Zeitschrift für physikalische Therapie • LICHTTHERAPIE ... - vdms
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Reflexe<br />
verband der medizinischen masseure der schweiz<br />
<strong>vdms</strong><br />
Licht<br />
<strong>Zeitschrift</strong> <strong>für</strong> <strong>physikalische</strong> <strong>Therapie</strong><br />
<strong>•</strong> <strong>LICHTTHERAPIE</strong><br />
…nicht nur bei<br />
Winterdepression<br />
<strong>•</strong> AUGEN ERKRANKUNG<br />
Altersbedingte<br />
Makula-Degeneration<br />
<strong>•</strong> INTERVIEW<br />
«Ich sehe mit<br />
meinen Händen»<br />
<strong>•</strong> ASTRONOMIE<br />
Blitzender<br />
Kometenschmutz<br />
<strong>•</strong> WEITERBILDUNG<br />
Farb-Akupunktur<br />
bei Narbenstörfeldern<br />
<strong>•</strong> RÜCKBLICK KURS<br />
Souverän referieren:<br />
Teilnehmer berichten<br />
VERBAND<br />
MÄRZ 2009<br />
VERBAND P R A X I S<br />
THEMA
REFLEXE MÄRZ ? 2009 VERBAND<br />
INHALT<br />
2<br />
4 LICHT<br />
Physikalische Betrachtungsweise<br />
Reflexe März 2009<br />
THEMA PRAXIS VERBAND<br />
von Dr. Georges C. Spring<br />
8 <strong>LICHTTHERAPIE</strong><br />
Lichttherapie – nicht nur bei<br />
Winterdepression<br />
von Prof. Dr. Anna Wirz-Justice<br />
und Prof. Dr. Jürgen Staedt<br />
11 SEHBEHINDERUNG<br />
Leben ohne Augenlicht<br />
von Nadja Blanchard<br />
14 AUGEN ERKRANKUNG<br />
Altersbedingte Makula-<br />
Degeneration<br />
von Dr. med. Bernard Erdtracht<br />
Thema:<br />
Licht<br />
SEHBEHINDERUNG<br />
LEBEN OHNE<br />
AUGENLICHT<br />
Haben Sie schon einmal versucht zu zählen,<br />
wie viele Menschen heute Brillenträger<br />
sind? Sehbehinderungen reichen von leichten<br />
Sehkraftschwächen bis hin zur wirklichen<br />
Erblindung. Wie davon betroffene<br />
Menschen damit umgehen, versuchen wir<br />
mit unseren Beiträgen zu beleuchten.<br />
› Mehr ab S. 11<br />
16 INTERVIEW<br />
Ich sehe mit meinen Händen!<br />
18 BERICHT EINES PILOTEN<br />
Wenn der Tag dreissig Stunden hat<br />
20 FORSCHUNG<br />
UV-Licht: in hohen Dosen tödlich<br />
– in niederen lebenswichtig<br />
22 WIRKUNG VON LICHT<br />
Licht – ein grandioser Vitalfaktor<br />
25 GESUNDHEIT<br />
Lichtallergie<br />
26 PFLANZEN UND LICHT<br />
Ganz ohne Licht kann keine grüne<br />
Pflanze sein<br />
27 ERNÄHRUNG<br />
Heilkräuter im Frühling<br />
28 ASTRONOMIE<br />
Blitzender Kometenschutz<br />
31 SCHLAFWANDLER<br />
Mondsüchtig<br />
32 THEMA<br />
Folgen der Lichtverschmutzung<br />
EXTREMBERUF<br />
WENN DER TAG<br />
DREISSIG STUNDEN HAT<br />
Es muss nicht immer nur der Traumberuf<br />
Pilot sein. Extremberufe kennen wir alle<br />
aus unserem Alltag: Krankenschwester,<br />
Schichtarbeiter, Ärzte, Mütter usw. Unser<br />
Pilot zeigt uns die Möglichkeiten auf, wie<br />
mit zeitlichen Verschiebungen und unregel–<br />
mässigen Schlafrhythmen umgegangen<br />
werden kann. › Mehr ab S. 18<br />
Titelbild: Im Regenbogen finden wir das ganze Farbspektrum. © fotolia.com<br />
33 WEITERBILDUNG<br />
Neue Kurse 2. Quartal 2009:<br />
<strong>•</strong> Farb-Akupunktur bei Narbenstörfeldern<br />
<strong>•</strong> Viszerale Osteopathie – (VOOB)<br />
<strong>•</strong> Behandlung des Schultergürtels,<br />
Ortho-Bionomy®<br />
<strong>•</strong> Dynamische Wirbelsäulentherapie<br />
nach Popp<br />
<strong>•</strong> Touch for Health-Kinesiologie<br />
<strong>•</strong> Den Dreh raus... und den<br />
«Turn around» geschafft<br />
36 RÜCKBLICK<br />
<strong>•</strong> Schulbesuche des <strong>vdms</strong><br />
<strong>•</strong> Souverän referieren mit Jo Marty<br />
37 DIVERSES<br />
<strong>•</strong> BeBo-Kurs: Herzliche Gratulation!<br />
<strong>•</strong> Portraits: Unsere neuen Dozenten<br />
38 <strong>vdms</strong> INTERN<br />
<strong>•</strong> Einladung Generalversammlung<br />
<strong>•</strong> Lichtblick am <strong>vdms</strong>-Finanzhimmel<br />
<strong>•</strong> Vorschau Juni: Beiträge gesucht<br />
39 AGENDA<br />
<strong>•</strong> Fort- & Weiterbildungen 2009<br />
WEITERBILDUNG<br />
TOUCH FOR HEALTH-<br />
KINESIOLOGIE<br />
Auch im 2009 hat die Weiterbildungsverantwortliche<br />
des Verbandes, Heidi Kirchhofer,<br />
wiederum spannende, lehrreiche<br />
und neue Themen <strong>für</strong> Sie ausgewählt.<br />
Zögern Sie nicht und melden Sie sich frühzeitig<br />
an. Die Kurse sind nämlich schnell<br />
ausgebucht. › Mehr ab S. 33<br />
VORSCHAU Juni 2009<br />
THEMA: Kinder
Licht – der wichtigste Taktgeber der Gefühle<br />
IMPRESSUM<br />
◗ Jo Marty, Präsident,<br />
<strong>für</strong> den Vorstand und<br />
das Sekretariat des<br />
<strong>vdms</strong><br />
Aktuelle Ausgabe: März 2009<br />
Nr. 136, 30. Jahrgang<br />
Auflage: 1500 Exemplare<br />
Erscheinung: 4mal jährlich<br />
Herausgeber<br />
Verband der medizinischen Masseure der<br />
Schweiz <strong>vdms</strong><br />
Schachenallee 29<br />
CH-5000 Aarau<br />
Telefon 062 823 02 70<br />
Fax 062 823 06 22<br />
info@<strong>vdms</strong>.ch; www.<strong>vdms</strong>.ch<br />
Redaktion<br />
Verena Biedermann (vb), Leitung<br />
Heidi Kirchhofer (hk)<br />
Beatrice Widmer (bw), Inseratewesen<br />
Johannes Weiss (we)<br />
Preise Abonnement<br />
Inland: Fr. 50.– pro Jahr, inkl. Porto<br />
Ausland: auf Anfrage<br />
Insertionspreise 2009<br />
siehe: www.<strong>vdms</strong>.ch<br />
Insertionsschluss<br />
Ausgabe Juni 2009: 30. April<br />
Gestaltung<br />
grafik & design, Stäfa<br />
Druck<br />
Druckerei Fasler, Aarau<br />
Schon im 19. Jahrhundert schrieb<br />
Frederick Cook in sein Expeditionsbuch,<br />
dass das Licht wohl der wichtigste Taktgeber<br />
der Gefühle sei. Zu dieser Aussage<br />
führten ihn Beobachtungen über das<br />
Verhalten seiner Expetitionsteilnehmer<br />
bei längerer Dunkelheit und vor allem<br />
dann, als das Licht wieder kam. Jedoch<br />
schon lange Zeit vor den Schilderungen<br />
Cooks wurde bereits über den enormen<br />
Einfluss des Lichtes auf Stimmung und<br />
Moral des Menschen berichtet.<br />
Das Licht kontrolliert unzählige Funktionen<br />
des Gehirns und des gesamten Organismus.<br />
So steuert Licht den grössten<br />
Teil der lebensnotwendigen Vorgänge und<br />
Instinkte sowie Reflexe: Temperaturanpassung,<br />
zahlreiche Immunmodulatoren, sogar<br />
Neugier, Interesse, Freude, Kreativität<br />
und die Gesamtheit der endokrinen Systeme<br />
und die Vigilanz. Licht beeinflusst auch<br />
Appetit, Schlafzyklen, Fettstoffwechsel.<br />
Seit der Erfindung des elektrischen<br />
Lichts hat sich diese Kontrollfunktion jedoch<br />
verändert. Das künstliche Licht ist<br />
bis zu zwanzigmal schwächer als Tageslicht<br />
an einem grauen Tag mit Hochnebel<br />
und Regen. Und wenn es zutrifft, was das<br />
Institut <strong>für</strong> Lichtbiologie in Heidelberg<br />
an Erkenntnis zu der neuen Generation<br />
von Lichtquellen wie die viel gerühmten<br />
Stromsparlampen gewann, dann wird<br />
Licht immer mehr auch zum Problem. Leider<br />
bestätigen andere Forscher sowie die<br />
eigenen ausführlichen Untersuchungen<br />
der <strong>Zeitschrift</strong> Öko-Test die Ergebnisse der<br />
Heidelberger-Gruppe: Nämlich, dass zum<br />
Beispiel die Energiesparlampen das Kontrastsehen<br />
um ein Vielfaches verringern<br />
und es zu Flimmern, Schwindel, Kopfschmerzen<br />
und Hormonbeeinflussungen<br />
kommen kann.<br />
Ebenso belegen die Öko-Tester, dass die<br />
so genannten Sparlampen erstens niemals<br />
die Helligkeit einer ganz normalen Glühbirne<br />
von 60 Watt erreichen, zweitens weit<br />
weniger Energieersparnis bringen als von<br />
den Herstellern versprochen wird, drittens<br />
innert 1500 Betriebsstunden zwischen 10<br />
und 60 Prozent ihrer Leuchtkraft verlieren<br />
sowie viertens lange vor der angepriesenen<br />
Lebensdauer kaputt gehen. Im Weite-<br />
ren stinken die neuen Lichtspender durch<br />
Ausdünstung verschiedener Gifte (Quecksilber,<br />
Phenol, Barium etc.). Nimmt man<br />
die «Energiekette» von der Produktion bis<br />
zur Entsorgung (Sondermüll), dann wird<br />
angeblich mehr Energie aufgewendet als<br />
durch den vermiedenen Strombedarf der<br />
so genannten Sparlampe gegenüber der<br />
Glühbirne eingespart werden kann. Die<br />
Kritikliste könnte fortgesetzt werden.<br />
Lichtquellen sind heute längst nicht<br />
nur <strong>für</strong> den Umweltengagierten, der seit<br />
längerem von der grassierenden «Lichtverschmutzung»<br />
(Leuchtreklamen, beleuchtete<br />
Gebäude, Wege, Gärten etc) spricht,<br />
ein Thema, sondern es betrifft jeden von<br />
uns. Soll man nun noch alle Glühbirnen<br />
zusammenhamstern oder doch besser viel<br />
effizienter Strom und Energie sparen? Beispielsweise<br />
indem der Computer mutig<br />
ausgeschaltet wird, der TV-Konsum auf<br />
unter den Schweizer-Durchschnittswert<br />
von 2.5 Std. täglich auf vielleicht 45 Min.<br />
reduziert, die Mikrowelle entsorgt wird<br />
und wir raus gehen – ans Tageslicht? An<br />
die Quelle aller Naturoszillatoren, an die<br />
höchste Energievermittlung, an die Verbindung<br />
all dessen was Natur, Schöpfung<br />
und Leben verbindet: ans LICHT.<br />
Wir Menschen sind mit unserer Haut,<br />
unseren Nerven exakt auf den höchsten,<br />
stärksten Abstrahlungsbereich der Sonne<br />
(18.5µm) eingestellt. Das kann kein Zufall<br />
sein, sondern ist wohl Massgabe da<strong>für</strong>:<br />
Mensch, geh ans Licht oder wie<br />
heisst das letzte Wort,<br />
das vom grössten<br />
Natur-, Farbenund<br />
Lichtforscher<br />
des 18. Jahrhunderts,<br />
Johann<br />
Wolfgang von<br />
Goethe, noch vernommen<br />
wurde?<br />
«Mehr Licht», soll er<br />
gesagt haben bevor er<br />
verstarb.<br />
Mehr Licht, gesundes<br />
Licht das wünsche ich Ihnen<br />
<strong>für</strong> das angebrochene<br />
Jahr 2009.<br />
Jo Marty l<br />
März 2009 Reflexe<br />
MEDIZIN LICHT & GESCHICHTE EDITORIAL<br />
VERBAND<br />
3
PHYSIKALISCHES LICHT THEMA<br />
4<br />
Wer ist nicht fasziniert wenn er<br />
nachts von einer Anhöhe auf das<br />
Lichtermeer einer Stadt herab-<br />
schaut? Wer ist nicht ergriffen von<br />
der Schönheit eines Sonnenauf-<br />
gangs oder wenn Sonnenlicht<br />
durch Wolken bricht? Wer kann sich<br />
schon den freudvollen Gefühlen<br />
beim Betrachten eines prachtvollen<br />
an den Himmel gezauberten Feuer-<br />
werks erwehren? Und schliesslich:<br />
wen berührt nicht das kleine Licht<br />
einer brennenden Kerze? Wohl uns<br />
alle – denn Licht ist ein inhärenter<br />
Teil unsers Seins – Licht ist Leben<br />
◗ Dr. Georges C. Spring<br />
Licht ist Energie<br />
Doch was ist es dieses Licht? Woher<br />
kommt es? Fragen mit denen sich grosse<br />
Denker, Philosophen und Naturwissenschafter<br />
seit jeher befassten hin bis in die<br />
heutigen Tage. Heute wissen wir zwar was<br />
Licht ist und kennen seine verschiedensten<br />
Quellen. Trotzdem ist es nach wie vor<br />
eines der wesentlichsten Phänomene der<br />
Forschung, denn Licht ist Energie und von<br />
ihr können wir nicht genug haben. Zudem<br />
könnten sich völlig neue technologische<br />
Aspekte auftun wie z.B. in der Antriebstechnik,<br />
wo mittels Licht-Segel unsere<br />
Flugzeuge und Raumschiffe sich bewegen<br />
liessen. Im Moment vielleicht noch eine<br />
völlig futuristische Idee, die aber durchaus<br />
in nicht allzu ferner Zukunft umsetzungsreif<br />
werden könnte. Denn Licht erzeugt<br />
auch Druck – und warum das? Weil es wellenförmig<br />
ist, ähnlich Schallwellen oder<br />
gar zu vergleichen mit Wasserwellen.<br />
Reflexe März 2009<br />
Licht – <strong>physikalische</strong><br />
Betrachtungsweise<br />
Bis jedoch all dieses Wissen über die<br />
Eigenschaften des Lichts in Erfahrung gebracht<br />
werden konnte, vergingen nahezu<br />
3000 Jahre.<br />
Licht sind Wellen<br />
Es war Euklid, der Vater der «euklidschen<br />
Geometrie», der in seinem Werk<br />
«Optica» als erster konkret von der Wellen–<br />
eigenschaft des Lichtes sprach. Er war es<br />
auch, der die Gesetzmässigkeit entdeckte,<br />
dass Lichtstrahlen oder eben Lichtwellen<br />
im selben Winkel reflektiert werden wie<br />
sie auf dem Objekt auftreffen.<br />
Bild 1: Photonen- kohärenter Strahl eines Lasers Bild 2: Lichtwellen<br />
Bilder 3 u. 4:<br />
Lichtstrahlen<br />
werden auf der<br />
Erdoberfläche<br />
reflektiert<br />
Richtungen<br />
in alle<br />
zerstreut<br />
reflektierte Strahlen
Es gelang ihm sogar dies mathematisch<br />
zu beweisen. Eine beachtliche Leistung.<br />
Euklid war zwar lediglich ein Glied in der<br />
Kette der vielen Köpfe, die dem Geheim-<br />
nis des Lichtes hinterher waren; angefangen<br />
bei den altindischen philosophischen<br />
Schulen der Sankys und Vaisheshika rund<br />
2500 v. Chr. bis hin zu den griechischen<br />
Denkern der Antike. Darauf folgten, um<br />
nur ein paar wenige Namen zu nennen,<br />
Ibn al Haythan (965-1040), Galileo Galilei<br />
(1564-1642), René Descartes (1596-<br />
1650), Christiaan Huygens (1629-1695)<br />
und Isaac Newton (1643-1727), die den<br />
Wellencharakter durch ihre Forschungsarbeiten<br />
untermauerten. Durch astronomische<br />
Beobachtungen gelang es dabb Ole<br />
Romer (1644-1710) die Lichtgeschwindigkeit<br />
zu ermitteln, die aufgrund heutiger<br />
Messmöglichkeiten 299’792,458 Kilometer<br />
pro Sekunde beträgt. Er kam damals<br />
auf 300 000 Kilometer pro Sekunde. Übrigens,<br />
durch seine Beobachtungen wurde<br />
eindeutig klar, dass Licht nicht aus stehenden<br />
Wellen im Raum besteht, sondern sich<br />
mit enorm hoher Geschwindigkeit von der<br />
Lichtquelle her ausbreitet.<br />
Überlappende Lichtwellen bilden<br />
Muster<br />
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts machte<br />
man Lichterscheinungen aus, die einzig<br />
und alleine durch die Wellentheorie Huygens<br />
zu erklären waren. Dabei handelte<br />
es sich um die Interferenz, die Refraktion<br />
und die Diffraktion. Unter dem Begriff Interferenz<br />
ist die Überlagerung zweier oder<br />
mehreren Wellen an der gleichen Stelle<br />
des Raumes zu verstehen. Jeder der schon<br />
mal zwei Steine nahe nebeneinander in einen<br />
stillen Weiher geworfen hat, konnte<br />
beobachten, wie sich die konzentrischen<br />
Wellenkreise überlappten und somit ein<br />
interferierendes Muster bilden.<br />
Bild 6: Interferenz erzeugt durch zwei schwimmende<br />
Enten, deren Wellen sich überlagern<br />
Diffraktion ist dann, wenn Licht auf<br />
ein Hindernis stösst.<br />
Refraktierendes Licht hingegen ändert<br />
Richtung und Geschwindigkeit und das<br />
meistens, wenn es von einem Medium<br />
in ein anderes übergeht z.B. von Luft ins<br />
Wasser.<br />
Bilder 9 und 10:<br />
Refraktion<br />
Bilder 7 und 8: Diffraktion<br />
Licht ist...<br />
Nun so schön so gut. Alle diese Kenntnisse<br />
sind zwar äusserst interessant und<br />
aufschlussreich, sagen einiges aus über<br />
die verschiedenen Eigenschaften des Lichtes,<br />
beantwortet aber nach wie vor nicht,<br />
was Licht tatsächlich ist. Dazu bedurfte es<br />
des genialen schottischen Physikers James<br />
Clerk Maxwell (1831 - 1879). Er brachte<br />
es auf den Punkt: Des Lichtes wahres<br />
Wesen sind elektromagnetische Wellen.<br />
Also elektrische und magnetische Felder<br />
ineinander zu einer Art Kette verbunden.<br />
Noch heutzutage ist die maxwellsche For-<br />
mel bezüglich elektromagnetischer Wellen<br />
und deren Gesetze ein Markstein der<br />
klassischen Physik. Und wer kennt nicht<br />
den maxwellschen Regenbogen, nämlich,<br />
dass Licht, lässt man es durch ein Prisma<br />
scheinen, sich in den sieben Spektralfarben<br />
zeigt.<br />
Bild 12: Spektralfarben im Prisma<br />
Licht geht jedoch weit über jene Frequenzen<br />
hinaus, die unser Auge in der<br />
Lage ist, wahrzunehmen. Zeitlich leicht<br />
verschoben entdeckte nämlich Heinrich<br />
Hertz (1857-1894) die Radiowellen, die<br />
ebenfalls nichts anderes sind als elektromagnetische<br />
Wellen. Sie unterscheiden<br />
sich lediglich in der Wellenlänge. Die<br />
Frequenz fängt bei den Langwellen an<br />
und führt über die ganze Skala bis hin<br />
zu den Röntgenstrahlen und schliesslich<br />
e¯<br />
γ<br />
kurzwelliges<br />
Licht<br />
Bild 12: Photoeffekt<br />
Z<br />
e¯<br />
Bild 13:<br />
Feynman<br />
Diagramm<br />
den Gammastrahlen. Er war es auch, der<br />
den Photoeffekt entdeckte, der dann sei-<br />
nerseits etwas später Einstein verhalf die<br />
Korpuskel-Wellen-Theorie festzulegen.<br />
Der Ursprung des Quantenmodelles<br />
Er beobachtete mehr zufällig als gewollt,<br />
dass, wenn man Metallflächen mit<br />
ultraviolettem Licht bestrahlt, Elektronen<br />
abgehen. Es war praktisch der erste Gongschlag,<br />
der das Quantenmodell einzuläuten<br />
begann. Dazu fehlten zwar noch ein<br />
paar Kleinigkeiten – Kleinigkeiten ironisch<br />
gemeint. Denn es ging noch eine ganze<br />
Weile, bis Max Planck (1858-1947) diese<br />
März 2009 Reflexe<br />
PHYSIKALISCHES LICHT THEMA<br />
5
PHYSIKALISCHES LICHT THEMA<br />
6<br />
Lücke zu füllen vermochte. Die Wellentheorie<br />
hatte so ihre Tücken, widersprach sie<br />
doch den Grundgesetzen der Wärmelehre<br />
und des Elektromagentismus. Wärmestrahlen<br />
sind nämlich ebenfalls elektromagnetische<br />
Wellen. Aber da war eben dieser<br />
Konflikt, den es zu lösen galt. Und genau<br />
das gelang Planck. Er brachte auf geniale<br />
Weise diesen anscheinend unlösbaren Widerspruch<br />
unter einen Hut. Seine Antwort<br />
darauf: Die Atome eines strahlenden Körpers<br />
geben ihre Strahlungsenergie in ganz<br />
bestimmten Energiepaketen ab, die man<br />
als Energiequanten oder auch als Photonen<br />
bezeichnet. Seine Formel lautete:<br />
Die Konstante h wird als Planck-Konstante<br />
bezeichnet.<br />
Ein Elektronenvolt ist jene Grösse, d.h.<br />
jene Energie, die einem Elektron zugeführt<br />
werden muss, damit es sich mit Hilfe einer<br />
elektrischen Spannung von 1 Volt im leeren<br />
Raum bewegt.<br />
Albert Einstein verfeinert<br />
Man sieht, das Phänomen Licht wird<br />
mehr und mehr zu einer äusserst komplexen<br />
Angelegenheit der Quantentheorie<br />
und in der Folge zur Quantenmechanik,<br />
der, «ends» aller «ends», die Quantenelektrodynamik<br />
folgte. Es war keine geringerer<br />
als Albert Einstein (1879-1955), der dem<br />
Ganzen oben noch was draufsetzte. Er<br />
übertrug seine Vorstellung der atomistischen<br />
Struktur der Materie auch auf alle<br />
Arten von Strahlungen. Das hiess, dass<br />
nicht nur die Abgabe und Aufnahme von<br />
Strahlungsenergie in Form von Quanten<br />
Reflexe März 2009<br />
Bild 14: Photozelle<br />
erfolgt, sondern dass wir es auch bei der<br />
Strahlung selbst nicht mit einem kontinuierlichen<br />
Energiefluss zu tun haben. Vielmehr<br />
besteht der ganze Energiefluss aus<br />
real existierenden Energiepaketen (Quanten).<br />
Einstein erweckte hiermit die Korpuskelvorstellung<br />
(lat. Corpusculum =<br />
Körperchen) des Lichtes, wie sie ja früher<br />
schon mal bestand, zu neuem Leben. Und<br />
so lässt sich sagen, auch wenn die Frequenzen<br />
der Quanten eine Welleneigenschaft<br />
haben, bleibt ihre Individualität und<br />
ihre genau definierte Energie ein Merkmal<br />
der Teilchen und diese Feststellung bekam<br />
einen Namen Quantenmechanik.<br />
Auf Grund dessen sind Photonen als<br />
kleine elektromagnetische Wellenpakete<br />
zu betrachten, die einerseits Wellen- und<br />
anderseits Korpuskeleigenschaften haben.<br />
Der letzte Beweis da<strong>für</strong> erbrachte<br />
die Quantenelektrodynamik. Richard<br />
Feynman (1918-1988) und eine Reihe anderer<br />
begnadeter Physiker lieferten durch<br />
ihre Quantenelektrodynamik das mathematische<br />
Werkzeug, mit dessen Hilfe alle<br />
Probleme des Lichtes und der Strahlung<br />
Quantenenergie = Konstante ✕ Strahlenenergie – E = h·v<br />
h = 0,000 000 000 000 00414 Elektronenvolt ✕ Sekunde<br />
allgemein korrekt und extrem genau ermittelt<br />
werden können. Mittels ihr wurde es<br />
auch möglich, das Wellenmodell (Interferenzen/Beugung)<br />
sowie das Quantenmodell<br />
(Wärmestrahlung und Photoeffekt)<br />
als Grenzfälle des mathematischen Formalismuses<br />
zu erfassen. Diese Grundlagenkenntnisse<br />
sind in der Fernmeldetechnik<br />
und der Optik nicht mehr wegzudenken.<br />
Selbstverständlich wird die exakte Aussage<br />
der Quantenelektrodynamik wie auch alle<br />
anderen Bereiche der Physik erst durch die<br />
Sprache der Mathematik präzise und aussagekräftig.<br />
Ist das Licht entmystifiziert?<br />
Der Mensch mit seinem Ingenium (Fähigkeit/Begabung)<br />
ist dem Licht hinters<br />
Licht gekommen – hat es entmystifiziert.<br />
Hat er das wirklich? Beantwortet man die-<br />
AUTOR<br />
Das menschliche Auge<br />
nimmt nur einen engen<br />
Sequenzbereich allen<br />
Lichtes auf.<br />
se Frage aus naturwissenschaftlicher Perspektive,<br />
so lautet die Antwort ganz sicher<br />
ja. Ganz abgesehen von all den technischen<br />
Errungenschaften, die dadurch erst<br />
möglich wurden. Unser tägliches Leben<br />
ist voll davon: Computer-, TV-, Navigations-,<br />
Photo-, Druck-, Chemie- und Medizinaltechnik.<br />
Elektromagnetische Wellen<br />
– Licht – sind allgegenwärtig. Wie schon<br />
kurz erwähnt, nimmt das menschliche<br />
Auge nur einen engen Sequenzbereich allen<br />
Lichtes wahr. Die Sonne ist zwar eine<br />
der dominantesten Quellen des Lichtes,<br />
doch andererseits sind wir umgeben von<br />
Radio- und TV-Signalen (Wellen), Mikrowellen,<br />
Radar- und Telefonsysteme sowie<br />
elektromagnetischen Wellen, die von<br />
unseren Glühbirnen, der Hitze eines Automotors<br />
ausgehen oder von Blitzen und<br />
vergrabenem radioaktivem Material. Unser<br />
Lebensraum ist voll gepackt mit Lichtwellen.<br />
Und um nochmals auf die zuvor gestellte<br />
Frage zurückzukommen: «Haben<br />
wir das Licht wirklich entmystifiziert?»<br />
Hierzu muss man ehrlich sagen: «Wohl<br />
kaum!» Denn dazu müssten wir in der<br />
Lage sein, die ultimative Antwort auf die<br />
Schöpfung selbst zu geben. l<br />
Dr. Georges C. Spring<br />
Physiker, Pilot und Managementtrainer,<br />
