JAHRESBERICHT 2011 - Diakonie de La Tour
JAHRESBERICHT 2011 - Diakonie de La Tour
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<strong>JAHRESBERICHT</strong> <strong>2011</strong><br />
RESPEKTVOLL. MITEINANDER.
INHALTS-<br />
VERZEICHNIS<br />
3<br />
Vorwort von Hubert Stotter, Rektor <strong>de</strong>r <strong>Diakonie</strong> <strong>de</strong> <strong>La</strong> <strong>Tour</strong><br />
4<br />
Fachbereich Menschen im Alter<br />
7<br />
Pastorale Dienste in <strong>de</strong>r <strong>Diakonie</strong> <strong>de</strong> <strong>La</strong> <strong>Tour</strong> - Seelsorger Lukas Wagner im Interview<br />
8<br />
Fachbereich Menschen mit Behin<strong>de</strong>rung<br />
11<br />
Kunst in <strong>de</strong>r <strong>Diakonie</strong> <strong>de</strong> <strong>La</strong> <strong>Tour</strong> - Galeristin Christine Stotter im Interview<br />
12<br />
Fachbereich Bildung<br />
15<br />
Das Personalmanagement <strong>de</strong>r <strong>Diakonie</strong> <strong>de</strong> <strong>La</strong> <strong>Tour</strong> - HRReferentin Susanne Prentner im Interview<br />
16<br />
Fachbereich Service und Berufliche Integration<br />
19<br />
Bioressourcenmanagement in <strong>de</strong>r <strong>Diakonie</strong> <strong>de</strong> <strong>La</strong> <strong>Tour</strong> -<br />
Wirtschaftsdirektor Walter Pansi und <strong>de</strong>r Leiter <strong>de</strong>r Liegenschaftsverwaltung Thomas Brunner im Doppelinterview<br />
20<br />
Fachbereich Gesundheit<br />
23<br />
Das Projektmanagement <strong>de</strong>r <strong>Diakonie</strong> <strong>de</strong> <strong>La</strong> <strong>Tour</strong> - Planungsspezialist Christian Ruppert im Interview<br />
24<br />
Fachbereich Jugendwohlfahrt<br />
27<br />
Das Krisenmanagement <strong>de</strong>r <strong>Diakonie</strong> <strong>de</strong> <strong>La</strong> <strong>Tour</strong> - Pressesprecher Hansjörg Szepannek im Interview<br />
28<br />
Rückblick <strong>La</strong>n<strong>de</strong>sausstellung<br />
30<br />
Alles neu: Die Markenumstellung <strong>de</strong>r <strong>Diakonie</strong> <strong>de</strong> <strong>La</strong> <strong>Tour</strong><br />
32<br />
Personal und Finanzstatistik<br />
34<br />
Informationen - Standorte, Kontakt, Spen<strong>de</strong>nkonten und Ansprechpartner<br />
36<br />
Anzeigen und Impressum<br />
VORWORT<br />
Liebe Leserinnen und Leser!<br />
„Respektvoll miteinan<strong>de</strong>r“ – das soll die Grundhaltung sein,<br />
mit <strong>de</strong>r wir die uns anvertrauten Menschen begleiten wollen<br />
und die unser Miteinan<strong>de</strong>r und unseren gesellschaftlichen<br />
Beitrag prägen sollen. Wir tun dies nicht aus I<strong>de</strong>alismus,<br />
son<strong>de</strong>rn aus <strong>de</strong>m Glauben und<br />
<strong>de</strong>r Erfahrung, dass Gott je<strong>de</strong>n<br />
Menschen mit Wür<strong>de</strong> ausge<br />
stattet hat und ihm respektvoll<br />
begegnet. In Christus ist diese<br />
respektvolle Zuwendung Gottes<br />
sichtbar und für <strong>de</strong>n Menschen<br />
erfahrbar gewor<strong>de</strong>n.<br />
Respektvolles Miteinan<strong>de</strong>r<br />
aber ist keine Selbstverständ<br />
lichkeit mehr, im Gegenteil:<br />
Der uns umgeben<strong>de</strong> Zeitgeist<br />
und die daraus resultieren<strong>de</strong>n<br />
Umgangsformen bis hin zur<br />
Sprache sind immer seltener<br />
Ausdruck eines respektvollen<br />
Miteinan<strong>de</strong>rs.<br />
Das ist in allen Bereichen unserer Gesellschaft zu beobachten,<br />
angefangen von <strong>de</strong>r Politik bis hin zur Wirtschaft.<br />
Darum sind Oasen respektvollen Miteinan<strong>de</strong>rs - Orte, wo<br />
Menschen Wertschätzung und Orientierung empfangen<br />
können - so nötig.<br />
Unsere Wohnungen für Jugendliche, für Menschen im Alter<br />
und Menschen mit Behin<strong>de</strong>rung sowie unsere Krankenhäuser<br />
und Bildungseinrichtungen versuchen solche Oasen zu sein.<br />
Hierfür ist vor allem die tägliche Arbeit unserer Mitarbeiter<br />
von entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>r Be<strong>de</strong>utung und ihnen gebührt Dank und<br />
Anerkennung, gera<strong>de</strong> im Rahmen eines Jahresberichtes.<br />
Respektvoll wollen wir auch mit <strong>de</strong>n uns anvertrauten<br />
Ressourcen umgehen und darum ist ein verantwortungsbe<br />
wusstes und gleichzeitig professionelles Umwelt und<br />
Bioressourcenmanagement integraler Bestandteil unserer<br />
Arbeit.<br />
Ebenso wäre es unverantwortlich, Arbeitsbereiche auf Dauer<br />
mit einem finanziellen Verlust zu führen. Damit wür<strong>de</strong>n wir<br />
sowohl Betreuungs als auch Arbeitsplätze gefähr<strong>de</strong>n.<br />
Deswegen achten wir auf einen sparsamen und wirtschaftli<br />
chen Betrieb unserer Einrichtungen.<br />
Es gibt jedoch bei uns auch Bereiche <strong>de</strong>s Engagements,<br />
welche nicht kosten<strong>de</strong>ckend sind bzw. für welche wir gar kein<br />
Geld bekommen. Sie sind uns aber wichtig, <strong>de</strong>nn sie gehören<br />
zu unserem zentralen Auftrag und zu unserer I<strong>de</strong>ntität und<br />
darum engagieren wir uns weiter und halten diese Bereiche<br />
aufrecht. Dazu gehören beispielsweise die Arbeit <strong>de</strong>r<br />
Hospizbewegung o<strong>de</strong>r die Seelsorge und Verkündigung durch<br />
haupt und nebenamtliche Pfarrer und Diakone.<br />
Hierfür bekommen wir we<strong>de</strong>r vom <strong>La</strong>nd noch von <strong>de</strong>r Kirche<br />
eine finanzielle Unterstützung.<br />
Auch die Künstler aus <strong>de</strong>m Atelier in Treffen wer<strong>de</strong>n seit mehr<br />
als dreißig Jahren von uns geför<strong>de</strong>rt und sind weit über die<br />
Grenzen Österreichs durch ihr Wirken bekannt.<br />
Seit <strong>de</strong>m Jahr <strong>2011</strong> firmieren die zwei traditionellen<br />
diakonischen Werke in Kärnten, die Evangelische Stiftung<br />
<strong>de</strong> <strong>La</strong> <strong>Tour</strong> und die <strong>Diakonie</strong> Waiern, unter <strong>de</strong>r Marke<br />
„<strong>Diakonie</strong> <strong>de</strong> <strong>La</strong> <strong>Tour</strong>“. Weil wir mittlerweile auch in <strong>de</strong>r<br />
Steiermark tätig sind und unsere Arbeit auch auf weitere<br />
Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>r ausweiten wer<strong>de</strong>n, soll unser Markenname<br />
keine regionale Begrenzung in sich tragen.<br />
Damit diese „missionarischexpansive“ Entwicklung gut<br />
gelingt, muss man sich seiner Wurzeln bewusst sein, diese<br />
respektieren und in die Gegenwart und Zukunft übersetzen.<br />
Der nun vorliegen<strong>de</strong> Jahresbericht dokumentiert unser<br />
Bemühen, traditionelle Verwurzelungen zu wahren und<br />
gleichzeitig immer wie<strong>de</strong>r Neues zu wagen.<br />
Ich la<strong>de</strong> Sie ein, uns dabei zu begleiten und wünsche Ihnen<br />
eine interessante und anregen<strong>de</strong> Lektüre!<br />
2 3<br />
Ihr<br />
Pfr. Mag. Dr. Hubert Stotter<br />
Rektor <strong>de</strong>r <strong>Diakonie</strong> <strong>de</strong> <strong>La</strong> <strong>Tour</strong>
MENSCHEN IM ALTER<br />
Hospizbegleitung: „Wir als Gesellschaft<br />
müssen uns das leisten wollen!“<br />
„Der Mensch lebt bis zum letzten Atemzug“, schickt Doris<br />
Scheiring gleich voraus. Die Leiterin <strong>de</strong>r Hospizbewegung<br />
Kärnten hat selbst einiges an Erfahrung vorzuweisen. „Wir<br />
begleiten Menschen während ihres letzten Lebensabschnitts<br />
und versuchen, die Tage, die ihnen noch bleiben, lebenswert<br />
zu gestalten“, erklärt Scheiring die Motivation <strong>de</strong>r Hospiz<br />
mitarbeiter. „Es ist gewiss nicht ganz einfach, Menschen zu<br />
fin<strong>de</strong>n, die sich freiwillig in <strong>de</strong>r Hospiz engagieren. Und doch<br />
treten oft einige an uns heran und wollen aktiv wer<strong>de</strong>n. Meist<br />
ist <strong>de</strong>r Beweggrund ein persönlicher, man hat selbst einen<br />
Freund o<strong>de</strong>r ein Familienmitglied sterben sehen. Allerdings ist<br />
es wichtig, dass die Hospizbegleitung nicht als Aufarbeitung<br />
<strong>de</strong>r eigenen Geschichte betrachtet wird, <strong>de</strong>swegen sollen<br />
Ehrenamtliche in <strong>de</strong>r Hospiz im letzten Jahr vor ihrem Einsatz<br />
keinen To<strong>de</strong>sfall in <strong>de</strong>r Familie gehabt haben“, so Scheiring.<br />
Neu organisiert: <strong>2011</strong> erfolgte organisatorisch eine Umstruk<br />
turierung. Die Hospizbetreuung wird nun zentral vom<br />
<strong>Diakonie</strong>Rektorat in Harbach aus koordiniert. „Die Umstellung<br />
wur<strong>de</strong> notwendig, da wir gewachsen sind. Mittlerweile haben<br />
wir gut 500 Mitglie<strong>de</strong>r, davon wer<strong>de</strong>n 150 regelmäßig aktiv“,<br />
erzählt Scheiring. Die Mitarbeiter <strong>de</strong>r Hospizbewegung<br />
arbeiten allesamt ehrenamtlich. Dabei leisten die freiwillig<br />
Engagierten Enormes: Allein <strong>2011</strong> wur<strong>de</strong>n 15.000<br />
Stun<strong>de</strong>n Freiwilligenarbeit in <strong>de</strong>r Hospizbewegung Kärnten, die<br />
übrigens als eigenständiger Verein gilt, jedoch in Kooperation<br />
mit <strong>de</strong>r <strong>Diakonie</strong> <strong>de</strong> <strong>La</strong> <strong>Tour</strong> agiert, verbucht. „Davon waren<br />
11.101 Stun<strong>de</strong>n reine Begleitungszeit.“<br />
Hospizmitarbeiter absolvieren keine Behör<strong>de</strong>nwege, Einkäufe<br />
o<strong>de</strong>r Ähnliches, dafür sind Heimhilfen zuständig. Jedoch wird<br />
bei Bedarf vernetzt: „Wir halten Adressen von Pflegeanbie<br />
tern und Sozialdiensten bereit, damit Betroffene und <strong>de</strong>ren<br />
Angehörige professionelle Unterstützung erhalten“, erklärt<br />
Scheiring.<br />
Eine Arbeit, die belastet?<br />
„Manchmal kann sie schon belastend sein, schließlich wird<br />
man dabei permanent mit <strong>de</strong>r eigenen Endlichkeit konfron<br />
tiert. Es ist aber gleichzeitig eine wun<strong>de</strong>rschöne Erfahrung,<br />
einen Menschen während seines letzten Lebensabschnitts zu<br />
begleiten. Viele Klienten haben das Bedürfnis, ihre Lebens<br />
geschichte aufzuarbeiten. Auch Glaubensfragen wer<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r<br />
Hospizbewegung sehr ernst genommen - <strong>de</strong>swegen stellen<br />
wir auf Wunsch gerne <strong>de</strong>n Kontakt mit einem Seelsorger her.<br />
4<br />
Bewohner <strong>de</strong>s Altenwohn- und Pflegeheims Maria Gail blicken auf ihr erstes<br />
Jahr im neuen Zuhause zurück. Einige von ihnen erhalten regelmäßig Besuch<br />
ehrenamtlicher Mitarbeiter. Die wur<strong>de</strong>n wie<strong>de</strong>rum im Jahr <strong>2011</strong> von <strong>de</strong>r<br />
EU-Kommission gewürdigt. Die Hospizbewegung Kärnten, eine Bewegung <strong>de</strong>r<br />
<strong>Diakonie</strong>, lebt ausschließlich vom Engagement Freiwilliger.<br />
Das Konfessionsübergreifen<strong>de</strong> ist uns jedoch sehr wichtig.<br />
Was aber in <strong>de</strong>r Arbeit auffällt ist, dass in <strong>de</strong>r letzten<br />
Lebensphase selbst jene, die sich Zeit ihres Lebens als<br />
Atheisten bezeichneten, sich irgen<strong>de</strong>ine Form <strong>de</strong>s Lebens<br />
danach vorstellen können“, erzählt Scheiring.<br />
Benefizkonzert: Im Oktober <strong>2011</strong> wur<strong>de</strong> ein großes Konzert zu<br />
Gunsten <strong>de</strong>r Hospizbewegung veranstaltet. „Es war mitunter<br />
eine Würdigung jener, die <strong>de</strong>n Kurs zur Hospizschulung<br />
absolviert haben - eine schöne Veranstaltung. Gut 150<br />
Besucher waren in <strong>de</strong>n Vel<strong>de</strong>ner Festsaal gekommen.“<br />
<strong>2011</strong> wur<strong>de</strong> übrigens auch die Erweiterung <strong>de</strong>r Hospizbe<br />
treuung beschlossen. Ab 2013 wer<strong>de</strong>n in Altenwohn und<br />
Pflegeheimen <strong>de</strong>r <strong>Diakonie</strong> <strong>de</strong> <strong>La</strong> <strong>Tour</strong> jeweils zwei Betten<br />
für Hospizbetreuung bereit stehen. „Da sind dann Pflege und<br />
palliative Betreuung inkludiert. Für Angehörige kann das schon<br />
eine Erleichterung sein, <strong>de</strong>nn die sind oft hoffnungslos über<br />
for<strong>de</strong>rt“, meint Scheiring.<br />
Die Grundschulungen zur Hospizbegleitung laufen seit <strong>2011</strong><br />
über die Aka<strong>de</strong>mie <strong>de</strong> <strong>La</strong> <strong>Tour</strong>. „Danach absolvieren die Mitarbeiter<br />
zunächst ein Praktikum. Am wichtigsten ist, dass die<br />
Ehrenamtlichen auf die Bedürfnisse <strong>de</strong>r Klienten sensi<br />
bilisiert wer<strong>de</strong>n. Im Vor<strong>de</strong>rgrund steht nicht <strong>de</strong>r Tod, son<strong>de</strong>rn<br />
das Leben! Und das soll auch im letzten Abschnitt lebenswert<br />
sein. Wenn es Tage gibt, an <strong>de</strong>nen <strong>de</strong>r Klient <strong>de</strong>n Wunsch zu<br />
Sterben äußert, soll man darauf eingehen und herausfin<strong>de</strong>n,<br />
was <strong>de</strong>n Menschen so <strong>de</strong>pressiv stimmt. Auch Sexualität und<br />
Zärtlichkeit wer<strong>de</strong>n immer mehr zum Thema. Dennoch ist je<strong>de</strong><br />
Begleitung an<strong>de</strong>rs.“<br />
Die Ehrenamtlichen finanzieren ihre Grundschulung (300 Euro)<br />
selbst - Supervision und Fortbildungen wer<strong>de</strong>n jedoch vom<br />
Verein getragen. Scheiring: „Natürlich kostet das etwas - aber<br />
wir als Gesellschaft müssen uns das leisten wollen!“<br />
Über 100 Menschen in <strong>de</strong>r <strong>Diakonie</strong><br />
<strong>de</strong> <strong>La</strong> <strong>Tour</strong> freiwillig im Einsatz<br />
Nicht nur in <strong>de</strong>r Hospizbegleitung wird ein hohes Maß an<br />
Freiwilligenarbeit verzeichnet. Auch in an<strong>de</strong>ren Bereichen <strong>de</strong>r<br />
<strong>Diakonie</strong> <strong>de</strong> <strong>La</strong> <strong>Tour</strong> sind Menschen ehrenamtlich im Einsatz<br />
- vor allem die Bewohner <strong>de</strong>r Altenwohn und Pflegeheime<br />
profitieren davon, aber auch in <strong>de</strong>n Bereichen <strong>de</strong>r Jugend<br />
wohlfahrt o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Behin<strong>de</strong>rtenarbeit fin<strong>de</strong>t das Engagement<br />
<strong>de</strong>r Ehrenamtlichen Anwendung.<br />
„Man darf auch nicht jene vergessen, die <strong>de</strong>n Kranken im
Spital Besuche abstatten o<strong>de</strong>r die, die im Bereich Pastorale<br />
Dienste tätig wer<strong>de</strong>n“, ergänzt Hubert Stotter, Rektor <strong>de</strong>r<br />
<strong>Diakonie</strong> <strong>de</strong> <strong>La</strong> <strong>Tour</strong>. „Etwa 100 Menschen engagieren<br />
sich in unserer Organisation freiwillig. Durch ihr Engagement<br />
beweisen Ehrenamtliche, dass sie um die Be<strong>de</strong>utung<br />
christlichsozialer Verantwortlung wissen“, so <strong>de</strong>r Rektor.<br />
„Sie erkennen, wie wichtig es ist, Menschen in verschie<strong>de</strong>nen<br />
Lebenssituationen zu begleiten und sie auf ihrem manchmal<br />
schwierigen Weg zu unterstützen.“<br />
Je<strong>de</strong>s Jahr wählt die Europäische Union ein politisches<br />
Thema, <strong>de</strong>m sie sich das ganze Jahr über mit Veranstaltungen,<br />
Konferenzen und gegebenenfalls mit konkreten Gesetzesini<br />
tiativen widmet. <strong>2011</strong> rief die EUKommission das Europäi<br />
sche Jahr <strong>de</strong>r Freiwilligentätigkeit aus. Organisationen aus<br />
ganz Europa erhielten dadurch die Möglichkeit zur Zusammenkunft<br />
und zum gegenseitigen Austausch.<br />
In <strong>de</strong>r <strong>Diakonie</strong> <strong>de</strong> <strong>La</strong> <strong>Tour</strong> zeichnet seit Jänner <strong>2011</strong> Walter<br />
Becker für <strong>de</strong>n Bereich „Ehrenamt“ verantwortlich. Zu seinen<br />
Aufgaben zählen unter an<strong>de</strong>rem die administrative Erfas<br />
sung <strong>de</strong>r ehrenamtlichen Helfer, die Klärung verschie<strong>de</strong>ner<br />
Bedingungen, Versicherungen beispielsweise, die Vernetzung<br />
zu an<strong>de</strong>ren Organisationen und intern die Begleitung <strong>de</strong>r<br />
verschie<strong>de</strong>nen Gemeinschaften sowie die Strukturierung von<br />
Fortbildungsangeboten für freiwillige Helfer.<br />
„Wir blicken auf ein erfolgreiches Jahr zurück. Das Jahr <strong>de</strong>r<br />
Freiwilligentätigkeit war eine sinnvolle und schöne Aktion und<br />
ich <strong>de</strong>nke schon, dass die Bevölkerung für die Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>s<br />
Ehrenamtes sensibilisiert wer<strong>de</strong>n konnte“, resümiert Becker.<br />
Zwei Wintergärten über drei Stockwerke<br />
und ganz viel Wohlfühlatmosphäre<br />
Es ist eine beson<strong>de</strong>re Stimmung, die im Altenwohn und<br />
Pflegeheim Maria Gail herrscht: Lichtdurchflutete Gänge, zwei<br />
riesige Wintergärten, die sich über drei Stockwerke ziehen,<br />
offene Küchen und Essbereiche, gemütliche Zimmer, indi<br />
viduell gestaltet, <strong>de</strong>nn in Maria Gail begrüßt man es, wenn<br />
Bewohner ihre Zimmer nach eigenem Geschmack einrichten,<br />
mit antiken Möbeln versehen, Bil<strong>de</strong>r aufhängen, die Kommo<strong>de</strong><br />
mit Handarbeiten <strong>de</strong>korieren ... Schon lange sind Einrich<br />
tungen für Menschen im Alter nicht mehr nur Heime, die auf<br />
Pflege reduziert sind und an Krankenhäuser erinnern. Neben<br />
<strong>de</strong>r bestmöglichen Betreuung und Pflege stehen vielmehr auch<br />
Wohnlichkeit und Wohlfühlen im Vor<strong>de</strong>rgrund.<br />
So auch in Maria Gail: Im Mai <strong>2011</strong> konnte das mo<strong>de</strong>rne<br />
Altenwohn und Pflegeheim offiziell eingeweiht wer<strong>de</strong>n.<br />
Bei strahlen<strong>de</strong>m Sonnenschein fan<strong>de</strong>n sich zahlreiche Gäste<br />
ein, um mit <strong>de</strong>n Bewohnern und Betreuern zu feiern.<br />
Das Betreuungsangebot in Maria Gail umfasst Platz für 81<br />
Menschen.<br />
Die Bewohner - auch jene mit Demenzerkrankungen - sollen<br />
ein möglichst selbstbestimmtes Leben führen.<br />
Für sein beson<strong>de</strong>res Ambiente und die gelungene architekto<br />
nische Umsetzungen wur<strong>de</strong> das Altenwohn und Pflegeheim<br />
Maria Gail beim<br />
<strong>La</strong>n<strong>de</strong>s<br />
architekturpreis<br />
Kärnten als einer<br />
von fünf Preis<br />
trägern ausge<br />
zeichnet. Damit<br />
wur<strong>de</strong> bewiesen,<br />
dass Qualität nicht<br />
automatisch mit<br />
hohen Kosten<br />
gleichzustellen ist: In intensiver Auseinan<strong>de</strong>rsetzung mit <strong>de</strong>m<br />
Projektmanagement <strong>de</strong>r <strong>Diakonie</strong> <strong>de</strong> <strong>La</strong> <strong>Tour</strong> und <strong>de</strong>r Leitung<br />
