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Sinnesgarten 2/2013 - Behindertenwerk Spremberg

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B W S - M A G A Z I N 0 2 I 1 3<strong>Sinnesgarten</strong>B E S T Ä N D I G K E I T . W E R T S C H Ä T Z U N G . S O Z I A L E K O M P E T E N Zn Inklusiver Fröbelkindergarten öffnet


2<strong>Sinnesgarten</strong> | 02 <strong>2013</strong><strong>Sinnesgarten</strong> | 02 <strong>2013</strong> Inhalt 3EditorialInhaltin Brandenburg und SachsenEntwickelnKinder, die mit einer Seh- oder/und einer Hörbeeinträchtigunggeboren werden, erhalten schnelle undumfassende Hilfe durch die BWS-Frühförderung.Unsere Teams haben sich seit 1992 auf die Förderungvon sehbehinderten, hörgestörten, taubblinden undmehrfachbehinderten Kindern spezialisiert. Kinder mitProblemen in der Wahrnehmung und Wahrnehmungsverarbeitungerhalten ebenso Hilfe in ihren Familien.Überregionale Frühförder- und Beratungsstellenfür sinnesbehinderte Kinder▸ <strong>Spremberg</strong> / Bautzen▸ Frankfurt (Oder) / Königs Wusterhausen<strong>Behindertenwerk</strong> <strong>Spremberg</strong> e.V.-BWSwww.bws-spremberg.deLiebe Leserinnen und Leser,erneut geht ein spannendes Jahr zu Ende. Ein Jahr gemeinsamerArbeit für Menschen mit Beeinträchtigungen, welches wir mitErfolg gestalten konnten. Einen Schwerpunkt dabei bildeten imzweiten Halbjahr unsere Aktivitäten hinsichtlich des Bauvorhabens„BWS - Betriebskindergarten mit Inklusionskonzept“.Erfreulicherweise wird er, trotz verspäteten Baubeginns, nochin diesem Jahr eröffnet werden können. Für den <strong>Behindertenwerk</strong><strong>Spremberg</strong> e.V. - BWS wird dies ein weiterer Baustein imGesamtmosaik. Damit erschließen wir ein weiteres Betätigungsfeldfür unsere Kompetenz in der Arbeit für Menschenmit Beeinträchtigungen vom Kleinkind bis zu den Senioren.Viele Initiativen sind durch die MitarbeiterInnen in den verschiedenenBereichen in <strong>2013</strong> erfolgt, um den hohen Anforderungengerecht zu werden.Das Ziel, für ausgewählte Werkstattbeschäftigte einen Job aufdem ersten Arbeitsmarkt zu finden, verlieren wir nicht aus denAugen.Unser spezielles Know-how in der Arbeit, insbesondere fürBlinde und Sehbehinderte, wird wahrgenommen und wirbauen in der fachlichen Arbeit aber auch bei den alltäglichenMaßnahmen darauf auf.Weitere Vorhaben sind begonnen bzw. werden vorbereitet,um einen guten Start für 2014 zu gewährleisten.Dazu beim nächsten Mal mehr.Wir befinden uns in einer der schönsten Zeiten des Jahres, derAdventszeit. Festlich beleuchtete Straßen und Fenster, der Duftnach Glühwein, Zimt und Lebkuchen begleitet uns in diesenWochen.Traditionell nimmt federführend die BWS-Werkstatt wieder am<strong>Spremberg</strong>er Weihnachtsmarkt teil. Besuchen Sie beim BWSeinen der schönsten Stände. Sie werden viele kleine Geschenkeund Köstlichkeiten finden.Zum Jahresende bedanke ich mich sehr herzlich bei allen unserenMitarbeiterInnen, Vereinsmitgliedern, Freunden und Partnernfür die angenehme, vertrauensvolle Zusammenarbeit undwünsche Ihnen noch eine schöne Adventszeit, ein besinnlichesWeihnachtsfest und alles Gute, Gesundheit und Erfolg für dasJahr 2014.IhrOlaf TaubenekGeschäftsführerTHEMEN:03 Editorial04 Praktikantin im BWSMitgliederversammlung05 Frau Corinna Brzezinski - 20 Jahre BWSQualität im BWS06 Jetzt ist es endlich soweit...08 O’ zapft is!09 Einmal im Leben das Meer sehen...10 Vom ICH zum DU zum WIR12 Patientenverfügung und wie können Menschenmit Behinderung mitbestimmen?Werkstattrat im Oktober <strong>2013</strong> neu gewählt13 Der BSVB zu Besuch im Fachbereich Wohnen14 Deutsch - polnische Partnerschaft<strong>Spremberg</strong>er Team beim Sportfestder Behinderteneinrichtung in Szprotawa15 Pflege partnerschaftlicher Beziehungen mitder Blindeninstitutsstiftung Würzburg16 „Das Training lief sehr gut!“ –Und der Wettkampf?17 Unser Werkstattfest in <strong>Spremberg</strong>18 Ein besonderer Nachmittag –für Herrn Erich Hans und für michals ehrenamtliche Helferin19 Weihnachtsgrüße des Geschäftsführers


4 <strong>Sinnesgarten</strong> | 02 <strong>2013</strong><strong>Sinnesgarten</strong> | 02 <strong>2013</strong> 5Praktikantin im BWSFrau Corinna Brzezinski – 20 Jahre BWSMein Name ist Susann Poßner undich bin seit dem 23.09.<strong>2013</strong> Praktikantinim BWS, Fachbereich Wohnen,und schaue Frau Seliger überdie Schultern.Wie ich dazu komme?Ich bin 2011 nach <strong>Spremberg</strong> gezogenund oft durch die Innenstadtgelaufen - überall Autos vom BWSund Werbung an Hausfassadenund sogar in der Zeitung immerwieder Artikel über das BWS.Es stellte sich mir die Frage: Wer ist dieses BWS? Ich fragte„Mister Google“ und das Internet brachte mich auf die Internetpräsenzdes BWS. Mit großem Interesse las ich mir die Seitenim Internet durch und wollte gern mehr wissen. Im Sommer2012 begann ich in Cottbus Soziale Arbeit zu studierenMitgliederversammlungAm 22.11.