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Domschule - Der Kessener

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sind einerseits die Leiterinnen und Leiter der städtischen<br />

Kultureinrichtungen: Mainfränkisches Museeum, Stadtbücherei,<br />

Volkshochschule, Sing- und Musikschule,<br />

Museum im Kulturspeicher, Mainfranken Theater, andererseits<br />

die Vertreter der sonstigen Kultureinrichtungen.<br />

Widerspruch ist in diesem Gremium nicht zu erwarten,<br />

entweder ist Herr Al Ghusain Dienstvorgesetzter oder<br />

die Vertreter der Kultureinrichtungen hängen am<br />

städtischen Zuschuss-Tropf. So wurden im Kulturbeirat<br />

vor Behandlung im Stadtrat die Themen Frankenhalle,<br />

städtische Kulturzeitung, Sanierung des Mainfranken-<br />

Theaters und der genannte Rechnungsprüfungsbericht<br />

„vorbehandelt“. Ein Schelm der schlechtes dabei denkt.<br />

<strong>Der</strong> Bayerische Oberste rechnungshof erhebt zwei<br />

zentrale Vorwürfe:<br />

1. es wird zu wenig gespielt<br />

2. es wird unwirtschaftlich gewirtschaftet<br />

Das Mainfranken Theater hat einen Jahresetat von<br />

etwa 15 Millionen Euro. In 2010 leisten die Stadt hierzu<br />

6,5 Mio. Euro, der Freistaat 5,5 Mio. Euro an Zuschüssen,<br />

3 Mio. Euro sind eigene Einnahmen im wesentlichen aus<br />

Kartenverkauf. <strong>Der</strong> Intendant ist besonders stolz auf die<br />

Quote von 20 % Selbstfinanzierung und schließt daraus,<br />

das Mainfranken-Theater sei in Bayern das am „wirtschaftlichsten<br />

geführte Theater“.<br />

1. Es wird zu wenig gespielt:<br />

Laut Rechnungshof fanden im großen Haus in<br />

der Spielzeit 2008/9 lediglich 171 Vorstellungen<br />

statt.(Musiktheater 67, Ballett 22, Schauspiel 82). Zum<br />

Vergleich: in der Spielzeit 1997/98 spielte man im großen<br />

Haus 232 mal (Musiktheater 118, Ballett 16, Schauspiel<br />

98). Also 2008/9 war an jedem zweiten Tag keine<br />

Vorstellung. Müßig ist der Streit, ob es eine handvoll<br />

Vorstellungen mehr waren, die „Vorstellungszahlen<br />

wurden ebenso wie die anderen Daten während der<br />

örtlichen Erhebung mehrmals mit den Mitarbeitern des<br />

Mainfranken-Theaters und auch mit der Theaterleitung<br />

besprochen“. So im Schreiben des Rechnungshofs vom<br />

1. Oktober 2010.<br />

Deutlich ist der Rückgang der Zuschauerzahlen: von<br />

183.350 in 1997/8 auf 139.821 in 2007/8. Nach Sparten:<br />

dem Rückgang im Musiktheater minus 42,27 % und<br />

Schauspiel minus 32,52 %, steht eine Verdoppelung der<br />

Zuschauerzahl beim Ballett gegenüber. Dies ist sicher<br />

ein großartiger Verdienst von Frau Anna Vita.<br />

<strong>Der</strong> Intendant begründet, dass er nicht mehr spielen<br />

könne, mit den Personaleinsparungen im Anschluss an<br />

die Spielzeit 2003/4 und spricht von über 30 Stellen, die<br />

eingespart wurden. Speziell im Bühnenbereich hätte er<br />

kein technisches Personal und könne deshalb nicht mehr<br />

spielen.<br />

In der Spielzeit 2003/4 gab es am Theater 264,8 sogenannte<br />

Ist-Stellen, in der jetzigen Spielzeit sind es<br />

249,5 Stellen, also 15,3 Stellen weniger. 2003/4 hatte<br />

der Bereich Bühnentechnik 27 Stellen, 2006/7 waren es<br />

30 Stellen, aktuell sind es 32 Stellen. Beträchtlich eingespart<br />

wurde in den Werkstätten/Malersaal, dort gab es<br />

2003/4 noch 13 Stellen – aktuell sind es 6 Stellen.<br />

Dem Rechnungshof ist zuzustimmen, wenn er ausführt:<br />

„Die Bühne bietet dem Publikum kein ausreichendes<br />

Angebot an Theatervorstellungen mehr an“.<br />

2. Es wird unwirtschaftlich gewirtschaftet<br />

