„So aufgeregt wie in London“ - LG Wetzlar

16 SportausderRegion
Sonntag,19.August2012
Schattiges Plätzchen: Die Hammerwerferinnen benutzen den
fahrbaren Untersatz der Hochsprungmatte als Schutz vor der
heißen Sonne. (Foto: Hain)
Plötzlich glänzt
Olympia-Silber
Am Rande der „Süddeutschen“
VON THOMAS HAIN
Ein prominenter
Gast hat schon gleich
nach Wettkampfbeginn
um 10 Uhr morgens
auf der schattigen Südtribüne
Platz genommen. Volker
Mudrow, der ehemalige
Trainer des Handball-Bundesligisten
HSG Wetzlar, war mit
seinen Kindern Karla (7) und
Jan (5) vorbeigekommen. Die
sportliche Familie hatte sich
auf dem Rad zum Stadion am
Lahnufer aufgemacht. Weit
musste das Trio allerdings
nicht strampeln. Der nach der
Trennung von Eintracht Hildesheim
derzeit vereinslose
Ex-Nationalspieler lebt mit
seiner Familie weiterhin in
Wetzlar. Nach den gemeinsamen
Ferien genießt der 43-Jährige
seine Freizeit. „Es geht mir
richtig gut, den Handball vermisse
ich derzeit überhaupt
nicht“, sagte der gebürtige Niedersachse,
der sich am Rande
der Wettkämpfe angeregt mit
Wetzlars Sportamtsleiter Wendelin
Müller unterhielt.
■
Wolfgang Schuster, der
sportbegeisterte Landrat des
Lahn-Dill-Kreises, begrüßte
erst einmal seine Westerwälder
Landsfrau Kathrin Klaas.
Die Breitscheiderin, die vor
ihrem Wechsel zum TV Haiger
und danach zur LG Eintracht
Frankfurt beim TuS aus Schusters
Heimatort Driedorf mit
der Leichtathletik begonnen
hat, nutzte die Gelegenheit,
sich bei dem Sozialdemokraten
für die Glückwunschkarte zu
bedanken, die ihr Schuster
nach Platz fünf bei den Olympischen
Spielen in London geschickt
hatte.
■
Kaum nahm die CDU-Bundestagsabgeordnete
Sybille
Pfeiffer auf der Tribüne eine
Reihe hinter dem Kreis-Chef
Platz, einigten sich die Politiker
über die Verteilung der
Siegerehrungen. „Ich nehme
die Hindernisrennen“, meldete
die resolute Chefin des Wetzlarer
Reit- und Fahrvereins und
Gastgeberin des alle zwei Jahre
in der Domstadt stattfindenden
Spring- und Dressurturniers
sofort ihre Zuständigkeit
an. Keine halbe Stunde später
überreichte sie den Süddeutschen
Meistern und Platzierten
der 100-Meter-Hürden-Läufe
Medaillen und Urkunden.
■
Hindernisse und der Wassergraben
sind auch das Me-
tier von Gesa Felicitas Krause.
Die Olympiaachte über 3000
Meter Hindernis aus Dillenburg
war gestern Nachmittag
auch im festlich geschmückten
Stadion. Aber nicht am Start.
Für die 20-Jährige waren die
Süddeutschen vielmehr eine
weitere Station des kleinen
nacholympischen Ehrungs-Marathons,
den sie seit der Rückkehr
aus London zu bewältigen
hat. Aus den Händen von Anja
Wolff-Blanke, der Präsidentin
des Hessischen Leichtathletik-Verbands
bekam sie gestern
– an der Seite ihrer Vereinskameradin
Kathrin Klaas
– einen großen Blumenstrauß
und den Beifall des Publikums
und vieler Athletenkollegen.
Für Gesa Krause geht es in den
nächsten Tagen im etwas größeren
Rahmen weiter. Ihre
nächsten Starts sind in Zürich
beim legendären Letzigrund-
Sportfest und beim ISTAF in
Berlin.
■
Dort wird Christina Obergföll
zu den deutschen Stars
gehören. Gestern in Wetzlar
war die Silbermedaillengewinnerin
im Speerwerfen der große
Überraschungsgast. Ihren
Trainer und Lebensgefährten,
den ehemaligen WM- und EM-
Dritten Boris Henry, brachte
die Offenburgerin gleich mit.
