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A k t u e l l<br />

kirche erleben<br />

6<br />

10/2008<br />

So bunt und vielfältig die<br />

Dienste und Aufgaben in der<br />

Kirche sind, so wichtig ist<br />

auch das, was sie eint. Das<br />

Verbindende ist der Auftrag,<br />

den die Kirche hat. Denn Kirche<br />

steht nicht für sich selbst,<br />

sondern hat eine Aufgabe zu<br />

erfüllen. Ein Beitrag von Eugen<br />

Runggaldier.<br />

Wie der Leib eine Einheit ist, doch<br />

viele Glieder hat, alle Glieder des<br />

Leibes aber, obgleich es viele sind,<br />

einen einzigen Leib bilden: So ist es<br />

auch mit Christus.“ (1 Kor. 12,12). Sehr<br />

griffig ist das Bild, das der hl. Paulus<br />

im ersten Korintherbrief verwendet,<br />

um über Christus oder genauer gesagt,<br />

die Kirche zu schreiben. Ein<br />

Leib hat Hände, Füße, Augen, Ohren,<br />

äußere und innere Organe. Trotz der<br />

Verschiedenheit der einzelnen Glieder<br />

bildet der Leib eine Einheit; trotz<br />

der unterschiedlichen Funktionen der<br />

einzelnen Glieder spielen sie alle zusammen,<br />

so dass der Leib als Ganzer<br />

in Aktion treten kann.<br />

Das Bild, das der hl. Paulus für die Kirche<br />

verwendet, ist zum einen eine Beschreibung<br />

der Kirche, wie er sie vor<br />

2000 Jahren erlebt hat, gleichzeitig<br />

aber auch eine Vision, wie Kirche zu<br />

sein hat. Gerade in der heutigen Zeit ist<br />

diese Vision des hl. Paulus für die Kirche<br />

maßgebend. Es gilt die verschiedenen<br />

Dienste, Aufgaben, Ämter, Funktionen<br />

in der Kirche zu fördern.<br />

Die glieder der kirche<br />

Zu den verschiedenen Gliedern der<br />

Kirche gehören der Papst, die Bischöfe,<br />

die Priester, die Ständigen Diakone.<br />

Letztere engagieren sich als Verheiratete<br />

oder Ehelose ehrenamtlich im<br />

sozialen Bereich und in der Verkündigung.<br />

Zu den vielfältigen Aufgaben,<br />

die Menschen in der Kirche erledigen,<br />

gehören aber genauso jene, welche<br />

Laien übernehmen, ehrenamtlich, nebenamtlich,<br />

hauptamtlich. Die Palette<br />

dieser Dienste ist sehr weit: im Pfarrgemeinderat,<br />

in Fachausschüssen, in der<br />

Liturgie als LektorIn, als KommunionhelferIn,<br />

als KantorIn, als Chormit-<br />

glied, als MesnerIn, als MinistrantIn.<br />

Dazu gehören aber auch jene, die Kinder<br />

und Jugendliche auf die Beichte,<br />

die Eucharistie und die Firmung vorbereiten,<br />

jene, die in der Jungschar-<br />

oder Jugendarbeit tätig sind, in der<br />

Pfarrcaritas usw. Besonders erwähnt<br />

werden sollen die Pastoralassistentinnen<br />

bzw. Pastoralassistenten. Diese<br />

haben ein abgeschlossenes Theologiestudium<br />

und sind hauptamtlich in<br />

der Seelsorge angestellt, die meisten<br />

in einer Pfarrei. Dort ist eine ihrer<br />

wichtigsten Aufgaben jene, die vielen<br />

Ehrenamtlichen zu begleiten und zu<br />

fördern.<br />

bunt, vielfältig, wichtig<br />

So bunt und vielfältig die Dienste und<br />

Aufgaben in der Kirche sind, so wichtig<br />

ist auch das, was sie eint. Das Verbindende<br />

ist der Auftrag, den die Kirche<br />

hat. Denn Kirche steht nicht für<br />

sich selbst, sondern hat eine Aufgabe<br />

zu erfüllen. Kirche soll, so heißt es<br />

im Matthäusevangelium, Licht für die<br />

Welt, Salz in der Welt sein, diese wie<br />

ein Sauerteig durchdringen. Das Helle,<br />

Salzige bzw. Würzige, das Kirche in die<br />

A k t u e l l<br />

Gesellschaft von heute einbringen soll,<br />

ist das Evangelium. Die Botschaft Jesu –<br />

dass alle Menschen gleich sind,<br />

dass wir alle unseren Ursprung<br />

und unser Ziel in Gott haben und dass<br />

unser Leben gelingt, wenn wir in Liebe<br />

miteinander umgehen – schenkt Freude<br />

und Leben. Die Kirche bringt das<br />

Evangelium unter die Leute und das<br />

Evangelium bringt die Kirche unter die<br />

Leute, indem sie es verkündet, indem<br />

sie es lebt, vor allem jenen gegenüber,<br />

die am Rande der Gesellschaft stehen<br />

und indem sie es feiert. Die Liturgie<br />

hat dabei vielfältige Formen entwickelt:<br />

Eucharistiefeiern, Wortgottesfeiern,<br />

Andachten, Wallfahrten usw.<br />

es kommen größere Änderungen<br />

Dieser Leib, mit dem der hl. Paulus<br />

die Kirche vergleicht, wandelt sich so<br />

wie der menschliche Leib auch. Wir<br />

können damit rechnen, dass auf die<br />

Kirche in Südtirol in den nächsten<br />

Jahren größere Änderungen zukommen.<br />

Ausgelöst sind sie vor allem<br />

durch den zahlenmäßigen Rückgang<br />

der Pfarrer. Wenn zurzeit 179 Pfarrer<br />

in den 281 Pfarreien tätig sind, werden<br />

es in zehn Jahren voraussichtlich<br />

noch 80 sein. Viele fragen sich, wie<br />

die Seelsorge dann weitergehen kann.<br />

Auf diese Frage antwortet die Diözesanleitung<br />

mit einem Modell, das bereits<br />

andere Diözesen in Mitteleuropa,<br />

die in einer ähnlichen Situation sind,<br />

praktizieren. Das Modell trägt bei uns<br />

den Namen „Seelsorgseinheit“. Damit<br />

ist gemeint, dass mehrere Pfarreien<br />

zu einer Seelsorgseinheit zusammengeschlossen<br />

werden, wobei die<br />

meisten Pfarreien weiterhin ihren<br />

rechtlichen Status beibehalten. Jede<br />

Seelsorgseinheit wird von einem Priester<br />

geleitet, der Pfarrer jeder einzelnen<br />

Pfarrei und Moderator der Seel-<br />

sorgseinheit ist. Der Pfarrer hat die<br />

Aufgabe der Leitung, der Verkündigung<br />

und der Feier der Sakramente.<br />

Ihm zur Seite steht ein gemeinsamer<br />

Pfarrgemeinderat für die gesamte<br />

Seelsorgseinheit. Dieser ist für<br />

die Pastoral in der Seelsorgs-<br />

einheit verantwortlich, d.h. er<br />

wird Wege aufzeigen, wie die<br />

Pfarreien enger zusammenarbeiten<br />

können. In<br />

10/2008 7

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