1 Mobil im Klimaschutz - Volkswagen AG
Mobil im Klimaschutz
1
2
Inhalt
03 Vorwort
04-07 Klimatisches Basiswissen
08-10 Historische und prognostizierte Klimaänderungen und deren Auswirkungen
11-16 Verursacher der Treibhausgasemissionen
17-19 Klimaschutzmaßnahmen
20 Glossar
Didaktische Hinweise
Vorüberlegungen:
Kaum ein Thema wird derzeit häufiger diskutiert als »Klima« und »Klimawandel«. Was aber wissen unsere
Schülerinnen und Schüler darüber? Welchen Halbwahrheiten und Missverständnissen unterliegen
sie bei diesem Thema?
Die vorliegende Unterrichtsmappe soll dazu beitragen, grundlegendes Wissen zum Thema zu vermitteln,
Ursachen des Klimawandels aufzuzeigen und Lösungsansätze zur Diskussion anzubieten.
Unterrichtliche Verwendung:
Die Unterrichtsmappe ist so konzipiert, dass die Schülerinnen und Schüler ohne weiteres Vorwissen
den Fragestellungen selbstständig auf den Grund gehen können. Hierbei gilt das fächerübergreifende
Prinzip.
1. Klimatisches Basiswissen:
Die Schüler erhalten einen Einblick in die Grundlagen der Klima bestimmenden Faktoren. Sie unterscheiden
natürliche und künstliche Klimafaktoren und kennen die Auswirkungen von Treibhausgasen.
2. Historische und prognostizierte Klimaänderungen und deren Auswirkungen:
Die Schüler kennen die Klimaschwankungen der Vergangenheit und können die heutige Situation
sachgerecht einordnen. Sie wissen um die wirtschaftlichen Auswirkungen des Klimawandels.
3. Verursacher der Treibhausgasemissionen:
Die Schüler unterscheiden die Verursacher der Treibhausgasemissionen nach Industrie, Land- und
Forstwirtschaft und »Jedermann« (Gesellschaft, wir alle) sowie Verkehrsmittel. Sie erarbeiten länderspezifische
Unterschiede und erhalten einen Ausblick auf die möglichen Probleme der zukünftigen
Energieversorgung.
4. Klimaschutzmaßnahmen:
Die Schüler kennen die Auswirkungen der klimarelevanten Gase und wissen um die Notwendigkeit,
diese zu reduzieren. Am Beispiel »Auto« erarbeiten sie konkrete Möglichkeiten des angewandten
Umweltschutzes als Hersteller, Politiker, Konsument und Verkehrsteilnehmer. Abschließend werden
natürliche, technische, wirtschaftspolitische und persönliche Maßnahmen des Klimaschutzes
erörtert bzw. erarbeitet.
Zur Gesamtsicherung und Vertiefung wird die Durchführung eines Projektes sowie dessen Präsentation
im Schulgebäude empfohlen.
Vorwort Volkswagen AG
Mobil im Klimaschutz
Junge Menschen sind kreativ, sie sind wissbegierig
und haben tolle Ideen. All das ist
nötig, um den Klimawandel zu stoppen und
seine Folgen einzudämmen.
Vielen Wissenschaftlern zufolge ist der
Klimawandel Fakt und betrifft uns alle.
Dies hat schlimme Folgen für viele Menschen,
vor allem in Schwellenländern, wird
aber auch unser Leben beeinflussen und
viel Geld kosten.
Nur wer viel über das Klima weiß, kann auch
Ideen entwickeln und sein eigenes Tun sinnvoll
überdenken.
Wir haben unsere unterrichtsbegleitenden
Materialien »Mobil im Klimaschutz« genannt,
was natürlich auf Volkswagen als Mobilitätsanbieter
anspielt. Der Titel meint aber auch
mobil in den Gedanken, denn das muss man
sein, um dieses komplexe Thema zu verstehen
und das Problem Klimawandel anzugehen.
Volkswagen hat ein Motto: »Wer ein Auto
fährt, trägt eine große Verantwortung, wer
eines herstellt erst recht.« Was wir als Autobauer
tun und in Zukunft vorhaben, können
Sie bzw. Ihre Schüler in einem Kapitel der
Materialien nachlesen. Das ist natürlich nur
eine Auswahl* und das meiste davon haben
wir nicht allein geschafft, sondern es waren
ganz viele Partner daran beteiligt. Klimaschutz
ist ein Kraftakt und es müssen sich
möglichst alle Mitglieder der Gesellschaft
daran beteiligen. Natürlich die Unternehmen,
Politik, NGO’s (nichtstaatliche Organisationen)
aber auch Sie als Konsument. Schonen
Sie uns bitte nicht mit konstruktiver Kritik und
schicken Sie uns Ihre kreativen Ideen, die
Volkswagen betreffen – beides ist herzlich
willkommen.
Ihr Günter Damme
(Leiter Umwelt)
P.S.: Das in der Produktion der Broschüre
entstandene CO2 haben wir durch die Unterstützung
des Baus einer Windkraftanlage in
VaniVilasSagar, Chitradurga Bezirk, Karnataka
(Indien) kompensiert.
*weiterführende Infos auf www.mobilitaetund-nachhaltigkeit.de
und www.volkswagennachhaltigkeit.de
3
4
Alle reden vom Wetter
Wetter, Klima, Witterung – Begriffe, die wir täglich in den Mund nehmen und die uns zu inte -
r essieren scheinen, wie kaum ein anderes Ereignis auf unserem Planeten. Der erste Anruf
aus dem Urlaub an die Daheimgebliebenen beinhaltet die Frage nach dem Wetter. Jede
Nach richtensendung informiert uns über dieses Phänomen, das uns unausweichlich umgibt.
Oftmals richten wir unseren Tagesablauf nach ihm in der Einsicht, dass wir darauf keinen
Einfl uss haben. Hinzu kommt, dass Schlagzeilen wie diese die Tagespresse beherrschen:
Arbeitsaufträge:
3. Erstellt nun selbst eine Defi nition der genannten Begriffe.
Wetter =
Witterung =
Klima =
»Wir machen Klima – Der Mensch ist Schuld am Klimawandel«
»Klimawandel – Welche Rolle spielt der Mensch?«
»Hitzestau – Macht der Mensch das Klima?«
1. Bittet Personen in eurem Umfeld die Begriffe »Wetter«, »Witterung« und »Klima« zu erklären.
Notiert die Antworten und besprecht sie in der Klasse.
2. Informiere dich im Internet oder einem Lexikon über die Begriffe. Ordne sie einem der
abgebildeten Zeiträume zu:
11
10
12
1
2
9
3
8 4
7 6 5
Sonntag
Sonntag
Wetter Witterung Klima
4. Beschreibe das aktuelle Klima in deinem Schulort.
Januar 2008
Mo Di Mi Do Fr Sa So
1 2 3 4 5 6
7 8 9 10 11 12 13
14
21
28
15
22
28
16
23
30
17
24
31
18 19 20
25 26 27
1,5
1,0
0,5
0
-0,5
-1,0
-1,5
1760 1800 1850 1900 1950 2000
Klima = über einen Zeitraum von oft mehreren Jahrzehnten, etwa 30 Jahre, statistisch ermittelter Zustand der Erdatmosphäre
Wetter = Temperatur und Niederschlag im kurzen Zeitraum von bis zu einer Woche
Witterung = durchschnittliches Wetter im Zeitraum weniger Wochen oder innerhalb einer Jahreszeit
Was beeinfl usst unser Klima?
Auf unserer Erde fi nden wir unterschiedliche Klimazonen.