„Ich hatte zuletzt Probleme,
mich im Training zu motivieren,
da habe ich mich noch
kurzfristig entschlossen, her
zu kommen. Und ich freue
mich jetzt, dass ich es gemacht
habe“, zeigte sich die neue
Süddeutsche Meisterin im
Speerwurf am Ende des hochsommerlichen
Tages trotz der
für sie eher bescheidenen Leistung
zufrieden.
■ Ariane Friedrich
heute wieder da
Mindestens genauso prominent
wie die Silberwerferin
von London ist Ariane Friedrich.
Sie war mit Trainer-Manager
Günter Eisinger gestern
nur als Zuschauerin an die
Lahn gekommen, plauderte
und schrieb auch fleißig Autogramme.
Ebenso wie Christian
Reif, der Weitsprung-Europameister
von 2010, der auf
der gut präpartierten Anlage
„nur ein wenig trainierte“, wie
der Mann des ASC Ludwigshafen
erklärte. Ariane Friedrich
ist heute (Wettkampfbeginn
um 11 Uhr) wieder in
Wetzlar. Die nach einem Achillessehnenriss
nicht mehr in
Form gekommene Star-Hochspringerin
coacht die Darmstädter
Christina Kiffe.
Leichtathletik-Fans: Volker Mudrow (l.), der ehemalige Trainer
des Handball-Bundesligisten HSG Wetzlar, und Sportamtsleiter
Wendelin Müller. (Foto: Hain)
VON THOMAS HAIN
„So aufgeregt wie in London“
Kathrin Klaas genießt ihr Heimspiel und wirft in ihrer eigenen Liga
Die Glocken des nahen
Doms sind kaum
verklungen, da wird
es mucksmäuschenstill
im weiten Rund des Stadions
am Lahnufer. Kathrin
Klaas schleudert um kurz nach
14 Uhr ihren ersten Hammer
auf den Rasen. 73.59 Meter
weit. Das kann sich sehen lassen.
Und reicht natürlich bereits
zum Sieg bei den Süddeutschen
Meisterschaften.
Aber die aus Breitscheid im
Lahn-Dill-Kreis stammende
Fünfte der gerade zu Ende gegangenen
Olympischen Spiele
von London ist nicht hergekommen,
um den für sie eher
unbedeutenden Titel zu gewinnen.
Sie genießt es, endlich
einmal als Athletin im Mittelpunkt
zu stehen und nicht – wie
zuletzt mit ihrer Disziplin immer
wieder geschehen – auf die
Nebenplätze, ins Vorprogramm
oder gar ganz von den
Sportfesten verbannt zu werden.
Und Kathrin Klaas freut
sich, den Veranstaltern, die
sich so sehr um ihren weiblichen
„local Hero“ bemüht hatten,
etwas zurückzugeben. „Ich
war fast so aufgeregt wie in
London“, sagt die für die LG
Eintracht Frankfurt startende
Westerwälderin. Zum ersten
Mal sind Eltern, mehrere Onkel,
Opas und Opas im Stadion,
wenn der sportliche Stolz der
Familie startet. Und die 28-Jährige
enttäuscht ihre Fans nicht.
Sie wirft an diesem Nachmittag
in einer anderen Liga als
die um mehr als zehn Meter
hinter ihr bleibenden „namenlosen“
Konkurrentinnen. Und
dennoch haut sie sich spürbar
rein. Die Siegesleistung von
74,04 Metern aus dem dritten
Versuch kann sich sehen lassen.
So weit hat noch keine bei
Süddeutschen Meisterschaften
geworfen. Im Wetzlarer
Stadion auch noch nicht. Wie
auch? Die neue Anlage ist ja eigens
installiert worden, um die
die Olympiastarterin und WM-
Vierte von 2009 in Berlin als
Publikumsmangnet an den
Start zu locken.
„Der Ring ist gut“, freut sich
Kathrin Klaas. Alles ist gut, seit
die erste Enttäuschung über
die verpasste mögliche Olym-
Familienbande: Kathrin Klaas holt sich Tipps bei der Verwandtschaft.