<strong>de</strong>s Fachbereiches „Menschen im Alter“ fand Architekt Dietger<br />
Wissounig auf i<strong>de</strong>ale Weise die Lösung, in einem großen Haus<br />
eine familiäre Atmosphäre mit viel Licht entstehen zu lassen.<br />
Beson<strong>de</strong>rs stolz ist man darauf, die Jury nicht mit Hilfe hö<br />
herer Baukosten beeindruckt zu haben, son<strong>de</strong>rn vielmehr mit<br />
einer lösungsorientierten Planung, in die alle Erfahrungen aus<br />
<strong>de</strong>m Fachbereich einflossen, verbun<strong>de</strong>n mit professionellem<br />
Baumanagement.<br />
PASTORALE DIENSTE<br />
Lukas Wagner blickt auf sein erstes Jahr als Leiter <strong>de</strong>r<br />
Pastoralen Dienste <strong>de</strong>r <strong>Diakonie</strong> <strong>de</strong> <strong>La</strong> <strong>Tour</strong> zurück. Im Einsatz ist <strong>de</strong>r<br />
Pfarrer häufig in Altenwohn- und Pflegeheimen o<strong>de</strong>r auch im Krankenhaus<br />
<strong>de</strong> <strong>La</strong> <strong>Tour</strong>, wo er mit Suchtpatienten arbeitet. Im Interview zieht<br />
<strong>de</strong>r Seelsorger eine erste Bilanz:<br />
Sie sind <strong>de</strong>r erste Leiter Pastoraler Dienste in <strong>de</strong>r <strong>Diakonie</strong> <strong>de</strong> <strong>La</strong> <strong>Tour</strong>.<br />
Eine Herausfor<strong>de</strong>rung, eine neu geschaffene Stelle anzutreten?<br />
Lukas Wagner: In gewisser Hinsicht schon. Wenn man als erster eine<br />
Stelle ausfüllt, die es vorher noch nicht gegeben hat, ist das mit einer<br />
gewissen Unsicherheit verbun<strong>de</strong>n, weil man nicht an die Arbeit eines<br />
Vorgängers anknüpfen kann. Gleichzeitig be<strong>de</strong>utet es jedoch auch eine<br />
spannen<strong>de</strong> Herausfor<strong>de</strong>rung. Bevor ich im Amt war, waren die Pastoralen<br />
Dienste Aufgabe <strong>de</strong>s Rektors. Nach<strong>de</strong>m die <strong>Diakonie</strong> <strong>de</strong> <strong>La</strong> <strong>Tour</strong> jedoch<br />
so stark gewachsen war, brauchte man jeman<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>r diese Aufgabe<br />
übernehmen konnte.<br />
Zu Ihren Aufgaben zählt auch die Seelsorge ...<br />
Wagner: Allerdings. An diesem Bereich habe ich beson<strong>de</strong>rs viel Freu<strong>de</strong>,<br />
weil dort eine meiner Stärken liegt. Durch die Seelsorge bin ich auch in die<br />
<strong>Diakonie</strong> hineingewachsen, <strong>de</strong>nn ich war schon acht Jahre bevor ich Leiter<br />
<strong>de</strong>r Pastoralen Dienste gewor<strong>de</strong>n bin, als Seelsorger in <strong>de</strong>r <strong>Diakonie</strong> tätig<br />
- und zwar im Krankenhaus <strong>de</strong> <strong>La</strong> <strong>Tour</strong>.<br />
Wie kann man sich Seelsorge in einer Klinik für Menschen mit<br />
Suchtproblematiken vorstellen?<br />
Wagner: Spannend und umfassend. Denn im Krankenhaus <strong>de</strong> <strong>La</strong> <strong>Tour</strong> bin<br />
ich in das therapeutische Team mit eingebun<strong>de</strong>n. Die Seelsorge ist ein<br />
Angebot, das unterschiedlich stark wahrgenommen wird. Häufig wer<strong>de</strong>n<br />
Themen wie Trauer o<strong>de</strong>r Schmerz besprochen, Gefühle, die beispielsweise<br />
mit Alkohol weggeschüttet wer<strong>de</strong>n. Auch das Thema „Schuld“ wird oft<br />
behan<strong>de</strong>lt. Bei <strong>de</strong>r Seelsorge kommt mir meine Erfahrung als Lebensbe<br />
rater zugute. Dadurch kann ich <strong>de</strong>n Dingen besser auf <strong>de</strong>n Grund gehen:<br />
Was geht in <strong>de</strong>m Menschen vor? Welche Gefühle regen sich in ihm?<br />
Was steckt hinter <strong>de</strong>r Sucht? Die Vernetzung mit <strong>de</strong>n Therapeuten ist<br />
wichtig, <strong>de</strong>nn es ist notwendig, sich auszutauschen. Dadurch kann <strong>de</strong>m<br />
Patienten besser geholfen wer<strong>de</strong>n. Innerhalb <strong>de</strong>s Teams herrscht natürlich<br />
strikte Schweigepflicht.<br />
Haben viele Patienten nicht auch Scheu davor, die Seelsorge in Anspruch<br />
zunehmen?<br />
Wagner: Es ist wichtig, ein nie<strong>de</strong>rschwelliges Angebot zu offerieren. Oft<br />
ergeben sich Gespräche zwischen Tür und Angel. Manchmal wer<strong>de</strong>n<br />
Patienten auch von Therapeuten zu mir geschickt.<br />
Wieviele Diakone gibt es eigentlich in <strong>de</strong>r <strong>Diakonie</strong> <strong>de</strong> <strong>La</strong> <strong>Tour</strong>?<br />
Wagner: Derzeit sind wir 13. Die Zusammenarbeit funktioniert gut. Dreimal<br />
im Jahr treffen wir uns zu einem Jour fixe, einmal jährlich haben wir einen<br />
Klausurtag. <strong>2011</strong> war unser großes Thema die Arbeit am Leitbild <strong>de</strong>r<br />
<strong>Diakonie</strong>. Dabei geht es um die Frage, wie das Diakonische in <strong>de</strong>r <strong>Diakonie</strong><br />
im Alltag zum Tragen kommt: durch Hilfestellungen, im Gespräch etc. Die<br />
<strong>Diakonie</strong> lebt aus <strong>de</strong>m christlichen Glauben heraus - das war ja auch die<br />
Intention <strong>de</strong>r Grün<strong>de</strong>r Ernst Schwarz und Elvine <strong>de</strong> <strong>La</strong> <strong>Tour</strong>; es geht darum,<br />
die Wür<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Menschen zu bewahren.<br />
Gera<strong>de</strong> in <strong>de</strong>r Arbeit mit Menschen in Altenwohn- und Pflegeheimen<br />
gibt es diakonisch viel zu tun. Lässt das Alter ein stärkeres Bedürfnis<br />
nach Religion aufkommen?<br />
Wagner: Es suchen sich schon einige gezielt ein Wohnheim <strong>de</strong>r Diako<br />
nie aus, weil sie Wert auf seelsorgerliche Begleitung, Gottesdienste o<strong>de</strong>r<br />
Begegnungen im christlichen Sinne legen. Wir begleiten <strong>de</strong>n Jahreskreis<br />
bewusst, feiern Weihnachten mit einer Krippe und nicht mit Santa Claus.<br />
Darauf legen viele Menschen Wert. Mit <strong>de</strong>m Alter dringt das Sterben<br />
natürlich auch in <strong>de</strong>n Vor<strong>de</strong>rgrund. Wenn es zu En<strong>de</strong> geht, wer<strong>de</strong>n wir,<br />
Kollege Franz Fröschl o<strong>de</strong>r ich, häufig von Pflegeteams angerufen. Wir<br />
versuchen <strong>de</strong>n Sterben<strong>de</strong>n und die Angehörigen zu unterstützen und<br />
bieten im Fall <strong>de</strong>s Ablebens eine Aussegnungsfeier an, im Zimmer <strong>de</strong>r<br />
verstorbenen Person o<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r Kapelle. Es ist ein Ritual, das <strong>de</strong>n ver<br />
storbenen Menschen würdigt, man führt mit ihm sozusagen in <strong>de</strong>r Gruppe<br />
ein letztes Gespräch. Dabei kommt es oft zu einer Nähe, die bei einem<br />
Begräbnis in dieser Form nicht möglich wäre.<br />
Bringt Sie die Arbeit - es geht ja doch oft um sehr schwierige Aspekte<br />
<strong>de</strong>s Menschseins - nicht auch an Ihre Grenzen?<br />
Wagner: Natürlich brauche ich auch persönliche stille Zeiten. Da muss<br />
ich dann die Bremse ziehen und bei meinen Freun<strong>de</strong>n und meiner Familie<br />
auftanken. Aber ich habe niemals das Gefühl, dass ich ein Einzelkämpfer<br />
bin - das ist ein ganz wichtiger Punkt. Das gute Miteinan<strong>de</strong>r bringt viel<br />
Freu<strong>de</strong> und Motivation. Beruflich kann ich mir eigentlich nichts Besseres<br />
vorstellen: Meine Arbeit erfüllt mich in gesun<strong>de</strong>m Maße. Damit bin ich<br />
wirklich privilegiert!<br />
6 7
MENSCHEN MIT<br />
BEHINDERUNG<br />
Im Fachbereich „Menschen mit Behin<strong>de</strong>rung“ kamen<br />
<strong>2011</strong> unter an<strong>de</strong>rem zwei Großprojekte zum Abschluss:<br />
Der Umbau <strong>de</strong>s Ateliers <strong>de</strong> <strong>La</strong> <strong>Tour</strong> sowie <strong>de</strong>r Neubau <strong>de</strong>s Wohnhauses<br />
De-<strong>La</strong>-<strong>Tour</strong>-Straße, bei<strong>de</strong> in Treffen. Einen großen Erfolg kann <strong>de</strong>r Fachbereich<br />
zu<strong>de</strong>m mit <strong>de</strong>m Projekt „Gartenhof“ in Waiern verzeichnen.<br />
Neues Zuhause für zahlreiche Klienten<br />
<strong>de</strong>r <strong>Diakonie</strong> <strong>de</strong> <strong>La</strong> <strong>Tour</strong> in Treffen<br />
Es sieht aus wie ein Lehmbau mit Holzverkleidung - groß und<br />
doch sehr heimelig, eingebettet in wun<strong>de</strong>rschöner <strong>La</strong>ge mit<br />
Blick auf Fel<strong>de</strong>r und Waldrand. Belebt ist das Gebäu<strong>de</strong>, or<br />
<strong>de</strong>ntlich sogar, obwohl es vor kurzem noch leer gestan<strong>de</strong>n ist.<br />
Mit <strong>de</strong>r neuen Umgebung verän<strong>de</strong>rt sich auch <strong>de</strong>r Alltag <strong>de</strong>r<br />
Bewohner, und zwar beträchtlich, <strong>de</strong>nn so haben sie noch nie<br />
gewohnt: betreut und doch eigenständig, mit großen Ba<strong>de</strong>zim<br />
mern und voll ausgestatteter Küche. „Als wir vom Umzug ge<br />
hört haben, war das schon sehr aufregend“, erzählt Bewohner<br />
Andreas Gergely. „Aber es ist richtig schön gewor<strong>de</strong>n!“<br />
Seit November <strong>2011</strong> bewohnt Gergely eine <strong>de</strong>r sechs Grup<br />
pen <strong>de</strong>s Wohnhauses De<strong>La</strong><strong>Tour</strong>Straße in Treffen. Sein<br />
Leben ist seither stärker von Autonomie geprägt, <strong>de</strong>nn die<br />
neue Wohnform bringt viel mehr Selbstbestimmung mit sich.<br />
Teamleiterin Doris Bergner: „Das fängt bei schlichten Dingen<br />
an wie damit, dass nun in <strong>de</strong>r Gruppe über <strong>de</strong>n wöchentlichen<br />
Menüplan bestimmt wer<strong>de</strong>n kann. Früher wur<strong>de</strong> das Essen<br />
von <strong>de</strong>r Zentralküche geliefert - da war man natürlich an die<br />
fixen Speisen gebun<strong>de</strong>n -, nun können die Bewohner selbst<br />
entschei<strong>de</strong>n, was sie essen wollen. Im alten Wohnheim gab es<br />
für 19 Leute nur einen Aufenthaltsraum. Klar wur<strong>de</strong> da ums<br />
Fernsehprogramm gestritten. In <strong>de</strong>r Früh brach oft Hektik aus,<br />
weil sich alle ein Minibad teilen mussten. Jetzt gibt es pro<br />
Einheit, in <strong>de</strong>r jeweils sechs Leute zusammen wohnen, ein<br />
großes, behin<strong>de</strong>rtengerechtes Ba<strong>de</strong>zimmer.“<br />
Die neuen Spezialbä<strong>de</strong>r ermöglichen Menschen, die mit kör<br />
perlicher Beeinträchtigung leben, entsprechen<strong>de</strong> Pflege.<br />
Barrierefrei sind alle Wohnungen.<br />
Neu in Treffen ist auch, dass Männer und Frauen zusammen<br />
wohnen, <strong>de</strong>nn vor <strong>de</strong>m Umzug herrschte Geschlechtertren<br />
nung. Auch <strong>de</strong>r Haushalt wird fortan gemeinsam geführt.<br />
Die Hilfe im Haushalt sowie die gegenseitige Unterstützung<br />
<strong>de</strong>r Bewohner ist beson<strong>de</strong>rs sinnvoll, wie Fachbereichsleiter<br />
Michael Mellitzer erklärt:<br />
„Es ist gut, wenn es Bewohner gibt, die verschie<strong>de</strong>ne Tätig<br />
keiten ausüben können, dadurch wer<strong>de</strong>n soziale Kompetenzen<br />
geför<strong>de</strong>rt.“ Freuen dürfen sich die Bewohner <strong>de</strong>s Wohnhauses<br />
De<strong>La</strong><strong>Tour</strong>Straße übrigens auch auf <strong>de</strong>n weiteren „Aus<br />
bau“ - Streichelzoo, Schaukel und Trampolin sollen bald die<br />
Wohnanlage ergänzen.<br />
Gemüse aus <strong>de</strong>m „Gartenhof“ -<br />
schmackhaft und erstklassig<br />
Schattiger Wald, fruchtbare Wiesen und ein Bach, <strong>de</strong>r sich<br />
durchs Gelän<strong>de</strong> schlängelt: ein landwirtschaftliches Juwel,<br />
das seinesgleichen sucht ...<br />
Das haben auch die Initiatoren <strong>de</strong>s Projekts „Gartenhof“ in<br />
Waiern erkannt - <strong>2011</strong> wur<strong>de</strong> mit <strong>de</strong>r Gemüseproduktion<br />
gestartet. Bereits in <strong>de</strong>r ersten Saison konnten große Erfolge<br />
verzeichnet wer<strong>de</strong>n: Versorgt wer<strong>de</strong>n <strong>Diakonie</strong>Küchen aber<br />
auch „ab Hof“ wird verkauft.<br />
Peter Compen, Heinz Milautz und Christina Rie<strong>de</strong>lNi<strong>de</strong>tzky<br />
vom DavidZentrum in Waiern arbeiten schon seit einiger Zeit<br />
an <strong>de</strong>m Projekt, das <strong>2011</strong> endlich umgesetzt wer<strong>de</strong>n konnte.<br />
Nach und nach soll nun <strong>de</strong>r Ausbau folgen: Als spezielles<br />
Arbeitsangebot bietet <strong>de</strong>r „Gartenhof“ Menschen mit Behin<strong>de</strong><br />
rung einen Arbeitsplatz mit Freiraum, Bewegungsmöglichkeit,<br />
körperlicher Auslastung und räumlicher Weite. Im klassischen<br />
Werkstattbereich mit vorwiegend sitzen<strong>de</strong>r Tätigkeit sind die<br />
Arbeitsbedingungen an<strong>de</strong>rs - eben nicht i<strong>de</strong>al für je<strong>de</strong>n.<br />
Zum Gemüseanbau, <strong>de</strong>r durch <strong>de</strong>n „ab Hof“Verkauf auch zur<br />
Integration <strong>de</strong>r Beschäftigten in die Gesellschaft beiträgt, soll<br />
in Zukunft auch eine kleinstrukturierte Tierhaltung kommen.<br />
Die Betreuung und Pflege <strong>de</strong>r Tiere för<strong>de</strong>rt das Verantwor<br />
tungsbewusstsein <strong>de</strong>r Klienten und ermöglicht <strong>de</strong>n Aufbau<br />
von emotionalen Bindungen. Steile Hänge sollen von Schafen,<br />
Ziegen und Pfer<strong>de</strong>n abgegrast wer<strong>de</strong>n. Die Pfer<strong>de</strong> sollen auch<br />
für hippotherapeutische Angebote genutzt wer<strong>de</strong>n.<br />
Die grobe Arbeit auf <strong>de</strong>n Fel<strong>de</strong>rn wird mit Maschinen be<br />
werkstelligt - das Hegen und Pflegen und die Ernte geschieht<br />
jedoch durch Menschenhand und bietet <strong>de</strong>n Beschäftigten<br />
wertvolle und sinnstiften<strong>de</strong> Arbeit, die sich durch körperliche<br />
Betätigung an <strong>de</strong>r frischen Luft und sichtbare Erfolgserlebnis<br />
se positiv auf die seelische Gesundheit auswirkt.<br />
Lichtdurchflutetes Atelier als i<strong>de</strong>aler<br />
Arbeitsplatz für die Treffener Künstler<br />
Lichtdurchflutete Räume und Künstler voller kreativem Ta<br />
tendrang: Es ist ein beson<strong>de</strong>rer Ort, das Atelier <strong>de</strong> <strong>La</strong> <strong>Tour</strong><br />
in Treffen. Schon <strong>de</strong>r erste Blick auf das renovierte Gebäu<strong>de</strong><br />
zieht Besucher in Bann, <strong>de</strong>nn bereits die Fassa<strong>de</strong> selbst er<br />
strahlt als Kunstwerk. Am 28. Oktober <strong>2011</strong> wur<strong>de</strong> das Atelier,<br />
eines <strong>de</strong>r ältesten für Menschen mit Behin<strong>de</strong>rung, in neuer<br />
8 9
Gestalt eröffnet - Rektor Hubert Stotter freut sich sicht<br />
lich über <strong>de</strong>n Erfolg <strong>de</strong>s Großprojekts: „Beson<strong>de</strong>rer Dank gilt<br />
<strong>de</strong>m <strong>La</strong>nd Kärnten und <strong>de</strong>r Aktion Licht ins Dunkel“, erklärt<br />
er. „Ohne die Unterstützung <strong>de</strong>r vielen Spen<strong>de</strong>r von Licht<br />
ins Dunkel hätte die Renovierung in dieser gelungenen Form<br />
sicher nicht erfolgen können.“<br />
Den Umbau dringend erfor<strong>de</strong>rlich machten unter an<strong>de</strong>rem <strong>de</strong>r<br />
nicht barrierefreie Eingangsbereich und die nicht behin<br />
<strong>de</strong>rtengerechten Sanitäranlagen. Notwendig war auch die<br />
Schaffung <strong>de</strong>s dringend benötigten Platz für Archivierungs<br />
schränke. Das erneuerte Atelier ermöglicht <strong>de</strong>n Künstlern nun<br />
endlich i<strong>de</strong>ale Arbeitsbedingungen.<br />
Vor über dreißig<br />
Jahren entstand die<br />
Kunstwerkstatt, resul<br />
tierend aus Willi<br />
bald <strong>La</strong>ssenbergers<br />
Lei<strong>de</strong>nschaft zum<br />
Zeichnen und Malen.<br />
Mittlerweile arbeiten<br />
zehn Künstlerin<br />
nen und Künstler im<br />
Atelier, zwei davon als<br />
Holzbildhauer.<br />
„Als Künstler wer<strong>de</strong>n bei uns diejenigen <strong>de</strong>finiert, die neben<br />
Talent und Können auch Kreativität, Einfallsreichtum und eine<br />
gewisse Kontinuität im künstlerischen Schaffen beweisen. Ein<br />
gelungenes Werk allein reicht nicht aus, das wäre ein Zu<br />
fallstreffer“, so Atelierleiterin Christine Stotter, die auch für<br />
das Kunstmanagement und die Leitung <strong>de</strong>r Galerie <strong>de</strong> <strong>La</strong> <strong>Tour</strong><br />
(siehe unten und Interview S. 11) verantwortlich zeichnet.<br />
Christine Stotter - Hintergrundgedanken zur Galerie und<br />
<strong>de</strong>m Kunstmanagement: „Die I<strong>de</strong>e <strong>de</strong>r Eröffnung und Führung<br />
einer Galerie wur<strong>de</strong> aus <strong>de</strong>m Wunsch heraus geboren, Werke<br />
von Menschen mit einer Beeinträchtigung, die als Künstler<br />
arbeiten, vermehrt einer größeren Öffentlichkeit zugänglich zu<br />
machen. Also ohne <strong>de</strong>m Atelier <strong>de</strong> <strong>La</strong> <strong>Tour</strong> gäbe es die Galerie<br />
<strong>de</strong> <strong>La</strong> <strong>Tour</strong>, die im Sommer 2003 eröffnet wur<strong>de</strong>, nicht. Die<br />
Galerie <strong>de</strong> <strong>La</strong> <strong>Tour</strong> wird das ganze Jahr über bespielt.<br />
Künstler aus <strong>de</strong>m Atelier <strong>de</strong> <strong>La</strong> <strong>Tour</strong>, aus Ateliers und Werk<br />
stätten aus Österreich und an<strong>de</strong>ren Län<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>r Welt sowie<br />
„externe“ Künstler stellen aus.<br />
Daraus ergibt sich die Notwendigkeit eines erweiterten Kunst<br />
managements. Es ist eine Schnittstelle zwischen <strong>de</strong>r Arbeit,<br />
die im Atelier vonstattengeht und <strong>de</strong>r „Außenwelt“.<br />
Es geht dabei auch um viel Administration wie Archivierung<br />
<strong>de</strong>r Werke und <strong>de</strong>r damit zusammenhängen<strong>de</strong>n Arbeit, <strong>de</strong>r<br />
Organisation und Zusammenstellung von Ausstellungen im In<br />
und Ausland und somit <strong>de</strong>n Kontakt mit an<strong>de</strong>ren Galeristen<br />
und Künstlern, <strong>de</strong>r Teilnahme an Wettbewerben auf nationaler<br />
und internationaler Ebene, die Durchführung verschie<strong>de</strong>ner<br />
Projekte, die damit verbun<strong>de</strong>ne Kommunikation nach innen<br />
und außen, die Organisation und Erstellung von Drucksorten<br />
wie Kunstkalen<strong>de</strong>rn, Katalogen bis hin zu Postkarten, Bil<br />
lets, Verhandlungen mit Druckereien, Sponsorensuche, Kontakt<br />
zur Presse. Ein sehr breitgefächertes und interessantes<br />
Arbeitsgebiet.“<br />
Neue Tagesstruktur für Menschen<br />
mit Autismus<br />
