Herbst 2012 - Stroemfeld
Herbst 2012 - Stroemfeld
Herbst 2012 - Stroemfeld
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nach Antonio da Correggio, Jupiter und Io, 1532<br />
# H<br />
<strong>Herbst</strong> <strong>2012</strong><br />
Klaus Theweleit<br />
Pocahontas-Projekt<br />
Königstöchter<br />
William Shakespeare<br />
Romeo und Julia<br />
Franz Kafka<br />
Betrachtung<br />
Robert & Clara Schumann<br />
Ehetagebücher<br />
Bernhard Hangartner<br />
Richard Wagners Zürich<br />
Ein Stadtrundgang<br />
Wolfram Groddeck<br />
Hölderlins Elegie<br />
›Brod und Wein‹<br />
Klaus Heinrich<br />
Dämonen beschwören –<br />
Katastrophen auslachen<br />
Gottfried Keller<br />
Abschluß der<br />
Historisch-Kritischen<br />
Gottfried Keller-Ausgabe<br />
Robert Walser<br />
Jakob von Gunten<br />
Text. Kritische Beiträge<br />
Text & Schrift<br />
Joseph Garncarz<br />
Hollywood in Deutschland
Klaus Theweleit<br />
Das Pocahontas-Projekt<br />
Buch 2 (CA): Königstöchter<br />
Klaus Theweleit<br />
Das Pocahontas-Projekt<br />
Buch 2: Königstöchter<br />
ca. 700 Seiten, br.,<br />
978-3-87877-752-6, ca. u 38<br />
Am Anfang war die Einwanderung. Am Anfang von was?<br />
Am Anfang von dem, was wir heute »Europa« nennen.<br />
So ca. 2000 Jahre v. u. Z. (-2000) wandern verstärkt und<br />
in mehreren »Wellen« Indogermanen von Nordosten<br />
her in die Gebiete ein, die wir heute als »Griechenland«<br />
kennen. Die hießen nicht immer so. Wie deren vorgriechische<br />
Bewohner sich nannten, wissen wir nicht.<br />
Sie schrieben nicht; sie wurden ausgelöscht; oder den<br />
Einwandernden assimiliert. Alle Namen, die wir heute<br />
haben, sind die der siegreichen Neuankömmlinge; Namen<br />
der Kolonisatoren, der »Griechen« eben (die auch<br />
noch nicht schrieben als sie eintrafen).<br />
Die »Griechen« entwickelten dabei eine besondere<br />
Kunst der Erzählung (bzw. des Gesangs); Formen, die<br />
wir heute als »Mythos« bezeichnen. Erste Funktion dieser<br />
Mythos-Erzählungen war es, die eigenen (Un)Taten<br />
zu verschönern; auf deutsch (bzw. griechisch): die eigenen<br />
Taten der Landnahme als Taten von Göttern und<br />
Titanen zu besingen – ein Dreh, aus dem Worte wie<br />
»Genie« und »genial« sich gebären ließen. Der historisch-alte<br />
Grieche fühlt sich als göttlich (so wie heute<br />
jeder durchschnittliche Amerikaner). (Und jeder durchschnittliche<br />
eurasiatische I-pod-Besitzer wahrscheinlich<br />
auch. I-pod = I-god).<br />
Zur Landname braucht man Medien (nicht nur das<br />
Pferd, auf dem Mann reitet). Das Medium, das »die<br />
Griechen« wählen, ist der Körper von Königstöchtern;<br />
Töchtern der einheimischen Lokalherrscher, die von<br />
den Göttern der Griechen (insbesondere Zeus, Poseidon,<br />
Apoll) beschlafen (= vergewaltigt) werden.<br />
Die kolchische Königstochter Medea, die Ostfrau vom<br />
Ende des Schwarzen Meers, mytho-historisch etwa anzusetzen<br />
um -1400, die dem seefahrenden Griechen<br />
Jason (= Götterabkömmling), in den sie sich »verliebt«,<br />
das Goldene Vließ ausliefert, ist schon eine Spätfigur dieses<br />
Prozesses.<br />
#<br />
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Neuauflagen<br />
Buch 1: Pocahontas in Wonderland. Shakespeare on Tour<br />
978-3-87877-751-9<br />
Buch 4: »You Give me Fever«. Arno Schmidt. Seelandschaft<br />
mit Pocahontas<br />
978-3-87877-754-0<br />
Die Schrift-Heroen Hesiod und Homer stehen nicht<br />
– wie heutige Medienlegende will – am Anfang einer<br />
neuen Großkultur (der unseren); sie bilden zunächst<br />
einmal einen Endpunkt: sie schreiben auf (mit der<br />
neuen Medientechnologie des griechischen Vokalalphabets),<br />
was in den 1000 Jahren, die hinter ihnen liegen,<br />
griechische Einwanderer sich ausgedacht, erzählt<br />
bzw. gesungen haben: bis hin zu ihnen nur mündlich<br />
kolportierte, weitergegebene und variierte Geschichten<br />
von Göttern, die Menschenfrauen beschlafen, Königstöchter,<br />
welche ihnen Kinder zu gebären haben: die sog.<br />
Heroen; Perseus, Theseus, Herakles usw.; letzterer z. B.<br />
ist der Sohn, den Gottvater Zeus in die Königstochter<br />
Alkmene pflanzt in der berühmten thebanischen Nacht,<br />
in der es den Ehemann Amphitryon in zweifacher Ausfertigung<br />
gibt. So wie Zeus (als Schwan) die schöne<br />
Helena in die Königstochter Leda pflanzt, aus deren<br />
Schönheit dann der Trojanische Krieg erwächst (wo durch<br />
den Fall Troias das nördliche heutige Kleinasien unter<br />
griechisch kolonisiertes Gelände fällt).<br />
All dies ist Stoff der singenden Griechen spätestens<br />
seit der sog. Palastkultur; Kultur von Mykene (ab etwa<br />
-1600). Buch der Königstöchter zeichnet den Weg der griechischen<br />
Landnahme über die Körper von ca. 30 geschwängerten<br />
Königstöchtern nach, deren Vaterkönige<br />
(infolge dieser »Schwängerungen ohne Ehemann«) ihre<br />
Töchter großenteils verstoßen und (infolge der sich<br />
anschließenden »mythologischen« Auseinandersetzungen)<br />