<strong>2013</strong> erfolgte satzungsgemäß die Mitgliederversammlungdes <strong>Behindertenwerk</strong> <strong>Spremberg</strong> e.V. - BWS.Der Verein zählt gegenwärtig 54 Mitglieder.Hartmut Höhna, als Vorstandsvorsitzender, informierte überdie Vorstandsarbeit des vergangenen und laufenden Jahresund über wesentliche Schwerpunkte der Vorstandssitzungen.Anschließend berichtete der Geschäftsführer, Olaf Taubenek,über die Entwicklung der beiden Unternehmen, des <strong>Behindertenwerk</strong><strong>Spremberg</strong> e.V. - BWS sowie der BWS <strong>Behindertenwerk</strong>GmbH und gab einen Ausblick auf Schwerpunktedes Jahres 2014.Wurde in der letzten Mitgliederversammlung am 23.11.2012den Vereinsmitgliedern das Projekt eines Inklusiven Kindergartensnoch vorgestellt, konnte Herr Taubenek an diesemAbend bereits alle Mitglieder zur Einweihung am 13.12. <strong>2013</strong>einladen.Die Vereinsmitglieder erteilten dem Vorstand und dem Geschäftsführerfür das Geschäftsjahr 2012 einstimmig Entlastung.Wolfgang Lookeund erfuhr, dass ich im Rahmen des Studiums einPraktikum machen muss. Ich musste nicht langeüberlegen wo es hingehen soll. Das BWS konntemir meinen Wunsch, mehr über die Einrichtung zuerfahren, erfüllen.Nun bin ich schon über 3 Monate hier und durftein vieles hineinschnuppern. So war ich in den ersten4 Wochen alle Einrichtungen, die der FachbereichWohnen zu bieten hat, anschauen undkonnte den einen oder anderen Bewohner kennenlernen.Jetzt sitze ich im Büro und lasse mirvon Frau Seliger allerhand erklären, begleite Fallgespräche,überarbeite das Handbuch zur Dokumentationund alles was mir übergeben wird. Ichbin gespannt, was mir bis Ende Februar noch allesgezeigt, erklärt und an mich herangetragen wird.Sehr geehrte Frau Brzezinski,den heutigen Tag möchte ich nutzen, um Ihnen für Ihre 20-jährigeTätigkeit in der BWS <strong>Behindertenwerk</strong> GmbH Dank zusagen.Am 01.12.1993 nahmen Sie Ihre Arbeit als pädagogische Fachkraft,damals noch in der Förderstätte für schwerstbehinderteMenschen, auf.Diese Zeit war von schnellen Veränderungen geprägt. So wandeltesich die Struktur Ihres Arbeitsfeldes immer wieder, bis Siein der Wohnstätte für mehrfach schwerstbehinderte MenschenIhre Berufung fanden. Dort begleiteten Sie den herausforderndenProzess der Enthospitalisierung ebenso, wie die schwere Zeitder Umbauarbeiten. Nie verloren Sie ihre Zuversicht und Gelassenheitund waren somit ein Vorbild für ihr Team. Engagiertnahmen Sie alle Herausforderungen an und wurden bereits abdem 01.02.1996 als Gruppenleiterin tätig.Sie sind zu einer besonders wertvollen Mitarbeiterin für denFachbereich Wohnen geworden, weil Sie niemals Stillstand undMittelmaß dulden und sich stets fachlich weiter entwickelthaben. So absolvierten Sie eine berufsbegleitende Ausbildungzur Heilpädagogin, die sie im Jahr 1998 erfolgreich abschlossen.Neben Ihrer fachlich fundierten Arbeit als Multiplikatorin blind/sehbehindert, nahmen Sie bis Juni <strong>2013</strong> aktiv an der Fortbildungder Johann- Wolfgang- Klein- Akademie teil. Die erworbenenFachkenntnisse setzen Sie in der täglichen Arbeit um und sindstets ein kompetenter Ansprechpartner für die Mitarbeiter inder Wohnstätte „Wilhelmsthal“. Dort vertreten Sie mit hohemEngagement seit Jahren die Wohnstättenleiterin und fühlen sichinsbesondere für die Hilfsmittelversorgung verantwortlich.Aber auch im gesamten Fachbereich sind Sie anerkannt, weil Siees verstehen, mit Weitblick, Organisationstalent und hoher Zuverlässigkeit,den Qualitätszirkel Wohnen, die Betreuung des„Dunkelraumes“ und viele weitere öffentlichkeitswirksame Aktivitätenzu koordinieren.Sie begegnen den Bewohnern stets mit viel Empathie und werdenvon den Angehörigen geschätzt. Die Mitarbeiter IhrerQualität im BWSWohnstätte leisten seitJahren ausgezeichneteArbeit, so dass dieWohnstätte „Wilhelmsthal“auch überregionalfür ihre hohe Fachlichkeitanerkanntwird. Das ist nicht zuletztIhrem Engagementund Ihrer fleißigenArbeit zuverdanken. Im Teamsind Sie anerkannt,weil Sie Kritik sachlichäußern und stets als gutes Beispiel vorangehen. Siehaben ein offenes Ohr für die Sorgen Ihrer Mitarbeiter,verlieren aber das Ziel, den Bewohnern ein optimaleszu Hause zu bieten, welches auf ihre Bedürfnisseabgestimmt ist, nie aus den Augen. Um auchPraktikant/innen in guter Qualität betreuen zu können,absolvierten Sie eine Fortbildung als Praxisanleiterin.Für die geleistete Arbeit möchte ich mich bei Ihnen,auch im Namen der MitarbeiterInnen und Bewohner-Innen der Wohnstätte, bedanken.Ich wünsche Ihnen weiterhin gutes Gelingen, Gesundheitund persönliches Wohlergehen und freue michauf weitere Jahre der partnerschaftlichen Zusammenarbeit.Mit freundlichen GrüßenBWS <strong>Behindertenwerk</strong> GmbHOlaf TaubenekGeschäftsführerVom 21.10. bis 23.10.<strong>2013</strong> fand im <strong>Behindertenwerk</strong><strong>Spremberg</strong> e.V. - BWS und der BWS <strong>Behindertenwerk</strong>GmbH planmäßig das Wiederholungsaudit durchunser externes Zertifizierungsunternehmen, der TÜVSÜD Management Service GmbH, statt.Gleichzeitig erfolgte das 1. Überwachungsaudit imRahmen der AZAV (Trägerzulassung).Wenngleich das BWS seit 1996 zertifiziert ist und sichjährlich den externen Begutachtungen unterzieht, istes doch keine leichte Tour, die in den 3 Tagen zu absolvierenist.In den, vom Zertifizierer selbst ausgewählten, Bereichenwerden unsere Prozesse begutachtet, um festzustellenob Festlegungen z. B. zur Kundenzufriedenheitauch in der Praxis so umgesetzt werden.Dem BWS wurde in allen auditierten Bereichen einegute und sehr gute Arbeit bescheinigt.Das ist für alle MitarbeiterInnen natürlich auch Anspornfür weiterhin engagierte Arbeit für unsere Kinderin der Frühförderung, den Bewohnern in denWohnstätten und dem Pflegeheim, den Werkstattbeschäftigtender Werkstatt,den Patienten derAmbulanten Pflege, denKlienten des BetreutenWohnens und, und....Dazu übermittelt auchder Geschäftsführerallen unmittelbar undmittelbar Beteiligtenfür die Vorbereitungund Durchführung desAudits aber auch denMitarbeiterInnen ander Basis seinen Dank.Wolfgang Looke