In speziellen Wohngruppen <strong>de</strong>s Köraus, einem Wohnhaus für<br />
Menschen mit Behin<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r <strong>Diakonie</strong> <strong>de</strong> <strong>La</strong> <strong>Tour</strong>, leben<br />
jeweils acht Menschen mit autistischer Wahrnehmungsstö<br />
rung. Früher mussten die Wohnräumlichkeiten auch für das<br />
tagesstrukturieren<strong>de</strong> Angebot genutzt wer<strong>de</strong>n, im Mai <strong>2011</strong><br />
wur<strong>de</strong>n jedoch Arbeit und Wohnen für einen Teil <strong>de</strong>r Bewohner<br />
getrennt.<br />
„Für die Betreuer, aber auch die Klienten be<strong>de</strong>utet das eine<br />
enorme Entlastung. Die Klienten haben nun die Möglichkeit,<br />
sich mit an<strong>de</strong>ren außerhalb ihrer Wohngruppe auszutauschen<br />
und vermehrt Normalität zu leben“, erklärt Sylvia Röckel,<br />
Leiterin <strong>de</strong>r Tagesstrukur.<br />
Zur För<strong>de</strong>rung zählen kognitives Training (erlernte Fähigkei<br />
ten sollen nicht verloren gehen, son<strong>de</strong>rn ausgebaut wer<strong>de</strong>n),<br />
Wahrnehmungsschulungen (Stimulationen <strong>de</strong>r verschie<strong>de</strong>nen<br />
Sinne), Sport, kreatives Gestalten o<strong>de</strong>r die Erlebnispädagogik.<br />
„Für unsere Klienten be<strong>de</strong>utet diese gezielte För<strong>de</strong>rung in <strong>de</strong>r<br />
Tat Arbeit, <strong>de</strong>nn eine bewusste Auseinan<strong>de</strong>rsetzung mit <strong>de</strong>r<br />
Umwelt fällt Menschen mit schwerer autistischer Wahrneh<br />
mungsproblematik sehr schwer“, erklärt Röckel.<br />
Mit <strong>de</strong>m Training im Rahmen eines strukturierten Tagesablaufs<br />
sollen <strong>de</strong>n Klienten größtmögliche Selbständigkeit vermittelt<br />
und Ängste abgebaut wer<strong>de</strong>n.<br />
KUNST - GALERIE DE LA TOUR<br />
Zehn unter Vertrag stehen<strong>de</strong> Künstler arbeiten täglich im Atelier <strong>de</strong> <strong>La</strong><br />
<strong>Tour</strong> in Treffen - eines <strong>de</strong>r ältesten Ateliers für Menschen mit Behin<strong>de</strong>rung.<br />
Ihre Werke wer<strong>de</strong>n regelmäßig in <strong>de</strong>r Klagenfurter Galerie <strong>de</strong> <strong>La</strong><br />
<strong>Tour</strong> präsentiert. Zu<strong>de</strong>m zeigt die Galerie immer wie<strong>de</strong>r Ausstellungen<br />
renommierter internationaler Künstler. Kuratorin Christine Stotter gibt<br />
im Interview Einblick in die Arbeit <strong>de</strong>s Kunstmarketings:<br />
Wie viele Ausstellungen organisieren und kuratieren Sie im Jahr?<br />
Christine Stotter: Durchschnittlich 15 Ausstellungen. <strong>2011</strong> waren es<br />
allerdings nur 14. Unsere Ressourcen waren an<strong>de</strong>rweitig gebun<strong>de</strong>n, da wir<br />
wegen <strong>de</strong>r Renovierung <strong>de</strong>r alten Werkstatt vorübergehend in ein an<strong>de</strong>res<br />
Gebäu<strong>de</strong> übersie<strong>de</strong>ln mussten und nach Fertigstellung <strong>de</strong>r Umbauarbeiten<br />
die Umsie<strong>de</strong>lung ins neue Atelier zu bewältigen hatten.<br />
Warum ist die Galerie <strong>de</strong> <strong>La</strong> <strong>Tour</strong> sowohl eine Plattform für Menschen<br />
mit Behin<strong>de</strong>rung, ihre Arbeiten zu zeigen, als auch eine Ausstellungsmöglichkeit<br />
für nichtbehin<strong>de</strong>rte Künstler?<br />
Stotter: Bei <strong>de</strong>r Kunst geht es nicht darum, ob es Kunst von Menschen mit<br />
Behin<strong>de</strong>rung ist o<strong>de</strong>r nicht. Es geht allein um Kunst. Um das zu ver<br />
<strong>de</strong>utlichen, zielt das Konzept <strong>de</strong>r Galerie auf Ausstellungen mit diversen<br />
Künstlern. Für die Künstler aus <strong>de</strong>m Atelier <strong>de</strong> <strong>La</strong> <strong>Tour</strong> geht es aber zu<strong>de</strong>m<br />
auch um Integration und zwar nicht im Sinne von Angleichung an z. B.<br />
zeitgenössische Ausdrucksformen o<strong>de</strong>r bestimmte stilistische Anpassung<br />
<strong>de</strong>r Kunst, das hat hier nichts verloren – gera<strong>de</strong> in <strong>de</strong>r Kunst ist „Un<br />
terscheidung“ angesagt -, son<strong>de</strong>rn um die Möglichkeit <strong>de</strong>r Teilhabe am<br />
kulturellen Geschehen, sowie je<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re Künstler auch daran teilnimmt<br />
und um die Möglichkeit <strong>de</strong>r Auseinan<strong>de</strong>rsetzung mit an<strong>de</strong>ren Künstlern.<br />
Die Galerie <strong>de</strong> <strong>La</strong> <strong>Tour</strong> ist ein Ort <strong>de</strong>r Kommunikation, <strong>de</strong>s Austausches und<br />
<strong>de</strong>r Inspiration sowohl für die Künstler als natürlich auch <strong>de</strong>m interes<br />
sierten Rezipienten. Im südlichen Raum Österreichs hat sich die Galerie<br />
jedoch unter an<strong>de</strong>rem auch als Galerie für die sogenannte „art brut“ o<strong>de</strong>r<br />
„outsi<strong>de</strong>r art“ etabliert.<br />
Nach welchen Kriterien wählen Sie die Künstler aus?<br />
Stotter: Die Frage ist nicht leicht zu beantworten. Es geht hier natürlich<br />
einerseits um das Werk, an<strong>de</strong>rerseits aber auch um die Auseinan<strong>de</strong>r<br />
setzung mit <strong>de</strong>m Künstler und seinen Arbeiten. Was möchte <strong>de</strong>r Künstler<br />
aussagen? Wie setzt er dies um? Passt die Arbeit in unser Ausstellungs<br />
konzept? Und gleichzeitig spielt auch immer eine subjektive Wahrnehmung<br />
mit, die einhergeht mit persönlichem Empfin<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>m Berührtsein und<br />
Staunen.<br />
Was braucht es, um eine Galerie zu führen?<br />
Stotter: Unbedingt Neugier<strong>de</strong>. Neugier<strong>de</strong> auf Neues und Ungewohntes, das<br />
Hinterfragen nach <strong>de</strong>m, was sich unter <strong>de</strong>r Oberfläche befin<strong>de</strong>t. Es braucht<br />
die Fähigkeit <strong>de</strong>s Sichbewegens in Zwischenwelten. Es braucht die Lust<br />
<strong>de</strong>s Schauens und <strong>de</strong>s Gestaltens. Neben <strong>de</strong>r vielen Organisation, <strong>de</strong>m<br />
Denken in wirtschaftlichen Belangen und an<strong>de</strong>ren Notwendigkeiten sind<br />
es die Neugier<strong>de</strong> und das Interesse für die Arbeit, die ausschlaggebend<br />
sind. Aber ich <strong>de</strong>nke, das gilt für viele an<strong>de</strong>re Tätigkeiten auch.<br />
Welchen Stellenwert sollte Kunst in <strong>de</strong>r Gesellschaft haben?<br />
Stotter: Kunst hat von jeher zum Menschsein gehört, wenn auch <strong>de</strong>r<br />
Kunstbegriff sich immer wie<strong>de</strong>r verän<strong>de</strong>rt hat und verän<strong>de</strong>rt. Kunst ist<br />
etwas, was <strong>de</strong>n Menschen inspiriert, ob das ein Bild, ein Buch, ein<br />
Theater o<strong>de</strong>r Musikstück ist. Erst durch emotionales Berührtsein wird<br />
<strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>n bereitet für eine intellektuelle Auseinan<strong>de</strong>rsetzung. Das heißt,<br />
Kunst kann Kreativität anregen und die Auseinan<strong>de</strong>rsetzung mit sich und<br />
<strong>de</strong>r Umwelt för<strong>de</strong>rn. Somit kann <strong>de</strong>r Stellenwert <strong>de</strong>r Kunst in unserer von<br />
Konsum geprägten Gesellschaft nicht hoch genug geschätzt wer<strong>de</strong>n.<br />
Ihre Highlights <strong>2011</strong>? Gab es beson<strong>de</strong>re Herausfor<strong>de</strong>rungen?<br />
Stotter: Neben vielen interessanten Ausstellungen und Projekten war si<br />
cherlich die Ausstellung in Fresach im Rahmen <strong>de</strong>r <strong>La</strong>n<strong>de</strong>sausstellung ein<br />
beson<strong>de</strong>res Ereignis. Es gab zu<strong>de</strong>m eine Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>m Ca<br />
rinthischen Sommer. Die Künstler aus <strong>de</strong>m Atelier <strong>de</strong> <strong>La</strong> <strong>Tour</strong> stellten sich<br />
einem bestimmten Text und erarbeiteten diesen. Die dazu entstan<strong>de</strong>nen<br />
Werke wie<strong>de</strong>rum inspirierten verschie<strong>de</strong>ne Komponisten. Uraufführungen<br />
gab es sodann seitens <strong>de</strong>s Carinthischen Sommers im Sommer <strong>2011</strong>.<br />
Die Herausfor<strong>de</strong>rung bestand darin, die Arbeiten <strong>de</strong>r Künstler in <strong>de</strong>n<br />
verschie<strong>de</strong>nsten Techniken und Formaten als Gesamtwerk und als eine<br />
Einheit zu konzipieren und in <strong>de</strong>r Fresacher Kirche zu präsentieren.<br />
Ein weiterer Höhepunkt war die Teilnahme und Ausstellung bei <strong>de</strong>r Kunst<br />
messe „2x2 Forum für Outsi<strong>de</strong>r Art“ in Münster, wo <strong>de</strong>n Arbeiten unserer<br />
Künstler großes Interesse entgegengebracht wur<strong>de</strong> und die sogar zum<br />
Ankauf von Arbeiten seitens eines Museums führte. Und ein ganz beson<br />
<strong>de</strong>res Ereignis war die Eröffnung <strong>de</strong>s neu renovierten Ateliers im Oktober<br />
mit einer Ausstellung in <strong>de</strong>n neuen Räumlichkeiten.<br />
Die Arbeiten <strong>de</strong>s Ateliers <strong>de</strong> <strong>La</strong> <strong>Tour</strong> fin<strong>de</strong>n auch international Anerkennung.<br />
Weshalb sind solche Erfolge so wichtig?<br />
Stotter: Zwei Ausstellungen gab es in Wien und eine im Kunsthaus Kannen<br />
in Münster, Deutschland. Im Jahr zuvor war Christoph E<strong>de</strong>r nominiert für<br />
INSITA in Bratislava. Erfolge sind wichtig: Sie honorieren nicht nur die<br />
Leistungen, die erbracht wer<strong>de</strong>n, son<strong>de</strong>rn sind auch in gesellschafts<br />
politischer Hinsicht relevant. Denn sie zeigen, dass Menschen in einer<br />
schwierigen Ausgangslage Großartiges erbringen können, wenn ihr Talent<br />
ent<strong>de</strong>ckt, geför<strong>de</strong>rt und gelebt wer<strong>de</strong>n kann. Sie führen uns weg von<br />
einem <strong>de</strong>fizitorientierten hin zu einem ressourcenorientierten Denken. So<br />
sind sie in dieser Weise auch Mutmacher für die Gesellschaft.<br />
10 11
BILDUNG<br />
30 Jahre sinnstiften<strong>de</strong> Berufsausbildung in Waiern: Zum Jubiläum gab’s<br />
eine Enquete und <strong>de</strong>n ersten SOB-Ball. In Klagenfurt freuen sich die<br />
Schüler <strong>de</strong>r Lernraum-Montessorischule <strong>de</strong> <strong>La</strong> <strong>Tour</strong> seit Herbst <strong>2011</strong><br />
über zweisprachigen Unterricht. Und auch die Fortbildungsinstitution<br />
Aka<strong>de</strong>mie <strong>de</strong> <strong>La</strong> <strong>Tour</strong> blickt auf ein ereignisreiches Jahr zurück.<br />
Sinnstiften<strong>de</strong>r Beruf für Generalisten:<br />
30 Jahre SOB<br />
Als Lehrgang, <strong>de</strong>r wegen <strong>de</strong>s dringen<strong>de</strong>n Bedarfs an geschul<br />
tem Fachpersonal entstand, war <strong>de</strong>r „Lehrgang für Behin<br />
<strong>de</strong>rtenarbeit für Berufstätige“ <strong>de</strong>r Beginn <strong>de</strong>r heutigen SOB,<br />
Schule für Sozialbetreuungsberufe <strong>de</strong>r <strong>Diakonie</strong> <strong>de</strong> <strong>La</strong> <strong>Tour</strong>.<br />
<strong>2011</strong> feierte die Schule ihr 30jähriges Bestehen. Schon im<br />
ersten Ausbildungsjahr, 1981, war die Ausbildung für Berufs<br />
tätige gedacht, die bereits im Sozialbereich arbeiten.<br />
„Der Lehrgang dauerte damals nur drei Semester“, erzählt<br />
Martin Hil<strong>de</strong>brandt, Direktor <strong>de</strong>r SOB. „Zu Beginn gab es<br />
eine Klasse. Heute haben wir neun Klassen, die Ausbildung<br />
dauert zwei bis vier Jahre, abhängig davon, ob man sich für<br />
<strong>de</strong>n FachSozialbetreuer o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n DiplomSozialbetreuer<br />
entschei<strong>de</strong>t.“<br />
Der Erfahrungsschatz <strong>de</strong>r vergangenen drei Jahrzehnte zeigt,<br />
dass die starke Einbindung <strong>de</strong>r Praxis <strong>de</strong>n Erfolg am Arbeits<br />
platz sichert: „Es wird kaum noch jemand ohne einschlägige<br />
Ausbildung aufgenommen. Mit einem Abschluss sind die Job<br />
aussichten gut“, so Hil<strong>de</strong>brandt. Der Bedarf an Pflegepersonal<br />
steige zu<strong>de</strong>m permanent an.<br />
Neben <strong>de</strong>m Bereich <strong>de</strong>r Behin<strong>de</strong>rtenbetreuung bietet die SOB<br />
auch die Bereiche Behin<strong>de</strong>rtenarbeit und Altenarbeit an. „Der<br />
Unterschied zwischen Behin<strong>de</strong>rtenbetreuung und arbeit be<br />
steht darin, dass in <strong>de</strong>r Behin<strong>de</strong>rten und Altenarbeit auch die<br />
Pflegeausbildung integriert ist“, erklärt <strong>de</strong>r Direktor.<br />
Spezialisierung sei keine vonnöten: „Es ist eine Ausbil<br />
dung für Generalisten. Wir legen die Basis für ganzheitliche<br />
Begleitung von Menschen, die in irgen<strong>de</strong>iner Form Assistenz<br />
brauchen, unterrichten eine Vielfalt an Gegenstän<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>nn es<br />
muss ein ganzheitlicher Zugang bestehen. Wenn beispiels<br />
weise ein Schlaganfallpatient nicht sprechen kann, muss <strong>de</strong>r<br />
Betreuer das Bedürfnis <strong>de</strong>s Klienten erkennen können.“<br />
Ballpremiere: Gefeiert wur<strong>de</strong> das 30JahrJubiläum bei<br />
einer Enquette, wo über die Entwicklung von Sozialberufen<br />
diskutiert wur<strong>de</strong> und im Rahmen <strong>de</strong>s ersten Schulballs <strong>de</strong>r<br />
SOB, <strong>de</strong>r im Juni <strong>2011</strong> über die Bühne ging.<br />
Das Motto seit <strong>2011</strong>: Zwei Sprachen,<br />
mehr Möglichkeiten<br />
Ein ambitioniertes Vorhaben wur<strong>de</strong> in <strong>de</strong>r Klagenfurter Mon<br />
tessorischule <strong>de</strong> <strong>La</strong> <strong>Tour</strong> (auch als „Lernraum“ bekannt) <strong>2011</strong><br />
umgesetzt: Seit Herbst wer<strong>de</strong>n die Schüler zweisprachig un<br />
terrichtet - Englisch und Deutsch dienen dabei gleichwertig<br />
als Umgangs und Arbeitssprache.<br />
„Es besteht große Nachfrage nach zweisprachigem Unter<br />
richt“, erzählt Doris TrattnigSax, Leiterin <strong>de</strong>s Lernraums.<br />
„Unsere Schülerzahlen steigen an, gera<strong>de</strong> jetzt, wo wir<br />
bilingualen Unterricht anbieten. Dass zwei Sprachen auch<br />
mehr Möglichkeiten be<strong>de</strong>uten, wird vielen Eltern immer mehr<br />
bewusst.“<br />
Unterrichtet wird nach <strong>de</strong>r Immersionsmetho<strong>de</strong>.<br />
„Immersion be<strong>de</strong>utet Eintauchen in eine Sprache, nachemp<br />
fun<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Art, wie wir unsere Muttersprache sprechen ler<br />
nen“, erläutert TrattnigSax. „Unsere Englischlehrer sind<br />
Native Speaker amerikanischer, südafrikanischer o<strong>de</strong>r<br />
britischer Herkunft. Sie unterhalten sich mit <strong>de</strong>n Kin<strong>de</strong>rn<br />
auf Englisch - und die machen nach kleinen anfänglichen<br />
Unsicherheiten im Eiltempo Fortschritte und haben sichtlich<br />
Freu<strong>de</strong> an <strong>de</strong>r Zweisprachigkeit.“<br />
Die Umsetzung <strong>de</strong>s bilingualen Konzepts habe am Anfang eine<br />
Herausfor<strong>de</strong>rung be<strong>de</strong>utet, so die Direktorin weiter, „aber es<br />
hat sich schnell herausgestellt, dass die zweite Sprache und<br />
die Erweiterung <strong>de</strong>s Teams kein Hin<strong>de</strong>rnis darstellen.“<br />
Vokabeln wer<strong>de</strong>n nicht in Hefte geschrieben und auswendig<br />
gelernt, neue Wörter fügen sich wie selbstverständlich durch<br />
<strong>de</strong>n alltäglichen Sprachgebrauch ein. In Gruppenarbeiten<br />
wer<strong>de</strong>n englische Bücher gelesen, Worksheets durchgenom<br />
men o<strong>de</strong>r Lie<strong>de</strong>r und Gedichte einstudiert.<br />
So zeigten sich die Schüler von <strong>de</strong>n Abenteuern <strong>de</strong>s „Gruffa<br />
lo“, von „Winni the witch“, „Fred and Ted“ und zu Weihnach<br />
ten vom „Jinglebell Rock“ begeistert.<br />
Die Kin<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r dritten und vierten Klasse bauten ihre Eng<br />
lischkenntnisse zu<strong>de</strong>m in Rollenspielen und durch das Lesen<br />
von Büchern, wie „The Little Critters“ o<strong>de</strong>r „Clifford The Big<br />
Red Dog“, die sprachlich durchaus eine Herausfor<strong>de</strong>rung<br />
be<strong>de</strong>uteten, aus.<br />
Mit <strong>de</strong>m Projekt wer<strong>de</strong>n neue Wege beschritten: Bisher gab es<br />
noch keine bilinguale MontessoriVolksschule in Österreich.<br />
Die <strong>Diakonie</strong> <strong>de</strong> <strong>La</strong> <strong>Tour</strong> wird in Zukunft verstärkt mehrspra<br />
chigen Unterricht anbieten, <strong>de</strong>nn ab <strong>de</strong>m Schuljahr 2012/13<br />
wird das Projekt auf das MontessoriBildungszentrum in<br />
Treffen ausgeweitet - profitieren können Schüler <strong>de</strong>r ersten<br />
bis zur achten Schulstufe.<br />
12 13
Neu im Programm <strong>de</strong>r Aka<strong>de</strong>mie <strong>de</strong> <strong>La</strong><br />
<strong>Tour</strong>: Psychologische Fortbildungen<br />
Die Aka<strong>de</strong>mie <strong>de</strong> <strong>La</strong> <strong>Tour</strong> bietet Fort und Weiterbildungen in<br />
<strong>de</strong>n Bereichen Alten und Krankenpflege, Behin<strong>de</strong>rtenhilfe,<br />
Berufliche Integration, Jugendwohlfahrt und Reformpädagogik<br />
an. Neben diesen bisher schon bestehen<strong>de</strong>n Fortbildungsbe<br />
reichen wur<strong>de</strong> das Angebot <strong>2011</strong> um einen weiteren Themen<br />
kreis erweitert: die psychologischen Themen.<br />
Dabei han<strong>de</strong>lt es sich einerseits um Seminare, die für alle<br />
Interessierten offen sind, an<strong>de</strong>rerseits um solche, die speziell<br />
auf Klinische und Gesundheitspsychologen zugeschnitten<br />
sind und die durch die Qualifikationen <strong>de</strong>r jeweiligen Refe<br />
renten für die verpflichten<strong>de</strong> Fortbildung angerechnet wer<strong>de</strong>n<br />
können.<br />
„Wir konnten im ersten Jahr gleich so namhafte Referen<br />
ten wie Professor Peter Fiedler von <strong>de</strong>r Universität Hei<strong>de</strong>l<br />
berg, <strong>de</strong>r über Persönlichkeitsstörungen informierte, und<br />
Dr. Sigrid Alvin aus Wien, die über <strong>de</strong>n Umgang mit Klienten<br />
mit Bor<strong>de</strong>rlinestörungen sprach, gewinnen“, erzählt Astrid<br />
Egger, zuständig für die Seminarorganisation <strong>de</strong>r Aka<strong>de</strong>mie<br />
<strong>de</strong> <strong>La</strong> <strong>Tour</strong>. Entsprechend schnell waren diese Seminare auch<br />