ihr Land – an die einwandernden Griechen – verlieren.<br />
Eben so, wie der »Indianer-König« Powhatan in Virginia,<br />
Nordamerika, sein Land an die englischen Einwanderer<br />
verliert, nachdem seine Tochter Pocahontas (mythologisch<br />
exakt nach Medea-Modell die Retterin des<br />
Kolonisten John Smith) in die Hände der englischen<br />
Götter geraten war; so wie der reale Prozeß bei norma-
ler Einwanderung und Landnahme eben verläuft: die<br />
einheimischen Männer werden erschlagen, die Frauen<br />
vergewaltigt. Manchmal entsteht eine neue Mischbevölkerung<br />
wie in Mexiko: die Chicanas/Chicanos, la<br />
raza; (positiv konnotiert); eingeleitet über die mythohistorische<br />
Kazikentochter La Malinche, der es gelingt, an<br />
der Seite des Conquistadors Cortés eine feurige Kämpferin<br />
für die Sache der Spanier (und Christin) zu werden;<br />
die Sache der Götter, nachdem ihre eigene Kultur sie<br />
zur Sklavin degradiert hatte.<br />
Am Anfang war die Einwanderung: auch von dem, was<br />
heute »Amerika« heißt. Da muß die Landnahme nicht<br />
erst entschlüsselt werden. Sie liegt auf der Hand bzw.<br />
in amerikanischer Erde in Form gebleichter Knochen<br />
sog. Indianer bzw. auf dem Grund des Atlantischen<br />
Ozeans als breite Straße afrikanischer Knochen – wie<br />
Amiri Baraka schreibt – (und zwar in Gedichtform<br />
schreibt, als poetisch-historischer Tiefseetaucher, dem<br />
– mit allem Jazz der Welt im Ohr, mit aller black music,<br />
das aufgebrezelte Geschwätz von »kein Gedicht mehr<br />
nach Auschwitz« so egal ist, wie der jüdische Anspruch<br />
auf das Recht der historisch beispiellosen Vernichtung<br />
in der Shoah durch die deutschen Nazis). »Shoah« ist<br />
ein Permanentfaktum wenn nicht der »Menschheitskultur«,<br />
dann zumindest der Geschichte der eurasiatischen<br />
Populationen, der glorreichen Ackerbauern- und<br />
Siedlergeschichte.<br />
Ich wäre nicht unbedingt so stolz wie die heutige Türkei<br />
es ist auf ihre Erstkultivierung der Äcker und Seßhaftwerdung<br />
umherziehender Sammler und Jäger im<br />
sog. Fruchtbaren Halbmond ca 10.000 Jahre v. u. Z.: auf die<br />
Erfindung der Wiege also des Kriegs als Zivilisierungsmittel;<br />
die Erfindung von Mord und Totschlag; die Erfindung<br />
des Leichenhaufens als permanenter Einrichtung<br />
vorm Palast des Herrschers. Eine Erfindung, in der<br />
es den »Gegensatz« von Orient und Okzident übrigens<br />
nicht gibt; ca. 9000 Jahre lang nicht gibt, bis einwandernde<br />
Indogermanen aus Zentralasien, sich selbst so<br />
nennende »Griechen« mit ihrem Gewaltherrscher Zeus<br />
auf dem Panier (dem ersten weltbekannten Groß-Arier),<br />
diesen Graben zu graben und dann zu zementieren be-<br />
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ginnen (mit Eisenwaffen, Schiffbau, schicken Säulentempeln<br />
und phonetischer Alphabetschrift. * ).<br />
Differenzierungen: Medea – die sich in den Kolonisator<br />
»verliebt« – gibt es (schon in der antiken Literatur) – in<br />
vielen Wendungen. Nicht immer ist sie die, als die sie<br />
heute (eher moritatenmäßig) den Stadttheatern geläufig<br />
ist: die Mutter mit dem Messer. Beim Autor des »Argonautenepos«<br />
Apollonius v. Rhodos (um -250) gelangt<br />
sie heil als Ehefrau des griechischen Vließräubers Jason<br />
in dessen Heimatstadt Iolkos in Thessalien; und das<br />
Epos endet, bevor sie überhaupt ihr erstes Kind gebiert.<br />
Solche Wendungen der Geschichten haben immer ihren<br />
politischen Hintergrund im jeweiligen Herrschaftsgebilde,<br />
in welchem die Autoren schreiben, sowie in ihrer<br />
eigenen Interessenlage (und ihren poetischen Qualitäten<br />
selbstverständlich). Medea bei Euripides in Athen<br />
ist eine andere als bei Apollonius im hellenistischen<br />
Alexandrien, bei Ovid im augusteischen Rom oder bei<br />
Seneca unter Nero.<br />
* all dies wird behandelt in Poca Bd. 3: HON »Warum Cortés<br />
wirklich siegte« – die technologisch-evolutionäre Ausfaltung der<br />
eurasiatischen Kultur über die Perfektionierung der Verfahren<br />
von Segmentierung, Sequenzierung und Miniaturisierung – von<br />
den Haustierzucht bis zur Digitalität – zur Dominanz der eigenen<br />
Kolonialkultur auf der gesamten Erde. Geplantes Erscheinen<br />
von Bd. 3: 2013.<br />
Antonio da Correggio, Jupiter und Antiope, um 1528
Besonders kraß ist das zu studieren am Fall der mythohistorischen<br />
phönizischen Königstochter Dido,<br />
später Königin von Karthago. In ihrer Figur (in der literarischen<br />
Denunziation ihrer Figur) handelt der römische<br />
Hofschriftsteller Vergil sowohl die militärische<br />
Vernichtung der Stadt Karthago (-141) als gerechtfertigt<br />
ab; wie auch den gerade eben vom Römer Octavian erzwungenen<br />
Selbstmord der nordafrikanischen Königin<br />
Kleopatra nach ihrem fehlgeschlagenen Versuch,<br />
westliche und östliche Gebiete des römischen Herrschaftsbereichs<br />
in einer einzigen neuen Dynastie zu<br />