lebt und arbeitet u.a. in Zürich
Nur 10 Minuten braucht<br />
das neue Global Diagnostics<br />
<strong>für</strong> die präzise Messung<br />
und Auswertung von über<br />
540 verschiedenen Messobjekten<br />
des Körpers.<br />
Die Vorteile einer gründlichen<br />
energetischen Messung stehen<br />
Ihnen nun innerhalb kürzester Zeit<br />
zur Verfügung. Sie erhalten eine<br />
solide Grundlage <strong>für</strong> Ihre weitere<br />
therapeutische Vorgehensweise.<br />
Alle Messergebnisse (Systeme,<br />
Funktionen, Organe usw.) werden<br />
sofort bildlich auf dem Computer<br />
dargestellt.<br />
Der Messvorgang ist einfach durchzuführen<br />
– er kann auch Ihrem<br />
Praxispersonal übertragen werden.<br />
Die Messung mit Global Diagnostics<br />
erfolgt auf exakter wissenschaftlicher<br />
Grundlage. Nach automatischer<br />
E-Smog-Messung, um äußere Störeinflüsse<br />
auszuschliessen, folgen<br />
mehr als 100 Mio Einzelmessungen<br />
des Körpers – anschließend werden<br />
alle Messungen wiederholt, um die<br />
Füsse sagen mehr als<br />
tausend Worte – wenn<br />
sie am<br />
angeschlossen sind.<br />
Global Diagnostics<br />
Ergebnisse zu verifizieren. Zusätzlich<br />
kann die energetische Reaktion auf<br />
Substanzen (Allergene, Nosoden,<br />
Allopathika usw.) erfasst und dokumentiert<br />
werden.<br />
Das Global Diagnostics ist gemäss<br />
dem Medizinproduktegesetz zugelassen<br />
(CE-zertifiziert).<br />
Die Zeit ist reif <strong>für</strong> einen neuen<br />
Weg in Diagnose und <strong>Therapie</strong>.<br />
Bei Patienten macht sich eine gewisse<br />
„Pharmamüdigkeit“ bemerkbar<br />
– viele beginnen sich eigenverantwortlich<br />
nach neuen <strong>Therapie</strong>n<br />
umzusehen.<br />
Zusammen mit der Kostenexplosion<br />
im allgemeinen Gesundheitswesen<br />
ergeben sich daraus vermehrte<br />
Chancen <strong>für</strong> die ganzheitliche Medizin.<br />
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<strong>Therapie</strong>. Zufriedene Patienten sprechen<br />
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Tel: ++41(0)41 / 766 01 70<br />
Fax: ++41(0)41 / 766 01 74<br />
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<strong>LICHTTHERAPIE</strong> THEMA<br />
8<br />
Geburt<br />
1 Mo.<br />
3 Mo.<br />
6 Mo.<br />
Lichttherapie –<br />
nicht nur bei Winterdepression<br />
2 J.<br />
6 J.<br />
10 J.<br />
14 J.<br />
18 J.<br />
20 J.<br />
30 J.<br />
40 J.<br />
50 J.<br />
60 J.<br />
70 J.<br />
80 J.<br />
Steigende Anzahl von Indikationen rückt Lichttherapie immer mehr in den Blickpunkt<br />
Bereits vor 25 Jahren wurde die Lichttherapie als Behandlung jahres-<br />
zeitlich bedingter Depressionen (seasonal affective disorder, SAD),<br />
auch «Winterdepression» genannt, erforscht. In der Schweiz wie auch in<br />
Deutschland stand man dieser scheinbar «alternativen» Behandlungsme-<br />
thode anfangs sehr skeptisch gegenüber.<br />
◗ Prof. Dr. Anna Wirz-Justice und Prof. Dr. Jürgen Staedt<br />
12:00 24:00 12:00<br />
Reflexe März 2009<br />
Licht und die innere Uhr<br />
Neben psychosozialen Zeitgebern (Ab-<br />
bildung 1) ist der durch die Erdrotation<br />
bedingte Tag-Nachtrhythmus ein wichtiger<br />
Faktor <strong>für</strong> die energetische Optimierung<br />
und Koordination von physiologischen<br />
Prozessen im menschlichen Körper.<br />
Hierbei spielt der Einfluss des Tageslichtes<br />
eine entscheidende Rolle bei der Synchronisation<br />
von biologischen oszillierenden<br />
Prozessen auf zellulärer Ebene. Beim Menschen<br />
wird die übergeordnete lichtvermittelte<br />
Synchronisation über zwei Systeme<br />
gesichert. Denn neben den <strong>für</strong> die Verarbeitung<br />
von visuellen Reizen zuständigen<br />
Stäbchen und Zapfenrezeptoren gibt es in<br />
der Netzhaut noch einen kleinen Anteil<br />
von Ganglienzellen, die ebenfalls Fotorezeptoren<br />
aufweisen und direkt zum Nucleus<br />
suprachiasmaticus (unserer «inneren<br />
Uhr») eine «lichtvermittelte Information»<br />
weiterleiten. Tagsüber bewirken diese<br />
«Lichtimpulse» indirekt über unsere «innere<br />
Uhr» eine GABAerge Hemmung und<br />
nachts eine GLUTAMATerge Stimulation<br />
Mithilfe der Eltern und Umwelt<br />
den zirkadianen Rhythmus «lernen»<br />
Schule<br />
«Party»<br />
Arbeitsbedingtes<br />
Frühaufstehen<br />
der Melatoninsynthese beziehungsweise<br />
Freisetzung.<br />
Melatonin seinerseits «informiert» die<br />
Nervenzellenverbände unseres Gehirns<br />
über den Tag-Nacht-Rhythmus. Da die aktivierende,<br />
den Rhythmus beeinflussende<br />
Wirkung von Licht mit einer Hemmung<br />
der Melatoninfreisetzung einhergeht, lag<br />
es wissenschaftlich nahe, sich mit dem<br />
Einfluss von Lichttherapie auf die Stimmung<br />
und unter anderem auch auf die<br />
Melatoninspiegel bei depressiven Patienten<br />
zu beschäftigen.<br />
Pensionierung: verringerte psychosoziale<br />
Zeitgeber, mangelnde Bewegung,<br />
demenzbedingte Abschwächung der<br />
zirkadianen Rhythmik, sedierende Medikamente<br />
Abb. 1: Entwicklungen und Synchronisierung des Schlafmusters durch<br />
Zeitgeber (mit freundlicher Genehmigung des Kohlhammer Verlags)<br />
Abgesehen vom Licht wird der Schlaf-<br />
Wach-Rhythmus über das Leben durch<br />
verschiedene Zeitgeber beeinflusst, die in<br />
der schematischen Abbildung 1 skizziert<br />
sind. Die schwarzen Balken markieren die<br />
Schlafphasen.<br />
Obwohl die einer SAD zugrunde liegenden<br />
Mechanismen noch nicht in allen<br />
Einzelheiten verstanden werden, können<br />
v.-Zerssen-Depressionsskala<br />
besser schlechter<br />
Sep<br />
Sep<br />
Okt<br />
Okt<br />
Nov<br />
Dez<br />
Jan<br />
Feb<br />
Nov<br />
Dez<br />
Jan<br />
Feb<br />
Jahr 1<br />
unbehandelte<br />
Winterdepression<br />
Licht<br />
März<br />
Apr<br />
März<br />
Apr<br />
wir zumindest zwei Faktoren <strong>für</strong> die antidepressive<br />
Wirkung von Licht benennen:<br />
l Eine Phasenverzögerung im Tagesrhythmus<br />
im Winter kann durch eine<br />
Lichtexposition am Morgen korrigiert<br />
werden.<br />
l Licht beeinflusst die serotonergen<br />
Funktionen des ZNS; mehr Licht führt<br />
zu mehr Serotonin-Umsatz.<br />
Im Zeitalter der evidenzbasierten Medizin<br />
bedürfen natürlich auch Studien zur<br />
Lichttherapie wie bei jedem neuen Medikament<br />
Doppelblind- und Placebobedingungen.<br />
Über die Jahre konnte so die Wirksamkeit<br />
von hellem Licht im Vergleich zu<br />
Mai<br />
Juni<br />
Mai<br />
Juni<br />
Juli<br />
Aug<br />
Jahr 3<br />
Juli<br />
Aug<br />
Sep<br />
Sep<br />
Okt<br />
Nov<br />
Okt<br />
Nov<br />
Dez<br />
Jan<br />
Dez<br />
Jan<br />
Licht<br />
Feb<br />
Licht<br />
Feb<br />
März<br />
Apr<br />
März<br />
Apr<br />
Jahr 2<br />
Mai<br />
Juni<br />
Juli<br />
Aug<br />
Jahr 4<br />
Mai<br />
Juni<br />
Juli<br />
Aug<br />
Abb. 2: Vier Jahre wöchentliche Depressionsselbstratings (von Zerssen<br />
Befindlichkeitsskala) bei einer Patientin mit SAD (Wirz-Justice, unveröff.)
Abb. 4:<br />
Gruppentherapie<br />
unter 10.000 lux<br />
im Vivantes Klinikum<br />
Spandau,<br />
www.vivantes.de<br />
verschiedenen «Placebos»<br />
(z.B. gedimmtes Rotlicht<br />
oder inaktivierte negative<br />
Ionen) nachgewiesen werden.<br />
Auch sind Dosis-Wirkungs-Beziehungengefunden<br />
worden (Tabelle 1).<br />
Lichttherapie ist heute als<br />
Mittel der Wahl bei einer<br />
Winterdepression weithin<br />
anerkannt. Dazu kommt,<br />
dass ein Grossteil der Patienten<br />
diese <strong>Therapie</strong>form<br />
aufgrund der nur sehr<br />
geringen unerwünschten<br />
Wirkungen einer medikamentösen<br />
Behandlung vorzieht. Allerdings<br />
muss die Lichtapplikation in Analogie zu<br />
einer Antidepressivaverordnung auch kontinuierlich<br />
täglich über die Wintermonate<br />
erfolgen. Unserer Erfahrung nach wird<br />
dies im Alltag oft nicht eingehalten. Deshalb<br />
zur Verdeutlichung noch ein Fallbeispiel<br />
einer über 4 Jahre behandelten Patientin<br />
mit SAD. Die Depressivität wurde<br />
von der Patientin wöchentlich mit einem<br />
Selbstrating dokumentiert und zeigt die<br />
phasenhafte Regelmässigkeit der Winterdepression<br />
und den schnellen Wirkeintritt<br />
der Lichttherapie, aber auch die rasche<br />
Stimmungsverschlechterung nach dem zu<br />
zeitigen Absetzen der Lichttherapie (Abbildung<br />
2).<br />
Daten zur Lichtexposition bei SAD<br />
Lichtintensität: 2.500 - 10.000 Lux<br />
Expositionsdauer: 30 - 60 Minuten<br />
Wellenlänge des Lichts: UV-gefiltert<br />
Wirksamkeit in Abhängigkeit von der Tageszeit der Behandlung<br />
(% der Patienten mit voller Remission):<br />
Morgendämmerung 80 %<br />
späte Morgenstunden 40 %<br />
am Abend 30 %<br />
Placebo 15 %<br />
Je früher das Morgenlicht, desto besser der Behandlungserfolg<br />
Licht ist eine chronobiologische <strong>Therapie</strong><br />
– es kommt auf das «Timing» an. Je<br />
nach Tageszeit können die Unterschiede<br />
im Ansprechen auf eine Lichttherapie erheblich<br />
sein: Extrem positive, hohe Remissionsraten<br />
findet man in den ganz frühen<br />
Morgenstunden verglichen mit dem Rest<br />
des Tages. Allerdings ist die Wirksamkeit<br />
zu jeder Tageszeit höher als der Placeboeffekt<br />
(Abbildung 3).<br />
Lichttherapie sollte unbedingt sorgfältig<br />
auf die individuelle «innere Uhr»-Zeit (mittels<br />
Chronotyp-Fragebögen) abgestimmt<br />
werden und nicht auf die Tageszeit.<br />
Wie lässt sich die «innere Uhr»<br />
praxisgerecht bestimmen?<br />
Das von der Zirbeldrüse während der<br />
Nachtstunden produzierte Melatonin ist<br />
der beste Marker <strong>für</strong> die biologische Uhr<br />
des Menschen. Bis jetzt ist die Bestimmung<br />
der rhythmisch schwankenden<br />
Melatoninwerte noch kein festes Diagnosewerkzeug,<br />
allerdings sind fertige «Kits»<br />
<strong>für</strong> diesen Zweck bereits in Entwicklung.<br />
Eine indirekte, aber schnelle Möglichkeit,<br />
um das innere circadiane Timing zu bestimmen,<br />
sind Fragebögen bezüglich des<br />
Chronotyps des Betreffenden, also ob es<br />
sich bei der Person eher um einen Frühaufsteher<br />
oder um einen Morgenmuffel<br />
handelt. Bei Gesunden wie auch bei SAD-<br />
Patienten besteht eine gute Korrelation<br />
zwischen dem Chronotyp und den gemessenen<br />
Melatoninspiegeln, welche wiederum<br />
zur Entwicklung eines Algorithmus<br />
geführt hat, der den optimalen Zeitpunkt<br />
<strong>für</strong> eine Lichttherapie feststellen lässt. Der<br />
Chronotyp lässt sich mittels der MEQ Fra-<br />
Tabelle 1<br />
Zung-Depressionsskala<br />
60<br />
55<br />
50<br />
45<br />
a<br />
Plazebo +<br />
Citalopram<br />
(n = 12)<br />
Grünes Licht +<br />
Citalopram (n = 18)<br />
0 1 2 3 4<br />
Woche<br />
gebogen und Auswertungstabelle auf der<br />
website www.cet.org feststellen.<br />
Die Entwicklung geht weiter<br />
Das Einsatzgebiet der Lichttherapie ist<br />
nicht nur auf die SAD beschränkt. Nachfolgend<br />
daher ein kurzer Überblick über<br />
die weltweit stattfindenden Forschungen,<br />
welche die therapeutischen Möglichkeiten<br />
dieses «einfachen» Verfahrens erheblich<br />
ausweiten.<br />
An vorderster Stelle sei die Schlafmedizin<br />
erwähnt, welche die «circadian rhythm<br />
sleep-wake cycle disorders» (=circadiane<br />
Schlaf-Wach-Rhythmusstörungen) als eigenes<br />
Krankheitsbild klassifiziert. Weltweit<br />
bekannt ist die Möglichkeit, mittels<br />
zeitlich gesteuerter Lichtexposition die<br />
Schlaf- und Wachphasen zu verschieben:<br />
Lichttherapie am Morgen verlegt eine<br />
verspätete Schlafphase zeitlich vor, Lichttherapie<br />
am Abend verschiebt eine verfrühte<br />
Schlafphase zeitlich nach hinten.<br />
Eine einfache Methode, um meist älteren<br />
Menschen mit einer sogenannten «senilen<br />
Bettflucht» zu helfen, ist also, die Intensität<br />
des Abendlichts in den Wohnräumen<br />
der Betroffenen zu erhöhen, oder beim<br />
Abendessen (z.B. in Seniorenheimen) eine<br />
indirekte (Deckenlampen) Lichttherapie<br />
einzusetzen.<br />
Neueste erfolgversprechende Forschungen<br />
legen den Einsatz von Lichttherapie<br />
auch bei einer nichtsaisonalen Major<br />
Depression, bei bipolaren Störungen sowie<br />
bei Patienten nahe, die auf Medikamente<br />
und/oder elektrokonvulsive <strong>Therapie</strong><br />
nicht oder nicht ausreichend ansprechen.<br />
«Für alle praktisch tätigen Psychiater soll-<br />
Hamilton Depressionsskala (17-item)<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
b<br />
Helles Licht +<br />
Sertraline<br />
(n = 48)<br />
Plazebo Licht<br />
+ Sertralin<br />
(n = 54)<br />
0 1 2 3 4 5<br />
Woche<br />
Abb. 3: Plazebokontrollierte Studien zur Lichttherapie als<br />
Adjuvans zu SSRI bei nichtsaisonaler Major Depression<br />
März 2009 Reflexe<br />
<strong>LICHTTHERAPIE</strong> MARKT<br />
9
<strong>LICHTTHERAPIE</strong> THEMA<br />
10<br />
Reflexe März 2009<br />
BUCHTIPP<br />
Mehr praktische Informationen zu<br />
Chronotherapien:<br />
Chronotherapeutics for Affective Disorders<br />
A Clinician’s Manual for<br />
Light and Wake Therapy.<br />
Autoren: A. Wirz-Justice,<br />
F. Benedetti, M. Terman.<br />
S. Karger Verlag, Basel<br />
Preis: ca. Fr. 59.–<br />
ISBN-987-3-8055-9120-1<br />
Erscheint Ende März ’09<br />
ten die Fallbeispiele von bis dato behandlungsresistenten<br />
Kranken mit chronisch<br />
wiederkehrenden Depressionen, welche<br />
aber positiv auf zusätzliche Lichttherapie<br />
reagieren, ein Hoffnungsschimmer sein,<br />
dass auch noch viele weiteren Patienten<br />
mit solch einem kombinierten medikamentösen<br />
wie auch nicht-medikamentösen<br />
Behandlungsregime zukünftig geholfen<br />
werden kann».<br />
Ob das <strong>für</strong> die SAD-Behandlung etablierte<br />
«Modell» der Lichttherapie auch auf<br />
andere psychiatrische Erkrankungen ausgeweitet<br />
werden kann, ist bis jetzt nicht<br />
wissenschaftlich abschliessend geklärt.<br />
Alzheimer-Patienten beispielsweise zeigen<br />
oft von der Norm abweichende Schlafgewohnheiten.<br />
Folglich wurde in Pflegeheimen<br />
versuchsweise die Lichtintensität in<br />
den Räumen erhöht, in denen sich die älteren<br />
Menschen meist aufhalten. Es hat sich<br />
gezeigt, dass dadurch nicht nur Vigilanz,<br />
Kognition und Stimmung verbessert wurden,<br />
sondern auch der Nachtschlaf. Bei an<br />
ADHS leidenden Erwachsenen konnte eine<br />
verbesserte Kognition durch Lichttherapie<br />
erreicht werden. Ebenso haben sich parallel<br />
zum antidepressiven Effekt auch die<br />
motorischen Funktionen von Parkinson-<br />
Patienten durch diese <strong>Therapie</strong>form verbessert.<br />
Derzeit laufende Untersuchungen<br />
an der UPK Basel bei stationären Patienten<br />
mit abnormalen Schlaf-Wach-Rhythmen<br />
zeigen, dass die Regelmässigkeit dieser<br />
Rhythmen mit den kognitiven Funktionen<br />
bei schizophrenen Patienten, sowie auch<br />
mit dem Grad der Selbstverletzungen bei<br />
Borderline-Patienten korreliert.<br />
Psychiater in Italien ganz vorne<br />
mit dabei<br />
Eine bekannte Klinik in Mailand hat<br />
mit dem Einsatz der Lichttherapie nicht<br />
auf Meta-Analysen oder Leitlinien der<br />
psychiatrischen Gesellschaften gewartet.<br />
Seit mehr als 10 Jahren setzen Benedetti<br />
und Kollegen in ihrer psychiatrischen Abteilung<br />
auf nichtmedikamentöse Behandlungsmöglichkeiten:<br />
Schlafentzug, Schlafphasenverschiebung<br />
sowie Licht- und<br />
Dunkeltherapie. Die Ergebnisse ihrer Abteilung<br />
bestätigen kontinuierlich die Wirksamkeit,<br />
den schnellen Behandlungserfolg<br />
sowie die fehlenden Nebenwirkungen<br />
dieser <strong>Therapie</strong>methoden. Die (nur) vorübergehende<br />
Besserung nach Schlafentzug<br />
konnte stabilisiert werden, indem sie<br />
die verschiedenen chronotherapeutischen<br />
Möglichkeiten kombinierten. So werden<br />
von ihnen Remissionsraten erreicht, die<br />
auch noch 9 Monate nach <strong>Therapie</strong>beginn<br />
vergleichbar mit denen einer Langzeitbehandlung<br />
mit Antidepressiva sind.<br />
Schlafentzug hat sich als bestmögliche<br />
Behandlung bei Patienten herausgestellt,<br />
die an einer therapieresistenten bipolaren<br />
Depression leiden. Diese Meinung vertreten<br />
nicht nur die oben genannten Psychiater,<br />
sondern auch die Gesundheitsbehörden<br />
in der Lombardei. Sollten nicht auch<br />
Krankenversicherungsgesellschaften an einer<br />
Methode interessiert sein, welche den<br />
Zustand chronisch-depressiver Patienten<br />
schnell bessert?<br />
Die Kombination von Schlafentzug<br />
und Lichttherapie ist nachweislich eine<br />
überzeugende und kostengünstige First-<br />
Line-Methode zur Behandlung einer Major<br />
Depression.<br />
Lichttherapie in vielen Indikationen<br />
wirksam<br />
Auch aus psychoedukativer beziehungsweise<br />
psychotherapeutischer Sicht<br />
kann der Einsatz von Lichttherapie in der<br />
Psychiatrie sinnvoll sein. Wir wissen, dass<br />
psychosoziale Zeitgeber sehr wichtig <strong>für</strong><br />
unser Entrainment sind (Abbildung 1).<br />
Aber gerade damit haben unsere psychiatrischen<br />
Patienten oft erkrankungsbedingt<br />
grosse Schwierigkeiten. Sie meiden häufig<br />
Kontakte und ziehen sich sozial zurück.<br />
Damit fördern sie indirekt eine Desynchronisation<br />
ihres Rhythmus, die wiederum<br />
durch Schlafphasen am Tage ihre soziale<br />
Reintegration zusätzlich erschwert, oder -<br />
wie bei Borderlinie Patienten gezeigt – deren<br />
selbstverletzendes Verhalten fördern<br />
kann. Hier kann durch den Einsatz von indirekter<br />
Lichttherapie auf einfache Weise<br />
das Entrainment gefördert werden.<br />
In Berlin haben wir die Renovierung<br />
unserer psychiatrischen Abteilung da<strong>für</strong><br />
genutzt, um in allen Räumen therapeutische<br />
Lichtquellen fest zu installieren, die<br />
verstärkt im circadian besonders wirksamen<br />
Spektrum um 450 nm Licht emittieren.<br />
So wachen die Patienten auf unserer<br />
Demenzstation zum Zeitpunkt der<br />
simulierten Morgendämmerung auf (in<br />
kontrollierten Studien nachgewiesen antidepressiv<br />
wirksam). Auf allen Stationen<br />
kann das Frühstück mit indirekter Lichttherapie<br />
(ca. 6000 Lux in Augenhöhe) eingenommen<br />
werden. Alternativ sind diese<br />
Räumlichkeiten natürlich auch <strong>für</strong> Gruppentherapien<br />
zu nutzen. Ergänzt wird das<br />
Lichtkonzept durch eine Basisbeleuchtung<br />
von mindestens 500 Lux auf Augenhöhe<br />
auf allen unseren Fluren. Alle Patienten<br />
und diagnostischen Gruppen werden so<br />
während ihres gesamten Klinikaufenthalts<br />
mittels Licht behandelt ohne sich vor die<br />
bekannten Lichtboxen setzen zu müssen.<br />
Positiver Nebeneffekt: Auch die Ärzte und<br />
das Krankenpersonal erhalten Lichttherapie!<br />
Es gibt eine grosse Anzahl verschiedener<br />
Störungen der Schlafarchitektur, von<br />
denen wir nicht einmal die Hälfte richtig<br />
kennen. Lichttherapie in all ihren Anwendungsformen<br />
(Lichtboxen, Morgendämmerungs-Simulatoren,<br />
besondere bauliche<br />
Beleuchtungsmodelle, gestärktes Bewusstsein<br />
<strong>für</strong> einen vermehrten Aufenthalt im<br />
Sonnenlicht in freier Natur) ist auf dem<br />
besten Weg zu einem First-Line-Therapeutikum<br />
nicht «nur» bei SAD. l<br />
Mehr Information <strong>für</strong> PatientInnen und<br />
AerztInnen über Lichttherapie findet sich<br />
auf der «non-profit» Website:<br />
www.cet.org<br />
Angaben über weitergehende Literatur sind<br />
bei der Redaktion erhältlich.<br />
A U T O R E N<br />
Prof. Dr. Anna Wirz-Justice<br />
Zentrum <strong>für</strong> Chronobiologie, Universitäre<br />
Psychiatrische Kliniken, 4025 Basel<br />
Prof. Dr. Jürgen Staedt<br />
Klinik <strong>für</strong> Psychiatrie, Psychotherapie und<br />
Psychosomatik - Memory Clinic,<br />
Vivantes Klinikum Spandau,<br />
Neue Bergstrasse 6, DE-13585 Berlin
Leben ohne Augenlicht<br />
Es ist eine voreilige und zudem falsche<br />
Aussage, von mit’ oder ‚ohne’ Augenlicht zu<br />
sprechen. Die Arten der Sehbehinderung sind<br />
vielfältig und ihr individuelles Erleben macht<br />
jede Behinderung einzigartig.<br />
◗ Nadja Blanchard<br />
Welche Arten von Sehbehinderungen<br />
gibt es?<br />
Eine Sehbehinderung oder Blindheit<br />
kann von Geburt an präsent sein, sich im<br />
Verlauf des Lebens verändern oder erst<br />
später eintreten. Die häufigsten Augenerkrankungen<br />
sind die folgenden:<br />
Beim Grauen Star oder Katarakt handelt<br />
es sich um eine Eintrübung der Augenlinse<br />
mit fortschreitendem Verlust der<br />
Sehkraft. Die Trübungen treten mit zunehmendem<br />
Alter auf und werden beispielsweise<br />
durch UV-Strahlen gefördert.<br />
Der Grüne Star ist in der Schweiz und<br />
weltweit eine der häufigsten Erblindungsursachen.<br />
Im Allgemeinen kommt es zu<br />
einer schmerzlosen, langsam fortschreitenden<br />
Schädigung des Sehvermögens, welche<br />
oft nicht bemerkt wird. Das periphere Sehen<br />
wird zuerst beeinträchtigt, kann jedoch<br />
durch das andere Auge über lange Zeit<br />
kompensiert werden. Das zentrale Sehen,<br />
d.h. der Geradeausblick oder das Lesen,<br />
wird erst im Endstadium betroffen.<br />
Veränderungen der Netzhaut: Die<br />
Netzhaut enthält über 100 Millionen Sinneszellen<br />
(Photorezeptoren), mit der wir<br />
Bilder unserer Umwelt wahrnehmen können.<br />
Sie gehört zu den am höchsten differenzierten<br />
Geweben des Körpers. Viele<br />
Erkrankungen können dieses empfindliche<br />
Organ betreffen und die Sehfähigkeit<br />
bedrohen.<br />
Wenn in der Netzhaut Löcher oder<br />
Risse entstehen, besteht die Gefahr, dass<br />
Flüssigkeit unter die Netzhaut gelangt,<br />
und sich die Netzhaut ablöst. Daher sollten<br />
Netzhautlöcher durch eine Laserbehandlung<br />
mit der Unterlage «verschweisst»<br />
werden.<br />
Hat sich die Netzhaut abgelöst, so<br />
kann sie nicht mehr durch die darunterliegende<br />
Aderhaut ernährt werden. Eine<br />
unbehandelte Netzhautablösung führt zur<br />
Erblindung. Mit modernen Operationstechniken<br />
lässt sich die Netzhaut aber in<br />
