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Zeitschrift für physikalische Therapie • LICHTTHERAPIE ... - vdms

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Reflexe<br />

verband der medizinischen masseure der schweiz<br />

<strong>vdms</strong><br />

Licht<br />

<strong>Zeitschrift</strong> <strong>für</strong> <strong>physikalische</strong> <strong>Therapie</strong><br />

<strong>•</strong> <strong>LICHTTHERAPIE</strong><br />

…nicht nur bei<br />

Winterdepression<br />

<strong>•</strong> AUGEN ERKRANKUNG<br />

Altersbedingte<br />

Makula-Degeneration<br />

<strong>•</strong> INTERVIEW<br />

«Ich sehe mit<br />

meinen Händen»<br />

<strong>•</strong> ASTRONOMIE<br />

Blitzender<br />

Kometenschmutz<br />

<strong>•</strong> WEITERBILDUNG<br />

Farb-Akupunktur<br />

bei Narbenstörfeldern<br />

<strong>•</strong> RÜCKBLICK KURS<br />

Souverän referieren:<br />

Teilnehmer berichten<br />

VERBAND<br />

MÄRZ 2009<br />

VERBAND P R A X I S<br />

THEMA


REFLEXE MÄRZ ? 2009 VERBAND<br />

INHALT<br />

2<br />

4 LICHT<br />

Physikalische Betrachtungsweise<br />

Reflexe März 2009<br />

THEMA PRAXIS VERBAND<br />

von Dr. Georges C. Spring<br />

8 <strong>LICHTTHERAPIE</strong><br />

Lichttherapie – nicht nur bei<br />

Winterdepression<br />

von Prof. Dr. Anna Wirz-Justice<br />

und Prof. Dr. Jürgen Staedt<br />

11 SEHBEHINDERUNG<br />

Leben ohne Augenlicht<br />

von Nadja Blanchard<br />

14 AUGEN ERKRANKUNG<br />

Altersbedingte Makula-<br />

Degeneration<br />

von Dr. med. Bernard Erdtracht<br />

Thema:<br />

Licht<br />

SEHBEHINDERUNG<br />

LEBEN OHNE<br />

AUGENLICHT<br />

Haben Sie schon einmal versucht zu zählen,<br />

wie viele Menschen heute Brillenträger<br />

sind? Sehbehinderungen reichen von leichten<br />

Sehkraftschwächen bis hin zur wirklichen<br />

Erblindung. Wie davon betroffene<br />

Menschen damit umgehen, versuchen wir<br />

mit unseren Beiträgen zu beleuchten.<br />

› Mehr ab S. 11<br />

16 INTERVIEW<br />

Ich sehe mit meinen Händen!<br />

18 BERICHT EINES PILOTEN<br />

Wenn der Tag dreissig Stunden hat<br />

20 FORSCHUNG<br />

UV-Licht: in hohen Dosen tödlich<br />

– in niederen lebenswichtig<br />

22 WIRKUNG VON LICHT<br />

Licht – ein grandioser Vitalfaktor<br />

25 GESUNDHEIT<br />

Lichtallergie<br />

26 PFLANZEN UND LICHT<br />

Ganz ohne Licht kann keine grüne<br />

Pflanze sein<br />

27 ERNÄHRUNG<br />

Heilkräuter im Frühling<br />

28 ASTRONOMIE<br />

Blitzender Kometenschutz<br />

31 SCHLAFWANDLER<br />

Mondsüchtig<br />

32 THEMA<br />

Folgen der Lichtverschmutzung<br />

EXTREMBERUF<br />

WENN DER TAG<br />

DREISSIG STUNDEN HAT<br />

Es muss nicht immer nur der Traumberuf<br />

Pilot sein. Extremberufe kennen wir alle<br />

aus unserem Alltag: Krankenschwester,<br />

Schichtarbeiter, Ärzte, Mütter usw. Unser<br />

Pilot zeigt uns die Möglichkeiten auf, wie<br />

mit zeitlichen Verschiebungen und unregel–<br />

mässigen Schlafrhythmen umgegangen<br />

werden kann. › Mehr ab S. 18<br />

Titelbild: Im Regenbogen finden wir das ganze Farbspektrum. © fotolia.com<br />

33 WEITERBILDUNG<br />

Neue Kurse 2. Quartal 2009:<br />

<strong>•</strong> Farb-Akupunktur bei Narbenstörfeldern<br />

<strong>•</strong> Viszerale Osteopathie – (VOOB)<br />

<strong>•</strong> Behandlung des Schultergürtels,<br />

Ortho-Bionomy®<br />

<strong>•</strong> Dynamische Wirbelsäulentherapie<br />

nach Popp<br />

<strong>•</strong> Touch for Health-Kinesiologie<br />

<strong>•</strong> Den Dreh raus... und den<br />

«Turn around» geschafft<br />

36 RÜCKBLICK<br />

<strong>•</strong> Schulbesuche des <strong>vdms</strong><br />

<strong>•</strong> Souverän referieren mit Jo Marty<br />

37 DIVERSES<br />

<strong>•</strong> BeBo-Kurs: Herzliche Gratulation!<br />

<strong>•</strong> Portraits: Unsere neuen Dozenten<br />

38 <strong>vdms</strong> INTERN<br />

<strong>•</strong> Einladung Generalversammlung<br />

<strong>•</strong> Lichtblick am <strong>vdms</strong>-Finanzhimmel<br />

<strong>•</strong> Vorschau Juni: Beiträge gesucht<br />

39 AGENDA<br />

<strong>•</strong> Fort- & Weiterbildungen 2009<br />

WEITERBILDUNG<br />

TOUCH FOR HEALTH-<br />

KINESIOLOGIE<br />

Auch im 2009 hat die Weiterbildungsverantwortliche<br />

des Verbandes, Heidi Kirchhofer,<br />

wiederum spannende, lehrreiche<br />

und neue Themen <strong>für</strong> Sie ausgewählt.<br />

Zögern Sie nicht und melden Sie sich frühzeitig<br />

an. Die Kurse sind nämlich schnell<br />

ausgebucht. › Mehr ab S. 33<br />

VORSCHAU Juni 2009<br />

THEMA: Kinder


Licht – der wichtigste Taktgeber der Gefühle<br />

IMPRESSUM<br />

◗ Jo Marty, Präsident,<br />

<strong>für</strong> den Vorstand und<br />

das Sekretariat des<br />

<strong>vdms</strong><br />

Aktuelle Ausgabe: März 2009<br />

Nr. 136, 30. Jahrgang<br />

Auflage: 1500 Exemplare<br />

Erscheinung: 4mal jährlich<br />

Herausgeber<br />

Verband der medizinischen Masseure der<br />

Schweiz <strong>vdms</strong><br />

Schachenallee 29<br />

CH-5000 Aarau<br />

Telefon 062 823 02 70<br />

Fax 062 823 06 22<br />

info@<strong>vdms</strong>.ch; www.<strong>vdms</strong>.ch<br />

Redaktion<br />

Verena Biedermann (vb), Leitung<br />

Heidi Kirchhofer (hk)<br />

Beatrice Widmer (bw), Inseratewesen<br />

Johannes Weiss (we)<br />

Preise Abonnement<br />

Inland: Fr. 50.– pro Jahr, inkl. Porto<br />

Ausland: auf Anfrage<br />

Insertionspreise 2009<br />

siehe: www.<strong>vdms</strong>.ch<br />

Insertionsschluss<br />

Ausgabe Juni 2009: 30. April<br />

Gestaltung<br />

grafik & design, Stäfa<br />

Druck<br />

Druckerei Fasler, Aarau<br />

Schon im 19. Jahrhundert schrieb<br />

Frederick Cook in sein Expeditionsbuch,<br />

dass das Licht wohl der wichtigste Taktgeber<br />

der Gefühle sei. Zu dieser Aussage<br />

führten ihn Beobachtungen über das<br />

Verhalten seiner Expetitionsteilnehmer<br />

bei längerer Dunkelheit und vor allem<br />

dann, als das Licht wieder kam. Jedoch<br />

schon lange Zeit vor den Schilderungen<br />

Cooks wurde bereits über den enormen<br />

Einfluss des Lichtes auf Stimmung und<br />

Moral des Menschen berichtet.<br />

Das Licht kontrolliert unzählige Funktionen<br />

des Gehirns und des gesamten Organismus.<br />

So steuert Licht den grössten<br />

Teil der lebensnotwendigen Vorgänge und<br />

Instinkte sowie Reflexe: Temperaturanpassung,<br />

zahlreiche Immunmodulatoren, sogar<br />

Neugier, Interesse, Freude, Kreativität<br />

und die Gesamtheit der endokrinen Systeme<br />

und die Vigilanz. Licht beeinflusst auch<br />

Appetit, Schlafzyklen, Fettstoffwechsel.<br />

Seit der Erfindung des elektrischen<br />

Lichts hat sich diese Kontrollfunktion jedoch<br />

verändert. Das künstliche Licht ist<br />

bis zu zwanzigmal schwächer als Tageslicht<br />

an einem grauen Tag mit Hochnebel<br />

und Regen. Und wenn es zutrifft, was das<br />

Institut <strong>für</strong> Lichtbiologie in Heidelberg<br />

an Erkenntnis zu der neuen Generation<br />

von Lichtquellen wie die viel gerühmten<br />

Stromsparlampen gewann, dann wird<br />

Licht immer mehr auch zum Problem. Leider<br />

bestätigen andere Forscher sowie die<br />

eigenen ausführlichen Untersuchungen<br />

der <strong>Zeitschrift</strong> Öko-Test die Ergebnisse der<br />

Heidelberger-Gruppe: Nämlich, dass zum<br />

Beispiel die Energiesparlampen das Kontrastsehen<br />

um ein Vielfaches verringern<br />

und es zu Flimmern, Schwindel, Kopfschmerzen<br />

und Hormonbeeinflussungen<br />

kommen kann.<br />

Ebenso belegen die Öko-Tester, dass die<br />

so genannten Sparlampen erstens niemals<br />

die Helligkeit einer ganz normalen Glühbirne<br />

von 60 Watt erreichen, zweitens weit<br />

weniger Energieersparnis bringen als von<br />

den Herstellern versprochen wird, drittens<br />

innert 1500 Betriebsstunden zwischen 10<br />

und 60 Prozent ihrer Leuchtkraft verlieren<br />

sowie viertens lange vor der angepriesenen<br />

Lebensdauer kaputt gehen. Im Weite-<br />

ren stinken die neuen Lichtspender durch<br />

Ausdünstung verschiedener Gifte (Quecksilber,<br />

Phenol, Barium etc.). Nimmt man<br />

die «Energiekette» von der Produktion bis<br />

zur Entsorgung (Sondermüll), dann wird<br />

angeblich mehr Energie aufgewendet als<br />

durch den vermiedenen Strombedarf der<br />

so genannten Sparlampe gegenüber der<br />

Glühbirne eingespart werden kann. Die<br />

Kritikliste könnte fortgesetzt werden.<br />

Lichtquellen sind heute längst nicht<br />

nur <strong>für</strong> den Umweltengagierten, der seit<br />

längerem von der grassierenden «Lichtverschmutzung»<br />

(Leuchtreklamen, beleuchtete<br />

Gebäude, Wege, Gärten etc) spricht,<br />

ein Thema, sondern es betrifft jeden von<br />

uns. Soll man nun noch alle Glühbirnen<br />

zusammenhamstern oder doch besser viel<br />

effizienter Strom und Energie sparen? Beispielsweise<br />

indem der Computer mutig<br />

ausgeschaltet wird, der TV-Konsum auf<br />

unter den Schweizer-Durchschnittswert<br />

von 2.5 Std. täglich auf vielleicht 45 Min.<br />

reduziert, die Mikrowelle entsorgt wird<br />

und wir raus gehen – ans Tageslicht? An<br />

die Quelle aller Naturoszillatoren, an die<br />

höchste Energievermittlung, an die Verbindung<br />

all dessen was Natur, Schöpfung<br />

und Leben verbindet: ans LICHT.<br />

Wir Menschen sind mit unserer Haut,<br />

unseren Nerven exakt auf den höchsten,<br />

stärksten Abstrahlungsbereich der Sonne<br />

(18.5µm) eingestellt. Das kann kein Zufall<br />

sein, sondern ist wohl Massgabe da<strong>für</strong>:<br />

Mensch, geh ans Licht oder wie<br />

heisst das letzte Wort,<br />

das vom grössten<br />

Natur-, Farbenund<br />

Lichtforscher<br />

des 18. Jahrhunderts,<br />

Johann<br />

Wolfgang von<br />

Goethe, noch vernommen<br />

wurde?<br />

«Mehr Licht», soll er<br />

gesagt haben bevor er<br />

verstarb.<br />

Mehr Licht, gesundes<br />

Licht das wünsche ich Ihnen<br />

<strong>für</strong> das angebrochene<br />

Jahr 2009.<br />

Jo Marty l<br />

März 2009 Reflexe<br />

MEDIZIN LICHT & GESCHICHTE EDITORIAL<br />

VERBAND<br />

3


PHYSIKALISCHES LICHT THEMA<br />

4<br />

Wer ist nicht fasziniert wenn er<br />

nachts von einer Anhöhe auf das<br />

Lichtermeer einer Stadt herab-<br />

schaut? Wer ist nicht ergriffen von<br />

der Schönheit eines Sonnenauf-<br />

gangs oder wenn Sonnenlicht<br />

durch Wolken bricht? Wer kann sich<br />

schon den freudvollen Gefühlen<br />

beim Betrachten eines prachtvollen<br />

an den Himmel gezauberten Feuer-<br />

werks erwehren? Und schliesslich:<br />

wen berührt nicht das kleine Licht<br />

einer brennenden Kerze? Wohl uns<br />

alle – denn Licht ist ein inhärenter<br />

Teil unsers Seins – Licht ist Leben<br />

◗ Dr. Georges C. Spring<br />

Licht ist Energie<br />

Doch was ist es dieses Licht? Woher<br />

kommt es? Fragen mit denen sich grosse<br />

Denker, Philosophen und Naturwissenschafter<br />

seit jeher befassten hin bis in die<br />

heutigen Tage. Heute wissen wir zwar was<br />

Licht ist und kennen seine verschiedensten<br />

Quellen. Trotzdem ist es nach wie vor<br />

eines der wesentlichsten Phänomene der<br />

Forschung, denn Licht ist Energie und von<br />

ihr können wir nicht genug haben. Zudem<br />

könnten sich völlig neue technologische<br />

Aspekte auftun wie z.B. in der Antriebstechnik,<br />

wo mittels Licht-Segel unsere<br />

Flugzeuge und Raumschiffe sich bewegen<br />

liessen. Im Moment vielleicht noch eine<br />

völlig futuristische Idee, die aber durchaus<br />

in nicht allzu ferner Zukunft umsetzungsreif<br />

werden könnte. Denn Licht erzeugt<br />

auch Druck – und warum das? Weil es wellenförmig<br />

ist, ähnlich Schallwellen oder<br />

gar zu vergleichen mit Wasserwellen.<br />

Reflexe März 2009<br />

Licht – <strong>physikalische</strong><br />

Betrachtungsweise<br />

Bis jedoch all dieses Wissen über die<br />

Eigenschaften des Lichts in Erfahrung gebracht<br />

werden konnte, vergingen nahezu<br />

3000 Jahre.<br />

Licht sind Wellen<br />

Es war Euklid, der Vater der «euklidschen<br />

Geometrie», der in seinem Werk<br />

«Optica» als erster konkret von der Wellen–<br />

eigenschaft des Lichtes sprach. Er war es<br />

auch, der die Gesetzmässigkeit entdeckte,<br />

dass Lichtstrahlen oder eben Lichtwellen<br />

im selben Winkel reflektiert werden wie<br />

sie auf dem Objekt auftreffen.<br />

Bild 1: Photonen- kohärenter Strahl eines Lasers Bild 2: Lichtwellen<br />

Bilder 3 u. 4:<br />

Lichtstrahlen<br />

werden auf der<br />

Erdoberfläche<br />

reflektiert<br />

Richtungen<br />

in alle<br />

zerstreut<br />

reflektierte Strahlen


Es gelang ihm sogar dies mathematisch<br />

zu beweisen. Eine beachtliche Leistung.<br />

Euklid war zwar lediglich ein Glied in der<br />

Kette der vielen Köpfe, die dem Geheim-<br />

nis des Lichtes hinterher waren; angefangen<br />

bei den altindischen philosophischen<br />

Schulen der Sankys und Vaisheshika rund<br />

2500 v. Chr. bis hin zu den griechischen<br />

Denkern der Antike. Darauf folgten, um<br />

nur ein paar wenige Namen zu nennen,<br />

Ibn al Haythan (965-1040), Galileo Galilei<br />

(1564-1642), René Descartes (1596-<br />

1650), Christiaan Huygens (1629-1695)<br />

und Isaac Newton (1643-1727), die den<br />

Wellencharakter durch ihre Forschungsarbeiten<br />

untermauerten. Durch astronomische<br />

Beobachtungen gelang es dabb Ole<br />

Romer (1644-1710) die Lichtgeschwindigkeit<br />

zu ermitteln, die aufgrund heutiger<br />

Messmöglichkeiten 299’792,458 Kilometer<br />

pro Sekunde beträgt. Er kam damals<br />

auf 300 000 Kilometer pro Sekunde. Übrigens,<br />

durch seine Beobachtungen wurde<br />

eindeutig klar, dass Licht nicht aus stehenden<br />

Wellen im Raum besteht, sondern sich<br />

mit enorm hoher Geschwindigkeit von der<br />

Lichtquelle her ausbreitet.<br />

Überlappende Lichtwellen bilden<br />

Muster<br />

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts machte<br />

man Lichterscheinungen aus, die einzig<br />

und alleine durch die Wellentheorie Huygens<br />

zu erklären waren. Dabei handelte<br />

es sich um die Interferenz, die Refraktion<br />

und die Diffraktion. Unter dem Begriff Interferenz<br />

ist die Überlagerung zweier oder<br />

mehreren Wellen an der gleichen Stelle<br />

des Raumes zu verstehen. Jeder der schon<br />

mal zwei Steine nahe nebeneinander in einen<br />

stillen Weiher geworfen hat, konnte<br />

beobachten, wie sich die konzentrischen<br />

Wellenkreise überlappten und somit ein<br />

interferierendes Muster bilden.<br />

Bild 6: Interferenz erzeugt durch zwei schwimmende<br />

Enten, deren Wellen sich überlagern<br />

Diffraktion ist dann, wenn Licht auf<br />

ein Hindernis stösst.<br />

Refraktierendes Licht hingegen ändert<br />

Richtung und Geschwindigkeit und das<br />

meistens, wenn es von einem Medium<br />

in ein anderes übergeht z.B. von Luft ins<br />

Wasser.<br />

Bilder 9 und 10:<br />

Refraktion<br />

Bilder 7 und 8: Diffraktion<br />

Licht ist...<br />

Nun so schön so gut. Alle diese Kenntnisse<br />

sind zwar äusserst interessant und<br />

aufschlussreich, sagen einiges aus über<br />

die verschiedenen Eigenschaften des Lichtes,<br />

beantwortet aber nach wie vor nicht,<br />

was Licht tatsächlich ist. Dazu bedurfte es<br />

des genialen schottischen Physikers James<br />

Clerk Maxwell (1831 - 1879). Er brachte<br />

es auf den Punkt: Des Lichtes wahres<br />

Wesen sind elektromagnetische Wellen.<br />

Also elektrische und magnetische Felder<br />

ineinander zu einer Art Kette verbunden.<br />

Noch heutzutage ist die maxwellsche For-<br />

mel bezüglich elektromagnetischer Wellen<br />

und deren Gesetze ein Markstein der<br />

klassischen Physik. Und wer kennt nicht<br />

den maxwellschen Regenbogen, nämlich,<br />

dass Licht, lässt man es durch ein Prisma<br />

scheinen, sich in den sieben Spektralfarben<br />

zeigt.<br />

Bild 12: Spektralfarben im Prisma<br />

Licht geht jedoch weit über jene Frequenzen<br />

hinaus, die unser Auge in der<br />

Lage ist, wahrzunehmen. Zeitlich leicht<br />

verschoben entdeckte nämlich Heinrich<br />

Hertz (1857-1894) die Radiowellen, die<br />

ebenfalls nichts anderes sind als elektromagnetische<br />

Wellen. Sie unterscheiden<br />

sich lediglich in der Wellenlänge. Die<br />

Frequenz fängt bei den Langwellen an<br />

und führt über die ganze Skala bis hin<br />

zu den Röntgenstrahlen und schliesslich<br />

e¯<br />

γ<br />

kurzwelliges<br />

Licht<br />

Bild 12: Photoeffekt<br />

Z<br />

e¯<br />

Bild 13:<br />

Feynman<br />

Diagramm<br />

den Gammastrahlen. Er war es auch, der<br />

den Photoeffekt entdeckte, der dann sei-<br />

nerseits etwas später Einstein verhalf die<br />

Korpuskel-Wellen-Theorie festzulegen.<br />

Der Ursprung des Quantenmodelles<br />

Er beobachtete mehr zufällig als gewollt,<br />

dass, wenn man Metallflächen mit<br />

ultraviolettem Licht bestrahlt, Elektronen<br />

abgehen. Es war praktisch der erste Gongschlag,<br />

der das Quantenmodell einzuläuten<br />

begann. Dazu fehlten zwar noch ein<br />

paar Kleinigkeiten – Kleinigkeiten ironisch<br />

gemeint. Denn es ging noch eine ganze<br />

Weile, bis Max Planck (1858-1947) diese<br />

März 2009 Reflexe<br />

PHYSIKALISCHES LICHT THEMA<br />

5


PHYSIKALISCHES LICHT THEMA<br />

6<br />

Lücke zu füllen vermochte. Die Wellentheorie<br />

hatte so ihre Tücken, widersprach sie<br />

doch den Grundgesetzen der Wärmelehre<br />

und des Elektromagentismus. Wärmestrahlen<br />

sind nämlich ebenfalls elektromagnetische<br />

Wellen. Aber da war eben dieser<br />

Konflikt, den es zu lösen galt. Und genau<br />

das gelang Planck. Er brachte auf geniale<br />

Weise diesen anscheinend unlösbaren Widerspruch<br />

unter einen Hut. Seine Antwort<br />

darauf: Die Atome eines strahlenden Körpers<br />