vereinigen: fehlgeschlagen zunächst mit Gaius Julius<br />
Cäsar und dann mit dem Feldherrn Marcus Antonius.<br />
Der erste wird ermordet (sein Sohn mit Kleopatra namens<br />
Kaisar war als Thronfolger vorgesehen), der zweite<br />
wird besiegt vom späteren Augustus. Vergil besingt den<br />
Sieger Augustus in seiner Aeneis, macht böse Hexen aus<br />
Dido/Kleopatra und verschafft Rom eine neue historische<br />
Genealogie (= geboren aus den Aschen des nur<br />
durch griechischen Betrug besiegten Troja).<br />
Auf diese Weise sind »mythische« und politische »Realgeschichte«<br />
unentwegt miteinander verzahnt. Buch der<br />
Königstöchter folgt der Spur der kolonisierenden Landnahme<br />
von den Körpern der frühen gottgeschwängerten<br />
prä-griechischen Königstöchter – die in den Bildern<br />
der großen Renaissancemaler und der späteren europäischen<br />
Malerei nicht ohne Grund eine furiose Auferstehung<br />
erleben – über die Asiatin Medea, die phönizisch/<br />
karthagische Dido, zur mexikanischen Malinche, zur<br />
nordamerikanischen Pocahontas (und einigen weiteren)<br />
bis hin zu James Camerons 3D-Film Avatar (2009).<br />
Auch Cameron (Landnehmer im Bereich digitaler<br />
Film erfindungen) erobert sein technologisches Neuland<br />
und entfaltet seine »Utopie« einer neuen Weltall-<br />
Ökologie über den Körper einer (halb göttlichen, halb<br />
animalischen, computeranimierten) Häuptlingstochter,<br />
Pocahontas 2010.<br />
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Lieferbar:<br />
Klaus Theweleit<br />
Männerphantasien<br />
Band 1: Frauen, Fluten, Korper, Geschichte<br />
Band 2: Mannerkorper – Psychoanalyse des Weisen<br />
Terrors<br />
(z. Zt. nur als TB-Lizenzausgabe, Serie Piper)<br />
Buch der Könige (z. Zt. nicht lieferbar)<br />
Benn, Freud, Pound, Celine, Hamsun<br />
Band 1: Orpheus und Eurydike<br />
Band 2x: Orpheus am Machtpol<br />
Band 2y: Recording Angels’ Mysteries<br />
Objektwahl<br />
All You Need Is Love. Über Paarbildungsstrategien &<br />
Bruchstück einer Freudbiographie<br />
Heiner Müller. Traumtext<br />
Der Pocahontas-Komplex<br />
Buch I: Pocahontas in Wonderland. Shakespeare on<br />
Tour (Neuauflage in Vorbereitung)<br />
Buch IV: »You Give Me Fever«<br />
Arno Schmidt. Seelandschaft mit Pocahontas. Die<br />
Sexualitat schreiben nach WW II<br />
Ghosts. Drei leicht inkorrekte Vorträge<br />
Der Knall<br />
11. September, das Verschwinden der Realitat und ein<br />
Kriegsmodell<br />
Deutschlandfilme<br />
Godard. Hitchcock. Pasolini<br />
Filmdenken & Gewalt<br />
Friendly Fire. Deadline-Texte
William Shakespeare<br />
Die Tragödie<br />
von Romeo und Julia<br />
William Shakespeare<br />
Die Tragödie von Romeo und Julia<br />
Hrsg. und übersetzt von Christa und B.K. Tragelehn<br />
Alt Englisches Theater Neu, Band 13<br />
257 Seiten, br., Fadenheftung,<br />
978-3-86600-069-8<br />
u 28<br />
lieferbar<br />
Aus dem Inhalt:<br />
Text<br />
Anmerkungen<br />
Leben Shakespeares<br />
Datierung und Überlieferung<br />
Geschichte des Stoffs<br />
Zeilenkommentar<br />
Anhang 1<br />
Quellen: Matteo Bandellos Novelle<br />
Anhang 2 / Materialien<br />
John Barton und Ian McKellen<br />
Shakespeare heute. Ein Gespräch<br />
Karl Kraus, Schicksal der Silbe<br />
B.K. Tragelehn, Shakespeare deutsch,<br />
drei Vorlesungen<br />
Bibliographischer Hinweis<br />
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Lieferbar:<br />
Alt Englisches Theater Neu<br />
Band 1<br />
William Shakespeare: Der Sturm<br />
Band 2<br />
Thomas Middleton & William Rowley:<br />
Der Wechselbalg<br />
Band 3<br />
William Shakespeare: Zwölfte Nacht oder Was Ihr wollt<br />
Band 4<br />
John Ford: Schade, daß sie eine Hure war<br />
Band 6<br />
Christopher Marlowe: Das Massaker von Paris<br />
Band 7<br />
William Shakespeare: Maß für Maß
Franz Kafka<br />
Betrachtung<br />
Franz Kafka<br />
Betrachtung<br />
Faksimile der Erstausgabe von 1912<br />
Supplement der Historisch-Kritischen Ausgabe<br />
hrsg. v. Roland Reuß und Peter Staengle<br />
ca. 120 Seiten, Originalformat, geb.,<br />
978-3-86600-112-1<br />
u 29,80 (bei Subs. der Gesamtausgabe u 24,80)<br />
Zum hundertjährigen Jubiläum von Kafkas erster Buchpublikation<br />
(ausgeliefert im Dezember 1912, Impressum<br />
1913) erscheint der Faksimilenachdruck in Format<br />
und Aufmachung der Originalausgabe. Nach »Die<br />
Verwandlung«, »Ein Landarzt«, »Der Proc/zess« und<br />
»Die Strafkolonie« liegt damit eine weitere repräsentative<br />
Erstausgabe im Rahmen der historisch-kritischen<br />
Franz Kafka-Ausgabe (FKA) vor.<br />
Der noch im Ernst Rowohlt Verlag, Leipzig, erschienene<br />
Erzählungsband enthält zwischen 1902 und 1912<br />
entstandene Texte Kafkas, die zum größten Teil in dem<br />
umfangreichen Erzählkomplex »Beschreibung eines<br />
Kampfes« bzw. »Gegen zwölf Uhr […]« erstmals niedergeschrieben<br />
wurden.<br />
Die Erstauflage wurde in 800 numerierten Exemplaren<br />
im November 1912 von der Offizin Poeschel & Trepte<br />
