Broschüre "Natur Vielfalt Schwaben" - Regierung von Schwaben ...
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Lebensraum Lechtal<br />
Quer durch ganz <strong>Schwaben</strong> verbindet das Lechtal<br />
über 170 Kilometer die Alpen mit der Frankenalb.<br />
Während und nach der letzten Eiszeit<br />
wurden gewaltige Schottermassen flussabwärts<br />
transportiert. Auf diesen Flächen entwickelten<br />
sich großflächige Kalkmagerrasen, die Lechheiden.<br />
Ursprünglich entstanden durch die natürliche<br />
Dynamik des Lechs immer wieder offene<br />
Flächen, auf denen sich die Heiden ausbreiten<br />
konnten. Später sorgte der Mensch durch die<br />
Beweidung mit Rindern und Schafen dafür, dass<br />
die Magerrasen nicht wieder zuwuchsen.<br />
Zahlreiche Pflanzen- und Tierarten konnten entlang<br />
der „Florenbrücke Lechtal“ <strong>von</strong> den Alpen<br />
in die nördlichen Mittelgebirge einwandern<br />
– das Lechtal ist deshalb eine Biotopverbund-<br />
achse <strong>von</strong> internationaler Bedeutung. Auch<br />
heute noch sind sehr seltene Arten wie Schlingnatter,<br />
Idas-Bläuling und Sumpf-Gladiole zu finden.<br />
Spinnen-Ragwurz und Hundswurz – zwei<br />
Orchideenarten – haben hier ihren bayerischen<br />
Verbreitungsschwerpunkt, das Wanzen-Knabenkraut<br />
das größte deutsche Vorkommen.<br />
Im „Lebensraum Lechtal“, einem der größten<br />
<strong>Natur</strong>schutzprojekte Bayerns, haben sich mit<br />
Unterstützung des Bayerischen <strong>Natur</strong>schutzfonds<br />
Landkreise und Landschaftspflegeverbände<br />
zusammengeschlossen. Im Zuge des<br />
Projekts wurden zahlreiche Heideflächen wiederhergestellt<br />
oder neu geschaffen. Vorbildlich<br />
ist auch die Umweltbildungsarbeit: In jährlich<br />
50 –100 Veranstaltungen wurde mehreren Tausend<br />
Menschen das Lechtal näher gebracht;<br />
im Rahmen <strong>von</strong> Projekttagen konnten jedes<br />
Jahr 20 bis 40 Schulklassen die <strong>Natur</strong> am Lech<br />
hautnah erfahren. Das Projekt endete offiziell<br />
im Jahr 2005. Seither führt es der Verein<br />
„ Lebensraum Lechtal“ weiter.<br />
Wesentlich ist die Beweidung der Flächen. Um<br />
die Schäfer zu unterstützen, werden in Gaststätten<br />
und Metzgereien entlang des Lechtals<br />
unter der Marke „Lechtal Lamm“ Produkte aus<br />
Schaffleisch verkauft. Der Schäfer erhält dafür<br />
einen etwas höheren Preis, der Verbraucher<br />
die Garantie für ein natürliches, besonders<br />
schmackhaftes Produkt aus der Region.