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„Jede Landscha� hat ihre eigene besondere Seele, wie ein Mensch, dem du gegenüberlebst.“<br />

Chris�an Morgenstern (1871 - 1914), deutscher Schri�steller


ALISEO ART PROJECT_02_2010<br />

In der Gruppenausstellung „Landscha�en“ zeigen sieben junge Künstler, wie face�enreich und gegenwartsnah dieses<br />

Thema in der zeitgenössischen Kunst ist.<br />

Klassisch ist der Au�au der Landscha�smalerei seit ihren Anfängen bei den Niederländern des 17. Jahrhunderts, die<br />

das Mo�v als eigenständiges Sujet in die Kunstgeschichte einführten, mit Horizont und Dreiteilung in Vorder-, Mi�el-<br />

und Hintergrund. Viele der ausgestellten Werke stehen immer noch in genau dieser Tradi�on und so zeichnet sich die<br />

Horizontlinie wie ein roter Faden durch zahlreiche Arbeiten. Trotzdem werfen sie aktuellste Fragestellungen der Kunst<br />

auf.<br />

An dem Wochenende 27. und 28. November bietet das Industrieareal der Polstermöbelfabrik Hukla in Gengenbach/<br />

Schwarzwald den architektonischen Rahmen für die unterschiedlichsten Landscha�en.<br />

Mit verschiedenen Materialien, Medien und Strategien nähern sich die Sieben ganz individuell ihrer Vorstellung von<br />

Landscha�. So bearbeitet Nicole Bianchet (*1975) ihre großforma�gen Holzwände mit dem Cu�er, Tim Ernst (*1977)<br />

lässt fantas�sche Landscha�sszenarien entstehen, in denen sich häufig kleine Plas�kfiguren wiederfinden, während<br />

Felix Rehfeld (*1981) die Landscha� auch von oben betrachtet. Frank Lippold (*1970) bedient sich des klassischen<br />

Holzschni�s, jedoch in verfremdeter Manier. Julius Grünewald (*1965) arbeitet mit Öl, lässt pastose Par�en neben<br />

freier Leinwand wirken. Stefan Mannel (*1976) deutet Landscha� nur in reduzierter Form an, als Erzählraum für<br />

poten�elle Geschichten und Beza (*1974) erzeugt medita�ve S�mmungslandscha�en.<br />

Landscha�smalerei stand nie nur für die Wiedergabe eines bes�mmten Ausschni�s einer räumlich, geografisch<br />

markierten Weltdarstellung. Sie barg von Anbeginn an die Möglichkeit des Menschen, im Angesicht der ihm<br />

gegenübergestellten Natur zu�efst menschliche Emo�onen und Zustände einzufangen und zu spiegeln. So kann man<br />

sich zum Beispiel in den gezeigten Werken nicht nur an ferne, fremde und verwunschene Orte sehnen oder flüchten,<br />

sondern sich auch in der Vogelperspek�ve, dem Verschwinden der realen sowie medialen Grenzen oder einfach nur<br />

der Weite verlieren. Oder ein bisschen vom Fliegen träumen.<br />

Anna Hellner<br />

Kunsthistorikerin Berlin<br />

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1974 geboren in Warschau/Polen<br />

