minderung der Auflösung der übertragbaren<br />

Reste aus Vorjahren aus Zuschüssen um<br />

10,5 Mio. EUR auf 40,5 Mio. EUR<br />

Die Position enthält neben der Anteilsfinanzierung<br />

von Bund und Sitzländern (Bayern und<br />

Mecklenburg-Vorpommern) im Verhältnis von<br />

90:10 die Finanzierung durch EURATOM.<br />

J AHRESRECHNUNG 2005<br />

91


J AHRESBERICHT 2005<br />

Aufgliederung der Einnahmen 2004 / 2005<br />

92<br />

Mio. EUR<br />

1200<br />

1000<br />

800<br />

600<br />

400<br />

200<br />

0<br />

2004<br />

2005<br />

Die Sonderfinanzierung sank in 2005 um<br />

1,1 Mio. EUR (-15,3%) auf 6,1 Mio. EUR.<br />

Die Zuschüsse zur Projektförderung stiegen<br />

in 2005 um 4,2 Mio. EUR (2,2%) auf 191,8<br />

Mio. EUR.<br />

75,5 71,4<br />

1.101,7<br />

1.135,8<br />

Eigene Einnahmen Öffentliche Zuschüsse;<br />

Anteilsfinanzierung<br />

Das nachfolgende Diagramm zeigt die<br />

Bedeutung der öffentlichen Zuschüsse zur<br />

Finanzierung der Forschungsvorhaben der<br />

<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>:<br />

7,2 6,1<br />

Öffentliche Zuschüsse;<br />

Sonderfinanzierung<br />

187,6<br />

Zuschüsse zur<br />

Projektförderung<br />

191,8


Ausgaben<br />

Die Ausgaben stiegen in 2005 um 22,3 Mio.<br />

EUR (1,7%) auf 1.307,5 Mio. EUR. Die<br />

einzelnen Posten sowie ihre Veränderung<br />

567,8<br />

Personalausgaben<br />

577,4<br />

360,2<br />

364,6<br />

Sächliche Ausgaben<br />

gegenüber dem Vorjahr werden nachfolgend<br />

– auch im Hinblick auf die einleitend genannten<br />

Einflussfaktoren – näher erläutert.<br />

94,3<br />

105,2<br />

Zuschüsse<br />

(ohne Investitionen)<br />

262,9<br />

260,3<br />

Ausgaben für Baumaßnahmen<br />

und sonstige<br />

Investitionen<br />

2004<br />

2005<br />

J AHRESRECHNUNG 2005<br />

Aufgliederung der Ausgaben 2004 / 2005<br />

600 Mio. EUR<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

0<br />

93


J AHRESBERICHT 2005<br />

94<br />

Die Personalausgaben erhöhten sich 2005<br />

um 9,6 Mio. EUR (1,7%) auf 577,4 Mio.<br />

EUR. Auf die Höhe der Personalkosten des<br />

Allgemeinen Haushalts wirkt sich weiterhin<br />

das Konsolidierungsprogramm sowie die<br />

zurückhaltende Personalpolitik der Institute<br />

aus.<br />

Die sächlichen Ausgaben stabilisieren sich bei<br />

einem Zuwachs von 4,4 Mio. EUR (1,2%) auf<br />

364,6 Mio. EUR.<br />

Die Förderung des wissenschaftlichen<br />

Nachwuchses ist weiterhin ein strategischer<br />

Schwerpunkt mit einem überdurch-<br />

Die Zuführungen an noch abzurechnende<br />

Zuschüsse sind um 10,8 Mio. EUR (12,4%)<br />

auf 97,6 Mio. EUR gestiegen. Der Anstieg ist<br />

im Wesentlichen auf die Mehrung der über-<br />

schnittlichen Zuwachs von 5,4 Mio. EUR<br />

(7,6%) auf insgesamt 77,5 Mio. EUR neben<br />

der Förderung von Forschungsgruppen an<br />

Universitäten und sonstigen Einrichtungen<br />

mit einer Ausgabenerhöhung von 5,5 Mio.<br />

EUR (24,8%) auf 27,7 Mio. EUR. Somit<br />

stiegen in 2005 die Zuschüsse (ohne Investitionen)<br />

um 10,9 Mio. EUR (11,6%) auf<br />

105,2 Mio. EUR.<br />

In 2005 wurde weiterhin in hohem Maße<br />

(260,3 Mio. EUR) investiert, so dass die<br />

Ausgaben für Baumaßnahmen und sonstige<br />

Investitionen nur geringfügig um 2,6 Mio.<br />

EUR (1,0%) zurückgingen.<br />

Zuführungen an noch abzurechnende Zuschüsse<br />

tragbaren Mittel der Anteilsfinanzierung des<br />

Allgemeinen Haushalts mit 6,5 Mio. EUR<br />

und der Projektförderung 4,2 Mio. EUR zurückzuführen.


