Georges-Henri Pingusson und der Bau der Französischen Botschaft ...
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Paul Colin, Union des ArtistesMo<strong>der</strong>nes (UAM),Ausstellungsplakat 1930Schwierigkeiten aufdem Weg zur Mo<strong>der</strong>neDer Einsatz <strong>der</strong> Architekten<strong>und</strong> Städteplaner im Saarlandwurde von Grandvalgenau festgelegt. <strong>Pingusson</strong>sicherte sich den Löwenanteilmit dem Bebauungsplanfür den Wie<strong>der</strong>aufbau vonSaarbrücken. Menkès übernahmden von Saarlouis,Lefèvre jenen des Industriegebietsvon Neunkirchen.Sive <strong>und</strong> Roux wurden beauftragt,den Regionalplan desSaarlandes zu erarbeiten. 5Innerhalb eines Jahres, allerdingsmit einigen späterenAnpassungen <strong>und</strong> Än<strong>der</strong>ungen,wurde <strong>der</strong> Aufbau-Planfür Saarbrücken von <strong>Pingusson</strong>erstellt. 6 Doch außer bei OttoRenner, Architekt, Herausgeber<strong>und</strong> Redakteur <strong>der</strong> anspruchsvollen„<strong>Bau</strong> Zeitschrift wohnen,arbeiten, sich erholen“ (sie erschiennur in drei Ausgaben inSaarbrücken), fand das planerischeResultat bei den ansässigenFachleuten <strong>und</strong> Architektenkaum Interesse <strong>und</strong> insbeson<strong>der</strong>ebei den deutschenFachplanern in den Behördenwenig Anerkennung. Rennerveröffentlichte die Ergebnissein „<strong>Bau</strong> Zeitschrift“ Nr. 1 <strong>und</strong>die Franzosen selbst in <strong>der</strong> Zeitschrift„Urbanisme“ 7 . Gleichzeitigerschien in deutscher<strong>und</strong> in französischer Sprache,allerdings in geringer Auflage(je 1200 Exemplare), eine Broschüremit den Resultaten <strong>der</strong>französischen Planungen fürdas ganze Saarland. 8 Teil dieserVeröffentlichungen waren sehranschauliche Modellfotografien,welche die Vorschläge aus<strong>der</strong> Vogelperspektive zeigten.Das zugr<strong>und</strong>e liegende Modell<strong>der</strong> Planung, das vor allem <strong>der</strong>Information <strong>der</strong> Bevölkerungdienen sollte, wurde nichtetwa im Planungsamt <strong>der</strong> StadtSaarbrücken gefertigt, son<strong>der</strong>nvon Studenten des (von denFranzosen) neu gegründeten„Centre de métiers d‘artsarrois“ (Staatliche Schule fürKunst <strong>und</strong> Handwerk), wobei<strong>der</strong> Direktor Henry Gowa 9 <strong>und</strong><strong>der</strong> Leiter <strong>der</strong> Klasse ArchitekturGabriel Guévrékian 10 beson<strong>der</strong>eUnterstützung leisteten.Die deutschen Kollegen imstädtischen Planungsamtformierten sich aber – je längerdas Kriegsende zurücklag <strong>und</strong>die politischen Verhältnisse sichän<strong>der</strong>ten – in zunehmen<strong>der</strong>Opposition. Vor allem StadtbaudirektorWilhelm Feien 11<strong>und</strong> Oberbaurat Karl Cartal 12entwickelten sich zu Wi<strong>der</strong>sachern<strong>der</strong> französischenInitiativen. Schnell klärten sichdie Fronten: <strong>Pingusson</strong> standfür den Städtebau von morgen,Feien <strong>und</strong> Cartal warendie Beschützer des Bestandes.<strong>Pingusson</strong> sah angesichts <strong>der</strong>weitgehenden Zerstörung <strong>der</strong>Stadt die Chance, diese für dieAufgaben <strong>der</strong> Zukunft zu konditionieren,seine Wi<strong>der</strong>sacher32