geben ihre Strahlungsenergie in ganz<br />

bestimmten Energiepaketen ab, die man<br />

als Energiequanten oder auch als Photonen<br />

bezeichnet. Seine Formel lautete:<br />

Die Konstante h wird als Planck-Konstante<br />

bezeichnet.<br />

Ein Elektronenvolt ist jene Grösse, d.h.<br />

jene Energie, die einem Elektron zugeführt<br />

werden muss, damit es sich mit Hilfe einer<br />

elektrischen Spannung von 1 Volt im leeren<br />

Raum bewegt.<br />

Albert Einstein verfeinert<br />

Man sieht, das Phänomen Licht wird<br />

mehr und mehr zu einer äusserst komplexen<br />

Angelegenheit der Quantentheorie<br />

und in der Folge zur Quantenmechanik,<br />

der, «ends» aller «ends», die Quantenelektrodynamik<br />

folgte. Es war keine geringerer<br />

als Albert Einstein (1879-1955), der dem<br />

Ganzen oben noch was draufsetzte. Er<br />

übertrug seine Vorstellung der atomistischen<br />

Struktur der Materie auch auf alle<br />

Arten von Strahlungen. Das hiess, dass<br />

nicht nur die Abgabe und Aufnahme von<br />

Strahlungsenergie in Form von Quanten<br />

Reflexe März 2009<br />

Bild 14: Photozelle<br />

erfolgt, sondern dass wir es auch bei der<br />

Strahlung selbst nicht mit einem kontinuierlichen<br />

Energiefluss zu tun haben. Vielmehr<br />

besteht der ganze Energiefluss aus<br />

real existierenden Energiepaketen (Quanten).<br />

Einstein erweckte hiermit die Korpuskelvorstellung<br />

(lat. Corpusculum =<br />

Körperchen) des Lichtes, wie sie ja früher<br />

schon mal bestand, zu neuem Leben. Und<br />

so lässt sich sagen, auch wenn die Frequenzen<br />

der Quanten eine Welleneigenschaft<br />

haben, bleibt ihre Individualität und<br />

ihre genau definierte Energie ein Merkmal<br />

der Teilchen und diese Feststellung bekam<br />

einen Namen Quantenmechanik.<br />

Auf Grund dessen sind Photonen als<br />

kleine elektromagnetische Wellenpakete<br />

zu betrachten, die einerseits Wellen- und<br />

anderseits Korpuskeleigenschaften haben.<br />

Der letzte Beweis da<strong>für</strong> erbrachte<br />

die Quantenelektrodynamik. Richard<br />

Feynman (1918-1988) und eine Reihe anderer<br />

begnadeter Physiker lieferten durch<br />

ihre Quantenelektrodynamik das mathematische<br />

Werkzeug, mit dessen Hilfe alle<br />

Probleme des Lichtes und der Strahlung<br />

Quantenenergie = Konstante ✕ Strahlenenergie – E = h·v<br />

h = 0,000 000 000 000 00414 Elektronenvolt ✕ Sekunde<br />

allgemein korrekt und extrem genau ermittelt<br />

werden können. Mittels ihr wurde es<br />

auch möglich, das Wellenmodell (Interferenzen/Beugung)<br />

sowie das Quantenmodell<br />

(Wärmestrahlung und Photoeffekt)<br />

als Grenzfälle des mathematischen Formalismuses<br />

zu erfassen. Diese Grundlagenkenntnisse<br />

sind in der Fernmeldetechnik<br />

und der Optik nicht mehr wegzudenken.<br />

Selbstverständlich wird die exakte Aussage<br />

der Quantenelektrodynamik wie auch alle<br />

anderen Bereiche der Physik erst durch die<br />

Sprache der Mathematik präzise und aussagekräftig.<br />

Ist das Licht entmystifiziert?<br />

Der Mensch mit seinem Ingenium (Fähigkeit/Begabung)<br />

ist dem Licht hinters<br />

Licht gekommen – hat es entmystifiziert.<br />

Hat er das wirklich? Beantwortet man die-<br />

AUTOR<br />

Das menschliche Auge<br />

nimmt nur einen engen<br />

Sequenzbereich allen<br />

Lichtes auf.<br />

se Frage aus naturwissenschaftlicher Perspektive,<br />

so lautet die Antwort ganz sicher<br />

ja. Ganz abgesehen von all den technischen<br />

Errungenschaften, die dadurch erst<br />

möglich wurden. Unser tägliches Leben<br />

ist voll davon: Computer-, TV-, Navigations-,<br />

Photo-, Druck-, Chemie- und Medizinaltechnik.<br />

Elektromagnetische Wellen<br />

– Licht – sind allgegenwärtig. Wie schon<br />

kurz erwähnt, nimmt das menschliche<br />

Auge nur einen engen Sequenzbereich allen<br />

Lichtes wahr. Die Sonne ist zwar eine<br />

der dominantesten Quellen des Lichtes,<br />

doch andererseits sind wir umgeben von<br />

Radio- und TV-Signalen (Wellen), Mikrowellen,<br />

Radar- und Telefonsysteme sowie<br />

elektromagnetischen Wellen, die von<br />

unseren Glühbirnen, der Hitze eines Automotors<br />

ausgehen oder von Blitzen und<br />

vergrabenem radioaktivem Material. Unser<br />

Lebensraum ist voll gepackt mit Lichtwellen.<br />

Und um nochmals auf die zuvor gestellte<br />

Frage zurückzukommen: «Haben<br />

wir das Licht wirklich entmystifiziert?»<br />

Hierzu muss man ehrlich sagen: «Wohl<br />

kaum!» Denn dazu müssten wir in der<br />

Lage sein, die ultimative Antwort auf die<br />

Schöpfung selbst zu geben. l<br />

Dr. Georges C. Spring<br />

Physiker, Pilot und Managementtrainer,<br />

lebt und arbeitet u.a. in Zürich


Nur 10 Minuten braucht<br />

das neue Global Diagnostics<br />

<strong>für</strong> die präzise Messung<br />

und Auswertung von über<br />

540 verschiedenen Messobjekten<br />

des Körpers.<br />

Die Vorteile einer gründlichen<br />

energetischen Messung stehen<br />

Ihnen nun innerhalb kürzester Zeit<br />

zur Verfügung. Sie erhalten eine<br />

solide Grundlage <strong>für</strong> Ihre weitere<br />

therapeutische Vorgehensweise.<br />

Alle Messergebnisse (Systeme,<br />

Funktionen, Organe usw.) werden<br />

sofort bildlich auf dem Computer<br />

dargestellt.<br />

Der Messvorgang ist einfach durchzuführen<br />

– er kann auch Ihrem<br />

Praxispersonal übertragen werden.<br />

Die Messung mit Global Diagnostics<br />

erfolgt auf exakter wissenschaftlicher<br />

Grundlage. Nach automatischer<br />

E-Smog-Messung, um äußere Störeinflüsse<br />

auszuschliessen, folgen<br />

mehr als 100 Mio Einzelmessungen<br />

des Körpers – anschließend werden<br />

alle Messungen wiederholt, um die<br />

Füsse sagen mehr als<br />

tausend Worte – wenn<br />

sie am<br />

angeschlossen sind.<br />

Global Diagnostics<br />

Ergebnisse zu verifizieren. Zusätzlich<br />

kann die energetische Reaktion auf<br />

Substanzen (Allergene, Nosoden,<br />

Allopathika usw.) erfasst und dokumentiert<br />

werden.<br />

Das Global Diagnostics ist gemäss<br />

dem Medizinproduktegesetz zugelassen<br />

(CE-zertifiziert).<br />

Die Zeit ist reif <strong>für</strong> einen neuen<br />

Weg in Diagnose und <strong>Therapie</strong>.<br />

Bei Patienten macht sich eine gewisse<br />

„Pharmamüdigkeit“ bemerkbar<br />

– viele beginnen sich eigenverantwortlich<br />

nach neuen <strong>Therapie</strong>n<br />

umzusehen.<br />

Zusammen mit der Kostenexplosion<br />

im allgemeinen Gesundheitswesen<br />

ergeben sich daraus vermehrte<br />

Chancen <strong>für</strong> die ganzheitliche Medizin.<br />

Das Global Diagnostics ist die<br />

Antwort auf diese Entwicklung.<br />

Genaue Messungen sind die<br />

Grundlage einer sicheren Diagnose<br />

und führen zu einer erfolgreichen<br />

<strong>Therapie</strong>. Zufriedene Patienten sprechen<br />

über ihre Erfahrungen und empfehlen<br />

Sie gerne weiter.<br />

Wir zeigen Ihnen, wie Sie das<br />

Global Diagnostics erfolgreich in<br />

Ihrer Praxis einsetzen können.<br />

Sprechen Sie mit uns.<br />

Rufen Sie uns an oder senden<br />

Sie ein Fax bzw. eine E-Mail.<br />

VITATEC<br />

Medizintechnik GmbH<br />

Zugerstrasse 70, CH-6340 Baar<br />

Tel: ++41(0)41 / 766 01 70<br />

Fax: ++41(0)41 / 766 01 74<br />

schweiz@vitatec.com<br />

www.vitatec.com


<strong>LICHTTHERAPIE</strong> THEMA<br />

8<br />

Geburt<br />

1 Mo.<br />

3 Mo.<br />

6 Mo.<br />

Lichttherapie –<br />

nicht nur bei Winterdepression<br />

2 J.<br />

6 J.<br />

10 J.<br />

14 J.<br />

18 J.<br />

20 J.<br />

30 J.<br />

40 J.<br />

50 J.<br />

60 J.<br />

70 J.<br />

80 J.<br />

Steigende Anzahl von Indikationen rückt Lichttherapie immer mehr in den Blickpunkt<br />

Bereits vor 25 Jahren wurde die Lichttherapie als Behandlung jahres-<br />

zeitlich bedingter Depressionen (seasonal affective disorder, SAD),<br />

auch «Winterdepression» genannt, erforscht. In der Schweiz wie auch in<br />

Deutschland stand man dieser scheinbar «alternativen» Behandlungsme-<br />

thode anfangs sehr skeptisch gegenüber.<br />

◗ Prof. Dr. Anna Wirz-Justice und Prof. Dr. Jürgen Staedt<br />

12:00 24:00 12:00<br />

Reflexe März 2009<br />

Licht und die innere Uhr<br />

Neben psychosozialen Zeitgebern (Ab-<br />

bildung 1) ist der durch die Erdrotation<br />

bedingte Tag-Nachtrhythmus ein wichtiger<br />

Faktor <strong>für</strong> die energetische Optimierung<br />

und Koordination von physiologischen<br />

Prozessen im menschlichen Körper.<br />

Hierbei spielt der Einfluss des Tageslichtes<br />

eine entscheidende Rolle bei der Synchronisation<br />

von biologischen oszillierenden<br />

Prozessen auf zellulärer Ebene. Beim Menschen<br />

wird die übergeordnete lichtvermittelte<br />

Synchronisation über zwei Systeme<br />

gesichert. Denn neben den <strong>für</strong> die Verarbeitung<br />

von visuellen Reizen zuständigen<br />

Stäbchen und Zapfenrezeptoren gibt es in<br />

der Netzhaut noch einen kleinen Anteil<br />

von Ganglienzellen, die ebenfalls Fotorezeptoren<br />

aufweisen und direkt zum Nucleus<br />

suprachiasmaticus (unserer «inneren<br />

Uhr») eine «lichtvermittelte Information»<br />

weiterleiten. Tagsüber bewirken diese<br />

«Lichtimpulse» indirekt über unsere «innere<br />

Uhr» eine GABAerge Hemmung und<br />

nachts eine GLUTAMATerge Stimulation<br />

Mithilfe der Eltern und Umwelt<br />

den zirkadianen Rhythmus «lernen»<br />

Schule<br />

«Party»<br />

Arbeitsbedingtes<br />

Frühaufstehen<br />

der Melatoninsynthese beziehungsweise<br />

Freisetzung.<br />

Melatonin seinerseits «informiert» die<br />

Nervenzellenverbände unseres Gehirns<br />

über den Tag-Nacht-Rhythmus. Da die aktivierende,<br />

den Rhythmus beeinflussende<br />

Wirkung von Licht mit einer Hemmung<br />

der Melatoninfreisetzung einhergeht, lag<br />

es wissenschaftlich nahe, sich mit dem<br />

Einfluss von Lichttherapie auf die Stimmung<br />

und unter anderem auch auf die<br />

Melatoninspiegel bei depressiven Patienten<br />

zu beschäftigen.<br />

Pensionierung: verringerte psychosoziale<br />

Zeitgeber, mangelnde Bewegung,<br />

demenzbedingte Abschwächung der<br />

zirkadianen Rhythmik, sedierende Medikamente<br />

Abb. 1: Entwicklungen und Synchronisierung des Schlafmusters durch<br />

Zeitgeber (mit freundlicher Genehmigung des Kohlhammer Verlags)<br />

Abgesehen vom Licht wird der Schlaf-<br />

Wach-Rhythmus über das Leben durch<br />

verschiedene Zeitgeber beeinflusst, die in<br />

der schematischen Abbildung 1 skizziert<br />

sind. Die schwarzen Balken markieren die<br />

Schlafphasen.<br />

Obwohl die einer SAD zugrunde liegenden<br />

Mechanismen noch nicht in allen<br />

Einzelheiten verstanden werden, können<br />

v.-Zerssen-Depressionsskala<br />

besser schlechter<br />

Sep<br />

Sep<br />

Okt<br />

Okt<br />

Nov<br />

Dez<br />

Jan<br />

Feb<br />

Nov<br />

Dez<br />

Jan<br />

Feb<br />

Jahr 1<br />

unbehandelte<br />

Winterdepression<br />

Licht<br />

März<br />

Apr<br />

März<br />

Apr<br />

wir zumindest zwei Faktoren <strong>für</strong> die antidepressive<br />

Wirkung von Licht benennen:<br />

l Eine Phasenverzögerung im Tagesrhythmus<br />

im Winter kann durch eine<br />

Lichtexposition am Morgen korrigiert<br />

werden.<br />

l Licht beeinflusst die serotonergen<br />

Funktionen des ZNS; mehr Licht führt<br />

zu mehr Serotonin-Umsatz.<br />

Im Zeitalter der evidenzbasierten Medizin<br />

bedürfen natürlich auch Studien zur<br />

Lichttherapie wie bei jedem neuen Medikament<br />

Doppelblind- und Placebobedingungen.<br />

Über die Jahre konnte so die Wirksamkeit<br />

von hellem Licht im Vergleich zu<br />

Mai<br />

Juni<br />

Mai<br />

Juni<br />

Juli<br />

Aug<br />

Jahr 3<br />

Juli<br />

Aug<br />

Sep<br />

Sep<br />

Okt<br />

Nov<br />

Okt<br />

Nov<br />

Dez<br />

Jan<br />

Dez<br />

Jan<br />

Licht<br />

Feb<br />

Licht<br />

Feb<br />

März<br />

Apr<br />

März<br />

Apr<br />

Jahr 2<br />

Mai<br />

Juni<br />

Juli<br />

Aug<br />

Jahr 4<br />

Mai<br />

Juni<br />

Juli<br />

Aug<br />

Abb. 2: Vier Jahre wöchentliche Depressionsselbstratings (von Zerssen<br />

Befindlichkeitsskala) bei einer Patientin mit SAD (Wirz-Justice, unveröff.)


Abb. 4:<br />

Gruppentherapie<br />

unter 10.000 lux<br />

im Vivantes Klinikum<br />

Spandau,<br />

www.vivantes.de<br />

verschiedenen «Placebos»<br />

(z.B. gedimmtes Rotlicht<br />

oder inaktivierte negative<br />

Ionen) nachgewiesen werden.<br />

Auch sind Dosis-Wirkungs-Beziehungengefunden<br />

worden (Tabelle 1).<br />

Lichttherapie ist heute als<br />

Mittel der Wahl bei einer<br />

Winterdepression weithin<br />

anerkannt. Dazu kommt,<br />

dass ein Grossteil der Patienten<br />

diese <strong>Therapie</strong>form<br />

aufgrund der nur sehr<br />

geringen unerwünschten<br />

Wirkungen einer medikamentösen<br />

Behandlung vorzieht. Allerdings<br />

muss die Lichtapplikation in Analogie zu<br />

einer Antidepressivaverordnung auch kontinuierlich<br />

täglich über die Wintermonate<br />

erfolgen. Unserer Erfahrung nach wird<br />

dies im Alltag oft nicht eingehalten. Deshalb<br />

zur Verdeutlichung noch ein Fallbeispiel<br />

einer über 4 Jahre behandelten Patientin<br />

mit SAD. Die Depressivität wurde<br />

von der Patientin wöchentlich mit einem<br />

Selbstrating dokumentiert und zeigt die<br />

phasenhafte Regelmässigkeit der Winterdepression<br />

und den schnellen Wirkeintritt<br />

der Lichttherapie, aber auch die rasche<br />

Stimmungsverschlechterung nach dem zu<br />

zeitigen Absetzen der Lichttherapie (Abbildung<br />

2).<br />

Daten zur Lichtexposition bei SAD<br />

Lichtintensität: 2.500 - 10.000 Lux<br />

Expositionsdauer: 30 - 60 Minuten<br />

Wellenlänge des Lichts: UV-gefiltert<br />

Wirksamkeit in Abhängigkeit von der Tageszeit der Behandlung<br />

(% der Patienten mit voller Remission):<br />

Morgendämmerung 80 %<br />

späte Morgenstunden 40 %<br />

am Abend 30 %<br />

Placebo 15 %<br />

Je früher das Morgenlicht, desto besser der Behandlungserfolg<br />

Licht ist eine chronobiologische <strong>Therapie</strong><br />

– es kommt auf das «Timing» an. Je<br />

nach Tageszeit können die Unterschiede<br />

im Ansprechen auf eine Lichttherapie erheblich<br />

sein: Extrem positive, hohe Remissionsraten<br />

findet man in den ganz frühen<br />

Morgenstunden verglichen mit dem Rest<br />

des Tages. Allerdings ist die Wirksamkeit<br />

zu jeder Tageszeit höher als der Placeboeffekt<br />

(Abbildung 3).<br />

Lichttherapie sollte unbedingt sorgfältig<br />

auf die individuelle «innere Uhr»-Zeit (mittels<br />

Chronotyp-Fragebögen) abgestimmt<br />

werden und nicht auf die Tageszeit.<br />

Wie lässt sich die «innere Uhr»<br />

praxisgerecht bestimmen?<br />

Das von der Zirbeldrüse während der<br />

Nachtstunden produzierte Melatonin ist<br />

der beste Marker <strong>für</strong> die biologische Uhr<br />

des Menschen. Bis jetzt ist die Bestimmung<br />

der rhythmisch schwankenden<br />

Melatoninwerte noch kein festes Diagnosewerkzeug,<br />

allerdings sind fertige «Kits»<br />

<strong>für</strong> diesen Zweck bereits in Entwicklung.<br />

Eine indirekte, aber schnelle Möglichkeit,<br />

um das innere circadiane Timing zu bestimmen,<br />

sind Fragebögen bezüglich des<br />

Chronotyps des Betreffenden, also ob es<br />

sich bei der Person eher um einen Frühaufsteher<br />

oder um einen Morgenmuffel<br />

handelt. Bei Gesunden wie auch bei SAD-<br />

Patienten besteht eine gute Korrelation<br />

zwischen dem Chronotyp und den gemessenen<br />

Melatoninspiegeln, welche wiederum<br />

zur Entwicklung eines Algorithmus<br />

geführt hat, der den optimalen Zeitpunkt<br />

<strong>für</strong> eine Lichttherapie feststellen lässt. Der<br />

Chronotyp lässt sich mittels der MEQ Fra-<br />

Tabelle 1<br />

Zung-Depressionsskala<br />

60<br />

55<br />

50<br />

45<br />

a<br />

Plazebo +<br />

Citalopram<br />

(n = 12)<br />

Grünes Licht +<br />

Citalopram (n = 18)<br />

0 1 2 3 4<br />

Woche<br />

gebogen und Auswertungstabelle auf der<br />

website www.cet.org feststellen.<br />

Die Entwicklung geht weiter<br />

Das Einsatzgebiet der Lichttherapie ist<br />

nicht nur auf die SAD beschränkt. Nachfolgend<br />

daher ein kurzer Überblick über<br />

die weltweit stattfindenden Forschungen,<br />

welche die therapeutischen Möglichkeiten<br />

dieses «einfachen» Verfahrens erheblich<br />

ausweiten.<br />

An vorderster Stelle sei die Schlafmedizin<br />

erwähnt, welche die «circadian rhythm<br />

sleep-wake cycle disorders» (=circadiane<br />

Schlaf-Wach-Rhythmusstörungen) als eigenes<br />

Krankheitsbild klassifiziert. Weltweit<br />

bekannt ist die Möglichkeit, mittels<br />

zeitlich gesteuerter Lichtexposition die<br />

Schlaf- und Wachphasen zu verschieben:<br />

Lichttherapie am Morgen verlegt eine<br />

verspätete Schlafphase zeitlich vor, Lichttherapie<br />

am Abend verschiebt eine verfrühte<br />

Schlafphase zeitlich nach hinten.<br />

Eine einfache Methode, um meist älteren<br />

Menschen mit einer sogenannten «senilen<br />

Bettflucht» zu helfen, ist also, die Intensität<br />

des Abendlichts in den Wohnräumen<br />

der Betroffenen zu erhöhen, oder beim<br />

Abendessen (z.B. in Seniorenheimen) eine<br />

indirekte (Deckenlampen) Lichttherapie<br />

einzusetzen.<br />

Neueste erfolgversprechende Forschungen<br />

legen den Einsatz von Lichttherapie<br />

auch bei einer nichtsaisonalen Major<br />

Depression, bei bipolaren Störungen sowie<br />

bei Patienten nahe, die auf Medikamente<br />

und/oder elektrokonvulsive <strong>Therapie</strong><br />

nicht oder nicht ausreichend ansprechen.<br />

«Für alle praktisch tätigen Psychiater soll-<br />

Hamilton Depressionsskala (17-item)<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