Zusammengefasst zeigt sich die Entwicklung<br />

– bezogen auf die zur Verfügung stehenden<br />

Mittel – auch an der veränderten<br />

Ausgabenstruktur und der eingestellten<br />

Zuführung an noch abzurechnenden Zuschüssen:<br />

Die Personalausgaben bleiben mit einem<br />

Anteil von 41,4% in 2005 zu 41,1% in 2004<br />

an der Mittelverwendung nahezu konstant.<br />

43,4<br />

41,4<br />

Personalausgaben<br />

41,1<br />

26,4 26,2<br />

Sächliche<br />

Ausgaben<br />

25,9<br />

6,8<br />

6,9<br />

Zuschüsse<br />

(ohne<br />

Investitionen)<br />

Die sächlichen Ausgaben ebenso wie die<br />

Zuführung an noch abzuführende Zuschüsse<br />

veränderten sich ebenfalls nur geringfügig.<br />

Die Zuschüsse (ohne Investitionen) weisen<br />

über die Jahre ein stetiges Wachstum von<br />

6,8% in 2003 zu 7,5% in 2005 auf. Die investiven<br />

Ausgaben sanken zwar von 19,2% auf<br />

18,6%, blieben jedoch über dem hohen<br />

Niveau von 2003.<br />

16,4<br />

19,2<br />

18,6<br />

7,5 7,0 6,9<br />

6,3<br />

Ausgaben für<br />

Baumaßnahmen<br />

und sonstige<br />

Investitionen<br />

Zuführungen<br />

an noch<br />

abzurechnende<br />

Zuschüsse<br />

J AHRESRECHNUNG 2005<br />

Mittelverwendung 2003 / 2004 / 2005<br />

45,0 Prozent<br />

40,0<br />

35,0<br />

30,0<br />

25,0<br />

20,0<br />

15,0<br />

10,0<br />

5,0<br />

0,0<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

95


J AHRESBERICHT 2005<br />

96<br />

II. Vermögensübersicht<br />

Im Berichtszeitraum erfolgte eine Anpassung<br />

der Bilanzgliederung an die für Kapitalgesellschaften<br />

geltenden Vorgaben des § 266 HGB<br />

unter Berücksichtigung der besonderen<br />

Erfordernisse des Vereinsrechts und der Bewirtschaftungsgrundsätze<br />

und -richtlinien<br />

der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>. Die Vorjahreswerte<br />