(Foto: Geis)
Überraschungsgast
in Wetzlar.
Christina Obergföll,Silbermedaillengewinnerin
im Speerwerfen
bei den
Olympischen
Spielen in London,entscheidet
sich kurzfristig
für einen
Start und wird
Süddeutsche
Meisterin.
(Foto: Geis)
lZufriedene Siegerin im Schatten des Wetzlarer Doms. Kathrin Klaas. (Foto: Hain)
piamedaille verflogen ist und
sich die Zufriedenheit über die
neue persönliche Bestleistung
ausgerechnet zum wichtigsten
Wettkampf des Jahres festgesetzt
hat. Auch der austrainierte
Körper der Polizistin spielt
wieder mit. Seit den letzten
drei Einheiten vor ihrem olympischen
Auftritt an der Themse
ist sie auch wieder befreit von
jenen Schwindelgefühlen, die
sie nach ihrem schweren Unfall
bein einem Wettkampf in
Eugene im US-Bundesstaat
Oregon wochenlang beeinträchtigt
haben.
Und der Kulturschock beim
Quantensprung vom stimmungsvollen
Londoner Olympiastadion
mit 80 000 Zuschauern
schon bei der Qualifikation
am Vormittag zum zwar prächtig
herausgeputzten, aber doch
provinziell-beschaulichen
Wetzlarer Stadion ist für die
Hammerwerferin keiner. Sie
kennt sich schließlich aus.
„Hier habe ich als Jugendliche
schon gesprintet, Hürden und
Staffel gelaufen, bin weit- und
hochgespungen“, berichtet die
ehemalige „Mehrkämpferin“.
■ Aus dem stillen
Staunen der
Zuschauer wird
rhythmisches
Klatschen
An diesem sonnigen heißen
Nachmittag ist sie in ihrem Element.
Und ausnahmsweise
auch mal nicht im Schatten
von Vereinskollegin und Dauerrivalin
Betty Heidler. „Die
startet bei solchen Veranstaltungen
nicht“, sagt Kathrin
Klaas ohne Wertung über die
Weltrekordlerin und gibt dann
auch offen zu, dass sie wegen
Wetzlar und der nahen Heimat
in den Ring gegangen ist. Woanders
hätten die „Süddeutschen“
auch ohne sie stattgefunden.
Die Zuschauer danken
es der Attraktion des ersten
Wettkampftages. Und nach
dem stillen Staunen zum Auftakt
setzt längst lautes rhythmisches
Klatschen ein, wenn
die Olympiafünfte bei ihren
nächsten Versuchen in Sichtweite
des Doms ihren Hammer
fliegen lässt.
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Sonntag,19.August2012 SportausderRegion
17
Prominente Zuschauerin: Ariane Friedrich. (Foto: Hain)
Als Erster auf die Zielgerade: Nico Sonnenberg (r.) aus Dillenburg
wird Dritter über 1500 Meter. (Foto: Geis)
■ Männer
100 m: 1. Felix Göltl (TuS
Kriftel) 10,48 Sek., 2. Timothy
Abeyie (Saar 05 Saarbrücken)
10,54, 3. Michael Owusu-Peprah
(USC Heidelberg) 10,69,
… Costa Laurenz (LAZ Gießen)
10,89, 7. Daniel Otterbein (Eintracht
Stadtallendorf) 10,90, 8.
Patrick Wagner (LG Wetzlar)
10,94.
Weitsprung: 1. Stefan Köpf
(LG Staufen) 7,61 Meter, 2. Jan
Uder (LC Rehlingen) 7,57, 3.
Dominic Johnson (TV Gelnhausen)
7, 05.
110 m Hürden: Guido Weis
(TV Heppenheim) 14,53 Sek., 2.
Florian Geyer (AST München)
14,78, Philipp Burgart (Saar 05
Saarbrücken) 14,94, 4. Matin
Böhm (LG Goldener Grund),
14,99, 5. Marcel Breitkopf (LAZ
Gießen) 15,31.
Hammerwurf: 1. Andreas
Sahner (LC Rehlingen) 67,46 m,
2. Dimitri Ulajew (TV Alzey)
55,58, 3. Patrick Frey (DJK
Aschaffenburg) 51,40.