Im Vergleichszeitraum 1997/8 mit 2007/8 stiegen die<br />

gesamten Ausgaben um 16,03 %, das ist nicht zu kritisieren.<br />

Interessant sind die einzelnen Kostenarten:<br />

Verwaltung, Haus, Vertrieb hat eine Steigerung<br />

von 63,22 %, Werbung und Öffentlichkeitsarbeit<br />

• ein Standpunkt zur diSkuSSion • Würzburg<br />

220,54 % (!), auf neu 295.000 Euro. Es mag die Frage erlaubt<br />

sein, wie denn die Besucherzahlen ohne die massive<br />

Erhöhung des Werbeaufwands ausgesehen hätten.<br />

Zum Theatermagazin „Zanni“ führte der Rechnungshof<br />

aus, dass nach seinen Erfahrungen die Kosten für die<br />

Erstellung der Publikationen und Druckerzeugnisse erheblich<br />

überbesetzt sind. Sämtliche Erlöse aus dem Anzeigenverkauf<br />

stehen nicht dem Theater zur Verfügung.<br />

Resümee<br />

Das Mainfrankentheater erhält vom Freistaat eine<br />

hohe Förderung. Die Prüfer des Obersten Bayerischen<br />

Rechnungshofs sind erfahrene Fachleute die seit vielen<br />

Jahren Theater prüfen. Ihre Feststellungen sind ernst zu<br />

nehmen. Es ist unklug, den Bericht des Rechnungshofs<br />

zu kritisieren und zu ignorieren, hierdurch werden künftige<br />

Zuschüsse gefährdet. Den Würzburger Theaterfreunden<br />

aus Stadt und Land ist am Erhalt des Theaters<br />

gelegen. Die „Freiheit der Kunst“ entbindet nicht von<br />

sorgsamer Verwendung der Steuermittel, dies ist mein<br />

Anliegen.<br />

<strong>Der</strong> vollständige Bericht<br />

des Rechnungshofes wurde<br />

durch Herrn Al Ghuisain<br />

öffentlich gemacht.<br />

Ich habe ihn auf der<br />

Internetseite www.fdpwuerzburg.de<br />

eingestellt.<br />

Interessant ist ebenfalls<br />

die Theaterstatistik des<br />

Deutschen Bühnenvereins.<br />

Sie ist für 23,– Euro unter<br />

material@buehnenverein.<br />

de erhältlich.<br />

Karl Graf,<br />

Mitglied des Stadtrats<br />

Würzburger Kirchen laden ein<br />

Gottesdienste<br />

Römisch-katholisch:<br />

Dom St. Kilian, Domstraße, So. 10.00, 11.30, 18.30 Uhr<br />

Neunünster, Kürschnerhof, So. 7.00, 9.00 Uhr<br />

Augustinerkirche, Dominikanerplatz, So. 10.00, 17.30 Uhr<br />

Sepultur des Domes (Eingang „Am Bruderhof“)<br />

So. 21.00 Uhr: „Moon-Light-Mass mit Jazz“<br />

Evangelisch-Lutherisch:<br />

St. Stephan, Stephanstraße, So. 8.00, 10.00 Uhr<br />

St. Johannis, Hofstallstraße, 9.30, 11.00 Uhr<br />

Deutschhauskirche, Zeller Straße (Mainviertel), 9.30 Uhr<br />

„Brunch & Pray“, 12.12. – 12.05 Uhr, St. Johannis<br />

Evangelisch-Freikirchlich:<br />

Freie Evangelische Gemeinde, Sterntalerweg 27, So. 10 Uhr GD,<br />

KGD und Babybetreuung<br />

CityCurch im Cinemax, So. 11 Uhr GD, KGD u. Babybetreuung<br />

Alle weiteren Gottesdienste entnehmen Sie bitte der Freitagsausgabe der<br />

Lokalpresse. Die Telefonnummern der einzelnen Pfarrämter und Klöster<br />

ersehen Sie im örtlichen Telefonbuch unter Kirchen.<br />

Studenten-Gottesdienste:<br />

KHG-Kapelle, Hofstallstraße, So. 18.30 Uhr<br />

ESG-Kapelle, Friedrich-Ebert-Ring, So. 19.00 Uhr<br />

Beratung und Lebenshilfe:<br />

Gesprächsladen bei der Augustinerkirche<br />

Gespräch – Beratung – Seelsorge, Dominikanerplatz 4, Telefon 5 58 00<br />

Telefonseelsorge, Telefon 08 00-1 11 01 11 oder 08 00-1 11 02 22<br />

Weitere Auskünfte erteilt:<br />

Diözesanbüro Würzburg,<br />

Ottostraße 1, 97070 Würzburg, Tel. 09 31/386 63 700/ -701<br />

eMail: dioezesanbuero.wue@bistum-wuerzburg.de<br />

Evang.-Lutherisches Dekanat, Zwinger 3c, Tel. 35 41 20<br />

eMail: dekanat.wuerzburg@elkb.de<br />

<strong>Der</strong> <strong>Kessener</strong> 5/2010 1

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