wurden an die geänderte Bilanzgliederung<br />

angepasst.<br />

Aktiva<br />

Anlagevermögen<br />

Immaterielle Vermögensgegenstände<br />

Sachanlagen<br />

Finanzanlagen<br />

Umlaufvermögen<br />

Vorräte<br />

Forderungen<br />

Wertpapiere<br />

Kasse, Bankguthaben, Postgiroguthaben<br />

Aktive Rechnungsabgrenzungsposten<br />

Treuhandvermögen<br />

Passiva<br />

Die Erhöhung der Aktiva resultiert im Wesentlichen<br />

aus dem angewachsenen Anlagevermögen<br />

aufgrund der Investitionen (einschließlich<br />

aktivierungspflichtiger sächlicher<br />

2005<br />

Mio. EUR %<br />

Die Vermögensübersicht zum 31. Dezember<br />

2005 weist eine Bilanzsumme von 2.407,4<br />

Mio. EUR aus. Gegenüber dem Vorjahr stieg<br />

die Bilanzsumme um 75,7 Mio. EUR (3,2%).<br />

Nachfolgende Aufstellung zeigt die Veränderung<br />

der einzelnen Bilanzposten zum 31.12.<br />

2005 gegenüber dem Vorjahr. Die Veränderung<br />

der Posten ist absolut und prozentual<br />

zum Vorjahr angegeben.<br />

2004<br />

Mio. EUR %<br />

Veränderung<br />

Mio. EUR %<br />

21,0 0,9 16,6 0,7 4,4 26,6<br />

2.069,5 86,0 2.013,6 86,3 56,0 2,8<br />

111,0 4,6 109,6 4,7 1,4 1,3<br />

2.201,5 91,5 2.139,8 91,7 61,8 2,9<br />

7,0 0,3 6,9 0,3 0,1 1,4<br />

2.407,4 100,0 2.331,8 100,0 75,7 3,2<br />

9,5 6,3 3,2 50,8<br />

Reinvermögen<br />

2.039,2 84,8 1.970,4 84,5 68,8 3,5<br />

Rückstellungen 217,2 9,0 220,0 9,4 -2,8 -1,3<br />

Verbindlichkeiten<br />

- gegenüber Kreditinstituten<br />

- aus Lieferungen und Leistungen<br />

- gegenüber verbundenen Unternehmen<br />

und Unternehmen mit denen ein<br />

Beteiligungsverhältnis besteht<br />

Sonstige Verbindlichkeiten<br />

Passive Rechnungsabgrenzungsposten<br />

Treuhandverpflichtungen<br />

8,3 0,3 8,9 0,4 -0,6 -6,7<br />

83,8 3,5 101,8 4,4 -18,0 -17,7<br />

0,5 0,0 0,4 0,0 0,1 25,0<br />

106,3 4,4 74,0 3,2 32,3 43,6<br />

198,9 8,2 185,1 8,0 13,8 7,5<br />

2005<br />

Mio. EUR %<br />

2004<br />

Mio. EUR %<br />

Veränderung<br />

Mio. EUR %<br />

1,6 0,1 1,7 0,1 -0,1 -5,9<br />

35,4 1,5 33,6 1,4 1,8 5,4<br />

3,5 0,1 0,1 0,0 3,5 3.500,0<br />

11,2 0,5 16,2 0,7 -5,0 -30,9<br />

51,7 2,1 51,6 2,2 0,2 0,4<br />

99,3 4,1 89,8 3,9 9,5 10,6<br />

2.407,4 100,0 2.331,8 100,0 75,7 3,2<br />

9,5 6,3 3,2 50,8<br />

Ausgaben), die sich auf der Passivseite in<br />

einer Erhöhung des Reinvermögens widerspiegelt.<br />

Die übrigen Bilanzposten verändern<br />

sich nur geringfügig.