6<strong>Sinnesgarten</strong> | 02 <strong>2013</strong><strong>Sinnesgarten</strong> | 02 <strong>2013</strong> 7Jetzt ist es endlich soweit...unser Inklusiver Fröbelkindergarten öffnet seine Pforten„Kommt, lasst unsunsern Kindern leben!“Friedrich FröbelLange haben wir geplant, wie wir unsere Idee von einem Betriebskindergartenumsetzen können.Nach der Grundsteinlegung am 22.05.<strong>2013</strong> und dem Richtfestam 30.07.<strong>2013</strong> feiern wir nun am 13.12.<strong>2013</strong> die Eröffnungunseres offenen Betriebskindergarten, dem „InklusivenFröbelkindergarten“ in der Kesselstraße 3 in <strong>Spremberg</strong>.Ab dem 16.12.<strong>2013</strong> ist es soweit und die Kinder können unserenneuen Kindergarten, dessen Träger der Behindertewerk<strong>Spremberg</strong> e.V. - BWS ist, erobern.Alle Räume des Hauses befinden sich auf einer Etage, sinddurchgängig barrierefrei und taktil, visuell und auditiv soausgestattet, dass Kinder mit Körper- und/oder Wahrnehmungsbeeinträchtigungenund/ oder Seh- bzw. Hörstörungeninklusiv betreut werden können.• Zentral befindet sich ein großer Raum der Begegnung, dergleichzeitig als Kinderrestaurant, als Raum für Musik undChor sowie für Feste und Feiern genutzt werden kann.• Drei Spielhäuser für je zwei Kindergruppen sind altersorientiert.• Ein Haus ist für die Küche, hauswirtschaftliche Bereichesowie das Büro der Leiterin und für das Personal vorgesehen.Zwischen den einzelnen Spielhäusern sind:➢ ein großer Bewegungsraum;➢ Atelier mit Kinderwerkstatt und Töpferei;➢ Bücherei mit Sprachförderung;➢ Therapieraum;➢ Bällebeckenangeordnet.Der Raum für Bewegung und Sport hat eine solche Größesowie eine flexible Tür, dass er auch für Treffen in der Gemeinschaftder Kinder und Öffentlichkeitsarbeit genutztwerden kann.Der Leitspruch für unsere pädagogische Arbeit im „InklusivenFröbelkindergarten“ ist die zentrale Botschaft FriedrichFröbels: „Kommt, lasst uns unsern Kindern leben!“Unser Anspruch ist es, die Kinder bei ihrem Aufwachsen,ihrer Bildung und Erziehung zu begleiten, zu beachten, zurespektieren und zu unterstützen. Wir wollen Kindern etwaszutrauen, denn nur so können sie sich selbst handelnd ihreUmwelt erschließen. Kinder sind unsere Zukunft. Sie sollendie Welt auf ihre Weise begreifen und entdecken.„In Allem, was das Kind tut, zeigt es sich als ein nach Bewusstseinstrebendes Wesen. Es ist Aufgabe des Kindergartens,das Kind zu einem solchen selbstbewussten Wesen zuerheben, das sich klar wird über des Menschen innerstesWesen, über die Natur und sein Verhältnis zu Anderen.“(Friedrich Fröbel).Weiterhin lassen wir uns auch von Fröbels Erziehungszielenleiten:➢ Kinder zu freien, denkenden & handelndenMenschen, die ihre Individualität entfaltenkönnen, zu erziehen.➢ Dazu benötigt jedes Kind eine spezielle, seinenAnlagen entsprechende Erziehung, um Selbstvertrauen,Selbständigkeit & Selbstverantwortungzu erlangen.➢ Eine große Rolle spielt die Erziehung in und umdie Natur, um zu erkennen, dass das Gedeihender Gewächse vom eigenen Tun abhängig ist.Der Eigenaktivität des Kindes kommt eine herausragendeBedeutung zu. Das Kind ist Akteur seinerselbst. Bildung ist Selbstbildung durch eigenesTätig-Sein. Das Spiel nimmt in den Jahren der frühenKindheit eine herausragende Rolle ein. DasKind erschließt sich seinen Zugang zur Welt überdas Spiel.Das BWS hat langjährige Erfahrung in der Arbeit mit Menschenmit Beeinträchtigung. Mit fachlicher Kompetenz werdenwir den Fröbelgedanken in unserem Betriebskindergartenleben. Zu Beginn werden wir mit vier fachlichkompetenten Mitarbeiterinnen die Kinder empfangen:Andrea Ruhner – Leiterin, Conztanze Jäkel – Heilpädagoginund Stellvertretende Leiterin, Lisa Teschner – Erzieherin undMaria Soyka – Erzieherin.Insgesamt haben wir laut Bedarfsplan der Stadt <strong>Spremberg</strong>eine Kapazität von 70 Kindern und gemäß der Betriebserlaubnisvon 85 Kindern.Unsere Öffnungszeiten sind von 6.00 bis 17.00 Uhr und beiBedarf darüber hinaus.So erreichen Sie uns:Telefonnummer: 03563 989628-0 oder 015222987327E-Mail: andrea.ruhner@bws-spremberg.deWir freuen uns sehr auf Sie!Andrea RuhnerKrabbelgruppeIn Vorbereitung der Neueröffnung des Inklusiven Kindergartens,treffen wir uns jeden Donnerstag von 15.00 – 16.00 Uhrin den Räumen der BWS <strong>Behindertenwerk</strong> GmbH.Da unser Kindergarten in der Kesselstraße 3 noch nicht fertigist, erobern wir vorerst den Musikraum, den Snoezelen Raumund das Bällchenbad im Haus H, Wiesenweg 58 in <strong>Spremberg</strong>.Die Krabbelgruppe findet große Resonanz bei den Eltern. Siekommen untereinander ins Gespräch, lernen sich im Vorfeldschon kennen und können sich über verschiedene Dinge austauschen.Auch für die Kinder ist die Krabbelgruppe eine Bereicherung.So lernen sich die Kinder bereits untereinanderkennen ebenso die zukünftigen ErzieherInnen.Wenn die Krabbelgruppe dann in unserem Kindergarten untergebrachtist, werden die Kinder dessen Räume kennenlernen,in denen sie zukünftig täglich spielen. Somit wird denKindern die Eingewöhnung erleichtert.Auch den Jüngsten bereitet die Krabbelgruppe Freude,sie genießen die Klänge auf dem Musikklangbett oderdie Bewegungen im Wasserbett. Sie nehmen untereinanderKontakt mit ihren Händchen auf und es sind auchdurchaus erste Freundschaften zu erkennen, wie zumBeispiel wenn ein Kind weint, stimmt der Andere mitein!Die Krabbelgruppe ist nicht nur für die ganz Kleinen,auch die „Großen“ sind herzlich Willkommen.Auch mit Mama mal die Ruhe genießen und malen, dasmacht sehr viel Spaß!Alle interessierten Eltern können sich gern mit ihremKind zur Krabbelgruppe anmelden, unter der Telefonnummer:03563 989628-0 oder 0152 22987327 oderE-Mail: andrea.ruhner@bws-spremberg.de