1997-2002 Studium der visuellen Kommunika�on und Malerei,<br />

University of Applied Sience Bielefeld bei Prof. Dörries-<br />

Höher und Prof. Deppner<br />

Skulptur/Zeichnung bei Prof. Hess, Diplom in Malerei<br />

2002-2003 Studium der Kunstgeschichte und Philosophie, Universität<br />

Bielefeld<br />

Lebt und arbeitet in Berlin und Warschau<br />

Einzelausstellungen (Auswahl)<br />

2003 Offene Ateliers, Kunstverein Paderborn<br />

Präsenz, Atelierabend, Atelier Paderborn<br />

2004 Die Macht der Sinne, Spiegelsaal, Paderborn<br />

2005 fünfzig auf einen Blick, SOR, Bremen<br />

Menschenbildnis, Wes�älisches Kinderdorf, Paderborn<br />

Im Gewöhnlichen das Geheimnis entdecken, Atelierabend,<br />

Paderborn<br />

2006 Das Kleidergen, Jubiläumsausstellung 50 Jahre SOR, Oelde<br />

2007 Körperkultur, Galerie Hübner & Hübner, Frankfurt<br />

2008 Raum und Körper, Kunstverein, Städ�sche Galerie, Paderborn<br />

2009 Varia�onen, Galerie Hübner & Hübner, Frankfurt<br />

Gruppenausstellungen (Auswahl)<br />

2001 Begegnung mit Behinderten, ART-TOLL Bedburg-Hau/Kleve,<br />

Wanderausstellung u.a. Bielefeld, Emden, Köln, Recklinghausen<br />

2002 Malerei im öffentlichem Blickfeld , Goldbeckbau Cinemax, Bielefeld<br />

Mixtur, Schloß Kaiserpalaist, Bad Oeynhausen<br />

2004 Daytkovo, Messe, Moskau (RUS)<br />

2005 Daytkovo, Messe, Moskau (RUS)<br />

2006 Museumsnacht, Museum für Stadtgeschichte, Adam+Eva-Haus,<br />

Paderborn<br />

Winter Suite, Galerie Lounge Libori, Galerie Auvi et diversum,<br />

Paderborn<br />

Paderborn zeigt Flagge, Gesamtstäd�sche Ausstellung,<br />

Kunstverein Paderborn<br />

2007 Bridge Art Fair, Galerie Hübner & Hübner, Miami (USA)<br />

Saisonstart Frankfurter Galerien, Galerie Hübner & Hübner,<br />

Frankfurt<br />

Art Bridge, Galerie Hübner & Hübner, London (GB)<br />

Tease Art Fair, Galerie Auvi et diversum, Köln<br />

Art Paderborn, Galerie Auvi et diversum, Paderborn<br />

Osiem dni, Städ�sche Galerie Karolinka, Breslau/Radzinkow (PL)<br />

2008 Flowers, Galerie Hübner & Hübner, Frankfurt<br />

Art Miami, Galerie Hübner & Hübner, Miami (USA)<br />

Die Sprache der Dinge, Anhal�sche Galerie Dessau<br />

Landscha� entdecken, Orangerie Museum, Kunstsammlung Gera<br />

Hardcore, Kunsthalle, Paderborn<br />

2009 Landscha�, Galerie Hübner & Hübner, Frankfurt<br />

Cutlog, Galerie Hübner & Hübner, Paris (F)<br />

Menschenbilder, 1620-2009, Museum Abtei Liesborn, Wadersloh<br />

White, St. Christoph, Hospitz am Arlberg (A)<br />

Von Liebeslust und Lebenslast, Museum Schloß Corvey, Höxter<br />

2010 Los Angeles Art Show, Galerie Hübner & Hübner, Los Angeles (USA)<br />

Tierdarstellungen, Galerie Hübner & Hübner, Frankfurt<br />

Galerie Hübner & Hübner, Berlin<br />

N.O.T.P, Das Schachmasaker, Galerie LFN (Laden für Nichts), Leipzig<br />

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Beza<br />

Die Werke von Beza lassen sich nicht leicht einordnen. So reicht die Assozia�onsspanne<br />

ihrer Landscha�en von den Gemälden des bri�schen Malers William Turner aufgrund<br />

ihrer Leich�gkeit bis hin zu japanischen Tuschezeichnungen in Bezug auf ihre Abstrak�on.<br />

Bezas seltsam verwunschen wirkende Orte erzeugen ein ambivalentes Gefühl bei ihrem<br />

Gegenüber. Sie sind sowohl düster und feucht, mitunter etwas unheimlich, als auch<br />

zugleich lu�ig und verspielt. Ein Flecken blauer Himmel steht auch für Hoffnung.<br />

„Wer die körperbetonte Malerei“ von ihr kennt, schreibt die deutsch-polnische Künstlerin,<br />

„wird von den scheinbar menschenleeren, traumha� verschleierten Landscha�en<br />

überrascht sein.“ Zum einen mit fließenden, weich aufgelösten Pinselstrichen, zum anderen<br />

aber auch mit eingekratzten Konturen erzeugt Beza medita�ve und spannungsreiche<br />

S�mmungslandscha�en, die einen großen Sog in die Tiefe der dargestellten Landscha�<br />

hervorrufen. Diese Wirkung resul�ert aus dem Zusammenspiel von Licht, Farbe und<br />

Perspek�ve. So hüllt sie ihre Betrachter ein und lässt sie teilhaben an der Erhabenheit der<br />

Natur. Sie schreibt: „Himmel und Erde, Wasser und Ufer, Pflanzen und Bäume lösen sich<br />

auf und verschmelzen zu einem scheinbar unbeschwerten Naturerlebnis. Dabei ist der<br />

Mensch in diesem Arkadien der abwesende Anwesende. Es ist seine Natur, die er voller<br />

Genuss erleben oder blind zerstören kann. O�mals unbemerkt kämp� er sich durchs<br />

Gebüsch seines Lebens und verschwindet im Gestrüpp seiner selbst. Der Mensch in seiner<br />