1500 m: 1. Tobias Gröbl (LG
Zusam) 3:46,77 Min., 2. Friedrich
Schenk (LG Rotenburg/Bebra)
3:47,32, 3. Nico
Sonnenberg (LG Eintracht
Frankfurt)3:48,23, … 6. Kilian
Schreiner (ASC Breidenbach)
4:02,70, 7. Matthias Berg (Blau-
Gelb Marburg) 4:05,76. 8. Alexander
Hirschhäuser (ASC
Breidenbach) 4.06,38.
400 Meter Hürden: 1. Daniel
Rabstein (LG Friedberg/Fauerbach)
51,03 Sek., 2. Hannes
Scharpf (VfL Sindelfingen)
51,69, 3. Quentin Seigel (LG Offenburg)
51.88, 7. Gunnar Habl
(LG Wetzlar) 56,99.
Dreisprung: 1. Jan Uder (LC
Rehlingen) 15,37 m, 2. Björn
Schildhauer (ASC Ludwigshafen)
15,17, 3. Simon Hettig (TV
Haslach) 14,71.
4 x 100 m: 1. LAV Tübingen
41,38 Sek., 2. SG Germersheim-
Nussdorf 42,68, 3. LG Wetzlar
(Andreas Jungmann, Patrick
Wagner, Gunnar Habl, Peter
Seel) 42,89.
5000 m: 1. Lukas Becht (LC
Freiburg) 15:32,18, 2. Tobias
Giering (LG Nordschwarzwald)
15:47,90.
■ Frauen
Hammerwurf: 1. Kathrin
Klaas (LG Eintracht Frankfurt)
74,97 m, 2. Gabi Wolfarth (Unterländer
LG) 61,24, 3. Svenja
Kern (LG Eintracht Frankfurt)
57,67.
100 m: 1. Eva Baur (VfL Sindelfingen)
11,78 Sek., 2. Beatrice
Marscheck (LAZ Gießen)
11,80, 3. Nele Baade (LG München)
12,15.
100 m Hürden: Antonia Werner
(TV Flieden) 13,72 Sek., 2.
Sabrina Lindenmayer (VfL Sindelfingen)
13,85, 3. Jana
Platsch (Saar 05 Saarbrücken)
VON ULI GEIS
Das war olympiareif!
Der Hammerwurf-Wettkampf
der
Frauen bei den Süddeutschen
Meisterschaften der
Leichtathleten hatte kaum
richtig Fahrt aufgenommen, da
tobte das Wetzlarer Stadion:
Mit 73,59 m stellte die für die
LG Eintracht Frankfurt startende
Breitscheiderin Kathrin
Klaas nicht nur einen neuen
Meisterschaftsrekord auf, sondern
signalisierte der Konkurrenz,
dass die Fünfte der Spiele
von London die Saison 2012
noch lange nicht abgehakt hat.
Mittelhessen trumpfen auf
Herborner Nils Kessler und Daniel Rabstein aus Eibelshausen siegen
Und weil es bei der Nummer
zwei im DLV gestern so gut lief,
packte Kathrin Klaas noch einen
Wurf auf 74,04 drauf.
Bei hochsommerlichen Temperaturen
kämpften gestern
am ersten Tag der „Süddeutschen“
fast 400 Athletinnen
und Athleten um Sieg und Plätze
bei einer Meisterschaft, die
sicher ein wenig unter dem
späten Zeitpunkt zum Ende der
Saison litt, wie die Präsidentin
des ausrichtenden Hessischen
Leichtathletik-Verbandes, Anja
Wolff-Blanke, mutmaßte.
Für Stadt und LG Wetzlar
hatte die Präsidentin allerdings
nur Lob. „Es ist schon bemerkenswert,
was hier geleistet
wird“, attestierte sie den Organisatoren.