(Leipzig) gedruckt. Die verwendete Schrift ist eine große<br />
Tertia Walbaum. Das textkritische Nachwort von<br />
Roland Reuß erläutert die entstehungsgeschichtlichen<br />
Zusammenhänge.<br />
Aus dem Inhalt:<br />
Kinder auf der Landstraße / Entlarvung eines Bauernfängers<br />
/ Der plötzliche Spaziergang / Entschlüsse /<br />
Der Ausflug ins Gebirge / Das Unglück des Junggesellen<br />
/ Der Kaufmann / Zerstreutes Hinausschauen / Der<br />
Nachhauseweg / Die Vorüberlaufenden / Der Fahrgast<br />
/ Kleider / Die Abweisung / Zum Nachdenken für Herrenreiter<br />
/ Das Gassenfenster / Wunsch, Indianer zu<br />
werden / Die Bäume / Unglücklichsein<br />
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http://www.textkritik.de/fka/index.htm
Robert & Clara Schumann<br />
Ehetagebücher<br />
Robert & Clara Schumann<br />
Ehetagebücher<br />
(Neuauflage)<br />
Hrsg. von Ingrid Bodsch und Gerd Nauhaus<br />
332 Seiten, frz. Br., Fadenheftung,<br />
978-3-86600-002-5<br />
u 19,80<br />
»die erste deutschsprachige Einzelausgabe der 1840 bis<br />
1844 geführten Ehetagebücher von Robert und Clara, die<br />
gemäß Verfügung der letzten Schumann-Tochter Eugenie<br />
bis zehn Jahre nach ihrem Tod unter Verschluss waren<br />
– bis 1948. Es gebe nichts Vergleichbares aus einer<br />
Künstlerehe, so Nauhaus … Abwechselnd äußern sich<br />
Robert und Clara darin zu ihrem Leben, ihrer Beziehung<br />
zu einander, zu musikalischen Entdeckungen,<br />
zur Arbeit des Partners, aber auch zu Alltagsproblemen.<br />
Man hat den Eindruck einer harmonischen, aber nicht<br />
spannungsfreien Ehe. Einer guten eben.«<br />
– Torsten Kohlschein<br />
Lieferbar:<br />
Robert Schumann<br />
Dichtergarten für Musik<br />
eine Anthologie für Freunde der Literatur und Musik<br />
hrsg. von Ingrid Bodsch und Gerd Nauhaus<br />
490 Seiten<br />
978-3-86600-003-2, u 18<br />
Schumann-Katalog<br />
Begleitbuch zur Schumann-Ausstellung 2006<br />
hrsg. von Ingrid Bodsch und Gerd Nauhaus,<br />
StadtMuseum Bonn. 376 Seiten, Großformat, Leinen<br />
3-86600-000-6, u 29,90<br />
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Bernhard Hangartner, Hg.<br />
Durch Richard Wagners Zürich. Ein Stadtrundgang<br />
Eva Martina Hanke, Laurenz Lütteken<br />
Durch Richard Wagners Zürich. Ein Stadtrundgang<br />
hrsg. von Bernhard Hangartner<br />
ca. 60 Seiten, viele farb. Abb., br.,<br />
978-3-86600-156-5<br />
ca. u 10<br />
Im Hinblick auf das Wagner-Jahr 2013 (Richard Wagner:<br />
* 22. Mai 1813 – † 13. Februar 1883) gibt das SNF-Projekt<br />
»Musik in Zürich« des Musikwissenschaftlichen Instituts<br />
der Universität Zürich einen Stadtführer heraus,<br />
der Richard Wagners Zeit in Zürich gewidmet ist.<br />
Eva Martina Hanke und Laurenz Lütteken haben die<br />
einleitenden und erläuternden Texte zu Wagners Stationen<br />
in der Limmatstadt verfasst. Das Konzept, einen<br />
derart ausgerichteten musikalischen Streifzug durch<br />
Zürich zu verschriftlichen, ist in der Praxis schon erprobt<br />
worden. Insbesondere anlässlich des Kongresses<br />
der International Musicological Society (2007), wurden<br />
mehrere Stadtrundgänge angeboten.<br />
Rechtzeitig zu den Bayreuther Festspielen <strong>2012</strong> und<br />
zum Festival junger Künstler in Bayreuth <strong>2012</strong> mit dem<br />
Thema »Richard Wagner und die Schweiz«, an dem Zürich<br />
Kultur und Zürich Tourismus Gäste sein werden,<br />
und dann zu Wagners 200. Geburtstag soll die mit umfangreichem<br />
Bild- und Kartenmaterial versehene Broschüre<br />
einen Einblick in die Zeit geben, die Wagner (ab<br />
1849) in Zürich zugebracht hatte.<br />
Die Autoren:<br />
Eva Martina Hanke (*1977), Dr. phil., Studium in Marburg/Lahn<br />
und York (GB), Promotion 2006 über Richard<br />
Wagner und Zürich am Musikwissenschaftlichen Institut<br />
der Universität Zürich im SNF-Projekt »Musik<br />
in Zürich – Zürich in der Musikgeschichte«. Seit 2005<br />
wissenschaftliche Bibliothekarin in der Musikabteilung<br />
der Zentralbibliothek Zürich, 2008 Kuratorin der<br />
Ausstellung »Kunstwerk der Zukunft – Richard Wagner<br />
und Zürich (1849–1858)« im Museum Bärengasse Zürich.<br />
Verfasserin und Herausgeberin mehrerer Publikationen<br />
über Richard Wagners Zürcher Jahre und Veranstalterin<br />
von Stadtspaziergängen auf Wagners Spuren.<br />
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Laurenz Lütteken, Prof. Dr., *1964 in Essen, studierte<br />
Musikwissenschaft, Germanistik und Kunstgeschichte<br />
an den Universitäten Münster und Heidelberg. 1991<br />
Promotion in Münster mit einer Arbeit über Guillaume<br />
Dufay. Nach Tätigkeit als freier Journalist und Stipendien<br />
in Rom, in Wolfenbüttel sowie der Fritz Thyssen<br />
Stiftung von 1992 bis 1995 Assistent am Musikwissenschaftlichen<br />
Seminar der Universität Münster; 1995 Habilitation,<br />
Lehre in Heidelberg, Erlangen, Nürnberg und<br />
Marburg. Seit 2001 Ordinarius für Musik wissenschaft<br />
an der Universität Zürich.