den meisten Fällen wieder anlegen und<br />
die Sehfähigkeit erhalten.<br />
Beim Diabetes (Zuckerkrankheit)<br />
kommt es zu Durchblutungsstörungen,<br />
Blutungen und Schwellungen der Netzhaut,<br />
die zu schweren Sehstörungen<br />
führen können. Eine frühzeitige gute Zuckereinstellung<br />
kann diese Augenveränderungen<br />
in vielen Fällen verhindern. Sind<br />
dennoch Netzhautveränderungen aufgetreten,<br />
so muss die Netzhaut mit dem Laser<br />
behandelt werden, um die Sehkraft zu<br />
erhalten.<br />
Altersbedingte Makuladegeneration<br />
(AMD): AMD ist eine Erkrankung der<br />
Netzhaut. Häufig wird ein Schatten oder<br />
verschwommenes Sehen im Zentrum festgestellt.<br />
Diese Sehstörungen werden genau<br />
an jener Stelle wahrgenommen, an<br />
der man etwas genau fixieren will. AMD<br />
führt aber nicht zu Blindheit. Das äussere<br />
Gesichtsfeld bleibt weiterhin erhalten. Nur<br />
die zentrale Stelle des schärfsten Sehens<br />
ist betroffen. Die AMD ist grundsätzlich<br />
Der Grüne Star ist in der<br />
Schweiz und weltweit eine<br />
der häufigsten Erblindungs-<br />
ursachen.<br />
aber ein fortschreitender Prozess und es<br />
kann im Verlauf zur starken Sehminderung<br />
kommen, welche z.B. das Zeitungslesen<br />
verunmöglicht.<br />
Retinitis Pigmentosa (RP) ist eine<br />
erbliche Netzhautdegeneration, welche die<br />
ganze Netzhaut erfasst. Diese Erkrankung<br />
kann schon im Kindesalter, im frühen<br />
Erwachsenenalter oder erst im mittleren<br />
Alter diagnostiziert werden und schreitet<br />
langsam fort.<br />
Die beschriebenen Krankheiten führen<br />
zu verschiedenen Seheinschränkungen<br />
wie z.B. …<br />
…dem sogenannte Röhrenoder<br />
Tunnelblick (Bild unten)…<br />
(Renitis Pigmentosa)<br />
März 2009 Reflexe<br />
SEHBEHINDERUNG THEMA<br />
11
SEHBEHINDERUNG THEMA<br />
12<br />
PUBLI-REPORTAGE<br />
INSERAT<br />
Reflexe März 2009<br />
…einem zentralen Sehausfall…<br />
(Zentralskotom)<br />
…oder einer Farbenblindheit.<br />
(Achromatopsie)<br />
Die Folgen eines grünen Stars<br />
können das Sehfeld auch<br />
sehr stark beeinflussen.<br />
(Glaukom)<br />
Mit normaler Sehkraft<br />
sieht das Bild<br />
folgendermassen aus:<br />
Sind alle Augenkrankheiten<br />
heilbar?<br />
Viele Augenkrankheiten sind vor allem<br />
auf Armut und Mangelernährung zurück<br />
zu führen und treten in den Industrieländern<br />
kaum noch auf (wie Kinderblindheit,<br />
Trachoma). Generell kann man sie verhüten<br />
bzw. ihnen entgegenwirken. Leider<br />
besitzen die betroffenen Länder aber nicht<br />
die Mittel dazu.<br />
Andere Augenkrankheiten lassen sie<br />
operativ beheben, wenn sie diagnostiziert<br />
werden (wie z.B. der graue Star). Menschen,<br />
die von Geburt an blind sind oder durch die<br />
Medizin noch nicht verstandene Krankheiten<br />
haben (z.B. Retinitis Pigmentosa) müssen<br />
lernen, mit ihrer Behinderung zu leben.<br />
Doch auch blind sein bedeutet nicht <strong>für</strong> alle<br />
betroffene Menschen dasselbe. Blind sein<br />
darf nicht mit schwarz oder dunkel gleich<br />
gestellt werden, denn jeder hat eine individuelle<br />
Wahrnehmungen in Bezug auf hell<br />
oder dunkel. Zudem wird diese Wahrnehmung<br />
durch ein sehr genaues Tasten und<br />
Hören ergänzt und gibt ein anderes Bild.<br />
Leben mit vier Sinnen<br />
Viele Untersuchungen zeigen, dass der<br />
Sehsinn <strong>für</strong> den Menschen essenziell ist.<br />
Alles wird in letzter Instanz mit den Augen<br />
überprüft. Ist dieser Sinn nun eingeschränkt<br />
oder sogar verloren, verliert der Mensch<br />
nicht nur diese Prüfinstanz, sondern auch<br />
die visuelle Orientierung. ‚Da’ ‚hier’ und<br />
‚dort drüben’ werden zu nichts sagenden<br />
Bemerkungen. Der Einkauf wird zum<br />
Hindernislauf, da sich eine Dose Tomaten<br />
kaum von einer Dose Pfirsichen unterscheidet.<br />
Informationen werden nicht gesehen<br />
und/oder können nicht gelesen werden.<br />
Leben mit einer Sehbehinderung oder<br />
Blindheit erfordert Mut. Es ist nicht nur der<br />
Mut, seinen Alltag zu meistern, es ist auch<br />
der Mut, in einer Leistungsgesellschaft zu<br />
bestehen, <strong>für</strong> die eine Behinderung eine<br />
Leistungseinschränkung darstellt und<br />
blinde und sehbehinderte Menschen oft<br />
deklassiert.<br />
Frau Geiger-Gassmann hat seit ihrer<br />
Kindheit Retinitis Pigmentosa und ist<br />
mittlerweile erblindet. Sie arbeitet seit<br />
mehreren Jahren als selbstständige Masseurin.<br />
Bei der Wahl ihres Berufes war<br />
sie durch ihre Behinderung bereits einge-<br />
schränkt. Ihren ersten Berufswunsch, Sozialarbeiterin,<br />
musste sie aufgeben, da es<br />
ihr unmöglich war, mit dem Auto mobil<br />
zu sein. Ihre Ausbildung zur Masseurin<br />
hat Frau Geiger-Gassmann in Deutschland<br />
absolviert, da in der Schweiz dazumal<br />
kein Ausbildungsort blinde Menschen<br />
aufgenommen hat. Bei ihrem Praktikum<br />
in einem Kurhaus waren einige Patienten<br />
ganz erstaunt darüber, dass ihre Tätigkeit<br />
tatsächlich zu einer Ausbildung gehörte<br />
und nicht einfach eine Art Beschäftigungstherapie<br />
war. Sie arbeitet heute weitgehend<br />
alleine, braucht nur Unterstützung<br />
<strong>für</strong> die Rechnungsstellung und bei einiger<br />
Büroarbeit. Weiterbildungen absolviert sie<br />
beim Verein Physioblind, die speziell Kurse<br />
<strong>für</strong> blinde und sehbehinderte Menschen<br />
anbietet. Eine Teilnahme an den Kursen<br />
anderer Anbieter wird ihr zwar nicht untersagt,<br />
leider wird aber nicht auf ihre spezifischen<br />
Bedürfnisse eingegangen. Heute<br />
geniesst Frau Geiger-Gassman das volle<br />
Vertrauen ihrer Patienten. Ihre Behinderung<br />
ist ein Bestandteil ihrer Persönlichkeit,<br />
nicht aber das entscheidende Kriteri-
um in der Begegnung mit ihr als Mensch<br />
oder in der Bewertung ihrer Kompetenzen<br />
als Masseurin.<br />
Ähnlich geht es Herrn Vasta, ehemaliger<br />
Kaufmann, heute ebenfalls Masseur.<br />
Auch er ist von Retinitis Pigmentosa betroffen,<br />
besitzt zurzeit aber noch einen<br />
Sehrest. Beide Masseure sehen ihre Behinderung<br />
nicht als eine Einschränkung in der<br />
Ausübung ihres Berufes. Die Sehbehinderung<br />
erlaubt ihnen einen unvoreingenommenen<br />
Umgang mit den Patienten, denn<br />
die erste optische Bewertung fällt weg.<br />
Patienten bestätigen ihre Annahme, dass<br />
die Sehbehinderung eine Hemmschwelle<br />
überwinden kann, wenn sich Patienten<br />
beispielsweise nicht gerne <strong>für</strong> die Behandlung<br />
ausziehen. Oft besteht auch bei den<br />
Patienten die Annahme, dass betroffene<br />
Personen besser tasten und fühlen und daher<br />
besser massieren.<br />
Als aktive, betroffene Person wirken die<br />
Masseure auch zu Gunsten der Integration<br />
behinderter Menschen in die Gesellschaft.<br />
Bei den Patienten wird eine Hemmschwelle<br />
im Umgang mit betroffenen Personen<br />
abgebaut, man lernt viel über Hilfsmittel<br />
<strong>für</strong> blinde- und sehbehinderte Menschen<br />
und man wird bezüglich Zugänglichkeit<br />
sensibilisiert.<br />
Wo liegt der Unterschied zwischen<br />
mit und ohne Augenlicht?<br />
Als betroffene Personen ist es den<br />
beiden Masseuren nicht möglich, einen<br />
Vergleich zwischen ‚mit’ und ‚ohne’ Sehbehinderung<br />
zu ziehen, denn die Behinderung<br />
begleitet sie seit der Geburt. Sie ist ein<br />
Bestandteil ihres Lebens. Sie finden sich<br />
zurecht. Wichtig sind Regelmässigkeit und<br />
Gewohnheit, Gegenstände werden immer<br />
am selben Ort verräumt. Betroffene Personen<br />
können (fast) alles lernen und tun wie<br />
sehende Menschen auch. Nur braucht es<br />
ab und zu Unterstützung durch sehende<br />
Menschen und ein wenig mehr Zeit.<br />
Anders sieht es aus bei Menschen, die<br />
erst später erblinden. Sie müssen das Le-<br />
ben mit der Sehbehinderung erst selber<br />
lernen, Familie und Bekanntenkreis müssen<br />
sich daran gewöhnen und oft ist damit<br />
auch die Aufgabe des ursprünglichen Berufs<br />
verbunden und eine Umschulung ist<br />
nicht immer möglich.<br />
Leben mit Augenlicht<br />
Es bleibt ein wunderbares Geschenk,<br />
ohne jegliche Einschränkung sehen zu<br />
können. Dieser Fähigkeit sollte man Rechnung<br />
tragen, den Sehsinn schützen (z.B.<br />
mit Sonnenbrillen) und Menschen mit einer<br />
Sehbehinderung vollen Respekt entgegenbringen<br />
und sie so weit wie möglich<br />
unterstützen. l<br />
© Copyright der Bilder: Schweiz.<br />
Zentralverein <strong>für</strong> das Blindenwesen SZB<br />
AUTORIN<br />
Nadja Blanchard<br />
Schweizerischer Blinden- und Sehbehindertenverband<br />
(SBV)<br />
Gutenbergstrasse 40b, 3011 Bern<br />
www.sbv-fsa.ch<br />
März 2009 Reflexe<br />
SEHBEHINDERUNG THEMA<br />
13
AUGEN ERKRANKUNG THEMA<br />
14<br />
Altersbedingte Makula-<br />
Degeneration (AMD)<br />
Die MAKULA ist das Zentrum der Netzhaut – diejenige Stelle, mit<br />
welcher wir die Dinge, die wir direkt anschauen scharf sehen.<br />
Auf diese winzige Fläche von etwa 1mm 2 werden die Lichtstrahlen<br />
des angeblickten Objektes gebündelt. Hier besteht die Netzhaut<br />
ausschliesslich aus den Sinneszellen – den sog. Zapfen – in der<br />
dichtesten Konzentration, deshalb ist die Makula (macula lutea) die<br />
Stelle des schärfsten Sehens und des besten Farbensehens.<br />
◗ Dr. med. Bernard Erdtracht<br />
Die «Degeneration» der Makula geschieht<br />
sekundär aufgrund von krankhaften Veränderungen<br />
unter der Netzhaut, nämlich<br />
in der Schicht des Pigmentepithels und der<br />
Aderhaut des Auges. Als ALTERSBEDINGT<br />
bezeichnet man solche Veränderungen,<br />
die erst etwa ab dem fünften bis sechsten<br />
Lebensjahrzehnt auftreten und mit zunehmendem<br />
Lebensalter immer häufiger und/<br />
oder ausgeprägter vorkommen und fortschreiten.<br />
Wie wirkt «Altern» auf die Makula?<br />
Während des gesamten Lebens wirkt<br />
Licht mit seiner hohen Energie auf diese<br />
winzige aber ungeheuer stoffwechselaktive<br />
Netzhautstelle ein. Das Licht führt zum<br />
Zerfall der Sehstoffe in den Sinneszellen,<br />
daraus entsteht ein elektrisches Signal,<br />
das zum Gehirn weitergeleitet wird. Die<br />
dabei entstehenden Abfallprodukte müssen<br />
umgehend beseitigt werden und neue<br />
Seh-Stoffe hergestellt werden, damit ohne<br />
Unterbrechung gesehen werden kann.<br />
Es verwundert nicht, dass diese enorme<br />
«Arbeitsbelastung» des Gewebes nicht <strong>für</strong><br />
unbegrenzte Zeit spurlos am Gewebe und<br />
seinen Zellen vorübergehen kann. Zumal<br />
die beteiligten Sinneszellen der Netzhaut<br />
und des darunter liegenden Pigmentepithels<br />
sich nicht erneuern. Wir sehen das<br />
ganze Leben über mit denselben Zellen.<br />
Dieser Umstand macht die Seh- und Pigmentzellen<br />
der Makula <strong>für</strong> Alterseinflüsse<br />
besonders empfänglich. Im Laufe der Jahre<br />
sammeln sich fettartige Stoffe an (Drusen).<br />
Das sind Überbleibsel des Stoffwechsels,<br />
die von den Pigmentepithelzellen nicht<br />
schnell genug wieder beseitigt werden<br />
konnten. Die Drusen beeinträchtigen die<br />
Reflexe März 2009<br />
Pigmentepithelzellen und die Sehzellen<br />
in ihrer Funktion und führen schliesslich<br />
zu deren Untergang. So kommt es, vereinfacht<br />
dargestellt, zu der häufigeren trockenen<br />
Makuladegenerations-Formen. Bei der<br />
selteneren aber dramatischer ablaufenden<br />
feuchten Makuladegeneration wachsen<br />
von der Aderhaut Blutgefässe unter die<br />
Netzhaut und führen dort zu Blutungen<br />
und Ödembildung. Die feuchte Verlaufsform<br />
schreitet innerhalb weniger Wochen<br />
fort und ist <strong>für</strong> den Patienten rascher spürbar<br />
als Sehverschlechterung und verzerrt<br />
sehen. Beide Augen können sich dabei<br />
mehr oder weniger in gleicher Weise entwickeln.<br />
Das muss aber keineswegs immer<br />
so sein: Alle Grade der Unterschiedlichkeit<br />
im Zeitpunkt des Auftretens, bzw. in der<br />
Ausprägung zwischen den beiden Augen<br />
können vorkommen.<br />
Wer kriegt eine AMD und wann?<br />
Aus dem dargestellten Mechanismus<br />
heraus wird klar: Wenn man nur alt genug<br />
wird, wird grundsätzlich bei fast jedermann<br />
eine AMD auftreten. Allerdings sind<br />
der Zeitpunkt des Auftretens, die Art und<br />
Ausprägung der AMD und der Zeitablauf<br />
des Fortschreitens unter den Menschen<br />
ausserordentlich unterschiedlich: So gibt<br />
es auf der einen Seite Patienten, die bereits<br />
im fünften Lebensjahrzehnt deutliche<br />
Veränderungen haben, die vergleichsweise<br />
rasch fortschreiten, während andere Patienten<br />
noch mit mehr als neunzig Jahren<br />
nur geringe Veränderungen und keine<br />
oder kaum messbare Sehverschlechterung<br />
aufweisen. Beides ist jedoch selten – die<br />
Regel liegt, wie meist, irgendwo dazwischen.<br />
Ob der einzelne Mensch je zu seinen<br />
Lebzeiten eine AMD bekommt, wann das<br />
gegebenenfalls der Fall sein wird und wie<br />
ausgeprägt – bzw. welche Form – dies sein<br />
wird, lässt sich im Einzelfall nicht vorhersagen.<br />
Dabei spielen auch genetische Faktoren,<br />
wie familiäre Häufung, eine Rolle.<br />
Bekannte Risikofaktoren <strong>für</strong> das Auftreten<br />
einer AMD sind: – Häufung von AMD in<br />
der unmittelbaren Familie – Rauchen – Erhöhte<br />
Blutfette – Bluthochdruck – Diabetes<br />
…um nur die wichtigsten zu nennen.<br />
Insgesamt ist die AMD also eine multifaktoriell<br />
bedingte Erkrankung. Dabei spielt<br />
das Altern sicher die Hauptrolle, dann genetische<br />
Disposition, danach äussere Einwirkungen<br />
wie Licht oder Risikofaktoren.<br />
Die multifaktorielle Genese macht auch<br />
die Erforschung und Behandlung besonders<br />
schwierig.<br />
Bild: Häufigste Form: Trockene AMD<br />
Welche Formen der AMD gibt es?<br />
Von einer TROCKENEN AMD spricht<br />
man, wenn die Veränderungen in der Makula<br />
– Einlagerung von Stoffwechsel-Abfallprodukten,<br />
Zellschädigung und Zelluntergang<br />
– nicht mit einer Ausschwitzung<br />
von Gewebsflüssigkeit in die umgebende<br />
Netzhaut einhergehen. Die trockene AMD<br />
ist die bei weitem häufigere der beiden<br />
Formen (etwa 80%) und auch diejenige,<br />
die weniger rasch fortschreitet und in aller<br />
Regel auch die weniger ausgeprägte Funktionseinbusse<br />
mit sich bringt.
Eine FEUCHTE AMD entsteht dadurch,<br />
dass der Organismus neue Blutgefässe un-<br />
ter der Makula bildet: Die Ablagerungen<br />
und die Zellschädigungen können nämlich<br />
zur Bildung von Botenstoffen führen, die<br />
ihrerseits wieder zum Wachstum neuer<br />
feiner Blutgefässe führen Dieses eigentlich<br />
grundsätzlich durchaus sinnvolle biologische<br />
Prinzip – die neuen Blutgefässe sollen<br />
den Abtransport der liegen gebliebenen<br />
Abfallprodukte beschleunigen und neue<br />
Nahrungsstoffe <strong>für</strong> den Seh-Stoffwechsel<br />
heranschaffen – bewirkt gerade an dieser<br />
winzigen Stelle aber mehr Schaden als<br />
Nutzen: Die aus den neuen Blutgefässen,<br />
die nicht so ausgereift und dicht sind, wie<br />
die ursprünglichen Blutgefässe, austretende<br />
Gewebsflüssigkeit dringt unter die<br />
Netzhaut und/oder zwischen ihre Schichten<br />
und richtet so zusätzlichen Schaden<br />
an. Die begleitende Bindegewebsbildung<br />
ebenso wie komplizierende Drusen aus<br />
den Gefässneubildungen wirken als Isolierschicht<br />
zwischen der versorgenden<br />
Aderhaut und der Makula. Schliesslich resultieren<br />
grossflächige Vernarbungen mit<br />
Zerstörung der Makula. Glücklicherweise<br />
macht die feuchte Form «nur» etwa 10%<br />
aller Makuladegenerationen aus; aus dem<br />
Gesagten wird aber auch verständlich, dass<br />
in dieser Gruppe die meisten der schwereren<br />
Funktionsverluste zu finden sind.<br />
Welche Untersuchungen werden<br />
bei der AMD durchgeführt?<br />
1. Die normale Augenuntersuchung<br />
Die wesentlichen Untersuchungen<br />
sind Bestandteil des üblichen Untersuchungsganges:<br />
Sehschärfe, Augendruck,<br />
Untersuchung der vorderen Abschnitte<br />
des Auges und – hier am wichtigsten – die<br />
Spiegelung und stereomikroskopische Untersuchung<br />
des Augenhintergrundes bei<br />
erweiterter Pupille.<br />
2. Die Untersuchung des zentralen<br />
Gesichtsfeldes (Amsler-Karte)<br />
Sie geschieht mit einem speziellen Gittermuster.<br />
Der zentrale Punkt wird – je<br />
Auge getrennt – mit der richtigen Brille <strong>für</strong><br />
die Nähe fixiert; dabei beobachtet man das<br />
umgebende Gittermuster. Verzerrungen,<br />
Wellungen, Flecken oder Ausfälle werden<br />
registriert.<br />
3. Die Fluoreszenzangiographie<br />
Nach Injektion eines Farbstoffes in<br />
eine Armvene werden vom Augenhinter-<br />
grund bei erweiterter Pupille in rascher<br />
Folge Serienaufnahmen fotografiert. Diese<br />
Untersuchung lässt Durchblutungsstörungen,<br />
Flüssigkeitsaustritte und neu<br />
gebildete Blutgefässe erkennen. Diese Untersuchung<br />
ist eine unerlässliche Voraussetzung,<br />
um zu erkennen, ob und ggf. wie<br />
man behandeln kann.<br />
Vorbeugende Massnahmen<br />
Aufhören zu Rauchen, Fettstoffwechsel,<br />
Bluthochdruck und Diabetes optimal<br />
einstellen sind «Basismassnahmen», deren<br />
Sinnhaftigkeit nicht eigens betont werden<br />
muss.<br />
1. Nahrungsergänzungsstoffe<br />
Eine Reihe von Erkenntnissen spricht<br />
da<strong>für</strong>, dass die regelmässige Zufuhr bestimmter<br />
Vitamine und Spurenelemente<br />
Auftreten und Verlauf einer AMD günstig<br />
beeinflussen kann. Dies wird ihrer Fähigkeit<br />
zugeschrieben (Antioxidantien),<br />
aggressive, schädigende chemische Stoffe<br />
unschädlich zu machen, die beim Sehstoffwechsel<br />
entstehen (freie Radikale).<br />
Die wissenschaftliche Diskussion darüber,<br />
welche Nahrungsmittel besonders<br />
empfehlenswert sind oder wie genau entsprechende<br />
Präparate am besten zusammengestellt<br />
sein sollen, ist noch nicht abgeschlossen.<br />
2. Lichtschutzstoffe<br />
Die Makula enthält natürliche Lichtschutzstoffe,<br />
die die schädigende Wirkung<br />
von Licht, insbesondere seiner besonders<br />
energiereichen blauen Anteile, mindert.<br />
Diese gelblichen Farbstoffe haben der<br />
Makula auch ihren Namen gegeben. Die<br />
Fortschreiten der AMD<br />
in 3 Stufen:<br />
Normale Netzhaut hier im<br />
«Fundusbild»<br />
Stadium 1:<br />
Verdickung und<br />
Einlagerung von Drusen<br />
Stadium 2 (ohne Bild):<br />
Einwachsen von defekten<br />
Blutgefässen durch das<br />
Pigmentepithel<br />
Stadium 3:<br />
Einblutung und Zerstörung<br />
des Sinneszellen (Nabenstadium)<br />
Quelle:<br />
www.augenaerzte-konstanz.de<br />
Abnahme dieser schützenden Farbstoffe<br />
Lutein und Zeaxanthin mit zunehmendem<br />
Lebensalter lässt sich durch Zufuhr<br />
dieser Stoffe in der Nahrung wieder wettmachen.<br />
3. Lichtschutz<br />
Den gleichen Zweck, nämlich den<br />
Schutz der Makula vor den schädigenden<br />
Einflüssen insbesondere des energiereichen<br />
blauen Anteils im Tageslicht, besonders<br />
unter intensiven Lichtbedingungen,<br />
verfolgen spezielle Licht-/ Sonnenschutzgläser,<br />
welche genau diesen Anteil aus<br />
dem Tageslicht herausfiltern. Während die<br />
natürliche Augenlinse dies automatisch<br />
tut, weil sie mit zunehmendem Lebensalter<br />
immer «gelber» wird, ist solcher Sonnenschutz<br />
insbesondere den Menschen<br />
anzuraten, die sich einer Staroperation<br />
unterzogen haben.<br />
4. Durchblutungsfördernde<br />
Medikamente<br />
Sie sind leider sinnlos. Zwar üben arteriosklerotische<br />
Durchblutungsstörungen<br />
bei der AMD sicher in vielen Fällen eine<br />
zusätzlich einen negativen Einfluss aus,<br />
wirksame durchblutungsfördernde Mittel<br />
gibt es aber nicht – trotz aller suggestiven<br />
Bezeichnungen und Behauptungen. Die so<br />
bezeichneten Mittel fördern – jedenfalls<br />
bei der AMD – ausschliesslich den Umsatz<br />
des Herstellers. l<br />
AUTOR<br />
Dr. med. Bernard Erdtracht<br />
Praxisklinik, Rheopherese Zentrum<br />
DE-50674 Köln<br />
www.rheopherese-zentrum.de<br />
März 2009 Reflexe<br />
AUGEN ERKRANKUNG THEMA<br />
15
INTERVIEW PRAXIS<br />
16<br />
«Ich sehe mit meinen Händen!»<br />
Interview mit Angelika Solèr, blinde Physiotherapeutin<br />
An einem wunderschönen sonnigen, jedoch bitter kalten, Wintertag genoss ich<br />
meine Fahrt nach Bad Ragaz, wo ich Frau Solèr in ihrer eigenen <strong>physikalische</strong>n<br />
Praxis mit EMR-Zulassung besuchen durfte. Bei Frau Solèr wurde die Erbkrank-<br />
heit Retinitis Pigmentosa (RP) im Alter von 13 Jahren diagnostiziert, die<br />
dann vor rund 20 Jahren zur vollständigen Erblindung führte.<br />
Verena Biedermann: Sie gehören zu<br />
den wenigen blinden Therapeuten in der<br />
Schweiz. Gibt es bei Ihrer täglichen Arbeit<br />
einige wichtige oder sogar unentbehrliche<br />
Hilfsmittel? Oder wo sind Sie auf personelle<br />
Hilfe angewiesen?<br />
Angelika Solèr: Mein wichtigstes Hilfsmittel<br />
ist der Computer mit Sprachausgabe.<br />
Dieser bringt mir eine grosse Unabhän-<br />
Reflexe März 2009<br />
KURZPORTRAIT<br />
Angelika Solèr schloss 1971 mit dem<br />
Staatsexamen ihre medizinische Ausbildung<br />
in Deutschland ab. Zwischen 1974<br />
und 1996 arbeitete sie in der Rheumaund<br />
Rehabilitationsklinik Valens sowie im<br />
Medizinischen Zentrum Bad Ragaz. Seit<br />
1986 – im Alter von 35 Jahren – ist sie<br />
vollständig erblindet. Vor 12 Jahren entschied<br />
sich Frau Solèr <strong>für</strong> die Selbständigkeit<br />
und ihr <strong>Therapie</strong>angebot umfasst:<br />
Akupunkturmassage, Bindegewebs-, Fussreflexzonen-<br />
und klassische Medizinische<br />
Massagen, manuelle Lymphdrainage,<br />
Trigger-Point- und Kälte-/Wärmebehandlung<br />
sowie Ultraschalltherapie.<br />
Angelika Solèr, Physikalische <strong>Therapie</strong>,<br />
Elestastrasse 5, 7310 Bad Ragaz<br />
Tel. 081-302 81 24<br />
angelika.soler@bluewin.ch<br />
gigkeit und zwar ermöglicht<br />
er mir die Terminplanung,<br />