„Die Wetzlarer
machen eine ganz große Meisterschaft
möglich.“ Vor allem
die neue Hammerwurf-Anlage
hatte es der ehemaligen Hochspringerin
angetan. Und damit
stand Anja Wolff-Blanke nicht
alleine. Kathrin Klasse stellte
nach ihrem Sieg im Interview
mit Innenraum-Moderatorin
Julia Nestle angesichts der Tatsache,
dass die Anlage nun für
das ISTAF nach Berlin verliehen
wird, die Frage: „Wer ist
hier eigentlich die Hauptstadt?“
Wer schnellster Süddeutscher
auf der klassischen 100m-Strecke
ist, beantwortete
der erst 22-jährge Krifteler Felix
Göltl auf seine Weise. Schon
im Vorlauf deutete er in souveräner
Manier und 10,43 Sekunden
an, dass er nach verpasster
Olympia-Qualifikation zumindest
wieder den Titel mit nach
Hause nehmen wollte. Und das
gelang ihm mit deutlichem
Vorsprung.
Für den Krifteler ist Wetzlar
ein gutes Pflaster. Hier stellte
er vor zwei Jahren auch seine
Bestzeit in 10,30 Sekunden auf.
Und auch gestern war er in
10,48 Sekunden nicht zu schlagen.
Zweiter wurde der Saarländer
Timothy Abeye. Der
Stadtallendorfer Daniel Otterbein
wurde Siebter, der Wetzlarer
Patrick Wagner Achter.
13,91.
Weitsprung: Gesa Katharina
Kratzsch (LG Friedberg-Feuerbach)
5,95 m, 2. Alexandra
Wester (USC Mainz) 5,82, 3. Nadine
Gonska (MTG Mannheim)
5,81, … 12. Selina Bernhardt
(TV Dillenburg) 5,18.
1500 m: 1. Aline Krebs (LAZ
Saarbrücken) 4:34,95 Min., 2.
Kerstin Marxen (TSV Gomaringen)
4:36,56, 3. Christine Ges
(TSG Balingen) 4:37,07.
Speerwurf: 1. Christina
Obergföll (LG Offenburg) 62,66
m, 2. Susanne Rosenbauer (LG
Augsburg) 57,68, 3. Desiree
Schwarz (Saar 05 Sarbrücken)
53,18, … 6. Theresa Pohl (LG
Schnelle Männer aus dem ehemaligen Dillkreis: Daniel Rabstein (l.) aus Eibelshausen und der Herborner Nils Kessler. (Fotos: Geis)
In Göltls Fußstapfen könnte
in den nächsten Jahren der
Herborner Nils Kessler treten.
Der 17-Jährige sprintete in
11,03 Sekunden nicht nur eine
neue persönliche Bestzeit, sondern
wies als neuer Titelträger
die höher eingeschätzte Konkurrenz
knapp in die Schranken.
Im Ziel quittierte er seinen
Sieg mit professioneller
Geste.
■ Nico Sonnenberg
aus Dillenburg
macht Tempo
und wird über
1500 m Dritter
Und kurz danach durfte ein
anderer Mittelhesse die Fäuste
in den Himmel recken: Daniel
Rabstein, für Friedberg-Fauerbach
startender Eibelshausener,
lief über die 400-m-Hürden-Distanz
das – bisherige –
Rennen seines Lebens.
Der 25-Jährige, dem in dieser
Saison so gut wie alles zu gelingen
scheint, hatte auf der Zielgerade,
auf die er nur auf Platz
drei liegend einbog, die meisten
Körner im Köcher und
überholte an der letzten Hürde
seine Dauerrivalen Quentin
Seigel (Offenburg) und Hannes
Scharpf (Sindelfingen) und si-
Wettenberg) 44,11.
Dreisprung: 1. Diana Klukas
(TSG Weinheim) 12,60 m, 2. Julia
Hennemann (TSV Ebersfeld)
12,51, 3. Lorena Bauman
(LG Offenburg) 11,93.
4 x 100 m: 1. LG München
45,92 Sek., 2. USC Mainz/TSG
Heidesheim 47,22, 3. MTG
Mannheim 47,63.
5000 m: 1. Anja Schneider
(PSV GW Kassel) 17:36,40 Min.,
2. Tinka Uphoff (Spiridon
Frankfurt) 17:49,72, 3. Christina
Walloch (Waldstraße Wiesbaden)
17:54,42, … 6. Sonja
Kiefer (ASC Breidenbach)
18:29,58.