Wolfram Groddeck<br />
Hölderlins Elegie »Brod & Wein« oder »Die Nacht«<br />
Wolfram Groddeck<br />
Hölderlins Elegie »Brod & Wein« oder »Die Nacht«<br />
editionTEXT 8<br />
344 Seiten, geb., Fadenheftung,<br />
978-3-86600-140-4<br />
u 38<br />
Die Elegie Brod und Wein gilt seit Norbert von Hellingrath<br />
als »beste Grundlage zum Eindringen in Hölderlins<br />
Gedankenwelt«. Umso befremdlicher erscheint<br />
die Tatsache, dass Hölderlin eben dieses Gedicht selbst<br />
noch einmal grundlegend umgearbeitet hat. Die Reinschrift<br />
der letzten Version der Elegie ist verschollen, nur<br />
die erste Strophe wurde, gegen den Willen des Dichters,<br />
1807 unter dem Titel »Die Nacht« publiziert. Erhalten<br />
ist jedoch der intensive, editorisch schwierig zu deutende<br />
Entwurf im Homburger Folioheft, dessen intendierte<br />
Textgestalt erstmals 1977 in der Frankfurter Hölderlin-<br />
Ausgabe rekonstruiert wurde.<br />
Die Konsequenzlogik dieser poetischen Transformation<br />
der großen Elegie erschließt sich nur im meditativen<br />
Nachvollzug der je einzelnen Stelle. Im steten<br />
Blick auf die Gesamtkomposition des Gedichts kommentiert<br />
Wolfram Groddeck Vers für Vers des späten<br />
revidierenden Entwurfs und erläutert die Differenz zur<br />
reinschriftlichen Grundschicht. Der Kommentar ist<br />
edi tionsphilologisch und zugleich poetologisch orientiert.<br />
In der Suche nach dem intertextuellen Verhältnis<br />
der beiden konträren poetischen Artikulationen Hölderlins<br />
konstituiert sich ein zum Teil neuer »hypothetischer<br />
Text« der letzten Version der Elegie und es ergibt<br />
sich eine neue Sichtweise auf den handschriftlichen<br />
Entwurf. Ähnlich wie sich der Übersetzer Hölderlin<br />
zur Sprache in der Antigonä des Sophokles verhält, so<br />
verhält sich der Dichter Hölderlin zu seiner eigenen<br />
Elegie, indem er den »heiligen Ausdruk zu ändern« unternimmt<br />
und in die Sprache seiner Gegenwart übersetzt.<br />
Die Monographie »Hölderlins Elegie Brod und<br />
Wein oder Die Nacht« will den faszinierenden Prozess<br />
dieser Selbst-Übersetzung erschließen. Das Singuläre<br />
in Hölderlins später Revision der Elegie zeigt sich auch<br />
im unmittelbar Anschaulichen der Handschrift, wo in<br />
einer Art »Interlinearübersetzung« zwei verschiedene<br />
#<br />
Basel und Frankfurt am Main Tel. ++49 +69-95 52 26-22<br />
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Wolfram Groddeck<br />
Hölderlins Elegie<br />
Brod und Wein<br />
oder<br />
Die Nacht<br />
#<br />
dichterische Sprachen übereinander geschrieben sind:<br />
über die klassisch vollendet wirkende Sprache von Brod<br />
und Wein die dunkle, »eigentlich originelle« der späten<br />
»Nachtgesänge«. Noch bei der poetisch radikalen Dekomposition<br />
der reinschriftlichen Elegie spiegelt sich<br />
Hölderlins Treue zum eigenen Gedicht im Erscheinungsbild<br />
des Manuskripts, wo der neue Text »an der<br />
Stelle« des früheren gelten soll.<br />
Lieferbar:<br />
Wolfram Groddeck<br />
Reden über Rhetorik<br />
Zu einer Stilistik des Lesens<br />
296 Seiten, nexus 7<br />
978-3-86109-107-3, u 28
Klaus Heinrich<br />
dämonen beschwören<br />
katastrophen auslachen<br />
Klaus Heinrich<br />
Reden und kleine Schriften – Band 3<br />
dämonen beschwören – katastrophen auslachen<br />
ca. 120 Seiten, frz. Br., Fadenheftung, mit Ton-CD,<br />
978-3-87877-613-0<br />
ca. u 28<br />
Aus dem Inhalt:<br />
»La fiamma di costanti affetti« / Notizen über die italienische<br />
Oper<br />
Musik und Religion – Ein Rundfunk-Essay (mit Musikbeispielen<br />
auf CD)<br />
Orpheus / Antiorpheus / Prorsa – Dankrede zur Verleihung<br />
des Sigmund-Freud-Preises für wissenschaftliche<br />
Prosa<br />
»Theorie« des Lachens<br />
Der Autor:<br />
Klaus Heinrich, geboren 1927 in Berlin, lebt in Berlin.<br />
– Volksschule, humanistisches Gymnasium, 15jährig<br />
eingezogen als Jungkanonier (Luftwaffenhelfer). 1943<br />
Verfahren wegen Wehrkraftzersetzung und Defaitismus<br />
– seit dem Wintersemester 1945/46 Studium der<br />
Rechte und Philosophie, Psychologie und Theologie,<br />
Kunst- und Literaturgeschichte an der Friedrich-Wilhelms-Universität<br />
zu Berlin. Denunziert und bedroht,<br />
1948 studentischer Mitbegründer der Freien Universität<br />
Berlin – 1952 Promotion in Philosophie mit einem<br />
»Versuch über das Fragen und die Frage«, 1964 Habilitation<br />
mit einem »Versuch über die Schwierigkeit nein<br />
zu sagen«. Lehrtätigkeit seit 1956, 1968 Direktor des<br />
Religionswissenschaftlichen Instituts, 1971 ordentlicher<br />
Professor für Religionswissenschaft auf religionsphilosophischer<br />
Grundlage, emeritiert 1995. – Ehrenmitglied<br />
der Deutschen Psychoanalytischen Vereinigung (DPV)<br />
1998. Sigmund-Freud-Preis für wissenschaftliche Prosa<br />
der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung,<br />