Aktiva<br />

Das Anlagevermögen stieg um 61,8 Mio.<br />

EUR (2,9%) auf 2.201,5 Mio. EUR.<br />

Der auf Seite 102 beigefügte Anlagenspiegel<br />

zeigt die Buchwertentwicklung der immateriellen<br />

Vermögensgegenstände und des Sachanlagevermögens<br />

in 2005. Insgesamt wurden<br />

Zugänge in Höhe von 394,8 Mio. EUR aktiviert.<br />

Durch Abgänge verringerte sich der Bestand<br />

um 109,4 Mio. EUR. Die Abschreibungen<br />

beliefen sich auf 225,3 Mio. EUR.<br />

Die Finanzanlagen erhöhten sich um 1,4<br />

Mio. EUR (1,3%) auf 111,0 Mio. EUR.<br />

Das Umlaufvermögen weist einen Zuwachs<br />

von 13,8 Mio. EUR (7,5%) auf 198,9 Mio.<br />

EUR aus, bedingt durch die Erhöhung der<br />

liquiden Mittel, denen eine Minderung der<br />

Forderungen gegenübersteht.<br />

Der Bestand an Vorräten blieb mit 8,3 Mio.<br />

EUR nahezu unverändert. In der Position<br />

sind im Wesentlichen die Materialbestände<br />

der Institute ausgewiesen.<br />

2.139,8<br />

Anlagevermögen<br />

2.201,5<br />

185,1<br />

Umlaufvermögen<br />

Die Forderungen sanken gegenüber dem Vorjahr<br />

um insgesamt 18,0 Mio. EUR (-17,7%)<br />

auf 83,8 Mio. EUR.<br />

Die Wertpapiere des Umlaufvermögens werden<br />

gegenüber dem Vorjahr nahezu unverändert<br />

mit 0,5 Mio. EUR ausgewiesen.<br />

Der Bestand an liquiden Mitteln stieg um<br />

32,3 Mio. EUR (43,6%) auf 106,3 Mio.<br />

EUR. In der Position sind die Kassenbestände,<br />

laufenden Bankguthaben und Festgelder<br />

ausgewiesen.<br />

Die aktiven Rechnungsabgrenzungsposten veränderten<br />

sich gegenüber dem Vorjahr geringfügig<br />

um 0,1 Mio. EUR (1,4%) auf 7,0 Mio.<br />

EUR.<br />

Das Treuhandvermögen erhöhte sich um 3,2<br />

Mio. EUR auf 9,5 Mio. EUR. Unter dieser<br />

Position werden u. a. ausgereichte Projektmittel<br />

innerhalb des 6. Rahmenprogramms<br />

der Europäischen Kommission an Koordinatoren<br />

der MPG zur treuhänderischen Verwaltung<br />

ausgewiesen.<br />

198,9<br />

6,9<br />

Aktive Rechnungsabgrenzungsposten<br />

7,0<br />

Aktiva 2004 / 2005<br />

2000 Mio. EUR<br />

1500<br />

1000<br />

500<br />

0<br />

2004<br />

2005<br />

J AHRESRECHNUNG 2005<br />

97


J AHRESBERICHT 2005<br />

98<br />

Passiva 2004 / 2005<br />

Mio. EUR<br />

2000<br />

1500<br />

1000<br />

500<br />

0<br />

2004<br />

2005<br />

Passiva<br />

Das Reinvermögen der <strong>Gesellschaft</strong> stieg<br />

gegenüber dem Vorjahr um 68,8 Mio. EUR<br />

(3,5%) auf 2.039,2 Mio. EUR. Der Zuwachs<br />

korrespondiert weitgehend mit der Veränderung<br />

des Anlagevermögens.<br />

Die Rückstellungen sanken um 2,8 Mio.<br />

EUR (-1,3%) auf 217,2 Mio. EUR. Die<br />

Rückstellungen für Pensionen belaufen<br />

sich dabei auf 202,4 Mio. EUR.<br />

1.970,4<br />

2.039,2<br />

220,0 217,2<br />

Die Verbindlichkeiten erhöhten sich insgesamt<br />

gegenüber dem Vorjahr um 0,2 Mio.<br />

EUR (0,4%) auf 51,7 Mio. EUR.<br />

Die passiven Rechnungsabgrenzungsposten<br />

stiegen um 9,5 Mio. EUR (10,6%) auf 99,3<br />

Mio. EUR. In der Position sind noch abzurechnende<br />

Zuschüsse aus übertragbaren<br />

Mitteln mit 96,7 Mio. EUR sowie sonstige<br />

passive Rechnungsabgrenzungsposten mit<br />

2,6 Mio. EUR ausgewiesen.<br />

51,6 51,7<br />

89,8 99,3<br />

Reinvermögen Rückstellungen Verbindlichkeiten Passive Rechnungsabgrenzungsposten


<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> zur Förderung der Wissenschaften e.V.<br />

Einnahmen- und Ausgabenrechnung für das Kalenderjahr 2005<br />

Einnahmen<br />

Eigene Einnahmen<br />

Öffentliche Zuschüsse zur<br />

institutionellen Förderung<br />

• Anteilsfinanzierung<br />

• Sonderfinanzierung<br />

Zuschüsse zur Projektförderung<br />

Gesamt<br />

Ausgaben<br />

Personalausgaben<br />

Sächliche Ausgaben<br />

Zuschüsse (ohne Investitionen)<br />

Ausgaben für Baumaßnahmen<br />

und sonstige Investitionen<br />

Zuführung an noch abzurechnende<br />

Zuschüsse<br />

Gesamt<br />

2005<br />

EUR<br />

2004<br />

EUR<br />

71.458.641,34 75.504.326,99<br />

1.135.782.331,00 1.101.697.200,79<br />

6.094.930,57 7.209.181,29<br />

191.761.376,79 187.617.175,48<br />

1.405.097.279,70 1.372.027.884,55<br />

577.356.309,18 567.830.550,36<br />

364.637.013,99 360.184.894,44<br />

105.149.431,97 94.326.185,53<br />

260.319.658,44 262.935.149,52<br />

1.307.462.413,58 1.285.276.779,85<br />

97.634.866,12 86.751.104,70<br />

1.405.097.279,70 1.372.027.884,55<br />

J AHRESRECHNUNG 2005<br />

99


J AHRESBERICHT 2005<br />

100<br />

<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> zur Förderung der Wissenschaften e.V.<br />