b<br />

Helles Licht +<br />

Sertraline<br />

(n = 48)<br />

Plazebo Licht<br />

+ Sertralin<br />

(n = 54)<br />

0 1 2 3 4 5<br />

Woche<br />

Abb. 3: Plazebokontrollierte Studien zur Lichttherapie als<br />

Adjuvans zu SSRI bei nichtsaisonaler Major Depression<br />

März 2009 Reflexe<br />

<strong>LICHTTHERAPIE</strong> MARKT<br />

9


<strong>LICHTTHERAPIE</strong> THEMA<br />

10<br />

Reflexe März 2009<br />

BUCHTIPP<br />

Mehr praktische Informationen zu<br />

Chronotherapien:<br />

Chronotherapeutics for Affective Disorders<br />

A Clinician’s Manual for<br />

Light and Wake Therapy.<br />

Autoren: A. Wirz-Justice,<br />

F. Benedetti, M. Terman.<br />

S. Karger Verlag, Basel<br />

Preis: ca. Fr. 59.–<br />

ISBN-987-3-8055-9120-1<br />

Erscheint Ende März ’09<br />

ten die Fallbeispiele von bis dato behandlungsresistenten<br />

Kranken mit chronisch<br />

wiederkehrenden Depressionen, welche<br />

aber positiv auf zusätzliche Lichttherapie<br />

reagieren, ein Hoffnungsschimmer sein,<br />

dass auch noch viele weiteren Patienten<br />

mit solch einem kombinierten medikamentösen<br />

wie auch nicht-medikamentösen<br />

Behandlungsregime zukünftig geholfen<br />

werden kann».<br />

Ob das <strong>für</strong> die SAD-Behandlung etablierte<br />

«Modell» der Lichttherapie auch auf<br />

andere psychiatrische Erkrankungen ausgeweitet<br />

werden kann, ist bis jetzt nicht<br />

wissenschaftlich abschliessend geklärt.<br />

Alzheimer-Patienten beispielsweise zeigen<br />

oft von der Norm abweichende Schlafgewohnheiten.<br />

Folglich wurde in Pflegeheimen<br />

versuchsweise die Lichtintensität in<br />

den Räumen erhöht, in denen sich die älteren<br />

Menschen meist aufhalten. Es hat sich<br />

gezeigt, dass dadurch nicht nur Vigilanz,<br />

Kognition und Stimmung verbessert wurden,<br />

sondern auch der Nachtschlaf. Bei an<br />

ADHS leidenden Erwachsenen konnte eine<br />

verbesserte Kognition durch Lichttherapie<br />

erreicht werden. Ebenso haben sich parallel<br />

zum antidepressiven Effekt auch die<br />

motorischen Funktionen von Parkinson-<br />

Patienten durch diese <strong>Therapie</strong>form verbessert.<br />

Derzeit laufende Untersuchungen<br />

an der UPK Basel bei stationären Patienten<br />

mit abnormalen Schlaf-Wach-Rhythmen<br />

zeigen, dass die Regelmässigkeit dieser<br />

Rhythmen mit den kognitiven Funktionen<br />

bei schizophrenen Patienten, sowie auch<br />

mit dem Grad der Selbstverletzungen bei<br />

Borderline-Patienten korreliert.<br />

Psychiater in Italien ganz vorne<br />

mit dabei<br />

Eine bekannte Klinik in Mailand hat<br />

mit dem Einsatz der Lichttherapie nicht<br />

auf Meta-Analysen oder Leitlinien der<br />

psychiatrischen Gesellschaften gewartet.<br />

Seit mehr als 10 Jahren setzen Benedetti<br />

und Kollegen in ihrer psychiatrischen Abteilung<br />

auf nichtmedikamentöse Behandlungsmöglichkeiten:<br />

Schlafentzug, Schlafphasenverschiebung<br />

sowie Licht- und<br />

Dunkeltherapie. Die Ergebnisse ihrer Abteilung<br />

bestätigen kontinuierlich die Wirksamkeit,<br />

den schnellen Behandlungserfolg<br />

sowie die fehlenden Nebenwirkungen<br />

dieser <strong>Therapie</strong>methoden. Die (nur) vorübergehende<br />

Besserung nach Schlafentzug<br />

konnte stabilisiert werden, indem sie<br />

die verschiedenen chronotherapeutischen<br />

Möglichkeiten kombinierten. So werden<br />

von ihnen Remissionsraten erreicht, die<br />

auch noch 9 Monate nach <strong>Therapie</strong>beginn<br />

vergleichbar mit denen einer Langzeitbehandlung<br />

mit Antidepressiva sind.<br />

Schlafentzug hat sich als bestmögliche<br />

Behandlung bei Patienten herausgestellt,<br />

die an einer therapieresistenten bipolaren<br />

Depression leiden. Diese Meinung vertreten<br />

nicht nur die oben genannten Psychiater,<br />

sondern auch die Gesundheitsbehörden<br />

in der Lombardei. Sollten nicht auch<br />

Krankenversicherungsgesellschaften an einer<br />

Methode interessiert sein, welche den<br />

Zustand chronisch-depressiver Patienten<br />

schnell bessert?<br />

Die Kombination von Schlafentzug<br />

und Lichttherapie ist nachweislich eine<br />

überzeugende und kostengünstige First-<br />

Line-Methode zur Behandlung einer Major<br />

Depression.<br />

Lichttherapie in vielen Indikationen<br />

wirksam<br />

Auch aus psychoedukativer beziehungsweise<br />

psychotherapeutischer Sicht<br />

kann der Einsatz von Lichttherapie in der<br />

Psychiatrie sinnvoll sein. Wir wissen, dass<br />

psychosoziale Zeitgeber sehr wichtig <strong>für</strong><br />

unser Entrainment sind (Abbildung 1).<br />

Aber gerade damit haben unsere psychiatrischen<br />

Patienten oft erkrankungsbedingt<br />

grosse Schwierigkeiten. Sie meiden häufig<br />

Kontakte und ziehen sich sozial zurück.<br />

Damit fördern sie indirekt eine Desynchronisation<br />

ihres Rhythmus, die wiederum<br />

durch Schlafphasen am Tage ihre soziale<br />

Reintegration zusätzlich erschwert, oder -<br />

wie bei Borderlinie Patienten gezeigt – deren<br />

selbstverletzendes Verhalten fördern<br />

kann. Hier kann durch den Einsatz von indirekter<br />

Lichttherapie auf einfache Weise<br />

das Entrainment gefördert werden.<br />

In Berlin haben wir die Renovierung<br />

unserer psychiatrischen Abteilung da<strong>für</strong><br />

genutzt, um in allen Räumen therapeutische<br />

Lichtquellen fest zu installieren, die<br />

verstärkt im circadian besonders wirksamen<br />

Spektrum um 450 nm Licht emittieren.<br />

So wachen die Patienten auf unserer<br />

Demenzstation zum Zeitpunkt der<br />

simulierten Morgendämmerung auf (in<br />

kontrollierten Studien nachgewiesen antidepressiv<br />

wirksam). Auf allen Stationen<br />

kann das Frühstück mit indirekter Lichttherapie<br />

(ca. 6000 Lux in Augenhöhe) eingenommen<br />

werden. Alternativ sind diese<br />

Räumlichkeiten natürlich auch <strong>für</strong> Gruppentherapien<br />

zu nutzen. Ergänzt wird das<br />

Lichtkonzept durch eine Basisbeleuchtung<br />

von mindestens 500 Lux auf Augenhöhe<br />

auf allen unseren Fluren. Alle Patienten<br />

und diagnostischen Gruppen werden so<br />

während ihres gesamten Klinikaufenthalts<br />

mittels Licht behandelt ohne sich vor die<br />

bekannten Lichtboxen setzen zu müssen.<br />

Positiver Nebeneffekt: Auch die Ärzte und<br />

das Krankenpersonal erhalten Lichttherapie!<br />

Es gibt eine grosse Anzahl verschiedener<br />

Störungen der Schlafarchitektur, von<br />

denen wir nicht einmal die Hälfte richtig<br />

kennen. Lichttherapie in all ihren Anwendungsformen<br />

(Lichtboxen, Morgendämmerungs-Simulatoren,<br />

besondere bauliche<br />

Beleuchtungsmodelle, gestärktes Bewusstsein<br />

<strong>für</strong> einen vermehrten Aufenthalt im<br />

Sonnenlicht in freier Natur) ist auf dem<br />

besten Weg zu einem First-Line-Therapeutikum<br />

nicht «nur» bei SAD. l<br />

Mehr Information <strong>für</strong> PatientInnen und<br />

AerztInnen über Lichttherapie findet sich<br />

auf der «non-profit» Website:<br />

www.cet.org<br />

Angaben über weitergehende Literatur sind<br />

bei der Redaktion erhältlich.<br />

A U T O R E N<br />

Prof. Dr. Anna Wirz-Justice<br />

Zentrum <strong>für</strong> Chronobiologie, Universitäre<br />

Psychiatrische Kliniken, 4025 Basel<br />

Prof. Dr. Jürgen Staedt<br />

Klinik <strong>für</strong> Psychiatrie, Psychotherapie und<br />

Psychosomatik - Memory Clinic,<br />

Vivantes Klinikum Spandau,<br />

Neue Bergstrasse 6, DE-13585 Berlin


Leben ohne Augenlicht<br />

Es ist eine voreilige und zudem falsche<br />

Aussage, von mit’ oder ‚ohne’ Augenlicht zu<br />

sprechen. Die Arten der Sehbehinderung sind<br />

vielfältig und ihr individuelles Erleben macht<br />

jede Behinderung einzigartig.<br />

◗ Nadja Blanchard<br />

Welche Arten von Sehbehinderungen<br />

gibt es?<br />

Eine Sehbehinderung oder Blindheit<br />

kann von Geburt an präsent sein, sich im<br />

Verlauf des Lebens verändern oder erst<br />

später eintreten. Die häufigsten Augenerkrankungen<br />

sind die folgenden:<br />

Beim Grauen Star oder Katarakt handelt<br />

es sich um eine Eintrübung der Augenlinse<br />

mit fortschreitendem Verlust der<br />

Sehkraft. Die Trübungen treten mit zunehmendem<br />

Alter auf und werden beispielsweise<br />

durch UV-Strahlen gefördert.<br />

Der Grüne Star ist in der Schweiz und<br />

weltweit eine der häufigsten Erblindungsursachen.<br />

Im Allgemeinen kommt es zu<br />

einer schmerzlosen, langsam fortschreitenden<br />

Schädigung des Sehvermögens, welche<br />

oft nicht bemerkt wird. Das periphere Sehen<br />

wird zuerst beeinträchtigt, kann jedoch<br />

durch das andere Auge über lange Zeit<br />

kompensiert werden. Das zentrale Sehen,<br />

d.h. der Geradeausblick oder das Lesen,<br />

wird erst im Endstadium betroffen.<br />

Veränderungen der Netzhaut: Die<br />

Netzhaut enthält über 100 Millionen Sinneszellen<br />

(Photorezeptoren), mit der wir<br />

Bilder unserer Umwelt wahrnehmen können.<br />

Sie gehört zu den am höchsten differenzierten<br />

Geweben des Körpers. Viele<br />

Erkrankungen können dieses empfindliche<br />

Organ betreffen und die Sehfähigkeit<br />

bedrohen.<br />

Wenn in der Netzhaut Löcher oder<br />

Risse entstehen, besteht die Gefahr, dass<br />

Flüssigkeit unter die Netzhaut gelangt,<br />

und sich die Netzhaut ablöst. Daher sollten<br />

Netzhautlöcher durch eine Laserbehandlung<br />

mit der Unterlage «verschweisst»<br />

werden.<br />

Hat sich die Netzhaut abgelöst, so<br />

kann sie nicht mehr durch die darunterliegende<br />

Aderhaut ernährt werden. Eine<br />

unbehandelte Netzhautablösung führt zur<br />

Erblindung. Mit modernen Operationstechniken<br />

lässt sich die Netzhaut aber in<br />

den meisten Fällen wieder anlegen und<br />

die Sehfähigkeit erhalten.<br />

Beim Diabetes (Zuckerkrankheit)<br />

kommt es zu Durchblutungsstörungen,<br />

Blutungen und Schwellungen der Netzhaut,<br />

die zu schweren Sehstörungen<br />

führen können. Eine frühzeitige gute Zuckereinstellung<br />

kann diese Augenveränderungen<br />

in vielen Fällen verhindern. Sind<br />

dennoch Netzhautveränderungen aufgetreten,<br />

so muss die Netzhaut mit dem Laser<br />

behandelt werden, um die Sehkraft zu<br />

erhalten.<br />

Altersbedingte Makuladegeneration<br />

(AMD): AMD ist eine Erkrankung der<br />

Netzhaut. Häufig wird ein Schatten oder<br />

verschwommenes Sehen im Zentrum festgestellt.<br />

Diese Sehstörungen werden genau<br />

an jener Stelle wahrgenommen, an<br />

der man etwas genau fixieren will. AMD<br />

führt aber nicht zu Blindheit. Das äussere<br />

Gesichtsfeld bleibt weiterhin erhalten. Nur<br />

die zentrale Stelle des schärfsten Sehens<br />

ist betroffen. Die AMD ist grundsätzlich<br />

Der Grüne Star ist in der<br />

Schweiz und weltweit eine<br />

der häufigsten Erblindungs-<br />

ursachen.<br />

aber ein fortschreitender Prozess und es<br />

kann im Verlauf zur starken Sehminderung<br />

kommen, welche z.B. das Zeitungslesen<br />

verunmöglicht.<br />

Retinitis Pigmentosa (RP) ist eine<br />

erbliche Netzhautdegeneration, welche die<br />

ganze Netzhaut erfasst. Diese Erkrankung<br />

kann schon im Kindesalter, im frühen<br />

Erwachsenenalter oder erst im mittleren<br />

Alter diagnostiziert werden und schreitet<br />

langsam fort.<br />

Die beschriebenen Krankheiten führen<br />

zu verschiedenen Seheinschränkungen<br />

wie z.B. …<br />

…dem sogenannte Röhrenoder<br />

Tunnelblick (Bild unten)…<br />

(Renitis Pigmentosa)<br />

März 2009 Reflexe<br />

SEHBEHINDERUNG THEMA<br />

11


SEHBEHINDERUNG THEMA<br />

12<br />

PUBLI-REPORTAGE<br />

INSERAT<br />

Reflexe März 2009<br />

…einem zentralen Sehausfall…<br />

(Zentralskotom)<br />

…oder einer Farbenblindheit.<br />

(Achromatopsie)<br />

Die Folgen eines grünen Stars<br />

können das Sehfeld auch<br />

sehr stark beeinflussen.<br />

(Glaukom)<br />

Mit normaler Sehkraft<br />

sieht das Bild<br />

folgendermassen aus:<br />

Sind alle Augenkrankheiten<br />

heilbar?<br />

Viele Augenkrankheiten sind vor allem<br />

auf Armut und Mangelernährung zurück<br />

zu führen und treten in den Industrieländern<br />

kaum noch auf (wie Kinderblindheit,<br />

Trachoma). Generell kann man sie verhüten<br />

bzw. ihnen entgegenwirken. Leider<br />

besitzen die betroffenen Länder aber nicht<br />

die Mittel dazu.<br />

Andere Augenkrankheiten lassen sie<br />

operativ beheben, wenn sie diagnostiziert<br />

werden (wie z.B. der graue Star). Menschen,<br />

die von Geburt an blind sind oder durch die<br />

Medizin noch nicht verstandene Krankheiten<br />

haben (z.B. Retinitis Pigmentosa) müssen<br />

lernen, mit ihrer Behinderung zu leben.<br />

Doch auch blind sein bedeutet nicht <strong>für</strong> alle<br />

betroffene Menschen dasselbe. Blind sein<br />

darf nicht mit schwarz oder dunkel gleich<br />

gestellt werden, denn jeder hat eine individuelle<br />

Wahrnehmungen in Bezug auf hell<br />

oder dunkel. Zudem wird diese Wahrnehmung<br />

durch ein sehr genaues Tasten und<br />

Hören ergänzt und gibt ein anderes Bild.<br />

Leben mit vier Sinnen<br />

Viele Untersuchungen zeigen, dass der<br />

Sehsinn <strong>für</strong> den Menschen essenziell ist.<br />

Alles wird in letzter Instanz mit den Augen<br />

überprüft. Ist dieser Sinn nun eingeschränkt<br />

oder sogar verloren, verliert der Mensch<br />

nicht nur diese Prüfinstanz, sondern auch<br />

die visuelle Orientierung. ‚Da’ ‚hier’ und<br />

‚dort drüben’ werden zu nichts sagenden<br />

Bemerkungen. Der Einkauf wird zum<br />

Hindernislauf, da sich eine Dose Tomaten<br />

kaum von einer Dose Pfirsichen unterscheidet.<br />

Informationen werden nicht gesehen<br />

und/oder können nicht gelesen werden.<br />

Leben mit einer Sehbehinderung oder<br />

Blindheit erfordert Mut. Es ist nicht nur der<br />

Mut, seinen Alltag zu meistern, es ist auch<br />

der Mut, in einer Leistungsgesellschaft zu<br />

bestehen, <strong>für</strong> die eine Behinderung eine<br />

Leistungseinschränkung darstellt und<br />

blinde und sehbehinderte Menschen oft<br />

deklassiert.<br />

Frau Geiger-Gassmann hat seit ihrer<br />

Kindheit Retinitis Pigmentosa und ist<br />

mittlerweile erblindet. Sie arbeitet seit<br />

mehreren Jahren als selbstständige Masseurin.<br />

Bei der Wahl ihres Berufes war<br />

sie durch ihre Behinderung bereits einge-<br />

schränkt. Ihren ersten Berufswunsch, Sozialarbeiterin,<br />

musste sie aufgeben, da es<br />

ihr unmöglich war, mit dem Auto mobil<br />

zu sein. Ihre Ausbildung zur Masseurin<br />

hat Frau Geiger-Gassmann in Deutschland<br />

absolviert, da in der Schweiz dazumal<br />

kein Ausbildungsort blinde Menschen<br />

aufgenommen hat. Bei ihrem Praktikum<br />

in einem Kurhaus waren einige Patienten<br />

ganz erstaunt darüber, dass ihre Tätigkeit<br />

tatsächlich zu einer Ausbildung gehörte<br />

und nicht einfach eine Art Beschäftigungstherapie<br />

war. Sie arbeitet heute weitgehend<br />

alleine, braucht nur Unterstützung<br />

<strong>für</strong> die Rechnungsstellung und bei einiger<br />

Büroarbeit. Weiterbildungen absolviert sie<br />

beim Verein Physioblind, die speziell Kurse<br />

<strong>für</strong> blinde und sehbehinderte Menschen<br />

anbietet. Eine Teilnahme an den Kursen<br />

anderer Anbieter wird ihr zwar nicht untersagt,<br />

leider wird aber nicht auf ihre spezifischen<br />

Bedürfnisse eingegangen. Heute<br />

geniesst Frau Geiger-Gassman das volle<br />

Vertrauen ihrer Patienten. Ihre Behinderung<br />

ist ein Bestandteil ihrer Persönlichkeit,<br />

nicht aber das entscheidende Kriteri-


um in der Begegnung mit ihr als Mensch<br />

oder in der Bewertung ihrer Kompetenzen<br />

als Masseurin.<br />

Ähnlich geht es Herrn Vasta, ehemaliger<br />

Kaufmann, heute ebenfalls Masseur.<br />

Auch er ist von Retinitis Pigmentosa betroffen,<br />

besitzt zurzeit aber noch einen<br />

Sehrest. Beide Masseure sehen ihre Behinderung<br />

nicht als eine Einschränkung in der<br />

Ausübung ihres Berufes. Die Sehbehinderung<br />

erlaubt ihnen einen unvoreingenommenen<br />

Umgang mit den Patienten, denn<br />

die erste optische Bewertung fällt weg.<br />

Patienten bestätigen ihre Annahme, dass<br />

die Sehbehinderung eine Hemmschwelle<br />

überwinden kann, wenn sich Patienten<br />

beispielsweise nicht gerne <strong>für</strong> die Behandlung<br />

ausziehen. Oft besteht auch bei den<br />

Patienten die Annahme, dass betroffene<br />

Personen besser tasten und fühlen und daher<br />

besser massieren.<br />

Als aktive, betroffene Person wirken die<br />

Masseure auch zu Gunsten der Integration<br />

behinderter Menschen in die Gesellschaft.<br />

Bei den Patienten wird eine Hemmschwelle<br />

im Umgang mit betroffenen Personen<br />

abgebaut, man lernt viel über Hilfsmittel<br />

<strong>für</strong> blinde- und sehbehinderte Menschen<br />

und man wird bezüglich Zugänglichkeit<br />

sensibilisiert.<br />

Wo liegt der Unterschied zwischen<br />

mit und ohne Augenlicht?<br />

Als betroffene Personen ist es den<br />

beiden Masseuren nicht möglich, einen<br />

Vergleich zwischen ‚mit’ und ‚ohne’ Sehbehinderung<br />

zu ziehen, denn die Behinderung<br />

begleitet sie seit der Geburt. Sie ist ein<br />

Bestandteil ihres Lebens. Sie finden sich<br />

zurecht. Wichtig sind Regelmässigkeit und<br />

Gewohnheit, Gegenstände werden immer<br />

am selben Ort verräumt. Betroffene Personen<br />

können (fast) alles lernen und tun wie<br />

sehende Menschen auch. Nur braucht es<br />

ab und zu Unterstützung durch sehende<br />

Menschen und ein wenig mehr Zeit.<br />

Anders sieht es aus bei Menschen, die<br />

erst später erblinden. Sie müssen das Le-<br />

ben mit der Sehbehinderung erst selber<br />

lernen, Familie und Bekanntenkreis müssen<br />

sich daran gewöhnen und oft ist damit<br />

auch die Aufgabe des ursprünglichen Berufs<br />

verbunden und eine Umschulung ist<br />

nicht immer möglich.<br />

Leben mit Augenlicht<br />

Es bleibt ein wunderbares Geschenk,<br />

ohne jegliche Einschränkung sehen zu<br />

können. Dieser Fähigkeit sollte man Rechnung<br />

tragen, den Sehsinn schützen (z.B.<br />

mit Sonnenbrillen) und Menschen mit einer<br />

Sehbehinderung vollen Respekt entgegenbringen<br />

und sie so weit wie möglich<br />

unterstützen. l<br />

© Copyright der Bilder: Schweiz.<br />

Zentralverein <strong>für</strong> das Blindenwesen SZB<br />

AUTORIN<br />

Nadja Blanchard<br />

Schweizerischer Blinden- und Sehbehindertenverband<br />

(SBV)<br />

Gutenbergstrasse 40b, 3011 Bern<br />

www.sbv-fsa.ch<br />

März 2009 Reflexe<br />

SEHBEHINDERUNG THEMA<br />

13


AUGEN ERKRANKUNG THEMA<br />

14<br />

Altersbedingte Makula-<br />

Degeneration (AMD)<br />

Die MAKULA ist das Zentrum der Netzhaut – diejenige Stelle, mit<br />

welcher wir die Dinge, die wir direkt anschauen scharf sehen.<br />

Auf diese winzige Fläche von etwa 1mm 2 werden die Lichtstrahlen<br />

des angeblickten Objektes gebündelt. Hier besteht die Netzhaut<br />

ausschliesslich aus den Sinneszellen – den sog. Zapfen – in der<br />

dichtesten Konzentration, deshalb ist die Makula (macula lutea) die<br />

Stelle des schärfsten Sehens und des besten Farbensehens.<br />

◗ Dr. med. Bernard Erdtracht<br />

Die «Degeneration» der Makula geschieht<br />

sekundär aufgrund von krankhaften Veränderungen<br />

unter der Netzhaut, nämlich<br />

in der Schicht des Pigmentepithels und der<br />

Aderhaut des Auges. Als ALTERSBEDINGT<br />

bezeichnet man solche Veränderungen,<br />

die erst etwa ab dem fünften bis sechsten<br />

Lebensjahrzehnt auftreten und mit zunehmendem<br />

Lebensalter immer häufiger und/<br />

oder ausgeprägter vorkommen und fortschreiten.<br />

Wie wirkt «Altern» auf die Makula?<br />

Während des gesamten Lebens wirkt<br />

Licht mit seiner hohen Energie auf diese<br />

winzige aber ungeheuer stoffwechselaktive<br />

Netzhautstelle ein. Das Licht führt zum<br />

Zerfall der Sehstoffe in den Sinneszellen,<br />