beim Erstellen von Rechnungen<br />
und das «Lesen»<br />
von Zeitungen und der täglichen<br />
Post. Heute stehen<br />
den Sehbehinderten neu<br />
Hilfsmittel zur Verfügung,<br />
die es erlauben im Alltag<br />
noch selbständiger zu sein.<br />
In meiner Praxis und auch<br />
im Haushalt komme ich mit<br />
Ausnahme der wöchentlichen<br />
Putzfrau sehr gut ohne fremde Hilfe<br />
zurecht. Dank dem, dass ich ordnungsliebend<br />
bin, hat alles seinen festen Platz, so<br />
dass ich nie suchen muss. In der Küche<br />
beispielsweise habe ich eine sprechende<br />
Haushaltwaage und meine Dosen sind mit<br />
Klebern versehen, die unterschiedliche<br />
Formen oder Oberflächen haben. Zucker<br />
und Salz beim Backen zu verwechseln ist<br />
nämlich mehr als nur ärgerlich!<br />
Ihre erblich bedingte Netzhauterkrankung<br />
wurde diagnostiziert als Sie 13 Jahre alt<br />
waren. War es <strong>für</strong> Sie schwierig mit dieser<br />
Diagnose zu leben?<br />
Nein, da der Krankheitsverlauf aus<br />
medizinischer Sicht nicht voraussehbar<br />
war. Durch die schleichende Verschlechterung<br />
des Sehvermögens orientierte und<br />
organisierte ich mich immer wieder neu.<br />
Ich fand auch Tricks, um die zunehmende<br />
Sehschwäche zu vertuschen. So merkte<br />
ich mir beispielsweise Häuser, Bäume oder<br />
Hügel, die mir die Richtung anzeigten. Ein<br />
wichtiger Ankerpunkt <strong>für</strong> mich war zudem,<br />
dass ich nach der vollständigen Erblindung<br />
ohne Umschulung in meinem erlernten<br />
Beruf tätig sein konnte. In meiner<br />
Selbständigkeit unterstützt wurde ich stets<br />
auch von meinem Mann. Ein wichtiger<br />
Begleiter ist seit mehr als 10 Jahren mein<br />
Blindenführhund Zitt. Er führt mich sicher<br />
über Strassen, durch den Verkehr oder<br />
auf die täglichen langen Spaziergänge am<br />
Rhein entlang. Über meine Füsse nehme<br />
ich die unterschiedliche Bodenbeschaffenheit<br />
wahr. Dies gibt mir zusätzliche Sicherheit<br />
und Orientierung im Alltag.<br />
Seit fast 35 Jahren arbeiten Sie als Therapeutin.<br />
Was ist Ihrer Meinung nach das<br />
Besondere, das Sie zu Gunsten Ihrer Patienten<br />
einsetzen können?<br />
Ich werde nicht visuell beeinflusst<br />
oder irritiert. Die Stimme des Patienten<br />
verrät mir die aktuelle Verfassung. Dazu<br />
gehört auch der Gang (hinkend, schleppend<br />
etc.) bis zum Behandlungsraum oder<br />
die Art und Weise wie die Kleider abgelegt<br />
werden. Meine Patienten wissen alle, dass<br />
ich blind bin. Dies ist mir wichtig damit<br />
der Patient sich auf mich einstellen kann<br />
und die Voraussetzungen geklärt sind. Die<br />
Befundaufnahme erfolgt direkt über die<br />
Hände. Bei der Palpation mach ich mir ein<br />
Bild über die Temperatur der Haut, den<br />
Zustand des Gewebes und der Muskulatur.<br />
Mit welchen beruflichen/privaten Hürden<br />
haben Sie umzugehen gelernt?<br />
In meiner gewohnten Umgebung<br />
(Wohnung und Praxis) bin ich selbständig<br />
und habe eigentlich keine Hürden zu
überwinden. Den Haushalt sowie die Arbeiten<br />
im Zusammenhang mit meiner Praxis<br />
bewältige ich selbständig. Sobald ich<br />
nach draussen gehe, begleitet mich mein<br />
Blindenführhund Zitt. Durch ihn hat sich<br />
meine Mobilität und Bewegungsradius wesentlich<br />
vergrössert.<br />
Sie sind Mitglied im Verein Physioblind.<br />
Was bedeutet Ihnen diese Mitgliedschaft?<br />
Blinde und sehbehinderte Physiotherapeuten<br />
treffen sich jährlich jeweils zu<br />
hoch stehenden Fortbildungen mit qualifizierten,<br />
nicht blinden Referenten. Für<br />
diese stellen die Kurse meist eine grosse<br />
Herausforderung dar, da nur das Verbale<br />
und nichts Visuelles aufgenommen werden<br />
kann. Physioblind ist <strong>für</strong> mich jedoch<br />
auch wie eine grosse Familie, wo wir uns<br />
austauschen und auch schöne gemütliche<br />
Stunden miteinander verbringen können.<br />
Wenn Sie an einen Frühlingstag denken,<br />
was kommt Ihnen da spontan in den<br />
Sinn?<br />
Sonne, Wärme, Blumen, blühende<br />
Kirschbäume, spezielle Gerüche. Ja, meine<br />
übrigen Sinnesorgane haben sich über<br />
die Jahre sensibilisiert.<br />
Meine letzte Frage: Welche Wünsche oder<br />
Träume haben Sie?<br />
Eigentlich keine besonderen. Ich bin<br />
glücklich und zufrieden, denn ich kann<br />
mich selbständig bewegen und bin nicht<br />
allzu stark auf Hilfe angewiesen. Mei-<br />
«Blinde sehen mit<br />
den Händen»<br />
ne täglichen Spaziergänge mit meinem<br />
Hund Zitt bedeuten mir sehr viel. Ich bin<br />
mir nicht sicher, ob ich die in Diskussion<br />
stehenden Operationsmöglichkeiten, die<br />
Sehfähigkeit teilweise zurückbringen sollen,<br />
je nützen werde. Im Moment möchte<br />
ich mich nur operieren lassen, wenn ich<br />
danach das gross Gedruckte wiederum<br />
lesen kann. Auch bin ich mir gar nicht<br />
so sicher, ob ich von meiner Umwelt nicht<br />
enttäuscht wäre, wenn ich plötzlich wieder<br />
sehen könnte. Vielleicht wäre ich auch<br />
enttäuscht, da sich vieles gegenüber meiner<br />
heutigen Vorstellung verändert hat.<br />
Liebe Frau Solèr, <strong>für</strong> das spannende Gespräch<br />
mit Ihnen möchte ich mich nochmals<br />
ganz herzlich bedanken. Besonders<br />
bedanke ich mich bei Ihnen, <strong>für</strong> alles was<br />
ich an diesem Nachmittag bei Ihnen erfahren<br />
und lernen durfte. Unser Zusammensein<br />
hat mich tief beeindruckt!<br />
Das Interview führte Verena Biedermann l<br />
KURZPORTRAIT<br />
Verein Physioblind.ch<br />
Der Verein Physioblind.ch wurde am 25.<br />
Oktober 2006 in Saanen gegründet. Er löste<br />
die ständige Kommission blinder und<br />
sehbehinderter Physiotherapeuten (KSP)<br />
innerhalb des Schweiz. Physiotherapieverbandes<br />
(fisio) ab. Physioblind<br />
l vertritt die Interessen seiner sehbehinderten<br />
und blinden Mitglieder<br />
gegenüber Organisationen, Verbänden<br />
und der Öffentlichkeit.<br />
l informiert über die speziellen Fähigkeiten<br />
blinder Physiotherapeuten.<br />
l ist ein Netzwerk kompetenter Physiotherapeuten<br />
mit speziellen Qualitäten.<br />
l setzt sich ein, dass die Ausbildung<br />
sehbehinderter Personen zum Dipl.<br />
Physiotherapeuten HF in der Schweiz<br />
auch in Zukunft möglich ist.<br />
In der Schweiz gibt es 36 blinde Physiotherapeutinnen<br />
und Physiotherapeuten,<br />
die selbständig oder als Angestellte, allein<br />
oder zusammen mit sehenden Kolleginnen<br />
und Kollegen arbeiten. Der Beruf<br />
des Physiotherapeuten ist einer der wenigen<br />
Berufe, in denen Blinde trotz ihrer<br />
Behinderung uneingeschränkt arbeiten<br />
können. In vielen therapietechnischen Bereichen<br />
ist es sogar ein Vorteil, wenn die<br />
durch die Blindheit gesteigerte Sensibilität<br />
in den Händen der blinden Physiotherapeutinnen<br />
und Physiotherapeuten zum<br />
Wohle der Patientinnen und Patienten<br />
eingesetzt werden kann.<br />
www.physioblind.ch<br />
Aus- und Weiterbildung in Massage,<br />
Fussreflezonenmassage und<br />
Naturheilkunde.<br />
vom Tageskurs <strong>für</strong> den Hausgebrauch, bis zum<br />
Diplomabschluss als Berufseinstieg<br />
Filialen in Thun, Aarau und Rapperswil<br />
sowie acht Standorte in der Deutschschweiz<br />
Zentrum Bodyfeet, 24<br />
22 Jahre Erfahrung die verpflichtet.<br />
www.bodyfeet.ch<br />
Aarestrasse 30<br />
3600 Thun<br />
033 225 44 22<br />
Bahnhofstrasse 94<br />
5000 Aarau<br />
062 823 83 83<br />
Tiefenaustrasse 2<br />
8640 Rapperswil<br />
055 210 36 56<br />
März 2009 Reflexe<br />
INTERVIEW PRAXIS<br />
17<br />
INSERATE
BERICHT EINES PILOTEN PRAXIS<br />
18<br />
Wenn der Tag dreissig<br />
Stunden dauert<br />
Wenn der Tag über dreissig Stunden lang sein kann oder die Dunkelheit weit über das Mass einer Winternacht<br />
dauert, wird der Einfluss von Licht sehr schnell auffällig. Es ist eine der Eigenheiten des Piloten-Berufes, dass<br />
wir mit einer Vielzahl von Veränderungen im Tagesablauf konfrontiert sind und lernen müssen, wie man damit<br />
umgeht.<br />
◗ Steve Rösli<br />
Die Einflüsse sind am deutlichsten auf<br />
Langstreckenflügen spürbar, wenn im<br />
Winter die Sonne schon am Nachmittag<br />
um drei untergehen kann und da<strong>für</strong> gegen<br />
Mitternacht wieder aufgeht. Dabei kann<br />
das Licht sowohl hilfreich wie auch hinderlich<br />
sein, je nachdem ob man gerade<br />
versucht, wach zu bleiben oder daran ist,<br />
einzuschlafen.<br />
Erste Erfahrungen<br />
Nach der Umschulung auf die Langstrecke<br />
musste ich erkennen, dass es keine<br />
allgemein gültige Lösung <strong>für</strong> den Umgang<br />
mit Zeitverschiebung und Nachtflügen<br />
gibt. Jeder Pilot muss aus der Vielzahl der<br />
Möglichkeiten diejenige finden, welche<br />
<strong>für</strong> ihn zum besten Resultat führt. Dabei<br />
hat das Licht sowohl bei der Arbeit als<br />
auch während der Erholung auf das Befinden<br />
und die Schlafqualität einen grossen<br />
Einfluss. Dazu kommen die unterschiedlichen<br />
Verschiebungen in östlicher oder<br />
westlicher Richtung mit den daraus resultierenden<br />
längeren oder kürzeren Tagen<br />
und Nächten. Ich möchte in diesem Artikel<br />
darstellen, was meine Erfahrungen im<br />
Umgang mit dem Licht während meiner<br />
Arbeit sind.<br />
Richtung und Dauer massgebend<br />
Das erste Beispiel ist ein relativer kurzer<br />
Flug von Zürich an die Ostküste Amerikas.<br />
Die Abflugzeit liegt am späteren<br />
Nachmittag, die Ankunft ist <strong>für</strong> den Abend<br />
amerikanische Ortszeit vorgesehen.<br />
Reflexe März 2009<br />
Im Sommer hat man vom Start bis<br />
zur Landung die ganze Zeit Tageslicht<br />
und somit ist die Verlängerung des Tages<br />
um sechs Stunden ziemlich gut ertragbar.<br />
Ganz anders im Winter. Schon der Start<br />
findet in der Abenddämmerung oder gegen<br />
Ende des Jahres bei schlechter Witterung<br />
im Dunkeln statt. Und das leichte<br />
Abendrot, das sich auf der Reiseflughöhe<br />
am Horizont zu Beginn des Fluges noch<br />
zeigt, ist weder hell noch von langer Dauer.<br />
Dadurch wird der Flug in dieser Jahreszeit<br />
von den Lichtverhältnissen her zu<br />
einer Nachtschicht. Diesen Unterschied<br />
merke ich persönlich deutlich. Im Gegensatz<br />
zur Tagesvariante im Sommer werde<br />
ich im Winter viel früher müde und die<br />
Zeit scheint auch langsamer zu vergehen.<br />
Schon dieser kurze Flug über den Atlantik<br />
mit einer Dauer von rund acht Stunden<br />
bietet somit, abhängig von der Jahreszeit,<br />
ganz unterschiedliche Bedingungen.<br />
Etwas anders präsentiert sich ein Flug<br />
Richtung Osten. Während sich die Lokalzeit<br />
in Richtung Westen so quasi im<br />
Zeitlupentempo verändert, läuft sie hier<br />
fast im Zeitraffer ab. Nach einem Start in<br />
Zürich kurz nach Mittag macht sich der<br />
Erdschatten schon bald bemerkbar und<br />
man kann förmlich zusehen, wie es Nacht<br />
wird. Somit wird es schon dunkel, wenn<br />
der Körper das Gefühl hat, dass der Nachmittag<br />
erst begonnen hat. Auch hier stelle<br />
ich jeweils fest, dass ich früher müde werde.<br />
Da<strong>für</strong> ist die Nacht auch entsprechend<br />
kürzer und die Sonne taucht früher, als<br />
der Körper sie erwartet, wieder am Horizont<br />
auf. Dies hilft bei der Überwindung<br />
der Müdigkeit, da auch der Körper mit der<br />
aufgehenden Sonne seine Funktionen wieder<br />
hochzufahren beginnt.<br />
Es lässt sich somit erkennen, dass sowohl<br />
ein Flug mit, wie auch entgegen dem<br />
Lauf, der Sonne Probleme mit sich bringt.<br />
Wie geht man nun am besten damit um?<br />
Ein Flug im Dunkeln lässt sich dadurch etwas<br />
erträglicher gestalten, als dass die Innenbeleuchtung<br />
des Cockpits eingeschaltet<br />
ist und somit ein etwas helleres Umfeld<br />
erzeugt. Obwohl diese Beleuchtung nicht<br />
an die Ausleuchtung eines modern eingerichteten<br />
Büros oder der Passagierkabine<br />
ein paar Meter weiter hinten herankommt,<br />
ist der Unterschied zur Arbeit in einem<br />
nur durch die Instrumente beleuchteten<br />
Cockpit deutlich spürbar. Eine andere<br />
Möglichkeit hat man als Pilot während der<br />
Arbeit leider nicht.<br />
Aber auch die Zeit ausserhalb der eigentlichen<br />
Arbeit bedarf einer gewissen<br />
Planung. Ich selbst versuche, vor jedem<br />
Nachtflug so etwas wie einen verlängerten<br />
Mittagsschlaf einzuplanen. Der Zeitpunkt<br />
ist davon abhängig, wann der Arbeitsbeginn<br />
ist. Das kann bei einem Nachtflug<br />
ab Zürich am späteren Nachmittag sein.<br />
Beim Vorschlafen übernimmt das Licht allerdings<br />
die Rolle des Spielverderbers. Da<br />
in dieser Phase ein möglichst tiefer und<br />
erholsamer Schlaf erwünscht ist, sollte die<br />
Umgebung dementsprechend dunkel sein.
Das kann aber an einem Tag mit schönem<br />
Wetter sowohl vom Gefühl her wie auch<br />
rein technisch gesehen zum Problem werden.<br />
Wenn der Drang, die Sonne geniessen<br />
zu wollen, endlich überwunden ist, steht<br />
man oft vor dem Problem, dass sich das<br />
Licht nicht wirklich aussperren lässt und<br />
zwischen den dunklen Vorhängen noch<br />
genug Helligkeit ins Zimmer gelangt, um<br />
das Einschlafen zur Geduldsprobe werden<br />
zu lassen. Dann hilft nur der Griff zur Augenbinde.<br />
Etwas einfacher sieht die Situation am<br />
Morgen direkt nach einem Flug aus, wenn<br />
die Müdigkeit gross genug ist, um einschlafen<br />
zu können und ein wenig Licht<br />
nicht zu stören vermag. Um durchschlafen<br />
zu können, sollte es indes möglichst dunkel<br />
sein. Der ideale Tag wäre jener mit tief<br />
hängenden Wolken und Landregen.<br />
Dass Licht auch eine ziemlich unangenehme<br />
Seite haben kann, stellt jeder Pilot<br />
fest, der auf einem Nachtflug in Richtung<br />
Osten unterwegs ist und den Sonnenaufgang<br />
in der Höhe miterlebt. Dabei beginnt<br />
es zwar jeweils sehr malerisch, mit einem<br />
Übergang vom Dunkel der Nacht zu einem<br />
immer heller werdenden Blau, das langsam<br />
von Orange und Gelb abgelöst wird.<br />
Die Freude an diesem Schauspiel wird allerdings<br />
sehr schnell getrübt, wenn dann<br />
die Sonne erst einmal über dem Horizont<br />
steht und in flachem Winkel direkt ins<br />
Cockpit und unsere müden Augen scheint.<br />
Dann helfen auch die besten Sonnenbrillen<br />
und die Lichtschütze an den Fenstern wenig,<br />
um diese Lichtlawine von den Augen<br />
fernzuhalten. Ich habe festgestellt, dass<br />
während dieser Zeit die meisten Kollegen<br />
ihre Sitzposition so verändern, dass die<br />
Sonne von der Flugzeugstruktur verdeckt<br />
wird. Dies ist of die einzige Möglichkeit,<br />
die Augen etwas zu schonen.<br />
Diese Erkenntnisse beschränken sich<br />
allerdings nicht auf die Fliegerei. Welchen<br />
Einfluss Licht auf unser Befinden haben<br />
kann, habe ich nämlich am eindrücklichsten<br />
während einer Sonnenfinsternis erlebt.<br />
Dass die Sonne dabei leider von einer geschlossenen<br />
Wolkendecke verdeckt wurde,<br />
war schade, aber trotzdem konnte man<br />
den rasch herannahenden Mondschatten<br />
sehr deutlich erkennen. Als dieser unsere<br />
Position passiert hatte, fiel mir auf, dass<br />
die Vögel verstummt waren. Dann musste<br />
ich plötzlich feststellen dass ich müde<br />
wurde, obwohl ich ein paar Minuten früher<br />
davon noch gar nichts gespürt hatte.<br />
Das war <strong>für</strong> mich das erste Mal, dass ich<br />
dies so deutlich zu spüren vermochte. Dies<br />
hat mich dazu bewogen, die Zusammenhänge<br />
zwischen meinem Befinden und<br />
dem Vorhandensein von Licht genauer zu<br />
beobachten.<br />
Von der wissenschaftlichen Seite her<br />
betrachtet, gibt es mit der Lichttherapie<br />
einen Ansatz dieses Thema anzugehen.<br />
Dabei sollte man abhängig von der An-<br />
zahl überquerter Zeitzonen das Licht zu<br />
bestimmten Zeiten suchen respektive meiden.<br />
Die Tabelle oben von Dr. Christian<br />
Cajochen von der psychiatrischen Universitätsklinik<br />
Basel stellt dies dar.<br />
Für den schon beschriebenen Flug an<br />
die Ostküste der USA wäre somit das Licht<br />
vor elf Uhr morgens zu meiden und danach<br />
zu suchen. Dabei ist zu beachten,<br />
dass diese Angaben nur gelten, wenn man<br />
gut synchronisiert aus der ursprünglichen<br />
in die neue Zeitzone ankommt. Nach ein<br />
bis zwei Tagen kann man dann zum normalen<br />
Rhythmus übergehen.<br />
Licht und Schatten<br />
Wenn der Körper dazu gezwungen<br />
wird, sich über längere Dauer immer wieder<br />
an neue Zeitzonen zu gewöhnen, wird<br />
der Einfluss des Lichts sowohl auf das Befinden<br />
wie auch auf den Schlaf deutlich.<br />
Ich hoffe, dass ich mit diesem Artikel ein<br />
wenig aufzeigen konnte, mit welchen Themen<br />
man bei unserer Art von Schichtarbeit<br />
konfrontiert ist. Dabei kann das Licht sowohl<br />
hilfreich sein wie auch ein Problem<br />
darstellen, je nachdem ob man versucht<br />
wach zu bleiben oder einzuschlafen.<br />
AUTOR<br />
Überquerte Ortszeit am<br />
Zeitzonen Flugziel<br />
Steve Rösli<br />
Senior First Officer A330/340, Mitglied Flugsicherheitskommission<br />
SwissALPA/Aeropers,<br />
Ewiges Wegli 10, 8302 Kloten<br />
steve.roesli@aeropers.ch<br />
2 OST Licht vermeiden vor 07:00 Licht suchen nach<br />
3 OST Licht vermeiden vor 08:00 Licht suchen nach<br />
4 OST Licht vermeiden vor 09:00 Licht suchen nach<br />
5 OST Licht vermeiden vor 10:00 Licht suchen nach<br />
6 OST Licht vermeiden vor 11:00 Licht suchen nach<br />
7 OST Licht vermeiden vor 12:00 Licht suchen nach<br />
8 OST Licht vermeiden vor 13:00 Licht suchen nach<br />
9 OST Licht vermeiden vor 14:00 Licht suchen nach<br />
10 OST Licht vermeiden vor 15:00 Licht suchen nach<br />
11 OST Licht suchen vor 16:00 Licht vermeiden nach<br />
12 OST/WEST Licht suchen vor 17:00 Licht vermeiden nach<br />
11 WEST Licht suchen vor 18:00 Licht vermeiden nach<br />
10 WEST Licht suchen vor 19:00 Licht vermeiden nach<br />
9 WEST Licht suchen vor 20:00 Licht vermeiden nach<br />
8 WEST Licht suchen vor 21:00 Licht vermeiden nach<br />
7 WEST Licht suchen vor 22:00 Licht vermeiden nach<br />
6 WEST Licht suchen vor 23:00 Licht vermeiden nach<br />
5 WEST Licht suchen vor 00:00 Licht vermeiden nach<br />
4 WEST Licht suchen vor 01:00 Licht vermeiden nach<br />
3 WEST Licht suchen vor 02:00 Licht vermeiden nach<br />
2 WEST Licht suchen vor 03:00 Licht vermeiden nach<br />
Quelle: Zentrum <strong>für</strong> Chronobiologie (Uni Basel)<br />
März 2009 Reflexe<br />
BERICHT EINES PILOTEN PRAXIS<br />
19
FORSCHUNG PRAXIS<br />
20<br />
UV-Licht in hohen Dosen tödlich –<br />
UV-Bestrahlung in niederen lebenswichtig!<br />
Es gibt einen äusserst wichtigen Aspekt in der Geschichte der Lichtthera-<br />
pie, der bisher niemals voll gewürdigt wurde. Die meisten Menschen wis-<br />
sen gar nicht, dass UV-Licht von ungeheueren Nutzen <strong>für</strong> die Gesundheit<br />
sein kann. Hier einige Fakten: UV-Licht aktiviert die Vitamin-D-Synthese.<br />
vb. Sie ist die Voraussetzung <strong>für</strong> die Resorption<br />
von Kalzium und anderen Mineralien<br />
aus der Nahrung. Robert M. Neer<br />
und seine Mitarbeiter haben eine Studie<br />
an älteren Kriegsveteranen durchgeführt,<br />
um zu prüfen, ob zusätzliche Sonnenbestrahlung<br />
ihre Fähigkeit zur Resorption<br />
von Kalzium aus der Nahrung verbessern<br />
würde. Im Untersuchungszeitraum erhielten<br />
sämtliche Männer täglich etwa 200<br />
Einheiten Vitamin D über die Nahrung.<br />
Die Wohnungen der ersten Gruppe wurden<br />
mit UV-haltigem Vollspektrumlicht<br />
beleuchtet, die Wohnungen der anderen<br />
Gruppe waren mit normalen Lampen ohne<br />
UV-Anteil ausgestattet. Bei der Gruppe,<br />
die keine UV-Strahlen erhielt, wurde ein<br />
25prozentiger Abfall der Kalziumresorption<br />
beobachtet, bei der Gruppe, die UV-<br />
Licht erhielt, dagegen ein 15prozentiger<br />
Anstieg. Mit anderen Worten: Die Gruppe,<br />
die UV-Licht erhielt, konnte das Kalzium<br />
aus der Nahrung 40 Prozent besser absorbieren<br />
als die Vergleichsgruppe, der die<br />
UV-Strahlung fehlte.<br />
UV-Licht senkt den Blutdruck<br />
Zu Beginn dieses Jahrhunderts stellte<br />
man zum ersten Mal fest, dass die UV-<br />
Strahlung der Sonne den Blutdruck bei<br />
gesunden Menschen und bei Personen<br />
mit erhöhtem Blutdruck senkt. Eine<br />
Untersuchung ergab, dass schon eine<br />
einzige UV-Behandlung genügt, um<br />
einen deutlichen Rückgang des Blutdrucks<br />
zu bewirken, der fünf bis<br />
sechs Tage anhält.<br />
Reflexe März 2009<br />
UV-Licht erhöht die Herzleistung<br />
In den dreissiger Jahren behandelte Dr.<br />
Raymond Johnsen von der Tulane School<br />
of Medicine 20 Personen mit ultraviolettem<br />
Licht. Bei 18 der 20 Testpersonen<br />
erhöhte sich die Herzleistung darauf um<br />
durchschnittlich 39 Prozent! Ihre Herzmuskeln<br />
wurden stärker, und die Pumpleistung<br />
nahm zu.<br />
Zudem verbessert UV-Licht EKG-Werte<br />
und Blutwerte von Personen mit Arteriosklerose<br />
(Gefässwandverhärtung).<br />
Nachdem man 169 russische Patienten<br />
mit zerebraler Arteriosklerose mit UV-Licht<br />
behandelt hatte, konnte man ein Jahr später<br />
feststellen, dass sich<br />
die Gehirndurchblutung<br />
bei allen<br />
verbessert hatte<br />
und die Patien-<br />
mit Mass im Solarium und<br />
extreme UV-Strahlung in Australien (rechts).<br />
ten durchwegs wieder ihrer Arbeit nachgingen<br />
und sich besser fühlten. Andere<br />
Untersuchungen kommen zu ähnlichen<br />
Ergebnissen.<br />
UV-Licht senkt die Cholesterinwerte<br />
Eine Studie, bei der Patienten mit Bluthochdruck<br />
und verwandten Kreislaufproblemen<br />
mit UV-Licht behandelt wurden,<br />
ergab, dass, zwei Stunden nach der ersten<br />
Bestrahlung die Serum-Cholesterinwerte<br />
bei 97 Prozent der Patienten um fast<br />
13 Prozent gesunken waren. Bei<br />
Zu Beginn dieses<br />
Jahrhunderts stellte<br />
man zum ersten<br />
Mal fest, dass die<br />
UV-Strahlung der<br />
Sonne den Blut-<br />
druck bei gesun-<br />
den Menschen und<br />
bei Personen mit er-<br />
höhtem Blutdruck senkt.
