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Nach den Februarunruhen 1934 bestimmte für vier Jahre die „Vaterländische Front“das politische Leben. In dieser Zeit wurde u.a. innerhalb des Ortes eine 14-tägigeKehrichtabfuhr beschlossen, ebenso die Errichtung eines Kriegerdenkmals zwischenKirche und Pfarrhof. Anfang 1938 begannen zahlreiche in der Brauerei beschäftigte<strong>Neudorf</strong>er um ihre Arbeitsplätze zu zittern, da das Werk verkauft werden sollte. Dalenkte ein Ereignis von weitreichender historischer Bedeutung die Menschen vonihrer Arbeitsplatzsorge ab: der Einmarsch deutscher Truppen in Österreich am 12.März 1938. In die stillgelegte Brauerei zog der Heereskraftpark desPanzerregiments 3 mit 200 Soldaten ein.Sieben Jahre gemeinsame Geschichte mit dem Deutschen Reich folgten, sechs Jahre davon tobte derZweite Weltkrieg. <strong>Wiener</strong> <strong>Neudorf</strong> gehörte damals – als sogenannte „Randgemeinde“ – zum GauWien und kehrte erst 1954 wieder in den Schoß Niederösterreichs zurück.Die Opferbilanz des Kriegsgeschehens ist bedrückend; auch unter der Zivilbevölkerung. Allein imBombenhagel starben 15 Personen. Die ab 1940 entstandenen „Flugmotorenwerke Ostmark“ (F.O.)gaben ein lohnendes Ziel für die angreifenden Bombengeschwader ab. Beachtliche Schädenentstanden im militärischen und zivilen Bereich und trugen zu den gewaltigen seelischen Belastungender Bevölkerung das Ihre bei.Tausende reichsdeutsche Fachleute, Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter verschiedener Nationensowie Konzentrationslagerinsassen bevölkerten während der Kriegsjahre unsere Gemeinde. DieProduktionsleistung war aus verschiedenen Gründen jedoch verhältnismäßig bescheiden. Das Endekam 1945. Kriegsschäden, Sprengungen, Todesmarsch der KZ-ler nach Mauthausen, Vertriebene,Entwurzelte, Heimatlose, Verfolgte. Es war einfach das Chaos.Im April 1945 hatte ein Zeitabschnitt sein Ende, ein anderer seinen Anfang genommen. Am 9. Apriltrafen sich ein Dutzend Gemeindevertreter, um aus Schutt und Trümmern ein neues <strong>Wiener</strong> <strong>Neudorf</strong>entstehen zu lassen. Doch vorerst litt man unter den Kriegsfolgen: Einquartierungen,Vergewaltigungen, Plünderungen, Mangel an Lebensmitteln, Brennmaterial und Baustoffen...Immer häufiger stellte man sich die Frage: „Wie lange wird dieser Zustand dauern, werden dieBesatzungsmächte noch in Österreich und die Sowjettruppen bei uns das Sagen haben?“Gestützt auf den Aufbauwillen aller konnten allmählich Schritte in eine bessere Zukunft gesetztwerden. Der jahrelang zweckentfremdend benutzte Klosterkomplex war den „Guten Hirtinnen“zurückgegeben worden, und nach mühevoller Aufbauarbeit nahm man sich dort speziell derBetreuung von Kleinkindern und erziehungsbedürftiger Jugendlicher an (1951).Natürlich nahm die Linderung der Wohnungsnot einen bevorzugten Platz ein. Man startete ab 1950mit der Siedlung „Frieden“ und ab 1955 mit den Gemeindewohnungen Gartengasse. Der 35 Jahre ander Spitze der Gemeinde stehende LAbg. Franz Fürst verkündete ein umfangreichesKommunalprogramm mit den Schwerpunkten Ansiedlung von Industriebetrieben,Arbeitsplatzsicherung für Ortsbewohner, Vorsorge für hohe Lebensqualität durch beispielhafteInfrastruktur.Für die Industrialisierung drängte sich geradezu das verwaiste, mit TonnenBetonschutt bedeckte, fast 250 Hektar große alte Flugmotoren-Areal auf. Das„Industriezentrum NÖ-Süd“ entstand, nachdem das Land NiederösterreichAlleineigentümer des Geländes geworden war. Viele Betriebe, darunter„Isovolta“, „Brown-Boveri“, „Eumig“ und „Palmers“, sind innig mit Aufstiegund Wachstum unserer Gemeinde verknüpft. Das fand auch in der Errichtungvon Hunderten von Wohneinheiten seinen Niederschlag. Die Firma Brown-Boveri und verschiedene Baugenossenschaften, wie die „Unitas“ (Errichtung derParkvorstadt), die „Schöne Zukunft“ und die WNG, aber auch die Gemeindeselbst halfen tatkräftig die Wohnungsnot zu lindern.5

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