daraus entsteht ein elektrisches Signal,<br />

das zum Gehirn weitergeleitet wird. Die<br />

dabei entstehenden Abfallprodukte müssen<br />

umgehend beseitigt werden und neue<br />

Seh-Stoffe hergestellt werden, damit ohne<br />

Unterbrechung gesehen werden kann.<br />

Es verwundert nicht, dass diese enorme<br />

«Arbeitsbelastung» des Gewebes nicht <strong>für</strong><br />

unbegrenzte Zeit spurlos am Gewebe und<br />

seinen Zellen vorübergehen kann. Zumal<br />

die beteiligten Sinneszellen der Netzhaut<br />

und des darunter liegenden Pigmentepithels<br />

sich nicht erneuern. Wir sehen das<br />

ganze Leben über mit denselben Zellen.<br />

Dieser Umstand macht die Seh- und Pigmentzellen<br />

der Makula <strong>für</strong> Alterseinflüsse<br />

besonders empfänglich. Im Laufe der Jahre<br />

sammeln sich fettartige Stoffe an (Drusen).<br />

Das sind Überbleibsel des Stoffwechsels,<br />

die von den Pigmentepithelzellen nicht<br />

schnell genug wieder beseitigt werden<br />

konnten. Die Drusen beeinträchtigen die<br />

Reflexe März 2009<br />

Pigmentepithelzellen und die Sehzellen<br />

in ihrer Funktion und führen schliesslich<br />

zu deren Untergang. So kommt es, vereinfacht<br />

dargestellt, zu der häufigeren trockenen<br />

Makuladegenerations-Formen. Bei der<br />

selteneren aber dramatischer ablaufenden<br />

feuchten Makuladegeneration wachsen<br />

von der Aderhaut Blutgefässe unter die<br />

Netzhaut und führen dort zu Blutungen<br />

und Ödembildung. Die feuchte Verlaufsform<br />

schreitet innerhalb weniger Wochen<br />

fort und ist <strong>für</strong> den Patienten rascher spürbar<br />

als Sehverschlechterung und verzerrt<br />

sehen. Beide Augen können sich dabei<br />

mehr oder weniger in gleicher Weise entwickeln.<br />

Das muss aber keineswegs immer<br />

so sein: Alle Grade der Unterschiedlichkeit<br />

im Zeitpunkt des Auftretens, bzw. in der<br />

Ausprägung zwischen den beiden Augen<br />

können vorkommen.<br />

Wer kriegt eine AMD und wann?<br />

Aus dem dargestellten Mechanismus<br />

heraus wird klar: Wenn man nur alt genug<br />

wird, wird grundsätzlich bei fast jedermann<br />

eine AMD auftreten. Allerdings sind<br />

der Zeitpunkt des Auftretens, die Art und<br />

Ausprägung der AMD und der Zeitablauf<br />

des Fortschreitens unter den Menschen<br />

ausserordentlich unterschiedlich: So gibt<br />

es auf der einen Seite Patienten, die bereits<br />

im fünften Lebensjahrzehnt deutliche<br />

Veränderungen haben, die vergleichsweise<br />

rasch fortschreiten, während andere Patienten<br />

noch mit mehr als neunzig Jahren<br />

nur geringe Veränderungen und keine<br />

oder kaum messbare Sehverschlechterung<br />

aufweisen. Beides ist jedoch selten – die<br />

Regel liegt, wie meist, irgendwo dazwischen.<br />

Ob der einzelne Mensch je zu seinen<br />

Lebzeiten eine AMD bekommt, wann das<br />

gegebenenfalls der Fall sein wird und wie<br />

ausgeprägt – bzw. welche Form – dies sein<br />

wird, lässt sich im Einzelfall nicht vorhersagen.<br />

Dabei spielen auch genetische Faktoren,<br />

wie familiäre Häufung, eine Rolle.<br />

Bekannte Risikofaktoren <strong>für</strong> das Auftreten<br />

einer AMD sind: – Häufung von AMD in<br />

der unmittelbaren Familie – Rauchen – Erhöhte<br />

Blutfette – Bluthochdruck – Diabetes<br />

…um nur die wichtigsten zu nennen.<br />

Insgesamt ist die AMD also eine multifaktoriell<br />

bedingte Erkrankung. Dabei spielt<br />

das Altern sicher die Hauptrolle, dann genetische<br />

Disposition, danach äussere Einwirkungen<br />

wie Licht oder Risikofaktoren.<br />

Die multifaktorielle Genese macht auch<br />

die Erforschung und Behandlung besonders<br />

schwierig.<br />

Bild: Häufigste Form: Trockene AMD<br />

Welche Formen der AMD gibt es?<br />

Von einer TROCKENEN AMD spricht<br />

man, wenn die Veränderungen in der Makula<br />

– Einlagerung von Stoffwechsel-Abfallprodukten,<br />

Zellschädigung und Zelluntergang<br />

– nicht mit einer Ausschwitzung<br />

von Gewebsflüssigkeit in die umgebende<br />

Netzhaut einhergehen. Die trockene AMD<br />

ist die bei weitem häufigere der beiden<br />

Formen (etwa 80%) und auch diejenige,<br />

die weniger rasch fortschreitet und in aller<br />

Regel auch die weniger ausgeprägte Funktionseinbusse<br />

mit sich bringt.


Eine FEUCHTE AMD entsteht dadurch,<br />

dass der Organismus neue Blutgefässe un-<br />

ter der Makula bildet: Die Ablagerungen<br />

und die Zellschädigungen können nämlich<br />

zur Bildung von Botenstoffen führen, die<br />

ihrerseits wieder zum Wachstum neuer<br />

feiner Blutgefässe führen Dieses eigentlich<br />

grundsätzlich durchaus sinnvolle biologische<br />

Prinzip – die neuen Blutgefässe sollen<br />

den Abtransport der liegen gebliebenen<br />

Abfallprodukte beschleunigen und neue<br />

Nahrungsstoffe <strong>für</strong> den Seh-Stoffwechsel<br />

heranschaffen – bewirkt gerade an dieser<br />

winzigen Stelle aber mehr Schaden als<br />

Nutzen: Die aus den neuen Blutgefässen,<br />

die nicht so ausgereift und dicht sind, wie<br />

die ursprünglichen Blutgefässe, austretende<br />

Gewebsflüssigkeit dringt unter die<br />

Netzhaut und/oder zwischen ihre Schichten<br />

und richtet so zusätzlichen Schaden<br />

an. Die begleitende Bindegewebsbildung<br />

ebenso wie komplizierende Drusen aus<br />

den Gefässneubildungen wirken als Isolierschicht<br />

zwischen der versorgenden<br />

Aderhaut und der Makula. Schliesslich resultieren<br />

grossflächige Vernarbungen mit<br />

Zerstörung der Makula. Glücklicherweise<br />

macht die feuchte Form «nur» etwa 10%<br />

aller Makuladegenerationen aus; aus dem<br />

Gesagten wird aber auch verständlich, dass<br />

in dieser Gruppe die meisten der schwereren<br />

Funktionsverluste zu finden sind.<br />

Welche Untersuchungen werden<br />

bei der AMD durchgeführt?<br />

1. Die normale Augenuntersuchung<br />

Die wesentlichen Untersuchungen<br />

sind Bestandteil des üblichen Untersuchungsganges:<br />

Sehschärfe, Augendruck,<br />

Untersuchung der vorderen Abschnitte<br />

des Auges und – hier am wichtigsten – die<br />

Spiegelung und stereomikroskopische Untersuchung<br />

des Augenhintergrundes bei<br />

erweiterter Pupille.<br />

2. Die Untersuchung des zentralen<br />

Gesichtsfeldes (Amsler-Karte)<br />

Sie geschieht mit einem speziellen Gittermuster.<br />

Der zentrale Punkt wird – je<br />

Auge getrennt – mit der richtigen Brille <strong>für</strong><br />

die Nähe fixiert; dabei beobachtet man das<br />

umgebende Gittermuster. Verzerrungen,<br />

Wellungen, Flecken oder Ausfälle werden<br />

registriert.<br />

3. Die Fluoreszenzangiographie<br />

Nach Injektion eines Farbstoffes in<br />

eine Armvene werden vom Augenhinter-<br />

grund bei erweiterter Pupille in rascher<br />

Folge Serienaufnahmen fotografiert. Diese<br />

Untersuchung lässt Durchblutungsstörungen,<br />

Flüssigkeitsaustritte und neu<br />

gebildete Blutgefässe erkennen. Diese Untersuchung<br />

ist eine unerlässliche Voraussetzung,<br />

um zu erkennen, ob und ggf. wie<br />

man behandeln kann.<br />

Vorbeugende Massnahmen<br />

Aufhören zu Rauchen, Fettstoffwechsel,<br />

Bluthochdruck und Diabetes optimal<br />

einstellen sind «Basismassnahmen», deren<br />

Sinnhaftigkeit nicht eigens betont werden<br />

muss.<br />

1. Nahrungsergänzungsstoffe<br />

Eine Reihe von Erkenntnissen spricht<br />

da<strong>für</strong>, dass die regelmässige Zufuhr bestimmter<br />

Vitamine und Spurenelemente<br />

Auftreten und Verlauf einer AMD günstig<br />

beeinflussen kann. Dies wird ihrer Fähigkeit<br />

zugeschrieben (Antioxidantien),<br />

aggressive, schädigende chemische Stoffe<br />

unschädlich zu machen, die beim Sehstoffwechsel<br />

entstehen (freie Radikale).<br />

Die wissenschaftliche Diskussion darüber,<br />

welche Nahrungsmittel besonders<br />

empfehlenswert sind oder wie genau entsprechende<br />

Präparate am besten zusammengestellt<br />

sein sollen, ist noch nicht abgeschlossen.<br />

2. Lichtschutzstoffe<br />

Die Makula enthält natürliche Lichtschutzstoffe,<br />

die die schädigende Wirkung<br />

von Licht, insbesondere seiner besonders<br />

energiereichen blauen Anteile, mindert.<br />

Diese gelblichen Farbstoffe haben der<br />

Makula auch ihren Namen gegeben. Die<br />

Fortschreiten der AMD<br />

in 3 Stufen:<br />

Normale Netzhaut hier im<br />

«Fundusbild»<br />

Stadium 1:<br />

Verdickung und<br />

Einlagerung von Drusen<br />

Stadium 2 (ohne Bild):<br />

Einwachsen von defekten<br />

Blutgefässen durch das<br />

Pigmentepithel<br />

Stadium 3:<br />

Einblutung und Zerstörung<br />

des Sinneszellen (Nabenstadium)<br />

Quelle:<br />

www.augenaerzte-konstanz.de<br />

Abnahme dieser schützenden Farbstoffe<br />

Lutein und Zeaxanthin mit zunehmendem<br />

Lebensalter lässt sich durch Zufuhr<br />

dieser Stoffe in der Nahrung wieder wettmachen.<br />

3. Lichtschutz<br />

Den gleichen Zweck, nämlich den<br />

Schutz der Makula vor den schädigenden<br />

Einflüssen insbesondere des energiereichen<br />

blauen Anteils im Tageslicht, besonders<br />

unter intensiven Lichtbedingungen,<br />

verfolgen spezielle Licht-/ Sonnenschutzgläser,<br />

welche genau diesen Anteil aus<br />

dem Tageslicht herausfiltern. Während die<br />

natürliche Augenlinse dies automatisch<br />

tut, weil sie mit zunehmendem Lebensalter<br />

immer «gelber» wird, ist solcher Sonnenschutz<br />

insbesondere den Menschen<br />

anzuraten, die sich einer Staroperation<br />

unterzogen haben.<br />

4. Durchblutungsfördernde<br />

Medikamente<br />

Sie sind leider sinnlos. Zwar üben arteriosklerotische<br />

Durchblutungsstörungen<br />

bei der AMD sicher in vielen Fällen eine<br />

zusätzlich einen negativen Einfluss aus,<br />

wirksame durchblutungsfördernde Mittel<br />

gibt es aber nicht – trotz aller suggestiven<br />

Bezeichnungen und Behauptungen. Die so<br />

bezeichneten Mittel fördern – jedenfalls<br />

bei der AMD – ausschliesslich den Umsatz<br />

des Herstellers. l<br />

AUTOR<br />

Dr. med. Bernard Erdtracht<br />

Praxisklinik, Rheopherese Zentrum<br />

DE-50674 Köln<br />

www.rheopherese-zentrum.de<br />

März 2009 Reflexe<br />

AUGEN ERKRANKUNG THEMA<br />

15


INTERVIEW PRAXIS<br />

16<br />

«Ich sehe mit meinen Händen!»<br />

Interview mit Angelika Solèr, blinde Physiotherapeutin<br />

An einem wunderschönen sonnigen, jedoch bitter kalten, Wintertag genoss ich<br />

meine Fahrt nach Bad Ragaz, wo ich Frau Solèr in ihrer eigenen <strong>physikalische</strong>n<br />

Praxis mit EMR-Zulassung besuchen durfte. Bei Frau Solèr wurde die Erbkrank-<br />

heit Retinitis Pigmentosa (RP) im Alter von 13 Jahren diagnostiziert, die<br />

dann vor rund 20 Jahren zur vollständigen Erblindung führte.<br />

Verena Biedermann: Sie gehören zu<br />

den wenigen blinden Therapeuten in der<br />

Schweiz. Gibt es bei Ihrer täglichen Arbeit<br />

einige wichtige oder sogar unentbehrliche<br />

Hilfsmittel? Oder wo sind Sie auf personelle<br />

Hilfe angewiesen?<br />

Angelika Solèr: Mein wichtigstes Hilfsmittel<br />

ist der Computer mit Sprachausgabe.<br />

Dieser bringt mir eine grosse Unabhän-<br />

Reflexe März 2009<br />

KURZPORTRAIT<br />

Angelika Solèr schloss 1971 mit dem<br />

Staatsexamen ihre medizinische Ausbildung<br />

in Deutschland ab. Zwischen 1974<br />

und 1996 arbeitete sie in der Rheumaund<br />

Rehabilitationsklinik Valens sowie im<br />

Medizinischen Zentrum Bad Ragaz. Seit<br />

1986 – im Alter von 35 Jahren – ist sie<br />

vollständig erblindet. Vor 12 Jahren entschied<br />

sich Frau Solèr <strong>für</strong> die Selbständigkeit<br />

und ihr <strong>Therapie</strong>angebot umfasst:<br />

Akupunkturmassage, Bindegewebs-, Fussreflexzonen-<br />

und klassische Medizinische<br />

Massagen, manuelle Lymphdrainage,<br />

Trigger-Point- und Kälte-/Wärmebehandlung<br />

sowie Ultraschalltherapie.<br />

Angelika Solèr, Physikalische <strong>Therapie</strong>,<br />

Elestastrasse 5, 7310 Bad Ragaz<br />

Tel. 081-302 81 24<br />

angelika.soler@bluewin.ch<br />

gigkeit und zwar ermöglicht<br />

er mir die Terminplanung,<br />

beim Erstellen von Rechnungen<br />

und das «Lesen»<br />

von Zeitungen und der täglichen<br />

Post. Heute stehen<br />

den Sehbehinderten neu<br />

Hilfsmittel zur Verfügung,<br />

die es erlauben im Alltag<br />

noch selbständiger zu sein.<br />

In meiner Praxis und auch<br />

im Haushalt komme ich mit<br />

Ausnahme der wöchentlichen<br />

Putzfrau sehr gut ohne fremde Hilfe<br />

zurecht. Dank dem, dass ich ordnungsliebend<br />

bin, hat alles seinen festen Platz, so<br />

dass ich nie suchen muss. In der Küche<br />

beispielsweise habe ich eine sprechende<br />

Haushaltwaage und meine Dosen sind mit<br />

Klebern versehen, die unterschiedliche<br />

Formen oder Oberflächen haben. Zucker<br />

und Salz beim Backen zu verwechseln ist<br />

nämlich mehr als nur ärgerlich!<br />

Ihre erblich bedingte Netzhauterkrankung<br />

wurde diagnostiziert als Sie 13 Jahre alt<br />

waren. War es <strong>für</strong> Sie schwierig mit dieser<br />

Diagnose zu leben?<br />

Nein, da der Krankheitsverlauf aus<br />

medizinischer Sicht nicht voraussehbar<br />

war. Durch die schleichende Verschlechterung<br />

des Sehvermögens orientierte und<br />

organisierte ich mich immer wieder neu.<br />

Ich fand auch Tricks, um die zunehmende<br />

Sehschwäche zu vertuschen. So merkte<br />

ich mir beispielsweise Häuser, Bäume oder<br />

Hügel, die mir die Richtung anzeigten. Ein<br />

wichtiger Ankerpunkt <strong>für</strong> mich war zudem,<br />

dass ich nach der vollständigen Erblindung<br />

ohne Umschulung in meinem erlernten<br />

Beruf tätig sein konnte. In meiner<br />

Selbständigkeit unterstützt wurde ich stets<br />

auch von meinem Mann. Ein wichtiger<br />

Begleiter ist seit mehr als 10 Jahren mein<br />

Blindenführhund Zitt. Er führt mich sicher<br />

über Strassen, durch den Verkehr oder<br />

auf die täglichen langen Spaziergänge am<br />

Rhein entlang. Über meine Füsse nehme<br />

ich die unterschiedliche Bodenbeschaffenheit<br />

wahr. Dies gibt mir zusätzliche Sicherheit<br />

und Orientierung im Alltag.<br />

Seit fast 35 Jahren arbeiten Sie als Therapeutin.<br />

Was ist Ihrer Meinung nach das<br />

Besondere, das Sie zu Gunsten Ihrer Patienten<br />

einsetzen können?<br />

Ich werde nicht visuell beeinflusst<br />

oder irritiert. Die Stimme des Patienten<br />

verrät mir die aktuelle Verfassung. Dazu<br />

gehört auch der Gang (hinkend, schleppend<br />

etc.) bis zum Behandlungsraum oder<br />

die Art und Weise wie die Kleider abgelegt<br />

werden. Meine Patienten wissen alle, dass<br />

ich blind bin. Dies ist mir wichtig damit<br />

der Patient sich auf mich einstellen kann<br />

und die Voraussetzungen geklärt sind. Die<br />

Befundaufnahme erfolgt direkt über die<br />

Hände. Bei der Palpation mach ich mir ein<br />

Bild über die Temperatur der Haut, den<br />

Zustand des Gewebes und der Muskulatur.<br />

Mit welchen beruflichen/privaten Hürden<br />

haben Sie umzugehen gelernt?<br />

In meiner gewohnten Umgebung<br />

(Wohnung und Praxis) bin ich selbständig<br />

und habe eigentlich keine Hürden zu


überwinden. Den Haushalt sowie die Arbeiten<br />

im Zusammenhang mit meiner Praxis<br />

bewältige ich selbständig. Sobald ich<br />

nach draussen gehe, begleitet mich mein<br />

Blindenführhund Zitt. Durch ihn hat sich<br />

meine Mobilität und Bewegungsradius wesentlich<br />

vergrössert.<br />

Sie sind Mitglied im Verein Physioblind.<br />

Was bedeutet Ihnen diese Mitgliedschaft?<br />

Blinde und sehbehinderte Physiotherapeuten<br />

treffen sich jährlich jeweils zu<br />

hoch stehenden Fortbildungen mit qualifizierten,<br />

nicht blinden Referenten. Für<br />

diese stellen die Kurse meist eine grosse<br />

Herausforderung dar, da nur das Verbale<br />

und nichts Visuelles aufgenommen werden<br />

kann. Physioblind ist <strong>für</strong> mich jedoch<br />

auch wie eine grosse Familie, wo wir uns<br />

austauschen und auch schöne gemütliche<br />

Stunden miteinander verbringen können.<br />

Wenn Sie an einen Frühlingstag denken,<br />

was kommt Ihnen da spontan in den<br />

Sinn?<br />

Sonne, Wärme, Blumen, blühende<br />

Kirschbäume, spezielle Gerüche. Ja, meine<br />

übrigen Sinnesorgane haben sich über<br />

die Jahre sensibilisiert.<br />

Meine letzte Frage: Welche Wünsche oder<br />

Träume haben Sie?<br />

Eigentlich keine besonderen. Ich bin<br />

glücklich und zufrieden, denn ich kann<br />

mich selbständig bewegen und bin nicht<br />

allzu stark auf Hilfe angewiesen. Mei-<br />

«Blinde sehen mit<br />

den Händen»<br />

ne täglichen Spaziergänge mit meinem<br />

Hund Zitt bedeuten mir sehr viel. Ich bin<br />

mir nicht sicher, ob ich die in Diskussion<br />

stehenden Operationsmöglichkeiten, die<br />

Sehfähigkeit teilweise zurückbringen sollen,<br />

je nützen werde. Im Moment möchte<br />

ich mich nur operieren lassen, wenn ich<br />

danach das gross Gedruckte wiederum<br />

lesen kann. Auch bin ich mir gar nicht<br />

so sicher, ob ich von meiner Umwelt nicht<br />

enttäuscht wäre, wenn ich plötzlich wieder<br />

sehen könnte. Vielleicht wäre ich auch<br />

enttäuscht, da sich vieles gegenüber meiner<br />

heutigen Vorstellung verändert hat.<br />

Liebe Frau Solèr, <strong>für</strong> das spannende Gespräch<br />

mit Ihnen möchte ich mich nochmals<br />

ganz herzlich bedanken. Besonders<br />

bedanke ich mich bei Ihnen, <strong>für</strong> alles was<br />

ich an diesem Nachmittag bei Ihnen erfahren<br />

und lernen durfte. Unser Zusammensein<br />

hat mich tief beeindruckt!<br />

Das Interview führte Verena Biedermann l<br />

KURZPORTRAIT<br />

Verein Physioblind.ch<br />

Der Verein Physioblind.ch wurde am 25.<br />

Oktober 2006 in Saanen gegründet. Er löste<br />

die ständige Kommission blinder und<br />

sehbehinderter Physiotherapeuten (KSP)<br />

innerhalb des Schweiz. Physiotherapieverbandes<br />

(fisio) ab. Physioblind<br />

l vertritt die Interessen seiner sehbehinderten<br />

und blinden Mitglieder<br />

gegenüber Organisationen, Verbänden<br />

und der Öffentlichkeit.<br />

l informiert über die speziellen Fähigkeiten<br />

blinder Physiotherapeuten.<br />

l ist ein Netzwerk kompetenter Physiotherapeuten<br />

mit speziellen Qualitäten.<br />

l setzt sich ein, dass die Ausbildung<br />

sehbehinderter Personen zum Dipl.<br />

Physiotherapeuten HF in der Schweiz<br />

auch in Zukunft möglich ist.<br />

In der Schweiz gibt es 36 blinde Physiotherapeutinnen<br />

und Physiotherapeuten,<br />

die selbständig oder als Angestellte, allein<br />

oder zusammen mit sehenden Kolleginnen<br />

und Kollegen arbeiten. Der Beruf<br />

des Physiotherapeuten ist einer der wenigen<br />

Berufe, in denen Blinde trotz ihrer<br />

Behinderung uneingeschränkt arbeiten<br />

können. In vielen therapietechnischen Bereichen<br />

ist es sogar ein Vorteil, wenn die<br />

durch die Blindheit gesteigerte Sensibilität<br />

in den Händen der blinden Physiotherapeutinnen<br />

und Physiotherapeuten zum<br />

Wohle der Patientinnen und Patienten<br />

eingesetzt werden kann.<br />

www.physioblind.ch<br />

Aus- und Weiterbildung in Massage,<br />

Fussreflezonenmassage und<br />

Naturheilkunde.<br />

vom Tageskurs <strong>für</strong> den Hausgebrauch, bis zum<br />

Diplomabschluss als Berufseinstieg<br />

Filialen in Thun, Aarau und Rapperswil<br />

sowie acht Standorte in der Deutschschweiz<br />

Zentrum Bodyfeet, 24<br />

22 Jahre Erfahrung die verpflichtet.<br />

www.bodyfeet.ch<br />

Aarestrasse 30<br />

3600 Thun<br />

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5000 Aarau<br />

062 823 83 83<br />

Tiefenaustrasse 2<br />

8640 Rapperswil<br />

055 210 36 56<br />

März 2009 Reflexe<br />

INTERVIEW PRAXIS<br />

17<br />

INSERATE


BERICHT EINES PILOTEN PRAXIS<br />

18<br />

Wenn der Tag dreissig<br />

Stunden dauert<br />

Wenn der Tag über dreissig Stunden lang sein kann oder die Dunkelheit weit über das Mass einer Winternacht<br />