86 Prozent der Gruppe fand man auch 24<br />
Stunden später noch dieselben niedrigen<br />
Werte. Auch andere Fettarten (Fettsäuren,<br />
Mono-, Di-, und Triglyzeride), die oft mit<br />
Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Verbindung<br />
gebracht werden, reagierten positiv<br />
auf die UV-Bestrahlung. Dies ist wahrscheinlich<br />
darauf zurückzuführen, dass<br />
der Körper zum Abbau von Cholesterin<br />
UV-Licht braucht.<br />
UV-Licht hilft beim Abnehmen<br />
Vieh, das auf der Weide gehalten<br />
wird, wird nicht so leicht<br />
fett wie Tiere, die nur im<br />
Stall leben. Diese Erfahrungstatsache<br />
wird durch<br />
Studien bestätigt, denen<br />
zufolge Tiere abnehmen,<br />
wenn sie mit UV-Licht bestrahlt<br />
werden. Man führt<br />
das darauf zurück, dass<br />
UV-Licht die Schilddrüse<br />
anregt, wodurch der<br />
Stoffwechsel beschleunigt<br />
und die Kalorienverbrennung<br />
gesteigert wird.<br />
In den dreissiger Jahren<br />
des letzten Jahrhunderts<br />
fanden Sonnentherapeuten<br />
bei ihren Patienten<br />
gut entwickelte Muskeln, aber wenig Fett,<br />
obwohl sie sich seit Monaten nicht mehr<br />
körperlich betätigt hatten. Zu ähnlichen<br />
Schlüssen kommt auch Zane Kime in seinem<br />
Buch Sonnenlicht und Gesundheit.<br />
UV-Licht wirkt gegen Psoriasis<br />
Berichte der National Psorias Foundation<br />
lassen vermuten, dass 80 Prozent der<br />
von dieser Hautkrankheit Betroffenen Besserung<br />
erfahren, wenn Sie mit UV-Licht<br />
bestrahlt werden.<br />
UV-Licht wirkt auch bei vielen<br />
anderen Krankheiten<br />
UV-Licht hat sich als wirksames Mittel<br />
zur Abtötung von Infektionserregern erwiesen,<br />
darunter verschiedene Tuberkulosebakterien.<br />
1933 zählte F. H. Krudsen in<br />
seinem Buch Light Therapy ungefähr 165<br />
verschiedene Krankheiten auf, die erfolgreich<br />
mit UV-Licht behandelt wurden. In<br />
Russland und Deutschland wird UV-Licht<br />
routinemässig zur Bekämpfung von Infektionskrankheiten<br />
in der Schule und am<br />
Arbeitsplatz eingesetzt. So zum Beispiel<br />
gegen Bergarbeiterlunge: Die russischen<br />
Ärzte sind der Meinung, dass UV-Licht<br />
dem Kreislauf hilft, den Staub aus der<br />
Lunge der Arbeiter zu entfernen. Bei anderen<br />
Untersuchungen konnten Patienten<br />
mit starken asthmatischen Beschwerden<br />
nach Behandlung mit UV-Strahlen wieder<br />
frei atmen.<br />
UV-Licht hat sich als<br />
wirksames Mittel zur<br />
Abtötung von Infekti-<br />
onserregern erwiesen,<br />
darunter verschiedene<br />
Tuberkulosebakterien.<br />
UV-Licht fördert die Produktion<br />
von Geschlechtshormonen<br />
In einer Studie am Boston State Hospital<br />
stellte Dr. Abraham Myers fest, dass<br />
ultraviolettes Licht die männlichen Geschlechtshormonwerte<br />
um 120 Prozent<br />
ansteigen lässt. Ebenso erhöht ultraviolettes<br />
Licht die Menge der weiblichen Geschlechtshormone.<br />
In einem anderen Labor<br />
fand man, dass Östrogen mit Abstand<br />
am besten resorbiert wird, wenn Menschen<br />
mit UV-Licht einer bestimmten Wellenlänge<br />
(290nm) bestrahlt werden. Viele<br />
behaupten, diese Frequenz sei schädlich<br />
und überflüssig. Die Laborergebnisse deuten<br />
jedoch darauf hin, dass Östrogen dann<br />
am wirksamsten ist, wenn Frauen mit UV-<br />
Licht bestrahlt werden.<br />
UV-Licht aktiviert ein wichtiges<br />
Hauthormon<br />
Forscher von der University of North<br />
Carolina haben gezeigt, dass Solitrol (ein<br />
Hauthormon) zusammen mit dem Epiphysenhormon<br />
Melatonin die Reaktionen des<br />
Körpers auf Sonnenlicht und Dunkelheit<br />
reguliert. Solitrol gilt als eine Form des<br />
Vitamin D und steuert in antagonistischer<br />
Kooperation mit Melatonin Stimmungsveränderungen,<br />
zirkadiane (24stündige)<br />
Rhythmen und jahreszeitabhängiges Fortpflanzungsverhalten.<br />
Das Hormon entsteht<br />
unter Einwirkung von UV-Licht und beeinflusst<br />
viele Steuerzentren des Organismus<br />
sowie das Immunsystem. Die Ergebnisse<br />
dieser Forscher könnten zur Klärung der<br />
Zusammenhänge zwischen Sonnenlicht<br />
und menschlicher Gesundheit beitragen. l<br />
Quelle: Jakob Liberman<br />
«Die heilende Kraft des Lichts»<br />
März 2009 Reflexe<br />
FORSCHUNG PRAXIS<br />
21
WIRKUNG VON LICHT PRAXIS<br />
22<br />
Licht –<br />
ein grandioser<br />
Vitalfaktor<br />
Licht – Sonne – Schutz sind gerade im Frühling und<br />
Sommer wieder hoch aktuelle Themen. In verschie-<br />
denen Bereichen der Naturwissenschaft wird seit über<br />
100 Jahren die Wirkung von Licht auf den menschlichen<br />
Organismus erforscht. Es spielt eine weitaus grössere<br />
Rolle auf eine kaum zu beziffernde Anzahl metabo-<br />
lischer, immunologischer und hormoneller Prozesse als<br />
bisher angenommen.<br />
Strahlung – Licht – Hautzellen<br />
vb. In der Entwicklungsbiologie des<br />
Menschen ist längst bewiesen, dass die<br />
bodennahe spektrale Energieverteilung<br />
der Sonne ein äusserst wichtiger Evolutionsaspekt<br />
darstellt. Die <strong>für</strong> Menschen<br />
wahrnehmbare Strahlung (Licht) liegt<br />
nicht zufällig im grössten Kraftbereich<br />
der Sonne. Lichtenergie wird in unseren<br />
Hautzellen aufgenommen und direkt in<br />
chemisch-<strong>physikalische</strong> Zellenergie umformuliert.<br />
Diese durch Licht entstehende<br />
Energie leistet einen vielfältigen Beitrag<br />
<strong>für</strong> zahlreiche Gewebefunktionen.<br />
Reflexe März 2009<br />
SONNEN-TIPPS<br />
Keine Angst vor Sonne!<br />
l Gemeint ist nicht unvernünftiges Sonnenbaden<br />
über längere Zeit. Hautreizungen,<br />
Rötungen, Spannungen etc.<br />
sind gute Indikatoren, wenn man mit<br />
Sonnenlicht übertrieben hat.<br />
l Licht ist ein unabdingbarer Vital- und<br />
Gesundheitsfaktor mit den vielfältigsten<br />
Aufgaben.<br />
l Tagespflege (und selbstverständlich<br />
Nachtpflege) sollte keine Lichtschutzfilter<br />
enthalten.<br />
l Sonnenschutzmittel mit natürlichen<br />
Substanzen verwenden, die die Haut<br />
auffordern, sich schützend zu bräunen.<br />
l Nach dem Sonnentanken die Haut<br />
mit einen Sauerstofföl und Mineralien<br />
pflegen.<br />
Zusammenhang<br />
von Licht –<br />
Augen – Haut<br />
Die Sonne gibt zur Erde eine Strahlung<br />
ab im Bereich von 290nm bis 18,5m.<br />
Jede Wellenlänge enthält einen ganz eigenen,<br />
spezifischen Energiegehalt. Alle<br />
Organismen auf der Erde sind exakt so<br />
entwickelt worden, dass diese Universal-<br />
Energie-Quelle direkt angezapft werden<br />
kann. Dazu hat jedes Lebewesen seine eigenen<br />
«Antennen» (bei Menschen sind es<br />
die Pigmente), die eine Energieabsorption<br />
ermöglichen. Um diese «Antennen» herum<br />
Alle Organismen auf der Erde<br />
sind exakt so entwickelt worden,<br />
dass die Universal-Energie-Quelle der<br />
Sonne direkt angezapft werden kann.<br />
haben sich sinnvolle Systeme entwickelt,<br />
um die aufgefangene Energie nicht verpuffen<br />
zu lassen. So nimmt beispielsweise das<br />
menschliche Augenpigment einen Lichtbereich<br />
zwischen 390nm und 740nm auf.<br />
Jedoch reicht das über die Augen aufgenommene<br />
Licht keineswegs aus, um alle<br />
Phänomene zu verstehen, die beim Menschen<br />
direkt von Licht abhängig sind. So<br />
wirkt Licht über die Augen aufgenommen<br />
auf ganz bestimmte Hirnzellen, wie die
Zirbeldrüse, die Hypophyse, den Hypotha-<br />
lamus oder das gesamte limbische System.<br />
Fast alle Hormone, die in diesen Zentren<br />
gebildet werden, sind lichtabhängig. Deshalb<br />
gilt im Alltag: Sonnenbrille weglegen,<br />
damit die Haut sich über die Augen auf<br />
Licht (sprich Sonne) einstellen kann.<br />
Andere Hormone wirken durch Licht,<br />
das über die Haut aufgenommen wird<br />
oder werden dadurch gesteuert. Denn<br />
Licht wirkt in erster Linie auch über die<br />
Haut. Zum Beispiel das von Licht (über<br />
die Haut) abhängige Vitamin D, das durch<br />
Lichtinduktion in Cholecalciferol (D3) umgewandelt<br />
wird. Ist zu wenig Licht vorhanden,<br />
das in der Haut wirken kann, können<br />
sich eine Reihe von Funktionsstörungen<br />
ergeben. Dazu gehören: Haarausfall,<br />
Schlafstörungen, Hypernervosität, Heisshunger<br />
auf Süssigkeiten, beschleunigter<br />
Alterungsprozess, Bluthochdruck, Ödeme,<br />
Stoffwechselstörungen, Libidoverlust, erhöhte<br />
Infektionsgefahr, Depressionen und<br />
so fort. Die Ursachen liegen nicht allein<br />
am fehlenden Vitamin D3, sondern auch<br />
an der Wirkung des durch die Haut aufgenommene<br />
Lichtes auf Biotin, Vitamin A,<br />
die Hormone und eine ganze Reihe von<br />
Enzymen, resp. eben am Lichtmangel!<br />
Durch Licht, das direkt über die Haut<br />
wirkt – über die Keimschicht der Haut und<br />
den darunter liegenden Lederhautbuchtungen<br />
und dem Lymphe-Blutweg –, wird<br />
auch die Ausscheidung von Körpergiften,<br />
die Reduktion von karzinogenen Stoffen,<br />
die Bildung von Antikörpern und die Senkung<br />
von Cholesterinwerten sehr günstig<br />
beeinflusst. Die oben genannten Lederhautbuchtungen<br />
ergäben auseinandergefaltet<br />
eine riesige Oberfläche; durch die<br />
Buchtungen sind sie jedoch wunderbare<br />
Schattenspender <strong>für</strong> die Zellen.<br />
Licht fördert die Bildung von<br />
Melanin<br />
Die Bräunung der Haut fördert auch<br />
das Bereitstellen der einzigartigen Substanz<br />
Melanin. Diese Substanz ist im Gehörsystem,<br />
in den Nerven, dem Hirn,<br />
dem Herzen, den Drüsen, der Leber, den<br />
Muskeln etc. vorhanden. Stets ist Melanin<br />
eng mit Licht, das durch die Haut aufgenommen<br />
wird, verbunden und seine Bewegung<br />
wird in mechanisch-akustische<br />
Energie umgewandelt. Es leistet unter<br />
vielem anderem einen enormen Beitrag<br />
als Antioxydant. Das ist mit ein Grund,<br />
weshalb ganz moderne <strong>Therapie</strong>n gegen<br />
Hautkrebs vorab in Australien mit Licht<br />
(Sonne) arbeiten. Das bringt die besten<br />
Behandlungsresultate. So scheint es heute<br />
beinahe gesichert, dass Hautkrebs auch<br />
auf zu wenig Sonnenlicht (zuviel Schutz<br />
durch falsche eingesetzte Sonnenmittel/<br />
ständiges benutzen von Produkten mit<br />
Lichtschutzfaktoren) zurückgeführt werden<br />
kann. Verschiedene, breit angelegte<br />
Studien zeigen dies bereits seit Jahren<br />
SONNENSCHUTZ<br />
Der richtige Sonnenschutz<br />
l muss min. 33 % UVA- und UVB-Filter<br />
(LSF Angabe) haben<br />
l LSF (Lichtschutzfaktor) muss Hauttyp<br />
gerecht sein<br />
l muss Wärme und Licht stabil sein d.h.<br />
l Sonnenallergie Tauglichkeit<br />
l Wasserfestigkeit<br />
l Schwitzfestigkeit<br />
l ohne Parfum-, Farb- und Konservierungsstoffe<br />
l Filter nicht im Mikropigment-Bereich<br />
SONNENBRAND<br />
Tipps zur Vermeidung von<br />
Sonnenbrand<br />
l <strong>für</strong> längere Aufenthalte im Freien:<br />
Sonnencrème (UVA-/UVB-Schutz)<br />
l Sonnencrème frühzeitig auftragen<br />
l Heikle Stellen (Kopfhaut, Lippen,<br />
Nacken, Hautstellen am Kleidersaum,<br />
Ohren, Fussrücken etc.) besonders gut<br />
schützen<br />
l Mittagssonne meiden<br />
l Textilien bieten einen guten «Teilschutz»<br />
l Schattige Plätze vor praller Sonne<br />
vorziehen<br />
Wenn bereits Anzeichen von<br />
Sonnenbrand da, nützt keine<br />
Sonnencrème mehr!<br />
Nach dem Sonnenbad duschen und die<br />
Haut mit einer Feuchtigkeit spendenden<br />
Lotion eincrèmen (Produkte mit Sauerstoff<br />
und Mineralien angereichert, pflegen<br />
die Haut besonders gut).<br />
März 2009 Reflexe<br />
WIRKUNG VON LICHT PRAXIS<br />
23
WIRKUNG VON LICHT PRAXIS<br />
24<br />
INSERAT<br />
Aus biologischer und ge-<br />
samtphysiologischer Optik<br />
ist es fraglich, ob der mo-<br />
derne Mensch nicht ein zu<br />
viel an Sonnenschutz mit-<br />
tels chemischen Filtern tut.<br />
auf. Eigentlich erstaunlich und interessant<br />
zugleich, da man gerade in der Dermatologie<br />
den Konsumenten seit zwanzig Jahren<br />
mantraartig wiederholt hat, Sonne sei<br />
schädlich.<br />
Reflexe März 2009<br />
DER RICHTIGE LICHTSCHUTZFILTER<br />
Jedes Jahr treffen wir auf die gleichen Diskussionspunkte in Bezug auf die Lichtschutzfilter. Die<br />
nachfolgende Aufstellung soll zur Aufklärung und damit zur eigenen Meinungsbildung dienen.<br />
Chemisch<br />
l schützen gut, wenn nicht in Kontakt mit<br />
lebenden Zellen<br />
l können photochemische Reaktion<br />
auslösen (DNA-Schäden)<br />
l können Hormon ähnliche Wirkung<br />
haben (Studienmässig nicht erhärtet)<br />
Bekannte chemische Filter:<br />
l PABA ist ein schonender chemischer<br />
Filter (Bestandteil der Folsäure) 4-MBC,<br />
OMC, Bp-3 sind zu vermeidende chemische<br />
Filter<br />
NEU <strong>•</strong> NOUVEAU <strong>•</strong> NEU <strong>•</strong> NOUVEAU <strong>•</strong> NEU<br />
Prä Pa r at e f ü r<br />
<strong>•</strong> Physiotherapie<br />
<strong>•</strong> Healthcare<br />
<strong>•</strong> Wellness<br />
<strong>•</strong> Sport<br />
<strong>•</strong> Fitness<br />
<strong>•</strong> Solarium<br />
Synthetische Lichtschutzfaktoren<br />
in der täglichen Pflege<br />
Aufgrund der vorgängig erläuterten<br />
Erkenntnisse der Forschung und <strong>Therapie</strong><br />
sowie den vielfältigen Aufgaben, die durch<br />
Licht erfüllt werden, ist es sehr bedenklich,<br />
dass heutzutage in beinahe allen Kosmetikprodukten<br />
synthetische Lichtschutzfaktoren<br />
eingebaut sind. Überhaupt ist es aus<br />
biologischer und gesamtphysiologischer<br />
Optik fraglich, ob der moderne Mensch<br />
nicht ein zu viel an Sonnenschutz mittels<br />
Filtern tut. Denn, wie oben erwähnt, sind<br />
wir absolut auf Licht angewiesen. Die chemischen<br />
wie auch die mineralischen Filter<br />
verhindern die Aufnahme von Licht oder<br />
reduzieren sie stark. Bei der Tageskosmetik<br />
Mineralisch (physikalisch)<br />
l werfen Sonnenlicht zurück<br />
l winzige Partikel (z.B. Zinkoxid, Titandioxid)<br />
streuen Licht<br />
l dringen in die Zellen ein und sind dort<br />
nachweisbar als Toxine (GIFT)<br />
l LSF >20 weisse Schicht auf der Haut;<br />
lassen sich mechanisch abreiben<br />
(Schwitzen, Wasser, Abtrocknen)<br />
l lockern das Bindegewebe<br />
Bekannte mineralische Filter:<br />
Zinkoxid, Titandioxid<br />
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Avenue Ruchonned 2 bis<br />
CH-1003 Lausanne<br />
Tel.: 021 312 15 15<br />
Fax: 021 320 50 68<br />
(inkl. Haarspray) ist es aus den genannten<br />
Gründen empfehlenswert, Produkte ohne<br />
Lichtschutzfilter zu wählen. Vorab dort,<br />
wo die Kosmetik über alle Jahreszeiten<br />
und auch nachts eingesetzt wird. Jedoch<br />
ist klar und wohl selbstverständlich, dass<br />
die Haut beim Sonnenbaden, am Strand<br />
oder auf Bergtouren vor zuviel Sonneneinwirkung<br />
zu schützen ist. Als Sonnenmittel<br />
sollte dringend ein Produkt ausgesucht<br />
werden, das die Haut stimuliert, körpereigenes<br />
Melanin freizusetzen. Dadurch<br />
könnte auf einen grossen Teil synthetischer<br />
resp. chemischer Sonnen-/Lichtfilter<br />
verzichtet werden. Die Melaninbildung<br />
kann beispielsweise mit einer Mischung<br />
aus Sauerstofföl und einer Pflanzen basierenden<br />
Formulierung von Vitamin Folsäure<br />
erreicht werden. Zurzeit ist jedoch nur<br />
ein Sonnenschutzmittel bekannt, das diese<br />
physiologischen und hautchemischen<br />
Anforderungen erfüllt.<br />
Nach dem Sonnenbad oder längerer<br />
Lichteinwirkung auf die Haut empfiehlt<br />
sich ebenfalls eine Pflege mit Sauerstoff<br />
und Mineralien. l<br />
Mit freundlicher Genehmigung:<br />
Goloy GmbH, 8610 Uster, www.goloy33.com<br />
KLEINE STRAHLENKUNDE<br />
UVA = lange Wellen<br />
kurzfristige Bräune; Strahlen gelangen bis<br />
in die Lederhaut; verursachen dort nicht<br />
sicht-/ spürbare Schäden<br />
Abnahme kollagene und elastine Fasern,<br />
stören Zellregeneration (Melanom-Risiko)<br />
UVB = kurze Wellen<br />
durch Hornschicht der Haut grösstenteils<br />
abgeblockt; verursachen Bräunung der<br />
Oberhaut; verantwortlich <strong>für</strong> Sonnenbrand<br />
UVB-Strahlung hat Vitamin-Charakter; ist<br />
lebensnotwendig; wirkt gegen Hautkrebs<br />
UVC = sehr kurze Wellen<br />
wird meist an der Hautoberfläche (Verhornung)<br />
abgeblockt; Forschungseinsatz zur<br />
Inaktivierung von Viren/Bakterien<br />
Wird durch geschädigte Ozonschicht<br />
immer relevanter (Äquatorbereich)<br />
Empfehlung guter Sonnenschutzprodukte:<br />
Ausgewiesener UVB-Filter sowie min.<br />
33 % UVA-Filter.
Lichtallergie<br />
Licht kann schon in kleinen Mengen zu Hautreaktionen führen. Hautverän-<br />
derungen und Juckreiz, die nach einer Sonnenbestrahlung auftreten, werden<br />
allgemein als Sonnenallergie oder Lichtallergie bezeichnet. Genauer betrach-<br />
tet verbergen sich aber verschiedene Erkrankungen hinter den Beschwerden.<br />
vb. Die Beschwerden können durch licht-<br />
allergische Reaktionen hervorgerufen werden.<br />
Sie können aber auch die Folge einer<br />
toxischen Schädigung sein die bei Lichteinwirkung<br />
in Zusammenhang mit bestimmten<br />
Substanzen auftritt. Diese Substanzen<br />
können von aussen mit der Haut Kontakt<br />
haben (Salben, Crèmes, Kosmetika, Pflanzen)<br />
oder von innen kommen (Medikamente,<br />
Nahrungsmittel). Ein Beispiel <strong>für</strong><br />
eine toxische Photoreaktion (Lichtreaktionen)<br />
ist die Wiesengräserdermatitis.<br />
Sonnenallergie ist nicht bei jedem<br />
gleich<br />
Hinter einer «Sonnenallergie» können<br />
sich z. B. folgende Erkrankungen verbergen:<br />
l photoallergische Kontaktekzeme,<br />
l<br />
schwerste Form Sonnen-Utrikaria<br />
Mallorca-Akne (Im Bereich der Körperhaare<br />
bilden sich kleine, juckende<br />
Knötchen. Diese Form ist selten.)<br />
l Lichtdermatosen (Juckende Quaddeln<br />
und Knötchen nach der Sonnenbestrahlung,<br />
meistens im oberen Brustbereich,<br />
an den Armen und im Gesicht.)<br />
l Porphyrie: Bei dieser seltenen Erkrankung<br />
handelt es sich um eine Stoffwechselkrankheit,<br />
bei der aufgrund<br />
eines Enzymdefekts die Bildung des<br />
roten Blutfarbstoffs (Hämoglobin)<br />
nicht richtig abläuft. Insbesondere die<br />
chronische Form der Porphyrie ist mit<br />
einer erhöhten und oft sehr schmerzhaften<br />
Form der Lichtempfindlichkeit<br />
verbunden, bei der die Haut zu Blasen-<br />
und Narbenbildung neigt.<br />
Bis zu 20 Prozent der Bevölkerung<br />
sind betroffen<br />
Von Lichtdermatosen, die bei stärkerer<br />
Sonnenbestrahlung auftreten, sind etwa<br />
10 bis 20 Prozent der Bevölkerung betroffen.<br />
Die eigentliche Ursache ist bis heute<br />
unbekannt. Auch, ob es sich wirklich<br />
um eine Allergie handelt, wird kontrovers<br />
diskutiert. Betroffene können aber vorbeu-<br />
gen: Therapeutische Bestrahlung in einer<br />
Arztpraxis, die Zufuhr von Beta-Karotin<br />
und/oder Calcium werden empfohlen. Ausserdem<br />
sollte man sich langsam an die<br />
Sonne gewöhnen und bedeckende Kleidung<br />
bevorzugen. Kurzzeitig angewandte<br />
Cortison-Salben oder -Crèmes und/oder<br />
Antihistaminika helfen bei auftretenden<br />
Beschwerden. Bei extremen Beschwerden<br />
kann die systemische Gabe von Cortison<br />
notwendig sein.<br />
Notruf 117 oder 144<br />
Der anaphylaktische Schock ist die<br />
stärkste allergische Reaktion vom Soforttyp.<br />
Ein anaphylaktischer Schock führt zu<br />
einem lebensbedrohenden Versagen des<br />
Herz-Kreislauf-Systems. Die Betroffenen<br />
müssen sofort ins Krankenhaus. Solche<br />
Folgen eine Sonnenallergie treten allerdings<br />
nur extrem selten auf. Diese Form<br />
nennt sich Sonnen-Utrikaria und ist eine<br />
durch Sonnenlicht ausgelöste Form der<br />
Nesselsucht.<br />
Kosmetika & Co.<br />
Kosmetika, Sonnenschutzmittel, Medikamente<br />
und Pflanzen (Wiesengräserdermatitis)<br />
können bei Sonnenbestrahlung<br />
allergische Reaktionen hervorrufen. Die<br />
Auslöser <strong>für</strong> eine Sonnenallergie, die im<br />
Zusammenhang mit anderen Stoffen auftritt,<br />
sind nicht immer leicht zu identifizieren.<br />
Definition von Lichtallergie<br />
Lichtallergie, auch Sonnenallergie oder<br />
Photoallergie, ist eine umgangssprachliche<br />
Sammelbezeichnung <strong>für</strong> verschiedenste<br />
durch UV-Licht provozierte Dermatosen.<br />
Im engeren Sinn handelt es sich dabei um<br />
Lichtdermatosen, die auf einer Intoleranzreaktion<br />
beruhen und nur in speziellen<br />
Fällen durch allergische Reaktionen verursacht<br />
werden. Im weiteren Sinne werden<br />
umgangssprachlich auch einige Autoimmunerkrankungen,Stoffwechselerkrankungen<br />
sowie Erbkrankheiten als Licht–<br />
allergie bezeichnet. l<br />
LICHTALLERGIE<br />
Auslöser von Lichtallergien<br />
Folgende Lichtdermatosen, Autoimmunkrankheiten,<br />
Stoffwechselkrankheiten<br />
und Genodermatosen werden umgangssprachlich<br />
als Lichtallergien bezeichnet:<br />
l Polymorphe Lichtdermatose (Lichtdermatose)<br />
l Mallorca-Akne (Lichtdermatose)<br />
l Photoallergisches Kontaktekzem<br />
(Lichtdermatose)<br />
l Phototoxisches Kontaktekzem (Lichtdermatose)<br />
l Lichturtikaria (Lichtdermatose)<br />
l Lupus erythematodes (Autoimmunkrankheit)<br />
l Dermatomyositis (Autoimmunkrankheit)<br />
l Kutane Porphyrien (Stoffwechselkrankheit)<br />
l Xeroderma pigmentosum (Genodermatose)<br />
SONNENALLERGIE<br />
Sonnenallergie<br />
Symptome:<br />
Kleine, juckende Knötchen an den<br />
Austrittsstellen der Körperhaare. Juckende<br />
Quaddeln und Knötchen nach<br />
der Sonnenbestrahlung, meistens im<br />
oberen Brustbereich, an den Armen und<br />
im Gesicht. Bei Sonnen-Utrikaria anaphylaktischer<br />
Schock als schwerste Folge<br />
möglich.<br />
<strong>Therapie</strong>:<br />
Kurzzeitig Cortison-Salben oder -Creme,<br />
Antihistaminika. Bei extremen Beschwerden<br />
systemisch Cortison. Antibiotika bei<br />
Infektionsgefahr. Bei Schock sofort ins<br />
Krankenhaus!<br />
Vorbeugung:<br />
Therapeutische Bestrahlung, Calcium,<br />
Beta-Karotin, langsame Gewöhnung an<br />
die Sonne, bedeckende Kleidung.<br />
März 2009 Reflexe<br />
GESUNDHEIT PRAXIS<br />
25
PFLANZEN UND LICHT PRAXIS<br />
26<br />
Ganz ohne<br />