8<strong>Sinnesgarten</strong> | 02 <strong>2013</strong><strong>Sinnesgarten</strong> | 02 <strong>2013</strong> 95O'zapft is!!Oktoberfest im BWSEinmal im Leben das Meer sehen…ein Traum wird wahrAm 26.10.<strong>2013</strong> war es wieder so weit - das BWS-Oktoberfestöffnete seine Pforten für einen typisch bayrischenNachmittag mit Landesspezialitäten und handgemachterMusik.Zur Begrüßung erhielt jeder Gast eigens in der Tagesstrukturdes Wiesenweges hergestellte Brezelketten. Sehr baldfüllte sich der Speisesaal mit Gästen aus dem Stadthaus, ausKlein Loitz, den BWG´s, der Wohnstätte Wiesenweg, derWohnstätte Kraftwerkstraße, dem Pflegeheim Jahresringesowie auch mit Freunden, Eltern, Angehörigen und Werkstattbeschäftigten.Eilig wurden noch weitere Stühle undTische herangetragen, um auch jedem Gast einen Platz anbietenzu können. Bei Kaffee und Kuchen wurde das Festeröffnet. Das Küchenpersonal hatte aufgetischt und nebenPommes konnten sich die Gäste bei Weißwürsten mit typischbayrischen Senf, Schmalzstullen, Fleischkäsebrötchen,Flammkuchen und Laugenbrezeln die eine oder andereGaumenfreude bereiten. Das obligatorische Bier stand natürlichauch griffbereit und so startete der Alleinunterhalter,Herr Götze, sein Programm mit der ersten Tanzrunde.Viele Gäste hatten sich in traditionelle Trachten gehüllt,diese wurden später durch Frau Grams mit Süßigkeiten undSachpreisen geehrt. Um den Gästen vom Tanzen eine Verschnaufpausezu bieten, kamen 4 junge hübsche Damenvom Friedrichshainer Karneval Klub e.V. und sorgten mitihrem kleinen Programm für gute Stimmung. Im ganzenSaal wurde getanzt, geschunkelt und mitgesungen, einGast gab spontan seine Sangeskunst zum Besten und erntetefreudigen Beifall.Das Oktoberfest, da ist man sich einig, war eingelungenes Fest. Wir bedanken uns für die SachundSüßigkeitenspenden bei der Firma Hildebrandt& Bartsch, der Stadtapotheke <strong>Spremberg</strong>,dem Sanitätshaus Reha- Adam GmbH sowie demDussmann Service Deutschland GmbH für die gelungenekulinarische Versorgung. Ein Dank giltauch dem Alleinunterhalter, Herrn Götze, der mitstimmungsvoller Musik den Geschmack aller trafund die Tanzfläche zum Überfüllen brachte.Susann PoßnerEinmal im Leben das Meer sehen! Das ist der Traum vielerMenschen und auch für Menschen mit Behinderung. DieserTraum ist für die Klienten des Fachbereiches BetreutesWohnen nicht nur ein Traum geblieben…nein, dieser Traumwurde am Sonnabend, den 24.08.<strong>2013</strong>, Realität mit einemTagesausflug nach Warnemünde an der Ostsee.Doch bevor wir den Sand und die Meereswellen an unserenFüßen spüren konnten, mussten wir erstmal eine anstrengendefünfstündige Fahrt mit Zug und Reisebus bewältigen.Als wir in Warnemünde ankamen, stärkten wir uns ander ersten Imbissbude mit einem leckeren Backfischbrötchenund Cola. Dabei mussten wir unser Essen vor denMöwen verstecken, sonst hätten sie uns die Brötchen direktaus der Hand „geklaut“. Die Möwen hatten wohl auch alleHunger, doch sie sollten nicht das letzte Erlebnis in Warnemündebleiben. Nachdem alle tapfer ihren Backfisch gegendie Möwen verteidigt hatten und genießen konnten, ginges endlich an das Meer. Die Sonne schien. Also perfektesWetter für einen Strandspaziergang. Einige zogen sich sogleichdie Schuhe und Socken aus, um sich die Wellen andie Füße klatschen zu lassen. Dabei wurden auch einigeHosen nass, welche durch den wolkenlosen Himmel, strahlendenSonnenschein und einen angenehmen Ostseewindschnell wieder trockneten. Interessant ist, was das Meer soalles an den Strand spült. Muscheln, Seegras, Quallen undmanchmal auch recht komisch aussehende Gegenstände.Bei dieser Gelegenheit sammelten wir Muscheln. Große,kleine, bunte Muscheln mit Löcher und Muscheln ohne Löcher.Während wir am Strand entlang schlenderten, musstenwir viele Sandburgen und Dämme aus Seegras undSand umschlängeln, die Kinder errichtet hatten. Das warenechte Kunstwerke. Begeistert von der Baufantasie der Kinderbetrachteten wir die Sandburgen und staunten, wasaus Sand entstehen kann. Das waren riesige Burgen undSchlösser mit Burggraben, Fenstern und allem was zu einerFestung so gehört. Doch Warnemünde hat nicht nur einenlangen Sandstrand. Wir waren auf einem Leuchtturm, vondem wir über das ganze Meer bis zum Horizont schauenkonnten.Wir sahen auch einen roten und grünen Leuchtturmdirekt am Meer. Diese zeigen den Schiffenden richtigen Weg. Somit weiß ein Schiffskapitänwie er sein Schiff lenken muss, um den Hafen zufinden. Wer seine Schuhe beim Strandspazierganganließ, musste sich erstmal den Ostseesandaus den Schuhen klopfen. Aus dem ganzen Sandhätten wir auch eine kleine Sandburg errichtenkönnen. Nachdem alle Schuhe sauber und wiederangezogen waren, schlenderten wir über dieWarnemünder Strandpromenade. Da gibt es vieleGeschäfte aller Art. Das bot uns die Gelegenheitein kleines Andenken zu kaufen. Am Ende derPromenade ist der Hafen von Warnemünde, undda machten wir richtig große Augen. Gleich 3 Luxusschiffelagen vor Anker. Wir gingen soweit wiemöglich an die Schiffe heran. Wir dachten, wirstehen vor einem Hochhaus. Natürlich schossenwir gleich ein Foto von jedem Luxusdampfer. Wirwären gern noch länger an der Ostsee geblieben,aber leider mussten wir unseren Bus pünktlich erreichen.Vielleicht fahren wir im nächsten Jahrnoch mal an die Ostsee.Roberto Hempel