dauert, wird der Einfluss von Licht sehr schnell auffällig. Es ist eine der Eigenheiten des Piloten-Berufes, dass<br />

wir mit einer Vielzahl von Veränderungen im Tagesablauf konfrontiert sind und lernen müssen, wie man damit<br />

umgeht.<br />

◗ Steve Rösli<br />

Die Einflüsse sind am deutlichsten auf<br />

Langstreckenflügen spürbar, wenn im<br />

Winter die Sonne schon am Nachmittag<br />

um drei untergehen kann und da<strong>für</strong> gegen<br />

Mitternacht wieder aufgeht. Dabei kann<br />

das Licht sowohl hilfreich wie auch hinderlich<br />

sein, je nachdem ob man gerade<br />

versucht, wach zu bleiben oder daran ist,<br />

einzuschlafen.<br />

Erste Erfahrungen<br />

Nach der Umschulung auf die Langstrecke<br />

musste ich erkennen, dass es keine<br />

allgemein gültige Lösung <strong>für</strong> den Umgang<br />

mit Zeitverschiebung und Nachtflügen<br />

gibt. Jeder Pilot muss aus der Vielzahl der<br />

Möglichkeiten diejenige finden, welche<br />

<strong>für</strong> ihn zum besten Resultat führt. Dabei<br />

hat das Licht sowohl bei der Arbeit als<br />

auch während der Erholung auf das Befinden<br />

und die Schlafqualität einen grossen<br />

Einfluss. Dazu kommen die unterschiedlichen<br />

Verschiebungen in östlicher oder<br />

westlicher Richtung mit den daraus resultierenden<br />

längeren oder kürzeren Tagen<br />

und Nächten. Ich möchte in diesem Artikel<br />

darstellen, was meine Erfahrungen im<br />

Umgang mit dem Licht während meiner<br />

Arbeit sind.<br />

Richtung und Dauer massgebend<br />

Das erste Beispiel ist ein relativer kurzer<br />

Flug von Zürich an die Ostküste Amerikas.<br />

Die Abflugzeit liegt am späteren<br />

Nachmittag, die Ankunft ist <strong>für</strong> den Abend<br />

amerikanische Ortszeit vorgesehen.<br />

Reflexe März 2009<br />

Im Sommer hat man vom Start bis<br />

zur Landung die ganze Zeit Tageslicht<br />

und somit ist die Verlängerung des Tages<br />

um sechs Stunden ziemlich gut ertragbar.<br />

Ganz anders im Winter. Schon der Start<br />

findet in der Abenddämmerung oder gegen<br />

Ende des Jahres bei schlechter Witterung<br />

im Dunkeln statt. Und das leichte<br />

Abendrot, das sich auf der Reiseflughöhe<br />

am Horizont zu Beginn des Fluges noch<br />

zeigt, ist weder hell noch von langer Dauer.<br />

Dadurch wird der Flug in dieser Jahreszeit<br />

von den Lichtverhältnissen her zu<br />

einer Nachtschicht. Diesen Unterschied<br />

merke ich persönlich deutlich. Im Gegensatz<br />

zur Tagesvariante im Sommer werde<br />

ich im Winter viel früher müde und die<br />

Zeit scheint auch langsamer zu vergehen.<br />

Schon dieser kurze Flug über den Atlantik<br />

mit einer Dauer von rund acht Stunden<br />

bietet somit, abhängig von der Jahreszeit,<br />

ganz unterschiedliche Bedingungen.<br />

Etwas anders präsentiert sich ein Flug<br />

Richtung Osten. Während sich die Lokalzeit<br />

in Richtung Westen so quasi im<br />

Zeitlupentempo verändert, läuft sie hier<br />

fast im Zeitraffer ab. Nach einem Start in<br />

Zürich kurz nach Mittag macht sich der<br />

Erdschatten schon bald bemerkbar und<br />

man kann förmlich zusehen, wie es Nacht<br />

wird. Somit wird es schon dunkel, wenn<br />

der Körper das Gefühl hat, dass der Nachmittag<br />

erst begonnen hat. Auch hier stelle<br />

ich jeweils fest, dass ich früher müde werde.<br />

Da<strong>für</strong> ist die Nacht auch entsprechend<br />

kürzer und die Sonne taucht früher, als<br />

der Körper sie erwartet, wieder am Horizont<br />

auf. Dies hilft bei der Überwindung<br />

der Müdigkeit, da auch der Körper mit der<br />

aufgehenden Sonne seine Funktionen wieder<br />

hochzufahren beginnt.<br />

Es lässt sich somit erkennen, dass sowohl<br />

ein Flug mit, wie auch entgegen dem<br />

Lauf, der Sonne Probleme mit sich bringt.<br />

Wie geht man nun am besten damit um?<br />

Ein Flug im Dunkeln lässt sich dadurch etwas<br />

erträglicher gestalten, als dass die Innenbeleuchtung<br />

des Cockpits eingeschaltet<br />

ist und somit ein etwas helleres Umfeld<br />

erzeugt. Obwohl diese Beleuchtung nicht<br />

an die Ausleuchtung eines modern eingerichteten<br />

Büros oder der Passagierkabine<br />

ein paar Meter weiter hinten herankommt,<br />

ist der Unterschied zur Arbeit in einem<br />

nur durch die Instrumente beleuchteten<br />

Cockpit deutlich spürbar. Eine andere<br />

Möglichkeit hat man als Pilot während der<br />

Arbeit leider nicht.<br />

Aber auch die Zeit ausserhalb der eigentlichen<br />

Arbeit bedarf einer gewissen<br />

Planung. Ich selbst versuche, vor jedem<br />

Nachtflug so etwas wie einen verlängerten<br />

Mittagsschlaf einzuplanen. Der Zeitpunkt<br />

ist davon abhängig, wann der Arbeitsbeginn<br />

ist. Das kann bei einem Nachtflug<br />

ab Zürich am späteren Nachmittag sein.<br />

Beim Vorschlafen übernimmt das Licht allerdings<br />

die Rolle des Spielverderbers. Da<br />

in dieser Phase ein möglichst tiefer und<br />

erholsamer Schlaf erwünscht ist, sollte die<br />

Umgebung dementsprechend dunkel sein.


Das kann aber an einem Tag mit schönem<br />

Wetter sowohl vom Gefühl her wie auch<br />

rein technisch gesehen zum Problem werden.<br />

Wenn der Drang, die Sonne geniessen<br />

zu wollen, endlich überwunden ist, steht<br />

man oft vor dem Problem, dass sich das<br />

Licht nicht wirklich aussperren lässt und<br />

zwischen den dunklen Vorhängen noch<br />

genug Helligkeit ins Zimmer gelangt, um<br />

das Einschlafen zur Geduldsprobe werden<br />

zu lassen. Dann hilft nur der Griff zur Augenbinde.<br />

Etwas einfacher sieht die Situation am<br />

Morgen direkt nach einem Flug aus, wenn<br />

die Müdigkeit gross genug ist, um einschlafen<br />

zu können und ein wenig Licht<br />

nicht zu stören vermag. Um durchschlafen<br />

zu können, sollte es indes möglichst dunkel<br />

sein. Der ideale Tag wäre jener mit tief<br />

hängenden Wolken und Landregen.<br />

Dass Licht auch eine ziemlich unangenehme<br />

Seite haben kann, stellt jeder Pilot<br />

fest, der auf einem Nachtflug in Richtung<br />

Osten unterwegs ist und den Sonnenaufgang<br />

in der Höhe miterlebt. Dabei beginnt<br />

es zwar jeweils sehr malerisch, mit einem<br />

Übergang vom Dunkel der Nacht zu einem<br />

immer heller werdenden Blau, das langsam<br />

von Orange und Gelb abgelöst wird.<br />

Die Freude an diesem Schauspiel wird allerdings<br />

sehr schnell getrübt, wenn dann<br />

die Sonne erst einmal über dem Horizont<br />

steht und in flachem Winkel direkt ins<br />

Cockpit und unsere müden Augen scheint.<br />

Dann helfen auch die besten Sonnenbrillen<br />

und die Lichtschütze an den Fenstern wenig,<br />

um diese Lichtlawine von den Augen<br />

fernzuhalten. Ich habe festgestellt, dass<br />

während dieser Zeit die meisten Kollegen<br />

ihre Sitzposition so verändern, dass die<br />

Sonne von der Flugzeugstruktur verdeckt<br />

wird. Dies ist of die einzige Möglichkeit,<br />

die Augen etwas zu schonen.<br />

Diese Erkenntnisse beschränken sich<br />

allerdings nicht auf die Fliegerei. Welchen<br />

Einfluss Licht auf unser Befinden haben<br />

kann, habe ich nämlich am eindrücklichsten<br />

während einer Sonnenfinsternis erlebt.<br />

Dass die Sonne dabei leider von einer geschlossenen<br />

Wolkendecke verdeckt wurde,<br />

war schade, aber trotzdem konnte man<br />

den rasch herannahenden Mondschatten<br />

sehr deutlich erkennen. Als dieser unsere<br />

Position passiert hatte, fiel mir auf, dass<br />

die Vögel verstummt waren. Dann musste<br />

ich plötzlich feststellen dass ich müde<br />

wurde, obwohl ich ein paar Minuten früher<br />

davon noch gar nichts gespürt hatte.<br />

Das war <strong>für</strong> mich das erste Mal, dass ich<br />

dies so deutlich zu spüren vermochte. Dies<br />

hat mich dazu bewogen, die Zusammenhänge<br />

zwischen meinem Befinden und<br />

dem Vorhandensein von Licht genauer zu<br />

beobachten.<br />

Von der wissenschaftlichen Seite her<br />

betrachtet, gibt es mit der Lichttherapie<br />

einen Ansatz dieses Thema anzugehen.<br />

Dabei sollte man abhängig von der An-<br />

zahl überquerter Zeitzonen das Licht zu<br />

bestimmten Zeiten suchen respektive meiden.<br />

Die Tabelle oben von Dr. Christian<br />

Cajochen von der psychiatrischen Universitätsklinik<br />

Basel stellt dies dar.<br />

Für den schon beschriebenen Flug an<br />

die Ostküste der USA wäre somit das Licht<br />

vor elf Uhr morgens zu meiden und danach<br />

zu suchen. Dabei ist zu beachten,<br />

dass diese Angaben nur gelten, wenn man<br />

gut synchronisiert aus der ursprünglichen<br />

in die neue Zeitzone ankommt. Nach ein<br />

bis zwei Tagen kann man dann zum normalen<br />

Rhythmus übergehen.<br />

Licht und Schatten<br />

Wenn der Körper dazu gezwungen<br />

wird, sich über längere Dauer immer wieder<br />

an neue Zeitzonen zu gewöhnen, wird<br />

der Einfluss des Lichts sowohl auf das Befinden<br />

wie auch auf den Schlaf deutlich.<br />

Ich hoffe, dass ich mit diesem Artikel ein<br />

wenig aufzeigen konnte, mit welchen Themen<br />

man bei unserer Art von Schichtarbeit<br />

konfrontiert ist. Dabei kann das Licht sowohl<br />

hilfreich sein wie auch ein Problem<br />

darstellen, je nachdem ob man versucht<br />

wach zu bleiben oder einzuschlafen.<br />

AUTOR<br />

Überquerte Ortszeit am<br />

Zeitzonen Flugziel<br />

Steve Rösli<br />

Senior First Officer A330/340, Mitglied Flugsicherheitskommission<br />

SwissALPA/Aeropers,<br />

Ewiges Wegli 10, 8302 Kloten<br />

steve.roesli@aeropers.ch<br />

2 OST Licht vermeiden vor 07:00 Licht suchen nach<br />

3 OST Licht vermeiden vor 08:00 Licht suchen nach<br />

4 OST Licht vermeiden vor 09:00 Licht suchen nach<br />

5 OST Licht vermeiden vor 10:00 Licht suchen nach<br />

6 OST Licht vermeiden vor 11:00 Licht suchen nach<br />

7 OST Licht vermeiden vor 12:00 Licht suchen nach<br />

8 OST Licht vermeiden vor 13:00 Licht suchen nach<br />

9 OST Licht vermeiden vor 14:00 Licht suchen nach<br />

10 OST Licht vermeiden vor 15:00 Licht suchen nach<br />

11 OST Licht suchen vor 16:00 Licht vermeiden nach<br />

12 OST/WEST Licht suchen vor 17:00 Licht vermeiden nach<br />

11 WEST Licht suchen vor 18:00 Licht vermeiden nach<br />

10 WEST Licht suchen vor 19:00 Licht vermeiden nach<br />

9 WEST Licht suchen vor 20:00 Licht vermeiden nach<br />

8 WEST Licht suchen vor 21:00 Licht vermeiden nach<br />

7 WEST Licht suchen vor 22:00 Licht vermeiden nach<br />

6 WEST Licht suchen vor 23:00 Licht vermeiden nach<br />

5 WEST Licht suchen vor 00:00 Licht vermeiden nach<br />

4 WEST Licht suchen vor 01:00 Licht vermeiden nach<br />

3 WEST Licht suchen vor 02:00 Licht vermeiden nach<br />

2 WEST Licht suchen vor 03:00 Licht vermeiden nach<br />

Quelle: Zentrum <strong>für</strong> Chronobiologie (Uni Basel)<br />

März 2009 Reflexe<br />

BERICHT EINES PILOTEN PRAXIS<br />

19


FORSCHUNG PRAXIS<br />

20<br />

UV-Licht in hohen Dosen tödlich –<br />

UV-Bestrahlung in niederen lebenswichtig!<br />

Es gibt einen äusserst wichtigen Aspekt in der Geschichte der Lichtthera-<br />

pie, der bisher niemals voll gewürdigt wurde. Die meisten Menschen wis-<br />

sen gar nicht, dass UV-Licht von ungeheueren Nutzen <strong>für</strong> die Gesundheit<br />

sein kann. Hier einige Fakten: UV-Licht aktiviert die Vitamin-D-Synthese.<br />

vb. Sie ist die Voraussetzung <strong>für</strong> die Resorption<br />

von Kalzium und anderen Mineralien<br />

aus der Nahrung. Robert M. Neer<br />

und seine Mitarbeiter haben eine Studie<br />

an älteren Kriegsveteranen durchgeführt,<br />

um zu prüfen, ob zusätzliche Sonnenbestrahlung<br />

ihre Fähigkeit zur Resorption<br />

von Kalzium aus der Nahrung verbessern<br />

würde. Im Untersuchungszeitraum erhielten<br />

sämtliche Männer täglich etwa 200<br />

Einheiten Vitamin D über die Nahrung.<br />

Die Wohnungen der ersten Gruppe wurden<br />

mit UV-haltigem Vollspektrumlicht<br />

beleuchtet, die Wohnungen der anderen<br />

Gruppe waren mit normalen Lampen ohne<br />

UV-Anteil ausgestattet. Bei der Gruppe,<br />

die keine UV-Strahlen erhielt, wurde ein<br />

25prozentiger Abfall der Kalziumresorption<br />

beobachtet, bei der Gruppe, die UV-<br />

Licht erhielt, dagegen ein 15prozentiger<br />

Anstieg. Mit anderen Worten: Die Gruppe,<br />

die UV-Licht erhielt, konnte das Kalzium<br />

aus der Nahrung 40 Prozent besser absorbieren<br />

als die Vergleichsgruppe, der die<br />

UV-Strahlung fehlte.<br />

UV-Licht senkt den Blutdruck<br />

Zu Beginn dieses Jahrhunderts stellte<br />

man zum ersten Mal fest, dass die UV-<br />

Strahlung der Sonne den Blutdruck bei<br />

gesunden Menschen und bei Personen<br />

mit erhöhtem Blutdruck senkt. Eine<br />

Untersuchung ergab, dass schon eine<br />

einzige UV-Behandlung genügt, um<br />

einen deutlichen Rückgang des Blutdrucks<br />

zu bewirken, der fünf bis<br />

sechs Tage anhält.<br />

Reflexe März 2009<br />

UV-Licht erhöht die Herzleistung<br />

In den dreissiger Jahren behandelte Dr.<br />

Raymond Johnsen von der Tulane School<br />

of Medicine 20 Personen mit ultraviolettem<br />

Licht. Bei 18 der 20 Testpersonen<br />

erhöhte sich die Herzleistung darauf um<br />

durchschnittlich 39 Prozent! Ihre Herzmuskeln<br />

wurden stärker, und die Pumpleistung<br />

nahm zu.<br />

Zudem verbessert UV-Licht EKG-Werte<br />

und Blutwerte von Personen mit Arteriosklerose<br />

(Gefässwandverhärtung).<br />

Nachdem man 169 russische Patienten<br />

mit zerebraler Arteriosklerose mit UV-Licht<br />

behandelt hatte, konnte man ein Jahr später<br />

feststellen, dass sich<br />

die Gehirndurchblutung<br />

bei allen<br />

verbessert hatte<br />

und die Patien-<br />

mit Mass im Solarium und<br />

extreme UV-Strahlung in Australien (rechts).<br />

ten durchwegs wieder ihrer Arbeit nachgingen<br />

und sich besser fühlten. Andere<br />

Untersuchungen kommen zu ähnlichen<br />

Ergebnissen.<br />

UV-Licht senkt die Cholesterinwerte<br />

Eine Studie, bei der Patienten mit Bluthochdruck<br />

und verwandten Kreislaufproblemen<br />

mit UV-Licht behandelt wurden,<br />

ergab, dass, zwei Stunden nach der ersten<br />

Bestrahlung die Serum-Cholesterinwerte<br />

bei 97 Prozent der Patienten um fast<br />

13 Prozent gesunken waren. Bei<br />

Zu Beginn dieses<br />

Jahrhunderts stellte<br />

man zum ersten<br />

Mal fest, dass die<br />

UV-Strahlung der<br />

Sonne den Blut-<br />

druck bei gesun-<br />

den Menschen und<br />

bei Personen mit er-<br />

höhtem Blutdruck senkt.