ausgebucht.<br />
„Gera<strong>de</strong> bei <strong>de</strong>n<br />
psychologischen und<br />
reformpädagogischen<br />
Seminaren haben wir<br />
vermehrt Teil<br />
nehmer, die nicht in<br />
<strong>de</strong>r <strong>Diakonie</strong> <strong>de</strong> <strong>La</strong><br />
<strong>Tour</strong> arbeiten und so<br />
konnten wir <strong>2011</strong> <strong>de</strong>n<br />
Anteil <strong>de</strong>r externen<br />
Teilnehmer auf 40<br />
Prozent steigern“, erzählt Egger. „Dies zu erreichen, bedurfte<br />
vermehrter Werbetätigkeiten und Öffentlichkeitsarbeit. Neben<br />
<strong>de</strong>n Aussendungen <strong>de</strong>s Fortbildungskatalogs gibt es auch zu<br />
<strong>de</strong>n einzelnen Bildungsbereichen entsprechen<strong>de</strong> Informati<br />
onsfol<strong>de</strong>r und seit Herbst <strong>2011</strong> auch einen eigenen News<br />
letter, <strong>de</strong>r zirka alle drei Wochen an unsere Interessenten<br />
verschickt wird und über die Neuigkeiten aus <strong>de</strong>r Aka<strong>de</strong>mie<br />
und die aktuellen Restplätze informiert.<br />
Die breite Öffentlichkeit konnten wir auch mit unseren<br />
zwei reformpädagogischen Vorträgen von Gernot Candolini<br />
und Lienhard Valentin erreichen, da bei<strong>de</strong> Herren von Radio<br />
Kärnten in die Sendung „Radio family“ eingela<strong>de</strong>n wur<strong>de</strong>n und<br />
dort gemeinsam mit Rektor Hubert Stotter über die Veranstal<br />
tung informierten.“<br />
Der Vortrag „Montessori mit Matura“ von Candolini war ein<br />
beson<strong>de</strong>rer Höhepunkt dieses Jahres. Einerseits natürlich<br />
durch die aktuelle Thematik, die sehr viele Besucher in die<br />
Beschäftigungswerkstätte am Steinbruch lockte, aber an<strong>de</strong><br />
rerseits auch durch <strong>de</strong>n beson<strong>de</strong>ren Veranstaltungsort, <strong>de</strong>r von<br />
Silvia Karner, Leiterin <strong>de</strong>r Treffener Beschäftigungswerkstätte<br />
für Menschen mit Behin<strong>de</strong>rung, zur Verfügung gestellt wur<strong>de</strong>.<br />
Der Verkaufsshop mit <strong>de</strong>n von <strong>de</strong>n Klienten erzeugten Pro<br />
dukten aus Keramik, Holz, Filz und an<strong>de</strong>ren Materialien fand<br />
großen Anklang bei <strong>de</strong>n Besuchern und durch die engagierte<br />
Mitarbeit <strong>de</strong>r Klienten <strong>de</strong>r Beschäftigungswerkstätte im Café<br />
wur<strong>de</strong> auch für das leibliche Wohl gesorgt.<br />
Im Jahr <strong>2011</strong> besuchten übrigens knapp 1.000 Teilnehmer die<br />
insgesamt 66 Veranstaltungen <strong>de</strong>r Aka<strong>de</strong>mie <strong>de</strong> <strong>La</strong> <strong>Tour</strong>.<br />
Hinter <strong>de</strong>n Kulissen war das Jahr <strong>2011</strong> geprägt von <strong>de</strong>r Re<br />
strukturierung <strong>de</strong>r gesamten Seminarorganisation. „Ziel dieser<br />
Umstrukturierungen war, die verschie<strong>de</strong>nen Bereiche wie Se<br />
minaranmeldung, Rechnungslegung, Adressenverwaltung usw.<br />
in ein einheitliches System zu bringen“, so Egger.<br />
„So konnten wir mit En<strong>de</strong> <strong>2011</strong> auf unser neues Seminarver<br />
waltungssystem umstellen, welches uns eine effektivere und<br />
besser strukturierte Seminar und Kun<strong>de</strong>nverwaltung ermög<br />
licht.“<br />
DAS PERSONALMANAGEMENT DER DIAKONIE DE LA TOUR<br />
Mit über 1.000 Angestellten gehört die <strong>Diakonie</strong> <strong>de</strong> <strong>La</strong> <strong>Tour</strong> in Kärnten<br />
mittlerweile zu <strong>de</strong>n größten Unternehmen <strong>de</strong>s <strong>La</strong>n<strong>de</strong>s. Das gesamte<br />
Recruiting inklusive Ehrenamt und <strong>de</strong>r Einsatz von Zivildienern sowie<br />
Personal- und Führungskräfteentwicklung wer<strong>de</strong>n über das Personalmanagement<br />
koordiniert. Leiterin Susanne Prentner-Vitek beschreibt<br />
im Interview, welche Möglichkeiten und Herausfor<strong>de</strong>rungen auf die<br />
Mitarbeiter eines Unternehmens auf Expansionskurs warten:<br />
Die <strong>Diakonie</strong> <strong>de</strong> <strong>La</strong> <strong>Tour</strong> ist in <strong>de</strong>n vergangenen Jahren stark gewachsen.<br />
Viel Arbeit für Sie?<br />
Susanne Prentner-Vitek: Allerdings. Die <strong>Diakonie</strong> hat sich in <strong>de</strong>n vergan<br />
genen Jahren massiv verän<strong>de</strong>rt, ist ständig gewachsen. Damit waren wir<br />
beson<strong>de</strong>rs im Recruiting gefor<strong>de</strong>rt.<br />
Wie hoch sind die Anfor<strong>de</strong>rungen, die die <strong>Diakonie</strong> <strong>de</strong> <strong>La</strong> <strong>Tour</strong> an ihre<br />
Mitarbeiter stellt?<br />
Prentner-Vitek: Die Anfor<strong>de</strong>rungen im Sozialbereich sind insgesamt sehr<br />
hoch. Daher ist <strong>de</strong>r Auswahlprozess sehr aufwendig - für gewisse Stellen<br />
gibt es ja auch sehr genaue Vorgaben vom <strong>La</strong>nd, was <strong>de</strong>r Mitarbeiter<br />
ausbildungsmäßig mitbringen muss. Wir setzen aber nicht nur Dinge<br />
voraus, wir bil<strong>de</strong>n unsere Mitarbeiter auch weiter. Einer unserer<br />
Schwerpunkte lag im vergangenen Jahr in <strong>de</strong>r Führungskräfteentwicklung,<br />
an <strong>de</strong>r über 60 Teamleiter teilnahmen. Um dies finanzieren zu können,<br />
haben wir <strong>2011</strong> über 100.000 Euro AMSFör<strong>de</strong>rungen für Weiterbildungen<br />
erhalten. Zu<strong>de</strong>m wer<strong>de</strong>n auch immer wie<strong>de</strong>r Coaching und Supervision<br />
angeboten.<br />
Wie viele Interessierte haben sich im vergangenen Jahr bei <strong>de</strong>r<br />
<strong>Diakonie</strong> <strong>de</strong> <strong>La</strong> <strong>Tour</strong> beworben?<br />
Prenter-Vitek: <strong>2011</strong> haben wir insgesamt 113 Stellen ausgeschrieben<br />
und 1.433 Bewerbungen bearbeitet. Im Vergleich zu 2010 hatten wir mehr<br />
Bewerber - trotz<strong>de</strong>m haben wir für Inserate <strong>2011</strong> nur 16.674,39 Euro,<br />
also 5000 Euro weniger als im Jahr davor, ausgegeben, da wir verstärkt<br />
auf Evi<strong>de</strong>nzbewerbungen zurückgreifen.<br />
<strong>2011</strong> war das Europäische Jahr <strong>de</strong>s Ehrenamts. War das freiwillige<br />
Engagement in <strong>de</strong>r <strong>Diakonie</strong> spürbar?<br />
Prenter-Vitek: Das ist es eigentlich immer. Derzeit engagieren sich rund<br />
100 Menschen ehrenamtlich in <strong>de</strong>r <strong>Diakonie</strong> <strong>de</strong> <strong>La</strong> <strong>Tour</strong> - viele davon ar<br />
beiten in Altenwohn und Pflegeheimen o<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r Hospizbegleitung. Seit<br />
<strong>2011</strong> ist endlich gewährleistet, dass alle Ehrenamtlichen während ihrer<br />
Tätigkeit versichert sind; ein wichtiger Schritt! Diakonische Helfer hatten<br />
wir im vergangenen Jahr elf, darunter erstmals drei aus Ungarn. Sie wur<br />
<strong>de</strong>n großteils in <strong>de</strong>r Behin<strong>de</strong>rtenhilfe und im Bildungsbereich eingesetzt.<br />
Sind das auch die Bereiche, wo am meisten Zivildiener zum Einsatz<br />
kommen?<br />
Prenter-Vitek: In <strong>de</strong>r Behin<strong>de</strong>rtenhilfe schon, im Bildungsbereich weniger.<br />
Zivildiener arbeiten bei uns auch vermehrt in Altenwohn und Pflegehei<br />
men o<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r Jugendwohlfahrt. Insgesamt waren 38 bei uns tätig. Es<br />
kommt regelmäßig vor, dass Zivildiener nach ihrem Einsatz eine Ausbil<br />
dung im Sozialbereich beginnen und weiterhin bei uns arbeiten.<br />
Im Bereich <strong>de</strong>r Sozialen Arbeit sind Mitarbeiter stets mit beson<strong>de</strong>ren<br />
Herausfor<strong>de</strong>rungen konfrontiert. Wie stark ist die Fluktuation?<br />
Prentner-Vitek: Es gibt Bereiche, wo die Fluktuation höher ist; in <strong>de</strong>r<br />
Jugendwohlfahrt arbeiten beispielsweise viele Psychologen und Pädago<br />
gen - die sind breit ausgebil<strong>de</strong>t, jedoch nicht unbedingt für diese spezielle<br />
Aufgabe. Zum Arbeitsalltag gehört beispielsweise auch die Haushalts<br />
führung; das lernt man an <strong>de</strong>r Sozialaka<strong>de</strong>mie, jedoch nicht auf <strong>de</strong>r Uni.<br />
Deshalb gibt es bei uns in diesem Fachbereich mittlerweile die Auflage,<br />
dass je<strong>de</strong>r Bewerber schnuppern muss, damit gleich von Beginn an klar<br />
ist, welche Aufgaben zu bewältigen sind.<br />
Ist es manchmal schwierig, geeignete Mitarbeiter zu fin<strong>de</strong>n?<br />
Prentner-Vitek: Teilweise schon - in <strong>de</strong>r Jugendwohlfahrt, aber auch<br />
Ärzte, vor allem Psychiater, o<strong>de</strong>r diplomierte Krankenschwestern sind nicht<br />
immer einfach zu fin<strong>de</strong>n. Allerdings ist <strong>de</strong>r Ruf <strong>de</strong>s Unternehmens gut und<br />
wir erhalten viele Evi<strong>de</strong>nzbewerbungen; aus diesem Pool heraus besetzen<br />
wir immer wie<strong>de</strong>r Stellen nach. Manches müssen wir nicht extra aus<br />
schreiben, weil wir die passen<strong>de</strong>n Kandidaten schon parat haben. Unsere<br />
neue Jobhomepage, die <strong>2011</strong> online gegangen ist, erleichtert das ganze<br />
RecruitingSystem erheblich.<br />
Zur Ihrem Referat gehört auch die Aka<strong>de</strong>mie <strong>de</strong> <strong>La</strong> <strong>Tour</strong>. An <strong>de</strong>n Schulungen<br />
nehmen auch Externe teil - wie gut wird das Angebot insgesamt<br />
angenommen?<br />
Prentner-Vitek: Sehr gut. Die Aka<strong>de</strong>mie <strong>de</strong> <strong>La</strong> <strong>Tour</strong> hat sich in <strong>de</strong>n ver<br />
gangenen Jahren stark etabliert. <strong>2011</strong> veranstalteten wir 63 Seminare,<br />
insgesamt haben daran 965 Personen teilgenommen, 40 Prozent <strong>de</strong>r<br />
Teilnehmer waren Externe. Im Vergleich zu 2010 haben wir die Anzahl <strong>de</strong>r<br />
Schulungen und <strong>de</strong>r Teilnehmer damit verdoppelt.<br />
14 15
SERVICE UND<br />
BERUFLICHE INTEGRATION<br />
Mit 1. Jänner <strong>2011</strong> entstand in <strong>de</strong>r <strong>Diakonie</strong> <strong>de</strong> <strong>La</strong> <strong>Tour</strong> <strong>de</strong>r<br />
neue Fachbereich „Service und Berufliche Integration“.<br />
Neben <strong>de</strong>m Seminar- und Gästehaus „Philippus“ gibt es in diesem Bereich auch das<br />
Haus „Ausblick“, eine Einrichtung für Jugendliche, die eine Anlehre absolvieren,<br />
sowie das zentral gelegene Klagenfurter Stadtcafé.<br />
Service & Berufliche Integration -<br />
Ein Fachbereich stellt sich vor!<br />
Neu ist das Angebot <strong>de</strong>r beruflichen Integration eigentlich<br />
nicht. Schon seit über 40 Jahren wird zum Beispiel Menschen<br />
mit Behin<strong>de</strong>rung im „Haus Ausblick“, einer Ausbildungsstätte<br />
mit dazugehörigem Internat, eine Anlehre zu qualifizierten<br />
Helfern in Handwerksberufen (Malerei, Tischlerei, Gärtne<br />
rei ...) angeboten.<br />
Neben <strong>de</strong>r „fähigkeitsorientierten Beschäftigung für Men<br />
schen mit Behin<strong>de</strong>rung“ in eigenen Werkstätten wur<strong>de</strong> dieser<br />
Bereich in <strong>de</strong>n vergangenen Jahren aber immer weiter aus<br />
gebaut und entwickelt.<br />
So war es an <strong>de</strong>r Zeit, auch organisatorisch darauf zu re<br />
agieren und <strong>de</strong>n neuen Fachbereich „Service und Berufliche<br />
Integration“ zu schaffen. Gleichzeitig wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Bereich <strong>de</strong>s<br />
„Wohnens“ und <strong>de</strong>s „Arbeitens“ von Menschen mit Behin<br />
<strong>de</strong>rung gemeinsam im Fachbereich „Menschen mit Behin<strong>de</strong><br />
rung“ zusammengeführt und aufgabenmäßig neu strukturiert.<br />
Neben <strong>de</strong>m „Haus Ausblick“ gibt es seit acht Jahren das<br />
Stadtcafé <strong>de</strong>r <strong>Diakonie</strong>. Im Herzen Klagenfurts gelegen, wer<br />
<strong>de</strong>n Gäste in einem idyllischen Innenhof kulinarisch verwöhnt.<br />
Für <strong>de</strong>n Gast eigentlich unbemerkt wird hier Jugendlichen,<br />
ihren Bedürfnissen entsprechend, eine fundierte Ausbildung<br />
für gastronomische Berufe geboten. Mit entsprechen<strong>de</strong>r<br />
sozialpädagogischer Unterstützung und einer verlängerten<br />
Lehrzeit (integrative Lehre) schaffen viele <strong>de</strong>n regulären<br />
Lehrabschluss o<strong>de</strong>r eine Qualifikation in Teilbereichen und<br />
somit <strong>de</strong>n Einstieg ins normale Berufsleben.<br />
Angeboten wird im Stadtcafé auch ein tägliches Mittagsmenü.<br />
Mehrmals wöchentlich verwan<strong>de</strong>lt sich das Café in ein Spra<br />
chencafé – in Kooperation mit <strong>de</strong>r Volkshochschule wer<strong>de</strong>n<br />
direkt im Caféhaus Sprachkurse angeboten. Seit <strong>2011</strong> gibt<br />
es auch einen Seminarbetrieb, die angrenzen<strong>de</strong> Galerie <strong>de</strong> <strong>La</strong><br />
<strong>Tour</strong> verwan<strong>de</strong>lt sich dann in einen kunstvollen Seminarraum.<br />
All diese Angebote sollen dazu dienen, die Kun<strong>de</strong>nfrequenz zu<br />
erhöhen und die Möglichkeit bieten, viele Aspekte gastrono<br />
mischer Angebote kennenzulernen.<br />
„Wie am freien Markt“ be<strong>de</strong>utet für unsere Servicebetriebe<br />
wie das Stadtcafé, ihr Angebot or<strong>de</strong>ntlich zu vermarkten. So<br />
wur<strong>de</strong> <strong>2011</strong> die Speisekarte professionell gestaltet, Gäste<br />
wer<strong>de</strong>n nun über oft unbemerkte Beson<strong>de</strong>rheiten <strong>de</strong>r integra<br />
tiven Berufsausbildung in diesem Kaffeehaus informiert.<br />
Die Ausbildung <strong>de</strong>r Lehrlinge zur Restaurantfachkraft erfolgt<br />
nicht nur im Stadtcafé. Auch in <strong>de</strong>r Zentralküche Harbach <strong>de</strong>r<br />
<strong>Diakonie</strong> wird die integrative Berufsausbildung zum Koch an<br />
geboten. Von dieser Küche aus wer<strong>de</strong>n Bildungseinrichtungen<br />
und Einrichtungen für Menschen im Alter versorgt, 250 Essen<br />
wer<strong>de</strong>n täglich frisch zubereitet.<br />
Für die auszubil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n jungen Menschen ist es enorm wich<br />
tig, dass sie in Betrieben ausgebil<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n, die Bedingun<br />
gen wie am freien Markt bieten. Nur so ist es möglich, eine<br />
Qualifikation zu erreichen, die dann auch zu einer dauerhaf<br />
ten Anstellung am Arbeitsmarkt führt.<br />
Finanziert wird das Projekt „Stadtcafé“ nicht aus Mitteln <strong>de</strong>r<br />
Behin<strong>de</strong>rtenhilfe, son<strong>de</strong>rn vom Bun<strong>de</strong>ssozialamt, <strong>de</strong>m Eu<br />
ropäischen Sozialfond und <strong>de</strong>m <strong>La</strong>nd Kärnten.<br />
Ein weiterer Dienstleistungsbetrieb <strong>de</strong>r <strong>Diakonie</strong> <strong>de</strong> <strong>La</strong> <strong>Tour</strong><br />
ist das Seminar und Gästehaus „Philippus“. Neben <strong>de</strong>m Se<br />
minar und Beherbergungsangebot bietet das Haus Platz für<br />
Feiern, macht Catering und hat eine täglich geöffnete Cafete<br />
ria. Hier wur<strong>de</strong> im Jahr <strong>2011</strong> mit <strong>de</strong>r „touristischen Anlehre“<br />
begonnen. Der Anstoß dazu kam aus einem EU geför<strong>de</strong>rten<br />
Projekt mit <strong>de</strong>m Namen „ability@work“.<br />
An diesem Projekt beteiligten sich fünf Einrichtungen aus<br />
Deutschland, <strong>de</strong>n Nie<strong>de</strong>rlan<strong>de</strong>n und Österreich, um gemein<br />
sam Konzeptansätze für berufsfeldübergreifen<strong>de</strong> und be<br />
triebsnahe Qualifizierungen für Menschen mit Behin<strong>de</strong>rung zu<br />
entwickeln und zu erproben.<br />
Ziel <strong>de</strong>r touristischen Anlehre im Seminar und Gästehaus<br />
„Philippus" ist es, junge Menschen, die <strong>de</strong>n Anfor<strong>de</strong>rungen<br />
einer normalen bzw. auch integrativen Berufsausbildung nicht<br />
gewachsen sind, zu qualifizierten Helfern in <strong>de</strong>n Bereichen<br />
Service, Küche und Reinigung auszubil<strong>de</strong>n.<br />
Den Ergebnissen aus <strong>de</strong>m Projekt „ability@work“ folgend,<br />
wird neben <strong>de</strong>r Vermittlung fachlicher Kompetenz beson<strong>de</strong>rer<br />
Wert auf zwei weitere, oft wenig beachtete Schlüsselquali<br />
fikationen gelegt: die Selbstkompetenz und die Sozialkompe<br />
tenz. Ein Projektergebnis war, dass junge, fachlich eigentlich<br />
gut qualifizierte Menschen, im Berufsleben nicht Fuß fassen<br />
können, weil ihnen beispielsweise Selbstvertrauen, die rea<br />
listische Einschätzung eigener Fähigkeiten, <strong>de</strong>r Umgang mit<br />
Kritik, kommunikative Fähigkeiten o<strong>de</strong>r auch Teamfähigkeit<br />
fehlen. Deshalb wird in <strong>de</strong>r Ausbildung und <strong>de</strong>r begleiten<strong>de</strong>n<br />
16 17
sozialpädagogischen Betreuung darauf beson<strong>de</strong>rs Wert gelegt.<br />
In <strong>de</strong>r Anlehre wird das Mo<strong>de</strong>ll <strong>de</strong>s informellen Handlungsler<br />
nens praktiziert. Es verlangt Eigenaktivität und die Möglich<br />
keit <strong>de</strong>s selbständigen Erprobens. Um Handlungskompetenz<br />
aufzubauen, muss man selbst han<strong>de</strong>ln.<br />
Die Rolle <strong>de</strong>s Ausbildners ist nicht die es Unterweisers, son<br />
<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>s Beobachters und Lernbegleiters.<br />
Das Ausbildungsprogramm beinhaltet auch ein notwendi<br />
ges Scheitern in manchen Situationen, um das Erlernte zu<br />
festigen. Tägliche Reflexion mit <strong>de</strong>n Ausbildnern ist beson<br />
<strong>de</strong>rs wichtig, um sich <strong>de</strong>m Lernertrag bewusst zu wer<strong>de</strong>n und<br />
Orientierung zu fin<strong>de</strong>n. Das in <strong>de</strong>r Anlehre gelebte „informelle<br />
Lernen“ ist so im beson<strong>de</strong>ren Maße ein kompetenzentwi<br />
ckeln<strong>de</strong>s Lernen, das nicht nur auf <strong>de</strong>n Erwerb fachlicher<br />
Fähigkeiten fokussiert.<br />
Neben <strong>de</strong>r touristischen Anlehre wird im Seminar und Gäste<br />
haus „Philippus“ auch die integrative Berufsausbildung<br />
angeboten, zurzeit<br />
absolvieren hier zwei<br />
Jugendliche ihre Aus<br />
bildung zur Res<br />
taurantfachkraft. Das<br />
Team <strong>de</strong>s Seminar<br />
und Gästehauses<br />
„Philippus“ übernahm<br />
bei <strong>de</strong>r <strong>La</strong>n<strong>de</strong>s<br />
ausstellung <strong>2011</strong> in<br />
Fresach die gastrono<br />
mische Versorgung<br />
<strong>de</strong>r fast 70.000 Besucher und zeigte dadurch, wie gut sich<br />