Die vereinfachte Darstellung der »Solarzonen«
bezieht sich auf die Intensität der Sonneneinstrahlung,
die sich aus dem Einfallwinkel der Sonnenstrahlen
ergibt, ausgehend vom Äquator bis hin zu den Polkappen.
Die Differenzierung nach den »klimatischen
Zonen« ist dagegen bereits deutlich komplexer. Das
zeigt sich auch darin, dass es verschiedene Klima-
Klassifi kationen gibt. Beispielsweise ist die Grundlage
für die Klassifi kation nach Neef, dass das Klima durch
primäre und sekundäre Faktoren beeinfl usst wird.
Primäre Faktoren:
Sonnenstrahlung, Land-Meer-Verteilung, Höhe des
Standorts, Tag- und Nachtlänge, geografi sche Breite, ...
Sekundäre Faktoren:
allgemeine Zirkulation der Atmosphäre,
Meeresströmungen, Wasserkreislauf, ...
Die sekundären Klimafaktoren stehen in Abhängigkeit
zu den primären Faktoren.
Arbeitsaufträge:
Die Klimaklassifi kation nach E. Neef
Klimazone Klimatyp
Äquatoriale Zone Äquatorialklima
Zone des tropischen Tropisches Wechselklima
Wechselklimas
Passatklimazone Feuchtes Passatklima
(trockenere Binnenabdachung
und stark beregnete
Außenseiten)
Trockenes Passatklima
Subtropische Klimazone Winterregenklima der Westseiten
Subtropisches Ostseitenklima
Gemäßigte Klimazone Übergangsklima
Kühles Kontinentalklima
(inkl. Patagonisches Klima)
Ostseitenklima
Subpolare Klimazone Subpolares Klima
Polare Klimazone Polarklima
Quelle: Heyer, Witterung und Klima, B. G. Teubner Verlagsges.
1. Auch in engen Bereichen von wenigen hundert Metern kann sich nicht nur das
Wetter ändern, sondern auch das Klima. Dies kannst du selbst beobachten,
wenn du von der Innenstadt in einen nahe gelegenen Wald oder Park gehst.
Welche Faktoren beeinfl ussen das »Mikroklima« Wald und Stadt?
2. Recherchiere im Internet andere Klima-Klassifi kationen. Vergleiche mit der
Klassifi kation nach Neef.
3. Ordne folgende Länder in die klimatischen Zonen nach Neef ein. Du kannst
einen Atlas zu Hilfe nehmen.
Mali, Indien, Norwegen, Paraguay, Italien, Russland
4. Finde Länder, in denen es mehrere Klimazonen gibt.
5. Betrachte die beiden Abbildungen. Welche primären Faktoren sind hier
hauptsächlich für das unterschiedliche Klima verantwortlich?
5
6
Das Kohlenstoffdioxid – ein künstlicher Umweltkiller?
Kohlendioxid ist eine stabile und natürliche Verbindung, die als Endprodukt bei der Verbrennung
organischer Stoffe unter Sauerstoffeinfl uss entsteht, aber auch beim Ausatmen und bei
Zersetzungsprozessen.
(Abb. 1)
= Sauerstoff = Kohlenstoff
CO 2 erfüllt für uns eine lebenswichtige Funktion in der Atmosphäre, gleichzeitig ist es das für
die Erderwärmung hauptsächlich verantwortliche Treibhausgas. Wie ein Glasdach refl ektiert es
Wärmestrahlung zurück zur Erde. Erst dadurch kommt die Temperatur auf ein Niveau von 15°C,
was Leben möglich macht. (Ohne diesen Effekt läge die Temperatur auf der Erde bei -18°C.)
Pfl anzen brauchen für ihr Wachstum CO 2. Sie bauen daraus ihre Zellen auf, die vor allem aus
Kohlenstoff bestehen.
(Abb. 2) (Abb. 3)
Ausgeglichener CO 2-Haushalt
Ausgeglichener
CO 2-Haushalt
Im natürlichen CO 2 -Kreislauf
bleibt die CO 2 -Konzentration
in der Atmosphäre konstant.
Motor des Kreislaufs ist die
Sonne
Fotosynthese Zersetzung von Biomasse
Arbeitsaufträge:
1. Ergänze den Text neben Abbildung 1.
2. Beschreibe die Abbildung 2 in eigenen Worten.
3. Beschreibe die Abbildung 3 in eigenen Worten.
4. Wie wird der Vorgang der CO 2-Aufnahme genannt?
Bei der Verbrennung organischer Stoffe
verbinden sich
5. Welches lebenswichtige Gas entsteht hierbei?
6. Bei diesem CO 2-Kreislauf spricht man von einem offenen Kreislauf. Begründe.
und
zu
Unausgeglichener CO 2-Haushalt
Durch die Industrialisierung
steigt die
CO 2-Konzentration
kontinuierlich an
Förderung von
Kohle, Erdgas
und Öl
Verbrennung von
Kohle, Erdgas, Öl
Der geschlossene
und ausgeglichene
natürliche CO 2-
Kreislauf
Fotosynthese Zersetzung
von Biomasse
Abb. 2,3 Quelle: Volkswagen AG
CO2-Konzentration der Atmosphäre
Parts per million (ppm)
380
360
340
320
300
280
260
1900 1910 1920 1930 1940 1950 1960 1970 1980 1990 2000 2001 2002 2003 2004 2005
Arbeitsaufträge:
Wie wirken Treibhausgase auf die Atmosphäre?
Kurzwelliges Sonnenlicht, darunter das sichtbare Licht und unsichtbare
UV-Strahlen, dringt durch die Atmosphäre der Erde und erwärmt
den Boden oder das Wasser. Die erwärmte Erdoberfl äche strahlt – wie
ein Kachelofen – unsichtbare langwellige Wärmestrahlung ab. Ein Teil
dieser Strahlung gelangt in den Weltraum, der Rest, der auf die in der
Atmosphäre vorhandenen Treibhausgase trifft, wird wieder auf die Erde
zurückgestrahlt. Diese natürliche Isolierung sorgt dafür, dass die Erdoberfl
äche im Durchschnitt für uns Menschen angenehme 15°C warm
ist und nicht -18°C, wie es ihrem Abstand zur Sonne eigentlich entspräche.
(ppm = parts per million = Teile pro Million)
1. Begründe: Warum ist CO 2 neben anderen Treibhausgasen wichtig für das Leben auf unserer Erde?
2. Betrachte die Grafi k zur CO 2-Konzentration. Wie kann man die historische Entwicklung erklären?
3. Welche Auswirkungen hat der CO 2-Anstieg auf das Erdklima? Begründe!
4. Begründe, warum man hier vom »Treibhauseffekt« spricht.
379
Quelle: IPCC, Sachstandsbericht,
Klimaänderung 2007
7
8
Historische Klimaänderungen
Kohlendioxid ist eine stabile und natürliche
Verbindung, die als Endprodukt bei der Verbrennung
organischer Stoffe unter Sauerstoffeinfl
uss entsteht, aber auch beim Ausatmen
und bei Zersetzungsprozessen.
Das Klima der Erde war nie wirklich stabil,
blieb aber immer in einem Bereich, der Leben
ermöglichte. Die letzten zwei bis drei Millionen
Jahre waren von Eiszeiten geprägt: Diese
kehrten regelmäßig wieder und wurden von
kürzeren Warmzeiten unterbrochen. Das Rätsel
dieser Zyklen löste der serbische Astronom
Milutin Milankovitch: Sie stimmen mit drei
Zyklen der Erdbahn um die Sonne überein.
