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Polski ExPrEss iii - Kulturograf

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der in unserer dritten Ausgabe von „<strong>Polski</strong> Express“ gezeigten Arbeiten.Jenseits des Nationalismus und jenseits der traditionellen Linken gehtes nicht einfach nur um Kritik, sondern darum, das Versprechen auf einanderes Leben zu denken.Einen weiteren Schwerpunkt bildet die kritische Auseinandersetzung mitder scheinbaren Alternativlosigkeit des Kapitalismus. Immer da, woProduktionsmittel sind, da, wo Wege sich kreuzen, da, wo Versorgungsich ballt, zieht es diejenigen hin, die vielleicht nicht ihr Glück suchen,sondern schlicht ihren Lebensunterhalt zu bestreiten haben. Immer mehrMenschen leben weltweit in Städten, Ballungszentren entwickeln sich,während zugleich ganze Landstriche verwaisen und kleinere Städteschrumpfen. In den Städten selbst ähneln sich die Szenarien. Bedingtdurch Globalisierung und durch den Siegeszug großer Handelskettengleichen sich die weltweit durch Konsum geprägten Architekturen derStädte an. Samsara als ewiger Kreislauf von Werden und Vergehenkönnte hier Pate gestanden haben, die Regisseurin Agnieszka Olstenjedenfalls legt das mit ihrer Arbeit, die wir als Eröffnung des Festivalszeigen, nahe. Wenn es nichts gibt jenseits der Welt des Konsums,welche Ziele lohnt es dann ins Auge zu fassen? Vielleicht die Suche nacheinem Außerhalb der Sprache des Kapitalismus, wie sie die gefeiertejunge Regisseurin Barbara Wysocka in ihrem Abend zu Kaspar Hauserbetreibt, eine Suche nach Alternativen zum aktuellen Zustand, einAusloten der Möglichkeiten menschlichen Seins, das vor den Gefahrendes Denkens eines Übermenschen gefeit bleibt.Diese Impulse aus Polen zur Vergegenwärtigung von Vergangenheitebenso wie zur Überschreitung der Gegenwart haben ihren Ort nichtnur in unserer direkten Nachbarschaft, sondern hier und jetzt: Genaujetzt, genau hier, in Deutschland, in Berlin, 2010.Stefanie Wenner, KuratorinFoto: Raqs Media Collective

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