Landscha� verschlungen. Die Natur braucht ihn nicht.“<br />

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„Wa-Wawer“ 2009<br />

Öl auf Leinwand<br />

140 x 190 cm<br />

Foto: Lea Gryze


1975 geboren in Los Angeles, CA (USA)<br />

1995-2000 Studium Operngesang bei Inge Bidlingmeier, Karlsruhe,<br />

Deutschland<br />

1995-2001 Studium der Malerei bei Karin Sander und Gustav Kluge an<br />

der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe<br />

2001-2002 Meisterschülerin bei Gustav Kluge<br />

Lebt und arbeitet in Holland und Berlin<br />

Einzelausstellungen (Auswahl)<br />

2003 KSC, mit Alex Tennigkeit & Conni Brintzinger, Autocenter, Berlin<br />

2004 There‘s no place like home, Taubenstrasse 13, Hamburg<br />

2005 Coup de Coeur (Focus Berlin), Crac Alsace (F)<br />

You eat bu�erflies, im PaK Glückstadt<br />

Debut 004/005, Staatliche Akademie der Bildenden Künste<br />

Karlsruhe<br />

2007 Art Brûlé, le 9bis, St. E�enne (F)<br />

2008 Die Türme zu Babbel oder der Heilway zur Doppelhöhle,<br />

Westgermany, Berlin<br />

2009 Fic�on rules Reality, de Willem3, Vlissingen (NL)<br />

2010 Listen to my Siren Songs, Galerie Michael Haas, Berlin<br />

Barbalien Nights, de Willem3, Vlissingen (NL)<br />

Wünschelwas, Stadtgalerie Schwaz (A)<br />

Gruppenausstellungen (Auswahl)<br />

2004 subversiv, sexy und s�lvoll - malerei heute, Stadtmuseum Jena<br />

2005 Leinzell open, Collec�on Wickleder, Leinzell<br />

2006 Leinzell open again, Collec�on Wickleder, Leinzell<br />

2007 Summer�me and the, Ferenbalm-Gurbrü Sta�on, Karlsruhe<br />

Our affects fly out of the field of human reality, Galerie Sandra<br />

Bürgel, Berlin<br />

Inky Toy Affinitas, Cerealart, Philadelphia, PA (USA)<br />

INTER_09, INTER Projekte, Berlin<br />

2008 Techne, Galerie Michael Haas/Galerie Haas & Fuchs, Berlin<br />

Final Closing Show, Black Dragon Society, Los Angeles, CA (USA)<br />

Family Jewels, Bongout, Berlin<br />

2009 open, Zoya Museum, Modra (SK)<br />

Family Jewels, Bahnwärterhaus, Projektraum der Villa Merkel,<br />

Esslingen<br />

ZEIGEN. Audiotour in Berlin, Temporäre Kunsthalle, Berlin<br />

Big in Japan, Arcus Projekt, Moriya Itatoi Ibaraki (J)<br />

2010 An die Natur - Die ALTANA Kunstsammlung, Langen Founda�on,<br />

Hombroich/Neuss<br />

10 Jahre PaK – Palais für aktuelle Kunst, Glückstadt<br />

Passion fruits picked from the Olbricht Collec�on – me Collectors<br />

Room Berlin, Berlin<br />

2010/2011 Paris Karlsruhe Berlin, Vents d’est et d’ouest, Collec�on<br />

Würth et Prets, Musée Würth France Erstein (F)<br />

Preise und S�pendien<br />

2004 Ar�st in residence im Centro Cultural Andratx, Mallorca (E)<br />

2004-2005 Debut 004/005, Ausstellung und Katalog, gefördert vom<br />

Ministerium für Kultur, Baden-Würtemberg<br />

2005 Studiotermine im Beat Studio, Berlin, gefördert vom Senat Berlin<br />

2008 Ar�st in residence, Raid Projects, Los Angeles, CA (USA)<br />

Ar�st in residence, deWillem3, Vlissingen (NL)<br />

2010 S�pendium der Konrad-Adenauer-S��ung, Else-Heiliger-Fonds<br />

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Nicole Bianchet<br />

Die in Los Angeles geborene und in den Niederlanden lebende Künstlerin malt ihre<br />

Landscha�en nicht im klassischen Sinne. Sie arbeitet mit einem Cu�er an großen Holztafeln;<br />

sie kratzt, ritzt und schnitzt, fast wie bildhauerisches Handwerk, sogar bis zum Durchblick.<br />

Mit Acryl und Tusche verfärbt sie die bearbeiteten Tafeln bis auf einzelne Stellen, die<br />

den materiellen Charakter des Holzes akzentuieren. Die freigelegten, �eferliegenden<br />

Schichten verleihen den Werken auch eine physische Tiefe. Das Bild erwächst aus dem<br />

nega�ven und posi�ven Raum zu einer reliefar�gen Landscha�. Dabei zeigen die Arbeiten<br />

keine realen Gegebenheiten, sondern sind primär Wiedergabe ihrer inneren Bilder, die sie<br />

dem Holz abgewinnt. Der kra�aufwendige, fast gewaltsame Prozess der Bildgenese steht<br />

in einem seltsamen Verhältnis zu den dargestellten Szenen, die eigentlich verwunschen<br />

und verträumt wirken. Es sind Orte, die zu klingen scheinen. Durch die Illusionskra�<br />

ihrer flirrenden und intensiven Farben, der dynamischen Bewegung der Linien und der<br />

unterschiedlichen Ebenen üben vor allem ihre großforma�gen Arbeiten eine Sogkra� auf<br />

ihre Betrachter aus, die diese mi�en in das Dargestellte hinein zieht.<br />

Die Künstlerin selbst sagt: „Eine abstrakte Linie kann mehr Tiefe enthalten als ein<br />

schwüls�ges Gedicht - und eine zuckerwa�ensüße Zeichnung mehr Gi� als jede Injek�on.<br />

Ich interessiere mich für die Grenze von Kitsch und Aggression, von Intui�on und Kalkül.<br />

In diesem Dickicht bin ich auf der Suche nach der Schni�stelle zwischen meinen eigenen<br />

und vielleicht ur-menschlichen Emo�onen. Lapidar gesagt: auf der Suche nach der<br />

Übersetzung vom Subjek�ven zum Universellen. Das Scheitern auf dem Weg dorthin<br />

beziehe ich programma�sch mit ein. Ich möchte ein fehlerbeha�etes Wunderland<br />

zusammensetzen, das den Rezipienten dazu einlädt, in eine spli�ernde Parallelwelt zu<br />

steigen, und diese auf seine eigene Weise zu bereisen.“<br />

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„Fic�on rules reality“ 2009<br />

