13.07.2015 Aufrufe

download Tierheim Aktuell 2008 PDF (5 MB)

download Tierheim Aktuell 2008 PDF (5 MB)

download Tierheim Aktuell 2008 PDF (5 MB)

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Der Uralkauz (Strix uralensis),der aufgrund derFärbung des Brustgefiedersauch Habichtskauz genanntwird, hatte im BayerischenWald die westlichste Spitzeseines riesigen Verbreitungsgebietes.Auf deutscher Seitewar diese Eulenart bis Endedes 19. Jahrhunderts als Brutvogelnachgewiesen, auftschechischer Seite wurdeder letzte Vogel 1926 registriert.Als Ursache des Rückgangsgilt in erster Linie die direkteVerfolgung, aber auch Veränderungenim Lebensraumvon lockeren Mischwäldernhin zu Fichtenmonokulturen.So war diese Tierart in unsererRegion nur noch inZoologischen Gärten zusehen. Bereits 1931 glückteHeinroth in Berlin die ersteHandaufzucht. Erst 1965aber gelang dem TiergartenNürnberg weltweit zumersten Mal die natürlicheNachzucht dieser attraktivenEulenart, wobei die beidenam 17. und 18. Mai geschlüpftenJungvögel erfolgreichaufgezogen wurden. Seit1973 werden Uralkäuze imTierfreigehege des NationalparksBayerischer Wald regelmäßignachgezogen.Ausgehend vom NationalparkBayerischer Wald läuftseit 1975 ein inzwischendeutsch-tschechisch-österreichischesProjekt zurWiederansiedelung diesereindrucksvollen Tierart, andem sich neben demTiergarten Nürnberg auchweitere Zoos wie TiergartenSchönbrunn, der AlpenzooInnsbruck, der WildparkGrünau, Opelzoo Kronberg,Chomutov und Ohrada beteiligen.Der Großteil derNachzuchten stammt ausden Volieren des NationalparksBayerischer Wald,sowie der Greifvogel- undEulen-Zuchtstation Haringsee.Da die Zoopopulationnur auf eine geringe Zahl anGründertieren zurückgeht,wird auf tschechischer Seiteauch mit aus der Slowakeiumgesiedelten Vögeln gearbeitet.Abhängig von derZahl der Jungen von 500 bis1.500 pro Jahr sollen 5 bis 10Jungeulen aus der Slowakeiumgesiedelt werden.Aus dem Tiergarten Nürnbergsind seit 2003 insgesamt12 Jungvögel an dasAuswilderungsprojekt abgegebenworden. Der Ablauforientierte sich immer an derBiologie der Vögel: Zuerstsind aus der Bruthöhle derUralkäuze die Jungvögel nurzu hören, einen Monat späterverlassen sie ihre Bruthöhle,hüpfen dann – wie für Eulentypisch – als sogenannteÄstlinge in der Voliere umherund werden dort von ihrenEltern betreut. Mit 6-8Wochen sind sie flügge, werdenaber noch weitere 2Monate von ihren Elterngefüttert. Im August, also zuBeginn des Selbständigwerdens,erfolgt der Transport inden Nationalpark BayerischerWald. Dort werden siein eine Voliere neben einemZuchtpaar eingesetzt, zudem sie schnell Rufkontaktaufbauen können. Nebendem Kennenlernen derUmgebung aus der Voliereheraus bindet diese Methodedie Jungvögel auch an denOrt ihrer Freilassung. Idealerweiseerfolgt diese Methodemit den eigenen Jungen,wobei die Zuchtvolieregeteilt wird.Das Ausflugloch aus derFreilassungsvoliere wird mitElektrozaun gegen Raubtieregesichert, so dass dieJungvögel jederzeit zu ihrenEltern zurückkehren können.So sind die Jungvögel nocheinige Zeit zu beobachtenund ihre Fitness zumindestoptisch kontrollierbar. BeiBedarf kann entsprechendzugefüttert werden, um dieUmstellung auf die eigeneNahrungssuche zu erleichtern.Besonders im erstenWinter kann dies von ausschlaggebenderBedeutungsein.10TIERSCHUTZVEREIN ANSBACH UND UMGEBUNG E.V.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!