beson<strong>de</strong>re Ausbildungsformen für junge Menschen mit einem<br />
marktorientierten Gastronomieangebot professionell verbin<br />
<strong>de</strong>n lassen.<br />
Das erste Erfahrungsjahr mit dieser Form <strong>de</strong>r Anlehre ist<br />
sehr positiv. Im Jahr <strong>2011</strong> wur<strong>de</strong>n 50 junge Menschen in<br />
<strong>de</strong>n unterschiedlichen Ausbildungsangeboten <strong>de</strong>r <strong>Diakonie</strong><br />
begleitet. Diesen Schwerpunkt auszubauen und ihn wie <strong>de</strong>n<br />
gesamten Bereich <strong>de</strong>r beruflichen Integration weiterzuentwi<br />
ckeln ist unser zukünftiges Ziel, um jungen Menschen einen<br />
dauerhaften Arbeitsplatz und somit ein selbstbestimmtes<br />
Leben zu ermöglichen.<br />
Renoviertes „Haus Ausblick“: Der<br />
Start in ein selbstbestimmtes Leben<br />
Eine abgeschlossene Ausbildung, ein geregeltes Anstel<br />
lungsverhältnis, eine gesicherte Zukunft – schon lange keine<br />
Selbstverständlichkeit mehr. Für diejenigen, die nicht über<br />
i<strong>de</strong>ale Grundvoraussetzungen verfügen, ist das Bestehen am<br />
Arbeitsmarkt ungleich schwerer. So benötigen etwa Jugend<br />
liche, die unter Lernschwäche, beeinträchtigter Motorik o<strong>de</strong>r<br />
Konzentrations<strong>de</strong>fizit lei<strong>de</strong>n, spezielle För<strong>de</strong>rungen, um in <strong>de</strong>r<br />
Arbeitswelt Fuß zu fassen. Genau hier setzt das Ausbil<br />
dungsprogramm <strong>de</strong>s „Hauses Ausblick“ an. „Es geht nicht<br />
nur darum, berufsspezifische Qualifikationen zu erwerben“,<br />
erklärt Martina Michorl, Fachbereichsleiterin für Service und<br />
Berufliche Integration. „Die Ausbildung zielt darauf ab, Soft<br />
Skills zu vermitteln, die im Berufsleben unumgänglich sind.<br />
Fachliche Kompetenz allein bringt am Arbeitsmarkt nichts,<br />
wenn z.B. die Fähigkeit <strong>de</strong>r Teamarbeit nicht vorhan<strong>de</strong>n ist.<br />
Zu<strong>de</strong>m haben unsere Klienten unterschiedliche Bedürfnisse.<br />
Wir passen uns ihren Entwicklungsschritten an und sind be<br />
müht, die Jugendlichen nach <strong>de</strong>r dreijährigen Ausbildung am<br />
Arbeitsmarkt unterzubringen.“<br />
Zum Jubiläum frisch renoviert: <strong>2011</strong> feierte das „Haus Aus<br />
blick“ sein 40jähriges Bestehen. Bewohner und Betreuer<br />
durften sich freuen - <strong>de</strong>nn pünktlich zum Jubiläum wur<strong>de</strong>n<br />
auch die Renovierungsarbeiten abgeschlossen.<br />
In Wohngemeinschaften geglie<strong>de</strong>rt, stehen <strong>de</strong>n Bewohnern<br />
nun helle, geräumige Zimmer, schöne Bä<strong>de</strong>r und große Ge<br />
meinschaftsküchen zur Verfügung.<br />
518.000 Euro wur<strong>de</strong>n mit großzügiger Unterstützung von<br />
„Licht ins Dunkel“ in <strong>de</strong>n Umbau investiert.<br />
Bisher nur Burschen vorbehalten, ist das Haus seit <strong>2011</strong><br />
auch auf Mädchen ausgerichtet. Ihre Ausbildung können die<br />
Jugendlichen in <strong>de</strong>n Bereichen Gärtnerei, Tischlerei, Malerei<br />
o<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r Gastronomie absolvieren. „Es ist schön, auf die<br />
erfolgreichen Jahre zurückblicken zu können“, meint Hubert<br />
Stotter, Rektor <strong>de</strong>r <strong>Diakonie</strong> <strong>de</strong> <strong>La</strong> <strong>Tour</strong>.<br />
Ursprünglich ein Wohnhaus für Menschen mit Behin<strong>de</strong>rung,<br />
sind seit 1980 benachteiligte Jugendliche im Haus unter<br />
gebracht, um hier ihre Anlehre zu absolvieren. „Seit damals<br />
konnten wir zahlreichen Jugendlichen <strong>de</strong>n Einstieg in ein<br />
selbstbestimmtes Leben erleichtern.“<br />
BIORESSOURCENMANAGEMENT IN DER DIAKONIE DE LA TOUR<br />
Bioressourcenmanagement - ein Schlagwort, das gut klingt, unter <strong>de</strong>m<br />
sich jedoch viele nichts Genaues vorstellen können. In <strong>de</strong>r <strong>Diakonie</strong> <strong>de</strong><br />
<strong>La</strong> <strong>Tour</strong> spielt <strong>de</strong>r Begriff mehr und mehr eine Rolle. Wirtschaftsdirektor<br />
Walter Pansi und Thomas Brunner, Leiter <strong>de</strong>r Liegenschaftsverwaltung,<br />
erklären im Interview, wie gut ökologische mit ökonomischer Verantwortung<br />
vereinbar ist:<br />
Die <strong>Diakonie</strong> <strong>de</strong> <strong>La</strong> <strong>Tour</strong> betreibt über 60 Einrichtungen - wie stark wird<br />
ein gut durchdachtes Bioressourcenmanagement, wie energieeffizientes<br />
Heizen o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Einsatz ökologisch sinnvoller Technologien, in <strong>de</strong>n<br />
Betrieb <strong>de</strong>r Häuser miteingeplant?<br />
Walter Pansi: Wir versuchen, auf allen Ebenen ressourcensparend zu<br />
arbeiten. Unser Hauptaugenmerk liegt im Moment und in naher Zukunft<br />
sicher auf <strong>de</strong>r Ausnutzung sämtlicher Energiesparpotenziale im Gebäu<strong>de</strong><br />
bereich: Wir setzen dabei auf thermische Sanierung wie Wärmedämmung<br />
o<strong>de</strong>r sparsame Beleuchtungs und Heizsysteme.<br />
Die <strong>Diakonie</strong> <strong>de</strong> <strong>La</strong> <strong>Tour</strong> betreibt sogar eigene Heizsysteme ...<br />
Pansi: Ja, in Treffen haben wir zum Beispiel ein Mikronahwärmenetz im<br />
Bereich <strong>de</strong>r „Meierei“, in Waiern ein Hackschnitzelwerk, die Nahwärme<br />
Waiern, das neben diverser Abnehmer alle Einrichtungen <strong>de</strong>r <strong>Diakonie</strong> in<br />
Feldkirchen versorgt - bis auf das „Haus Bethanien“, das ist vom Netz zu<br />
weit weg. Im Grun<strong>de</strong> genommen geht es uns darum, vom Energieträger Öl<br />
so rasch wie möglich wegzukommen. Bis 2013 möchten wir alle Einrich<br />
tungen ölfrei beheizen.<br />
Thomas Brunner: Wir rüsten teilweise um auf Pelletskessel und verwen<br />
<strong>de</strong>n Hackgut aus eigenen Wäl<strong>de</strong>rn für unsere BiomasseHeizanlagen.<br />
Wie viel kann man damit einsparen?<br />
Pansi: Rein rechnerisch gesehen ist vom <strong>de</strong>rzeitigen Ölpreis zum Hackgut<br />
nicht viel um. Es ist unsere Überzeugung, mit <strong>de</strong>m Energieträger Holz zu<br />
arbeiten und die Wertschöpfung in Österreich zu belassen und nicht Öl aus<br />
<strong>de</strong>m Ausland zu importieren. Wir suchen aber auch nach neuen Wegen.<br />
Derzeit läuft im Altenwohn und Pflegeheim St. Peter ein Pilotprojekt mit<br />
Solarenergie - nicht das erste dieser Art, auch im Kin<strong>de</strong>rheim „Herrnhilf“,<br />
<strong>de</strong>r WG kids und im Rektorat in Harbach haben wir Solaranlagen, aber<br />
das Heim in St. Peter be<strong>de</strong>utet für uns eine neue Dimension. Wir haben<br />
einen theoretischen Ansatz zur Wirtschaftlichkeit vorgelegt bekommen<br />
- laut dieser Rechnung sollte sich das System nach zwölf bis 15 Jahren<br />
amortisieren. Echtwerte wer<strong>de</strong>n <strong>de</strong>rzeit mit Messprotokollen nachgewiesen.<br />
Nach einem Jahr wissen wir wirklich, was an Energie praktisch - und<br />
nicht aus einem theoretischen Rechenansatz heraus - produziert wird.<br />
Es heißt, Sie wollen auch auf die Technologie <strong>de</strong>r Photovoltaik zurückgreifen?<br />
Was ist das genau?<br />
Brunner: Im Unterschied zur Solarenergie, wo Wasser durch Sonnenener<br />
gie aufgeheizt wird, erzeugt die Photovoltaik direkt aus <strong>de</strong>n Solarzellen<br />
Strom, <strong>de</strong>r dann ins Netz eingespeist wird.<br />
Wie weit muss man eigentlich vorausplanen, um nachhaltig zu wirtschaften?<br />
Pansi: Projekte mit erneuerbarer Energie wer<strong>de</strong>n sich voraussichtlich<br />
in einem Zeitraum von 15 bis 20 Jahren amortisieren. Damit sparen wir<br />
langfristig bestimmt einiges an Kosten, <strong>de</strong>nn die Preisentwicklung beim<br />
Öl haben wir nicht im Griff, die mögliche Nutzung von Holz aus eigenen<br />
Wäl<strong>de</strong>rn ist hingegen für uns eine sichere Option.<br />
Brunner: Wir besitzen 230 Hektar Wald, damit könnten wir theoretisch alle<br />
unsere Heizsysteme betreiben. In Treffen machen wir das auch - in Waiern<br />
ist <strong>de</strong>rzeit die Zulieferung aus umliegen<strong>de</strong>n Sägewerken kostengünstiger.<br />
Unsere Wäl<strong>de</strong>r wer<strong>de</strong>n je<strong>de</strong>nfalls alle selbst bewirtschaftet, Holz, das wir<br />
nicht selbst nutzen, verkaufen wir.<br />
Es heißt, Sie planen auch die Anschaffung eines Elektroautos?<br />
Brunner: Vielleicht sogar zwei. Zum einen für die Haustechnik in Waiern,<br />
zum an<strong>de</strong>ren hat auch <strong>de</strong>r „Gartenhof“ Bedarf. Eine Tankstelle steht ja<br />
bereits vor Ort. Die Hür<strong>de</strong> ist nach wie vor <strong>de</strong>r Preis, <strong>de</strong>nn die Anschaffung<br />
ist fast doppelt so teuer wie bei herkömmlichen Autos.<br />
Pansi: Elektroautos sind sicher umweltfreundlicher, weil wir damit keine<br />
Abgase verursachen, allerdings wissen wir nicht, wie <strong>de</strong>r Strom erzeugt<br />
wird. Es gibt <strong>de</strong>n Grundsatz, dass wir in <strong>de</strong>r <strong>Diakonie</strong> Ökostrom beziehen.<br />
Definitiv ausgeschlossen - das ist auch vertraglich festgehalten - ist die<br />
Verwendung von Atomstrom. Aber da sind wir natürlich auf die Glaubwürdigkeit<br />
<strong>de</strong>s Lieferanten angewiesen.<br />
Brunner: Wir wollen, was <strong>de</strong>n Fuhrpark betrifft, je<strong>de</strong>nfalls in <strong>de</strong>n nächsten<br />
Jahren auf neue Technologien umstellen und Fahrzeuge mit geringem<br />
CO2Ausstoß und wenig Verbrauch anschaffen.<br />
Was für Verän<strong>de</strong>rungen stehen in <strong>de</strong>n kommen<strong>de</strong>n Jahren noch bevor?<br />
Pansi: Wie schon erwähnt, planen wir die schrittweise thermische Sanie<br />
rung aller Gebäu<strong>de</strong>, rüsten um auf neue energiesparen<strong>de</strong> Technologien.<br />
Brunner: Bis 2015 planen wir eine Energieersparnis von 20 Prozent. Das<br />
wer<strong>de</strong>n wir auch umsetzen.<br />
18 19
GESUNDHEIT<br />
Zwei Krankenhäuser, zwei neue Führungskräfte: Primarius Richard<br />
Gaugeler (Krankenhaus Waiern) und Primaria Renate<br />
Clemens-Marinschek (Krankenhaus <strong>de</strong> <strong>La</strong> <strong>Tour</strong>, Treffen) blicken auf ihr<br />
erstes Jahr als medizinische Leiter zurück. Neuerungen gab es <strong>2011</strong><br />
nicht nur in <strong>de</strong>n Krankenhäusern, auch die Suchtambulanzen haben ihr<br />
Angebot ausgeweitet.<br />
Suchttherapie in Treffen und Villach<br />
blickt auf erfolgreiches Jahr zurück<br />
Spezialistin <strong>de</strong>r Suchttherapie als neue Primaria: Bereits<br />
während <strong>de</strong>s Turnusses an <strong>de</strong>r Abteilung für Neurologie<br />
und Psychosomatik beschäftigte sich die Villacherin Renate<br />
ClemensMarinschek mit <strong>de</strong>r Behandlung von Abhängigkeits<br />
erkrankungen. Als neue Ärztliche Leiterin <strong>de</strong>s Son<strong>de</strong>rkran<br />
kenhauses <strong>de</strong> <strong>La</strong> <strong>Tour</strong> in Treffen wur<strong>de</strong> sie im Februar <strong>2011</strong><br />
offiziell in ihr Amt als Primaria, Nachfolgerin von Universi<br />
tätsprofessor Herwig Scholz, eingeführt. „Die Führungsposi<br />
tion brachte einige Herausfor<strong>de</strong>rungen wie wirtschaftliches<br />
Denken, Teamleitung, organisatorische Anfor<strong>de</strong>rungen o<strong>de</strong>r<br />
öffentliche Aufgaben mit sich“, erzählt die Primaria.<br />
„Mit Professor Scholz hatte ich einen vorbildlichen Lehr<br />
meister. Beeindruckt hat mich sein wertschätzen<strong>de</strong>r Um<br />
gang mit Suchtkranken. Sein primäres Anliegen war es, eine<br />
Abhängigkeitserkrankung als gut behan<strong>de</strong>lbare Krankheit <strong>de</strong>r<br />
Öffentlichkeit nahezubringen.“ Das sei auch ihr sehr wichtig,<br />
so ClemensMarinschek.<br />
„Das in <strong>de</strong>r Gesellschaft noch verbreitete Stigma einer<br />
Suchterkrankung macht es Betroffenen schwer, sich recht<br />
zeitig in Behandlung zu begeben. Daher sollten Personen, die<br />
einen problematischen Umgang mit Alkohol aufweisen, wert<br />
frei darauf angesprochen wer<strong>de</strong>n, um ihnen <strong>de</strong>n Weg in eine<br />
Behandlung zu erleichtern. Es ist notwendig, die ambulanten<br />
Versorgungsstrukturen im Sinne einer effizienten Vor und<br />
Nachbetreuung kärntenweit auszu<strong>de</strong>hnen und zu etablieren!“<br />
Erweitert wur<strong>de</strong> <strong>2011</strong> beispielsweise das Gruppenangebot <strong>de</strong>r<br />
Ambulanz <strong>de</strong> <strong>La</strong> <strong>Tour</strong> im LKH Villach: durch Schaffung einer<br />
Angehörigengruppe sowie einer spezifischen Gruppe für alko<br />
holauffällige Fahrzeuglenker.<br />
Auch im Krankenhaus <strong>de</strong> <strong>La</strong> <strong>Tour</strong> gibt es ein breiteres Angebot<br />
als in <strong>de</strong>n Jahren zuvor: Seit Sommer <strong>2011</strong> besteht nämlich<br />
die Möglichkeit, dass das stationäre Therapieangebot auch<br />
von Kaufsüchtigen in Anspruch genommen wer<strong>de</strong>n kann.<br />
„Ich lege großen Wert auf eine adäquate Behandlung von<br />
eventuellen Grun<strong>de</strong>rkrankungen wie Depressionen, Burn<br />
outSyndrom und an<strong>de</strong>ren psychischen Erkrankungen“, so<br />
ClemensMarinschek. „Wichtig erscheint mir auch eine gute<br />
Vernetzungsarbeit mit <strong>de</strong>n Abteilungen für Psychiatrie <strong>de</strong>s<br />
<strong>La</strong>n<strong>de</strong>s Kärnten und an<strong>de</strong>ren suchtspezifischen Einrichtungen<br />
sowie eine effektive Vor und Nachbetreuung <strong>de</strong>r Patienten.“<br />
Jubiläum: Ihr einjähriges Bestehen feierte <strong>2011</strong> die Spiel<br />
suchtambulanz <strong>de</strong> <strong>La</strong> <strong>Tour</strong> in Villach. Seit ihrer Eröffnung 2010<br />
verzeichnet die Ambulanz einen regen Zulauf von betroffe<br />
nen Spielsüchtigen und Angehörigen. Dennoch ist in Zu<br />
kunft mit einer verstärkten Behandlungsbedürftigkeit von<br />
OnlineSüchtigen zu rechnen. Das Team <strong>de</strong>r Spielsuchtambu<br />
lanz ist bemüht, sich <strong>de</strong>n Anfor<strong>de</strong>rungen, die sich insbeson<br />
<strong>de</strong>re bei einer OnlineSucht ergeben, zu stellen; Betroffene<br />
ziehen sich oft vollkommen zurück, verlieren das Interesse<br />
an sozialen Kontakten etc.<br />
Auch Kaufsüchtige nehmen vermehrt das Angebot <strong>de</strong>r Ambu<br />
lanz in Anspruch.<br />
Einen weiteren Schwerpunkt stellt die Angehörigenberatung<br />
dar, <strong>de</strong>nn nicht nur Spielsüchtige sind von ihrer Sucht betrof<br />
fen, es lei<strong>de</strong>n oft ganze Familien darunter. Das Team bietet<br />
Angehörigen von Spielsüchtigen in dieser schwierigen Zeit<br />
Unterstützung an.<br />
Vielversprechen<strong>de</strong>s Pilotprojekt und<br />
mehrfach ausgezeichnetes <strong>La</strong>bor<br />
Geriatrische Nachsorge: Bei einem Forschungsprojekt in<br />
Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>r AlpenAdriaUniversität Klagenfurt<br />
hat das Krankenhaus Waiern ein Nachsorgeprogramm nach<br />
<strong>de</strong>m stationären Aufenthalt für ältere, geriatrische Patienten<br />
entwickelt. Österreichweit erhobene Zahlen zeigen, dass ge<br />
ra<strong>de</strong> für diese Patientengruppe das Nachsorgeprogramm äußerst<br />
be<strong>de</strong>utend ist, da bei bis zu dreißig Prozent <strong>de</strong>r älteren Patienten<br />
psychische Lei<strong>de</strong>n als Begleit o<strong>de</strong>r Haupterkrankung auftreten.<br />
Im Krankenhaus Waiern wird diesem Bedarf beson<strong>de</strong>rs Rechnung<br />
getragen. Effiziente Untersuchungsmetho<strong>de</strong>n und intensive Ein<br />
zel und Gruppentherapieangebote durch Psychologen, Physio<br />
und Ergotherapeuten sowie <strong>de</strong>s gesamten geriatrischen Teams<br />
ergänzen während <strong>de</strong>s stationären Aufenthaltes das internistische<br />
Therapieangebot. Nach <strong>de</strong>m Aufenthalt wird dieses Angebot in<br />
Form <strong>de</strong>r „GerN“ (Geriatrische Nachsorge Waiern) durch wö<br />
chentliche psychologische Gruppentherapien fortgeführt.<br />
ÖQUASTAEhrung: Für die hervorragen<strong>de</strong> Qualität <strong>de</strong>s hausinter<br />
nen <strong>La</strong>bors wur<strong>de</strong> das Krankenhaus Waiern <strong>2011</strong> mit <strong>de</strong>r jährlich<br />
vergebenen Auszeichnung <strong>de</strong>r ÖQUASTA (Österreichische Gesell<br />
schaft für Qualitätssicherung und Standardisierung<br />
medizinischdiagnostischer Untersuchungen) prämiert.<br />
Das Wairer <strong>La</strong>bor, das von Elke Preininger und Ingrid Zeilinger<br />
betreut wird, konnte die Auszeichnung in allen Untergruppen <strong>de</strong>r<br />
<strong>La</strong>boranalysen erreichen.<br />
20 21
Neues Erscheinungsbild: Krankenhaus<br />
Waiern hüllt sich in neuen Mantel<br />
Das stete Wachstum <strong>de</strong>r <strong>Diakonie</strong> <strong>de</strong> <strong>La</strong> <strong>Tour</strong> bringt die Not<br />
wendigkeit <strong>de</strong>r ständigen Weiterentwicklung mit sich. So sind<br />
auch <strong>2011</strong> wie<strong>de</strong>r zahlreiche Projekte umgesetzt wor<strong>de</strong>n.<br />
Der Umbau und die Generalsanierung <strong>de</strong>s Krankenhauses<br />
Waiern sollen in nur drei Jahren von <strong>de</strong>r Planung bis zur<br />
Fertigstellung abgeschlossen sein. Im April <strong>2011</strong> erfolgte <strong>de</strong>r<br />
Spatenstich, gegen En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Jahres waren die Bauarbeiten,<br />
die 2012 fertiggestellt wer<strong>de</strong>n, weit vorangeschritten.<br />
Ein ausgeklügelter Zeit und Detailplan, entwickelt vom<br />
Projektmanagement <strong>de</strong>r <strong>Diakonie</strong>, ermöglicht <strong>de</strong>n Ablauf <strong>de</strong>r<br />
Umbau arbeiten mit zwei neuen Stockwerken und Umbauten im<br />
gesamten Untersuchungs und Therapiebereich auch während<br />
<strong>de</strong>s Vollbetriebes im Krankenhaus.<br />
Gera<strong>de</strong> in Zeiten, in welchen die Geldmittel im Gesundheits<br />
wesen knapper wer<strong>de</strong>n, ist es entschei<strong>de</strong>nd, die Investitionen<br />
an für die Zukunft wichtigen und richtigen Stellen einzu<br />
setzen. So hat sich<br />
das Krankenhaus<br />
Waiern mit seinen 62<br />
stationären Bet<br />
ten in <strong>de</strong>n letzten<br />
Jahren in Richtung<br />
eines mo<strong>de</strong>rnen, be<br />
darfsangepassten und<br />
ökonomisch sinnvollen<br />
Mo<strong>de</strong>llkrankenhauses<br />
entwickelt.<br />
Für die kärntenweite Versorgung psychosomatischer Erkran<br />
kungen ist die zentrale <strong>La</strong>ge im Herzen Kärntens optimal.<br />