Acryl und Tusche auf Holz, 5-teilig<br />

250 x 600 cm<br />

Foto: Lea Gryze


1977 geboren in Köln<br />

1998 Studium an der École des Beaux-Arts de Toulouse,<br />

Frankreich<br />

2002 einjähriger Aufenthalt in Dresden<br />

seit 2001 Studium an der Staatlichen Akademie der bildenden<br />

Künste Karlsruhe bei Prof. Andreas Slominski, Prof. Ernst<br />

Caramelle, Gastprofessor Anselm Reyle, Gastprofessor Olaf<br />

Holzapfel<br />

2007/08 Meisterschüler bei Prof. Gustav Kluge an der SAdbK Karlsruhe<br />

Lebt und arbeitet in Berlin<br />

Einzelausstellungen (Auswahl)<br />

2006 rückwärts, Showroom Berlin<br />

2007 la nuit pense sauvage, FGS Ferenbalm-Gurbrü Sta�on, Karlsruhe<br />

Amokpromenade, Diplomausstellung, SAdbK Karlsruhe<br />

2008 occasion et remords, Trafic galerie, Paris<br />

Art Karlsruhe, One Man Show, FGS Ferenbalm-Gurbrü Sta�on,<br />

Karlsruhe<br />

2009 Hinter offenen Türen, FRISCH, Halle am Wasser, Berlin<br />

Farewell Dark Knight, Kunstraum Neureut<br />

Gruppenausstellungen (Auswahl)<br />

2005 Leinzell-Open, Schloss Leinzell, Wickleder-S��ung, Schloss Leinzell<br />

2006 Funny Games – Dead Serious, Ferenbalm-Gurbrü Sta�on, Karlsruhe<br />

Christliche Kunst der Neuzeit, Galerie An�k, Berlin<br />

von mir aus, Meyer-Riegger Galerie, Karlsruhe<br />

remembär, Galerie v. Stahl, Berlin-Moabit<br />

2007 Hunter & Gatherer, FGS Ferenbalm-Gurbrü Sta�on, Karlsruhe<br />

Und #2, Pla�orm zur Präsenta�on von Kuns�ni�a�ven in<br />

Karlsruhe plus interna�onale Gäste, Karlsruhe<br />

Poe�cs Country, FGS Ferenbalm-Gurbrü Sta�on, Karlsruhe<br />

Surreal, Galerie Je�e Rudolph, Berlin<br />

2008 Salon du dessin, Trafic galerie, Paris<br />

Pas Sage, Trafic galerie, Paris<br />

TOP 08, Meisterschüler-Ausstellung im Kunstverein Heilbronn<br />

Psycho Berlin, Galerie im Waschhaus, Berlin<br />

2009 Family & Friends, Komet Galerie, Berlin<br />

NDE - Neuer Deutscher Eskapismus, Rauhfaser, Berlin<br />

J’écris ton nom liberté, Trafic galerie, Paris<br />

SLICK dessin, Trafic galerie, Paris<br />

2010 Mehr Putain, Rosa-Luxemburg-Platz Berlin<br />

Paris-Karlsruhe-Berlin - Vents d‘Est et d‘Ouest, Musée Würth<br />

Erstein, France<br />

Wegbereiter-Wegbegleiter, Sammlung Hurrle Durbach, Museum<br />

für aktuelle Kunst, Durbach<br />

Experimentelle 16, Galerie Titus Koch, Schloss Randegg<br />

Leinzell open XXX, (ar�st in residence), Schloss Leinzell<br />

Auszeichnungen<br />

2005 Preisträger der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste<br />

Karlsruhe<br />

2010 ar�st in residence, der Wickleder-S��ung, Schloss Leinzell<br />

Sammlungen Auswahl<br />

COR Collec�on, Stu�gart Würth Collec�on, Künzelsau<br />

Wickleder-S��ung, Leinzell Olbricht Collec�on, Essen<br />

SØR Rusche Collec�on, Berlin<br />

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Tim Ernst<br />

Tim Ernsts Bildwelt ist geprägt durch seine s�lis�sche Vielschich�gkeit. Großforma�ge<br />

Ölbilder finden sich genauso in seinem Werk wie Materialcollagen, skulpturale Objekte<br />

oder kleinere Formate in pastoser Malerei. Mit Lust an Zitaten und einem Hang zu<br />

humorvoller Verfremdung geht der Berliner Künstler seinen zum Teil skurrilen Einfällen<br />

nach.<br />

So verwundert es nicht, dass Tim Ernst, der laut Margrit Brehm die „Konfronta�on<br />

unterschiedlicher S�le und S�lmi�el zum eigentlichen Thema seiner Kunst gemacht“ hat,<br />

auch das Sujet der Landscha� aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachtet. Dabei wählt<br />

er zum Teil rela�v kleine Formate, die den Rahmen für seine phantas�schen Landscha�en<br />

bilden. An einigen Stellen ist die Farbe so dünn aufgetragen, dass die Struktur der<br />

Leinwand zu sehen ist. In anderen Par�en türmt sich die Ölfarbe zu abstrakten pastosen<br />

Farblandscha�en auf. Erst durch die kleinen Figürchen, Zäune aus Streichhölzern und<br />

Tackerklammern, die Ernst in der Ölfarbe befes�gt, konkre�siert sich das aufgewühlte<br />

Material zu unruhigen Wiesen und abschüssigen Hängen, moras�gen Ebenen und Seen.<br />

Häufig entwickeln sich die Arbeiten über den Bildträger hinaus. So auch in der Arbeit<br />

„FUCK“, in der die Leinwand weniger klassischer Bildträger als vielmehr das Fundament für<br />

eine aus Ölfarbbergen, Plas�kfiguren und Metallkonstruk�onen erschaffene Spielwiese<br />

ist.<br />

Die Titel, mit denen Ernst seine Arbeiten versieht, reichen von humorvoll über provokant<br />

bis zuweilen derbe. Für den Künstler eröffnet die Malerei einen Spielraum, dessen er sich<br />

bedient. Er schafft, wie Gesine Borcherdt bemerkt, einen „Kosmos, der vor Aufladungen,<br />

Andeutungen, Antagonismen nur so strotzt“. Sie fährt fort: „Den einen Betrachter“ führt<br />

er „an seine ästhe�sche Schmerzgrenze […], wo der andere neugierig genauer hinsieht.“<br />

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„Kippenberger‘z horny nature“ 2010<br />