Der erste Zyklus betrifft die Umlaufbahn der
Erde um die Sonne, die kein Kreis, sondern
eine Ellipse ist. Die Abweichung von der Kreisform
(die Exzentrizität) schwankt in Perioden
von 400.000 und 100.000 Jahren. Der zweite
Zyklus bestimmt die Neigung der Erdachse,
die in Perioden von 41.000 Jahren schwankt.
Hinzu kommt, dass die Erdachse in einem
Zyklus von 23.000 Jahren taumelt.
Schema der Milankovitch-Zyklen:
Die Umlaufbahn ist mal mehr, mal weniger
exzentrisch,
die Neigung der Erdachse schwankt zwischen
21,5° und 24,5°,
die Erdachse taumelt.
Der Temperaturverlauf der letzten 740.000
Jahre lässt sich mittlerweile aus Eisbohrkernen
relativ genau erschließen, und er bestätigt die
Bedeutung der Milankovitch-Zyklen, insbesondere
der Schwankung der Exzentrizität, die
direkt die Menge der eingestrahlten Energie
ändert. Die anderen beiden Zyklen ändern nur
die Energieverteilung. Die folgende Abbildung
zeigt eine Rekonstruktion der Klimadaten der
letzten 400.000 Jahre aus dem russischen
Wostok-Eisbohrkern.
Temperaturabweichungen in °C
4
2
0
-2
-4
-6
-8
-10
300 ppm
250 ppm
200 ppm
175 ppm
400.000 a 300.000 a 200.000 a 100.000 a Heute
Quelle der Wostok-Daten: National Climatic Data Center
Klimadaten aus dem Wostok-Eisbohrkern:
Temperaturverlauf (grau) und Kohlendioxid-
Gehalt (schwarz) der Atmosphäre in den
letzten 400.000 Jahren. Als Linie dargestellt:
Veränderungen der Exzentrizität der Erdumlaufbahn
(gestrichelte Linie).
(ppm = parts per million = Teile pro Million)
Arbeitsaufträge:
1. Betrachte obige Grafi k. Beschreibe den
Zusammenhang von Temperatur und
CO 2-Gehalt der Atmosphäre.
2. Welche Besonderheit ist zum heutigen
Zeitpunkt zu erkennen?
CO 2-Konzentration
Zukunftsszenarien – Wie
kann sich der Klimawandel
auswirken?
Wie du jetzt bereits weißt, besteht ein
direkter Zusammenhang zwischen dem
CO 2-Gehalt der Atmosphäre und der
durchschnittlichen Temperatur auf der
Erde. Welche Mechanismen den Anstieg
des CO 2-Gehalts und weiterer Treibhausgase
auslösen, ist noch nicht vollständig
geklärt. Sicher ist aber, dass der Mensch
seit Beginn der Industrialisierung für
dessen rapide Zunahme verantwortlich ist
(intensivere Landwirtschaft, Rodungen,
Verbrennung fossiler Brennstoffe).
Arbeitsaufträge:
Abweichung von
1961 – 1990 in °C
0,5
0,5
-0,5
Durchschnittstemperatur der Erde
1850 1900 1950
2000
Jahr
1. Fasse die Grafi k zum globalen Temperaturanstieg in eigene Worte.
2. Benenne Gründe, die in jüngster Zeit zu einem vermehrten Anstieg des CO 2-Gehalts geführt haben:
3. Welche Auswirkungen hat die Temperaturerhöhung auf ...
... das Polareis:
... die Gebirgsgletscher:
... die Meeresküsten:
... die Wüstengebiete:
Kennst du weitere Auswirkungen?
Quelle: IPPC, Sachstandsbericht, Klimaänderung 2007
Diskutierte Auswirkungen des Klimawandels
Globaler Temperaturanstieg (relativ zu vorindustriellen Werten)
0 °C 1 °C 2 °C 3 °C 4 °C 5 °C
Nahrung
Sinkende Erträge in vielen Gebieten, in Entwicklungsländern
Wasser
Ökosystem
Mgl. steigende Erträge in hohen Breiten Fallende Erträge in entwickelten Regionen
Kleine Gletscher
verschwinden, Wasserversorgung
ist in vielen
Bereichen bedroht
Extreme Wetterereignisse
Risiko plötzlicher
und großer irreversibler
Schäden
Beträchtliche Schäden
an Korallenriffen
Signifi kanter Rückgang der
Verfügbarkeit von Wasser
in vielen Gebieten, inkl. am
Mittelmeer und in Südafrika
Steigende Anzahl vom Aussterben
bedrohter Arten
Steigender
Meeresspiegel bedroht
große Städte
Ansteigende Intervalle von Stürmen, Waldbränden, Dürren,
Überschwemmungen und Hitzewellen
Wachsende Gefahr gefährlicher Rückkopplungen und
großskaliger Veränderungen im Klimasystem
14,5
14,0
13,5
Quelle: Stern Review; IPPC, Sachstandsbericht, Klimaänderung 2007
Temperatur in °C
9
10
Klimawandel – internationales Sicherheitsrisiko und Kostenfaktor
Das Meer spült über die Reste des Strandes – und immer öfter auch in die Hütten. Die Bewohner des Dorfes
Lateu auf der südpazifi schen Insel Tegua (Republik Vanuatu) gehören zu den ersten Menschen, die wegen
des Klimawandels ihre Häuser verlassen müssen: Im vergangenen Jahr fi ngen sie mit Vorbereitungen für die
Umsiedlungen an, 300 Meter ins Inselinnere und weiter über den Meeresspiegel.
Außer Vanuatu fürchten vor allem Tuvalu und Kiribati um die Zukunft ihrer Heimat. »Unsere Inseln sind fl ach
wie ein Tisch«, sagte Paani Laupepa, ein Vertreter Tuvalus im Herbst letzten Jahres. Der Präsident Kiribatis
sagte: »Wenn wir davon reden, dass unsere Inselstaaten in zehn Jahren unter Wasser stehen werden, müssen
wir einen Ort fi nden, wo wir hingehen können.« Australien weigert sich bislang, pazifi sche Klimafl üchtlinge
aufzunehmen.
Ökonomische Auswirkung des Klimawandels
in Deutschland
in Mrd. Euro zu
konstanten Preisen
Energiekosten
Haushalte, Bergbau,
Land-, Forstwirtschaft/
Fischerei, Handel,
Gewerbe, Verkehr,
Dienstleistungen,
Gesundheit, Baugewerbe
Kosten der Schäden
durch Klimawandel
Haushalte, Bergbau,
Land-, Forstwirtschaft/
Fischerei, Handel, Gewerbe,
Verkehr, Dienst -
leistungen, Gesundheit,
Baugewerbe
Kosten der
Anpassung
Haushalte, Bergbau,
Land-, Forstwirtschaft/
Fischerei, Handel, Gewerbe,
Verkehr, Dienst -
leistungen, Gesundheit,
Baugewerbe
Jahre
bis 2016 2026 2051 2076
2015
38,4
2025
-
110,3
2050
-
147,2
2075
-
184,7
2100
-
213,0
47,7 121,5 162,3 460,6 636,7
10,3 58,0 96,8 276,9 395,8
Summe aller
Auswirkungen 96,4 289,8 406,3 922,2 1245,4
Quelle: DIW Berlin 2007
Arbeitsaufträge:
1. Lies den Text aufmerksam durch. Finde eine passende
Überschrift und setze sie ein.
2. Erörtere den im Text verwendeten Begriff »Klimafl üchtlinge«.
3. Nicht nur der ansteigende Meeresspiegel kann für die
Menschen gefährlich werden und ihn gar aus seiner
Heimat vertreiben. Welche weiteren Folgen des Klimawandels
werden zum Risiko für die Menschen?