Licht kann<br />
keine grüne<br />
Pflanze<br />
Bärlauch im leben<br />
Frühlingswald<br />
vb. Belaubte Buchenwälder lassen wenig<br />
Licht durch. Die Bodenflora ist spärlich.<br />
Bei dichtwachsenden Buchen und Eichen<br />
erreicht gerade noch ein Prozent des<br />
Sonnenlichts den Boden. Dort brauchen<br />
die blühenden Pflanzen in der Regel das<br />
meiste Licht. Pflanzen wie der Hasenlattich,<br />
die Knoblauchsrauke oder der Lerchensporn<br />
dagegen bekämen bei zu viel<br />
Sonneneinstrahlung sogar Probleme mit<br />
ihrem eigenen Wasserhaushalt. Deshalb<br />
gedeihen diese Pflanzen auch nur im<br />
Schatten oder auch im Halbschatten der<br />
Hochwälder. Farne wachsen auch im Halbdunkel.<br />
Moose begnügen sich mit noch<br />
weniger Licht. Etwas Licht brauchen aber<br />
alle grünen Pflanzen – <strong>für</strong> die Photosynthese.<br />
Dabei wird unter dem Einfluss des<br />
Lichtes das Kohlendioxid aus der Luft und<br />
Kohlenhydrate aus dem Wasser aufgebaut:<br />
die Pflanze gibt dabei Sauerstoff ab.<br />
An lichten Stellen jedoch wächst<br />
eine sehr üppige Vegetation<br />
Neben den grundlegenden Standortfaktoren<br />
Wärme, Wasser, Licht und Boden<br />
gibt es noch andere Einflüsse, die das<br />
Biotop prägen können oder an die sich die<br />
Bewohner der Biotope in irgendeiner Form<br />
anpassen müssen. Da ist zum Beispiel der<br />
Wind. Die Wälder brauchen ihn zu ihrer<br />
Erhaltung, denn der Blütenstaub der meisten<br />
Baumarten wird nicht durch Insekten<br />
(wie bei vielen anderen Pflanzen), sondern<br />
durch den Wind transportiert. Dazu<br />
sind Pollen von Kiefern, Fichten und Tannen<br />
mit Luftsäckchen ausgerüstet, die als<br />
Schwebeapparate dienen. Manche Laubbäume<br />
– wie Birke oder Eiche – blühen,<br />
bevor sie Blätter treiben, damit der Wind<br />
ungehindert den Blütenstaub forttragen<br />
kann. Der Wind transportiert auch flugfähige<br />
Samen oder Früchte.<br />
Reflexe März 2009<br />
Jeder Faktor, der genannt wurde –<br />
Boden, Wärme, Wasser, Licht und Wind<br />
– spezialisiert nach dem Grad seiner Ausprägung<br />
das Biotop Wald. Ändert sich<br />
ein Faktor, dann ändern sich das Biotop<br />
und damit die Zusammensetzung seiner<br />
Bewohner. Solche Änderungen können<br />
natürlicher Art oder vom Menschen herbeigeführt<br />
sein. Ändert sich beispielsweise<br />
auch nur kurzfristig das Klima, so ändert<br />
sich auch das Biotop. Ein typisches<br />
Beispiel menschlichen Eingriffs sind die<br />
Flussbegradigungen: Sie führen oft dazu,<br />
dass der Grundwasserspiegel sinkt. Schon<br />
eine kleine Absenkung kann bewirken,<br />
dass sich in den Auwäldern (die in direkter<br />
Nachbarschaft des Flusses wachsen) die<br />
Zusammensetzung der Tier- und Pflanzenwelt<br />
ändert. Ändern sich die Faktoren zum<br />
Ungünstigen, wird das Biotop artenärmer<br />
und damit weniger stabil.<br />
Wird ein Gebiet trockener (was durchaus<br />
auch natürliche Gründe haben kann),<br />
so «rücken» die Pflanzen und Tiere in<br />
die Nähe von Flüssen oder Seen oder sie<br />
wechseln auf eine Bodenart, die Feuchtigkeit<br />
besser und länger speichern kann.<br />
Damit wechseln sie das Biotop. Mit solchem<br />
Biotopwechsel zeigen die Arten an,<br />
dass sie auf bestimmte Standortfaktoren<br />
unverzichtbar angewiesen sind. Der Biologe<br />
nennt dies das Gesetz der relativen<br />
Standortkonstanz. Relativ deshalb, weil<br />
die Biotopbewohner nicht an einem bestimmten<br />
lokalisierten Raum festhalten,<br />
sondern auf einen Raum mit bestimmten<br />
Ausstattungsmerkmalen angewiesen sind.<br />
Dieser durch seine Ausstattung bestimmte<br />
Raum kann auch in Zonen liegen, die da<strong>für</strong><br />
keineswegs typisch sind. So lässt sich<br />
beispielsweise <strong>für</strong> Bäume keine allgemein<br />
geltende Höhengrenze festlegen. Bäume,<br />
die <strong>für</strong> Mittel- und Nordeuropa typisch<br />
sind und dort bis zu Höhen von 1000,<br />
vielleicht 2000 Metern vorkommen, klettern<br />
in Sizilien auf beinahe 3000 Meter.<br />
In tropischen Gebirgen findet man Bäume<br />
ähnlicher Art noch in 4000 Metern Höhe.<br />
Bäume, die in unserem feuchten Klima auf<br />
tonigen oder lehmigen Böden wachsen,<br />
gedeihen in trockeneren Gebieten eher<br />
auf sandigen Böden, weil dort der Oberflächenabfluss<br />
nicht so stark ist und das<br />
spärliche Wasser wenigstens in den Boden<br />
eindringt.<br />
Je gravierender ein Wechsel der Faktoren<br />
ist und je krasser das neue Biotop sich<br />
vom ursprünglichen unterscheidet, umso<br />
weniger Mitglieder der Lebensgemeinschaft<br />
werden den Wechsel mitmachen.<br />
Und desto grösser ist die Konkurrenz zwischen<br />
den verschiedenen Arten beim Streben<br />
nach Licht, Wärme, Feuchtigkeit und<br />
Ausdehnung.<br />
Luftwurzeln<br />
Verschiedene Pflanzen benutzen die<br />
Bäume als Leitern, an denen sie zum Licht<br />
emporwachsen. Sie umschlingen den<br />
Stamm des Baumes dabei mit Ihren Luftwurzeln.<br />
Alle pflanzlichen und tierischen Mitglieder<br />
der Lebensgemeinschaft Wald<br />
haben untereinander mittelbare oder unmittelbare<br />
Beziehungen. Symbiosen oder<br />
Gemeinschaften zwischen Wirt und Parasit<br />
sind dabei noch einfache Wechselbeziehungen.<br />
Die Wurzeln der Waldbäume sind<br />
<strong>für</strong> die Hälfte aller Pilze Nahrungslieferanten:<br />
Vom Blätterwerk der Bäume erhalten<br />
diese Pilze über die Wurzel die Kohlehydrate,<br />
die sie brauchen. Die Pilze wiederum<br />
verarbeiten schwerlösliche Humusstoffe<br />
und Nährsalze um diese den Bäumen über<br />
die Wurzeln zuzuführen. Viele Pilze haben<br />
sich so dauerhaft auf eine Baumart spezialisiert,<br />
dass der erfahrene Pilzsammler<br />
nur noch nach den Bäumen schaut, um zu
finden, was er sucht. Vom Fichtenreizker<br />
weiss er, dass er bei den Fichten steht, den<br />
Goldröhrling vermutet er korrekt in Lärchenwäldern<br />
und auch beim Birkenpilz<br />
sagt ihm der Name, wo er suchen muss.<br />
Andere Pilze gehören jedoch zu den<br />
Schmarotzern. Sie profitieren von ihrem<br />
Wirt, dem Baum, nützen ihm aber nichts,<br />
ja schädigen ihn sogar zum Teil. Manche<br />
Waldpflanzen wie der Efeu benützen die<br />
Bäume als Aufstiegshilfen, um rasch an genügend<br />
Licht zur Photosynthese zu kommen.<br />
Neben diesen zweiseitigen Beziehungen<br />
gibt es in der Lebensgemeinschaft<br />
Wald Gruppen von Pflanzen und Tieren,<br />
Heilkräuter im Frühling<br />
Tees und Extrakte<br />
Tausendgüldenkraut (Centaurii herba)<br />
Steigert die Speichel- und Magensaftbildung.<br />
Durch die Bitterstoffe werden<br />
praktisch alle an der Verdauung beteiligten<br />
Drüsen und Organe stimuliert und der<br />
Appetit angeregt. Daneben wirkt das Tausendgüldenkraut<br />
entzündungshemmend<br />
(äusserliche Wundbehandlung) und fiebersenkend.<br />
Zubereitung als Tee: Auf ¼ lt heisses<br />
Wasser 1-2 TL; als Kaltansatz 8-10 Std. ziehen<br />
lassen.<br />
Schachtelhalm (Equiseti herba)<br />
Schwach aquaretisch wirksam und<br />
Bindegewebe festigend (Kieselsäure/Flavonoide).<br />
Der harntreibende Effekt ist auf<br />
die Flavonoide zurückzuführen. Ebenfalls<br />
wurden antioxidative und leberschützende<br />
Wirkungen nachgewiesen (Bild unten).<br />
die in vielfacher Wechselbeziehung stehen.<br />
So lassen sich die Bewohner eines Biotops<br />
in drei Gruppen einteilen: Produzenten,<br />
Destruenten (oder Zersetzer) und Konsumenten.<br />
Grüne Pflanzen, allen voran die<br />
Bäume, gehören zu den Produzenten. Sie<br />
liefern Nahrung <strong>für</strong> die Tiere (die ihnen<br />
gegenüber als Konsumenten auftreten)<br />
und Material <strong>für</strong> die Destruenten. Diese<br />
zerlegen abgestorbene Pflanzen und tote<br />
Tiere in Stoffe, die über die Humusschicht<br />
wieder den Produzenten zugute kommen.<br />
Die Lebensgemeinschaft zwischen Tieren<br />
und Pflanzen ist im Wald besonders<br />
eng. Bäume und Sträucher, Gräser und<br />
Zubereitung als Tee dient der<br />
Schachtelhalm zur Ausschwemmung von<br />
Ödemen, als harntreibendes Mittel bei<br />
rheumatischen Beschwerden (Blutreinigungsmittel),<br />
bei brüchigen Fingernägeln<br />
und Haaren, bei rauer Haut und bei chronischem<br />
Husten (Arzt).<br />
Als Bad regt der Schachtelhalm die<br />
Stoffwechseltätigkeit der Haut an. Er dient<br />
auch hervorragend beim Putzen von Zinn<br />
(volkstümlicher Name=Zinnkraut) und<br />
Kochgeschirr aus Metall.<br />
Rotklee (Trifolium pratense L.)<br />
Die Blüten wirken im Sinne der Volksmedizin<br />
«blutreinigend» und sollen durch<br />
die Isoflavone und ihre Metabolite östrogenartige<br />
Wirkungen (Phyto-Östrogene)<br />
besitzen. Isoflavone wirken zudem antioxidativ<br />
und schützen damit die Blutgefässe<br />
(Bild unten).<br />
Kräuter dienen den Tieren als Nahrung,<br />
als Schutz, Nistplatz, Wohnung und Versteck.<br />
Insekten sorgen nicht nur <strong>für</strong> den<br />
Abbau organischer Stoffe und die Zufuhr<br />
<strong>für</strong> die Pflanzen. Viele von ihnen haben<br />
durch das Bestäuben auch eine wichtige<br />
Funktion bei deren Arterhaltung übernommen.<br />
Tiere transportieren Samen und<br />
Früchte von Waldpflanzen – allen voran<br />
Ameisen und Vögel, aber auch Säugetiere.<br />
Besonders einfallsreich ist dabei die Klette<br />
ausgestattet, die sich im Haarkleid der Tiere<br />
festsetzt und sich so einfach wegtragen<br />
lässt. l<br />
Quelle: http://wald.lauftext.de<br />
Als Tee wirkt der Rotklee gegen Wechseljahresbeschwerden<br />
und soll eine vorbeugende<br />
Wirkung gegen Osteoporose<br />
und andere Erkrankungen haben, die auf<br />
den sinkenden Östrogenspiegel zurückzuführen<br />
sind.<br />
Äusserlich als Extrakt angewendet<br />
sorgt er <strong>für</strong> schöne Haut und das Haar<br />
(angeblich aufgrund der östrogenartigen<br />
Wirkstoffe).<br />
Wildgemüse in der Küche<br />
Brunnenkresse<br />
(Nasturtium officinale)<br />
Wird vor allem zu Frühlingskuren verwendet,<br />
da sie blutreinigend, stoffwechsel-<br />
und wassertreibend ist.<br />
Die vor dem Blühen gesammelten<br />
Triebspitzen fein schneiden mit Butter, Salz<br />
mischen. Diese vorzügliche Kräuterbutter<br />
eignet sich zu Bratkartoffeln, gekochten<br />
Eiern oder als Brotaufstrich. Brunnenkresse<br />
dem Salat beigemischt, ergibt die nötige<br />
Würze in jedem Frühlingssalat. ❱❱❱<br />
März 2009 Reflexe<br />
ERNÄHRUNG PRAXIS<br />
27
ASTRONOMIE PRAXIS<br />
28<br />
Blitzender Kometenschmutz<br />
Mit etwas Geduld sieht man in jeder klaren Nacht Stern-<br />
schnuppen aufblitzen und in Sekundenbruchteilen über<br />
das Firmament huschen. Manchmal kommen sie sogar<br />
zuhauf daher. Die Erde kreuzt dann einen «Sternschnup-<br />
penstrom».<br />
◗ Christian Pinter<br />
Zum Thema «Sternschnuppen» wissen<br />
alte Legenden höchst unterschiedliches zu<br />
berichten. In den einen sind es Männer, die<br />
über das Firmament zu ihren Frauen hasten;<br />
in anderen bloss Ausscheidungen von<br />
Sternen. Auch bei uns galten sie mitunter<br />
als himmlischer Putzrest: verglich man sie<br />
doch mit dem Ende eines Kerzendochts,<br />
das beim Lichtputzen fortgeschnitten wurde.<br />
Diese «Snuppe» schenkte den flüchtigen<br />
Himmelslichtern ihren deutschen Namen.<br />
Entfernte Orte<br />
In Thessalien glaubte man, im August<br />
öffne sich der Himmel. Durch schmale,<br />
flüchtige Ritzen liesse sich dann ins himm-<br />
❱❱❱ Löwenzahn (Taraxacum officinale)<br />
Als Salat genossen hat Löwenzahn vor<br />
allem eine harntreibende Wirkung. Der<br />
Reflexe März 2009<br />
lische Licht schauen.<br />
Andernorts blickten die<br />
Götter selbst vom Firmament<br />
herab, wobei<br />
sie versehentlich einen<br />
Stern loslösten. In Russland<br />
trachteten Dämonen,<br />
als Sterne getarnt,<br />
Einlass in das Himmelreich<br />
zu erlangen. Engel<br />
warfen sie wieder hinaus.<br />
Ähnlich erfolglos<br />
versuchten die Seelen<br />
von Trinkern nach einer philippinischen<br />
Erzählung, Ruhe im Himmel zu finden. Ihr<br />
Aufstieg endete stets mit dem Fall.<br />
In Europa meinte man, jeder Mensch<br />
hätte seinen eigenen Stern. Beim Tod stür-<br />
Tee wird <strong>für</strong> Leber- und Nierenleiden<br />
und gegen Rheuma benutzt. Als frischer<br />
Presssaft eignet er sich bei chronischen<br />
Arthrosen und degenerativen Erkrankungen<br />
der Wirbelsäule.<br />
Die noch jungen Blätter können jedem<br />
Frühlingssalat beigemischt werden.<br />
Die jungen, noch harten Blütenknospen<br />
ergeben – in Estragonessig eingelegt –<br />
eine ganz spezielle Art von Kapern. Der<br />
zwar aromatische bittere Geschmack<br />
kann vermindert werden, wenn die<br />
Stängelansätze kurz mit heissem Wasser<br />
abgespült werden.<br />
Sauerampfer (Rumex acetosa)<br />
Die Blätter des Sauerampfers werden<br />
hauptsächlich <strong>für</strong> blutreinigende Frühjahreskuren<br />
eingesetzt (Vorsicht bei Diät<br />
und Anlage zu Sodbrennen, Bild links).<br />
Eignet sich hervorragend als Beigabe<br />
in den Salat, in die Suppe oder über das<br />
Gemüse. Die fein geschnittenen Blätter<br />
ergeben einen angenehm säuerlichen<br />
Geschmack. Sehr gut schmeckt Sauerampfer<br />
mit Spinat gemischt.<br />
Die Redaktion wünscht Ihnen viel freudiges<br />
und spannendes Experimentieren! l<br />
Bild 1: Komet Hale Bopp, Aufnahme von 1997<br />
ze das Gestirn herab. Andererseits galten<br />
Sternschnuppen als Seelen von Sündern,<br />
die sich, nach Reinigung im Fegefeuer,<br />
auf den Weg in den Himmel machten.<br />
Gebete und gute Wünsche sollten ihnen<br />
die Pforte öffnen. Vielleicht entstand so<br />
der Glaube, wonach beim Anblick einer<br />
Sternschnuppe auch ein Wunsch in Erfüllung<br />
ginge.<br />
Die alten Griechen betrachteten den<br />
Kosmos als idealen, ewigen und unveränderlichen<br />
Ort. Alles Kurzlebige konnte<br />
demnach nur Bestandteil der irdischen,<br />
vergänglichen Sphäre sein. Sternschnuppen<br />
wurden als Ausdünstungen der Erde<br />
angesehen, die sich hoch droben in der<br />
Bild 2: Erscheint hier der Komet Halley in einem Bild von
Luft entzünden sollten. Entsprechend<br />
taufte man die Lichtblitze «Meteore»<br />
(griechisch «in der Luft schwebend»).<br />
Geschichte der Meteorastronomie<br />
Der deutsche Vortragsreisende Ernst<br />
Florens Chladni widersprach 1794 entschieden.<br />
Während seine Zeitgenossen<br />
den Raum zwischen den Planeten und Kometen<br />
noch <strong>für</strong> vollkommen leer hielten,<br />
füllte er ihn mit Kleinkörpern. Diese sollten<br />
manchmal die Erdatmosphäre streifen,<br />
dort einen Augenblick lang in Brand geraten,<br />
als Sternschnuppen aufblitzen und<br />
dann wieder in den Kosmos entfliehen.<br />
Um Flughöhe und Bahn eines Meteors zu<br />
berechnen, schlug Chladni die gleichzeitige<br />
Beobachtung von «etwas voneinander<br />
entfernten Orten» aus vor. Dabei mussten<br />
sich nahe Objekte vor unterschiedlichem<br />
Sternenhintergrund zeigen. Je näher der<br />
Meteor, desto stärker die perspektivische<br />
Verschiebung.<br />
Vier Jahre später griffen Heinrich Brandes<br />
und Johann Benzenberg die Anregung<br />
auf. Sie beobachteten 400 Sternschnuppen,<br />
davon 22 gleichzeitig. Allerdings betrug<br />
der Abstand der deutschen Studenten<br />
zueinander nur 15 km – sehr wenig<br />
<strong>für</strong> wirklich sichere Resultate. Sie kamen<br />
bei den Flughöhen auf Extremwerte von<br />
11 und 226 km, wobei zwei Meteore sogar<br />
aufwärts zu eilen schienen. Das wurde<br />
rasch als Beweis <strong>für</strong> die alte These aufsteigender,<br />
entzündlicher Gase gewertet.<br />
Die wahre Geburtsstunde der Meteorastronomie<br />
schlug somit erst sechs Jahre<br />
nach Chladnis Tod. Am 13. November<br />
der Geburt Christi, gemalt von Giotto di Bondone um 1305?<br />
1833 ging ein gewaltiger Meteorschauer<br />
über Nordamerika nieder. Sternschnuppen<br />
fielen halb so zahlreich wie Flocken<br />
eines Schneesturms, schwärmten Augenzeugen.<br />
Wie der US-amerikanische Mathematikprofessor<br />
Denison Olmsted bemerkte,<br />
schienen alle von einem Punkt im<br />
Löwen auszustrahlen. Dieser bewegte sich<br />
mit, als das Sternbild im Lauf der zweiten<br />
Nachthälfte höher kletterte. Die Spur ins<br />
All war damit endgültig gelegt.<br />
Späte Antwort<br />
Nun traten auch Astronomen auf<br />
den Plan. Sie durchforsteten alte Chroniken<br />
nach ähnlichen Berichten oder teilten<br />
Freunde, Verwandte und Studenten<br />
zur Meteorwache ein. Dabei fielen ihnen<br />
Sternschnuppennächte mit der höchsten<br />
Konzentration im Dezember, April und<br />
August auf. Für diese Meteore wurden<br />
Ausstrahlungspunkte in den Sternbildern<br />
Zwillinge, Leier und Perseus ermittelt.<br />
Zwar waren die drei Ströme bei weitem<br />
nicht so spektakulär wie der Schauer vom<br />
November 1833 – da<strong>für</strong> kehrten sie aber<br />
jedes Jahr verlässlich wieder.<br />
Vor allem die hellen August-Meteore<br />
faszinierten Wissenschaftler. Im Volksmund<br />
waren sie längst als «Laurentius-<br />
Tränen» bekannt; stellten sie sich doch<br />
immer in den Nächten um das Fest des<br />
heiligen Laurentius ein. Der frühchristliche<br />
Märtyrer war am 10. August 258 auf<br />
Befehl Kaiser Valerians getötet worden.<br />
Bei diesen Sternschnuppen zählte man<br />
erstmals Fallraten in Stundenintervallen -<br />
eine bis heute geübte Praxis.<br />
Bild 3: Komet<br />
beobachtet und<br />
festgehalten um<br />
1532 von Apian.<br />
Bild 4: Kometenbeobachtung<br />
von 1618.<br />
1862 entdeckten der US-Amateur Lewis<br />
Swift und der Berufsastronom Horace<br />
Tuttle einen scheinbar neuen, bald prächtig<br />
am Himmel thronenden Kometen. Man<br />
taufte ihn später «Swift-Tuttle». Wenige<br />
Jahre danach stöberte Tuttle mit Ernst<br />
Tempel, Frankreich, noch einen Schweif–<br />
stern auf: Tempel-Tuttle. In Italien war<br />
inzwischen Giovanni Schiaparelli zum Direktor<br />
der Mailänder Sternwarte ernannt<br />
worden. Schon als Vierjähriger hatte er<br />
seinen Vater gefragt, was Sternschnuppen<br />
denn seien – und ein ratloses «Das weiss<br />
nur der Schöpfer» zu hören bekommen.<br />
Jetzt beantwortete sich der Italiener die<br />
Frage selbst. Ab 1864 studierte er die August-Meteore,<br />
die er nach ihrem Ausstrahlungspunkt<br />
im Perseus «Perseiden» nannte.<br />
Aus dem Anblick am Himmel versuchte<br />
Schiaparelli dann, die Flugbahn ins All zurück<br />
zu rechnen. Ganz offensichtlich waren<br />
die Perseiden zuvor auf elliptischem Orbit<br />
um die Sonne gezogen. Dieses ähnelte frappant<br />
jenem des Kometen Swift-Tuttle.<br />
Im November 1866 traten auch die<br />
November-Meteore wieder grandios in Erscheinung.<br />
Der neuen Bezeichnungsweise<br />
folgend, sprach man von den «Leoniden»<br />
– ihr Ausstrahlungspunkt lag ja im Löwen<br />
(lateinisch leo). In Mailand kalkulierte<br />
Schiaparelli die Raumbahn der Sternschnuppen,<br />
während sich Theodor Ritter<br />
von Oppolzer in Wien mit dem Orbit des<br />
Kometen Tempel-Tuttle befasste. Wieder<br />
Übereinstimmung. Offenbar stammten die<br />
Perseiden von Swift-Tuttle, die Leoniden<br />
von Tempel-Tuttle. Meteore waren als Auflösungsreste<br />
von Kometen entlarvt.<br />
März 2009 Reflexe<br />
ASTRONOMIE PRAXIS<br />
29
ASTRONOMIE PRAXIS<br />
30<br />
Reflexe März 2009<br />
Metamorphose<br />
Ein typischer Komet misst um die 10<br />
km. Das Konglomerat aus Eis, Staub und<br />
Gesteinstrümmern zieht auf lang gezogener<br />
Ellipse um die Sonne. Nur in deren<br />
Nähe geschieht eine bemerkenswerte Metamorphose.<br />
Die Wärme verwandelt gefrorenen<br />
Stickstoff, Kohlenmonoxid, Methan<br />
und Wassereis im Inneren des kleinen<br />
Himmelskörpers in Gas. Das dehnt sich<br />
aus, schiesst durch Spalten in der Kruste<br />
und reisst dabei Staub und Steinchen mit.<br />
Gas und winzigste Staubpartikel bilden<br />
Schweife mit beeindruckenden Längen<br />
von vielen Millionen Kilometern. Teilchen<br />
ab etwa einem Millimeter Durchmesser<br />
verharren hingegen im Kometenorbit. Sie<br />
«verschmutzen» es gleichsam.<br />
Periodisch wiederkehrende Kometen<br />
erdulden diese Verwandlung regelmässig;<br />
Tempel-Tuttle alle 33 Jahre. Oft war er<br />
bislang nicht im «Schwitzkasten». Seine<br />
Partikel konzentrieren sich deshalb noch<br />
deutlich in unmittelbarer Nachbarschaft<br />
des Kometenkerns. Dort bilden sie schmale,<br />
schlauchförmige Filamente. Jedes entstammt<br />
einer anderen Visite des Schweifsterns<br />
im inneren Sonnensystem.<br />
Objekte von Stecknadel-<br />
grösse reichen, um<br />
auffallende Lichtblitze<br />
in der Atmosphäre zu<br />
provozieren.<br />
Bild 5: Komet Hale Bopp und Aurora Borealis (Polarlicht).<br />
Daher brüllt der Löwe auch nicht jeden<br />
November: Leoniden-Schauer gibt<br />
es höchstens in den wenigen Jahren vor<br />
und nach dem Kometenbesuch. Nur dann<br />
kann die Erde eines der kernnahen Filamente<br />
treffen. Das bislang letzte Gastspiel<br />
feierte Tempel-Tuttle 1998.<br />
Anders Swift-Tuttle. Dessen Partikel<br />
fanden schon Zeit genug, um sich entlang<br />
des gesamten Kometenorbits zu verteilen.<br />
Sie formen einen dicken, elliptischen<br />
Staubring. Unser Planet kreuzt ihn alljährlich<br />
im August. Im Sonnensystem existieren<br />
etliche solche Gebilde, Hinterlassenschaften<br />
verschiedener Kometen. Etwa<br />
zwei Dutzend dieser Wolken werden von<br />
der Erde im Jahreslauf durchflogen. Jede<br />
Passage dauert einige Tage. Meist ist die<br />
Teilchendichte aber zu gering, um uns reiche<br />
Sternschnuppennächte zu bescheren.<br />
256.000 km/h<br />
Die einzelnen Ströme produzieren unterschiedlich<br />
rasche Meteore. Beim Durchkreuzen<br />
der kometaren Reste liegen die<br />
Kollisionsgeschwindigkeiten zwischen 11<br />
und 72 km/sec. Die Perseiden treffen unseren<br />
Planeten mit 60 km/sec. Die Leoniden<br />
kommen ihm sogar frontal entgegen.<br />
Die Bewegungsenergie wächst quadratisch<br />
mit der Geschwindigkeit: Mit 256.000<br />
km/h setzt ein bloss ein Gramm leichtes<br />