Öl, Acryl, Lack, Miniaturen,<br />

Tackerklammern und Streichholz auf Holz<br />

40 x 30 cm


1965 geboren in Worms<br />

1987-1994 Studium der Malerei an der Staatlichen Akademie der<br />

Bildenden Künste Karlsruhe<br />

2008-2009 EHF-S�pendium der Konrad-Adenauer-S��ung<br />

Lebt und arbeitet in Berlin und Osthofen<br />

Einzelausstellungen (Auswahl)<br />

2004 Ri�errüstungen, Ausstellungsraum Autocenter, Berlin<br />

Die Schweine der Lämmer, Ausstellungsraum Res�tu�on, Berlin<br />

2005 Heim, Galerie Karlheinz Meyer, Karlsruhe<br />

Wildschwein und Auerhahn, Max Slevogt-Galerie Schloss Villa<br />

Ludwigshöhe, Edenkoben<br />

2006 Interieur, Galerie Haas & Fuchs, Berlin<br />

Reise durch mein Zimmer, Kunstverein Schwetzingen<br />

2007 Kartoffeln zu Gold, Galerie Karlheinz Meyer, Karlsruhe<br />

2008 Die Ahnen, Ausstellung in der Kunsthalle Mannheim<br />

10000 Jahre, Galerie Haas & Fuchs, New York<br />

2009 Neuer Tag, Galerie Haas AG, Zürich<br />

Tausend mal blind, Galerie Karlheinz Meyer, Karlsruhe<br />

Gruppenausstellungen (Auswahl)<br />

2008-2009 Zeitblick, Ankäufe der Sammlung zeitgenössischer Kunst<br />

der Bundesrepublik Deutschland, Mar�n-Gropius-Bau, Berlin<br />

2009 Gala, 5 Sammler zeigen ihre Favoriten, Museum der bildenden<br />

Künste, Leipzig<br />

2010 Anatomie. Miwa Ogasawara und Julius Grünewald, Konrad-<br />

Adenauer-S��ung, Berlin<br />

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Julius Grünewald<br />

Der u.a. bei Per Kirkeby in Karlsruhe studierte Maler Julius Grünewald hat die Intensität<br />

der Malerei und den Umgang mit Farbe seines Lehrers auf eine sehr persönliche Art<br />

und Weise für sich weiterentwickelt. Während in seinen Interieurs und S�llleben die<br />

gegenständlichen Mo�ve zum Großteil noch deutlicher zu erkennen sind, lösen sich seine<br />

Landscha�en in ihren Konturen nahezu auf. Sie wirken so unscharf und ungenau, als seien<br />

sie nur flüch�ge Erinnerungen. Orte, die ihm vor langer Zeit einmal vertraut gewesen<br />

waren, worauf auch die Titel hindeuten.<br />

Landscha� gibt es bei Julius Grünewald in zwei Fassungen. Einmal als o� monochrome<br />

Bilder mit äußerst pastosem Farbau�rag, die in sich so dicht wirken, wie manchmal der<br />

Nebel direkt über dem Boden oder so erdig, als könne man sich bei einer Berührung die<br />

Hände schmutzig machen.<br />

Dann wiederum gibt es die Landscha�en, bei denen die unbehandelte Leinwand nur<br />

ein Detail oder ein Mo�v, wie ein Haus oder einen Weg, einzurahmen scheint. Das<br />

Auge des Betrachters vollendet erst die angedeutete Darstellung. Grünewald lässt der<br />

Fantasie Raum. Er offeriert nur ein Minimum an lose zusammen gesetzten Details in einer<br />

perspek�vischen Anordnung. Stabilität verleihen den Bildern primär nur ihr Horizont und<br />

der Weg zu ihm. Ansonsten wirken die Szenen lu�ig und leicht durch die vielen leeren,<br />

unbemalten Stellen zwischen den einzelnen Farbflächen.<br />

Der „verschwimmende Duktus“ und die „morbide Aura“, die überwiegenden Braun-, Grün-<br />

und Beigetöne lassen an das 19. Jahrhundert und die Farbpale�e eines Max Liebermanns<br />

denken. Ähnlich wie dieser benutzt auch Grünewald fotografische Vorlagen für seine<br />

Arbeiten, bleibt aber nicht realis�sch, sondern löst sich soweit von seinem Sujet, dass das<br />

Bild wie der Moment einer Erinnerung erscheint. Dabei zeigt er keinen festgehaltenen<br />

eingefrorenen Augenblick einer Kameraapparatur, sondern nur den flüch�gen Hauch der<br />

Vergangenheit, Vergessenheit, des Geis�gen, des Immateriellen, Unhaltbaren; ein Bild wie<br />

eine Erinnerung an eine Fotografie.<br />

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„Der Weg zum Kirchspielturm“ 2009<br />

Öl auf Leinwand<br />

157 x 400 cm<br />

Foto: Heinz Pelz


1970 gehoren in Greifswald<br />

1991-1996 Studium an der H�K Dresden<br />

2001-2002 Meisterschülerstudium bei Prof. Ralf Kerbach<br />

Lebt und arbeitet in Scharfenberg bei Dresden<br />

Ausstellungen (Auswahl)<br />

2004 S�pendienausstellung der Dresdner Bank, Frankfurt a. M.<br />

2005 Leonhardi Museum, Dresden<br />

2006 Kulturinvest Dresden, Gruppenausstellung, Oktogon Hochschule<br />

für bildende Künste, Dresden<br />

2007 entspannen auf die klassische Art, Gruppenausstellung, Schloss<br />

Balmoral, Bad Ems<br />

2008 Gold, Silber, Landscha�, Gruppenausstellung, Galerie<br />

zanderkasten<br />

km 500, Gruppenausstellung, Kunsthalle Mainz<br />

Frühjahrssalon 2008, Gruppenausstellung, geh8 Dresden<br />

Beyond Nature, Gruppenausstellung, Galerie Heike Strehlow,<br />

Frankfurt a. M.<br />

2009 Sonnenflecken, Galerie zanderkasten<br />

2010 Flausen, Galerie zanderkasten<br />

S�pendien<br />

1996 Erasmus-S�pendium in Paris<br />

2002-03 Ateliers�pendium der Kulturs��ung Dresden der Dresdner<br />

Bank, Frankfurt a. M.<br />

2007 Ateliers�pendium Schloss Balmoral<br />

2009 Ateliers�pendium der Kulturs��ung des Freistaates Sachsen,<br />

Baumwollspinnerei, Leipzig<br />

Ateliers�pendium Schöppingen<br />

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Frank Lippold<br />

Frank Lippolds Landscha�en sind Holzschni�e. Aber nicht im klassischen Sinn als<br />