Recherchiere in Zeitungen, Zeitschriften und im Internet.
4. Mit welchen Maßnahmen könnten die Menschen sich vor
diesen Auswirkungen schützen?
5. Aus welchen Ländern könnten Klimafl üchtlinge nach
Europa gelangen? Zeichne die möglichen Ströme auf der
Karte ein.
6. Betrachte die Tabelle »Ökonomische Auswirkung des
Klimawandels in Deutschland« und fasse deren Inhalt in
eigene Worte.
7. Diskutiere folgende Aussage: »Was in 100 Jahren sein
wird, interessiert mich nicht!«
8. Teilt die Klasse in Gruppen. Diskutiert die wirtschaftlichen
Auswirkungen des Klimawandels hinsichtlich folgender
Stichpunkte und tragt eure Ergebnisse vor: Versicherungen,
Tourismus, humanitäre Hilfe, Landwirtschaft.
Woher kommen die Treibhausgase?
Unsere Atmosphäre enthält die so genannten Treibhausgase, die wie ein Schutzschild den Erdball umgeben
und verhindern, dass zu viel der von der Erde kommenden Wärme ins All entweicht. Ohne die Treibhausgase
wäre es auf der Erde bitterkalt. Unser heutiges Problem ist, dass die Menge der Treibhausgase, allen voran
die des CO 2, zu stark angestiegen ist. Durch Industrie, Haushalte und Verkehr erhöht sich ihr Anteil fortlaufend
und unsere Atmosphäre heizt sich unnatürlich stark auf.
Ein Treibhausgas (THG) ist dabei nicht wie das andere. Sie unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Klimawirksamkeit,
d.h., in welchem Maße sie sich auf das Klima auswirken:
Klimawirksamkeit der Treibhausgase
Gas
Klimawirksamkeit nach
IPCC (1995)
Hauptquelle
des Gases
CO 2 1 Energieerzeugung, Industrie,Landnutzungsänderung,
Transport
Weltweite
Emissionen in
Mt CO 2e (2005)
35079,6
CH 4 21 Landwirtschaft, Abfall 6086,2
N 2O 310 Landwirtschaft 3372,7
HFCs 140-11700 Industrie 362,0
PFCs 6500-9200 Industrie 82,6
SF 6 23900 Industrie 56,0
Die Gase haben pro Tonne unterschiedliche Auswirkungen
auf das Klima, bedingt durch ihr unterschiedliches
Vermögen, Wärmestrahlung zurückzuhalten
sowie ihre unterschiedliche Aufenthaltsdauer in der
Atmosphäre. Daher normiert man die Mengen auf
die äquivalente Wirksamkeit von CO 2 und nutzt die
Maßeinheit CO 2e, also CO 2 equivalent. So ist die
Klimawirksamkeit von Methan z.B. um das 21-fache
höher als die des Kohlendioxids.
Treibhausgase auf der Welt im Jahr 2005 nach Sektoren in Mio t Quelle: Ecofys Database
Strom und Wärme
Industrie
Sonstige
Landwirtschaft (nicht-CO 2)
Abfall
Transport (gesamt)
Straßenverkehr
Schienenverkehr
Flugverkehr Inland
Schiffsverkehr Inland
Flugverkehr international
Schiffsverkehr international
Landnutzungsänderung
und Forstwirtschaft
Gesamt
1345,1
145,8
358,1
171,2
403,9
486,6
3686,6
5715,2
4851,8
6417,4
8034,6
6927,2
Der zusätzliche Treibhauseffekt
12913,1
CO 2
Methan
Lachgas
Arbeitsaufträge:
Lachgas
Methan
ca. 20%
CO 2
ca. 60%
1. Betrachte die Tabelle und die Abbildungen.
Fasse sie in eigene Worte.
2. Welcher Bereich ist der Hauptverantwort liche
für die Treibhausgasemissionen?
3. Wenn von Treibhausgasen die Rede ist, wird
überwiegend CO 2 genannt. Begründe.
4. In welchen Bereichen kannst du persönlich
zur Reduktion des CO 2-Ausstoßes beitragen?
6%
14%
Sonstiges
Anteil klimawirksamer Gase am
zusätzlichen Treibhauseffekt
45039,2
Quelle: IPCC, Ecofys Database
Quelle: BMU
11
12
Treibhausgasemissionen –
länderspezifi sche Unterschiede
Die Emission von klimawirksamen Treibhausgasen ist von Land zu Land verschieden. Der Grund hierfür ist
vor allem im Grad der technischen Entwicklung und Industrialisierung, aber auch in der Entwicklung in der
Landwirtschaft zu fi nden.
Emissionen pro Kopf
Land/Region Einwohner
CO2-Emissionen weltweit Nicht- 1973
2004
Pro-Kopf Energieverbrauch in Gigajoule (GJ) und Anteil an der Weltbevölkerung (%)
USA Deutschland
Europa
OECD-Länder
GUS
Quelle: IEA Org., AG Energiebilanzen 2006
Frühere
UdSSR
14,4%
China 5,7%
Asien 3,0%
Latein amerika 2,7%
Afrika 1,9%
Asien
o. China, Japan
Afrika
330,8 174,0 139,6 134,8 18,0 13,4
4,6 1,4 19,0 4,9 35,5 12,3
Pro-Kopf Energieverbrauch Anteil Weltbevölkerung
Emissionen in Mio t CO 2e
nur CO 2 alle THG
15661 Mt CO 2
OECD-
Europa
1,7%
Mittlerer
Osten 1,0%
OECD
65,9%
Asien
9,4%
Latein -
amerika 3,4%
Afrika 3,1%
Arbeitsaufträge:
pro Kopf Emissionen in t CO 2e
nur CO 2 alle THG
Welt 6449137123 35080 45039 5,4 7,0
Indien 1093563426 1161 1794 1,1 1,6
Japan 127537189 1239 1306 9,7 10,2
Deutschland 82431390 865 995 10,5 12,1
USA 295734134 5358 6530 18,1 22,1
China 1306313812 5291 6941 4,0 5,3
Quelle: www.census.gov, Ecofys Database 2007
China 17,9%
Frühere
UdSSR
8,7%
OECD
48,6%
26583 Mt CO 2
Nicht-
OECD-
Europa
1,0%
Mittlerer
Osten 4,6%
Quelle: Key World Energy Statistics 2006
www.oekosystem-erde.de
1. Betrachte die Grafi k zu den weltweiten CO 2-
Emissionen. Wie haben sich die Emissionswerte
der einzelnen Länder verändert? Welche
Staaten treten besonders hervor? Informiere
dich über mögliche Gründe.
2. Betrachte die Darstellung zum CO 2-Ausstoß
pro Kopf und fasse den Inhalt in eigene Worte.
3. Suche nach möglichen Gründen für den vergleichsweise
geringen Ausstoß an CO 2
pro Kopf in Afrika.
4. Betrachte die Grafi k zum Pro-Kopf-Primärenergieverbrauch.
Beschreibe das Verhältnis
von Energieverbrauch zu Weltbevölkerungsanteil
der Industrieländer und der Entwicklungsländer.
Energieversorgung der Welt
Der Primärenergieverbrauch der Welt ist Jahr für Jahr gestiegen und wird absehbar weiter zunehmen. 1960
wurde so viel Energie, wie in rund 5 Mrd. Tonnen Steinkohle (= SKE = Steinkohleeinheit) enthalten ist, verbraucht,
1970 waren es schon fast 8 Mrd., 1997 waren es bereits 14,3 Mrd. Tonnen SKE. Heute liegt der
Verbrauch bei ca. 15 Mrd. Tonnen SKE.