Schnelle Staffel: die Wetzlarerinnen (hinten, v.l.) Natalie Luthardt,
Tania Horst, Fyona Fugensi und Isabell Claudy sowie die
siegreichen Lea und Kyra Syffert und Hannah Becker von der SG
Kreis Limburg/Weilburg. (Foto: Hain)
cherte sich in neuer persönlicher
Bestzeit von 51,03 Sekunden
den Titel.
Mit Platz drei hingegen
musste sich der für die LG Eintracht
Frankfurt startende ehemalige
Dillenburger Langstreckler
Nico Sonnenberg begnügen.
Bis 150 m vor dem Ziel
hatte der 20-Jährige im 1500-m-
Lauf das Tempo gemacht und
wurde auf den letzten Metern
noch vom neuen süddeutschen
Meister Tobias Gröbl (LG Zusam)
und Friedrich Schenk (LG
Alheimer) abgefangen. Son-
■ Weibliche Jugend
Hammerwurf: 1. Sophie
Gimmer (LV Merzig) 58,80 m, 2.
Anna Köhler (TG Bieberach)
53,15, Katharina Mähring (Unterländer
LG) 52,74.
Stabhochsprung: 1. Katharina
Wegner (LG Rodgau) 3,40 m,
2. Dorina Baiker (LG Staufen)
3,30, 3. Eva Dexel (LAZ Zweibrücken)
3,20.
100 m Hürden: 1. Esther
Dreier (TSV Plattling) 14,25 m,
2. Lea Wayss (WGL Schäbisch
Hall) 14.31, ,3. Theresa Widera
(LG Staufen) 14,32.
Hochsprung: Johanna Michel
(TV Nieder-Weisel) 1,72
m, 2. Anne Kiebsch (TG Ötigheim)
1,66, 3. Carolin Kupsch
(SSC Vellmar) 1,66.
100 m: 1. Daniela Wenzel
(MTG Mannheim) 21,21 Sek., 2.
Lisa Mayer (LG Langgöns/Oberkleen)
12,36, 3. Saskia
Kossmann (LG Ortenau
Nord) 12,43, … 5. Lea Seyffert
(LSG Goldener Grund) 12,44, 6.
Kyra Seyffert (LSG Goldener
Grund), 12,60.
1500 m: 1. Ronja Böhrer (SSC
Bad Sooden-Allendorf) 4:42,52
Min., 2. Aline Salzmann (LAZ
Saarbrücken) 4:45,83, 3. Lisa
Haderer (TV Bühl) 4:49,22.
400 m Hürden: 1. Anni Nehl
(SC Friedrichsthal) 63,63 Sek.,
2. Nicole Schneider (LG Westallgäu)
64,26, 3. Antonia Ellenrieder
(LG Augsburg) 64,44.
nenberg war dennoch zufrieden.
Für ihn war der Lauf der
Abschluss einer erfolgreichen
Saison, die er mit dem Gewinn
der Deutschen Juniorenmeisterschaft
über 5000 m im Juli
gekrönt hatte.
Sonnenberg kann sich schon
einmal Gedanken in Richtung
Olympische Spiele in Rio de Janeiro
2016 machen. Olympisches
Flair verlieh den „Süddeutschen“
gestern auch die
Silbermedaillen-Gewinnern im
Speerwurf der Frauen, Christina
Obergföll. Die 31-jährige
Strahlende Zweite: Lisa Mayer von der LG Langgöns/Oberkleen.
deutsche Rekordhalterin hatte
sich spontan ins Auto gesetzt,
war nach Wetzlar gefahren,
um die Titelkämpfe als Testwettkampf
für das Berliner IS-
TAF und die Diamond-League-
Meetings in Zürich und Brüssel
zu nutzen. Und Christina Obergföll
belohnte den tosenden
Applaus, mit dem sie vom Publikum
empfangen wurde, mit
einem Wurf auf 62,66 m. Und
packte danach den Speer zufrieden
wieder ein.
In ganz neuer Funktion wurde
die DLV-Rekordlerin im
Hochsprung der Frauen, Ariane
Friedrich, am Rand der
Meisterschaften entdeckt.