Druck auf Papier. Vielmehr lässt der bei Dresden lebende Künstler die bearbeiteten<br />

Druckstöcke für sich stehen. Er selbst sieht sich in einer ungebrochenen Tradi�onsline<br />

zur Landscha�smalerei in Ostdeutschland, die in der deutschen Roman�k ihre Wurzeln<br />

hat und deren Gedankengut sich gerade in den Weiten und Horizonten dieses Genres<br />

anschaulich spiegelt.<br />

Lippolds Werke lassen aufgrund ihrer ästhe�schen Wirkung ihre Betrachter zunächst<br />

vielleicht an alte Fotografien in Schwarz-Weiß, Sepia oder der Zeit ausgesetzte Drucke<br />

denken. Er druckt jedoch nicht, sondern belässt das Holz wie es ist bzw. färbt die<br />

Oberflächen der großforma�gen Sperrholzpla�en mit Acrylfarbe schwarz ein. Dann<br />

kerbt, ritzt, schneidet er sein Bild Schicht für Schicht in das darunterliegende helle Holz.<br />

Normalerweise würden die dunklen Stellen abgedruckt werden. Doch Lippold behält<br />

nur das Posi�vbild, welches aus dem Kontrast zum Schwarz erwächst. Manche seiner<br />

Landscha�en entstehen direkt in der Natur – die Bearbeitung bei Formaten von ein bis<br />

zwei Metern ist gar nicht einfach und nimmt eine ganze Weile Zeit in Anspruch. Diese<br />

zeichnet sich in das Werk ein, in den vielen kleinen Details ab, wird Teil von ihm, parallel<br />

zum prozessualen Wachstum der den Künstler umgebenden Natur.<br />

Bei der Betrachtung der reliefar�gen Bilder springt der Blick zwischen der<br />

zweidimensionalen Fläche, dem Tiefenraum des Sujets und dem dreidimensionalen<br />

Träger, dem materiellen Charakter der Arbeiten hin und her. Für Spannung sorgen nicht<br />

nur die elektrischen Hochspannungsleitungen, die sich durch Lippold Landscha�en<br />

ziehen, sondern auch Perspek�vwechsel, geometrische schwarze Flächen und Balken,<br />

an Comics und japanische Holzschni�e erinnernde Bildelemente stören die vermeintliche<br />

Idylle. Ebenso taucht das Verhältnis von Natur und Kultur immer wieder als Thema in<br />

den Werken auf, zum Beispiel in dem von der Wi�erung (so der Titel eines Werkes)<br />

beschädigten Scheunendach. Für wen steht wohl das gemalte Herz auf dem Welldach?<br />

Das Spiel aus Licht und Scha�en untermalt die seltsam anziehende und zugleich doch<br />

sehr fern und fremd wirkende Bildwelt, ganz im Sinne der Roman�k. Seine Landscha�en<br />

faszinieren jedoch nicht nur in ihrer melancholischen, leicht schwermü�gen Art, sondern<br />

auch durch ihre frischen und unerwarteten Komposi�onen sowie ihren wuch�gen S�l.<br />