Es gibt unterschiedliche Prognosen über die weitere Entwicklung des Energieverbrauchs, aber alle sagen –
allein schon wegen der wachsenden Weltbevölkerung – eine weitere deutliche Zunahme voraus.
Heute leben rund 6 Mrd. Menschen auf der Erde. Jährlich nimmt die Zahl derzeit um fast 80 Mio. zu. Bis zum
Jahr 2020 wird ein weiterer Anstieg auf 8,2 Mrd. erwartet. Noch einmal 30 Jahre später werden es nach Schätzungen
mindestens 10 Mrd. Menschen sein.
Der Weltenergierat, eine unabhängige Organisation von Wissenschaftlern, Industrievertretern und Politikern
aus rund 100 Nationen, geht davon aus, dass im Jahr 2020 fast 20 Mrd. Tonnen SKE verbraucht werden.
Arbeitsaufträge:
1. Stelle die im Text genannten Werte zum
Energieverbrauch und zur Bevölkerungsentwicklung
grafi sch dar (Säulen- oder
Linien diagramm).
2. Erläutere den Zusammenhang zwischen
Energiebedarf und Treibhausgasemissionen
und gib darauf basierend eine Prognose für
die künftigen Treibhausgasemissionen ab.
y-Achse
Quelle: Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) 2006
10
8
6
4
2
0
0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10
3. Schlage die Begriffe »Reserven« und
»Re ssourcen« im Wörterbuch nach oder
informiere dich im Internet. Erkläre beide
Begriffe in eigenen Worten.
4. Wie wird sich die Bedeutung der Energieträger
in der Zukunft entwickeln?
5. Welche Bedeutung hat diese Veränderung
bezogen auf unseren heutigen Alltag? Wo
siehst du die einschneidensten Veränderungen
hinsichtlich
Kraftstoffverbrauch:
Gebäudeheizung:
Stromversorgung:
Koordinatensystem
6. Überlege: Wie wirkt sich die Veränderung der
Nutzung der Energiequellen auf die CO 2-
Emissionen aus?
x-Achse
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KlimaverträglichesJahresbudget
eines
Menschen
3.000 kg CO 2
Tolerable Gesamtemissionen
aller Aktivitäten
(Haushalt,
Verkehr, Freizeit)
Treibhausgasemissionen
durch »Lifestyle«
Klar ist: Die Menschheit darf nur eine begrenzte
Menge Klimagase produzieren, um
die Klimaerwärmung in verträglichen Grenzen
zu halten. Würde man diese verträgliche
Gesamtmenge an Emissionen auf die Weltbevölkerung
aufteilen, könnte jeder Mensch
zurzeit etwa drei Tonnen CO 2-Emissionen pro
Jahr erzeugen. Wer einmal in die Karibik und
zurückfl iegt, dürfte im Grunde mehr als ein
Jahr lang keine anderen klimawirksamen Aktivitäten
durchführen wie heizen oder Strom
verbrauchen: Denn der Karibikfl ug hin und
zurück verursacht bereits Emissionen mit der
Klimawirkung von vier Tonnen CO 2 .
Andererseits beträgt die Jahresemission an
CO 2 eines Bürgers der Entwicklungsländer
Tansanias oder Äthiopiens durchschnittlich
50 kg.
1 Jahr
Kühlschrank
100 kg CO 2
1 Jahr
Autofahren
(täglich 35 km)
2.000 kg CO 2*
1 Flugreise
Karibik
(hin/zurück)
4.000 kg CO 2*
Quelle: atmosfair 2006
*Emissionen des ganzen Flugzeugs geteilt durch
die Anzahl der Passagiere an Bord. Flugzeugabgase
bestehen nicht nur aus CO 2 . Die verschiedenen
Emissionen sind hier umgerechnet auf die
derzeitige Erwärmungswirkung der entsprechenden
Menge an CO 2 -Emissionen.
Wie schnell eine Tonne CO 2 »produziert«
wird, wird aus folgender Darstellung deutlich.
Übrigens: Die CO 2-Emissionen durch Internet
und Handy-Nutzung übertreffen die des
gesamten globalen Flugverkehrs. Alleine die
virtuelle Lebensplattform »second life« produziert
durch Bereitstellung von ca. 4000 Servern
1,17 Mio Tonnen CO 2 pro Jahr. »Bereits
im Jahr 2005 wurden rechnerisch weltweit
rund 20 Eintausend-Megawatt-Großkraftwerke
allein dafür benötigt, um den Strombedarf
des Internets und der zugehörigen Datenzentren
zu decken«, sagt Joachim Lohse,
Geschäftsführer des Freiburger Öko-Instituts.
Arbeitsaufträge:
1. Betrachte die oben abgebildeten Grafi ken
und fasse sie in eigene Worte.
2. Befrage Autofahrer in deinem persönlichen
Umfeld nach ihrer jährlichen Kilometerleistung.
Berechne deren CO 2-Ausstoß auf
oben genannten Grundlagen. Beachte:
Das Ergebnis ist nur ein ungefährer Wert,
da unterschiedliche Autos unterschiedlich
viel CO 2 ausstoßen.
3. Berechne deinen Anteil am CO 2-Ausstoß
unter: www.umweltbundesamt.de
� CO 2-Rechner.
Quelle: atmosfair 2006
Umweltfaktor Auto
Etwa 18 % der weltweiten Treibhausgasemissionen
stammen aus dem Straßenverkehr,
wobei PKW und andere Verkehrsmittel
jeweils ungefähr die Hälfte verursachen.
Selbst bei höherer Effi zienz der Fahrzeuge
werden die Emissionen aus dem Verkehrssektor
weiter ansteigen. Verantwortlich dafür
ist der zunehmende Gütertransport in einer
globalisierten Wirtschaft, andererseits der
aktuelle Wunsch vieler Menschen vor allem in
den Entwicklungsländern nach persönlicher
Mobilität.
Daher hat die Reduktion von CO 2-Emissionen
höchste Priorität für die Autoindustrie. Energiesicherheit
und Unabhängigkeit von fossilen
Brennstoffen sind weitere Triebfedern der
Motivation. In Anbetracht der Endlichkeit der
Erdölvorräte, deren Lage in oftmals politisch
instabilen Regionen sowie der zunehmenden
Klimabelastung aus dem weltweit weiter steigenden
Straßenverkehr gewinnen alternative
Antriebs- und Kraftstoffarten an Bedeutung.
Bis man sich ganz vom Öl verabschieden
kann dauert es noch etliche Jahre. Bis dahin
optimiert z.B. Volkswagen die Potentiale
bestehender Motoren und Antrieb und fördert
die Entwicklung und den Einsatz von biogenen
Kraftstoffen der 2. Generation, die schon
in den heutigen Motoren eingesetzt werden
können. Langfristig sieht Volkswagen im
Elektromotor den optimalen Antrieb für nachhaltige
Mobilität, denn Strom lässt sich aus
Wind, Wasser oder Sonne erzeugen.
Keine Kavalierstarts
Car-sharing
Alternative Kraftstoffe
entwickeln
Bei Stau Motor abstellen
Kurzstrecken vermeiden
Sparsames Auto kaufen
Leichtbauweise
Auf Aerodynamik achten
Regelmäßiger Fahrzeugcheck
Auf Reifendruck achten
Unnötige Ladung vermeiden
Motor nicht warmlaufen lassen
Rechtzeitig schalten,
vorausschauend fahren
Sparsame Motoren Hohe Geschwindigkeiten vermeiden
Unterstützende Elektronik
Biokraftstoffe der 2. Generation: Werden
bevorzugt aus ganzen Pfl anzen oder Rest-
und Abfallstoffen erzeugt und haben ein
hohes CO 2-Reduktionspotential sowie hohe
Flächen erträge. Dadurch besteht keine
Konkurrenz zur Nahrungs mittelproduktion.