10<strong>Sinnesgarten</strong> | 02 <strong>2013</strong><strong>Sinnesgarten</strong> | 02 <strong>2013</strong> 11„Vom ICH zum DU zum WIR“Wie tolerant sind wir als Team?„…Herr Y ist aber schon wieder lange krank, der hat aberimmer was, gestern habe ich ihn gesehen, am Spreeufer ister spazieren gegangen. Na, dann kann es ihm ja nichtschlecht gehen..“…“Was Frau X immer nur hat, ständig klagt sie über Müdigkeit,Antriebslosigkeit – ob sie wirklich immer so oftKopfschmerzen hat? Das bildet sie sich doch nur ein…“Gespräche im Team, über andere Werkstattbeschäftigte –scheinbar belanglos, aber mit großer Wirkung. Missgunstund Unsicherheit breitet sich unter den Werkstattbeschäftigtenaus. Tränen fließen, weil man sich nicht mehr verstandenfühlt, an sich selbst zweifelt und Hemmungen hat,sein wirkliches Befinden im Arbeitsteam kund zu tun.Schnell fühlen sich Betroffene verletzt, nicht verstandenund haben Angst, über ihre Befindlichkeiten offen zureden – verschließen sich und es entstehen aus einer zunächstharmlosen Situation schier unüberwindbare Hürdenin der sozialen Kommunikation.So entsteht im Oktober <strong>2013</strong> die Idee, ein Projekt zu eröffnen,in dem unter der Leitung von Frau Penne jeden Dienstaggemeinsam mit den Werkstattbeschäftigten verschiedeneKrankheitsbilder, deren Entstehung, Symptome sowiederen Verlauf vorgestellt, aber auch über ein angemessenesMiteinander im Team diskutiert wird.Einleitend stellen die Werkstattbeschäftigten einzelneKrankheitsbilder mit Hilfe der Brainstorming-Methode inkurzen Abrissen vor und füllen einen Fragebogen zum persönlichenWohlbefinden aus, so dass im Ergebnis der individuelleIst-Stand bereits ersichtlich ist.Diese offenen Diskussionsrunden verlaufen teilweiseschleppend, da es vor allem Menschen mit psychischen Einschränkungenschwerfällt, über die eigenen Befindlichkeitenim Team zu reden – eine realistische Krankheitseinsichtist nicht immer ersichtlich.Jede Woche werden die Projektteilnehmer motiviert, andiesem wichtigen Thema dran zu bleiben. Die Gruppendynamikist nicht immer optimal - wie bei einem stotterndenMotor muss das Interesse wieder und wieder angekurbeltwerden - Augen schauen in die Weite, manchmal sind dieGedanken in einer anderen Welt, oft muss mehrmals nachgefragtwerden – kein Grund zu resignieren. Mit Beharrlichkeit,Einfühlungsvermögen und Behutsamkeit werdendiese Blockaden schrittweise aufgebrochen, aber auch derSinn dieses Projektes muss immer wieder erläutert werden.Ziel ist es, aus den Erfahrungen über das eigeneUnwohlsein eine gewisse Empathie für den Anderenzu entwickeln und in diesem Prozess humanistischeWertevorstellungen unserer Gesellschaft –Toleranz und gegenseitige Achtung - im Arbeitsteamumzusetzen und das Wir-Gefühl zu stärken.Sensibilität, Verständnis und Toleranz ist dieGrundlage für das Arbeiten mit seelisch behindertenMenschen. Eine Einschränkung, die wir nichtauf den ersten Blick erkennen – die aber das Leistungsvermögenin wichtigen Lebensbereicheneinschränkt.Die Werkstattbeschäftigten aus dem Dianaweg 2gehen nun regelmäßig auf die Spurensuche deseigenen Befindens, werden sensibler für dasWohlergehen des Gegenübers und schlussfolgerndauf das gesamte Team. Ein verständnisvolleresund entspanntes Betriebsklima macht sichjetzt schon bemerkbar.Im Projekt wird aber auch verdeutlicht, dass eineKrankschreibung für die Genesung des Patientengedacht ist und kein zusätzlicher Urlaub ist.So dass bei dem Kommentar, „…Hast du Frau Qgestern gesehen, die ist doch krank geschriebenund tanzte gestern lustig bei einer Flasche Bierauf dem Heimatfest eine schnelle Polka…“ berechtigteZweifel an der Arbeitsunfähigkeit undEhrlichkeit des Werkstattbeschäftigten aufkommen.Ausschnitt aus den Arbeitsergebnissen des Projektes:Die häufigsten Erkrankungen sind in diesem ArbeitsteamDepression, Schizophrenie, Persönlichkeitsstörungen,aber auch parallel dazu körperlicheEinschränkungen, wie Anfallsleiden, Diabetesoder Multiple Sklerose.Depression ist eine Erkrankung wie Diabetes,Rheuma oder ein Beinbruch. Bei den meisten Betroffenenbeginnt die Depression mit unspezifischenSymptomen. Sie leiden unter Konzentrationsschwierigkeiten,einem Gefühl der innerenLeere und haben Schwierigkeiten bei der Bewältigungihrer Arbeit im Haushalt und Beruf.Psychische Symptome• Angst• Schuldgefühle• Gedrückte Stimmung• Interessenverlust• Gefühl von Überforderung, WertlosigkeitKörperliche Symptome• Kopfschmerzen• Schlafstörungen• Rückenschmerzen• Bauchschmerzen• Appetit- und Gewichtsveränderungen• VerstopfungBiochemisch gesehen ist die Schizophrenie eine Erkrankung des Nervensystemsund somit medizinisch erklärbar wie etwa eine Zuckerkrankheitoder der Bluthochdruck.Negative Symptome• Antriebslosigkeit (Hausarbeit bleibt liegen, Einkäufe oder Behördengängewerden nicht