Darmstadt, 2002.<br />
23. September <strong>2012</strong>: Klaus Heinrich wird 85!<br />
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Basel und Frankfurt am Main Tel. ++49 +69-95 52 26-22<br />
Fax ++49 +69-95 52 26-24 info@stroemfeld.de<br />
Lieferbar:<br />
Dahlemer Vorlesungen 1: tertium datur<br />
Dahlemer Vorlesungen 2: anthropomorphe<br />
Dahlemer Vorlesungen 3: arbeiten mit ödipus<br />
Dahlemer Vorlesungen 4: vom bündnis denken<br />
Dahlemer Vorlesungen 7: psychoanalyse<br />
Dahlemer Vorlesungen 8: gesellschaftlich vermitteltes<br />
naturverhältnis<br />
Dahlemer Vorlesungen 9: arbeiten mit herakles<br />
Parmenides und Jona<br />
Vier Studien über das Verhältnis von Philosophie und<br />
Mythologie.<br />
Vernunft und Mythos<br />
Versuch über die Schwierigkeit nein zu sagen<br />
anfangen mit freud. Reden und kleine Schriften 1<br />
der gesellschaft ein bewußtsein ihrer selbst zu geben<br />
Reden und kleine Schriften 2<br />
der staub und das denken. Reden und kleine Schriften 4<br />
Festhalten an Freud. Eine Heine-Freud-Miniatur zur<br />
noch immer aktuellen Rolle des Aufklärers Freud.<br />
Kinder der Nibelungen<br />
Klaus Heinrich und Heiner Müller im Gespräch mit<br />
Peter Kammerer und Wolfgang Storch.
Gottfried Keller<br />
Sämtliche Werke<br />
Historisch-Kritische Ausgabe (HKKA)<br />
Band 25 und Band 26: Apparat zu den Bänden 9 und 10:<br />
»Gesammelte Gedichte«<br />
Herausgegeben von Walter Morgenthaler, Thomas Binder,<br />
Peter Stocker und Karl Grob, unter Mitarbeit von Dominik<br />
Müller<br />
HKKA 25: 978-3-87877-725-0, u 72, Subs. u 58<br />
HKKA 26: 978-3-87877-726-7, u 72, Subs. u 58<br />
Mit der 1996 begonnenen »Historisch-kritischen Gottfried-Keller-Ausgabe«<br />
werden Kellers Texte erstmals<br />
vollständig zugänglich gemacht und in ihrer Entstehungsgeschichte<br />
umfassend dokumentiert. Die von<br />
den Universitäten Basel und Zürich getragene und mit<br />
Drittmitteln finanzierte Edition steht unmittelbar vor<br />
dem Abschluss. Sie präsentiert Kellers Werk sowohl in<br />
Buchform als auch elektronisch. In der multimedialen<br />
Vermittlung liegt ein Potenzial, das von der Forschung<br />
überhaupt erst auszuschöpfen ist. Philologisch genaue<br />
Lektüren und eine kulturwissenschaftliche Kontextualisierung<br />
können dabei neue Zugänge zum Œuvre eines<br />
Autors öffnen, dem noch immer das klebrige Etikett des<br />
Nationaldichters anhaftet.<br />
Ursula Amrein, NZZ, 18.2.<strong>2012</strong><br />
Die Subskription endet am 31.12.<strong>2012</strong><br />
http://www.gottfriedkeller.ch/<br />
In Kooperation mit der NZZ<br />
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Band 32: Herausgeberbericht<br />
Herausgegeben von Walter Morgenthaler, Peter Stocker,<br />
Karl Grob und Thomas Binder, unter Mitarbeit von<br />
Dominik Müller<br />
HKKA 32: 978-3-87877-732-8, u 72, Subs. u 58<br />
Editionspolitisch gesehen, hat der Verlag <strong>Stroemfeld</strong>/<br />
Roter Stern, der philologisch mit der viel gerühmten<br />
und umstrittenen Frankfurter Hölderlin-Ausgabe begann<br />
und mit seinen Kleist-, Kafka-, Trakl-Ausgaben<br />
weiter Furore machte, nun den Seriositätssegen des kooperierenden<br />
Buchverlags der Neuen Zürcher Zeitung<br />
erhalten. Man darf vermuten, dass Gottfried Keller, der<br />
trotzige, revolutionär inspirierte, zeitlebens von einer<br />
Prise Anarchie belebte Autor, der es gleichwohl zur solidesten<br />
schweizerischen Amtsverweserschaft brachte,<br />
am Aufgehen des vormaligen »Roten Sterns« über der<br />
im Bett des »<strong>Stroemfeld</strong>s« fließenden Limmat einiges<br />
Pläsier empfunden hätte. Der Verlag ist nun vollends<br />
unter den Bürgern angekommen – aber solchen wie<br />
Keller. Auf basisdemokratisches Querulantentum ist<br />
hier auch in der Philologie Verlass.<br />
Am hübschesten zeigen das die Faksimiles, die als editorisches<br />
Markenzeichen des Verlags die integrale Wiedergabe<br />
der Studien- und Notizbücher auszeichnen.<br />
Neben den Texten, die räumlich und grafisch akkurat<br />
in ihrer schöpferischen Chaotik einschließlich aller<br />
Verwerfungen und Querschreibereien wiedergegeben<br />
werden, kann man sich an Kellerschen Skizzen und<br />
Zeichnungen erfreuen, einer entblößten weiblichen<br />
Brust, Totenköpfen, einer »Melancholia«. Zur Not aber,<br />
wenn die Vorlage es so fordert, stehen die Zeichnungen<br />
auf dem Kopf. Die Leser und Betrachter brauchen die<br />
Bände nur umzudrehen – und schon haben sie, soweit<br />
das in Editionsdingen überhaupt möglich ist, nach der<br />
frohen Botschaft von ehemals die versteinerten Verhältnisse<br />
zum Tanzen gebracht.<br />
Ludger Lütkehaus, Die Zeit, 10.1.2002
Robert Walser<br />
Jakob von Gunten<br />
Robert Walser, KWA<br />
Hrsg. von Wolfram Groddeck und Barbara von Reibnitz<br />