Biokraftstoffe der 1. Generation: landläufi g
»Biodiesel« genannt wird aus der Pfl anzenfrucht
(z.B. Rapsmethylester aus der Rapspfl
anze) gewonnen und hat ein vergleichsweise
geringes CO 2-Reduktionspotential sowie
geringe Flächenerträge. Der Anbau steht
außerdem in Konkurrenz zur Nahrungsmittelproduktion.
SunFuel ® ist Teil des
natürlichen Kreislaufs.
Im natürlichen CO 2 -
Kreislauf bleibt die CO 2 -
Konzentration in der
Atmosphäre konstant.
Motor des Kreislaufs ist
die Sonne.
Speicher der Sonnenenergie
sind die Pfl anzen
Fotosynthese
Im Zusammenhang mit dem PKW-Verkehr
sind Fahrer, Mineralölfi rmen, Politiker und
Hersteller gleichermaßen gefordert, wenn es
um den Umweltschutz geht.
Quelle: Volkswagen AG
Dachträger abnehmen
Doe Verwendung von
Biokraftstoffen der zweiten
Generation hilft uns, den
CO 2 -Kreislauf geschlossen
zu halten.
Verbrennung von SunFuel ®
Biomasse-Umwandlung
in Kraftstoff
Zersetzung von
Biomasse
Quelle: Volkswagen AG
Arbeitsaufträge:
1. Erläutere anhand der Abbildung
die klimatischen Auswirkungen
herkömmlicher
Kraftstoffe und Biokraftstoffe
der 2. Generation.
2. Kreise die Begriffe, die den
Fahrer betreffen, »rot« und,
die den Hersteller betreffen,
»grün« ein.
3. Ergänze die Tipps mit eigenen
Vorschlägen.
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Waldzerstörung
Die Abholzung von Wäldern trägt zur Störung des Gleichgewichts
im CO 2-Haushalt der Atmosphäre bei. Da Bäume über ihre Blätter
Kohlendioxid aus der Luft aufnehmen und in Biomasse und Sauerstoff
umwandeln (Photosynthese), stellen sie bedeutende Kohlenstoffspeicher
dar. Aus diesem Grunde können sie in gewissen
Grenzen Schwankungen der CO2- Konzentration der Atmosphäre
abpuffern. Durch die Rodung, Verbrennung und Ausplünderung
von Wäldern wird ein großer Teil des dort gespeicherten CO2
freigesetzt und die Funktion der Wälder als natürliche CO2-Senker
aufgehoben. Aufgrund der Waldzerstörung und Landnutzungsänderungen
(8,0 Gt CO 2) und der zusätzlichen Kohlendioxidemissionen,
bedingt durch menschliche Emissionen (fossile Verbrenung:
23,1 Gt CO 2), wurde die Erdatmosphäre von 1990-1999 jährlich im Durchschnitt mit rund 31 Milliarden
Tonnen CO2 belastet. Im Gegenzug wurden in den Ozeanen und an Land jährlich rund 19 Milliarden Tonnen CO2
(terrestrisch 10,6 Gt und von den Ozeanen 8,8 Gt CO 2) absorbiert. Die restlichen 12 Milliarden Tonnen verblieben
Jahr für Jahr kumulativ in der Atmosphäre, weil sie nur sehr langsam abgebaut werden.Quelle für die Zahlen:
Joos et al., Trends in Marine Dissolved Oxygen: Implications for Ocean Circulation Changes and the Carbon
Budget, EOS 84(21), 197-204, 2003.
Jede Minute wird eine Regenwaldfl äche so groß
wie 30 Fußballfelder vernichtet. D.h., alle zwei
Sekunden ein Fußballfeld! Die Gründe hierfür sind
vielfältig: Brandrodung steht mit an erster Stelle um
Platz für Felder zu gewinnen. Da der Regenwaldboden
jedoch sehr nährstoffarm ist, sind die Felder
nach kurzer Zeit ausgelaugt und unrentabel. Neue
Waldfl ächen werden daher vernichtet, um neue
Felder zu schaffen. Die alten Felder werden oft als
Viehweiden genutzt, um das Fleisch der Rinder in
die Industrieländer zu verkaufen. Wir fi nden es zum
Teil im Supermarkt oder im Hamburger wieder. Das
wertvolle Tropenholz ist sehr robust und gegen
Regen unempfi ndlich. Es ist deshalb idealer Baustoff
für Gartenmöbel oder Fensterrahmen. Aber
Quelle: FAO, Global Forest Resources Assessement 2005
auch Papier wird zum Teil aus Tropenholz hergestellt.
Die oft hunderte Jahre alten Urwaldriesen
werden zu Schulheften, Werbeprospekten oder Toilettenpapier
verarbeitet. Viel Regenwald wird auch
zerstört, um Sojaplantagen anzulegen. Soja ist eine
sehr nahrhafte Bohne, die bei uns als Zusatz zum
Viehfutter dient, aber auch für Tofu oder Milchersatz
verwendet wird. Wertvolle Bodenschätze wie Eisen,
Gold oder Bauxit fi nden sich unter dem Regenwald.
Aus Bauxit wird Aluminium gemacht. Aluminium wird
bei uns zu Getränkedosen, Alufolie oder Deckeln für
Jogurtbecher. Um an diesen Rohstoff heranzukommen,
werden breite Schneisen für Straßen, Maschinen
und Fabriken in den Regenwald geschlagen.
(Quelle: www.oroverde.de)
Arbeitsaufträge:
1. Betrachte die Grafi k und fasse sie in eigene
Worte.
2. Warum betrifft uns in Mitteleuropa die
Brandrodung in den Tropen unmittelbar?
3. Informiere dich im Internet über die Gründe
der Brandrodung in den dargestellten Gebieten
(www.oroverde.de, www.umweltbundesamt.de,
etc.).
4. Lies den Text im Kasten sorgfältig durch.
Welche Gründe werden für die Regenwaldvernichtung
angegeben?
5. Überlege: Wie kannst du als Konsument dazu
beitragen, den Regenwald zu schützen?
6. Was kann die Industrie hier tun, um einen
Beitrag zur CO2-Reduzierung zu leisten?
Quelle: ewe AG
Umwelt- und
Klimaschutzmaßnahmen (1)
Umweltschutz durch Aufforstung
Der Bau von Industrieanlagen bringt bereits durch
seinen Flächenverbrauch eine Beeinträchtigung
der Umwelt mit sich. Bestimmte Baumaßnahmen
müssen daher durch Ausgleichsmaßnahmen für den
Naturschutz kompensiert werden. Im Zuge der allgemeinen
gesellschaftlichen Verantwortung – corporate
social responsibility – csr – engagieren sich viele
Unternehmen, z.B. in Wiederaufforstungs- oder
Renaturalisierungsprogrammen.
So führt zum Beispiel der Volkswagen Konzern an
fast allen Standorten weltweit Naturschutzprojekte
durch. In Brasilien beteiligt sich Volkswagen Nutzfahrzeuge
auf freiwilliger Basis an einem Aufforstungsprojekt
für den Küstenwald am Atlantik. 2006
wurden dort mit Unterstützung von Volkswagen
Trucks & Buses Brazil 200.000 Bäume gepfl anzt.