erledigt)• Misstrauen (Befürchtung, dass Menschen ihnen etwas Böses wollen)• Planlosigkeit (nichts wird zu Ende gebracht, die Zeit zerrinnt nutzlos)• Aggressive Angespanntheit (Kleinigkeiten reichen aus, um vor Wutzu explodieren)• Apathie (Betroffene lebt zurückgezogen, in einer anderen Welt)• Verwahrlosungstendenz (Betroffene ist so erschöpft, lustlos, dass ernicht mehr auf sein Erscheinungsbild, Hygiene achtet)• depressive Verstimmung (Traurigkeit, Hoffnungslosigkeit, Gefühlvon Wertlosigkeit)Positive Symptome• Wahnerlebnisse (z.B. Verfolgungs-, Vergiftungs- oder Größenwahn)• Halluzinationen (z.B. Betroffene hört Stimmen, Geruchs- undGeschmacks- oder Körperhalluzination)• Angst• Ich-StörungenDenkstörungen• Schwierigkeiten in der Formulierung von Gedanken• Zerfahrenheit (während des Gespräches geht der „rote Faden“verloren)• Einstürmen von mehreren Gedanken auf einmal• Wortsalat (Worte werden völlig willkürlich miteinander verknüpft)Wichtig ist auch, dass bei schwerwiegenden und akuten Beschwerdenimmer der Facharzt konsultiert wird und fachkompetente Hilfeschnellstens erfolgt.Djanin Penne


12<strong>Sinnesgarten</strong> | 02 <strong>2013</strong><strong>Sinnesgarten</strong> | 02 <strong>2013</strong> 13Patientenverfügung und wie können Menschen mit Behinderung mitbestimmen?Der BSVB zu Besuch im Fachbereich WohnenDer Förderverein für Menschen mit Behinderung Bonn e.V.hat ein sehr inhaltsreiches, anschauliches und farbenfrohesMaterial in einfacher Sprache zusammengestellt, um dasThema Patientenverfügung auch Menschen mit Behinderungzugänglich zu machen. Hierbei handelt es sich um einsehr umfangreiches Material, welches durch das Betreuungspersonalund/oder den gerichtlich bestellten Betreuerin aktiver Zusammenarbeit mit dem Bewohner ausgefülltwird. Im Gespräch geht es über Hoffnungen und Befürchtungen,medizinische Erklärungen bis hin zu Beerdigungswünschen.Den Angehörigen fällt es oftmals schwer, überLebensziele, Tod und Sterben zu sprechen, so dass das Betreuungspersonalmit viel Zeit, Empathie und Wertschätzungin den Dialog tritt.Schließlich geht dieses Thema jeden an undSelbstbestimmung endet für uns nicht bei derAuswahl der Freizeitaktivitäten. Deshalb beschäftigensich die Mitarbeiter der Wohnstätte „Stadthaus“und die Bewohner, die das wünschen, seiteinigen Monaten mit der Thematik. Bisher sind dieErfahrungen sehr eindrucksvoll und gut. Vielleichtgeben wir hiermit auch eine Anregung für jedenLeser oder haben Sie schon eine Patientenverfügungzu Hause?Jördis DörryWerkstattrat im Oktober <strong>2013</strong> neu gewähltIn diesem Jahr hatten 348 wahlberechtigte Werkstattbeschäftigteaus allen sieben Betriebsstätten die ehrenvolle Aufgabe,aus ihrer Mitte einen neuen Werkstattrat zu wählen.Entsprechend § 12 der Werkstätten-Mitwirkungsverordnung(WMVO) findet diese Wahl alle 4 Jahre in der Zeit vom 1. Oktoberbis 30. November, seit 2001, statt.Der Werkstattrat ist ein wichtiges Gremium, welches sich fürdie Belange der behinderten Menschen in der WfbM einsetzt.Er wacht, zu Gunsten der Werkstattbeschäftigten, über die Einhaltungder geltenden Gesetze, der Unfallvorschriften sowieüber die bereits mit der Werkstatt getroffenen Vereinbarungen.So sind die Mitbestimmungsrechte sehr vielschichtig und umfassendund klar in § 5 der WMVO geregelt.Dieser interessanten Aufgaben wollten sich 17 Werkstattbeschäftigteannehmen und stellten sich der Wahl.Aus den Betriebsstätten 1 - 3 wurden Vorschläge eingereicht.Leider standen keine Kandidaten aus den übrigen Bereichenzur Verfügung.Um eine ordnungsgemäße Wahl durchführen zu können,wurde im Juni <strong>2013</strong> der Wahlvorstand bestellt.Die Werkstattbeschäftigten, Frau Susann Vetter, Frau Sylvia Fischerund Herr Ralf Napparell sowie Frau Gabi Höhna vomReha-Fachdienst machten sich an die umfangreichen Vorbereitungender Wahl. So musste die genaue Vorgehensweise derWahl festgelegt werden, die Liste der WahlberechtigtenWahl im Wiesenweg 58öffentliche Auszählung der Stimmenwurde erstellt, die Wahlvorschläge wurden geprüftund danach ein Stimmzettel entworfen.Die eigentliche Wahl fand dann am 21.10.<strong>2013</strong> inden Arbeitsbereichen 1 - 3 (Wiesenweg, ZAB, Wäscherei)sowie der Betriebsstätte 7 (Bücherklause)statt.Am folgenden Tag, den 22.10.<strong>2013</strong> hatten die Werkstattbeschäftigtender Betriebsstätten 4 - 6 (Fiedermanhof,Forst (Lausitz), Kolkwitz) die Möglichkeitder Wahl ihrer Vertretung.Bei einer öffentlichen Auszählung der Stimmenwurde am 23.10.<strong>2013</strong> das Ergebnis der Wahl festgestellt.248 Werkstattbeschäftigte nahmen an der Wahl teil.Das entspricht einer Wahlbeteiligung von 71,3 %.Die fünf Werkstattbeschäftigten mit den meistenStimmen wurden zur konstituierenden Sitzung am04.11.