Die Abteilungen für Innere Medizin und Akutgeriatrie garantie<br />
ren <strong>de</strong>r Bevölkerung im Bezirk eine lebensnahe und qualitäts<br />
volle Versorgung und ergänzen die notwendige internistische<br />
Versorgung für psychosomatische Patienten.<br />
„Mit <strong>de</strong>r Investition von 4,9 Mio. Euro wer<strong>de</strong>n die Spitals<br />
betten, die schon bisher zu <strong>de</strong>n kostengünstigsten in Kärnten<br />
zählten, noch effizienter betrieben, da es durch <strong>de</strong>n Neubau zu<br />
einer <strong>de</strong>utlichen Verbesserung <strong>de</strong>s Funktionsgefüges kommt“,<br />
erklärt Wirtschaftsdirektor Walter Pansi.<br />
Bereits in <strong>de</strong>r Planungsphase wur<strong>de</strong>n <strong>de</strong>m Motto <strong>de</strong>s Hauses<br />
„Der Mensch im Mittelpunkt“ entsprechend die Interessen<br />
<strong>de</strong>r Patienten und Erfahrungen <strong>de</strong>r Mitarbeiter miteinbezogen.<br />
Das Architektenteam Klammer & Rauchenwald & Zimmermann<br />
erhielt daher <strong>de</strong>n Auftrag, ein Krankenhaus zum Wohlfühlen<br />
zu entwerfen, in welchem Arbeitsabläufe ökonomisch und<br />
effizient möglich sind und welches mo<strong>de</strong>rnsten Anfor<strong>de</strong>rungen<br />
entspricht. Alle Patienten können in <strong>de</strong>n neuen Zimmern die<br />
schöne Aussichtslage über Feldkirchen genießen.<br />
Einerseits wird eine geordnete Struktur in <strong>de</strong>n drei Stationen<br />
und im Therapie und Ambulanzbereich vorzufin<strong>de</strong>n sein, an<br />
<strong>de</strong>rerseits zeichnet sich das Haus weiterhin durch kurze Wege<br />
für Patienten und Personal aus. Der neue Eingangsbereich im<br />
Nor<strong>de</strong>n soll die Freundlichkeit wi<strong>de</strong>rspiegeln, welche schon<br />
heute <strong>de</strong>n Mitarbeitern <strong>de</strong>s Krankenhauses nachgesagt wird.<br />
Eine wichtige Verbesserung stellt die Erneuerung und Ver<br />
größerung <strong>de</strong>s medizinischen <strong>La</strong>bors dar.<br />
Das <strong>2011</strong> von <strong>de</strong>r ÖQASTA wegen seiner hohen Quali<br />
tät ausgezeichnete <strong>La</strong>bor führt auch die Untersuchun<br />
gen für das zweite <strong>Diakonie</strong>Krankenhaus in Treffen durch.<br />
Eine weitere Verbesserung wird auch im Endoskopiebereich<br />
(MagenDarmSpiegelungen) aus hygienischer wie auch aus<br />
Sicht <strong>de</strong>r Arbeitsabläufe möglich sein.<br />
„Die Umbaumaßnahmen geben uns noch besser die Mög<br />
lichkeit, die Menschen in ihrer Gesamtheit als körperliche,<br />
seelische und soziale Individuen zu sehen und zu behan<br />
<strong>de</strong>ln“, betont <strong>de</strong>r Ärztliche Leiter, Primarius Richard Gauge<br />
ler. „In Zukunft wird auch die räumliche Struktur unsere<br />
medizinischfachliche Kompetenz sowie die umfassend the<br />
rapeutische Qualität und das pflegerischfachliche Bemühen<br />
unterstützen.“<br />
„Unmittelbar sichtbar und spürbar für die Patienten, aber auch<br />
für die Mitarbeiter wer<strong>de</strong>n die neugestalteten, vergrößerten<br />
und auch rollstuhlgerechten Patientenbä<strong>de</strong>r sein. In unserem<br />
nach christlichen Werten ausgerichteten Haus sind mir zu<br />
frie<strong>de</strong>ne Patienten und zufrie<strong>de</strong>ne Mitarbeiter wichtig“, meint<br />
Pflegedienstleiter Marko Buttazoni.<br />
Schon in <strong>de</strong>r letzten kärntenweit vergleichen<strong>de</strong>n Patientenzu<br />
frie<strong>de</strong>nheitsstatistik 2009 fand sich das Öffentliche Kran<br />
kenhaus Waiern an erster Stelle in <strong>de</strong>r Gesamtzufrie<strong>de</strong>nheit.<br />
Auch in Zukunft sollen die innovativen Therapiekonzepte die<br />
Bedürfnisse <strong>de</strong>s Menschen in <strong>de</strong>n Vor<strong>de</strong>rgrund stellen. Mit<br />
mo<strong>de</strong>rnster Krankenhausarchitektur soll die medizinische<br />
Qualität unterstützt wer<strong>de</strong>n. Das Mo<strong>de</strong>llkrankenhaus Waiern<br />
zeigt, dass Qualität und Kosteneffizienz auch in einer klei<br />
nen Struktur möglich sind und diese Kleinheit gleichzeitig die<br />
Möglichkeit von Menschlichkeit und Individualität in sich birgt.<br />
DAS PROJEKTMANAGEMENT DER DIAKONIE DE LA TOUR<br />
Für die Durchführung von Projekten wie <strong>de</strong>n Umbau <strong>de</strong>s Krankenhauses<br />
Waiern zeichnet das Projektmanagement <strong>de</strong>r <strong>Diakonie</strong> <strong>de</strong> <strong>La</strong> <strong>Tour</strong><br />
verantwortlich. Referatsleiter Christian Ruppert erzählt, was es braucht,<br />
um <strong>de</strong>rartige Projekte reibungslos und professionell umzusetzen:<br />
Wie viele Projekte wur<strong>de</strong>n <strong>2011</strong> realisiert bzw. begonnen?<br />
Christian Ruppert: <strong>2011</strong> haben wir 24 Projekte bearbeitet - einige kleine<br />
und sieben Großprojekte.<br />
Zu <strong>de</strong>n großen Projekten zählt ja auch <strong>de</strong>r Um- und Zubau <strong>de</strong>s<br />
Krankenhauses Waiern ...<br />
Ruppert: Genau. Die erste Umbauphase ist abgeschlossen - die neuen<br />
Bettenstationen wur<strong>de</strong>n bereits eröffnet, die Ambulanz und das Altgebäu<strong>de</strong><br />
gestalten wir in einer zweiten Phase neu. Mit <strong>de</strong>m Bau haben wir ein star<br />
kes architektonisches Zeichen an einem exponierten, erhabenen Ortsteil<br />
<strong>de</strong>r Stadt Feldkirchen gesetzt. Alle Patientenzimmer sind nun nach Sü<strong>de</strong>n<br />
mit Blick auf die Stadt ausgerichtet - ein Krankenhaus mit Hotelcharakter.<br />
Was sind die Herausfor<strong>de</strong>rungen bei <strong>de</strong>r Realisierung von so einem<br />
Großprojekt?<br />
Ruppert: Nun, beim Krankenhaus Waiern bestand seit vielen Jahren die<br />
Angst, dass es zugesperrt wer<strong>de</strong>n könnte. Durch die Spezialisierung auf<br />
die Fachgebiete Psychosomatik, Akutgeriatrie und Interne Medizin war <strong>de</strong>r<br />
Grundstein für <strong>de</strong>n Fortbestand gesichert und das Gebäu<strong>de</strong> sollte aufge<br />
stockt wer<strong>de</strong>n. Zunächst war geplant, nur ein Geschoss zu bauen, man hat<br />
aber bald erkannt, dass größere Schritte notwendig sind - auf <strong>de</strong>r Station<br />
Akutgeriatrie gab es zum Beispiel kein einziges Zimmer, das barrierefrei<br />
war! Also wur<strong>de</strong> das Projektmanagement beauftragt, ein Konzept zu erar<br />
beiten, eine Kalkulation zu erstellen und einen För<strong>de</strong>rantrag zu verfassen.<br />
Wir kamen auf Kosten von 4,8 Mio. Euro! Ich war mir sicher, ich höre nie<br />
wie<strong>de</strong>r von <strong>de</strong>m Projekt. Die Geschäftsführung hat es jedoch geschafft,<br />
<strong>de</strong>n Umbau durchzuboxen. Daraufhin gab es einen Architekturwettbewerb.<br />
Wir haben uns Zeit genommen, in Workshops ein Konzept erarbeitet, selbst<br />
einen Plan erstellt und geschaut, ob und wie die Anfor<strong>de</strong>rungen theore<br />
tisch umgesetzt wer<strong>de</strong>n können. Der Bau musste für die bestmögliche<br />
Betreuung und Pflege optimiert sein - eine schöne Optik sollte die Drauf<br />
gabe sein. Neben <strong>de</strong>n neuen Bettenstationen wur<strong>de</strong> auch eine komplette<br />
Neuorganisation <strong>de</strong>s Gebäu<strong>de</strong>s geplant - im Prinzip hat man die gesamte<br />
Struktur <strong>de</strong>s Krankenhauses verän<strong>de</strong>rt. Die Stationen waren früher alle im<br />
Gebäu<strong>de</strong> zerstreut - nun schaffen wir Kompetenzzentren für die verschie<strong>de</strong>nen<br />
Abteilungen. Der Eingangsbereich wird ebenfalls neu errichtet und<br />
gestaltet. Eine beson<strong>de</strong>re Herausfor<strong>de</strong>rung bei <strong>de</strong>m Umbau ist, dass er im<br />
Vollbetrieb <strong>de</strong>s Krankenhauses passiert.<br />
Wie ist das Projektmanagement eigentlich aufgestellt?<br />
Ruppert: Es gibt zwei Projektleiter im Bereich Architektur, einen Projekt<br />
leiter bezüglich <strong>de</strong>r Einrichtungsplanung - ihm steht ein Lehrling zur Seite<br />
- und zu<strong>de</strong>m eine Servicestelle, die für Ausschreibungen, Vertragsgestal<br />
tung, För<strong>de</strong>rungen und Rechnungsprüfungen zuständig ist. Ich selbst bin<br />
im Bereich Projektentwicklung tätig und als Referatsleiter gesamtverant<br />
wortlich für alle Projekte.<br />
Worauf muss man bei <strong>de</strong>r Realisierung beson<strong>de</strong>rs achten?<br />
Ruppert: Das Allerwichtigste ist, dass die Gebäu<strong>de</strong> funktionieren. Da<br />
ist sehr viel Knowhow drin. Ein gutes Beispiel dafür, wie wichtig es ist,<br />
bestimmte Dinge intern zu erarbeiten, ist die Einrichtungsplanung. Der<br />
externe Architekt weiß nicht genau, welche Tagesstruktur unterstützt wer<br />
<strong>de</strong>n soll. Wir orientieren uns an <strong>de</strong>n Bedürfnissen von Klienten, Betreuern<br />
und <strong>de</strong>n gesetzlichen Vorschriften. Alles muss von Beginn an passen. Wir<br />
übergeben fertige Projekte, die komplett ausgestattet sind - das geht bis<br />
hin zu <strong>de</strong>n Suppentellern.<br />
Eine hohe Verantwortung ...<br />
Ruppert: Ja, <strong>de</strong>nn das Falsche in die <strong>La</strong>ndschaft zu stellen kommt teuer!<br />
Deshalb ist es am Anfang so wichtig, nachzu<strong>de</strong>nken, was man wirklich<br />
braucht. Diese Zeit ist gut investiert, schließlich ist man an ein Baupro<br />
jekt die nächsten 25 Jahre gebun<strong>de</strong>n. Manchmal kommt natürlich auch<br />
Zeitdruck dazu - ist man nicht schnell genug, kann es passieren, dass<br />
Projekte gecancelt wer<strong>de</strong>n; zu<strong>de</strong>m muss man immer auf die Kosten<br />
aufpassen: Die <strong>Diakonie</strong> steht für Qualität, wir dürfen aber nicht teurer sein<br />
als Mitbewerber. Ein Spagat zwischen hartem Verhan<strong>de</strong>ln und knapper<br />
Kalkulation ist meist notwendig. Wir haben aber tolle Partner in <strong>de</strong>r Indus<br />
trie, <strong>de</strong>ren soziales Gewissen wir immer wie<strong>de</strong>r ansprechen und die uns<br />
oft sehr entgegenkommen.<br />
Welche großen Projekte stehen für 2012 noch an?<br />
Ruppert: Neben <strong>de</strong>r zweiten Baustufe <strong>de</strong>s Krankenhauses Waiern sind wir<br />
unter an<strong>de</strong>rem mit Altenwohn und Pflegeheimen beschäftigt. In Kla<br />
genfurt sind wir am Bauen, am Plan stehen auch zwei weitere, in Treffen<br />
und in Spittal/Drau - jeweils für 85 Personen konzipiert.<br />
Wie hoch sind die Kosten, die jährlich in Bauprojekte <strong>de</strong>r <strong>Diakonie</strong> <strong>de</strong> <strong>La</strong><br />
<strong>Tour</strong> investiert wer<strong>de</strong>n?<br />
Ruppert: Im Jahr <strong>2011</strong> waren es rund 15 Millionen Euro. Prinzipiell kann<br />
man sagen, dass wir jährlich gut zehn Millionen Euro verbauen.<br />
22 23
JUGENDWOHLFAHRT<br />
Jugendliche, die in sozialpädagogischen Einrichtungen <strong>de</strong>r <strong>Diakonie</strong><br />
<strong>de</strong> <strong>La</strong> <strong>Tour</strong> wohnen, wer<strong>de</strong>n seit <strong>2011</strong> von einem Jobcoach bei <strong>de</strong>r<br />
Arbeitssuche unterstützt. Kurz nach Start verzeichnet<br />
das Pilotprojekt bereits große Erfolge.<br />
Schock nach <strong>de</strong>m Bekanntwer<strong>de</strong>n von Missbrauchsfällen aus <strong>de</strong>r<br />
Vergangenheit - was kann man tun, um solche Fälle zu verhin<strong>de</strong>rn?<br />
Fit für <strong>de</strong>n Arbeitsmarkt: Berufsstart mit<br />
Unterstützung eines Jobcoaches<br />
Für viele Jugendliche erweist sich die Suche nach einer<br />
geeigneten Lehrstelle als schwieriges Unterfangen. Unsicher<br />
heit, mangeln<strong>de</strong> Erfahrung, schlechte Noten - Stolpersteine in<br />
<strong>de</strong>r Zukunftsplanung.<br />
Junge Menschen, die in einer <strong>de</strong>r sozialpädagogischen<br />
Einrichtungen <strong>de</strong>r <strong>Diakonie</strong> <strong>de</strong> <strong>La</strong> <strong>Tour</strong> leben, profitieren seit<br />
<strong>2011</strong> von Jobcoach Daniela <strong>La</strong>ckner. Die Absolventin <strong>de</strong>r<br />
Fachhochschule Feldkirchen für Soziale Arbeit unterstützt<br />
Jugendliche bei <strong>de</strong>r Arbeitssuche, hält aber auch Kontakt zu<br />
<strong>de</strong>n Lehrherren und begleitet ihre Klienten in schwierigen<br />
Situationen am Lehrplatz.<br />
„Die Betreuung <strong>de</strong>r Jugendlichen erfolgt bedarfsorientiert“,<br />
erzählt <strong>La</strong>ckner. „Meine Arbeit erledige ich in enger Zusam<br />
menarbeit mit <strong>de</strong>n Teamleitern und Bezugsbetreuern. Es ist<br />
wichtig, individuell auf die Jugendlichen einzugehen: Wer sind<br />
sie? Was brauchen sie? Wo liegen ihre Interessen? Nur wenn<br />
man sich diese Fragen stellt, kann man gewährleisten, dass<br />
die Berufswahl nachhaltig bleibt.“<br />
Nachhaltigkeit bewirke Stabilität, <strong>de</strong>nn wenn die Jugendlichen<br />
ihren Ausbildungsplatz behalten und so am Arbeitsmarkt Fuß<br />
fassen, verbessere das ihre Autonomie und ihr Potenzial, sich<br />
im Erwachsenenalter selbst zu versorgen.<br />
Zielgruppe <strong>de</strong>s Jobcoaches sind junge Klienten <strong>de</strong>r <strong>Diakonie</strong><br />
<strong>de</strong> <strong>La</strong> <strong>Tour</strong> aus <strong>de</strong>m Raum Klagenfurt, Feldkirchen und Villach,<br />
die eine <strong>de</strong>r folgen<strong>de</strong>n Problematiken aufweisen: erfolglose<br />
Suche nach einer Lehrstelle und bereits mehrfach Ablehnun<br />
gen auf Bewerbungsschreiben; selbstverschul<strong>de</strong>ter Verlust<br />
einer Lehrstelle und daher schwer vermittelbar; aufgrund<br />
kognitiver o<strong>de</strong>r sozialer Beeinträchtigung bestehen<strong>de</strong>r Bedarf<br />
einer integrativen Lehrstelle o<strong>de</strong>r eines Anlehrplatzes; fehlen<br />
<strong>de</strong> Motivation, Selbständigkeit, Eigeninitiative o<strong>de</strong>r Zukunftsvisionen.<br />
„Die ersten Erfahrungen zeigen bereits <strong>de</strong>utliche Erfolge“, so<br />
<strong>La</strong>ckner. „Wir haben im März <strong>2011</strong> mit <strong>de</strong>m Projekt begonnen<br />
und die Arbeit mit drei Jugendlichen aufgenommen. Bereits im<br />
April konnte eine vierte Jugendliche in das Projekt mitein<br />
bezogen wer<strong>de</strong>n. Alle vier haben einen Arbeitsplatz gefun<br />
<strong>de</strong>n. Mittlerweile betreue ich zehn Jugendliche und stehe bei<br />
Bedarf Jugendlichen aus allen Einrichtungen für Fragen und<br />
Informationen zur Verfügung.“<br />
Neben Lehrstellen wer<strong>de</strong>n vom Jobcoach auch Schnupper<br />
praktika und Ferialjobs vermittelt. Zu<strong>de</strong>m ist <strong>La</strong>ckner erste<br />
Ansprechperson in Bezug auf Fragen zur Ausbildung: „Be<br />
vor ich Soziale Arbeit studiert habe, war ich einige Zeit im<br />
<strong>Tour</strong>ismus und Gastgewerbe tätig, vor allem als Rezeptio<br />
nistin. Das kommt mir in meinem Beruf als Jobcoach sicher<br />
zugute. Zum einen ist es von Vorteil, wenn man auch Kenntnis<br />
einer Branche hat, die nichts mit Sozialarbeit zu tun hat, zum<br />
an<strong>de</strong>ren bin ich Schriftverkehr gewohnt und kann mich gut auf<br />
unterschiedlichste Menschen einstellen“, erzählt <strong>La</strong>ckner.<br />
Wie erfährt man eigentlich von offenen Lehrstellen?<br />
„Unterschiedlich. Manches läuft über ausgeschriebene<br />
Lehrstellen, an<strong>de</strong>res durch die Vernetzung mit an<strong>de</strong>ren<br />
sozialen Unternehmen; man bekommt ab und zu einen Tipp,<br />
wo beispielsweise Schnupperpraktika - aus <strong>de</strong>nen ergeben<br />
sich auch oft Lehrstellen - möglich sind. Manchmal rufe ich<br />
auch initiativ bei Betrieben an und frage nach.“<br />
Im ersten Jahr Pilotprojekt, hat sich <strong>de</strong>r Jobcoach aufgrund<br />
seines Erfolges nun selbst einen fixen Arbeitsplatz geschaffen:<br />
„Ich <strong>de</strong>nke, es ist eine wichtige Ergänzung zum Alltag in einer<br />
sozialpädagogischen Einrichtung; Betreuer haben einfach<br />
nicht die Zeit, sich <strong>de</strong>rmaßen intensiv um Lehrplätze zu be<br />
mühen. Ich bin mobil und flexibel, kann mehrere Jugendliche<br />
in unterschiedlichen Einrichtungen betreuen - damit ist es<br />
möglich, schneller die passen<strong>de</strong> Lehrstelle zu fin<strong>de</strong>n und auch<br />
bei Fragen o<strong>de</strong>r Problemen sofort zur Stelle zu sein.“<br />
Vermittelt wird übrigens in unterschiedlichste Branchen: Ob<br />
KFZMechaniker, Frisör o<strong>de</strong>r Angestellter im Einzelhan<strong>de</strong>l -<br />
mit Hilfe <strong>de</strong>s Jobcoaches wird <strong>de</strong>r Karrierestart mit Sicherheit<br />
ein Stück barrierefreier.<br />
Prävention von Missbrauch:<br />
„Heute wird nicht mehr relativiert“<br />
<strong>2011</strong> war das Jahr, in <strong>de</strong>m Missbrauchsvorfälle im ehemali<br />
gen Kin<strong>de</strong>rheim „Herrnhilf“ <strong>de</strong>r <strong>Diakonie</strong> aus <strong>de</strong>n 1960er und<br />
1970er Jahren bekannt wur<strong>de</strong>n. Die Vorfälle waren ein Schock<br />
für die heute Verantwortlichen in <strong>de</strong>r <strong>Diakonie</strong>, <strong>de</strong>nn, so Rek<br />
tor Stotter:„Wir mussten erkennen, dass wir hier an Kin<strong>de</strong>rn<br />
zutiefst schuldig gewor<strong>de</strong>n sind.“<br />
Neben <strong>de</strong>m angebotenen Dialog mit <strong>de</strong>n damaligen Opfern<br />
24 25
und <strong>de</strong>r Aufarbeitung über <strong>de</strong>n „Weissen Ring“, verbun<strong>de</strong>n<br />
mit finanziellen Entschädigungen <strong>de</strong>r ehemaligen Kin<strong>de</strong>r,<br />
richteten die Verantwortlichen in <strong>de</strong>r <strong>Diakonie</strong> <strong>de</strong>n Fokus auch<br />
auf die heutige Präventionsarbeit zum Thema Missbrauch.<br />
Diese Arbeit ist mittlerweile vielfältig, relativiert wird nicht<br />
mehr, <strong>de</strong>nn im Vergleich zu <strong>de</strong>n 1960er und 1970er Jahren<br />
haben sich die Rahmenbedingungen und pädagogischen Kon<br />
zepte in <strong>de</strong>r Arbeit mit Kin<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>utlich verbessert.<br />
Am augenschein<br />
lichsten wird dies<br />
in <strong>de</strong>r Abkehr von<br />
großen Heimen hin<br />
zu differenzierten,<br />
sozialpädagogischen<br />
Wohngemeinschaften,<br />
in <strong>de</strong>nen nun nur<br />
maximal zwölf<br />
Kin<strong>de</strong>r und Jugend<br />
liche begleitet und<br />
betreut wer<strong>de</strong>n. An Rahmenbedingungen hat sich beispiels<br />
weise <strong>de</strong>r Personalschlüssel <strong>de</strong>utlich verbessert: So wur<strong>de</strong>n<br />
im Jahr 1963 44 Kin<strong>de</strong>r und Jugendliche von nur acht Perso<br />