86 Prozent der Gruppe fand man auch 24<br />

Stunden später noch dieselben niedrigen<br />

Werte. Auch andere Fettarten (Fettsäuren,<br />

Mono-, Di-, und Triglyzeride), die oft mit<br />

Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Verbindung<br />

gebracht werden, reagierten positiv<br />

auf die UV-Bestrahlung. Dies ist wahrscheinlich<br />

darauf zurückzuführen, dass<br />

der Körper zum Abbau von Cholesterin<br />

UV-Licht braucht.<br />

UV-Licht hilft beim Abnehmen<br />

Vieh, das auf der Weide gehalten<br />

wird, wird nicht so leicht<br />

fett wie Tiere, die nur im<br />

Stall leben. Diese Erfahrungstatsache<br />

wird durch<br />

Studien bestätigt, denen<br />

zufolge Tiere abnehmen,<br />

wenn sie mit UV-Licht bestrahlt<br />

werden. Man führt<br />

das darauf zurück, dass<br />

UV-Licht die Schilddrüse<br />

anregt, wodurch der<br />

Stoffwechsel beschleunigt<br />

und die Kalorienverbrennung<br />

gesteigert wird.<br />

In den dreissiger Jahren<br />

des letzten Jahrhunderts<br />

fanden Sonnentherapeuten<br />

bei ihren Patienten<br />

gut entwickelte Muskeln, aber wenig Fett,<br />

obwohl sie sich seit Monaten nicht mehr<br />

körperlich betätigt hatten. Zu ähnlichen<br />

Schlüssen kommt auch Zane Kime in seinem<br />

Buch Sonnenlicht und Gesundheit.<br />

UV-Licht wirkt gegen Psoriasis<br />

Berichte der National Psorias Foundation<br />

lassen vermuten, dass 80 Prozent der<br />

von dieser Hautkrankheit Betroffenen Besserung<br />

erfahren, wenn Sie mit UV-Licht<br />

bestrahlt werden.<br />

UV-Licht wirkt auch bei vielen<br />

anderen Krankheiten<br />

UV-Licht hat sich als wirksames Mittel<br />

zur Abtötung von Infektionserregern erwiesen,<br />

darunter verschiedene Tuberkulosebakterien.<br />

1933 zählte F. H. Krudsen in<br />

seinem Buch Light Therapy ungefähr 165<br />

verschiedene Krankheiten auf, die erfolgreich<br />

mit UV-Licht behandelt wurden. In<br />

Russland und Deutschland wird UV-Licht<br />

routinemässig zur Bekämpfung von Infektionskrankheiten<br />

in der Schule und am<br />

Arbeitsplatz eingesetzt. So zum Beispiel<br />

gegen Bergarbeiterlunge: Die russischen<br />

Ärzte sind der Meinung, dass UV-Licht<br />

dem Kreislauf hilft, den Staub aus der<br />

Lunge der Arbeiter zu entfernen. Bei anderen<br />

Untersuchungen konnten Patienten<br />

mit starken asthmatischen Beschwerden<br />

nach Behandlung mit UV-Strahlen wieder<br />

frei atmen.<br />

UV-Licht hat sich als<br />

wirksames Mittel zur<br />

Abtötung von Infekti-<br />

onserregern erwiesen,<br />

darunter verschiedene<br />

Tuberkulosebakterien.<br />

UV-Licht fördert die Produktion<br />

von Geschlechtshormonen<br />

In einer Studie am Boston State Hospital<br />

stellte Dr. Abraham Myers fest, dass<br />

ultraviolettes Licht die männlichen Geschlechtshormonwerte<br />

um 120 Prozent<br />

ansteigen lässt. Ebenso erhöht ultraviolettes<br />

Licht die Menge der weiblichen Geschlechtshormone.<br />

In einem anderen Labor<br />

fand man, dass Östrogen mit Abstand<br />

am besten resorbiert wird, wenn Menschen<br />

mit UV-Licht einer bestimmten Wellenlänge<br />

(290nm) bestrahlt werden. Viele<br />

behaupten, diese Frequenz sei schädlich<br />

und überflüssig. Die Laborergebnisse deuten<br />

jedoch darauf hin, dass Östrogen dann<br />

am wirksamsten ist, wenn Frauen mit UV-<br />

Licht bestrahlt werden.<br />

UV-Licht aktiviert ein wichtiges<br />

Hauthormon<br />

Forscher von der University of North<br />

Carolina haben gezeigt, dass Solitrol (ein<br />

Hauthormon) zusammen mit dem Epiphysenhormon<br />

Melatonin die Reaktionen des<br />

Körpers auf Sonnenlicht und Dunkelheit<br />

reguliert. Solitrol gilt als eine Form des<br />

Vitamin D und steuert in antagonistischer<br />

Kooperation mit Melatonin Stimmungsveränderungen,<br />

zirkadiane (24stündige)<br />

Rhythmen und jahreszeitabhängiges Fortpflanzungsverhalten.<br />

Das Hormon entsteht<br />

unter Einwirkung von UV-Licht und beeinflusst<br />

viele Steuerzentren des Organismus<br />

sowie das Immunsystem. Die Ergebnisse<br />

dieser Forscher könnten zur Klärung der<br />

Zusammenhänge zwischen Sonnenlicht<br />

und menschlicher Gesundheit beitragen. l<br />

Quelle: Jakob Liberman<br />

«Die heilende Kraft des Lichts»<br />

März 2009 Reflexe<br />

FORSCHUNG PRAXIS<br />

21


WIRKUNG VON LICHT PRAXIS<br />

22<br />

Licht –<br />

ein grandioser<br />

Vitalfaktor<br />

Licht – Sonne – Schutz sind gerade im Frühling und<br />

Sommer wieder hoch aktuelle Themen. In verschie-<br />

denen Bereichen der Naturwissenschaft wird seit über<br />

100 Jahren die Wirkung von Licht auf den menschlichen<br />

Organismus erforscht. Es spielt eine weitaus grössere<br />

Rolle auf eine kaum zu beziffernde Anzahl metabo-<br />

lischer, immunologischer und hormoneller Prozesse als<br />

bisher angenommen.<br />

Strahlung – Licht – Hautzellen<br />

vb. In der Entwicklungsbiologie des<br />

Menschen ist längst bewiesen, dass die<br />

bodennahe spektrale Energieverteilung<br />

der Sonne ein äusserst wichtiger Evolutionsaspekt<br />

darstellt. Die <strong>für</strong> Menschen<br />

wahrnehmbare Strahlung (Licht) liegt<br />

nicht zufällig im grössten Kraftbereich<br />

der Sonne. Lichtenergie wird in unseren<br />

Hautzellen aufgenommen und direkt in<br />

chemisch-<strong>physikalische</strong> Zellenergie umformuliert.<br />

Diese durch Licht entstehende<br />

Energie leistet einen vielfältigen Beitrag<br />

<strong>für</strong> zahlreiche Gewebefunktionen.<br />

Reflexe März 2009<br />

SONNEN-TIPPS<br />

Keine Angst vor Sonne!<br />

l Gemeint ist nicht unvernünftiges Sonnenbaden<br />

über längere Zeit. Hautreizungen,<br />

Rötungen, Spannungen etc.<br />

sind gute Indikatoren, wenn man mit<br />

Sonnenlicht übertrieben hat.<br />

l Licht ist ein unabdingbarer Vital- und<br />

Gesundheitsfaktor mit den vielfältigsten<br />

Aufgaben.<br />

l Tagespflege (und selbstverständlich<br />

Nachtpflege) sollte keine Lichtschutzfilter<br />

enthalten.<br />

l Sonnenschutzmittel mit natürlichen<br />

Substanzen verwenden, die die Haut<br />

auffordern, sich schützend zu bräunen.<br />

l Nach dem Sonnentanken die Haut<br />

mit einen Sauerstofföl und Mineralien<br />

pflegen.<br />

Zusammenhang<br />

von Licht –<br />

Augen – Haut<br />

Die Sonne gibt zur Erde eine Strahlung<br />

ab im Bereich von 290nm bis 18,5m.<br />

Jede Wellenlänge enthält einen ganz eigenen,<br />

spezifischen Energiegehalt. Alle<br />

Organismen auf der Erde sind exakt so<br />

entwickelt worden, dass diese Universal-<br />

Energie-Quelle direkt angezapft werden<br />

kann. Dazu hat jedes Lebewesen seine eigenen<br />

«Antennen» (bei Menschen sind es<br />

die Pigmente), die eine Energieabsorption<br />

ermöglichen. Um diese «Antennen» herum<br />

Alle Organismen auf der Erde<br />

sind exakt so entwickelt worden,<br />

dass die Universal-Energie-Quelle der<br />

Sonne direkt angezapft werden kann.<br />

haben sich sinnvolle Systeme entwickelt,<br />

um die aufgefangene Energie nicht verpuffen<br />

zu lassen. So nimmt beispielsweise das<br />

menschliche Augenpigment einen Lichtbereich<br />

zwischen 390nm und 740nm auf.<br />

Jedoch reicht das über die Augen aufgenommene<br />

Licht keineswegs aus, um alle<br />

Phänomene zu verstehen, die beim Menschen<br />

direkt von Licht abhängig sind. So<br />

wirkt Licht über die Augen aufgenommen<br />

auf ganz bestimmte Hirnzellen, wie die


Zirbeldrüse, die Hypophyse, den Hypotha-<br />

lamus oder das gesamte limbische System.<br />

Fast alle Hormone, die in diesen Zentren<br />

gebildet werden, sind lichtabhängig. Deshalb<br />

gilt im Alltag: Sonnenbrille weglegen,<br />

damit die Haut sich über die Augen auf<br />

Licht (sprich Sonne) einstellen kann.<br />

Andere Hormone wirken durch Licht,<br />

das über die Haut aufgenommen wird<br />

oder werden dadurch gesteuert. Denn<br />

Licht wirkt in erster Linie auch über die<br />

Haut. Zum Beispiel das von Licht (über<br />

die Haut) abhängige Vitamin D, das durch<br />

Lichtinduktion in Cholecalciferol (D3) umgewandelt<br />

wird. Ist zu wenig Licht vorhanden,<br />

das in der Haut wirken kann, können<br />

sich eine Reihe von Funktionsstörungen<br />

ergeben. Dazu gehören: Haarausfall,<br />

Schlafstörungen, Hypernervosität, Heisshunger<br />

auf Süssigkeiten, beschleunigter<br />

Alterungsprozess, Bluthochdruck, Ödeme,<br />

Stoffwechselstörungen, Libidoverlust, erhöhte<br />

Infektionsgefahr, Depressionen und<br />

so fort. Die Ursachen liegen nicht allein<br />

am fehlenden Vitamin D3, sondern auch<br />

an der Wirkung des durch die Haut aufgenommene<br />

Lichtes auf Biotin, Vitamin A,<br />

die Hormone und eine ganze Reihe von<br />

Enzymen, resp. eben am Lichtmangel!<br />

Durch Licht, das direkt über die Haut<br />

wirkt – über die Keimschicht der Haut und<br />

den darunter liegenden Lederhautbuchtungen<br />

und dem Lymphe-Blutweg –, wird<br />

auch die Ausscheidung von Körpergiften,<br />

die Reduktion von karzinogenen Stoffen,<br />

die Bildung von Antikörpern und die Senkung<br />

von Cholesterinwerten sehr günstig<br />

beeinflusst. Die oben genannten Lederhautbuchtungen<br />

ergäben auseinandergefaltet<br />

eine riesige Oberfläche; durch die<br />

Buchtungen sind sie jedoch wunderbare<br />

Schattenspender <strong>für</strong> die Zellen.<br />

Licht fördert die Bildung von<br />

Melanin<br />

Die Bräunung der Haut fördert auch<br />

das Bereitstellen der einzigartigen Substanz<br />

Melanin. Diese Substanz ist im Gehörsystem,<br />

in den Nerven, dem Hirn,<br />

dem Herzen, den Drüsen, der Leber, den<br />

Muskeln etc. vorhanden. Stets ist Melanin<br />

eng mit Licht, das durch die Haut aufgenommen<br />

wird, verbunden und seine Bewegung<br />

wird in mechanisch-akustische<br />

Energie umgewandelt. Es leistet unter<br />

vielem anderem einen enormen Beitrag<br />

als Antioxydant. Das ist mit ein Grund,<br />

weshalb ganz moderne <strong>Therapie</strong>n gegen<br />

Hautkrebs vorab in Australien mit Licht<br />

(Sonne) arbeiten. Das bringt die besten<br />

Behandlungsresultate. So scheint es heute<br />

beinahe gesichert, dass Hautkrebs auch<br />

auf zu wenig Sonnenlicht (zuviel Schutz<br />

durch falsche eingesetzte Sonnenmittel/<br />

ständiges benutzen von Produkten mit<br />

Lichtschutzfaktoren) zurückgeführt werden<br />

kann. Verschiedene, breit angelegte<br />

Studien zeigen dies bereits seit Jahren<br />

SONNENSCHUTZ<br />

Der richtige Sonnenschutz<br />

l muss min. 33 % UVA- und UVB-Filter<br />

(LSF Angabe) haben<br />

l LSF (Lichtschutzfaktor) muss Hauttyp<br />

gerecht sein<br />

l muss Wärme und Licht stabil sein d.h.<br />

l Sonnenallergie Tauglichkeit<br />

l Wasserfestigkeit<br />

l Schwitzfestigkeit<br />

l ohne Parfum-, Farb- und Konservierungsstoffe<br />

l Filter nicht im Mikropigment-Bereich<br />

SONNENBRAND<br />

Tipps zur Vermeidung von<br />

Sonnenbrand<br />

l <strong>für</strong> längere Aufenthalte im Freien:<br />

Sonnencrème (UVA-/UVB-Schutz)<br />

l Sonnencrème frühzeitig auftragen<br />

l Heikle Stellen (Kopfhaut, Lippen,<br />

Nacken, Hautstellen am Kleidersaum,<br />

Ohren, Fussrücken etc.) besonders gut<br />

schützen<br />

l Mittagssonne meiden<br />

l Textilien bieten einen guten «Teilschutz»<br />

l Schattige Plätze vor praller Sonne<br />

vorziehen<br />

Wenn bereits Anzeichen von<br />

Sonnenbrand da, nützt keine<br />

Sonnencrème mehr!<br />

Nach dem Sonnenbad duschen und die<br />

Haut mit einer Feuchtigkeit spendenden<br />

Lotion eincrèmen (Produkte mit Sauerstoff<br />

und Mineralien angereichert, pflegen<br />

die Haut besonders gut).<br />

März 2009 Reflexe<br />

WIRKUNG VON LICHT PRAXIS<br />

23


WIRKUNG VON LICHT PRAXIS<br />

24<br />

INSERAT<br />

Aus biologischer und ge-<br />

samtphysiologischer Optik<br />

ist es fraglich, ob der mo-<br />

derne Mensch nicht ein zu<br />

viel an Sonnenschutz mit-<br />

tels chemischen Filtern tut.<br />

auf. Eigentlich erstaunlich und interessant<br />

zugleich, da man gerade in der Dermatologie<br />

den Konsumenten seit zwanzig Jahren<br />

mantraartig wiederholt hat, Sonne sei<br />

schädlich.<br />

Reflexe März 2009<br />

DER RICHTIGE LICHTSCHUTZFILTER<br />

Jedes Jahr treffen wir auf die gleichen Diskussionspunkte in Bezug auf die Lichtschutzfilter. Die<br />

nachfolgende Aufstellung soll zur Aufklärung und damit zur eigenen Meinungsbildung dienen.<br />

Chemisch<br />

l schützen gut, wenn nicht in Kontakt mit<br />

lebenden Zellen<br />

l können photochemische Reaktion<br />

auslösen (DNA-Schäden)<br />

l können Hormon ähnliche Wirkung<br />

haben (Studienmässig nicht erhärtet)<br />

Bekannte chemische Filter:<br />

l PABA ist ein schonender chemischer<br />

Filter (Bestandteil der Folsäure) 4-MBC,<br />

OMC, Bp-3 sind zu vermeidende chemische<br />

Filter<br />

NEU <strong>•</strong> NOUVEAU <strong>•</strong> NEU <strong>•</strong> NOUVEAU <strong>•</strong> NEU<br />

Prä Pa r at e f ü r<br />

<strong>•</strong> Physiotherapie<br />

<strong>•</strong> Healthcare<br />

<strong>•</strong> Wellness<br />

<strong>•</strong> Sport<br />

<strong>•</strong> Fitness<br />

<strong>•</strong> Solarium<br />

Synthetische Lichtschutzfaktoren<br />

in der täglichen Pflege<br />

Aufgrund der vorgängig erläuterten<br />

Erkenntnisse der Forschung und <strong>Therapie</strong><br />

sowie den vielfältigen Aufgaben, die durch<br />

Licht erfüllt werden, ist es sehr bedenklich,<br />

dass heutzutage in beinahe allen Kosmetikprodukten<br />

synthetische Lichtschutzfaktoren<br />

eingebaut sind. Überhaupt ist es aus<br />

biologischer und gesamtphysiologischer<br />

Optik fraglich, ob der moderne Mensch<br />

nicht ein zu viel an Sonnenschutz mittels<br />

Filtern tut. Denn, wie oben erwähnt, sind<br />

wir absolut auf Licht angewiesen. Die chemischen<br />

wie auch die mineralischen Filter<br />

verhindern die Aufnahme von Licht oder<br />

reduzieren sie stark. Bei der Tageskosmetik<br />

Mineralisch (physikalisch)<br />

l werfen Sonnenlicht zurück<br />

l winzige Partikel (z.B. Zinkoxid, Titandioxid)<br />

streuen Licht<br />

l dringen in die Zellen ein und sind dort<br />

nachweisbar als Toxine (GIFT)<br />

l LSF >20 weisse Schicht auf der Haut;<br />

lassen sich mechanisch abreiben<br />

(Schwitzen, Wasser, Abtrocknen)<br />

l lockern das Bindegewebe<br />

Bekannte mineralische Filter:<br />

Zinkoxid, Titandioxid<br />

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catalogue gratuit.<br />

Avenue Ruchonned 2 bis<br />

CH-1003 Lausanne<br />

Tel.: 021 312 15 15<br />

Fax: 021 320 50 68<br />

(inkl. Haarspray) ist es aus den genannten<br />

Gründen empfehlenswert, Produkte ohne<br />

Lichtschutzfilter zu wählen. Vorab dort,<br />

wo die Kosmetik über alle Jahreszeiten<br />

und auch nachts eingesetzt wird. Jedoch<br />

ist klar und wohl selbstverständlich, dass<br />

die Haut beim Sonnenbaden, am Strand<br />

oder auf Bergtouren vor zuviel Sonneneinwirkung<br />

zu schützen ist. Als Sonnenmittel<br />

sollte dringend ein Produkt ausgesucht<br />

werden, das die Haut stimuliert, körpereigenes<br />

Melanin freizusetzen. Dadurch<br />

könnte auf einen grossen Teil synthetischer<br />

resp. chemischer Sonnen-/Lichtfilter<br />

verzichtet werden. Die Melaninbildung<br />

kann beispielsweise mit einer Mischung<br />

aus Sauerstofföl und einer Pflanzen basierenden<br />

Formulierung von Vitamin Folsäure<br />

erreicht werden. Zurzeit ist jedoch nur<br />

ein Sonnenschutzmittel bekannt, das diese<br />

physiologischen und hautchemischen<br />

Anforderungen erfüllt.<br />

Nach dem Sonnenbad oder längerer<br />

Lichteinwirkung auf die Haut empfiehlt<br />

sich ebenfalls eine Pflege mit Sauerstoff<br />

und Mineralien. l<br />

Mit freundlicher Genehmigung:<br />

Goloy GmbH, 8610 Uster, www.goloy33.com<br />

KLEINE STRAHLENKUNDE<br />

UVA = lange Wellen<br />

kurzfristige Bräune; Strahlen gelangen bis<br />

in die Lederhaut; verursachen dort nicht<br />

sicht-/ spürbare Schäden<br />

Abnahme kollagene und elastine Fasern,<br />

stören Zellregeneration (Melanom-Risiko)<br />

UVB = kurze Wellen<br />

durch Hornschicht der Haut grösstenteils<br />

abgeblockt; verursachen Bräunung der<br />

Oberhaut; verantwortlich <strong>für</strong> Sonnenbrand<br />

UVB-Strahlung hat Vitamin-Charakter; ist<br />

lebensnotwendig; wirkt gegen Hautkrebs<br />

UVC = sehr kurze Wellen<br />

wird meist an der Hautoberfläche (Verhornung)<br />

abgeblockt; Forschungseinsatz zur<br />

Inaktivierung von Viren/Bakterien<br />

Wird durch geschädigte Ozonschicht<br />

immer relevanter (Äquatorbereich)<br />

Empfehlung guter Sonnenschutzprodukte:<br />

Ausgewiesener UVB-Filter sowie min.<br />

33 % UVA-Filter.


Lichtallergie<br />

Licht kann schon in kleinen Mengen zu Hautreaktionen führen. Hautverän-<br />

derungen und Juckreiz, die nach einer Sonnenbestrahlung auftreten, werden<br />

allgemein als Sonnenallergie oder Lichtallergie bezeichnet. Genauer betrach-<br />

tet verbergen sich aber verschiedene Erkrankungen hinter den Beschwerden.<br />

vb. Die Beschwerden können durch licht-<br />

allergische Reaktionen hervorgerufen werden.<br />

Sie können aber auch die Folge einer<br />

toxischen Schädigung sein die bei Lichteinwirkung<br />

in Zusammenhang mit bestimmten<br />

Substanzen auftritt. Diese Substanzen<br />

können von aussen mit der Haut Kontakt<br />

haben (Salben, Crèmes, Kosmetika, Pflanzen)<br />

oder von innen kommen (Medikamente,<br />

Nahrungsmittel). Ein Beispiel <strong>für</strong><br />

eine toxische Photoreaktion (Lichtreaktionen)<br />

ist die Wiesengräserdermatitis.<br />

Sonnenallergie ist nicht bei jedem<br />

gleich<br />

Hinter einer «Sonnenallergie» können<br />

sich z. B. folgende Erkrankungen verbergen:<br />

l photoallergische Kontaktekzeme,<br />

l<br />

schwerste Form Sonnen-Utrikaria<br />

Mallorca-Akne (Im Bereich der Körperhaare<br />

bilden sich kleine, juckende<br />

Knötchen. Diese Form ist selten.)<br />

l Lichtdermatosen (Juckende Quaddeln<br />

und Knötchen nach der Sonnenbestrahlung,<br />

meistens im oberen Brustbereich,<br />

an den Armen und im Gesicht.)<br />

l Porphyrie: Bei dieser seltenen Erkrankung<br />

handelt es sich um eine Stoffwechselkrankheit,<br />

bei der aufgrund<br />

eines Enzymdefekts die Bildung des<br />

roten Blutfarbstoffs (Hämoglobin)<br />

nicht richtig abläuft. Insbesondere die<br />

chronische Form der Porphyrie ist mit<br />

einer erhöhten und oft sehr schmerzhaften<br />

Form der Lichtempfindlichkeit<br />

verbunden, bei der die Haut zu Blasen-<br />

und Narbenbildung neigt.<br />

Bis zu 20 Prozent der Bevölkerung<br />

sind betroffen<br />

Von Lichtdermatosen, die bei stärkerer<br />

Sonnenbestrahlung auftreten, sind etwa<br />

10 bis 20 Prozent der Bevölkerung betroffen.<br />

Die eigentliche Ursache ist bis heute<br />

unbekannt. Auch, ob es sich wirklich<br />

um eine Allergie handelt, wird kontrovers<br />

diskutiert. Betroffene können aber vorbeu-<br />

gen: Therapeutische Bestrahlung in einer<br />

Arztpraxis, die Zufuhr von Beta-Karotin<br />

und/oder Calcium werden empfohlen. Ausserdem<br />

sollte man sich langsam an die<br />

Sonne gewöhnen und bedeckende Kleidung<br />

bevorzugen. Kurzzeitig angewandte<br />

Cortison-Salben oder -Crèmes und/oder<br />

Antihistaminika helfen bei auftretenden<br />

Beschwerden. Bei extremen Beschwerden<br />

kann die systemische Gabe von Cortison<br />

notwendig sein.<br />

Notruf 117 oder 144<br />

Der anaphylaktische Schock ist die<br />

stärkste allergische Reaktion vom Soforttyp.<br />

Ein anaphylaktischer Schock führt zu<br />

einem lebensbedrohenden Versagen des<br />

Herz-Kreislauf-Systems. Die Betroffenen<br />

müssen sofort ins Krankenhaus. Solche<br />

Folgen eine Sonnenallergie treten allerdings<br />

nur extrem selten auf. Diese Form<br />

nennt sich Sonnen-Utrikaria und ist eine<br />

durch Sonnenlicht ausgelöste Form der<br />

Nesselsucht.<br />

Kosmetika & Co.<br />

Kosmetika, Sonnenschutzmittel, Medikamente<br />

und Pflanzen (Wiesengräserdermatitis)<br />

können bei Sonnenbestrahlung<br />

allergische Reaktionen hervorrufen. Die<br />

Auslöser <strong>für</strong> eine Sonnenallergie, die im<br />

Zusammenhang mit anderen Stoffen auftritt,<br />

sind nicht immer leicht zu identifizieren.<br />

Definition von Lichtallergie<br />

Lichtallergie, auch Sonnenallergie oder<br />

Photoallergie, ist eine umgangssprachliche<br />

Sammelbezeichnung <strong>für</strong> verschiedenste<br />

durch UV-Licht provozierte Dermatosen.<br />

Im engeren Sinn handelt es sich dabei um<br />

Lichtdermatosen, die auf einer Intoleranzreaktion<br />

beruhen und nur in speziellen<br />

Fällen durch allergische Reaktionen verursacht<br />

werden. Im weiteren Sinne werden<br />

umgangssprachlich auch einige Autoimmunerkrankungen,Stoffwechselerkrankungen<br />