KWA I 4: Jakob von Gunten<br />
Kritische Edition der Erstausgabe<br />
Hrsg. v. Hans-Joachim Heerde<br />
176 Seiten, gb., Fadenheftung,<br />
978-3-86600-154-1<br />
ca. u 38<br />
Der Band dokumentiert Robert Walsers dritten Roman<br />
Jakob von Gunten. Ein Tagebuch in der Textgestalt des<br />
Erstdrucks, der 1909 im Verlag von Bruno Cassirer in<br />
Berlin erschienen ist. Er zählt neben Musils Die Verwirrungen<br />
des Zöglings Törleß und Hesses Unterm Rad zu<br />
den klassischen Werken der Internatsliteratur. Zur Entstehungsgeschichte<br />
gibt es kaum Informationen, doch<br />
gegenüber Carl Seelig hielt Walser fest, dieser Roman<br />
sei ihm unter »seinen umfangreicheren Büchern das<br />
liebste«.<br />
Das Editorische Nachwort beschreibt die Publikationsgeschichte<br />
und die sehr gegensätzliche Aufnahme bei<br />
der zeitgenössischen Literaturkritik.<br />
Verglichen die einen den Eindruck der Lektüre mit<br />
dem »Genuss einer Brauselimonade«, fanden andere<br />
das Buch »krampfartig eigenartig und zum Sterben<br />
langweilig«. Gar nicht langweilig fand es Franz Kafka,<br />
der ein zerlesenes Exemplar seinem Freund Max Brod<br />
im Mai 1910 zum Geburtstag verehrte.<br />
Er sei sich »vorläufig noch ein Rätsel«, notiert der Held<br />
zu Beginn in sein Tagebuch. »Vielleicht steckt ein ganz,<br />
ganz gemeiner Mensch in mir. Vielleicht aber besitze<br />
ich aristokratische Adern. Ich weiß es nicht. Aber das<br />
Eine weiß ich bestimmt: Ich werde eine reizende, kugelrunde<br />
Null im späteren Leben sein.«<br />
In Kooperation mit dem Schwabe Verlag<br />
http://kritische-walser-ausgabe.ch/<br />
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Fax ++49 +69-95 52 26-24 info@stroemfeld.de
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´<br />
a<br />
Heft 13 Text & Schrift<br />
Angela Thut,<br />
Christian Walt und<br />
Wolfram Groddeck<br />
Walter Morgenthaler<br />
Moritz Ahrens<br />
Mirko Nottscheid und<br />
Andreas Stuhlmann<br />
Leonard Keidel<br />
Gregor Babelotzky<br />
Peter Villwock<br />
Gunter Martens<br />
Janina Reibold<br />
Caroline Socha<br />
Fabian Geyer<br />
Ralph Schock<br />
Erdmut Wizisla<br />
Roland Reuß<br />
Frank Hieronymus<br />
Kritische Beiträge<br />
Schrift und Text in der Edition der Mikrogramme<br />
Robert Walsers 1-15<br />
Glossen-Potpourri 17-37<br />
Karl August Böttigers Rezension Ueber die Aufführung des<br />
Ion auf dem Hoftheater in Weimar 39-59<br />
„Dank! Dank! Dank! Dank! Dank!“ Vier Karten und ein Brief<br />
Else Lasker-Schülers an das Feuilleton der Vossischen Zeitung<br />
aus den Jahren 1923 bis 1927 61-97<br />
Ernst Stadlers <strong>Herbst</strong>. Novellette von 1899 99-131<br />
Wie Arthur Schnitzler Die grüne Cravatte knüpft – Edition<br />
der überlieferten Materialien 133-149<br />
Walter Benjamins Briefe-Projekt 151-162<br />
Laudatio für D. E. Sattler und KD Wolff 163-170<br />
„Proper words“. Zu einer Fehllesung in den edierten Schriften<br />
Johann Georg Hamanns 171-176<br />
„[…] denn man lebt mit den Lebendigen.“ Zur Neuedition<br />
von Goethes Briefen 177-183<br />
„Living letters with a formal pen.“ Zu Peter Hollidays<br />
Monographie Edward Johnston. Master Calligrapher 185-191<br />
Jeden Augenblick konnte er verhaftet werden oder: Nämlich<br />
ähnlich. Zur Edition des Romans Die Rebellion in der<br />
Werkausgabe Joseph Roths 193-199<br />
Experimentum scripturae: Benjamins Mikrographien 201-205<br />
Schrift & Charakter (9) Miscellen 207-219<br />
Berichtigung 221<br />
#$<br />
TEXT. Kritische Beiträge<br />
Band 13: Text & Schrift<br />
Im Auftrag des Instituts für Textkritik e.V.<br />
Hrsg. von Roland Reuß, Wolfram Groddeck<br />
und Walter Morgenthaler<br />
222 Seiten, br., 978-3-86600-064-3<br />
u 38 (im Abonnement u 28)
Joseph Garncarz<br />
Hollywood in Deutschland<br />
Joseph Garncarz<br />
Hollywood in Deutschland<br />
Zur Internationalisierung der Kinokultur 1925-1990<br />
ca. 240 S., frz. Br., Fadenheftung, nexus 94<br />
978-3-86109-194-3<br />
u 29<br />
In den 1950er Jahren bevorzugten mehr als die Hälfte<br />
der deutschen Kinobesucher Filme aus dem eigenen<br />
Land. In den 1980er Jahren sank dieser Wert auf nur<br />
noch fünf Prozent, während sich eine Mehrheit für<br />
US-amerikanische Filme aussprach. Diese Zahlen sind<br />
Ausdruck einer Internationalisierung der Kinokultur,<br />
zu der es in Deutschland im Verlauf der 1960er und<br />
1970er Jahre kam. Stammten die Kassenhits der 1950er<br />
Jahre noch überwiegend aus Deutschland, so wurden<br />
in den 1960er Jahren zunächst die Filme der europäischen<br />
Nachbarländer populärer, bevor sich Hollywood<br />
schließlich seit den 1970er Jahren beim deutschen Kinopublikum<br />
durchsetzte.<br />
Joseph Garncarz beschreibt und erklärt erstmals diesen<br />
Prozess der Internationalisierung der Filmnachfrage<br />