nen betreut. Heute arbeiten alleine in einer sozialpädagogi<br />
schen Jugendwohngemeinschaft mit zwölf Kin<strong>de</strong>rn acht bes<br />
tens ausgebil<strong>de</strong>te Pädagogen.<br />
Aber nicht nur Anzahl und Ausbildung <strong>de</strong>r Betreuer haben sich<br />
verän<strong>de</strong>rt. Die Offenheit <strong>de</strong>r Einrichtung mit externen Kon<br />
trollen und ausführlichen Dokumentationen sind nicht mehr<br />
vergleichbar. Beson<strong>de</strong>rs wichtig sind auch die angebotenen<br />
Reflexionsmöglichkeiten erzieherischen Verhaltens, beispiels<br />
weise durch Supervisionen, in <strong>de</strong>nen das eigene Tun ständig<br />
kritisch betrachtet wird.<br />
Ein wichtiger Punkt zum Thema „Offenheit“ ist auch, dass <strong>de</strong>n<br />
Kin<strong>de</strong>rn externe Vertrauenspersonen zur Verfügung stehen und<br />
auch Angebote von Beratungsstellen (z.B. die Kin<strong>de</strong>r und<br />
Jugendanwaltschaft) von allen Kin<strong>de</strong>rn leicht zugänglich<br />
genutzt wer<strong>de</strong>n können.<br />
In <strong>de</strong>r heutigen Präventionsarbeit geht es aber nicht nur<br />
darum, Missbrauch in Einrichtungen <strong>de</strong>r <strong>Diakonie</strong> zu vermei<br />
<strong>de</strong>n. Bei uns wer<strong>de</strong>n auch heute Kin<strong>de</strong>r betreut, die außer<br />
halb unserer Einrichtungen zu Missbrauchsopfern gewor<strong>de</strong>n<br />
sind. Neben <strong>de</strong>r hier notwendigen Hilfe geht es auch darum,<br />
Kin<strong>de</strong>rn generell mitzugeben, dass es Grenzen gibt und dass<br />
diese Grenzen nicht überschritten wer<strong>de</strong>n dürfen.<br />
Neben ausreichend Platz für Privatsphäre, <strong>de</strong>m bewussten<br />
Thematisieren, Reflektieren, Erarbeiten und Begleiten von<br />
adäquaten Verhaltensweisen zum Thema Körpergrenzen, einer<br />
altersgerechten Aufklärung, unterschiedlichen Projekten und<br />
Workshops gibt es auch einen eigenen psychologischen Dienst<br />
in <strong>de</strong>r <strong>Diakonie</strong>, <strong>de</strong>r die Arbeit von Pädagogen mit Kin<strong>de</strong>rn un<br />
terstützt. Mitarbeiter wer<strong>de</strong>n auch diakonieintern geschult und<br />
weitergebil<strong>de</strong>t; das geschieht in Zusammenarbeit und Vernet<br />
zung mit externen Schulungs und Beratungsstellen.<br />
Beson<strong>de</strong>rs nach <strong>de</strong>m Bekanntwer<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Missbrauchsfälle<br />
aus <strong>de</strong>r Vergangenheit wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>utlich, dass Missbrauch auch<br />
heute noch überall, so auch bei uns, passieren kann.<br />
Unsere Verantwortung ist es, sich diesem Thema offensiv zu<br />
stellen und alles Er<strong>de</strong>nkliche zu tun, um Kin<strong>de</strong>rn in unseren<br />
Einrichtungen Geborgenheit, Begleitung, notwendige För<strong>de</strong><br />
rung und Betreuung zu sichern.<br />
In <strong>de</strong>r Aufarbeitung <strong>de</strong>r Missbrauchsvorfälle wer<strong>de</strong>n wir<br />
weiterhin mit <strong>de</strong>m Weissen Ring kooperieren, um hier<br />
geschehenes Unrecht bearbeitbar zu machen. Das sind wir<br />
<strong>de</strong>n Kin<strong>de</strong>rn von damals schuldig.<br />
DAS KRISENMANAGEMENT DER DIAKONIE DE LA TOUR<br />
Im Jahr <strong>2011</strong> begann in <strong>de</strong>r <strong>Diakonie</strong> <strong>de</strong> <strong>La</strong> <strong>Tour</strong> die Aufarbeitung eines<br />
dunklen Kapitels <strong>de</strong>r langen Geschichte <strong>de</strong>r Organisation. Ausgelöst<br />
wur<strong>de</strong> dies durch ein ehemaliges Heimkind, das in einer Zeitung über<br />
sexuellen Missbrauch im einstigen Kin<strong>de</strong>rheim „Herrnhilf“ in Treffen<br />
sprach. Wie sich herausstellte, war sein Fall lei<strong>de</strong>r kein Einzelschicksal.<br />
Für <strong>de</strong>n Leiter <strong>de</strong>r Öffentlichkeitsarbeit, Hansjörg Szepannek, be<strong>de</strong>utete<br />
die Kommunikation <strong>de</strong>r geplanten Schritte durch die <strong>Diakonie</strong> und das<br />
enorme mediale Interesse an <strong>de</strong>m Fall eine große Herausfor<strong>de</strong>rung:<br />
Ein Missbrauchsfall in <strong>de</strong>n Medien, <strong>de</strong>r das Unternehmen betrifft. Ein<br />
Albtraum für <strong>de</strong>n Pressesprecher?<br />
Hansjörg Szepannek: Ein Albtraum wohl eher für das Opfer! Das Thema<br />
„Missbrauch“ wur<strong>de</strong> durch <strong>de</strong>n Anruf eines Journalisten bekannt, somit<br />
war die Öffentlichkeitsarbeit von Anfang an informiert und in <strong>de</strong>n Prozess<br />
miteingebun<strong>de</strong>n. Theoretisch waren wir auf so einen Fall vorbereitet:<br />
Schon als die Katholische Kirche in Österreich mit Missbrauchsvorwürfen<br />
konfrontiert war, gab es auch in <strong>de</strong>r Evangelischen Kirche und <strong>de</strong>r Diako<br />
nie Überlegungen, wie wir eventuellen Fällen begegnen könnten. Damals<br />
wur<strong>de</strong>n von <strong>de</strong>r Geschäftsführung bereits Kontakte zum Weissen Ring ge<br />
knüpft, um <strong>de</strong>n Ansprüchen <strong>de</strong>r Opfer gerecht wer<strong>de</strong>n zu können. Dieser<br />
„Notfallplan“ erwies sich als enorm wichtig, da es mit <strong>de</strong>m Weissen Ring<br />
sofort einen unabhängigen Ansprechpartner gab. Gleichzeitig haben wir<br />
eine EMailAdresse bekannt gegeben, über die sich Betroffene direkt an<br />
<strong>de</strong>n Rektor <strong>de</strong>r <strong>Diakonie</strong> <strong>de</strong> <strong>La</strong> <strong>Tour</strong>, Hubert Stotter, wen<strong>de</strong>n konnten. Es<br />
gab von Anfang an keinen Grund, an <strong>de</strong>n Erzählungen <strong>de</strong>s ehemaligen<br />
Heimkin<strong>de</strong>s zu zweifeln, die Fakten sprachen für sich. Klar war auch, dass<br />
wir <strong>de</strong>n uns nun bekanntgewor<strong>de</strong>nen Vorfällen offensiv begegnen wollten,<br />
<strong>de</strong>nn nur so war es möglich, glaubwürdige Aufklärung zu betreiben.<br />
Stichwort Aufklärung: Was genau war Ihre Aufgabe dabei?<br />
Szepannek: Meine Aufgabe war es, als Schnittstelle zwischen <strong>de</strong>r<br />
Öffentlichkeit und <strong>de</strong>n Beteiligten zu fungieren, Informationen einzuholen<br />
und weiterzuleiten. Die direkten Gespräche mit <strong>de</strong>n Opfern führte Rektor<br />
Stotter, auch für die damaligen Heimkin<strong>de</strong>r waren diese Gespräche enorm<br />
wichtig, da ihnen hier erstmals zugehört und auch geglaubt wur<strong>de</strong>. Wichtig<br />
war auch das Kontakthalten und <strong>de</strong>r Informationsausstauch mit <strong>de</strong>n<br />
Medien. Zum Glück begegneten wir sehr verantwortungsvollen<br />
Journalisten, <strong>de</strong>nen es nicht um „Sensationsgeschichten“, son<strong>de</strong>rn um<br />
transparente und sachliche Information ging.<br />
Worauf muss man beim Umgang mit Medien beson<strong>de</strong>rs achten?<br />
Szepannek: Dabei gilt sicher: „Ehrlich währt am längsten.“ Wir betreiben<br />
immer eine sehr offene Kommunikation. An erster Stelle steht aber natür<br />
lich immer <strong>de</strong>r Schutz <strong>de</strong>r Betroffenen - über die Opfer wur<strong>de</strong>n keinerlei<br />
Informationen weitergegeben.<br />
Was be<strong>de</strong>uten Missbrauchsvorwürfe für ein Unternehmen - wie sehr<br />
kann es Scha<strong>de</strong>n nehmen?<br />
Szepannek: Ich glaube, hier falsch zu reagieren und nicht zu unserer<br />
Verantwortung zu stehen, wäre ein neuerlicher Schlag in das Gesicht <strong>de</strong>r<br />
Opfer. Und es wür<strong>de</strong> auch kein gutes Licht auf die heutige Arbeit werfen,<br />
das Vertrauen in unsere Arbeit wür<strong>de</strong> enorm lei<strong>de</strong>n.<br />
Wo liegt <strong>de</strong>r Verantwortungsbereich <strong>de</strong>r heutigen <strong>Diakonie</strong> <strong>de</strong> <strong>La</strong> <strong>Tour</strong>?<br />
Szepannek: Strafrechtlich ist wahrscheinlich vieles, was vorgefallen ist,<br />
verjährt. Dennoch war es <strong>de</strong>m Rektor beziehungsweise <strong>de</strong>r Geschäfts<br />
führung beson<strong>de</strong>rs wichtig, hier auch außerhalb einklagbaren Rechtes zu<br />
unserer Verantwortung zu stehen. Was vorgefallen ist, ist in Einrichtungen<br />
<strong>de</strong>r <strong>Diakonie</strong> geschehen, auch wenn wir heute unter an<strong>de</strong>rem Namen und<br />
mit an<strong>de</strong>ren Verantwortlichen auftreten.<br />
Wie wer<strong>de</strong>n Sie weiter vorgehen? Wird es Entschädigungszahlungen an<br />
die Opfer geben?<br />
Szepannek: <strong>2011</strong> wur<strong>de</strong>n noch keine Entschädigungen ausbezahlt, dies<br />
wird aber im Jahr 2012 <strong>de</strong>r Fall sein, wenn alles das „Clearingverfahren“<br />
<strong>de</strong>s Weissen Rings durchlaufen hat. Natürlich stehen wir auch weiterhin<br />
zu unserer Verantwortung, Betroffene können sich nach wie vor bei uns<br />
mel<strong>de</strong>n.<br />
Gibt es weitere Konsequenzen? Wie kann man vermei<strong>de</strong>n, dass<br />
<strong>de</strong>rartige Verbrechen an schutzbefohlenen Kin<strong>de</strong>rn und Jugendlichen<br />
nie wie<strong>de</strong>r geschehen?<br />
Szepannek: Die Wichtigkeit <strong>de</strong>s Bereiches <strong>de</strong>r Prävention von Missbrauch<br />
in <strong>de</strong>n heutigen Einrichtungen <strong>de</strong>r Jugendwohlfahrt wur<strong>de</strong> wie<strong>de</strong>r beson<br />
<strong>de</strong>rs <strong>de</strong>utlich. Hier wird und wur<strong>de</strong> viel getan. Zu<strong>de</strong>m fließen die Fälle aus<br />
<strong>de</strong>n Einrichtungen <strong>de</strong>r <strong>Diakonie</strong> anonymisiert in eine Studie <strong>de</strong>s Institutes<br />
für Psychologie <strong>de</strong>r Universität Wien ein. Auf diese Ergebnisse sind wir<br />
schon sehr gespannt. Wir haben mit Sicherheit aus <strong>de</strong>r Vergangenheit<br />
gelernt und wer<strong>de</strong>n alles, was in unserer Macht steht, dafür tun, dass es<br />
zu keinerlei Missbrauch, zu keinem Ausnutzen von Autoritätsverhältnissen<br />
o<strong>de</strong>r zu sonst einer Verletzung von Kin<strong>de</strong>r und Persönlichkeitsrechten in<br />
all unseren Arbeitsbereichen und Einrichtungen mehr kommt.<br />
26 27
RÜCKBLICK KÄRNTNER<br />
LANDESAUSSTELLUNG <strong>2011</strong><br />
Ein reger Besucherstrom, interessante Exponate und ein vielseitiges Rahmenprogramm:<br />
Die Kärntner <strong>La</strong>n<strong>de</strong>sausstellung „Glaubwürdig bleiben - 500<br />
Jahre protestantisches Abenteuer“ begeisterte <strong>2011</strong> zahlreiche Menschen<br />
aus <strong>de</strong>m In- und Ausland. Die <strong>Diakonie</strong> <strong>de</strong> <strong>La</strong> <strong>Tour</strong> zeichnete dabei<br />
für die Projektträgerschaft verantwortlich.<br />
Enormer Einsatz und ein Ergebnis,<br />
das alle Erwartungen überstieg<br />
Die Erwartungen waren hoch gesteckt: 60.000 Besucher wollte<br />
man zur Kärntner <strong>La</strong>n<strong>de</strong>sausstellung <strong>2011</strong> „Glaubwürdig blei<br />
ben - 500 Jahre protestantisches Abenteuer“ nach Fresach<br />
locken. Gekommen sind schließlich noch mehr, knapp 70.000<br />
Interessierte traten von Mai bis Oktober in einen Dialog mit<br />
<strong>de</strong>r Geschichte. „Es war ein erstaunliches Kontinuum an Be<br />
suchern“, meint dazu <strong>de</strong>r wissenschaftliche Kurator Wilhelm<br />
Wadl vom Kärntner <strong>La</strong>n<strong>de</strong>sarchiv. „Man muss be<strong>de</strong>nken, was<br />
das be<strong>de</strong>utet, umgelegt auf 150 Tage. An manchen Tagen<br />
musste eine Zahl von Besuchern durchgeschleust wer<strong>de</strong>n,<br />
die für das kleine Ensemble wirklich grenzgängerisch war.“<br />
Für die <strong>Diakonie</strong> <strong>de</strong> <strong>La</strong> <strong>Tour</strong>, die als Projektträger <strong>de</strong>r <strong>La</strong>n<br />
<strong>de</strong>sausstellung <strong>2011</strong> fungierte, eine Herausfor<strong>de</strong>rung: „Mit<br />
beschei<strong>de</strong>nen Mitteln auf kleinstem Raum das Größte leisten<br />
- das ist nicht einfach. Aber hier ist es gelungen“ resümiert<br />
Hubert Stotter, Rektor <strong>de</strong>r <strong>Diakonie</strong> <strong>de</strong> <strong>La</strong> <strong>Tour</strong>. „Wir haben<br />
eine wirklich sehenswerte <strong>La</strong>n<strong>de</strong>sausstellung gestalten kön<br />
nen, die nachhaltig wirkt.“<br />
Beeindruckt waren Besucher nicht nur von <strong>de</strong>m eigens er<br />
richteten Museum, das mit <strong>de</strong>m Kärntner <strong>La</strong>n<strong>de</strong>sbaupreis<br />
ausgezeichnet wur<strong>de</strong> (<strong>de</strong>r Entwurf stammt vom Vorarlberger<br />
Architektenteam marte.marte) und mittlerweile als Diöze<br />
sanmusum genutzt wird, son<strong>de</strong>rn unter an<strong>de</strong>rem auch vom<br />
Einsatz jugendlicher Gui<strong>de</strong>s, die mittels eines speziellen<br />
Vermittlungskonzepts für bleiben<strong>de</strong> Eindrücke bei <strong>de</strong>n Gästen<br />
sorgten. „Der enorme Einsatz <strong>de</strong>r jungen Leute war nicht<br />
selbstverständlich“, so Wadl. „Sie haben <strong>de</strong>m umfangreichen<br />
Ausbildungsprogramm einige Wochenen<strong>de</strong>n geopfert und ihre<br />
Sache wirklich außeror<strong>de</strong>ntlich gut gemacht. Ich sehe auf<br />
je<strong>de</strong>n Fall abseits <strong>de</strong>r Quanten <strong>de</strong>n geistigen Ertrag“, so <strong>de</strong>r<br />
wissenschaftliche Kurator.<br />
„Was das für ihr weiteres Leben be<strong>de</strong>utet, können wir noch<br />
gar nicht abschätzen“, ergänzt Rektor Stotter, <strong>de</strong>r sich von <strong>de</strong>r<br />
Arbeit <strong>de</strong>r Gui<strong>de</strong>s auch tief beeindruckt zeigte.<br />
Das Rahmenprogramm <strong>de</strong>r <strong>La</strong>n<strong>de</strong>sausstellung konnte sich<br />
ebenfalls sehen lassen: So gab es beispielsweise gleich zwei<br />
Uraufführungen: das Konzert „Psalm 148“, eine Auftragskom<br />
position <strong>de</strong>s Carinthischen Sommers in Zusammenarbeit mit<br />
<strong>de</strong>m Atelier <strong>de</strong> <strong>La</strong> <strong>Tour</strong> und die Kirchenoper „Ecce Homo“, für<br />
die Bernd LiepoldMosser (er führte Regie und schrieb das<br />
Libretto) die Kärntner Erfolgsband „Naked Lunch“ gewinnen<br />
konnte. Zum Ensemble von „Ecce Homo“ gehörte übrigens<br />
auch Schauspieler Andreas Kiendl, <strong>de</strong>r durch Kinofilme wie „In<br />
drei Tagen bist du tot“ o<strong>de</strong>r „Die unabsichtliche Entführung<br />
<strong>de</strong>r Frau Elfrie<strong>de</strong> Ott“ einem breiten Publikum bekannt wur<strong>de</strong>.<br />
Die jüngsten Besucher zeigten sich vom Animationsfilm „Der<br />
barmherzige Vater“ begeistert, an <strong>de</strong>m Kin<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Volksschule<br />
Fresach zwei Jahre lang gearbeitet hatten.<br />
Fakten zur <strong>La</strong>n<strong>de</strong>sausstellung: In Zahlen lässt sich die Kärnt<br />
ner <strong>La</strong>n<strong>de</strong>sausstellung <strong>2011</strong> wie folgt zusammenfassen: 4,5<br />
Millionen Euro Investitionskosten, davon wur<strong>de</strong>n 2,3 Milli<br />
onen für die Gesamtkosten (Museumsbau und Renovierung <strong>de</strong>r<br />
bestehen<strong>de</strong>n Gebäu<strong>de</strong> sowie die Gestaltung <strong>de</strong>r Außen<br />
anlagen) und 2,2 Millionen für die Ausstellung verwen<strong>de</strong>t.<br />
Das <strong>La</strong>nd Kärnten übernahm mehr als 80 Prozent <strong>de</strong>r Kosten,<br />
die Gemein<strong>de</strong> Fresach brachte rund 400.000 Euro ins Projekt<br />
ein. Die restliche Summe wur<strong>de</strong> von <strong>de</strong>r Evangelischen Kirche<br />
sowie <strong>de</strong>n Umlandgemein<strong>de</strong>n aufgebracht.<br />
Die Ausstellungs und Nutzfläche betrug 800 Quadratmeter.<br />
Vom 7. Mai bis zum 31. Oktober bot sich für Interessierte die<br />
Gelegenheit, die <strong>La</strong>n<strong>de</strong>sausstellung in Fresach zu besuchen.<br />
Unter <strong>de</strong>n knapp 70.000 Besuchern befan<strong>de</strong>n sich 9.000<br />
Schüler.<br />
Die Besucherzufrie<strong>de</strong>nheit war sehr hoch, so haben im Sep<br />
tember beispielsweise 99 Prozent <strong>de</strong>r Gäste die Ausstellung<br />
mit „sehr gut“ o<strong>de</strong>r „gut“ bewertet.<br />
Die Nationalitäten <strong>de</strong>r Besucher waren breit gestreut: Na<br />
türlich waren viele Kärntner unter <strong>de</strong>n Gästen, aber auch die<br />
restlichen Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>r Österreichs waren gut vertreten,<br />
zu<strong>de</strong>m kamen Menschen aus Deutschland, Neuseeland, aus<br />
<strong>de</strong>n rumänischungarischen Regionen Siebenbürgen und Ba<br />
nat, aus Slowenien, Italien, <strong>de</strong>r Schweiz, Israel, <strong>de</strong>n USA, <strong>de</strong>n<br />
Nie<strong>de</strong>rlan<strong>de</strong>n, Polen sowie aus Großbritannien nach Fresach.<br />
Knapp 100 geschulte Jugendliche sowie eine Vielzahl an eh<br />
renamtlichen Mitarbeitern führten durch die Ausstellung.<br />
Neben <strong>de</strong>r <strong>Diakonie</strong> <strong>de</strong> <strong>La</strong> <strong>Tour</strong> als Projektträger waren auch<br />
die Evangelische Diözese Kärnten, die Evangelische Kirche<br />
Österreich, die Evangelische Pfarrgemein<strong>de</strong> Fresach, das Amt<br />
<strong>de</strong>r Kärntner <strong>La</strong>n<strong>de</strong>sregierung (Abteilung 6 - Kultur; Gemein<br />
<strong>de</strong>abteilung 3), <strong>de</strong>r Museumsverein Fresach, das <strong>La</strong>n<strong>de</strong>sarchiv<br />
Kärnten, die Gemein<strong>de</strong> Fresach sowie die Mirnockgemein<strong>de</strong>n<br />
an <strong>de</strong>r Kärntner <strong>La</strong>n<strong>de</strong>sausstellung <strong>2011</strong> beteiligt.<br />
28 29
MARKENUMSTELLUNG<br />
DIAKONIE DE LA TOUR<br />
Ein neuer Name für ein starkes Unternehmen: Als sich die <strong>Diakonie</strong> Waiern<br />
und die Evangelische Stiftung <strong>de</strong>r Gräfin <strong>de</strong> <strong>La</strong> <strong>Tour</strong> 2005<br />
zusammentaten, trat zunächst die <strong>Diakonie</strong> Kärnten auf <strong>de</strong>n Markt <strong>de</strong>r sozialen<br />
Anbieter. <strong>2011</strong> wur<strong>de</strong> daraus die <strong>Diakonie</strong> <strong>de</strong> <strong>La</strong> <strong>Tour</strong>: Ein Unternehmen, das<br />
sich durch Professionalität und ein respektvolles Miteinan<strong>de</strong>r auszeichnet.<br />
Respektvoll. Miteinan<strong>de</strong>r. Aus „<strong>Diakonie</strong><br />
Kärnten“ wird „<strong>Diakonie</strong> <strong>de</strong> <strong>La</strong> <strong>Tour</strong>“<br />