sowie Erbkrankheiten als Licht–<br />

allergie bezeichnet. l<br />

LICHTALLERGIE<br />

Auslöser von Lichtallergien<br />

Folgende Lichtdermatosen, Autoimmunkrankheiten,<br />

Stoffwechselkrankheiten<br />

und Genodermatosen werden umgangssprachlich<br />

als Lichtallergien bezeichnet:<br />

l Polymorphe Lichtdermatose (Lichtdermatose)<br />

l Mallorca-Akne (Lichtdermatose)<br />

l Photoallergisches Kontaktekzem<br />

(Lichtdermatose)<br />

l Phototoxisches Kontaktekzem (Lichtdermatose)<br />

l Lichturtikaria (Lichtdermatose)<br />

l Lupus erythematodes (Autoimmunkrankheit)<br />

l Dermatomyositis (Autoimmunkrankheit)<br />

l Kutane Porphyrien (Stoffwechselkrankheit)<br />

l Xeroderma pigmentosum (Genodermatose)<br />

SONNENALLERGIE<br />

Sonnenallergie<br />

Symptome:<br />

Kleine, juckende Knötchen an den<br />

Austrittsstellen der Körperhaare. Juckende<br />

Quaddeln und Knötchen nach<br />

der Sonnenbestrahlung, meistens im<br />

oberen Brustbereich, an den Armen und<br />

im Gesicht. Bei Sonnen-Utrikaria anaphylaktischer<br />

Schock als schwerste Folge<br />

möglich.<br />

<strong>Therapie</strong>:<br />

Kurzzeitig Cortison-Salben oder -Creme,<br />

Antihistaminika. Bei extremen Beschwerden<br />

systemisch Cortison. Antibiotika bei<br />

Infektionsgefahr. Bei Schock sofort ins<br />

Krankenhaus!<br />

Vorbeugung:<br />

Therapeutische Bestrahlung, Calcium,<br />

Beta-Karotin, langsame Gewöhnung an<br />

die Sonne, bedeckende Kleidung.<br />

März 2009 Reflexe<br />

GESUNDHEIT PRAXIS<br />

25


PFLANZEN UND LICHT PRAXIS<br />

26<br />

Ganz ohne<br />

Licht kann<br />

keine grüne<br />

Pflanze<br />

Bärlauch im leben<br />

Frühlingswald<br />

vb. Belaubte Buchenwälder lassen wenig<br />

Licht durch. Die Bodenflora ist spärlich.<br />

Bei dichtwachsenden Buchen und Eichen<br />

erreicht gerade noch ein Prozent des<br />

Sonnenlichts den Boden. Dort brauchen<br />

die blühenden Pflanzen in der Regel das<br />

meiste Licht. Pflanzen wie der Hasenlattich,<br />

die Knoblauchsrauke oder der Lerchensporn<br />

dagegen bekämen bei zu viel<br />

Sonneneinstrahlung sogar Probleme mit<br />

ihrem eigenen Wasserhaushalt. Deshalb<br />

gedeihen diese Pflanzen auch nur im<br />

Schatten oder auch im Halbschatten der<br />

Hochwälder. Farne wachsen auch im Halbdunkel.<br />

Moose begnügen sich mit noch<br />

weniger Licht. Etwas Licht brauchen aber<br />

alle grünen Pflanzen – <strong>für</strong> die Photosynthese.<br />

Dabei wird unter dem Einfluss des<br />

Lichtes das Kohlendioxid aus der Luft und<br />

Kohlenhydrate aus dem Wasser aufgebaut:<br />

die Pflanze gibt dabei Sauerstoff ab.<br />

An lichten Stellen jedoch wächst<br />

eine sehr üppige Vegetation<br />

Neben den grundlegenden Standortfaktoren<br />

Wärme, Wasser, Licht und Boden<br />

gibt es noch andere Einflüsse, die das<br />

Biotop prägen können oder an die sich die<br />

Bewohner der Biotope in irgendeiner Form<br />

anpassen müssen. Da ist zum Beispiel der<br />

Wind. Die Wälder brauchen ihn zu ihrer<br />

Erhaltung, denn der Blütenstaub der meisten<br />

Baumarten wird nicht durch Insekten<br />

(wie bei vielen anderen Pflanzen), sondern<br />

durch den Wind transportiert. Dazu<br />

sind Pollen von Kiefern, Fichten und Tannen<br />

mit Luftsäckchen ausgerüstet, die als<br />

Schwebeapparate dienen. Manche Laubbäume<br />

– wie Birke oder Eiche – blühen,<br />

bevor sie Blätter treiben, damit der Wind<br />

ungehindert den Blütenstaub forttragen<br />

kann. Der Wind transportiert auch flugfähige<br />

Samen oder Früchte.<br />

Reflexe März 2009<br />

Jeder Faktor, der genannt wurde –<br />

Boden, Wärme, Wasser, Licht und Wind<br />

– spezialisiert nach dem Grad seiner Ausprägung<br />

das Biotop Wald. Ändert sich<br />

ein Faktor, dann ändern sich das Biotop<br />

und damit die Zusammensetzung seiner<br />

Bewohner. Solche Änderungen können<br />

natürlicher Art oder vom Menschen herbeigeführt<br />

sein. Ändert sich beispielsweise<br />

auch nur kurzfristig das Klima, so ändert<br />

sich auch das Biotop. Ein typisches<br />

Beispiel menschlichen Eingriffs sind die<br />

Flussbegradigungen: Sie führen oft dazu,<br />

dass der Grundwasserspiegel sinkt. Schon<br />

eine kleine Absenkung kann bewirken,<br />

dass sich in den Auwäldern (die in direkter<br />

Nachbarschaft des Flusses wachsen) die<br />

Zusammensetzung der Tier- und Pflanzenwelt<br />

ändert. Ändern sich die Faktoren zum<br />

Ungünstigen, wird das Biotop artenärmer<br />

und damit weniger stabil.<br />

Wird ein Gebiet trockener (was durchaus<br />

auch natürliche Gründe haben kann),<br />

so «rücken» die Pflanzen und Tiere in<br />

die Nähe von Flüssen oder Seen oder sie<br />

wechseln auf eine Bodenart, die Feuchtigkeit<br />

besser und länger speichern kann.<br />

Damit wechseln sie das Biotop. Mit solchem<br />

Biotopwechsel zeigen die Arten an,<br />

dass sie auf bestimmte Standortfaktoren<br />

unverzichtbar angewiesen sind. Der Biologe<br />

nennt dies das Gesetz der relativen<br />

Standortkonstanz. Relativ deshalb, weil<br />

die Biotopbewohner nicht an einem bestimmten<br />

lokalisierten Raum festhalten,<br />

sondern auf einen Raum mit bestimmten<br />

Ausstattungsmerkmalen angewiesen sind.<br />

Dieser durch seine Ausstattung bestimmte<br />

Raum kann auch in Zonen liegen, die da<strong>für</strong><br />

keineswegs typisch sind. So lässt sich<br />

beispielsweise <strong>für</strong> Bäume keine allgemein<br />

geltende Höhengrenze festlegen. Bäume,<br />

die <strong>für</strong> Mittel- und Nordeuropa typisch<br />

sind und dort bis zu Höhen von 1000,<br />

vielleicht 2000 Metern vorkommen, klettern<br />

in Sizilien auf beinahe 3000 Meter.<br />

In tropischen Gebirgen findet man Bäume<br />

ähnlicher Art noch in 4000 Metern Höhe.<br />

Bäume, die in unserem feuchten Klima auf<br />

tonigen oder lehmigen Böden wachsen,<br />

gedeihen in trockeneren Gebieten eher<br />

auf sandigen Böden, weil dort der Oberflächenabfluss<br />

nicht so stark ist und das<br />

spärliche Wasser wenigstens in den Boden<br />

eindringt.<br />

Je gravierender ein Wechsel der Faktoren<br />

ist und je krasser das neue Biotop sich<br />

vom ursprünglichen unterscheidet, umso<br />

weniger Mitglieder der Lebensgemeinschaft<br />

werden den Wechsel mitmachen.<br />

Und desto grösser ist die Konkurrenz zwischen<br />

den verschiedenen Arten beim Streben<br />

nach Licht, Wärme, Feuchtigkeit und<br />

Ausdehnung.<br />

Luftwurzeln<br />

Verschiedene Pflanzen benutzen die<br />

Bäume als Leitern, an denen sie zum Licht<br />

emporwachsen. Sie umschlingen den<br />

Stamm des Baumes dabei mit Ihren Luftwurzeln.<br />

Alle pflanzlichen und tierischen Mitglieder<br />

der Lebensgemeinschaft Wald<br />

haben untereinander mittelbare oder unmittelbare<br />

Beziehungen. Symbiosen oder<br />

Gemeinschaften zwischen Wirt und Parasit<br />

sind dabei noch einfache Wechselbeziehungen.<br />

Die Wurzeln der Waldbäume sind<br />

<strong>für</strong> die Hälfte aller Pilze Nahrungslieferanten:<br />

Vom Blätterwerk der Bäume erhalten<br />

diese Pilze über die Wurzel die Kohlehydrate,<br />

die sie brauchen. Die Pilze wiederum<br />

verarbeiten schwerlösliche Humusstoffe<br />

und Nährsalze um diese den Bäumen über<br />

die Wurzeln zuzuführen. Viele Pilze haben<br />

sich so dauerhaft auf eine Baumart spezialisiert,<br />

dass der erfahrene Pilzsammler<br />

nur noch nach den Bäumen schaut, um zu


finden, was er sucht. Vom Fichtenreizker<br />

weiss er, dass er bei den Fichten steht, den<br />

Goldröhrling vermutet er korrekt in Lärchenwäldern<br />

und auch beim Birkenpilz<br />

sagt ihm der Name, wo er suchen muss.<br />

Andere Pilze gehören jedoch zu den<br />

Schmarotzern. Sie profitieren von ihrem<br />

Wirt, dem Baum, nützen ihm aber nichts,<br />

ja schädigen ihn sogar zum Teil. Manche<br />

Waldpflanzen wie der Efeu benützen die<br />

Bäume als Aufstiegshilfen, um rasch an genügend<br />

Licht zur Photosynthese zu kommen.<br />

Neben diesen zweiseitigen Beziehungen<br />

gibt es in der Lebensgemeinschaft<br />

Wald Gruppen von Pflanzen und Tieren,<br />

Heilkräuter im Frühling<br />

Tees und Extrakte<br />

Tausendgüldenkraut (Centaurii herba)<br />

Steigert die Speichel- und Magensaftbildung.<br />

Durch die Bitterstoffe werden<br />

praktisch alle an der Verdauung beteiligten<br />

Drüsen und Organe stimuliert und der<br />

Appetit angeregt. Daneben wirkt das Tausendgüldenkraut<br />

entzündungshemmend<br />

(äusserliche Wundbehandlung) und fiebersenkend.<br />

Zubereitung als Tee: Auf ¼ lt heisses<br />

Wasser 1-2 TL; als Kaltansatz 8-10 Std. ziehen<br />

lassen.<br />

Schachtelhalm (Equiseti herba)<br />

Schwach aquaretisch wirksam und<br />

Bindegewebe festigend (Kieselsäure/Flavonoide).<br />

Der harntreibende Effekt ist auf<br />

die Flavonoide zurückzuführen. Ebenfalls<br />

wurden antioxidative und leberschützende<br />

Wirkungen nachgewiesen (Bild unten).<br />

die in vielfacher Wechselbeziehung stehen.<br />

So lassen sich die Bewohner eines Biotops<br />

in drei Gruppen einteilen: Produzenten,<br />

Destruenten (oder Zersetzer) und Konsumenten.<br />

Grüne Pflanzen, allen voran die<br />

Bäume, gehören zu den Produzenten. Sie<br />

liefern Nahrung <strong>für</strong> die Tiere (die ihnen<br />

gegenüber als Konsumenten auftreten)<br />

und Material <strong>für</strong> die Destruenten. Diese<br />

zerlegen abgestorbene Pflanzen und tote<br />

Tiere in Stoffe, die über die Humusschicht<br />

wieder den Produzenten zugute kommen.<br />

Die Lebensgemeinschaft zwischen Tieren<br />

und Pflanzen ist im Wald besonders<br />

eng. Bäume und Sträucher, Gräser und<br />

Zubereitung als Tee dient der<br />

Schachtelhalm zur Ausschwemmung von<br />

Ödemen, als harntreibendes Mittel bei<br />

rheumatischen Beschwerden (Blutreinigungsmittel),<br />

bei brüchigen Fingernägeln<br />

und Haaren, bei rauer Haut und bei chronischem<br />

Husten (Arzt).<br />

Als Bad regt der Schachtelhalm die<br />

Stoffwechseltätigkeit der Haut an. Er dient<br />

auch hervorragend beim Putzen von Zinn<br />

(volkstümlicher Name=Zinnkraut) und<br />

Kochgeschirr aus Metall.<br />

Rotklee (Trifolium pratense L.)<br />

Die Blüten wirken im Sinne der Volksmedizin<br />

«blutreinigend» und sollen durch<br />

die Isoflavone und ihre Metabolite östrogenartige<br />

Wirkungen (Phyto-Östrogene)<br />

besitzen. Isoflavone wirken zudem antioxidativ<br />

und schützen damit die Blutgefässe<br />

(Bild unten).<br />

Kräuter dienen den Tieren als Nahrung,<br />

als Schutz, Nistplatz, Wohnung und Versteck.<br />

Insekten sorgen nicht nur <strong>für</strong> den<br />

Abbau organischer Stoffe und die Zufuhr<br />

<strong>für</strong> die Pflanzen. Viele von ihnen haben<br />

durch das Bestäuben auch eine wichtige<br />

Funktion bei deren Arterhaltung übernommen.<br />

Tiere transportieren Samen und<br />

Früchte von Waldpflanzen – allen voran<br />

Ameisen und Vögel, aber auch Säugetiere.<br />

Besonders einfallsreich ist dabei die Klette<br />

ausgestattet, die sich im Haarkleid der Tiere<br />

festsetzt und sich so einfach wegtragen<br />

lässt. l<br />

Quelle: http://wald.lauftext.de<br />

Als Tee wirkt der Rotklee gegen Wechseljahresbeschwerden<br />

und soll eine vorbeugende<br />

Wirkung gegen Osteoporose<br />

und andere Erkrankungen haben, die auf<br />

den sinkenden Östrogenspiegel zurückzuführen<br />

sind.<br />

Äusserlich als Extrakt angewendet<br />

sorgt er <strong>für</strong> schöne Haut und das Haar<br />

(angeblich aufgrund der östrogenartigen<br />

Wirkstoffe).<br />

Wildgemüse in der Küche<br />

Brunnenkresse<br />

(Nasturtium officinale)<br />

Wird vor allem zu Frühlingskuren verwendet,<br />

da sie blutreinigend, stoffwechsel-<br />

und wassertreibend ist.<br />

Die vor dem Blühen gesammelten<br />

Triebspitzen fein schneiden mit Butter, Salz<br />

mischen. Diese vorzügliche Kräuterbutter<br />

eignet sich zu Bratkartoffeln, gekochten<br />

Eiern oder als Brotaufstrich. Brunnenkresse<br />

dem Salat beigemischt, ergibt die nötige<br />

Würze in jedem Frühlingssalat. ❱❱❱<br />

März 2009 Reflexe<br />

ERNÄHRUNG PRAXIS<br />

27


ASTRONOMIE PRAXIS<br />

28<br />

Blitzender Kometenschmutz<br />

Mit etwas Geduld sieht man in jeder klaren Nacht Stern-<br />

schnuppen aufblitzen und in Sekundenbruchteilen über<br />

das Firmament huschen. Manchmal kommen sie sogar<br />

zuhauf daher. Die Erde kreuzt dann einen «Sternschnup-<br />

penstrom».<br />

◗ Christian Pinter<br />

Zum Thema «Sternschnuppen» wissen<br />

alte Legenden höchst unterschiedliches zu<br />

berichten. In den einen sind es Männer, die<br />

über das Firmament zu ihren Frauen hasten;<br />

in anderen bloss Ausscheidungen von<br />

Sternen. Auch bei uns galten sie mitunter<br />

als himmlischer Putzrest: verglich man sie<br />

doch mit dem Ende eines Kerzendochts,<br />

das beim Lichtputzen fortgeschnitten wurde.<br />

Diese «Snuppe» schenkte den flüchtigen<br />

Himmelslichtern ihren deutschen Namen.<br />

Entfernte Orte<br />

In Thessalien glaubte man, im August<br />

öffne sich der Himmel. Durch schmale,<br />

flüchtige Ritzen liesse sich dann ins himm-<br />

❱❱❱ Löwenzahn (Taraxacum officinale)<br />

Als Salat genossen hat Löwenzahn vor<br />

allem eine harntreibende Wirkung. Der<br />

Reflexe März 2009<br />

lische Licht schauen.<br />

Andernorts blickten die<br />

Götter selbst vom Firmament<br />

herab, wobei<br />

sie versehentlich einen<br />

Stern loslösten. In Russland<br />

trachteten Dämonen,<br />

als Sterne getarnt,<br />

Einlass in das Himmelreich<br />

zu erlangen. Engel<br />

warfen sie wieder hinaus.<br />

Ähnlich erfolglos<br />

versuchten die Seelen<br />

von Trinkern nach einer philippinischen<br />

Erzählung, Ruhe im Himmel zu finden. Ihr<br />

Aufstieg endete stets mit dem Fall.<br />

In Europa meinte man, jeder Mensch<br />

hätte seinen eigenen Stern. Beim Tod stür-<br />

Tee wird <strong>für</strong> Leber- und Nierenleiden<br />

und gegen Rheuma benutzt. Als frischer<br />

Presssaft eignet er sich bei chronischen<br />

Arthrosen und degenerativen Erkrankungen<br />

der Wirbelsäule.<br />

Die noch jungen Blätter können jedem<br />

Frühlingssalat beigemischt werden.<br />

Die jungen, noch harten Blütenknospen<br />

ergeben – in Estragonessig eingelegt –<br />

eine ganz spezielle Art von Kapern. Der<br />

zwar aromatische bittere Geschmack<br />

kann vermindert werden, wenn die<br />

Stängelansätze kurz mit heissem Wasser<br />

abgespült werden.<br />

Sauerampfer (Rumex acetosa)<br />

Die Blätter des Sauerampfers werden<br />

hauptsächlich <strong>für</strong> blutreinigende Frühjahreskuren<br />

eingesetzt (Vorsicht bei Diät<br />

und Anlage zu Sodbrennen, Bild links).<br />

Eignet sich hervorragend als Beigabe<br />

in den Salat, in die Suppe oder über das<br />

Gemüse. Die fein geschnittenen Blätter<br />

ergeben einen angenehm säuerlichen<br />

Geschmack. Sehr gut schmeckt Sauerampfer<br />

mit Spinat gemischt.<br />

Die Redaktion wünscht Ihnen viel freudiges<br />

und spannendes Experimentieren! l<br />

Bild 1: Komet Hale Bopp, Aufnahme von 1997<br />

ze das Gestirn herab. Andererseits galten<br />

Sternschnuppen als Seelen von Sündern,<br />

die sich, nach Reinigung im Fegefeuer,<br />

auf den Weg in den Himmel machten.<br />

Gebete und gute Wünsche sollten ihnen<br />

die Pforte öffnen. Vielleicht entstand so<br />

der Glaube, wonach beim Anblick einer<br />

Sternschnuppe auch ein Wunsch in Erfüllung<br />

ginge.<br />

Die alten Griechen betrachteten den<br />

Kosmos als idealen, ewigen und unveränderlichen<br />

Ort. Alles Kurzlebige konnte<br />

demnach nur Bestandteil der irdischen,<br />

vergänglichen Sphäre sein. Sternschnuppen<br />

wurden als Ausdünstungen der Erde<br />

angesehen, die sich hoch droben in der<br />

Bild 2: Erscheint hier der Komet Halley in einem Bild von


Luft entzünden sollten. Entsprechend<br />

taufte man die Lichtblitze «Meteore»<br />

(griechisch «in der Luft schwebend»).<br />

Geschichte der Meteorastronomie<br />

Der deutsche Vortragsreisende Ernst<br />

Florens Chladni widersprach 1794 entschieden.<br />

Während seine Zeitgenossen<br />

den Raum zwischen den Planeten und Kometen<br />

noch <strong>für</strong> vollkommen leer hielten,<br />

füllte er ihn mit Kleinkörpern. Diese sollten<br />

manchmal die Erdatmosphäre streifen,<br />

dort einen Augenblick lang in Brand geraten,<br />

als Sternschnuppen aufblitzen und<br />

dann wieder in den Kosmos entfliehen.<br />

Um Flughöhe und Bahn eines Meteors zu<br />

berechnen, schlug Chladni die gleichzeitige<br />

Beobachtung von «etwas voneinander<br />

entfernten Orten» aus vor. Dabei mussten<br />

sich nahe Objekte vor unterschiedlichem<br />

Sternenhintergrund zeigen. Je näher der<br />

Meteor, desto stärker die perspektivische<br />

Verschiebung.<br />

Vier Jahre später griffen Heinrich Brandes<br />

und Johann Benzenberg die Anregung<br />

auf. Sie beobachteten 400 Sternschnuppen,<br />

davon 22 gleichzeitig. Allerdings betrug<br />

der Abstand der deutschen Studenten<br />

zueinander nur 15 km – sehr wenig<br />

<strong>für</strong> wirklich sichere Resultate. Sie kamen<br />

bei den Flughöhen auf Extremwerte von<br />

11 und 226 km, wobei zwei Meteore sogar<br />

aufwärts zu eilen schienen. Das wurde<br />

rasch als Beweis <strong>für</strong> die alte These aufsteigender,<br />

entzündlicher Gase gewertet.<br />

Die wahre Geburtsstunde der Meteorastronomie<br />

schlug somit erst sechs Jahre<br />

nach Chladnis Tod. Am 13. November<br />

der Geburt Christi, gemalt von Giotto di Bondone um 1305?<br />

1833 ging ein gewaltiger Meteorschauer<br />

über Nordamerika nieder. Sternschnuppen<br />

fielen halb so zahlreich wie Flocken<br />

eines Schneesturms, schwärmten Augenzeugen.<br />

Wie der US-amerikanische Mathematikprofessor<br />

Denison Olmsted bemerkte,<br />

schienen alle von einem Punkt im<br />

Löwen auszustrahlen. Dieser bewegte sich<br />

mit, als das Sternbild im Lauf der zweiten<br />

Nachthälfte höher kletterte. Die Spur ins<br />

All war damit endgültig gelegt.<br />

Späte Antwort<br />

Nun traten auch Astronomen auf<br />

den Plan. Sie durchforsteten alte Chroniken<br />

nach ähnlichen Berichten oder teilten<br />

Freunde, Verwandte und Studenten<br />

zur Meteorwache ein. Dabei fielen ihnen<br />

Sternschnuppennächte mit der höchsten<br />

Konzentration im Dezember, April und<br />

August auf. Für diese Meteore wurden<br />

Ausstrahlungspunkte in den Sternbildern<br />

Zwillinge, Leier und Perseus ermittelt.<br />

Zwar waren die drei Ströme bei weitem<br />

nicht so spektakulär wie der Schauer vom<br />

November 1833 – da<strong>für</strong> kehrten sie aber<br />

jedes Jahr verlässlich wieder.<br />

Vor allem die hellen August-Meteore<br />

faszinierten Wissenschaftler. Im Volksmund<br />

waren sie längst als «Laurentius-<br />

Tränen» bekannt; stellten sie sich doch<br />

immer in den Nächten um das Fest des<br />

heiligen Laurentius ein. Der frühchristliche<br />

Märtyrer war am 10. August 258 auf<br />

Befehl Kaiser Valerians getötet worden.<br />

Bei diesen Sternschnuppen zählte man<br />

erstmals Fallraten in Stundenintervallen -<br />

eine bis heute geübte Praxis.<br />

Bild 3: Komet<br />

beobachtet und<br />

festgehalten um<br />

1532 von Apian.<br />

Bild 4: Kometenbeobachtung<br />

von 1618.<br />

1862 entdeckten der US-Amateur Lewis<br />

Swift und der Berufsastronom Horace<br />

Tuttle einen scheinbar neuen, bald prächtig<br />

am Himmel thronenden Kometen. Man<br />

taufte ihn später «Swift-Tuttle». Wenige<br />

Jahre danach stöberte Tuttle mit Ernst<br />

Tempel, Frankreich, noch einen Schweif–<br />

stern auf: Tempel-Tuttle. In Italien war<br />

inzwischen Giovanni Schiaparelli zum Direktor<br />

der Mailänder Sternwarte ernannt<br />

worden. Schon als Vierjähriger hatte er<br />

seinen Vater gefragt, was Sternschnuppen<br />

denn seien – und ein ratloses «Das weiss<br />

nur der Schöpfer» zu hören bekommen.<br />