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„Findling“ 2010<br />

Sperrholz, Acryl, geschni�en, 4-teilig<br />

244 x 488 cm<br />

Foto: Herbert Boswank


1976 geboren in Homburg/Saar<br />

1996-2002 Studium Kunstakademie Stu�gart, Cooper Union New York,<br />

NY (USA)<br />

2002 Meisterschüler bei Prof. Christa Näher, Städelschule<br />

Frankfurt a. M.<br />

Lebt und arbeitet in Frankfurt a. M.<br />

Einzelausstellungen (Auswahl)<br />

2002 The dutch wife – revisted, dontmiss, Frankfurt a. M.<br />

2004 Jamais aussi, Galerie An�k, Berlin<br />

Mein heisses dauniges Lieb, Stellwerk, Kassel<br />

2006 Bronsen, Ballhaus Ost, Berlin<br />

Magda, Magda, Magda, Hintercon�, Hamburg<br />

2007 Zum grünen Zweig (mit Ulrich Sandermann), Pudel Klub, Hamburg<br />

2009 Toujours même, Galerie Michael Haas, Berlin<br />

Gruppenausstellungen (Auswahl)<br />

2001 Jürgen Grossmann Stefan Mannel, Die Galerie, München<br />

2002 Diplomaten der Städelschule, Frankensteiner Hof, Frankfurt a. M.<br />

2003 Adolph Lengerer Mannel, Ausstellungsraum Konstan�n<br />

Adamopoulos, Frankfurt a. M.<br />

Albert Schweizer spielt Bach, Linienstrasse, Berlin<br />

Falltür zur armen Welt, Wohnung Lutz Braun, Berlin<br />

2004 Mega America, Galerie Loyal, Kassel<br />

2005 Das Prof. Winkler S�pendium, Münzstrasse, Berlin<br />

Lumumbba, Res�tu�on, Berlin<br />

Christliche Kunst der Neuzeit, Galerie An�k, Berlin<br />

2006 Die coolste Show in Coolhausen, Ballhaus Ost, Berlin<br />

Beton, Wurst und andere Teamgeister, a�er the butcher, Berlin<br />

Die schöne Nacht im Liebeskraut, Kampagne, Berlin<br />

All together now, Jet, Berlin<br />

Team, Galerie Arndt & Partner, Berlin<br />

Künstler helfen Künstlern helfen Verrückten helfen Kunst.<br />

– Benefizauk�on Ballhaus Ost, Kunsthaus Lempertz, Berlin<br />

2007 Giovanna Sar�, Stefan Mannel, Mani Hammer, Jens Nippert,<br />

Jennifer Jordan, Interprojekte, Berlin<br />

Sammlung Rausch, Por�kus, Frankfurt a. M.<br />

A week in the sun, Botnik Studios, Hamburgsund (S)<br />

2008 Subconchicness, Ballhaus Ost, Berlin<br />

Hotel Marienbad 002, Sammlung Rausch, KW Berlin<br />

2009 Gala. 5 Sammler zeigen ihre Favoriten - Beaucamp, Haas, von<br />

der Heydt, Müller, Rosenkranz, Museum der bildenden Künste,<br />

Leipzig<br />

An die Natur - Die Altana Kunstsammlung, Sinclair-Haus, Bad<br />

Homburg<br />

Open, Zoya Museum, Modra (SK)<br />

2010 An die Natur – Die Altana Kunstsammlung, Galerie für<br />

Zeitgenössische Kunst Leipzig (weitere Sta�on: Langen<br />

Founda�on, Hombroich/Neuss)<br />

Walking the dog, Der Hund im Fokus der Gegenwartskunst,<br />

Kunsthalle Dominikanerkirche, Osnabrück<br />

Kuratorische Projekte<br />

2004 Galerie An�k mit Lutz Braun u.a., Hannoversche Straße, Berlin<br />

2006 Kampagne mit Lewin Quehl, Kastanienallee, Berlin<br />

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Stefan Mannel<br />

Die Landscha�en von Stefan Mannel sind weit und leer. Vereinzelt oder in kleinen<br />

Gruppen stehen Tiere, Menschen oder schwer definierbare Wesen auf großen Flächen<br />

bzw. ihnen gegenüber. O� sind die Werke grafisch durch einen Horizont geteilt. Manchmal<br />

führt ein Weg zu ihm. Fast alles befindet, geht oder bewegt sich auf einem Grund, einem<br />

Boden, was den Bildern einen gewissen Halt verleiht.<br />

In den meisten Fällen steht das große Format seiner Arbeiten in einem sonderbaren<br />

Verhältnis zu den dünnen wenigen Farben auf ihnen. In transparenten Mischtönen malt<br />

Mannel lasierend auf die nicht grundierte Leinwand. In ihrer Ästhe�k wirken die Werke<br />

leicht, verletzbar, durchlässig.<br />

Die kargen, reduzierten Räume und Landscha�en scheinen nur angedeutet zu sein, keinen<br />

realen Bezug zu haben, sich nicht auf konkrete Orte zurückführen zu lassen. Vielmehr sind<br />

sie wie aus einer anderen Welt, einer Traumwelt. Wobei man nicht genau weiß, ob es gute<br />

Träume sind. Ein bisschen unheimlich und verloren kommen einem die Wesen in ihrer<br />

Umgebung vor.<br />

Melancholisch, archaisch und s�ll sind sie. Als erzählten sie, ohne Geschichten, vom Warten<br />

und Hoffen; vielleicht auch vom Suchen, vom Sich-Verlieren in großen Stadtlandscha�en.<br />

Die Architektur ist rechtwinklig und fast abstrakt in ihrem geometrischen Au�au sowie<br />

auch die meisten der Landscha�skomposi�onen. Die Propor�onen einiger Gegenstände<br />

wie zum Beispiel von kleinen Spielzeugautos, Bäumen und Parkplätzen s�mmen nicht<br />

und an manchen Stellen wirken sie in ihrer kindlichen Naivität nahezu beklemmend. Als<br />

hä�e sie jemand vergessen oder ihnen etwas angetan. Das Verhältnis von Natur und Stadt<br />

passt nicht, wirkt perspek�visch verrückt. Bei gleichzei�ger Aufsicht sind die dargestellten<br />

Objekte hintereinander in den Bildraum gestapelt. Trotz all der seltsamen Dinge, die ein<br />

bisschen gespens�g und sonderbar wirken in Mannels Bildwelten, strahlen seine Werke<br />

zugleich eine Ruhe und Erhabenheit aus, die wundersam traurig und schön sind.<br />

So schreibt Anna Balleström: „Handlungsunfähigkeit und Melancholie als Folge einer<br />

Hoffnung, die immer wieder neu entsteht und immer wieder en�äuscht wird, sind der<br />

Tenor in Mannels Bildern.“<br />

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„Im Arc de Triomphe sind noch Zimmer frei“ 2010<br />