Noch einmal so viele folgten 2007. Partner des Projekts
sind die Nichtregierungsorganisation SOS-Mata
Atlântica sowie einige Städte aus dem Bundesstaat
Rio de Janeiro. Das Konzept bezieht die brasilianischen
Kunden mit ein: Der Volkswagen Konzern lässt
für jeden verkauften Lkw mit elektronischer Motorensteuerung
zehn Bäume pfl anzen. Ähnliche Projekte
fi ndet man im argentinischen VW-Werk Pacheco,
Arbeitsaufträge:
CO2-Sequestrierung zur
Emissionsminderung
in dem im Rahmen der Aufforstung des Geländes
bisher mehr als 4.000 Bäume gepfl anzt wurden. Zur
Einführung des Polo Blue Motion in Spanien kann der
Kunde die ersten 50.000 km durch ein Bewaldungsprogramm
klimaneutral fahren. Die nachwachsenden
Bäume speichern so viel CO 2 aus der Umwelt,
wie ein Polo Blue Motion bei einer Fahrleistung von
50.000 km ausstößt. Das Projekt erfolgt in Zusammenarbeit
mit dem WWF Spanien und der UNEP,
die es in ihr Programm »Plant for the Planet:
Billion Tree Campaign« (http://www.unep.org/
billiontreecampaign) aufnehmen wird. Die Aktion
wird darüber hi naus vom spanischen Umweltministerium
unterstützt.
VW-Werk Pacheco, Argentinien
Die Notwendigkeit des Umweltschutzes
ist unbestritten, um die
Erde vor dem Klimakollaps zu
bewahren und für unsere nachfolgenden
Generationen zu erhalten.
Dennoch kann auf schadstoffemittierende
Kraftwerke nach heutigem
Stand der Technik noch nicht völlig
verzichtet werden, da vor allem
Kohlekraftwerke weltweit – vor
allem in den Entwicklungsländern
– einen entscheidenden Anteil an
der Energieversorgung haben.
Auch hoch effi zient arbeitende
Kohlekraftwerke zur Strom- und
Wärmegewinnung scheiden CO 2
aus. Entscheidend aber ist, dieses
Gas nicht in die Umwelt zu entlassen.
Eine Möglichkeit der Emissionsminderung
stellt die CO 2 – Sequestrierung
(= Absonderung) dar. Dabei
wird das bei der Energieerzeugung
entstehende Treibhausgas abgetrennt
und in natürliche Hohlräume
im Erdmantel verbracht um dort
auf Dauer gelagert zu werden.
Das ist allerdings eine noch sehr
kostenintensive Technologie, im
Forschungsstadium.
1. Lies den Text aufmerksam durch. Mit welchen Maßnahmen beteiligen sich Industriekonzerne am Klimaschutz?
2. Diskutiere in der Klasse: Welches Interesse haben die Konzerne an diesem Engagement?
3. Informiere dich im Internet unter www.volkswagen-nachhaltigkeit.de � Umwelt � Naturschutz über weitere
Umweltschutzaktivitäten der Industrie.
4. Informiere dich im Internet über die CO 2-Sequestrierung.
5. Welche Gefahren erkennst du in dieser Art der »Entsorgung«?
6. Ist das Problem damit gelöst? Diskutiere mit der Klasse.
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Umwelt- und
Klimaschutzmaßnahmen (2)
Klimaschutz durch Emissionshandel?
Die Grundidee der Klimaneutralität (auch Offsetting genannt) ist bestechend einfach: Treibhausgase haben eine
globale Schädigungswirkung. Für den Klimaschutz ist es daher irrelevant, an welchem Ort Emissionen entstehen
oder eingespart werden. Somit können unvermeidbare Emissionen von Treibhausgasen an Ort A durch zusätzliche
Klimaschutzmaßnahmen an Ort B neutralisiert werden.
Im so genannten Kyoto-Protokoll verpfl ichteten sich die meisten Industriestaaten, ihre Treibhausgasemissionen
im Zeitraum 2008-2012 gegenüber dem Stand von 1990 zu reduzieren, je nach ihren Voraussetzungen um
unterschiedliche Beträge. Die zulässige Gesamtemissionsmenge eines Landes ist in Zertifi kate aufgeteilt. Jedem
Schadstoffverursacher steht eine gewisse Anzahl an Zertifi katen zu, die er nutzen oder bei Nichtbedarf auch an
andere verkaufen kann (Internationaler Emissionshandel = IET, engl. = international emissions trading).
In der Europäischen Union wurde dieses Prinzip auch auf einzelne Unternehmen aus den Bereichen Energieerzeugung
und verschiedener Industriebranchen übertragen.
Auch diese Unternehmen erhalten Zertifi kate in Höhe ihrer erlaubten Gesamtemissionsmenge für ein bestimmtes
Jahr. Betriebe, deren Emissionsmenge höher ist als die zur Verfügung stehenden Zertifi kate müssen zukaufen,
andere, die darunter liegen, können verkaufen.
CDM-Mechanismus und JI-Projekte
Während sich Joint Implementation (JI) Projekte auf
die Kooperation zweier Industrienationen beziehen,
sind bei CDM Projekten je ein Entwicklungs- und ein
Industrieland beteiligt.
Die CDM-Kriterien wurden im Rahmen des Kyoto-Protokolls
vereinbart. CDM heißt »Clean Development
Mechanism« (»Mechanismus für umweltverträgliche
Entwicklung«) und ermöglicht es
Industrie- und Entwicklungsländern, gemeinsam
Klimaschutzprojekte in Entwicklungsländern durchzuführen.
Konkret funktioniert das so: Zuerst wird berechnet,
wie viel Klimagase ein Dorf, ein Kraftwerk, eine Fabrik
oder ein Busunternehmen in einem Entwicklungsland
produziert, wenn alles so weiterläuft wie bisher.
Dann ermittelt man, wie viel Treibhausgase sich zum
Beispiel einsparen ließen, wenn alle öffentlichen Gebäude
in einem Dorf mit Solaranlagen ausgestattet
Arbeitsaufträge:
oder wenn alte Diesel- durch effi zientere Diesel- und
Gasbusse ersetzt würden. Dann fi nanziert ein aus
einem Industrieland stammendes Unternehmen
diese Solaranlagen und bekommt für die dadurch erreichte
Treibhausgasminderung Zertifi kate. Mit denen
kann es entweder der Verpfl ichtung seines eigenen
Betriebs zu Hause nachkommen, eine entsprechende
Menge an Klimagasen einzusparen; schließlich
müssen über 2300 deutsche Unternehmen ihre
Gesamtemissionen bis 2012 deutlich senken. Oder
der Investor verkauft die Zertifi kate im Rahmen des
Emissionshandels an andere Unternehmen. Sinn
der Sache ist es, für möglichst wenig Geld möglichst
viele klimaschädliche Emissionen zu verhindern
– und zugleich den Entwicklungsländern zu neuen
Technologien zu verhelfen, die diese häufi g selbst
nicht fi nanzieren können.
Es handelt sich also um eine optimale Kombination
aus Klima- und Entwicklungspolitik, eine »Win-win«-
Situation für alle Beteiligten.
1. Welcher Vorteil ergibt sich für ein umweltfreundlich produzierendes Unternehmen durch
Einsparung von Emissionen?
2. Bewerte folgende Aussage: »Marktwirtschaftliche Mittel tragen dazu bei, umweltfreundlichen
Technologien zum Durchbruch zu verhelfen und sich auf dem Markt durchzusetzen«.
Arbeitsaufträge:
Umwelt und Klimaschutz
fängt beim Einzelnen an!
