Domschule - Der Kessener
Domschule - Der Kessener
Domschule - Der Kessener
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Meiningen<br />
„Pokerspieler“, 1928, Ölgemälde von Willy Kriegel, Beispiel aus der „Sammlung<br />
Joseph Hierling“ zum Thema „Expressiver Realismus“ oder „Die verschollene<br />
Generation“, zu sehen vom 29.1. bis 25.4.2011 in der Städtischen galerie ada<br />
Meiningen.<br />
Foto: Joseph Hierling<br />
Phantastisch –<br />
Magisch – Surreal<br />
Horst Sakulowski – Vom sichtbaren Maß<br />
in der Städtischen galerie ada Meiningen bis 16.1.2011<br />
Gemälde, Zeichnungen, Objekte, Videoarbeiten In der Nachfolge<br />
von Albrecht Dürer<br />
Sakulowsky ist ein „Magier des Realen“, der den Zeichenstift<br />
virtuos und ausdruckssicher zu gebrauchen weiß. Seine<br />
bildnerische Arbeit markiert einen Gipfel der gegenwärtigen<br />
Zeichenkunst. Auf dem Fundament einer empfindsamen<br />
Art des Zeichnens, geschult an der Ausdruckskraft<br />
eines Dürers, Michelangelos und da Vincis, schuf er ein<br />
vielseitiges Lebenswerk. Hohe bildnerische Qualität, inhaltliche<br />
Tiefe sowie gesellschaftlich bedeutsame Themen lassen<br />
seine Kunst zu einem besonderen Genuss werden.<br />
Indem die Ausstellung sich auf die magisch-phantastisch-surrealen<br />
Tendenzen im Werk von Horst Sakulowski<br />
konzentriert, sucht sie Antworten auf die Frage: Wie<br />
wirklich ist die Wirklichkeit? Hier schwingen neben der<br />
bildnerischen Qualität und Intensität der Exponate weltanschauliche<br />
und wahrnehmungspsychologische Aspekte<br />
mit, ewige Themen wie die Vergänglichkeit allen Seins,<br />
Bildfindungen für das Göttliche oder die Selbstbehauptung<br />
des Einzelnen. Außerdem erscheinen aktuelle Bezüge: Die<br />
Zeichnung „Fan“ widerspiegelt widersprüchliches Sozialverhalten,<br />
„Gerüchte“ und „Erscheinungen“ schweben<br />
sprachlos in Bildräumen, und von Fäden umsponnene „Marionetten“<br />
bevölkern die Wände.<br />
54 <strong>Der</strong> <strong>Kessener</strong> 5/2010<br />
Die verschollene Generation<br />
Das Bild vom Menschen 1914 – 1979<br />
Die Ausstellung „Die verschollene Generation“ mit zwischen<br />
1914 und 1979 entstandenen Gemälden von etwa fünfzig<br />
Künstlern (u. a. Otto Pankok, Curt Querner, Otto Niemeyer-Holstein)<br />
zeigt das „Bild vom Menschen“ in einer als „Expressiver<br />
Realismus“ bezeichneten Formauffassung.<br />
Den „Expressiven Realismus“ kennzeichnet die Freiheit<br />
gegenüber einem bestimmten Zeitstil, etwa einem Kubismus,<br />
Futurismus oder Expressionismus. <strong>Der</strong>en gestalterische<br />
Errungenschaften werden je nach Temperament<br />
und individueller Vorliebe eingesetzt und verschmelzen<br />
mit der eigenen Handschrift.<br />
Das individuelle Gestalten anstelle des Beachtens bestimmter<br />
Formkonzepte oder Programme bewirkt einen<br />
formalen Reichtum, der als Stilpluralismus erscheint.<br />
Dieser entspricht einer demokratischen Entwicklung und<br />
symbolisiert das Zerbrechen einer festen Gesellschaftsstruktur<br />
sowie die wachsende Herausforderung nach<br />
Individualisierung.<br />
Für manchen Maler der Zwischenkriegszeit war damit<br />
ein schwerer Weg nicht nur der stilistischen Selbstfindung<br />
verbunden. Die Freiheit von formalen Vorgaben<br />
macht die realistische Abbildung – im Gegensatz zur<br />
stilisierenden Kunst – für das Widerspiegeln der Persönlichkeit<br />
geeignet. Werke aus der „Sammlung Joseph<br />
Hierling“ werden ab 29.01.2011ab 16 Uhr gezeigt bis<br />
zum 25. April 2011.<br />
Ralf-Michael Seele<br />
Führungen durch die Ausstellung jeweils sonntags um<br />
11 und 16 Uhr<br />
Öffnungszeiten: Di – So, Feiertag: 15 – 20 Uhr, am 24.<br />
und 31.12. geschlossen<br />
galerie ada, Kunst • Leben, Städtische galerie ada<br />
Meiningen, Bernhardstraße 3, 98617 Meiningen,<br />
T 03693-502004<br />
www.meiningen.de