Das Jahr <strong>2011</strong> war für unser Unternehmen ein Jahr <strong>de</strong>r<br />
Verän<strong>de</strong>rungen: Als sich die <strong>Diakonie</strong> Waiern und die Evan<br />
gelische Stiftung <strong>de</strong>r Gräfin Elvine <strong>de</strong> <strong>La</strong> <strong>Tour</strong> 2005 unter ein<br />
gemeinsames Dach begaben, war das bevorstehen<strong>de</strong> Wachs<br />
tum noch nicht vorauszusehen. Doch schon nach kurzer Zeit<br />
ist die <strong>Diakonie</strong> mit <strong>de</strong>m ortsgebun<strong>de</strong>nen Zusatz „Kärnten“ an<br />
die geografischen Grenzen <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>slan<strong>de</strong>s gestoßen.<br />
We<strong>de</strong>r im Burgenland noch in <strong>de</strong>r Steiermark hatte es sich als<br />
Vorteil erwiesen, als „<strong>Diakonie</strong> Kärnten“ Fuß fassen zu wollen.<br />
Deswegen war es notwendig, einen neuen Markennamen zu<br />
fin<strong>de</strong>n.<br />
Also wur<strong>de</strong> im März <strong>2011</strong> aus <strong>de</strong>r „<strong>Diakonie</strong> Kärnten“ die<br />
„<strong>Diakonie</strong> <strong>de</strong> <strong>La</strong> <strong>Tour</strong>“ - ein Name, <strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Verbindung <strong>de</strong>r<br />
bei<strong>de</strong>n Geschwisterwerke Ausdruck verleiht:<br />
Die Geschichte und <strong>de</strong>r Begriff „<strong>Diakonie</strong>“ sind untrennbar mit<br />
Pfarrer Ernst Schwarz und <strong>de</strong>r <strong>Diakonie</strong> Waiern verbun<strong>de</strong>n; die<br />
diakonische Arbeit in Kärnten nahm hier ihren Anfang. Mit <strong>de</strong>m<br />
Zusatz „<strong>de</strong> <strong>La</strong> <strong>Tour</strong>“ wur<strong>de</strong> ein weiterer etablierter Marken<br />
name hinzugefügt. Das seit über 130 Jahren gewachsene<br />
Vertrauen <strong>de</strong>r Bevölkerung in die diakonische Arbeit liegt nun<br />
gebün<strong>de</strong>lt in <strong>de</strong>r Marke „<strong>Diakonie</strong> <strong>de</strong> <strong>La</strong> <strong>Tour</strong>“.<br />
„Unter <strong>de</strong>m neuen Markennamen wird es auch außerhalb<br />
Kärntens leichter möglich, die Werke und diakonischen Auf<br />
gaben, welche bei Pfarrer Ernst Schwarz und Gräfin Elvine <strong>de</strong><br />
<strong>La</strong> <strong>Tour</strong> ihren Anfang nahmen, in <strong>de</strong>r heutigen Zeit fortzufüh<br />
ren“, so Hubert Stotter, Rektor <strong>de</strong>r <strong>Diakonie</strong> <strong>de</strong> <strong>La</strong> <strong>Tour</strong>. „Gut<br />
gelingen wird uns das, wenn wir weiterhin ein respektvolles<br />
Miteinan<strong>de</strong>r in allen Bereichen leben und einfor<strong>de</strong>rn.“<br />
„Respektvoll. Miteinan<strong>de</strong>r.“ lautet auch <strong>de</strong>r Slogan, <strong>de</strong>r seit<br />
<strong>de</strong>r Markenumstellung das Logo <strong>de</strong>r <strong>Diakonie</strong> <strong>de</strong> <strong>La</strong> <strong>Tour</strong> ziert,<br />
entworfen von Werbeprofi Brandy Brandstätter, <strong>de</strong>r für die<br />
grafische Neugestaltung <strong>de</strong>r Marke verantwortlich zeichnet.<br />
Unterstrichen wird <strong>de</strong>r Slogan von Gerhard Maurers Bildspra<br />
che - Fotografien, die <strong>de</strong>n Alltag in <strong>de</strong>n Einrichtungen <strong>de</strong>r<br />
<strong>Diakonie</strong> <strong>de</strong> <strong>La</strong> <strong>Tour</strong> auf respektvolle Weise wi<strong>de</strong>rspiegeln.<br />
„Bei allem professionellen Marketing ist es die tägliche Arbeit<br />
unserer Mitarbeiter, die unseren Markenkern bil<strong>de</strong>t und die<br />
Beson<strong>de</strong>rheit <strong>de</strong>r Marke ,<strong>Diakonie</strong> <strong>de</strong> <strong>La</strong> <strong>Tour</strong>‘ ausmacht“,<br />
so Stotter.<br />
Was genau ist neu? Der neue Markenname hatte einige Än<strong>de</strong><br />
rungen zur Folge: Briefpapier und kuverts, Stempel, Visiten<br />
karten, Haus o<strong>de</strong>r Fahrzeugbeschriftungen wur<strong>de</strong>n allesamt<br />
mit <strong>de</strong>m neuen Logo, das auch <strong>de</strong>n Slogan „Respektvoll.<br />
Miteinan<strong>de</strong>r.“ beinhaltet, versehen. Auch die Telefonansagen<br />
mussten angepasst wer<strong>de</strong>n.<br />
Fol<strong>de</strong>r, Broschüren und alle an<strong>de</strong>ren Printprodukte <strong>de</strong>r Diako<br />
nie <strong>de</strong> <strong>La</strong> <strong>Tour</strong> wer<strong>de</strong>n seit <strong>de</strong>r Markenumstellung <strong>2011</strong> nach<br />
und nach an das neue Corporate Design angepasst.<br />
Im neuen <strong>La</strong>yout wur<strong>de</strong>n Grafik und Bildsprache aufeinan<strong>de</strong>r<br />
abgestimmt - das ursprüngliche <strong>Diakonie</strong>Blau wur<strong>de</strong> ein paar<br />
Nuancen dunkler und mit einen Braunton ergänzt, <strong>de</strong>r sich in<br />
allen Printprodukten <strong>de</strong>r <strong>Diakonie</strong> <strong>de</strong> <strong>La</strong> <strong>Tour</strong> wie<strong>de</strong>rfin<strong>de</strong>t.<br />
<strong>2011</strong> wur<strong>de</strong> auch begonnen, die neue Homepage <strong>de</strong>r <strong>Diakonie</strong><br />
<strong>de</strong> <strong>La</strong> <strong>Tour</strong> zu entwickeln.<br />
„Wir wollen als unverwechselbares Unternehmen am Markt<br />
sichtbar wer<strong>de</strong>n“, so Hansjörg Szepannek, Leiter <strong>de</strong>r Öffent<br />
lichkeitsarbeit <strong>de</strong>r <strong>Diakonie</strong> <strong>de</strong> <strong>La</strong> <strong>Tour</strong>. „Die Konzeption <strong>de</strong>s<br />
Corporate Designs musste unter Berücksichtigung <strong>de</strong>r Kom<br />
munikationsziele erfolgen. Bevor wir an die Arbeit gegangen<br />
sind, haben wir <strong>de</strong>swegen einen Wettbewerb ausgeschrieben,<br />
an <strong>de</strong>m vier Kärntner Agenturen teilgenommen haben, die in<br />
einem Briefing über unsere Vorstellungen informiert wur<strong>de</strong>n.<br />
Unsere Werte zu kommunizieren war uns ein wichtiges Anlie<br />
gen. Zu<strong>de</strong>m sollte die <strong>Diakonie</strong> <strong>de</strong> <strong>La</strong> <strong>Tour</strong> weiterhin als Teil<br />
<strong>de</strong>r <strong>Diakonie</strong> Österreich erkennbar bleiben. Beson<strong>de</strong>rs wichtig<br />
war jedoch auch, dass unser Erscheinungsbild nach außen die<br />
Professionalität unseres Unternehmens und <strong>de</strong>n respektvol<br />
len Umgang, <strong>de</strong>n unsere Mitarbeiter und Klienten miteinan<strong>de</strong>r<br />
pflegen, wi<strong>de</strong>rspiegeln sollte. Ich <strong>de</strong>nke, das Ergebnis kann<br />
sich sehen lassen.“<br />
30 31
2,09%<br />
20,12%<br />
69,78%<br />
PERSONAL- UND<br />
FINANZSTATISTIK<br />
Anzahl <strong>de</strong>r Mitarbeiter Umsätze nach Fachbereichen<br />
11,15 %<br />
11,15%<br />
11,88 %<br />
11,88%<br />
6,04 %<br />
6,04%<br />
4,21 %<br />
4,21%<br />
Menschen im Alterim<br />
Alter<br />
Menschen mit Behin<strong>de</strong>rung mit Behin<strong>de</strong>rung<br />
Krankenhäuser & Ambulanzen & Ambulanzen<br />
Jugendwohlfahrt<br />
Berufliche Integration Integration & Service & Service<br />
Bildung<br />
Zivildiener<br />
Sonstige Bereiche Bereiche<br />
11,72 %<br />
11,72%<br />
6,52 %<br />
6,52%<br />
Aufteilung Kosten<br />
Personalkosten<br />
Materialkosten und Fremdleistungen und Fremdleistungen<br />
Miet- Miet und Pachtkosten und Pachtkosten<br />
Betriebskosten<br />
übrige Sachkosten Sachkosten<br />
Instandhaltung, Geringwertige geringwertige Wirtschaftsgüter Wirtschaftsgüter<br />
Abschreibungen<br />
Finanzierungskosten<br />
17,99%<br />
17,99 %<br />
3,00% 2,55% 2,05% 0,14%<br />
3,00 % 2,55 % 2,05 % 0,14 %<br />
3,05 3,05% %<br />
7,71 %<br />
7,71%<br />
22,09%<br />
22,09 %<br />
20,12%<br />
20,12 %<br />
69,78%<br />
69,78 %<br />
Menschen im Alter<br />
Menschen mit Behin<strong>de</strong>rung<br />
Krankenhäuser & Ambulanzen<br />
Jugendwohlfahrt<br />
Berufliche Integration & Service<br />
Bildung<br />
Zivildiener<br />
Sonstige Bereiche<br />
Fachbereich Mitarbeiter %<br />
Menschen im Alter 199,59 22,09%<br />
Menschen mit Behin<strong>de</strong>rung 181,77 20,12%<br />
Krankenhäuser & Ambulanzen 162,59 17,99%<br />
Jugendwohlfahrt 107,34 11,88%<br />
Berufliche Integration & Service 100,73 11,15%<br />
Bildung 54,61 6,04%<br />
Zivildiener 38,00 4,21%<br />
Sonstige Bereiche 58,95<br />
3,50%<br />
2,30% 1,56%<br />
6,52%<br />
Gesamtergebnis 903,57 100,00%<br />
Kosten Kosten %<br />
Personalkosten 69,78%<br />
Materialkosten und Fremdleistungen 11,72%<br />
Miet und Pachtkosten 7,71%<br />
Betriebskosten 3,05%<br />
übrige Sachkosten 3,00%<br />
Instandhaltung, geringwertige Wirtschaftsgüter 2,55%<br />
Abschreibungen 2,05%<br />
Finanzierungskosten 0,14%<br />
Personalkosten<br />
Materialkosten und Fremdleistungen<br />
Miet- und Pachtkosten<br />
Betriebskosten<br />
übrige Sachkosten<br />
Instandhaltung, Geringwertige Wirtschaftsgüter<br />
Abschreibungen<br />
Finanzierungskosten<br />
Summe 100%<br />
18,73%<br />
16,95%<br />
26,19%<br />
Spen<strong>de</strong>nmittel EUR<br />
Spen<strong>de</strong>nmittel gem. 25a 319.242,89<br />
Spen<strong>de</strong>nmittel gem. 25b 18.378,70<br />
Erträge aus Kapitalvermögen gem. 25c 17,45<br />
Auflösung Rücklagen<br />
Spen<strong>de</strong>nmittel 337.639,04<br />
Bereich EUR Umsatz %<br />
Menschen im Alter 13.087.876,85 28,03%<br />
Menschen mit Behin<strong>de</strong>rung 11.072.797,41 23,71%<br />
Krankenhäuser & Ambulanzen 10.637.036,07 22,78%<br />
Jugendwohlfahrt 7.141.850,84 15,30%<br />
Bildung 2.689.813,76 5,76%<br />
Berufliche Integration 1.279.719,30 2,74%<br />
Sonstige Bereiche 782.312,64 1,68%<br />
Summe 46.691.406,87 100%<br />
Spendverwendung EUR<br />
Gartenhof 51.117,50<br />
Atelier <strong>de</strong> <strong>La</strong> <strong>Tour</strong> 176.000,00<br />
FB Menschen mit Behin<strong>de</strong>rung 9.059,81<br />
FB Berufliche Integration 300,00<br />
FB Menschen im Alter 12.775,32<br />
FB Jugendwohlfahrt 24.928,11<br />
FB Bildung 20.178,55<br />
FB Krankenhäuser 20,00<br />
Sonstige Bereiche * 41.369,53<br />
Verwaltungskosten 390,22<br />
Dotierung Rücklagen 1.500,00<br />
Spen<strong>de</strong>nverwendung 337.639,04<br />
* Spen<strong>de</strong>n ohne bestimmte Zweckwidmung<br />
32 33<br />
30,77%<br />
15,30 %<br />
16,95%<br />
18,73%<br />
22,78 %<br />
Menschen im Alterim<br />
Alter<br />
Menschen mit Behin<strong>de</strong>rung mit Behin<strong>de</strong>rung<br />
Krankenhäuser & Ambulanzen & Ambulanzen<br />
Jugendwohlfahrt<br />
Bildung Bildung<br />
Berufliche Integration Integration<br />
Sonstige Bereiche Bereiche<br />
Spen<strong>de</strong>n<br />
5,76 % 2,74 % 1,68 %<br />
3,50%<br />
2,30% 1,56%<br />
26,19%<br />
28,03 %<br />
30,77%<br />
23,71 %<br />
Menschen im Alter<br />
Menschen mit Behin<strong>de</strong>rung<br />
Krankenhäuser & Ambulanzen<br />
Jugendwohlfahrt<br />
Bildung<br />
Berufliche Integration<br />
Sonstige Bereiche
INFORMATIONEN<br />
Standorte<br />
Waiern / Feldkirchen<br />
Altenwohn und Pflegeheime<br />
Arbeits, Wohn, Therapie und Freizeitangebote für Menschen<br />
mit Behin<strong>de</strong>rung<br />
Berufliche Integration<br />
Kin<strong>de</strong>rgärten in Glanhofen, St. Martin, St. Ulrich und Waiern<br />
Krankenhaus Waiern<br />
Seminar und Gästehaus „Philippus“<br />
SOB - Schule für Sozialbetreuungsberufe<br />
Sozialpädagogische Wohngemeinschaften für Kin<strong>de</strong>r und<br />
Jugendliche<br />
Nahwärme Waiern<br />
Klagenfurt<br />
Altenwohn und Pflegeheim Harbach<br />
Altenwohn und Pflegeheim St. Peter<br />
Berufliche Integration<br />
Galerie <strong>de</strong> <strong>La</strong> <strong>Tour</strong><br />
Montessorizentrum <strong>de</strong> <strong>La</strong> <strong>Tour</strong><br />
SES <strong>de</strong> <strong>La</strong> <strong>Tour</strong> - Schule für soziale und emotionale Stärkung<br />
Stadtcafé Klagenfurt<br />
Son<strong>de</strong>rhort <strong>de</strong> <strong>La</strong> <strong>Tour</strong><br />
Sozialpädagogische Wohngemeinschaften für Kin<strong>de</strong>r und<br />
Jugendliche<br />
Rektorat<br />
Hospizbewegung Kärnten<br />
Villach<br />
Altenwohn und Pflegeheim „Maria Gail“<br />
Ambulanz <strong>de</strong> <strong>La</strong> <strong>Tour</strong> am LKH<br />
Spielsuchtambulanz <strong>de</strong> <strong>La</strong> <strong>Tour</strong><br />
Treffen<br />
Altenwohn und Pflegeheime<br />
Atelier <strong>de</strong> <strong>La</strong> <strong>Tour</strong><br />
Arbeits Wohn und Freizeitangebote für Menschen mit<br />
Behin<strong>de</strong>rung<br />
Berufliche Integration<br />
Krankenhaus <strong>de</strong> <strong>La</strong> <strong>Tour</strong><br />
Life Tool - Beratungsstelle<br />
Montessorizentrum <strong>de</strong> <strong>La</strong> <strong>Tour</strong><br />
Sozialpädagogische Initiative für Kin<strong>de</strong>r und Jugendliche<br />
„Haus Herrnhilf“<br />
Bo<strong>de</strong>nsdorf<br />
MOKIBODO - Montessori Kin<strong>de</strong>rgruppe<br />
Spittal<br />
Altenwohn und Pflegeheim „Bethesda“<br />
Beratungsstelle für Menschen mit Alkoholproblematik<br />
Hermagor<br />
Sozialpädagogische Wohngemeinschaft für Jugendliche<br />
„cowota Hermagor“<br />
Afritz<br />
Kin<strong>de</strong>rgarten<br />
Feld am See<br />
Kin<strong>de</strong>rgarten<br />
Deutschlandsberg<br />
Montessorischule „Sternschule“<br />
Knittelfeld<br />
Kin<strong>de</strong>rbetreuung „Sonnenschein“<br />
Montessorischule im Aichfeld<br />
Adressen und Informationen zu allen Einrichtungen <strong>de</strong>r<br />
<strong>Diakonie</strong> <strong>de</strong> <strong>La</strong> <strong>Tour</strong> erhalten Sie auf unserer Homepage:<br />
www.diakonie<strong>de</strong>latour.at<br />
Kontakt<br />
<strong>Diakonie</strong> <strong>de</strong> <strong>La</strong> <strong>Tour</strong><br />
gemeinnützige Betriebsgesellschaft m. b. H.<br />
Rektorat<br />
Rektor: Pfarrer Mag. Dr. Hubert Stotter<br />
Wirtschaftsdirektor: Mag. Walter Pansi<br />
Harbacher Straße 70<br />
9020 Klagenfurt am Wörthersee<br />
(+43) 0463 32303 0<br />
rektorat@diakonie<strong>de</strong>latour.at<br />
www.diakonie<strong>de</strong>latour.at<br />
Menschen im Alter<br />
Akad. GPM Johann Peter Gunhold MBA MEd und<br />
Akad. GPM Peter Grünwald<br />
(+43) 0463 32303 200<br />
Menschen mit Behin<strong>de</strong>rung<br />
Mag. Michael Mellitzer<br />
(+43) 0463 32303 203<br />
Mag. Corina Strohmeier<br />
(+43) 0664 87 93 826<br />
Bildung<br />
Mag. Doris TrattnigSax (Schulen und Horte)<br />
(+43) 0463 32303 461<br />
Andrea Broschwitz (Kin<strong>de</strong>rgärten)<br />
(+43) 0463 32303 207<br />
Berufliche Integration<br />
Mag. Martina Michorl<br />
(+43) 0463 32303 205<br />
Gesundheit<br />
Krankenhaus Waiern<br />
(+43) 04762 2201 300<br />
Krankenhaus <strong>de</strong> <strong>La</strong> <strong>Tour</strong><br />
(+43) 04248 2557 20<br />
Ambulanz <strong>de</strong> <strong>La</strong> <strong>Tour</strong> im LKH Villach<br />
(+43) 04242 208 2249<br />
Spielsuchtambulanz <strong>de</strong> <strong>La</strong> <strong>Tour</strong> Villach<br />
(+43) 04242 24368 10<br />
Beratungsstelle für Menschen mit Alkoholproblematik Spittal<br />
(+43) 04762 36672<br />
Jugendwohlfahrt<br />
Mag. Gudrun Holzinger<br />
(+43) 0463 32303 204<br />
Kunst<br />
Mag. Christine Stotter<br />
(+43) 04248 2248<br />
Presse<br />
Mag. Hansjörg Szepannek<br />
(+43) 0463 32303 309<br />
Spen<strong>de</strong>nkonten<br />
In Österreich<br />
Sparkasse Feldkirchen/Kärnten<br />
Kto. 0000-040006, BLZ 20702<br />
IBAN: AT42 2070 2000 0004 0006 und BIC: SPFNAT21XXX<br />
lautend auf <strong>Diakonie</strong> <strong>de</strong> <strong>La</strong> <strong>Tour</strong> gemeinnützige<br />
BetriebsgesmbH<br />
Volksbank Feldkirchen/Kärnten<br />
Kto. 30066080012, BLZ 42600<br />
IBAN: AT20 4260 0300 6608 0012 und BIC: VOFFAT21XXX<br />
lautend auf <strong>Diakonie</strong> <strong>de</strong> <strong>La</strong> <strong>Tour</strong> gemeinnützige<br />
BetriebsgesmbH<br />
In Deutschland<br />
Stadtsparkasse Freu<strong>de</strong>nberg<br />
Kto. 70000971, BLZ 46051733<br />
IBAN: DE68 4605 1733 0070 0009 71 und BIC: WELADED1FRE<br />
lautend auf <strong>Diakonie</strong> <strong>de</strong> <strong>La</strong> <strong>Tour</strong> gemeinnützige<br />
BetriebsgesmbH<br />
In <strong>de</strong>r Schweiz<br />
PostFinance Die Schweizerische Post<br />
Kto. 80548435, BLZ 9000<br />
IBAN: CH10 0900 0000 8005 4843 5 und BIC: POFICHBEXXX<br />
lautend auf Evang. <strong>Diakonie</strong>werk Waiern<br />
Ihre Spen<strong>de</strong>n an die <strong>Diakonie</strong> <strong>de</strong> <strong>La</strong> <strong>Tour</strong> gemeinnützige<br />
Betriebsges.m.b.H. sind in Österreich absetzbar.<br />
Unsere vom BMF erteilte Registriernummer für Spen<strong>de</strong>nbe<br />
günstigung lautet: SO 1315.<br />
Ansprechpartner Spen<strong>de</strong>n<br />
Dr. Günther Karner<br />
(+43) 0463 32303 306<br />
Aufsichtsrat<br />
Mitglie<strong>de</strong>r<br />
Dr. Gerwin Müller (Vorsitzen<strong>de</strong>r)<br />
DI Hans Nageler (stv. Vorsitzen<strong>de</strong>r)<br />
Ingeborg Jost<br />
Mag. Hei<strong>de</strong> Unterlercher<br />
Erika Kogler<br />
Ferdinand Maschek<br />
34 35
Absen<strong>de</strong>r:<br />
<strong>Diakonie</strong> <strong>de</strong> <strong>La</strong> <strong>Tour</strong><br />
gemeinnützige Betriebsgesellschaft m.b.H.<br />
Harbacher Straße 70<br />
A 9020 Klagenfurt am Wörthersee<br />
Österreichische Post AG / Sponsoring.Post GZ: 05Z036249 S<br />
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OP-Risikoschutz OP-Ab<strong>de</strong>ckungen – OP-Bekleidung – OP-Verbandstoffe<br />
www.diakonie-<strong>de</strong>latour.at<br />
Impressum: Eigentümer, Herausgeber und Verleger: <strong>Diakonie</strong> <strong>de</strong> <strong>La</strong> <strong>Tour</strong> gemeinnützige Betriebsgesellschaft m.b.H., Harbacher Straße 70, 9020 Klagenfurt am Wörthersee<br />
Firmenbuchgericht: Klagenfurt, FN: 257008d, UID: ATU 61392399. Jahresbericht <strong>2011</strong> (Son<strong>de</strong>rausgabe <strong>de</strong>r "MITMENSCHEN") Redaktion: Gudrun Zacharias MA, Mag. Hansjörg Szepannek. Fotos: <strong>de</strong>rmaurer - die<br />
Arbeiten aus <strong>de</strong>r Ausstellung „Alltag sichten“ (S.1, 5, 9) wur<strong>de</strong>n mit freundlicher Genehmigung <strong>de</strong>s Fotografen kostenlos zur Verfügung gestellt. Druck: Satz und Druckteam. www.diakonie<strong>de</strong>latour.at<br />
(c) <strong>2011</strong> <strong>Diakonie</strong> <strong>de</strong> <strong>La</strong> <strong>Tour</strong>. Auf Grund <strong>de</strong>r leichteren Lesbarkeit wird auf die geschlechtsneutrale Form verzichtet, die männliche Schreibform schließt immer auch die weibliche Form mit ein.<br />
L2Agentur