Aktiva<br />

A. Anlagevermögen<br />

I. Immaterielle Vermögensgegenstände<br />

1. Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte<br />

und ähnliche Rechte sowie<br />

Lizenzen an solchen Rechten<br />

II. Sachanlagen<br />

1. Grundstücke und grundstücksgleiche<br />

Rechte und Bauten einschließlich<br />

Bauten auf fremden Grundstücken<br />

2. Technische Anlagen und Maschinen<br />

3. Andere Anlagen, Betriebs- und<br />

Geschäftsausstattung<br />

4. Anlagen im Bau<br />

III. Finanzanlagen<br />

1. Beteiligungen<br />

2. Wertpapiere<br />

3. Sonstige Ausleihen<br />

B. Umlaufvermögen<br />

I. Vorräte<br />

II. Forderungen und sonst. Vermögensstände<br />

1. Forderungen aus Lief. u. Leistungen<br />

2. Forderungen gegenüber verbundenen<br />

Unternehmen und Unternehmen mit<br />

denen ein Beteiligungsverhältnis besteht<br />

3. Sonstige Vermögensgegenstände<br />

III. Wertpapiere<br />

IV. Kasse, Bankguthaben, Postgiroguthaben<br />

C. Aktive Rechnungsabgrenzungsposten<br />

Nachrichtlich:<br />

Treuhandvermögen<br />

EUR<br />

31.12.2005<br />

EUR<br />

31.12.2004<br />

TEUR<br />

20.976.602,89 16.559,7<br />

1.152.153.696,05 1.106.694,0<br />

392.080.227,84 367.310,0<br />

209.548.912,58 202.691,7<br />

315.734.832,68 2.069.517.669,15 337.027,8<br />

1.587.991,75 1.628,4<br />

101.988.585,26 99.907,7<br />

7.450.835,46 111.027.412,47 8.063,5<br />

8.306.278,89 8.895,2<br />

5.051.250,52 18.948,1<br />

20.652,32 16,5<br />

78.706.873,63 83.778.776,47 82.731,4<br />

499.722,05 366,4<br />

106.311.370,20 74.022,1<br />

6.940.549,82 6.938,7<br />

2.407.358.381,94 2.331.801,2<br />

9.455.953,93 6.314,9


Vermögensübersicht zum 31. Dezember 2005<br />

Passiva<br />

A. Reinvermögen<br />

B. Rückstellungen<br />

1. Rückstellungen für Pensionen und<br />

ähnliche Verpflichtungen<br />

2. Sonstige Rückstellungen<br />

C. Verbindlichkeiten<br />

1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinst.<br />

2. Verbindlichkeiten aus Lief. u. Leistungen<br />

3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen<br />

Unternehmen und Unternehmen mit<br />

denen ein Beteiligungsverhältnis besteht<br />

4. Sonstige Verbindlichkeiten<br />

D. Passive Rechnungsabgrenzungsposten<br />

Nachrichtlich:<br />

Treuhandverpflichtungen<br />

EUR<br />

31.12.2005<br />

EUR<br />

31.12.2004<br />

TEUR<br />

2.039.167.009,19 1.970.497,5<br />

202.412.229,00 219.936,8<br />

14.835.664,50 217.247.893,50 30,0<br />

1.598.972,25 1.658,2<br />

35.401.943,86 33.563,6<br />

3.531.238,00 64,7<br />

11.134.997,79 51.667.151,90 16.247,3<br />

99.276.327,35 89.803,1<br />

2.407.358.381,94 2.331.801,2<br />

9.455.953,93 6.314,9<br />

J AHRESRECHNUNG 2005<br />

101


J AHRESBERICHT 2005<br />

I. Immaterielle Vermögensgegenstände<br />

1.1. Konzessionen, gewerbliche<br />

Schutzrechte und<br />

ähnliche Rechte sowie<br />

Lizenzen an solchen<br />

Rechten<br />

II. Sachanlagen<br />

1. Grundstücke, grundstücksgleiche<br />

Rechte und<br />

Bauten einschl. Bauten<br />

auf fremden Grundstücken<br />

2. Technische Anlagen und<br />

Maschinen<br />

3. Andere Anlagen und<br />

Maschinen<br />

4. Anlagen im Bau<br />

Gesamt<br />

102<br />

<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> zur Förderung der Wissenschaften e.V.<br />

Anlagenspiegel zum 31. Dezember 2005<br />

Buchwert Zugang/ Abgang Umgliederung Abschreibung Buchwert<br />

01.01.2005 Zuschreibung 31.12.2005<br />

EUR EUR EUR EUR EUR EUR<br />

16.559.688,14 9.398.401,53 92.851,53 116.690,00 5.005.325,25 20.976.602,89<br />

1.106.694.041,67 109.138.162,49 8.231.653,04 8.288.725,18 63.735.580,25 1.152.153.696,05<br />

367.310.037,31 141.317.505,57 1.572.218,50 15.781.539,08 130.756.635,62 392.080.227,84<br />

202.691.748,59 31.833.695,62 1.672.525,35 2.474.671,52 25.778.677,80 209.548.912,58<br />

337.027.772,61 103.152.194,34 97.783.507,74 -26.661.625,78 0,75 315.734.832,68<br />

2.013.723.600,18 385.441.558,02 109.259.904,63 -116.690,00 220.270.894,42 2.069.517.669,15<br />

2.030.283.288,32 394.839.959,55 109.352.756,16 0,00 225.276.219,67 2.090.494.272,04

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!