Silikatpartikel beim Eintritt in die Lufthülle<br />
soviel Energie frei, wie ein Formel-1-Bolide,<br />
der in voller Fahrt auf ein Hindernis<br />
stösst. Objekte von Stecknadelkopfgrösse<br />
reichen, um auffallende Lichtblitze in der<br />
Atmosphäre zu provozieren. Selbst hinter<br />
ungewöhnlich gleissenden Meteoren<br />
steckt selten etwas, das grösser wäre als<br />
eine Walnuss.<br />
Die Geschosse komprimieren die dünne<br />
Luft im Schusskanal, erhitzen sie in etwa<br />
100 km Höhe enorm. Im heissen Gas bewegen<br />
sich Atome flink, stossen häufig miteinander<br />
zusammen. Elektronen geraten auf<br />
höhere Bahnen um ihren Atomkern, stürzen<br />
rasch wieder zurück. Licht wird dabei<br />
ausgesandt. Auf einer Flugstrecke von zwei<br />
bis drei Dutzend km Länge bilden unzählige<br />
solcher Blitze jene Leuchterscheinung,<br />
die wir als Meteor wahrnehmen.<br />
Die grösseren oder besonders schnellen<br />
Projektile ionisieren die Luft sogar.<br />
Dann werden Elektronen ganz von ihren<br />
Atomkernen weggerissen. Später vereinigen<br />
sie sich mit anderen Atomen – wieder<br />
ein Lichtblitz, diesmal mit Verzögerung.<br />
So kommt es zum Nachleuchten der Flugbahn,<br />
das Sekunden bis Minuten währt.<br />
Das winzige Teilchen selbst existiert längst<br />
nicht mehr. Es ist in der Hitze verdampft.<br />
Mit dem freien Auge<br />
Die Partikel einer bestimmten Wolke<br />
schweben jeweils auf parallelen Bahnen<br />
um die Sonne. Dennoch ziehen die resultierenden<br />
Meteore von einem gemeinsamen<br />
Himmelspunkt aus in alle Richtungen.<br />
Das ist nur Spiel der Perspektive: Auch die<br />
Schienen der Eisenbahn scheinen sich ja in<br />
der Ferne zu treffen, obwohl man sie mit<br />
Sicherheit parallel zueinander verlegt hat.<br />
Durch den Kometenschutt bohrt sich<br />
die Erde wie eine Sonde. Die Partikelverteilung<br />
lässt sich über die Zahl der<br />
aufblitzenden Meteore ermitteln. Das<br />
blosse Auge genügt hier als Forschungsinstrument.<br />
Weltweit haben sich Hunderte<br />
Amateurastronomen dieser Arbeit<br />
verschrieben. Jeder überblickt zwar nur<br />
einen kleinen Ausschnitt des Geschehens -<br />
doch die mittels standardisierter Verfahren<br />
gewonnenen Einzelbeobachtungen fügen<br />
sich letztlich zu einem wissenschaftlichen<br />
Befund zusammen.<br />
Viele Meteore erblickt nur, wer sich<br />
bequem auf einer Liege ausstreckt, das<br />
Blickfeld komplett mit Sternen füllt und<br />
die Nachbarschaft der Stadt strikt meidet.<br />
Dort hellt die Lichterflut das Firmament<br />
arg auf. Ähnlich den Sternen sind auch die<br />
meisten Meteore lichtschwach; sie «ertrinken»<br />
im Himmelsgrau. l<br />
Quelle: Wiener Zeitung, AT-1040 Wien
Mondsüchtig<br />
Schon seit Jahrhunderten glaubt man, dass Schlafwandler «mondsüchtig»<br />
sind. Vom Vollmond magisch angezogen und völlig wehrlos, setzen sie<br />
sich in Bewegung. Wer einmal einen Schlafwandler in Aktion gesehen<br />
hat, wird diese bizarre Erfahrung nie vergessen. Ein vertrauter Mensch,<br />
der plötzlich nicht mehr ansprechbar ist, der umherwandert, als sei er von<br />
einer unbekannten Kraft gesteuert. Wenn Schlafwandler nur ein wenig im<br />
Zimmer auf und ab gehen würden, dann wäre das vielleicht nicht weiter<br />
der Rede wert. Aber dabei bleibt es selten!<br />
Was geschieht mit uns, wenn wir<br />
schlafwandeln?<br />
vb. Schlafwandler essen nachts ihren<br />
Kühlschrank bis auf den letzten Krümel<br />
leer. Sie verlassen ihr Haus oder ihre Wohnung<br />
und finden sich halbnackt auf der<br />
Strasse wieder – ohne Haustürschlüssel,<br />
versteht sich. Sie stürzen sich aus Fenstern,<br />
von Balkons und Klippen. Und einige<br />
«Somnambule» standen bereits vor Gericht<br />
– wegen Mordes.<br />
Was geschieht mit uns, wenn wir<br />
schlafwandeln? Wenn wir die Fähigkeit<br />
verlieren, uns selbst bewusst zu kontrollieren?<br />
Was steuert dann unseren Körper,<br />
unser Hirn, unsere Gefühle?<br />
Drei Schlafwandler im Schlaflabor<br />
Thomas ist mit 15 Jahren aus dem<br />
Fenster gesprungen und nimmt seitdem<br />
Medikamente, die sein Schlafwandeln<br />
unterdrücken. Sehr gering dosierte Antidepressiva<br />
sorgen da<strong>für</strong>, dass sein Schlaf<br />
nicht zu tief ist. Wird sich sein Schlafprofil<br />
wieder normalisieren, wenn die Tabletten<br />
abgesetzt werden? Christina wandelt seit<br />
drei Monaten praktisch jede Nacht. Wie<br />
kann der Arzt diese Attacken stoppen,<br />
die plötzlich aus dem Nichts auftauchten?<br />
Lena stürzte mit 13 Jahren aus dem dritten<br />
Stock und versuchte zehn Jahre lang, das<br />
Thema «Schlafwandeln» zu verdrängen –<br />
vergeblich. Jetzt stellt sie sich ihrem Problem<br />
und sucht einen Experten auf.<br />
Wie die Motte zum Licht<br />
Der aktuelle Wissensstand zu diesem<br />
Phänomen: Hinter dem Schlafwandeln<br />
steckt eine Fehlsteuerung im Nervensystem.<br />
Die Experten nehmen an, dass dem<br />
Schlafwandeln ein gestörter Aufwachmechanismus<br />
zugrunde liegt. Die genauen<br />
Ursachen sind allerdings ungeklärt. Aus<br />
dem Tiefschlaf heraus kommt es zu einer<br />
unvollständigen Weckreaktion (sog. Arousal-Prozesses)<br />
mit schlafwandlerischen<br />
Handlungen als Folge. Die Diagnose kann<br />
im Schlaflabor gestellt werden. Typisch<br />
<strong>für</strong> Schlafwandler sind ungewöhnlich<br />
ausgeprägte und starke Tiefschlafphasen.<br />
Es könnte sein, dass Schlafwandeln ein<br />
Reifungsphänomen des Gehirns ist, weil<br />
es sehr viel häufiger bei Kindern auftritt.<br />
Jedes dritte Kind wandelt gelegentlich im<br />
Schlaf. Nach der Pubertät hört das Schlafwandeln<br />
meist auf. Allerdings gibt es auch<br />
einen genetischen Einfluss, denn Schlafwandeln<br />
tritt in manchen Familien gehäuft<br />
auf. Wohin Schlafwandler sich bewegen,<br />
hängt übrigens von einer Lichtquelle ab.<br />
Schlafwandler haben wie Motten das Bestreben,<br />
auf ein Licht zuzugehen. Die<br />
Schlafforscher betonen immer, wie fliessend<br />
die Übergänge zwischen einzelnen<br />
Bewusstseinszuständen sind und was <strong>für</strong><br />
ein beunruhigendes Doppelleben ein jeder<br />
von uns in der Nacht führt.<br />
Trance oder Schlafwandeln<br />
In vielen Kulturen gehörte die Trance,<br />
SCHLAFWANDELN<br />
Somnabulismus<br />
Der Somnambulismus (von lateinisch<br />
somnus – der Schlaf und ambulare –<br />
wandern) oder auch die Somnambulie,<br />
auch als die Mondsucht (Lunatismus), das<br />
Schlafwandeln oder Nachtwandeln bezeichnet,<br />
ist ein Phänomen, bei dem der<br />
Schlafende ohne aufzuwachen das Bett<br />
verlässt, umhergeht und teilweise auch<br />
Tätigkeiten verrichtet. Somnambulismus<br />
ist eine Schlafstörung und gehört zu der<br />
Untergruppe der Parasomnien. Der aktuelle<br />
Forschungsstand, der Untersuchungen<br />
in Schlaflabors berücksichtigt, geht davon<br />
aus, dass es sich beim Schlafwandeln um<br />
eine Störung des Aufwachmechanismus<br />
handelt, der abweichend vom Verhalten<br />
der meisten Schläfer zu nicht bewussten<br />
psychomotorischen Aktivitäten und zum<br />
Aufstehen führt. Bei anderen Menschen<br />
führt kurzes Aufwachen während des<br />
Schlafens nur dazu, dass der Betreffende<br />
sich im Bett umdreht oder bewegt und<br />
einfach weiterschläft. Somnambulismus<br />
tritt nur in Tiefschlaf-Phasen auf, nicht<br />
in den Traumphasen (REM-Schlaf). Der<br />
jeweilige Vorfall dauert meist nur einige<br />
Minuten. Ob jemand ein Schlafwandler<br />
ist, kann in einem Schlaflabor mit Hilfe<br />
eines so genannten Schlafentzugs-EEGs<br />
festgestellt werden.<br />
Über die Häufigkeit des Phänomens<br />
liegen nur Schätzungen vor. Bei Erwachsenen<br />
geht man von ein bis zwei Prozent<br />
chronischen Schlafwandlern aus, bei<br />
Kindern sind dagegen zwischen zehn<br />
und 30 Prozent betroffen. Das kindliche<br />
Schlafwandeln verliert sich in den meisten<br />
Fällen in der Pubertät. Auch bei Erwachsenen<br />
handelt es sich nicht immer um eine<br />
andauernde Erscheinung, mitunter tritt sie<br />
nur einmalig oder wenige Male auf.<br />
eine Art künstlich herbeigeführtes Schlafwandeln,<br />
zum religiösen Ritual. Dabei<br />
erleben wir im Alltag schon viel mehr<br />
Trance, als uns bewusst ist. Im 20. Jahrhundert<br />
stürzten sich dann Psychoanalytiker,<br />
Hypnotiseure und Surrealisten auf<br />
diesen Grenzbereich von Bewusstem und<br />
Unbewusstem. Viele verknüpften mit dem<br />
Zugriff auf das Unbewusste die Hoffnung,<br />
Zugang zu einer wie auch immer gearteten<br />
Wahrheit des Menschen zu bekommen. l<br />
März 2009 Reflexe<br />
SCHLAFWANDELN PRAXIS<br />
31
LICHTVERSCHMUTZUNG PRAXIS<br />
32<br />
Folgen der Lichtverschmutzung<br />
Lichtverschmutzung beeinflusst<br />
bestehende Ökosysteme. So wie<br />
verschmutzte Meere, Böden oder<br />
Lufträume <strong>für</strong> viele Spezies nicht<br />
mehr bewohnbar sind, so hat auch<br />
die Zerstörung der Nacht vielfältige<br />
Folgen.<br />
Wirkung auf lebende Organismen<br />
vb. Pflanzen werden durch eine<br />
künstlich aufgehellte Umgebung in ihrem<br />
Wachstumszyklus beeinflusst: Was bei<br />
Zuchtpflanzen in Gärtnereien durchaus<br />
erwünscht ist, kann <strong>für</strong> empfindliche Naturpflanzen<br />
zum Problem werden.<br />
Die verbreiteten weissen Lichtquellen<br />
mit hohem Blauanteil im Spektrum<br />
stellen ein erhebliches Problem <strong>für</strong> die<br />
Navigation oder Orientierung nachtaktiver<br />
Insekten und auch <strong>für</strong> Zugvögel dar.<br />
Untersuchungen aus dem Jahr 2000 zeigen,<br />
dass in Deutschland in einer einzigen<br />
Sommernacht an einer Strassenlaterne<br />
durchschnittlich 150 Insekten zugrunde<br />
gehen. Rechnet man das auf die ca. 6,8<br />
Millionen Strassenlaternen auf deutschen<br />
Strassen hoch, sind das jede Nacht über<br />
eine Milliarde Insekten. Zahlreiche andere<br />
Lichtquellen wie die Beleuchtung von<br />
Gewerbe- und Industriegebieten, Werbe-<br />
Reflexe März 2009<br />
Lichtverschmutzung der Erde<br />
aufgenommen aus dem Weltraum.<br />
Oasen der Dunkelheit finden sich noch<br />
in Afrika, Australien und Südamerika.<br />
flächen oder Privathaushalten sind dabei<br />
noch nicht berücksichtigt. Je grösser die<br />
Wellenlänge des Lichts, desto geringer ist<br />
die Lockwirkung auf Nachtfalter (Cleve<br />
1964).<br />
Die Auswirkungen auf die Chronobiologie<br />
des menschlichen Organismus (wie<br />
auch auf andere Tiere) sind noch nicht abschliessend<br />
erforscht. Störungen im Hormonhaushalt<br />
des Menschen (Tag-Nacht-<br />
Zyklus, Menstruationszyklus der Frau)<br />
sind jedoch bereits nachgewiesen bzw.<br />
Gegenstand aktueller Forschung. Weitere<br />
physiologische Störungen sind nicht<br />
auszuschliessen. Postuliert wird auch ein<br />
Beitrag der verlängerten Helligkeit zur<br />
Akzeleration, dem früheren Einsetzen der<br />
Pubertät beispielsweise bei Mädchen.<br />
Soziale und kulturelle Folgen<br />
Im Zuge der Erfindung der<br />
künstlichen Beleuchtung hat sich<br />
bei vielen Menschen der Tag-<br />
Nacht-Rhythmus verschoben: Die<br />
Menschen waren früher fast ausschliesslich<br />
tags aktiv und ruhten<br />
nachts. Durch die permanente<br />
Verfügbarkeit von Licht hat sich<br />
das verändert. Es ist umstritten,<br />
welche Auswirkungen das auf den<br />
Menschen hat.<br />
Auch die Wahrnehmung von<br />
Naturphänomenen, die nur bei<br />
weitgehender oder sogar absoluter<br />
Dunkelheit zu sehen sind, ist insbesondere<br />
in Grossstädten und Ballungsräumen<br />
durch die künstliche<br />
Erhellung der Nacht stark eingeschränkt.<br />
Hierzu zählen zum Beispiel<br />
die Milchstrasse und andere<br />
Deep-Sky-Objekte sowie bestimmte Tiere<br />
wie die Nachteule oder Glühwürmchen.<br />
Einschränkung der astronomischen<br />
Beobachtung und Forschung<br />
Die Abwesenheit eines wirklich dunklen<br />
Nachthimmels beeinträchtigt im besonderen<br />
Masse die astronomische Beobachtung<br />
und Forschung. Über einer hell<br />
erleuchteten Stadt sind mit blossem Auge<br />
in der Regel nur noch wenige sehr helle<br />
Sterne zu sehen. Ausgedehnte lichtschwächere<br />
Objekte wie die Milchstrasse, die<br />
Grosse und die Kleine Magellansche Wolke,<br />
die Andromedagalaxie oder den berühmten<br />
Grossen Orionnebel kennen viele<br />
Menschen nur noch aus der Erzählung.<br />
In einer Studie in der Schweiz wurde<br />
bekannt gegeben, dass man Sterne nur<br />
noch bis zu Grenzgrösse von 4 mag (Magnitude)<br />
sieht, anstatt bis 6 mag.<br />
Die Zahl der mit blossem Auge sichtbaren<br />
Sterne liegt zumeist bei nur noch<br />
200 bis 500, in Innenstädten sogar nur bei<br />
einigen Dutzend, während sie früher generell<br />
– heute nur noch in sehr dunklen<br />
Gegenden – bei bis zu 2500 lag. Sternwarten,<br />
die noch im letzten Jahrhundert in<br />
manchen Grossstädten in Betrieb waren,<br />
mussten mittlerweile den wissenschaftlichen<br />
Betrieb einstellen oder an abgelegene<br />
Orte verlagert werden.<br />
Unnötiger Energieverbrauch<br />
Aktuell gibt es noch keine Untersuchungen<br />
darüber, wie viel Energie durch<br />
die umstrittenen Lichtquellen und die Gebäudebeleuchtung<br />
verbraucht wird. Einsparungen<br />
von bis zu 20 % erscheinen<br />
jedoch realistisch bei der Betrachtung folgender<br />
Tatsachen:
l Die ganze Nachtzeit hindurch werden<br />
unzählige Strassen, Wege, Parkanlagen<br />
und vor allem Gebäudefassaden (Sehenswürdigkeiten)<br />
oder auch Industriekomplexe<br />
in voller Intensität beleuchtet<br />
und in Szene gesetzt, obwohl<br />
es vor allem in der Zeit zwischen 00:00<br />
und 05:00 morgens so gut wie kein<br />
oder nur geringes Verkehrsaufkommen<br />
gibt und eine volle Beleuchtung somit<br />
einen geringeren Nutzen erbringt.<br />
l Fast 50 % des abgegebenen Lichts von<br />
Strassenlaternen wird nach oben und<br />
zu den Seiten abgestrahlt, wo es nicht<br />
nur nutzlos wird, sondern in manchen<br />
Fällen im Strassenverkehr gefährliche<br />
Blendsituationen bewirken kann.<br />
l Viele Lichtanlagen sind <strong>für</strong> ihren eigentlichen<br />
Zweck um ein Vielfaches<br />
überdimensioniert.<br />
l Besonders in grösseren oder touristisch<br />
orientierten Orten ist ein zunehmender<br />
Trend zu das Stadtbild schmückenden<br />
Beleuchtungen von Gebäuden oder<br />
Plätzen zu beobachten.<br />
Dem hohen oder teils zusätzlichen<br />
Energieverbrauch durch Beleuchtungen im<br />
öffentlichen Raum wird allerdings inzwischen<br />
auch durch den verstärkten Einsatz<br />
energieärmer arbeitender Leuchtkörper zu<br />
begegnen versucht. l<br />
Quelle: Wikipedia<br />
JAHR DER ASTRONOMIE<br />
Die Unesco feiert 2009 – genau 400<br />
Jahre nach Galilei – das internationale<br />
Jahr der Astronomie.<br />
Die Behörde will deshalb das Problem der<br />
Lichtverschmutzung zum Thema machen.<br />
Neue Kurse 2. Quartal ’09<br />
■ Mi. 22. April 2009<br />
Farb-Akupunktur bei<br />
Narbenstörfeldern<br />
Störfelder durch Narben, die auf einem<br />
Meridian liegen, sind oft der Grund, dass<br />
jemandem über längere Zeit nie richtig<br />
geholfen werden kann. Dies, obwohl gute<br />
<strong>Therapie</strong>n kompetent angewandt wurden.<br />
Erfahrene Fachleute kennen solche Fälle,<br />
um die sich eigentlich niemand mehr reissen<br />
will.<br />
Solche Patienten geraten leicht in den<br />
Verdacht, psychische Schwierigkeiten zu<br />
haben. Wenn wir aber bedenken, dass laut<br />
Fachleuten aus der Psychologie/Psychiatrie<br />
mehr oder weniger die meisten Leiden psychosomatisch<br />
sind, muss man sich doch<br />
fragen, warum sprechen dann die einen an<br />
und die andern nicht?<br />
Es ist sicher wahr, dass manchmal der<br />
Zeitpunkt der Heilung noch nicht gekommen<br />
ist oder, dass grosse psychische Widerstände<br />
bestehen. Man sollte sich aber<br />
hüten, allzu rasch solche oder andere Erklärungen<br />
zu akzeptieren. Wir tun damit<br />
vielen Patienten manchmal Unrecht. Dies<br />
führt wiederum dazu, dass gerade sie immer<br />
mehr an sich zweifeln und somit zusätzlich<br />
auf den Selbstwert gedrückt wird, der<br />
ja vielleicht ohnehin schon angeschlagen<br />
ist. Dadurch verschlechtern sich die Aussichten<br />
zusätzlich. Nun haben wir alle mal<br />
gelernt: Vor allem nicht schaden. Manchmal<br />
werden solche Patienten schliesslich<br />
operiert, weil der Arzt ja auch versucht zu<br />
helfen. Solch unnötige Eingriffe sollte man<br />
verhindern, wenn es irgendwie geht. Damit<br />
■ So bis Di, 19. – 21. April 2009<br />
Viszerale Osteo–<br />
pathie – Oberbauch<br />
(VOOB)<br />
Über das Erlernen der Viszeralen Osteopathie<br />
haben Sie die Möglichkeit, zweigleisig<br />
zu behandeln: Zum einen entwickeln Sie<br />
damit Ihre Fertigkeit, Läsionen des Bewegungsapparats<br />
«von innen her», also von<br />
den Spannungszügen der Organe aus zu<br />
ist nicht gemeint, dass man ohne Entstören<br />
von Narben nicht auch gut behandeln<br />
kann. Es handelt sich um eine von vielen<br />
Möglichkeiten, aber um eine sehr gute.<br />
Warum Pflanzenfarben zum Entstören?<br />
In der Praxis hat sich gezeigt, dass die Wirkung<br />
ausserordentlich gut ist im Vergleich<br />
zu andern Methoden der Entstörung! Die<br />
meisten Patienten spüren nach ein paar Minuten<br />
die ersten Reaktionen und manchmal<br />
sogar eine spontane Heilung. Alle weiteren<br />
<strong>Therapie</strong>n verlaufen auf jeden Fall besser,<br />
wenn das Störfeld behoben ist. l<br />
Dozent: Rolf Henggi<br />
behandeln – zum Anderen können Sie damit<br />
ihre manuelle Feinfühligkeit in Richtung<br />
<strong>Therapie</strong> der Organfunktionsstörungen<br />
ausrichten, also z.B. Gallenspasmen<br />
oder eine funktionelle Magenschleimhautentzündung<br />
therapieren.<br />
Sie erlernen in diesen ersten von vier<br />
Kursen den Umgang mit den Spannungszügen<br />
des Oberbauchs, dieser sowohl lokal<br />
als auch in der Peripherie der Schultern<br />
und des Nackens so wichtigen Zone.<br />
Häufig ist es wie im Kino: die Projektion<br />
– hier der Projektionsschmerz aus dem<br />
gleichen neuronalen Segment – zeigt sich<br />
März 2009 Reflexe<br />
WEITERBILDUNG 2009 VERBAND<br />
33
WEITERBILDUNG 2009 VERBAND<br />
34<br />
Neue Kurse im 2. Quartal 2009<br />
auf der Leinwand der Schulter, während<br />
der eigentliche Film in der Faszie z.B. der<br />
Leber spielt, die dann auch untersucht<br />
und behandelt werden sollte. Wir haben<br />
es hier nicht mit Einzelfällen zu tun, sondern<br />
mit einer Erweiterung unseres therapeutischen<br />
Horizonts und unserer feinsten<br />
palpatorischen Fähigkeiten.<br />
Kursinhalt: Behandlung des Verdauungstrakts<br />
mit dem oberen Rumpf, Schultern<br />
und HWS. l<br />
Dozentin: Dorothee Bartz<br />
■ Dienstag - Mittwoch, 28. – 29. April 2009<br />
Behandlung des Schultergürtels mit<br />
weichen Techniken der Ortho-Bionomy ®<br />
Schulter-Arm Syndrome stellen eine der<br />
grossen therapeutischen Herausforderungen<br />
in jeder Praxis dar. Selten lassen sich<br />
die Beschwerden einer einzigen Ursache<br />
zuordnen. Sind die Auslöser nicht eindimensional<br />
zu definieren, kann folgerichtig<br />
die Behandlung nicht monokausal angelegt<br />
werden.<br />
Der spezifisch ortho-bionomische<br />
<strong>Therapie</strong>ansatz wird den Teilnehmenden<br />
zusätzlich zu dem bisherigen Behandlungsspektrum<br />
eine neue Vorgehensweise<br />
vermitteln: Lassen Sie sich vom Körper<br />
des Patienten anleiten. Nutzen Sie die regulativen<br />
Informationen, die sich in den<br />
Symptomen ausdrücken zur Entwicklung<br />
neuer therapeutischer Ansätze.<br />
Mit der Teilnahme am Seminar lernen<br />
Sie sicher neue Techniken kennen. Einige<br />
Behandlungsmethoden mögen Ihnen<br />
vertraut vorkommen – neu ist der andere<br />
Einsatz des vertrauten Wissens. Ob es um<br />
neurolymphatische Reflexpunkte, Muskel–<br />
Reflexe März 2009<br />
WEITERER KURS<br />
Kurs «Unterbauch»:<br />
Do - Sa, 17. – 19. Sept. 2009<br />
Dozentin: Dorothee Bartz<br />
Weitere Infos: www.<strong>vdms</strong>.ch<br />
Sie erlernen in diesen ersten von vier Kursen den Umgang mit den Spannungszügen des Oberbauchs.<br />
energietechniken, Positionierungen zur<br />
Schmerzlinderung oder um Eigenübungen<br />
geht, alle Techniken stellen ein Handwerkzeug<br />
der therapeutischen Kommunikation<br />
mit den Patienten dar. Und um eine sinnvolle,<br />
<strong>für</strong> den Patienten bedeutsame Kommunikation<br />
zu erreichen, steht im Mittelpunkt<br />
der Ortho-Bionomy immer die Arbeit<br />
mit dem Patienten und nicht am Patienten.<br />
Folgerichtig definiert sich die Ortho-<br />
Bionomy nicht so sehr über ihre spezifischen<br />
Techniken als vielmehr über ihre<br />
Behandlungsprinzipien. Diese Regeln werden<br />
Sie im Schulterseminar kennen lernen<br />
und üben. Der grosse Vorzug <strong>für</strong> Sie<br />
selbst liegt darin, dass Sie alle funktionellen<br />
Techniken, die Sie gerne in Ihrer Arbeit<br />
anwenden unter dem Gesichtspunkt<br />
dieser Regeln einsetzen können. Eigenes<br />
Erleben und die Rückmeldungen unserer<br />
Teilnehmer bekräftigen immer wieder unsere<br />
gewachsene Erfahrung, dass die Arbeit<br />
dadurch kreativer und effektiver wird.<br />
Ein weiterer nicht hoch genug zu schätzender<br />
Vorzug ergibt sich ganz natürlich:<br />
Die Patienten lieben diese Behandlungen<br />
und unsere Arbeit bleibt spannend. l<br />
Dozenten: Michaela Wiese-Weber und<br />
Klaus G. Weber<br />
■ Freitag - Samstag, 1. – 2. Mai 2009<br />
Dynamische<br />
Wirbelsäulentherapie<br />
nach Popp<br />
Was fasziniert mich auch noch nach über<br />
zehn Jahren an der DWP?<br />
l Biomechanisch komplizierte Gelenke<br />
(z.B. das ISG) sind einfach zu therapieren.<br />
l Die Methode ist sanft, ganzheitlich<br />
und effektiv.<br />
l Befund und Behandlung fliessen ineinander.<br />
l Das Feedback der Kursteilnehmer lässt<br />
sich auf die kurze Aussage zusammenfassen:<br />
«Einfach – genial!»<br />
Deshalb freut es mich, ihnen die DWP<br />
in einem Intensivkurs von zwei Tagen<br />
komplett in die Hände geben zu können.