Nein, springen werde sie an
diesem Sonntag nicht, verriet
sie, aber ihre Freundin Christina
Kiffe, eine Mehrkämpfern
aus Darmstadt, bei ihrem
Wettkampf coachen. „Christina
hat mit auch schon sehr oft
geholfen.“
Olympiareif erwies sich
auch Moderator Olaf Wagner,
der im internen Wettbewerb
mit seiner Kollegin Julia Nestle
die Weiten von Kathrin Klaas
im Hammerwurf fast auf den
Zentimeter schätzte. Bei Klaas'
Vereinskameradin Betty Heidler
hatten die Londoner Kampfrichter
im Olympia-Finale weit
größere Probleme.Trotz elektronischer
Weitenmessung.
Süddeutsche Leichtathletik-Meisterschaften in Zahlen
3000 m: 1. Michelle Lieb (TG
Lichtenfels) 10:32,18 Min., 2.
Katja Wölfl (Neckarsulmer SU)
10:34,25, 3. Hannah Marie
Jaich (LC Eschenburg) 10:54,07.
Speerwurf: 1. Nicole Gölz
(TV Reisen) 46,52 m, 2. Simone
Piewig (LC Rehlingen) 45,33,
Sara Lisa Zorn (SSC Hanau-Rodenbach)
42,50.
4 x 100 m: 1. SG Kreis Limburg/Weilburg
(Kyra und Lea
Seyffert, Hannah Becker, Victoria
Hahn) 49,04 Sek., 2. SG
Ludwigshafen 49,92, 3. LG
Wetzlar (Nadine Luthardt, Tania
Jorst, Isabell Marie Claudy,
Fyona Fugensi) 50,71, 4. LG
Langgöns/Oberkleen (Frederike
Rawe, Lisa Mayer, Anna
Schwarz, Jennifer Maedecke)
51,32.
■ Männliche Jugend
100 m: Nils Kessler (TV Herborn)
11,05 Sek., 2. Michael
Nager (LG Filder) 11,08, 3. Jonas
Kriesmar (ASC Ludwigshafen)
11,18.
110 m Hürden: 1. Florian
Lickteig (TV Dudenhofen)
14,11 Sek., Fabian Christ (Eintracht
Frankfurt) 14,26, 3. Felix
Schulze (TV Offenbach) 14,44.
Hammerwurf: 1. Marco Laubach
(TSV Spangenberg) 54,10
m, 2. Cornelius Bergmann (TB
Wiesbaden) 43,17, 3. Yannic
Abel (LG Team Saar) 41,38.
Hochsprung: 1. Tobias Po-
thyr (FC Aschheim) 2,07 m, 2.
David Nopper (LG Sigmaringen)
2,01, 3. Elias Enache (LG
Augsburg) 1,98, … 9. Dorian
Balla (TSV Kirchhain) 1,83, ohne
gültigen Versuch Dominique
Lukas (TSV Fleisbach).
Speerwurf: 1. Jonas Bonewit
(LG München) 66,81 m, 2. Tobias
Seel (LG Neckar-Enz) 63,59,
3. Benjamin Kuhn (Salamander
Kornwestheim) 56,99.
Stabhochsprung: 1. Oleg Zernikl
(ASV Landau) 5,10 m, 2. Lamin
Krubally (ASV Landau)
4,70, 3. Fabian Christ (LG Eintracht
Frankfurt) 4,60.
1500 m: 1. Anusan Rajeentan
(SSC Hanau-Rodenbach)
4:07,56 Min., 2. Frederik Jakob
(LC Rehlingen) 4:10,48, 3.
Christoph Kessler (LG Baar)
4:13.31.
400 m Hürden: 1. Tim Leinenbach
(Germania Piesbach)
55,39 Sek., Felix Repp (LG Langgöns/Oberkleen)
57,01, 3. Karsten
Müller (TSG Niefern) 57,35.
4 x 100 m: 1. TSG Dossenheim
44,31 Sek., 2. Salamander
Kornwestheim 44,67, 3. SG
Darmstadt/Wehrheim 45,41, 4.
TV Burgsolms (Matthias Wlotzka,
Srne Schütz, Lucas Plaum,
Jannik Schmelz) 45,42.
3000 m: 1. Kidane Tewolde
(SSC Hanau-R.) 9:09,48 Min., 2.
Sascha Tyralla (VfL Pfullingen)
9:20,11, 3. Philipp Kern (TG Dietingen)
9:29,04.