Wenn es um den Klimaschutz geht, ist man gerne bereit, die Konsequenzen bei anderen
zu fordern. Aber kann man es Entwicklungsländern verdenken, am technischen Fortschritt
teilhaben zu wollen? Kann man Industrieländern verübeln, den Lebensstandard
aufrecht zu erhalten? Ist ein schadstoffarmer Neuwagen für jeden erschwinglich?
Missgönnt man dem Besserverdienenden das 15-Liter-Auto?
Zufriedenstellende Antworten auf diese und andere Fragen können sicher nicht im
Einklang gefunden werden und wie so oft gilt: Den ersten Schritt muss man selbst machen:
Verkehr
Heizung
Strom
Nahrungsmittel
Rohstoffe
Sonstiges
1. Überlege: Auf welche Weise kannst du zum Klimaschutz beitragen? Notiere deine Gedanken zu
den abgebildeten Bereichen.
2. Gestaltet ein Projekt zum Thema und präsentiert es in eurer Schule. Vielleicht veranstaltet ihr einen
Energiespartag, an dem ihr mit gutem Beispiel vorangeht und zeigt, dass es geht? Viel Erfolg!
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Glossar
Agenda 21 Internationales Umweltprogramm, das
von den Teilnehmerstaaten des Umweltgipfels 1992
in Rio de Janeiro beschlossen wurde. Im Mittelpunkt
steht die Erarbeitung von Konzepten und Strategien
für eine umweltgerechte und nachhaltige Entwicklung
bei gleichzeitig fairen Entwicklungschancen für die
nicht-industrialisierten Länder.
Biodiesel, ein so genannter Biokraftstoff der 1.
Generation, wird aus nachwachsenden Rohstoffen
gewonnen. In Deutschland wird häufig Raps (nur die
Frucht) zur Gewinnung von Biodiesel genutzt. Biodiesel
hat ein vergleichsweise geringes CO 2-Reduktionspotential
sowie geringe Flächenerträge. Der Anbau steht
zudem in Konkurrenz zur Nahrungsmittelproduktion.
Biokraftstoffe der 2. Generation werden bevorzugt
aus ganzen Pflanzen oder Rest- und Abfallstoffen
erzeugt und haben ein hohes CO 2-Reduktionspotential
sowie hohe Flächenerträge. Keine Konkurrenz zur
Nahrungsmittelproduktion.
CO Kohlenmonoxid Giftiges Gas, entsteht bei
unvollständiger Verbrennung. Durch die Einführung
des »Dreiwegekatalysators« sowie weiterer emissionsmindernder
Maßnahmen konnten die CO-Konzentrationen
auch in unmittelbarer Straßennähe auf ein
unschädliches Maß herabgesetzt werden.
CO 2 Kohlendioxid Gas; ist das stabile und natürliche
Endprodukt bei jeder Verbrennung organischer
Stoffe. CO 2 ist mit etwa 78 % an dem zusätzlichen,
durch menschliche Tätigkeit bedingten, Treibhauseffekt
beteiligt. Der Anteil des Straßenverkehrs an den
weltweiten anthropogenen CO 2-Emissionen liegt bei
ca. 18 % (Pkw: ca. 8 %).
Erdgas Vorwiegend aus Methan und geringen Mengen
Ethan, Propan und Butan bestehendes Gemisch
von leicht entzündlichen Kohlenwasserstoffen, das
häufig in Gegenden mit Erdölvorkommen unter
Druck der Erde entströmt. Da Erdgas im Vergleich zu
herkömmlichem Benzin bei der Verbrennung deutlich
weniger Schadstoffe freisetzt, wird es zunehmend als
alternativer Kraftstoff verwendet.
Hybridantrieb Zwei Antriebsprinzipien – etwa Diesel-
und Elektromotor; die sich einander hinsichtlich
Schadstoffminimierung und Reichweite ergänzen.
Kohlenwasserstoff (HC) besteht aus Kohlenstoff
und Wasserstoff wie z. B. Benzin, Diesel, »Erdgas«
und »Methan«. Bei der Verbrennung von Kohlenwasserstoffen
verbleibt ein geringer Teil als HC-Emissionen.
Er wird im Katalysator nochmals verringert.
HC-Emissionen sind gesetzlich reglementiert.
Methan (CH 4) Farb- und geruchloses Gas,
Hauptbestandteil von Erdgas und Biogas, entsteht in
Sümpfen, Reisfeldern und bei Verdauungsvorgängen.
Impressum
Methan ist ein Treibhausgas und als solches 21-mal
wirksamer als CO 2. Die weltweite anthropogene Methanemission
beträgt mehr als 290 Millionen Tonnen
pro Jahr, das entspricht 6,1 Mrd. t CO 2e. Experten
schätzen, dass über 50 % dieser Emissionen in der
Landwirtschaft entstehen.
N 2O Distickstoffmonoxid (Lachgas), farb- und
geruchloses Gas. Für den Menschen praktisch unschädlich,
wenn ausreichend Sauerstoff vorhanden
ist. N 2O ist ein Treibhausgas und als solches ca.
310-mal wirksamer als Kohlendioxid.
Nachhaltigkeit/nachhaltige Entwicklung Die Verbesserung
der politischen, sozialen, wirtschaftlichen
und ökologischen Lebensbedingungen aller Menschen
mit der langfristigen Sicherung der natürlichen
Lebensgrundlagen für zukünftige Generationen in
Einklang bringen.
NOx Stickstoffoxide, Summe aus NO und NO 2
(Stickstoffmonoxid und Stickstoffdioxid). NO ist ein
farb- und geruchloses Gas, das in Gegenwart von
Sauerstoff (O 2) schnell in NO 2 übergeht. NO 2 ist ein
rotbraunes, stechend riechendes Gas. Stickstoffoxide
entstehen bei allen Verbrennungsvorgängen aus dem
Stickstoff der Luft. Sie tragen zur Bildung von saurem
Regen bei und sind mitverantwortlich für die Bildung
von bodennahem Ozon. Durch den Einsatz des Dreiwegekatalysators
werden Stickoxide, Kohlenmonoxid
und Kohlenwasserstoff mit hohem Wirkungsgrad
(> 90 %) abgebaut.
OECD wird auch als die Organisation der Staaten der
Ersten Welt bezeichnet. Fast alle Mitgliedsstaaten
sind Industrieländer.
Ozon bildet sich in der Stratosphäre auf natürlichem
Wege in Höhen von 12–50 Kilometern und schützt die
Erdoberfläche vor UV-Strahlung. Diese schützende
Ozonschicht wird durch halogenierte Kohlenwasserstoffe
beschädigt.
Ozonloch Abnahme der Ozonkonzentration in der
Stratosphäre, einer Atmosphärenschicht in 12–50
Kilometer Höhe.
Treibhauseffekt Der natürliche Treibhauseffekt
ermöglicht erst das Leben auf unserem Planeten.
Er hält die mittlere Temperatur der Erdoberfläche
um 33°C höher, als sie ohne die natürlichen Treibhausgase
wäre (von -18°C auf +15°C). Das wich-
tigste natürliche Treibhausgas stellt mit weitem Abstand
der Wasserdampf dar. Weitere natürliche
Treibhausgase sind Kohlendioxid, Methan, Distickstoffmonoxid
und Ozon (O 3). Anthropogene, also
menschlich verursachte Emissionen von Treibhausgasen
und Aerosolen tragen zusätzlich zum Treibhauseffekt
bei.
Herausgeber: Volkswagen AG, 38436 Wolfsburg | Verlag: CARE-LINE Verlag GmbH, Franz-Schuster-
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