Acryl auf Leinwand<br />

150 x 220 cm<br />

Foto: Lea Gryze


1981 geboren in Hadamar/Niederzeuzheim<br />

1997-2000 Ausbildung zum Tischler<br />

2002-2003 Studium der freien Kunst an der Fachhochschule<br />

O�ersberg<br />

2003-2008 Studium der freien Kunst an der Hochschule für Künste in<br />

Bremen bei Karin Kneffel<br />

2007 Meisterschüler bei Karin Kneffel<br />

2008-2009 Studium an der ADBK in München bei Karin Kneffel<br />

2010 Diplom an der ADBK in München<br />

Lebt und arbeitet in München<br />

Ausstellungen (Auswahl)<br />

2005 Nordwestkunst 2005, Gruppenausstellung, Kunsthalle<br />

Wilhelmshaven<br />

Salon Salder 2005 - Neues aus Niedersächsischen Ateliers,<br />

Museum Schloss Salder, Salzgi�er<br />

2006 Vier Posi�onen, Gruppenausstellung, S��ung BurKniphausen,<br />

Wilhelmshaven<br />

Bergbilder, mbf-Kunstprojekte, Freiburg<br />

2007 Realität als Material, Gruppenausstellung, Galerie Epikur,<br />

Wuppertal<br />

miteinander, Galerie Gavriel, Bremen<br />

Berge, Diplomausstellung, Galerie der Hochschule für Künste,<br />

Bremen<br />

2008 Auswahlausstellung zum Bremer Förderpreis 2008, Städ�sche<br />

Galerie im Buntentor, Bremen<br />

Sweet Dreams, Städ�sche Galerie Delmenhorst<br />

Kunstsommer, Garage, Kunsverein Oberhausen<br />

2009 Spring, Bremer Kuns�rühling 2009<br />

Frühe Arbeiten, mbf- Kunstprojekte, München<br />

2010 Landscha�spar�e, Galerie Robert Drees, Hannover<br />

coming soon, Städ�sche Galerie im Cordon Haus, Cham<br />

Salon Salder 2010 - Neues aus Niedersächsischen Ateliers,<br />

Museum Schloss Salder, Salzgi�er<br />

Landscha�sdarstellungen in der zeitgenössischen Kunst, Syker<br />

Vorwerk, Syke<br />

Preise und S�pendien<br />

2005 S�pendium der Studiens��ung des deutschen Volkes<br />

2007 Kunstpreis der Bremer Loge zum silbernen Schlüssel<br />

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Felix Rehfeld<br />

Der junge Münchner Künstler Felix Rehfeld spielt nicht nur mit seinen Betrachtern,<br />

sondern auch mit den Medien. Auf den ersten Blick sehen seine Landscha�en wie<br />

unscharfe Fotografien aus. Auf den zweiten Blick erkennt man die Materialität der<br />

Ölfarbe, dem Medium der Malerei schlechthin; Berge und Meere aus Farbe. Rehfelds<br />

Vorgehensweise bezieht diese Irrita�on mit ein: Zuerst modelliert er die pure Ölfarbe auf<br />

kleinen Pla�en, um sie dann aus verschiedenen Perspek�ven zu fotografieren. Schließlich<br />

wählt er einen Ausschni� seiner Fotografien und überträgt ihn in mühsamer Genauigkeit<br />

auf die Leinwand.<br />

Titel wie „Berg“, „Eisberg“ oder „Ma�erhorn“ lassen keinen Zweifel daran, dass es sich<br />

bei dem Dargestellten um Berge bzw. Landscha�en handeln soll. Und doch springt das<br />

Auge des Betrachters, sobald es versucht die Details zu erkennen. Es verliert sich in der<br />

vorgetäuschten Hap�k der Materialität und das Werk wird abstrakt. Rehfeld balanciert<br />

somit nicht nur gekonnt zwischen den Medien Fotografie und Malerei, sondern auch<br />

zwischen gegenständlichem und abstraktem S�l. Gleichzei�g spielt er mit der Illusion<br />

von Tiefenwirkung. Die Gegenüberstellung von Nähe und Ferne findet ihr Pendant in den<br />

detailgenauen, pastosen Vordergründen und den unscharfen planen Hintergrundflächen.<br />

Durch diese in Feinmalerei wiedergegebenen reliefar�gen Strukturen des Materials und<br />

die Wirkung von Licht und Scha�en kommt die Vielfäl�gkeit der o� monochromen Farben<br />

zum Vorschein. Besonders verführerisch dabei sind die gemalten Lichtreflexe.<br />

In seinen neusten Bildern, wie auch „Yébleron“ von 2010, geht Rehfeld von Satellitenbildern<br />

aus. Der Titel rührt von einer kleinen nordfranzösischen Ortscha� der dargestellten<br />

Landscha� her. Der Betrachter kann seinen Augen kaum trauen und glauben, dass<br />

die in der Vogelperspek�ve aufgenommene Agrarlandscha� tatsächlich so von oben<br />

aussehen soll. Zu klein gemustert, zu künstlich, nahezu kubis�sch wirkt das Dargestellte,<br />

zumal sich die Farbintensität innerhalb des Werkes verdichtet. Auch hier liegt ein<br />

aufwendiger Auswahl-, Umsetzungs- und Umrechnungsprozess aus Satellitenaufnahme,<br />

topografischem Material, Fotografie und Malerei vor. Die Grenzen verschwimmen und der<br />

Betrachter verliert im wahrsten Sinne des Wortes den Boden unter den Füßen.<br />

So umkreisen Rehfelds Werke, die er selbst als Farblandscha�en bezeichnet, nicht nur<br />

Fragen nach der Aktualität des klassischen Landscha�sbildes und dem Phänomen der Farbe<br />

bis ins kleinste Detail, sondern auch nach dem Umgang mit den der Kunst zugrundegelegten<br />

Materialen und deren Wahrnehmung. Durch die doppelte Reflexionsebene in seinen<br />

Werken werden die so „einfach“ wirkenden Landscha�sdarstellungen zu komplexen<br />

Medienreflexionen zweiten Grades.<br />

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„Yébleron“ 2010<br />

Öl auf Leinwand<br />

150 x 200 cm


Michael Haas Kurator Galerie Michael Haas (Berlin)<br />

Nina Hellfritz Organisa�on Aliseo Art Projects (Baden-Baden)<br />

Alexander Becherer Organisa�on Aliseo Art Projects (Gengenbach)<br />

Olga Düll Pressereferen�n Aliseo Art Projects (Wolfach)<br />

Anna Hellner Text Galerie Michael Haas (Berlin)


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