<strong>2013</strong> eingeladen.Der neu gewählte Werkstattrat wählte aus ihrerMitte, Frau Birgit Füßle als Vorsitzende des Werkstattratesund als ihren Stellvertreter, Herrn KnutTrübenbach.Wir wünschen dem neu gewählten Werkstattrat vielFreude und Erfolg bei seiner Arbeit.Gabi Höhnav.l. Andreas Dambock, Birgit Füßle, NicoleTasler, Knut Trübenbach, Rene HarttertDer <strong>Behindertenwerk</strong> <strong>Spremberg</strong> e. V. - BWS wie auch dieBWS <strong>Behindertenwerk</strong> GmbH haben sich auf die Betreuungund Förderung von blinden und sehbehinderten Menschenspezialisiert. Neben der hohen Fachlichkeit, die auf diesemGebiet seit vielen Jahren im Unternehmen garantiert wird,arbeiten wir häufig mit anderen Institutionen, Vereinenund Partnern zusammen, um stets die neuesten wissenschaftlichenErkenntnisse nutzen zu können oder uns imSinne der Betroffenen zu vernetzen.Zu unseren Partnern gehört auch der Blinden- und SehbehindertenverbandBrandenburg e.V. (BSVB), in dem ein Teilunserer Bewohner Mitglied ist.Der Geschäftsführer des BSVB, Herr Joachim Haar, hatdarum gebeten, ihm eine Plattform zu bieten, in der er darstellenkann, welche Aufgaben diese Selbsthilfeorganisationerfüllt und wie der Verein für jeden sehbehindertenoder blinden Menschen wirksam werden kann.Am 06.11.<strong>2013</strong> fand deshalb eine informative Veranstaltungstatt, zu der alle gerichtlich bestellten Betreuer eingeladenwaren, die einen Klienten mit Sehschädigung betreuen.Frau Seliger, Leiterin Fachbereich Wohnen, begrüßte um16.00 Uhr Herrn Haar sowie Angehörige und Bewohnerrecht herzlich und informierte kurz über den geplanten Ablauf.Es waren viele Bewohner mit ihrem Betreuungspersonalerschienen, jedoch bedauerlicher Weise wenig Angehörigeoder gerichtlich bestellte Betreuer.Herr Haar gab viele Informationen an die Anwesenden.So erklärte er, dass es in Deutschland 1,2 Millionen sehbehinderteund blinde Menschen gibt. Allerdings müsste dieSituation der augenärztlichen Versorgung in unserer Regionbesser sein. Mit seinem Hinweis auf die langen Wartezeitenfür einen Augenarzttermin sprach er vielen Anwesendenaus dem Herzen. Der BSVB ist aber in erster Linieein Gremium, das sich an die Politik, an Behörden und Ministerienwendet, um auf Probleme im Alltag aufmerksam zumachen. Themen sind aktuell zum Beispiel• die Barrierefreiheit im Internet;• die Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention(BRK) im Zeitalter der Inklusion;• die Hilfsmittelversorgung am Arbeitsplatz;• der Kampf um die Gleichstellung der Menschen die taubblindsind und die großen Unterschiede bei der Höhe dessogenannten „Blindengeldes“ in den einzelnen Bundesländern.Aber es ging auch um Fragen hinsichtlich der Mitgliedschaftim BSVB, zum Schwerbehindertenrecht und aktuellepolitische Entwicklungen.Herr Haar machte darauf aufmerksam, dass derVerein recht wenig junge Mitglieder hat und allmählichüberaltert. So könnten durchaus unserejüngeren Bewohner über eine Mitgliedschaftnachdenken. Antragsformulare und auch die Satzungdes BSVB sind bei Frau Seliger erhältlich.Die Teilnehmer nutzten die Möglichkeit, Fragenzu stellen. Dabei erwähnte Herr Haar auch Detailszur Jugendarbeit des Vereins, die derzeit nochvorrangig in Berlin aktiv ist. Allerdings wäre esdenkbar, auch in <strong>Spremberg</strong> Aktionen zu starten,wenn es nur genug Mitstreiter gäbe.Die Veranstaltung endete mit einer herzlichenEinladung zur Weihnachtsfeier des BSVB am07.12.<strong>2013</strong>, auf die sich die Mitglieder schonheute freuen.Manuela Grabein


14<strong>Sinnesgarten</strong> | 02 <strong>2013</strong><strong>Sinnesgarten</strong> | 02 <strong>2013</strong> 15Deutsch - polnische Partnerschaft<strong>Spremberg</strong>er Team beim Sportfest der Behinderteneinrichtung in SzprotawaPflege partnerschaftlicher Beziehungenmit der Blindeninstitutsstiftung WürzburgVom 26. – 27.09.<strong>2013</strong> nahm auf Einladung des Vereins fürbehinderte Menschen in Szprotawa - Wiechlice (WarsztatTerapii Zaj ciowej przy Szprotawskim Stowarzyszeniu OsóbNiepełnosprawnych) erneut ein Team der BWS <strong>Behindertenwerk</strong>GmbH an deren Sportfest teil.Begleitet, wie gewohnt von Wolfgang Looke und AlexandraProchnow, die künftig den Kontakt nach Szprotawahalten wird, hat dieser sportliche Austausch nun schon seit2008 eine gute Tradition.Am Donnerstag fuhren wir gemeinsam nach Szprotawa-Wiechlice. Nach dem Einweisen in die Unterkunft, einemgemeinsamen Mittagessen und der Begrüßung aller Teilnehmerdurch den Leiter, Herrn Mendrek, erfolgte amNachmittag als erstes das Fußballturnier.Leider verloren unsere Sportler bereits das erste Spiel undschieden aufgrund des k.o.- Systems aus. Das war natürlichkein guter Auftakt und wirkte etwas demotivierend.Da half nur die traditionelle Disko nach dem Abendessenam Lagerfeuer ein wenig. Gegen 21.30 Uhr klang der Tagfür alle aus und ab 22.00 Uhr war „Nachtstille“.Nach einer erholsamen Nacht folgten alle Sportler der Aufforderungvon Frau Prochnow zu einem zünftigen Frühsport,bevor es zu einem schönen Frühstück ging. Danachkonnte sich jede Mannschaft an 10 verschiedenen Stationen,wie Medizinballstoßen, Torwandschießen, Kegeln u.ä.sportlich betätigen.Unsere beiden Mädchen nahmen noch an einem kreativenWettbewerb teil, wo sie nach eigenen Vorstellungen einWandbild mit verschiedenen Materialien bastelten.Allen machte es sehr viel Spaß. Dabei stand die TeilnahmeAller und die Freude am Mitmachen im Vordergrund.Gespannt waren wir auf die Siegerehrung, bei der das<strong>Spremberg</strong>er Team einen Preis für die kreativen Arbeitenerhielt. Für alle Teilnehmer gab es kleine Geschenke.Nach einem Mittagessen im Freien erfolgte die Heimreise,mit dem Gedanken, diese Kontakte auch künftig zu pflegen.Wir bedanken uns auch dieses Mal für die freundliche Aufnahmeund sehr gute Gastfreundschaft beim polnischenPartner und insbesondere auch bei Herrn Anton Mrosek alsDolmetscher für seine sehr sachkundige Begleitung.Wolfgang LookeAm 27.06.