und revidiert damit unser Wissen über die Rolle Hollywoods<br />
in Deutschland grundlegend. Die Bedeutung<br />
des Zuschauers als entscheidendem Akteur rückt dabei<br />
ins Zentrum der Betrachtung: Durch die Auswahl<br />
bestimmter Filme aus dem verfügbaren Gesamtangebot<br />
entscheidet das Publikum maßgeblich über die<br />
Veränderungen der gesamten Kinokultur. Als empirische<br />
Grundlage der Untersuchung dienen Filmerfolgsranglisten<br />
und andere zeitgenössische Umfragen, mit<br />
denen sich die Nachfrage des Publikums bestimmen<br />
lässt.<br />
Das Forschungskonzept und das auf der Basis der Kinoumfragen<br />
entwickelte Beschreibungs- und Erklärungsmodell<br />
zur Rolle Hollywoods in Deutschland<br />
haben dabei über den vorliegenden Untersuchungsgegenstand<br />
hinaus Modellcharakter für Untersuchungen<br />
der Kinokulturen in anderen Ländern sowie anderer<br />
Medienkulturen.<br />
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Fax ++49 +69-95 52 26-24 info@stroemfeld.de<br />
Der Autor:<br />
Joseph Garncarz lehrt am Institut für Medienkultur<br />
und Theater der Universität zu Köln und war als Gastprofessor<br />
bzw. -dozent an den Universitäten in Wien,<br />
Udine und Brno tätig.<br />
Sein Forschungsinteresse gilt vor allem der Film- und<br />
Mediengeschichte. Neben Büchern wie Maßlose Unterhaltung:<br />
Zur Etablierung des Films in Deutschland 1896–1914<br />
(2010; Willy-Haas-Preis 2011) und Filmfassungen: Eine<br />
Theorie signifikanter Filmvariation (1992) hat er zahlreiche<br />
Artikel insbesondere zur deutschen und europäischen<br />
Filmgeschichte in Fachzeitschriften wie Film History,<br />
Early Popular Visual Culture, Cinema & Cie, Hitchcock Annual,<br />
Iluminace, KINtop und internationalen Sammelbänden<br />
veröffentlicht.<br />
Seine Publikationen wurden ins Englische, Französische,<br />
Tschechische und Polnische übersetzt.<br />
Lieferbar:<br />
Joseph Garncarz<br />
Maßlose Unterhaltung: Zur Etablierung des Films in<br />
Deutschland 1896–1914<br />
250 Seiten<br />
978-3-87877-802-8, u 29
Screenshot der Website amazon.de, 29. März <strong>2012</strong> (Ausschnitt)<br />
Frankfurt am Main, den 28. März <strong>2012</strong><br />
Strafanzeige gegen unbekannte Verantwortliche<br />
der Firma Amazon.de etc.<br />
Durch 1. den Verleger KD Wolff, <strong>Stroemfeld</strong> Verlag, als Inhaber<br />
des ausschließlichen Nutzungsrechts, 2. die Herausgeber<br />
Prof. Dr. Roland Reuß und Dr. Peter Staengle als Verfasser<br />
der wissenschaftlichen Ausgabe.<br />
Hiermit erstatten wir Strafanzeige und stellen Strafantrag<br />
nach § 109 UrhG. Diese Firmen bieten Raubdrucke zweier Bände<br />
der in unserem Verlag erscheinenden und von Roland Reuß und<br />
Peter Staengle herausgegebenen historisch-kritischen Ausgabe<br />
der Werke Franz Kafkas an. Eine Einwilligung hierzu haben<br />
weder Verlag noch Herausgeber erteilt.<br />
Da diese aufwendig gestalteten und auf jahrelanger Forschungsarbeit<br />
basierenden wissenschaftlichen Standardwerke<br />
zu einem Bruchteil des aktuellen Ladenpreises angeboten<br />
werden, entsteht durch diesen Rechtsbruch unseren Herausgebern<br />
und dem Verlag ein beträchtlicher Schaden. Vor allem<br />
aber werden künftige wissenschaftliche Editionen wertlos –<br />
weil kein Verlag darauf spekulieren kann, daß sich die wissenschaftlichen<br />
Erschließungskosten je amortisieren werden.<br />
Mithin beschädigt diese Praxis die Editionswissenschaft(...)<br />
Das Werk von Franz Kafka ist zwar gemeinfrei, doch sind die<br />
von uns historisch-kritisch edierten Bände nach § 70 UrhG<br />
als wissenschaftliche Ausgaben geschützt und dürfen nicht<br />
ohne Einwilligung der Rechteinhaber nachgedruckt werden(...)<br />
Wir wählen den Weg einer Strafanzeige gegen den Vertreiber<br />
der Werke, weil es uns als kleiner Verlag unmöglich ist,<br />
international gegen diese Form der Enteignung geistigen<br />
Eigentums vorzugehen(...)<br />
Warum der <strong>Stroemfeld</strong> Verlag Amazon verklagt<br />
Als der <strong>Stroemfeld</strong> Verlag 2003 die Faksimile-Ausgabe von<br />
Kafkas „Verwandlung“ herausbrachte, gab es keinen Druckkostenzuschuss;<br />
um den Satz kümmerte sich Herausgeber Roland<br />
Reuß selbst, und die Papierkosten ließen sich nur mit Spenden<br />
finanzieren…(...) Unter „Who and where are Nabu Press“<br />
steht immerhin, dass der kryptische Verlag derzeit gut sechshunderttausend<br />
Bücher über Amazon anbietet, alles Reprints<br />
angeblich lizenzfreier Titel(...) So ist auch die Kafka-Räuberei<br />
leider kein Einzelfall, sondern steht exemplarisch für den<br />
Umgang mit geistiger Leistung im Netz(...)<br />
Felicitas von Lovenberg, FAZ, 29. März <strong>2012</strong>:<br />
#%<br />
Frankfurt am Main und Basel<br />
Vertriebsleitung<br />
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