■ Montag - Dienstag, 4. – 5. Mai 2009<br />
Touch for Health-Kinesiologie (TfH)<br />
Es war einmal…<br />
… ein amerikanischer Chiropraktiker, der<br />
Anfang der sechziger Jahre eine revolutionäre<br />
Beobachtung machte: Die Ursache <strong>für</strong><br />
Muskelverspannungen oder -schmerzen<br />
liegt eher beim «schwachen» Gegenspieler,<br />
der bewirkt, dass sein gegenüberliegender<br />
normaler Muskel mit Verkrampfung reagiert.<br />
Ist das der Grund, dass Verspannungen<br />
nach einiger Zeit wieder auftreten<br />
können? Seine Vermutungen wurden bestätigt<br />
und durch Anwendung verschiedener<br />
Reflexpunkte und anderen Techniken<br />
beim «schwachen» Muskel erzielte er sensationelle<br />
Ergebnisse.<br />
So fand das neu erworbene Wissen,<br />
das bisher nur Ärzten vorbehalten war,<br />
seinen Weg in die Welt. Es wurde so vereinfacht,<br />
dass es ohne Nebenwirkungen finden zu gestalten. Staunen Sie über das<br />
<strong>für</strong> Profis und auch Laien anwendbar ist. «Wunderwerk Mensch» und kommen Sie<br />
Die Erfolgsgeschichten des TfH können mit auf eine spannende Entdeckungsreise.<br />
Bücher füllen. Heute, zu Beginn des 3. Mit diesem Basiswissen der Kinesiologie<br />
Jahrtausends, benutzen unzählige Men- erhalten Sie ein zusätzliches Werkzeug zur<br />
schen in über 100 Ländern diese Methode, sofortigen Anwendung in Ihre Hände. l<br />
um ihr Leben mit Erfolg und in Wohlbe- Dozent: Richard Frank<br />
Kursinhalte sind: die dreidimensionale<br />
Beckenstatik; Korrektur der kompletten<br />
Wirbelsäule über Muskelzug (Rotations-,<br />
Flexions-, und Extensionskomponenten),<br />
Atlas- und Occiputeinstellungen, Behandlung<br />
des Schultergürtels (1. Rippe und<br />
Clavicula).<br />
Die DWP hat sich aus der Praxis <strong>für</strong><br />
die Praxis entwickelt. Deshalb besteht der<br />
Kurs aus 80 % praktischer Arbeit, so dass<br />
Sie in der Lage sein werden, die erlernten<br />
Techniken sofort in Ihren Praxisalltag zu<br />
integrieren. Die DWP lässt sich sehr gut<br />
mit anderen Behandlungstechniken kombinieren,<br />
so dass Sie nicht nur eine neue<br />
Methode erlernen, sondern auch neue Impulse<br />
und Ideen <strong>für</strong> ihr bisheriges Arbeiten<br />
erhalten. l<br />
Dozentin: Anke Rossocha<br />
ZUSATZKURSE<br />
Kurs «Dynamische Wirbelsäulentherapie<br />
nach Popp»:<br />
Do - Fr, 20. - 21. August 2009<br />
Sa - So, 22. - 23. August 2009<br />
Dozentin: Anke Rossocha<br />
Zusatzkurse<br />
Wir können Ihnen folgende Zusatzdaten<br />
mit Topreferenten anbieten:<br />
■ So – Mo, 14. – 15. Juni 2009<br />
Dorn-Breuss Grundkurs mit Sven Koch<br />
■ Di, 1. September 2009<br />
Schlafstörungen: Ursachen<br />
und Behandlung<br />
mit Eva Birrer Strassfeld<br />
■ Mo, 5. Oktober 2009<br />
Biomechanik und Behandlung<br />
Schulter mit Caius Schmid<br />
■ Mo, 19. Oktober 2009<br />
Biomechanik und Behandlung ISG<br />
mit Caius Schmid<br />
■ Mo, 9. November 2009<br />
Farben beeinflussen unser Leben<br />
mit Marianne von Weissenfluh<br />
■ Sa, 14. November 2009<br />
Dysfunktion des zervikothorakalen<br />
Übergangs mit Birgitt Wilhelm<br />
■ So – Mo, 29. – 30. November 2009<br />
Mammakarzinom mit Peter Volk<br />
Weitere Kurse<br />
sind unter<br />
www.<strong>vdms</strong>.ch<br />
› Weiterbildung<br />
abrufbar.<br />
■ Freitag – Samstag, 5. – 6. Juni 2009<br />
Den Dreh raus...<br />
und den «Turn<br />
around» geschafft<br />
Im Anschluss an eine Fortbildung geht es<br />
vielen Teilnehmenden so, dass man voll<br />
bis «übervoll» mit neuem Wissen, neuen<br />
Techniken und neuer Erfahrung nach Hause<br />
geht und motiviert ist, das Erlernte in<br />
die Praxis umzusetzen.<br />
Nach diesen zwei Tagen werden Sie,<br />
wenn es gut geht, «voll» und «leer» heimkehren.<br />
Voll mit einer spannenden Methode,<br />
einer neuen Sichtweise und einer<br />
veränderten eigenen Körperlichkeit. Leer,<br />
weil wir in eine neue Welt eintauchen, um<br />
Neues am eigenen Körper erleben. Wir<br />
fahren in diesen zwei Tagen «an die eigene<br />
Tankstelle». Denn wir alle kennen es aus<br />
dem beruflichen Alltag sicherlich auch,<br />
dass wir selber «zu kurz» kommen.<br />
Stress und Hektik können mannigfaltige<br />
Reaktionen auch bei uns <strong>Therapie</strong>renden<br />
hervorrufen. Unter anderem verkürzt<br />
sich Muskulatur; wir werden eng, verspannt,<br />
brennen schlimmstenfalls langsam<br />
aus und arbeiten somit weit unter unserem<br />
Potential.<br />
Ich freue mich sehr auf diese zwei<br />
«voll leeren» Tage und hoffe auf zahlreiche<br />
«hungrige» Kolleginnen und Kollegen. l<br />
Dozent: Reto Haag-Lamp<br />
März 2009 Reflexe<br />
WEITERBILDUNG 2009 VERBAND<br />
35
RÜCKBLICK KURSE VERBAND<br />
36<br />
<strong>vdms</strong> stellt Verbandstätigkeiten vor<br />
hk. Im Verlaufe des zweiten Halbjahres<br />
2008 durften wir wiederum bei den Abschlussklassen<br />
verschiedener Massagefachschulen<br />
die vielseitigen Verbandstätigkeiten<br />
vorstellen. Folgende Schulen<br />
haben wir besucht:<br />
l Massein Schule in Zürich<br />
l St. Galler medizinische Fachschule in<br />
St. Gallen<br />
Reflexe März 2009<br />
l Massagefachschule Dickerhof AG in<br />
Emmenbrücke<br />
Die Schulabsolventen erhalten vom<br />
<strong>vdms</strong> kostenlos ein Jahresabonnement unserer<br />
<strong>Zeitschrift</strong> REFLEXE sowie einen Geschenkgutschein<br />
über Fr. 100.00, welcher<br />
bei einer Mitgliedschaft oder bei einem<br />
Weiterbildungskurs eingelöst werden kann.<br />
Rückblick Weiterbildungen 2008<br />
hk. Erfreulicherweise konnten die Kurstage<br />
und die Teilnehmerzahlen im 2008<br />
erneut gesteigert werden.<br />
Der geplante Ayurveda-Lehrgang musste<br />
aufgrund zu geringer Anmeldungen abgesagt<br />
werden. Die neu ins Leben gerufenen<br />
Impuls-Abende fanden ebenfalls nur<br />
bedingt Interesse, weshalb wir auf diese<br />
im Angebot 2009 verzichtet haben.<br />
Damit ein solcher Erfolg möglich ist,<br />
sind verschiedenste Bausteine nötig – und<br />
Sie als Kursteilnehmer/in sind dabei ein<br />
Souverän referieren – sicheres Auftreten in jeder Lage<br />
hk. Am 10. und 11. November führten wir<br />
den Kurs «Souverän referieren – sicheres<br />
Auftreten in jeder Lage» zum ersten Mal<br />
durch.<br />
Gekonnt liessen wir uns vom Dozenten<br />
Jo Marty in die Geheimnisse der Redeund<br />
Vortragskunst einweihen.<br />
Nachfolgend einige Rückmeldungen<br />
von Teilnehmenden nach zwei Monaten.<br />
Lassen auch Sie sich durch die Aussagen<br />
begeistern:<br />
Sehr guter praktischer Kurs mit vielen<br />
umsetzbaren Tipps damit man sicherer,<br />
ruhiger sprechen kann und bei den Leuten<br />
klarer rüber kommt. Bereits habe ich sehr<br />
gute Erfahrungen mit dem «letzten» Buchstaben<br />
gemacht. Das Gelernte war sofort<br />
umsetzbar. Es war klar der beste Kurs, den<br />
ich im 2008 besucht habe! Keller Helen<br />
Habe mich bemüht, im Gespräch Mund<br />
offen zu lassen und nicht zu verschliessen.<br />
Zudem habe ich auf meinen damit verbundenen<br />
Redefluss geachtet. Meine Sprache<br />
gewann klar an Deutlichkeit. In der Zwischenzeit<br />
konnte ich beobachten, dass bei<br />
gereizter Stimmung das Zwerchfell senken<br />
wichtiger Träger! Wir schätzen Ihr Interesse<br />
an unserem Angebot. Dieses ist <strong>für</strong> uns<br />
eine grosse Genugtuung und Motivation<br />
<strong>für</strong> alle künftigen Arbeiten im Weiterbildungsbereich.<br />
Grafik:<br />
Anzahl<br />
Weiterbildungstage<br />
2008:<br />
Total: 1436<br />
526<br />
Mitglieder<br />
910<br />
Nichtmitglieder<br />
Dozent Jo Marty<br />
sehr beruhigend wirkt. Finde, dass durch<br />
gezieltes Training viel verbessert werden<br />
kann. Abschliessende Worte zum Kurs:<br />
Super, sehr super! Peter Theresia<br />
Ich achte bewusst auf die Aussprache<br />
der Endungen. Atemtechnik abspannen<br />
muss ich noch mehr üben. Ich mache mir<br />
immer wieder Gedanken zur Pyramide<br />
der Kritik und welche Kriterien veränderbar<br />
sind. Den Aufbau einer Rede mit<br />
gekonntem Anfang und Schluss finde ich<br />
hilfreich. Seit dem Kurs setze ich meine<br />
Stimme bewusster ein. Locher Rosmarie<br />
Wir wünschen den zukünftigen Med.<br />
Masseuren/innen einen guten Start ins Berufsleben<br />
und grosse Genugtuung bei ihrer<br />
Tätigkeit.<br />
Ein herzliches Dankeschön gilt zudem<br />
den Fachschulen, welche uns die Möglichkeit<br />
geben, unsere Verbandstätigkeiten<br />
vorzustellen und die Schüler/Innen über<br />
aktuelle Berufsthemen zu informieren. l<br />
Grafik: Anzahl WB-Tage zwischen 2002-2008<br />
Ein herzliches Dankeschön, dass Sie<br />
unsere Kurse besuchen und diese durch<br />
Ihre Präsenz bereichern. l<br />
Ich beobachtete bewusst wie meine<br />
Söhne sprechen und empfahl ihnen den<br />
Korken <strong>für</strong> eine deutliche Aussprache und<br />
dem Tipp «Schlussworte zu betonen». Ich<br />
selbst spüre mehr Sicherheit, betone mehr,<br />
höre Gesprächen besser zu, versuche das<br />
Gelernte im Gespräch mit dem Chef umzusetzen<br />
– trotz Lampenfieber. Vom Kurs<br />
und der menschlichen Qualität habe ich<br />
sehr viel profitiert. Für diesen Kurs ist kein<br />
Weg zu lang und kein Geld zu teuer.<br />
Strukar Bozena<br />
Seither arbeite ich aktiv mit Sprachübungen<br />
(Kork, Homo-mugu-un). Der<br />
Tipp Blickkontakt ist eins zu eins umsetzbar.<br />
Der Kurs war eine sensationelle<br />
Erfahrung und birgt Tiefgründigkeit. Die<br />
Kombination des Stoffes mit dem Wissen<br />
des Dozenten bildet eine Ganzheit.<br />
Gutzwiller Astrid<br />
Ich habe sehr viel profitiert und viele<br />
Sachen erlernt, die in keinem Buch stehen.<br />
Die Theorie – Praxis waren ausgeglichen.<br />
Die Atemtechnik mit dem abspannen des<br />
Zwerchfelles finde ich genial. Zudem habe<br />
ich den Blickkontakt geübt. Der Dozent
Herzliche<br />
Gratulation…<br />
hk. …an Frau Ammann Ingrid, Kälin Sarah,<br />
Klein Jessica und Näpflin Renate, welche<br />
am 27. November 2008 den <strong>vdms</strong>-Kurs<br />
Beckenbodentraining – Stabilität aus der<br />
Mitte, mit Bravour abgeschlossen haben.<br />
Die Kursleiterin war Frau Judith<br />
Krucker-Manser. Sie bildet seit Jahren<br />
Beckenboden-Kursleiterinnen nach dem<br />
Bebo-Konzept mit Erfolg aus. Auch an sie<br />
ein «herzliches Dankeschön» <strong>für</strong> Ihre wertvolle<br />
Arbeit.<br />
Die Beckenboden-Kursleiterinnen Ausbildung<br />
umfasst insgesamt fünf Kurstage.<br />
Mit dem Abschluss der Diplomausbildung<br />
sind die Kursteilnehmenden befähigt, Beckenbodenkurse<br />
nach dem BeBo-Konzept<br />
zu leiten. Die Absolventen/Innen können<br />
mit entsprechenden Zusatznachweisen in<br />
der Schweiz die Krankenkassenanerkennung<br />
(Qualitop) beantragen. l<br />
Der nächste Kurs ist auf 2010 geplant.<br />
lockte Stärken und Schwächen aus den<br />
«Reserven» und motivierte mit individuellen<br />
Übungen, welche mehr Mut, Sicherheit<br />
und Vertrauen geben. Jede Minute in diesem<br />
Kurs war wertvoll. Pius Mareischen<br />
Der Kurs hat mir sehr gut gefallen.<br />
Viele Sätze haben sich eingeprägt. Speziell<br />
erwähnenswert finde ich: «Mich zur<br />
Seite stellen als Reaktion auf Angriffe lassen<br />
mich mental weniger aggressiv werden».<br />
Wichtig <strong>für</strong> mich war: Sich trauen<br />
etwas zu sagen heisst, dem Zuhörer etwas<br />
schenken, z.B. die verschiedenen Resonanzen<br />
der Stimme. Mit eigener Sprache<br />
und Stimme erreiche ich andere Menschen.<br />
Grossenbacher Corinne<br />
Besten Dank an den Dozenten Jo Marty<br />
<strong>für</strong> den bereichernden Kurs! l<br />
NÄCHSTER KURS<br />
Kurs «Souverän referieren»:<br />
Mo - Di, 28. – 29. September 2009<br />
Dozent: Jo Marty<br />
Eine Fortsetzungsveranstaltung ist <strong>für</strong> 2010<br />
geplant.<br />
Unsere neuen Dozenten:<br />
Wilhelm Birgitt,<br />
Bachelor of<br />
Physiotherapy,<br />
Master of Musculosceletal<br />
Studies<br />
Kurs: Dysfunktionen<br />
des zervikothorakalenÜbergangs<br />
Henggi Rolf,<br />
Heilpraktiker NVS<br />
Kurs: Farb-Akupunktur<br />
bei Narbenstörfeldern<br />
Krenn Daniel,<br />
dipl. Mentaltrainer<br />
ILP, Eidg. Dipl.<br />
Sozialversicherungsfachmann<br />
Kurs: Mit Mentaltraining<br />
zum<br />
persönlichen<br />
Erfolg<br />
Frank Richard,<br />
Kinesiologie-<br />
Instruktor und<br />
Heilpraktiker<br />
Kurs: Touch for<br />
Health (TfH)<br />
– Kinesiologie<br />
Grundkurs<br />
Von Weissenfluh<br />
Marianne,<br />
dipl. Farbtherapeutin,Psychologin<br />
Kurs: Farben beeinflussen<br />
unser<br />
Leben...<br />
Wiese-Weber Michaela,<br />
Dipl. Soz. Arb. und<br />
Klaus G. Weber, Dr. med.,<br />
sind Leiter des Deutschen Instituts<br />
<strong>für</strong> Ortho-Bionomy<br />
Kurs: Behandlung des Schultergürtels<br />
mit weichen Techniken der<br />
Ortho-Bionomy<br />
Brunner Christina<br />
dipl. Naturheilpraktikerin<br />
TCM,<br />
Erwachsenenbildnerin<br />
SVEB1<br />
Kurse: Augentraining<br />
/ Baunscheidtieren<br />
kombiniert mit<br />
Gua Sha<br />
Herzog Elena,<br />
dipl. Qigong-<br />
Lehrerin SGQT<br />
Kurs: Qigong<br />
Einführungskurs<br />
Nicoletti Angelo,<br />
Med. Masseur FA<br />
Kurse: Stickmassage<br />
mit dem<br />
Deuserstäbchen<br />
/ Trainingslehre,<br />
Sportphysiologie<br />
Rossocha Anke,<br />
Physiotherapeutin,<br />
Dipl. Pract.<br />
Ortho-Bionomy,<br />
Ausbilderin <strong>für</strong><br />
DWP<br />
Kurs: Dynamische<br />
Wirbelsäulentherapie<br />
nach Popp<br />
(DWP)<br />
Bartz Dorothee,<br />
Physiotherapeutin<br />
Kurse: Viszerale<br />
Osteopathie<br />
– Oberbauch<br />
(VOOB) / Viszerale<br />
Osteopathie<br />
– Unterbauch<br />
(VOUB)<br />
März 2009 Reflexe<br />
NEUE DOZENTEN VERBAND<br />
37
<strong>vdms</strong> INTERN VERBAND<br />
38<br />
■ Einladung zur Generalversammlung am Samstag, 28. März 2009<br />
Antrag auf Senkung des Mitgliederbeitrages<br />
Aufgrund des stabilen Geschäftsganges<br />
stellt der Vorstand des <strong>vdms</strong> nach nur<br />
zwei Jahren erneut den Antrag an die Mitgliederversammlung,<br />
den Jahresbeitrag<br />
ab 2010 zu senken. Wir erwarten eine<br />
spannende Mitgliederversammlung.<br />
Sind Sie noch nicht Mitglied? Möchten<br />
Sie uns kennen lernen? Sie sind herzlich<br />
eingeladen der Generalversammlung als<br />
Gast beizuwohnen. Wir haben wiederum<br />
einen spannenden Fachvortrag organisiert.<br />
In diesem Jahr wird uns Herr Peter Fuchs,<br />
Homöopath, Heilpraktiker und Physiker<br />
mit einem Referat bereichern:<br />
«Natürliche Heilmethoden heute<br />
und morgen»<br />
Der Erwartungshaltung der Patienten<br />
und den Anforderungen der Zeit gerecht<br />
zu werden, bedeutet <strong>für</strong> die alternativ tätigen<br />
Therapeuten und Heilpraktiker eine<br />
ständig neue Herausforderung. Dieser sind<br />
sie nur gewachsen, wenn sie die Noxen<br />
der heutigen Zeit erkennen, in die <strong>Therapie</strong><br />
einfliessen lassen und wenn sie alte,<br />
bewährte Heilmethoden frei von jeglichen<br />
Dogmen in die heutige Zeit übertragen<br />
und offen <strong>für</strong> ganz neue Lösungen und<br />
<strong>Therapie</strong>ansätze sind.<br />
Dabei noch allen gesetzlichen Bestimmungen<br />
zu genügen, die Anforderungen der<br />
Krankenkassen zu erfüllen und sich seinen<br />
Lebensunterhalt zu verdienen, ist manchmal<br />
fast ein Ding der Unmöglichkeit.<br />
Der Vorstand freut sich auf eine interessante<br />
Generalversammlung, spannende<br />
Begegnungen und angeregte Diskussionen<br />
am Samstag, 28. März 2009, <strong>vdms</strong>, Schachenallee<br />
29 in Aarau.<br />
Am 8. Januar lud die Schweiz. Vereinigung<br />
<strong>für</strong> Qualitäts- und Management-Systeme<br />
SQS zu obiger Fachveranstaltung ein.<br />
Die rund 100 Anwesenden bekamen in<br />
den verschiedenen Referaten viele Einzelheiten<br />
über die Faszination Qualität und<br />
Zertifizierung von Herr Felix Müller, SQS,<br />
präsentiert. Herr Dr. Charles Giroud, Di-<br />
Reflexe März 2009<br />
Programm<br />
ab 10.00 Uhr Begrüssungskaffee <strong>für</strong> Mitglieder<br />
und Gäste<br />
ab 10.45 Uhr Referat Herr Peter Fuchs, Homöopath,<br />
Heilpraktiker und Physiker<br />
(Gäste sind herzlich willkommen)<br />
ab 12.00 Uhr Apéro und anschliessende<br />
Verabschiedung der Gäste<br />
ab 12.45 Uhr Generalversammlung <strong>für</strong> Mitglieder<br />
und die, die es werden wollen<br />
Im Anschluss an die GV trifft man sich zu<br />
einem lockeren Small Talk bei Kaffee<br />
und Kuchen.<br />
Ihre Anmeldung erreicht uns per<br />
E-Mail unter info@<strong>vdms</strong>.ch oder per<br />
Fax 062 823 06 22.<br />
Wir freuen uns auf Sie!<br />
Bereits 2007 machten sich die ersten Anzeichen<br />
bemerkbar, dass sich die Finanzlage<br />
unseres Verbandes langsam stabilisiert.<br />
Nach der Aufgabe der Fachschule<br />
<strong>für</strong> medizinische Massage im Jahr 2006<br />
mussten wir verschiedene Optimierungen<br />
vornehmen, um die über Jahre entstandenen<br />
finanziellen Verluste aufzufangen.<br />
Die nun vorliegende Jahresrechnung<br />
2008 schliesst mit einem positiven Ergebnis<br />
ab. Das nochmals stark ausgebaute<br />
Weiterbildungsprogramm <strong>für</strong> Medizinische<br />
Masseure hat im vergangenen Jahr<br />
weit über tausend Berufsleute überzeugt,<br />
im <strong>vdms</strong>-Weiterbildungszentrum eine<br />
berufliche Fortbildung zu absolvieren.<br />
Gleichzeitig fällt auch der Mitgliederzuwachs<br />
auf. Dank den gesteigerten Ein-<br />
Fachveranstaltung «Wie fit ist Ihre NPO?»<br />
rektor BVM brachte detaillierte Bespiele<br />
zu Erfolgsmessungen in Non Profit Organisationen<br />
(NPO).<br />
All diese Hinweise sind <strong>für</strong> uns von<br />
grosser Wichtigkeit, und wir werden viele<br />
Überlegungen und Tipps in unser Qualitätsdenken<br />
und Handeln einfliessen lassen.<br />
Spannend waren zudem die Noten<br />
■ V O R S C H A U<br />
Reflexe Juni 2009<br />
BEITRÄGE GESUCHT<br />
Schwerpunktthema<br />
«Kinder & Jugendliche»<br />
Berichten Sie uns über Ihre Erfahrungen,<br />
Erlebnisse oder <strong>Therapie</strong>erfolge bei<br />
Kindern & Jugendlichen. Bedeutet diese<br />
Alterskategorie eine spezielle Herausforderung<br />
in Ihrem Praxisalltag<br />
oder haben Sie Erlebnisse über<br />
die Sie die Leser teilhaben<br />
möchten?<br />
Auf Ihre Rückmeldung<br />
freuen wir uns unter:<br />
kind@<strong>vdms</strong>.ch<br />
Die Redaktion dankt<br />
im Voraus <strong>für</strong> Ihre<br />
Beiträge.<br />
Lichtblick am Finanzhimmel des <strong>vdms</strong><br />
nahmen konnte der Berufsverband allen<br />
finanziellen Verpflichtungen problemlos<br />
nachkommen. Die Hypothekarbelastung<br />
bei der Bank wurde weiter reduziert und<br />
die ordentliche Abschreibung des Stockwerkeigentums<br />
konnte wieder vorgenommen<br />
werden. Die im Jahr 2006 von treuen<br />
Verbandsmitgliedern zur Verfügung gestellten<br />
Darlehen sind anfangs 2009 vollumfänglich<br />
zurückerstattet worden.<br />
Der Vorstand freut sich, dass Dank dieser<br />
deutlich verbesserten Finanzlage der<br />
Generalversammlung vom 28. März 2009<br />
eine weitere Senkung der Mitgliederbeiträge<br />
per 1.1.2010 vorgeschlagen werden<br />
kann. Somit dürfen alle Mitglieder vom<br />
Lichtblick am Finanzhimmel profitieren.<br />
Marcel Siegrist, Kassier l<br />
und Maschen-Kanten-Ausführungen von<br />
Dr. Hans Lichtsteiner, Direktor VMI, über<br />
Netzwerke.<br />
Bei einem abschliessenden Apéro wurde<br />
mit anderen Schulen, Organisationen<br />
rege über verschiedene Qualitätsarbeiten<br />
und Entwicklungen diskutiert. Wir danken<br />
der SQS <strong>für</strong> die Organisation der interessanten<br />
Fachveranstaltung, welche ganz<br />
im Zeichen der Qualität und Netzwerke<br />
stand. l
Fort- & Weiterbildungen <strong>vdms</strong> ’09<br />
■ 13. - 14. März<br />
Triggerpunkt-<strong>Therapie</strong> (TP), Teil 1<br />
(Grundkurs)<br />
■ 20. - 22. März<br />
Integrative Craniosacral <strong>Therapie</strong><br />
(Grundkurs)<br />
■ 23. März<br />
Biomechanik und Behandlung ISG<br />
■ 27. März<br />
Emotional Freedom Techniques (EFT)<br />
■ 4. April<br />
Progressive muskuläre Entspannung<br />
nach Jacobsen<br />
■ 4. - 5. April<br />
Brügger-<strong>Therapie</strong>ausbildungslehrgang<br />
(Kursteil 6)<br />
■ 18. April<br />
Integrale Atem-und Bewegungsschulung<br />
nach Klara Wolf (Einführung)<br />
■ 19. - 21. April<br />
Viszerale Osteopathie (VOOB)<br />
■ 22. April<br />
Farb-Akupunktur bei Narbenstörfeldern<br />
■ 23. April<br />
Moderne Wundbehandlung<br />
■ 24. - 25. April<br />
Triggerpunkt-<strong>Therapie</strong> (TP), Teil 2<br />
■ 26.- 27. April<br />
Wirbelsäulentherapie nach Dorn<br />
und Breuss-Massage (Grundkurs)<br />
■ 28. - 29. April<br />
Behandlung des Schultergürtels mit<br />
Ortho-Bionomy-Methode<br />
■ 1. - 2. Mai<br />
Dynamische Wirbelsäulentherapie<br />
nach Popp<br />
■ 4.- 5. Mai<br />
Touch for Health (TfH) – Kinesiologie<br />
(Grundkurs)<br />
■ 8. - 9. Mai<br />
Schädelakupunktur nach Yamamoto<br />
■ 11. - 12. Mai<br />
Raus aus dem Stimmungstief<br />
mit Schüsslersalzen und mehr<br />
■ 16. Mai<br />
Mit Mentaltraining zum persönlichen<br />
Erfolg<br />
März 2009 Reflexe<br />
■ 16. - 17. Mai<br />
Ayurvedische Ganzkörpermassage<br />
■ 5. - 6. Juni<br />
«Den Dreh raus...»<br />
und den «Turn<br />
around» geschafft<br />
■ 6. Juni<br />
Röntgenbilder (Aufbaukurs)<br />
■ 12. - 13. Juni<br />
Triggerpunkt-<strong>Therapie</strong> (TP), Teil 3<br />
■ 14. - 15. Juni<br />
Wirbelsäulentherapie nach Dorn<br />
und Breuss-Massage, Grundkurs<br />
■ 19. - 21. Juni<br />
Myofascial Release (Grundkurs)<br />
■ 24. - 25. Juni<br />
Spiraldynamik - Einführungskurs<br />
«im Körper – bewusst – sein»<br />
■ 26. Juni<br />
Baunscheidtieren kombiniert<br />
mit Gua Sha<br />
■ 29. - 30. Juni<br />
Physio-Tape (Grundkurs)<br />
Links<br />
Weitere Kurse unter<br />
www.<strong>vdms</strong>.ch<br />
Wissenswertes rund um das Licht<br />
ist zu finden unter:<br />
www.sbv-fsa.ch<br />
www.rheopherese-zentrum.de<br />
www.physioblind.ch<br />
www.cet.org<br />
www.isad.org.uk<br />
WICHTIGE INFOS<br />
Anmeldeschluss <strong>für</strong> sämtliche Kurse:<br />
4 Wochen vor Kursbeginn. Die Anmeldungen<br />
werden nach Anmeldeeingang berücksichtigt.<br />
Die Detailbeschreibung ist <strong>für</strong> Sie in der<br />
Weiterbildungsbroschüre 2009 und in der<br />
<strong>vdms</strong> Website www.<strong>vdms</strong>.ch ersichtlich.<br />
Kongresse & Co.<br />
■ 28. März 2009<br />
Generalversammlung des <strong>vdms</strong><br />
Details Seite 38!<br />
■ 7. – 9. Mai 2009<br />
REHAB International, 15. Internationale<br />
Fachmesse <strong>für</strong> Rehabilitation,<br />
Pflege, Prävention und Integration,<br />
Karlsruhe<br />
■ 24. – 28. August 2009<br />
Pilates Grundkurs mit Zertifikat, Kursleitung:<br />
Karolina Schmid.<br />
Weitere Infos: www.physioblind.ch<br />
Ich wünsche: Kostenlose Probenummer Reflexe Jahres-Abo Reflexe (Fr. 50.–)<br />
Fort- und Weiterbildungsbroschüre 2009; Anzahl Expl. ____<br />
Ich bin: Med. Masseur FA Physiotherapeut<br />
Andere, nämlich _________________________________________________<br />
Mitglied von _____________________________________________________<br />
Ich wünsche die Insertionsbedingungen<br />
Reflexe<br />
<strong>Zeitschrift</strong> <strong>für</strong> <strong>physikalische</strong> <strong>Therapie</strong><br />
Jede Ausgabe widmet sich einem Schwerpunktthema.<br />
Das Augenmerk liegt dabei auf<br />
Themen, die <strong>für</strong> Medizinische Masseure, Physiotherapeuten,<br />
Ärzte und im Gesundheitswesen<br />
tätige Personen relevant und von Interesse sind.<br />
l Fachartikel renommierter Autoren<br />
l Berichte aus der Praxis<br />
l Porträts verschiedener <strong>Therapie</strong>methoden<br />
und Institutionen<br />
l berufspolitische Informationen<br />
l Ihre Fragen und unsere Antworten zu den<br />
Themen <strong>physikalische</strong> <strong>Therapie</strong>, Versicherungen<br />
usw. JETZT BESTELLEN!<br />
Ich bin an einer Mitgliedschaft interessiert. Bitte senden Sie mir Ihre Unterlagen:<br />
Firma: _____________________________ Name, Vorname: _______________________________<br />
Strasse: ____________________________ PLZ, Ort: ______________________________________<br />
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Einsenden an: <strong>vdms</strong>, Schachenallee 29, 5000 Aarau; Faxen an: 062 823 06 22<br />
AGENDA 2009 VERBAND<br />
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TALON
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