<strong>2013</strong> war es wieder soweit. 16 Beschäftigte und4 Mitarbeiter aus der Werkstatt für Behinderte Menschenin <strong>Spremberg</strong> und der Wohnstätte „Stadthaus“ fuhren indas wunderschön gelegene Würzburg.In dieser alten traditionsreichen Stadt in Franken befindetsich unsere Partnereinrichtung – die Blindeninstitutsstiftung.Wir wurden herzlich von den Sozialarbeitern HerrnEndres und Herrn Waldmann empfangen und bezogennach Kaffee und Vesper die Quartiere.Es ist unser Anliegen, jedes Jahr einer anderen Gruppe vonWerkstattbeschäftigten die Möglichkeit zu bieten, unserePartnereinrichtung in Würzburg kennenzulernen. Deshalbnutzten wir den verbleibenden Nachmittag unserer Ankunft,um einen ersten Überblick vom Gelände der Einrichtungund der Umgebung zu erhalten. Nach dem Abendbrotsaßen wir in großer Runde gemütlich beisammen, lerntenuns kennen und planten die kommenden Tage.Traditionell dürfen wir im „Blindi“ am „Tag der offenenTür“ teilnehmen. Aufgeteilt in kleinere Gruppen wurdenwir von Mitarbeitern der Werkstatt betreut, welche uns ineinem Rundgang alle Fragen beantworteten und uns einenEinblick in das tägliche Leben und Arbeiten der Einrichtunggaben. Es war sehr interessant, wie auch in Würzburg, teilsmit einfachen Hilfsmitteln und Vorrichtungen an Maschinen,die Teilhabe am Arbeitsleben gewährleistet wird. Begeistertführten uns die Beschäftigten ihre Arbeitsplätzevor und wir nahmen jede Menge Anregungen mit nachHause.Am Nachmittag liefen wir durch die sehenswerte Altstadtmit der Festung und der wunderschönen Gartenanlage,dem Marktplatz und der Kirche.Der Einladung von Herrn Endres folgend, fuhren wir amAbend zum Stadtfest nach Ochsenfurt und verbrachten dieZeit zwischen musikalischen Höhepunkten regionalerBands und nostalgischem Altstadtflair.Eine Dampferfahrt auf der „Alten Liebe“ nachVeitshöchstheim fanden alle Teilnehmer sehrspannend und genossen die vorbeiziehendeLandschaft. Unser Ziel war die Residenz mitihrem reizvollen Rokokogarten, der neben gepflegtenAnlagen auch eine duftenden Kräuterauslesebietet.Eine weitere „alte“ Tradition ist der Besuch desPersonalfestes der Blindeninstitutsstiftung. Dortfinden sich Werkstattbeschäftigte, Betreuer undGäste zu einer großen gemütlichen Runde undfeiern in ausgelassener Stimmung. Mit leckeremEssen sowie guter Musik ließen auch wir den Tagund den Besuch in Würzburg ausklingen.So wie wir vier Tage voller Highlights erlebendurften, empfinden es auch die WürzburgerGäste, wenn sie nach <strong>Spremberg</strong> kommen. Eineandere Wahrnehmung, ein anderes Empfindenfür Natur und Kultur macht den Reiz einer Reiseaus. Und die Gastfreundschaft. Ohne Berührungsängsteund ohne Scheu kommen die Menschenauf uns zu und fühlen sich wohl.So nimmt eine Abordnung seit Jahren an unseremjährlichen Sportfest in <strong>Spremberg</strong> teil.In diesem Jahr fiel das Sportfest leider wegenHochwasser aus, was die Würzburger aber nichtabhielt, trotzdem nach <strong>Spremberg</strong> zu kommen.So nutzten sie das schöne Wetter im Juli und besuchtenuns vom 19.07. bis zum 21.07.<strong>2013</strong>.Wir wünschen uns weiterhin diesen herzlichenAustausch.Vielen Dank Würzburg.Claus-Peter Zimdahl, Alexandra Prochnow


16<strong>Sinnesgarten</strong> | 02 <strong>2013</strong><strong>Sinnesgarten</strong> | 02 <strong>2013</strong>17„Das Training lief sehr gut!“ –Und der Wettkampf?Mitarbeiter und Werkstattbeschäftigte aus unterschiedlichen Bereichendes BWS haben am diesjährigen Drachenbootrennen des SG Einheit<strong>Spremberg</strong> e.V. teilgenommen. Es haben sich genügend „Paddler“zu diesem Ereignis angemeldet, um ein eigenes Team stellen zu können.Dies war der Zeitpunkt: „Die Flinken Maulwürfe“ waren geboren.Am 20.08.<strong>2013</strong> war unser erster und auch einziger Trainingstag. Gemeinsamsaßen wir nun alle das erste Mal in einem Boot. Die Trainingsstundeverging wie im Fluge und alle Beteiligten hatten viel Spaß undFreude dabei. Angeleitet wurden wir durch unseren Kollegen undSteuermann, Herrn Andreas Kautz. Sein Fazit: „Das Training lief sehrgut!“ und somit konnte der Wettkampftag kommen.Samstag, den 24.08.<strong>2013</strong>, war es nun soweit: Wettkampftag! Mit etwasLampenfieber und Kribbeln im Bauch - bei dem einen oder anderen –bestritt das Team um „Die Flinken Maulwürfe“ seine erste Teilnahmean einem Drachenbootrennen. Mit guter Laune, Spaß, Sonne undTeamgeist wurde ein sehr guter 8. Platz von insgesamt 13 geholt. Fürdas erste Mal: Echte Spitzenklasse!Impressionen von unseremWerkstattfest in <strong>Spremberg</strong>am 06.09.<strong>2013</strong>Allen „Flinken Maulwürfen“, unserem Fanclub „Stadthaus“ und demSG Einheit <strong>Spremberg</strong> e.V. ein herzliches Danke für dieses wunderschöneErlebnis.Dana HahnDie Flinken Maulwürfe <strong>2013</strong>v. l. n. r.: 1. Reihe:K. Kriegel, S. Gabert, S. Nitschke,B.-M. Kluttig, M. Neumann, O. Taubenek,P. Schmelzer, S. Becker, C. Künstler,M. Groth, M. Wiegeleben2. Reihe:M. Lück, A. Klauer, W. Looke, M. Kretzschmar,St. Lüdtke, A. Kautz, J. Dörry,D. Hahn, D. Sdralek, I. Grönke, U. Adamski,U. Dethloff


Zum Weihnachtsfest frohe und besinnliche Stunden,für das neue Jahr Gesundheit,Glück und Erfolg.<strong>Behindertenwerk</strong> <strong>Spremberg</strong> e.V. - BWSBWS <strong>Behindertenwerk</strong> GmbHwww.bws-spremberg.de

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