Jetzt beantwortete sich der Italiener die<br />

Frage selbst. Ab 1864 studierte er die August-Meteore,<br />

die er nach ihrem Ausstrahlungspunkt<br />

im Perseus «Perseiden» nannte.<br />

Aus dem Anblick am Himmel versuchte<br />

Schiaparelli dann, die Flugbahn ins All zurück<br />

zu rechnen. Ganz offensichtlich waren<br />

die Perseiden zuvor auf elliptischem Orbit<br />

um die Sonne gezogen. Dieses ähnelte frappant<br />

jenem des Kometen Swift-Tuttle.<br />

Im November 1866 traten auch die<br />

November-Meteore wieder grandios in Erscheinung.<br />

Der neuen Bezeichnungsweise<br />

folgend, sprach man von den «Leoniden»<br />

– ihr Ausstrahlungspunkt lag ja im Löwen<br />

(lateinisch leo). In Mailand kalkulierte<br />

Schiaparelli die Raumbahn der Sternschnuppen,<br />

während sich Theodor Ritter<br />

von Oppolzer in Wien mit dem Orbit des<br />

Kometen Tempel-Tuttle befasste. Wieder<br />

Übereinstimmung. Offenbar stammten die<br />

Perseiden von Swift-Tuttle, die Leoniden<br />

von Tempel-Tuttle. Meteore waren als Auflösungsreste<br />

von Kometen entlarvt.<br />

März 2009 Reflexe<br />

ASTRONOMIE PRAXIS<br />

29


ASTRONOMIE PRAXIS<br />

30<br />

Reflexe März 2009<br />

Metamorphose<br />

Ein typischer Komet misst um die 10<br />

km. Das Konglomerat aus Eis, Staub und<br />

Gesteinstrümmern zieht auf lang gezogener<br />

Ellipse um die Sonne. Nur in deren<br />

Nähe geschieht eine bemerkenswerte Metamorphose.<br />

Die Wärme verwandelt gefrorenen<br />

Stickstoff, Kohlenmonoxid, Methan<br />

und Wassereis im Inneren des kleinen<br />

Himmelskörpers in Gas. Das dehnt sich<br />

aus, schiesst durch Spalten in der Kruste<br />

und reisst dabei Staub und Steinchen mit.<br />

Gas und winzigste Staubpartikel bilden<br />

Schweife mit beeindruckenden Längen<br />

von vielen Millionen Kilometern. Teilchen<br />

ab etwa einem Millimeter Durchmesser<br />

verharren hingegen im Kometenorbit. Sie<br />

«verschmutzen» es gleichsam.<br />

Periodisch wiederkehrende Kometen<br />

erdulden diese Verwandlung regelmässig;<br />

Tempel-Tuttle alle 33 Jahre. Oft war er<br />

bislang nicht im «Schwitzkasten». Seine<br />

Partikel konzentrieren sich deshalb noch<br />

deutlich in unmittelbarer Nachbarschaft<br />

des Kometenkerns. Dort bilden sie schmale,<br />

schlauchförmige Filamente. Jedes entstammt<br />

einer anderen Visite des Schweifsterns<br />

im inneren Sonnensystem.<br />

Objekte von Stecknadel-<br />

grösse reichen, um<br />

auffallende Lichtblitze<br />

in der Atmosphäre zu<br />

provozieren.<br />

Bild 5: Komet Hale Bopp und Aurora Borealis (Polarlicht).<br />

Daher brüllt der Löwe auch nicht jeden<br />

November: Leoniden-Schauer gibt<br />

es höchstens in den wenigen Jahren vor<br />

und nach dem Kometenbesuch. Nur dann<br />

kann die Erde eines der kernnahen Filamente<br />

treffen. Das bislang letzte Gastspiel<br />

feierte Tempel-Tuttle 1998.<br />

Anders Swift-Tuttle. Dessen Partikel<br />

fanden schon Zeit genug, um sich entlang<br />

des gesamten Kometenorbits zu verteilen.<br />

Sie formen einen dicken, elliptischen<br />

Staubring. Unser Planet kreuzt ihn alljährlich<br />

im August. Im Sonnensystem existieren<br />

etliche solche Gebilde, Hinterlassenschaften<br />

verschiedener Kometen. Etwa<br />

zwei Dutzend dieser Wolken werden von<br />

der Erde im Jahreslauf durchflogen. Jede<br />

Passage dauert einige Tage. Meist ist die<br />

Teilchendichte aber zu gering, um uns reiche<br />

Sternschnuppennächte zu bescheren.<br />

256.000 km/h<br />

Die einzelnen Ströme produzieren unterschiedlich<br />

rasche Meteore. Beim Durchkreuzen<br />

der kometaren Reste liegen die<br />

Kollisionsgeschwindigkeiten zwischen 11<br />

und 72 km/sec. Die Perseiden treffen unseren<br />

Planeten mit 60 km/sec. Die Leoniden<br />

kommen ihm sogar frontal entgegen.<br />

Die Bewegungsenergie wächst quadratisch<br />

mit der Geschwindigkeit: Mit 256.000<br />

km/h setzt ein bloss ein Gramm leichtes<br />

Silikatpartikel beim Eintritt in die Lufthülle<br />

soviel Energie frei, wie ein Formel-1-Bolide,<br />

der in voller Fahrt auf ein Hindernis<br />

stösst. Objekte von Stecknadelkopfgrösse<br />

reichen, um auffallende Lichtblitze in der<br />

Atmosphäre zu provozieren. Selbst hinter<br />

ungewöhnlich gleissenden Meteoren<br />

steckt selten etwas, das grösser wäre als<br />

eine Walnuss.<br />

Die Geschosse komprimieren die dünne<br />

Luft im Schusskanal, erhitzen sie in etwa<br />

100 km Höhe enorm. Im heissen Gas bewegen<br />

sich Atome flink, stossen häufig miteinander<br />

zusammen. Elektronen geraten auf<br />

höhere Bahnen um ihren Atomkern, stürzen<br />

rasch wieder zurück. Licht wird dabei<br />

ausgesandt. Auf einer Flugstrecke von zwei<br />

bis drei Dutzend km Länge bilden unzählige<br />

solcher Blitze jene Leuchterscheinung,<br />

die wir als Meteor wahrnehmen.<br />

Die grösseren oder besonders schnellen<br />

Projektile ionisieren die Luft sogar.<br />

Dann werden Elektronen ganz von ihren<br />

Atomkernen weggerissen. Später vereinigen<br />

sie sich mit anderen Atomen – wieder<br />

ein Lichtblitz, diesmal mit Verzögerung.<br />

So kommt es zum Nachleuchten der Flugbahn,<br />

das Sekunden bis Minuten währt.<br />

Das winzige Teilchen selbst existiert längst<br />

nicht mehr. Es ist in der Hitze verdampft.<br />

Mit dem freien Auge<br />

Die Partikel einer bestimmten Wolke<br />

schweben jeweils auf parallelen Bahnen<br />

um die Sonne. Dennoch ziehen die resultierenden<br />

Meteore von einem gemeinsamen<br />

Himmelspunkt aus in alle Richtungen.<br />

Das ist nur Spiel der Perspektive: Auch die<br />

Schienen der Eisenbahn scheinen sich ja in<br />

der Ferne zu treffen, obwohl man sie mit<br />

Sicherheit parallel zueinander verlegt hat.<br />

Durch den Kometenschutt bohrt sich<br />

die Erde wie eine Sonde. Die Partikelverteilung<br />

lässt sich über die Zahl der<br />

aufblitzenden Meteore ermitteln. Das<br />

blosse Auge genügt hier als Forschungsinstrument.<br />

Weltweit haben sich Hunderte<br />

Amateurastronomen dieser Arbeit<br />

verschrieben. Jeder überblickt zwar nur<br />

einen kleinen Ausschnitt des Geschehens -<br />

doch die mittels standardisierter Verfahren<br />

gewonnenen Einzelbeobachtungen fügen<br />

sich letztlich zu einem wissenschaftlichen<br />

Befund zusammen.<br />

Viele Meteore erblickt nur, wer sich<br />

bequem auf einer Liege ausstreckt, das<br />

Blickfeld komplett mit Sternen füllt und<br />

die Nachbarschaft der Stadt strikt meidet.<br />

Dort hellt die Lichterflut das Firmament<br />

arg auf. Ähnlich den Sternen sind auch die<br />

meisten Meteore lichtschwach; sie «ertrinken»<br />

im Himmelsgrau. l<br />

Quelle: Wiener Zeitung, AT-1040 Wien


Mondsüchtig<br />

Schon seit Jahrhunderten glaubt man, dass Schlafwandler «mondsüchtig»<br />

sind. Vom Vollmond magisch angezogen und völlig wehrlos, setzen sie<br />

sich in Bewegung. Wer einmal einen Schlafwandler in Aktion gesehen<br />

hat, wird diese bizarre Erfahrung nie vergessen. Ein vertrauter Mensch,<br />

der plötzlich nicht mehr ansprechbar ist, der umherwandert, als sei er von<br />

einer unbekannten Kraft gesteuert. Wenn Schlafwandler nur ein wenig im<br />

Zimmer auf und ab gehen würden, dann wäre das vielleicht nicht weiter<br />

der Rede wert. Aber dabei bleibt es selten!<br />

Was geschieht mit uns, wenn wir<br />

schlafwandeln?<br />

vb. Schlafwandler essen nachts ihren<br />

Kühlschrank bis auf den letzten Krümel<br />

leer. Sie verlassen ihr Haus oder ihre Wohnung<br />

und finden sich halbnackt auf der<br />

Strasse wieder – ohne Haustürschlüssel,<br />

versteht sich. Sie stürzen sich aus Fenstern,<br />

von Balkons und Klippen. Und einige<br />

«Somnambule» standen bereits vor Gericht<br />

– wegen Mordes.<br />

Was geschieht mit uns, wenn wir<br />

schlafwandeln? Wenn wir die Fähigkeit<br />

verlieren, uns selbst bewusst zu kontrollieren?<br />

Was steuert dann unseren Körper,<br />

unser Hirn, unsere Gefühle?<br />

Drei Schlafwandler im Schlaflabor<br />

Thomas ist mit 15 Jahren aus dem<br />

Fenster gesprungen und nimmt seitdem<br />

Medikamente, die sein Schlafwandeln<br />

unterdrücken. Sehr gering dosierte Antidepressiva<br />

sorgen da<strong>für</strong>, dass sein Schlaf<br />

nicht zu tief ist. Wird sich sein Schlafprofil<br />

wieder normalisieren, wenn die Tabletten<br />

abgesetzt werden? Christina wandelt seit<br />

drei Monaten praktisch jede Nacht. Wie<br />

kann der Arzt diese Attacken stoppen,<br />

die plötzlich aus dem Nichts auftauchten?<br />

Lena stürzte mit 13 Jahren aus dem dritten<br />

Stock und versuchte zehn Jahre lang, das<br />

Thema «Schlafwandeln» zu verdrängen –<br />

vergeblich. Jetzt stellt sie sich ihrem Problem<br />

und sucht einen Experten auf.<br />

Wie die Motte zum Licht<br />

Der aktuelle Wissensstand zu diesem<br />

Phänomen: Hinter dem Schlafwandeln<br />

steckt eine Fehlsteuerung im Nervensystem.<br />

Die Experten nehmen an, dass dem<br />

Schlafwandeln ein gestörter Aufwachmechanismus<br />

zugrunde liegt. Die genauen<br />

Ursachen sind allerdings ungeklärt. Aus<br />

dem Tiefschlaf heraus kommt es zu einer<br />

unvollständigen Weckreaktion (sog. Arousal-Prozesses)<br />

mit schlafwandlerischen<br />

Handlungen als Folge. Die Diagnose kann<br />

im Schlaflabor gestellt werden. Typisch<br />

<strong>für</strong> Schlafwandler sind ungewöhnlich<br />

ausgeprägte und starke Tiefschlafphasen.<br />

Es könnte sein, dass Schlafwandeln ein<br />

Reifungsphänomen des Gehirns ist, weil<br />

es sehr viel häufiger bei Kindern auftritt.<br />

Jedes dritte Kind wandelt gelegentlich im<br />

Schlaf. Nach der Pubertät hört das Schlafwandeln<br />

meist auf. Allerdings gibt es auch<br />

einen genetischen Einfluss, denn Schlafwandeln<br />

tritt in manchen Familien gehäuft<br />

auf. Wohin Schlafwandler sich bewegen,<br />

hängt übrigens von einer Lichtquelle ab.<br />

Schlafwandler haben wie Motten das Bestreben,<br />

auf ein Licht zuzugehen. Die<br />

Schlafforscher betonen immer, wie fliessend<br />

die Übergänge zwischen einzelnen<br />

Bewusstseinszuständen sind und was <strong>für</strong><br />

ein beunruhigendes Doppelleben ein jeder<br />

von uns in der Nacht führt.<br />

Trance oder Schlafwandeln<br />

In vielen Kulturen gehörte die Trance,<br />

SCHLAFWANDELN<br />

Somnabulismus<br />

Der Somnambulismus (von lateinisch<br />

somnus – der Schlaf und ambulare –<br />

wandern) oder auch die Somnambulie,<br />

auch als die Mondsucht (Lunatismus), das<br />

Schlafwandeln oder Nachtwandeln bezeichnet,<br />

ist ein Phänomen, bei dem der<br />

Schlafende ohne aufzuwachen das Bett<br />

verlässt, umhergeht und teilweise auch<br />

Tätigkeiten verrichtet. Somnambulismus<br />

ist eine Schlafstörung und gehört zu der<br />

Untergruppe der Parasomnien. Der aktuelle<br />

Forschungsstand, der Untersuchungen<br />

in Schlaflabors berücksichtigt, geht davon<br />

aus, dass es sich beim Schlafwandeln um<br />

eine Störung des Aufwachmechanismus<br />

handelt, der abweichend vom Verhalten<br />

der meisten Schläfer zu nicht bewussten<br />

psychomotorischen Aktivitäten und zum<br />

Aufstehen führt. Bei anderen Menschen<br />

führt kurzes Aufwachen während des<br />

Schlafens nur dazu, dass der Betreffende<br />

sich im Bett umdreht oder bewegt und<br />

einfach weiterschläft. Somnambulismus<br />

tritt nur in Tiefschlaf-Phasen auf, nicht<br />

in den Traumphasen (REM-Schlaf). Der<br />

jeweilige Vorfall dauert meist nur einige<br />

Minuten. Ob jemand ein Schlafwandler<br />

ist, kann in einem Schlaflabor mit Hilfe<br />

eines so genannten Schlafentzugs-EEGs<br />

festgestellt werden.<br />

Über die Häufigkeit des Phänomens<br />

liegen nur Schätzungen vor. Bei Erwachsenen<br />

geht man von ein bis zwei Prozent<br />

chronischen Schlafwandlern aus, bei<br />

Kindern sind dagegen zwischen zehn<br />

und 30 Prozent betroffen. Das kindliche<br />

Schlafwandeln verliert sich in den meisten<br />

Fällen in der Pubertät. Auch bei Erwachsenen<br />

handelt es sich nicht immer um eine<br />

andauernde Erscheinung, mitunter tritt sie<br />

nur einmalig oder wenige Male auf.<br />

eine Art künstlich herbeigeführtes Schlafwandeln,<br />

zum religiösen Ritual. Dabei<br />

erleben wir im Alltag schon viel mehr<br />

Trance, als uns bewusst ist. Im 20. Jahrhundert<br />

stürzten sich dann Psychoanalytiker,<br />

Hypnotiseure und Surrealisten auf<br />

diesen Grenzbereich von Bewusstem und<br />

Unbewusstem. Viele verknüpften mit dem<br />

Zugriff auf das Unbewusste die Hoffnung,<br />

Zugang zu einer wie auch immer gearteten<br />

Wahrheit des Menschen zu bekommen. l<br />

März 2009 Reflexe<br />

SCHLAFWANDELN PRAXIS<br />

31


LICHTVERSCHMUTZUNG PRAXIS<br />

32<br />

Folgen der Lichtverschmutzung<br />

Lichtverschmutzung beeinflusst<br />

bestehende Ökosysteme. So wie<br />

verschmutzte Meere, Böden oder<br />

Lufträume <strong>für</strong> viele Spezies nicht<br />

mehr bewohnbar sind, so hat auch<br />

die Zerstörung der Nacht vielfältige<br />

Folgen.<br />

Wirkung auf lebende Organismen<br />

vb. Pflanzen werden durch eine<br />

künstlich aufgehellte Umgebung in ihrem<br />

Wachstumszyklus beeinflusst: Was bei<br />

Zuchtpflanzen in Gärtnereien durchaus<br />

erwünscht ist, kann <strong>für</strong> empfindliche Naturpflanzen<br />

zum Problem werden.<br />

Die verbreiteten weissen Lichtquellen<br />

mit hohem Blauanteil im Spektrum<br />

stellen ein erhebliches Problem <strong>für</strong> die<br />

Navigation oder Orientierung nachtaktiver<br />

Insekten und auch <strong>für</strong> Zugvögel dar.<br />

Untersuchungen aus dem Jahr 2000 zeigen,<br />

dass in Deutschland in einer einzigen<br />

Sommernacht an einer Strassenlaterne<br />

durchschnittlich 150 Insekten zugrunde<br />

gehen. Rechnet man das auf die ca. 6,8<br />

Millionen Strassenlaternen auf deutschen<br />

Strassen hoch, sind das jede Nacht über<br />

eine Milliarde Insekten. Zahlreiche andere<br />

Lichtquellen wie die Beleuchtung von<br />

Gewerbe- und Industriegebieten, Werbe-<br />

Reflexe März 2009<br />

Lichtverschmutzung der Erde<br />

aufgenommen aus dem Weltraum.<br />

Oasen der Dunkelheit finden sich noch<br />

in Afrika, Australien und Südamerika.<br />

flächen oder Privathaushalten sind dabei<br />

noch nicht berücksichtigt. Je grösser die<br />

Wellenlänge des Lichts, desto geringer ist<br />

die Lockwirkung auf Nachtfalter (Cleve<br />

1964).<br />

Die Auswirkungen auf die Chronobiologie<br />

des menschlichen Organismus (wie<br />

auch auf andere Tiere) sind noch nicht abschliessend<br />

erforscht. Störungen im Hormonhaushalt<br />

des Menschen (Tag-Nacht-<br />

Zyklus, Menstruationszyklus der Frau)<br />

sind jedoch bereits nachgewiesen bzw.<br />

Gegenstand aktueller Forschung. Weitere<br />

physiologische Störungen sind nicht<br />

auszuschliessen. Postuliert wird auch ein<br />

Beitrag der verlängerten Helligkeit zur<br />

Akzeleration, dem früheren Einsetzen der<br />

Pubertät beispielsweise bei Mädchen.<br />

Soziale und kulturelle Folgen<br />

Im Zuge der Erfindung der<br />

künstlichen Beleuchtung hat sich<br />

bei vielen Menschen der Tag-<br />

Nacht-Rhythmus verschoben: Die<br />

Menschen waren früher fast ausschliesslich<br />

tags aktiv und ruhten<br />

nachts. Durch die permanente<br />

Verfügbarkeit von Licht hat sich<br />

das verändert. Es ist umstritten,<br />

welche Auswirkungen das auf den<br />

Menschen hat.<br />

Auch die Wahrnehmung von<br />

Naturphänomenen, die nur bei<br />

weitgehender oder sogar absoluter<br />

Dunkelheit zu sehen sind, ist insbesondere<br />

in Grossstädten und Ballungsräumen<br />

durch die künstliche<br />

Erhellung der Nacht stark eingeschränkt.<br />

Hierzu zählen zum Beispiel<br />

die Milchstrasse und andere<br />

Deep-Sky-Objekte sowie bestimmte Tiere<br />

wie die Nachteule oder Glühwürmchen.<br />

Einschränkung der astronomischen<br />

Beobachtung und Forschung<br />

Die Abwesenheit eines wirklich dunklen<br />

Nachthimmels beeinträchtigt im besonderen<br />

Masse die astronomische Beobachtung<br />

und Forschung. Über einer hell<br />

erleuchteten Stadt sind mit blossem Auge<br />

in der Regel nur noch wenige sehr helle<br />

Sterne zu sehen. Ausgedehnte lichtschwächere<br />

Objekte wie die Milchstrasse, die<br />

Grosse und die Kleine Magellansche Wolke,<br />

die Andromedagalaxie oder den berühmten<br />

Grossen Orionnebel kennen viele<br />

Menschen nur noch aus der Erzählung.<br />

In einer Studie in der Schweiz wurde<br />

bekannt gegeben, dass man Sterne nur<br />

noch bis zu Grenzgrösse von 4 mag (Magnitude)<br />

sieht, anstatt bis 6 mag.<br />

Die Zahl der mit blossem Auge sichtbaren<br />

Sterne liegt zumeist bei nur noch<br />

200 bis 500, in Innenstädten sogar nur bei<br />

einigen Dutzend, während sie früher generell<br />

– heute nur noch in sehr dunklen<br />

Gegenden – bei bis zu 2500 lag. Sternwarten,<br />

die noch im letzten Jahrhundert in<br />

manchen Grossstädten in Betrieb waren,<br />

mussten mittlerweile den wissenschaftlichen<br />

Betrieb einstellen oder an abgelegene<br />

Orte verlagert werden.<br />

Unnötiger Energieverbrauch<br />

Aktuell gibt es noch keine Untersuchungen<br />

darüber, wie viel Energie durch<br />

die umstrittenen Lichtquellen und die Gebäudebeleuchtung<br />

verbraucht wird. Einsparungen<br />

von bis zu 20 % erscheinen<br />

jedoch realistisch bei der Betrachtung folgender<br />

Tatsachen:


l Die ganze Nachtzeit hindurch werden<br />

unzählige Strassen, Wege, Parkanlagen<br />

und vor allem Gebäudefassaden (Sehenswürdigkeiten)<br />

oder auch Industriekomplexe<br />

in voller Intensität beleuchtet<br />

und in Szene gesetzt, obwohl<br />

es vor allem in der Zeit zwischen 00:00<br />

und 05:00 morgens so gut wie kein<br />

oder nur geringes Verkehrsaufkommen<br />

gibt und eine volle Beleuchtung somit<br />

einen geringeren Nutzen erbringt.<br />

l Fast 50 % des abgegebenen Lichts von<br />

Strassenlaternen wird nach oben und<br />

zu den Seiten abgestrahlt, wo es nicht<br />

nur nutzlos wird, sondern in manchen<br />

Fällen im Strassenverkehr gefährliche<br />

Blendsituationen bewirken kann.<br />

l Viele Lichtanlagen sind <strong>für</strong> ihren eigentlichen<br />

Zweck um ein Vielfaches<br />

überdimensioniert.<br />

l Besonders in grösseren oder touristisch<br />

orientierten Orten ist ein zunehmender<br />

Trend zu das Stadtbild schmückenden<br />

Beleuchtungen von Gebäuden oder<br />

Plätzen zu beobachten.<br />

Dem hohen oder teils zusätzlichen<br />

Energieverbrauch durch Beleuchtungen im<br />

öffentlichen Raum wird allerdings inzwischen<br />

auch durch den verstärkten Einsatz<br />

energieärmer arbeitender Leuchtkörper zu<br />

begegnen versucht. l<br />

Quelle: Wikipedia<br />

JAHR DER ASTRONOMIE<br />

Die Unesco feiert 2009 – genau 400<br />

Jahre nach Galilei – das internationale<br />

Jahr der Astronomie.<br />

Die Behörde will deshalb das Problem der<br />

Lichtverschmutzung zum Thema machen.<br />

Neue Kurse 2. Quartal ’09<br />

■ Mi. 22. April 2009<br />

Farb-Akupunktur bei<br />

Narbenstörfeldern<br />

Störfelder durch Narben, die auf einem<br />

Meridian liegen, sind oft der Grund, dass<br />

jemandem über längere Zeit nie richtig<br />

geholfen werden kann. Dies, obwohl gute<br />

<strong>Therapie</strong>n kompetent angewandt wurden.<br />

Erfahrene Fachleute kennen solche Fälle,<br />

um die sich eigentlich niemand mehr reissen<br />

will.<br />

Solche Patienten geraten leicht in den<br />

Verdacht, psychische Schwierigkeiten zu<br />

haben. Wenn wir aber bedenken, dass laut<br />

Fachleuten aus der Psychologie/Psychiatrie<br />

mehr oder weniger die meisten Leiden psychosomatisch<br />

sind, muss man sich doch<br />

fragen, warum sprechen dann die einen an<br />

und die andern nicht?<br />

Es ist sicher wahr, dass manchmal der<br />

Zeitpunkt der Heilung noch nicht gekommen<br />

ist oder, dass grosse psychische Widerstände<br />

bestehen. Man sollte sich aber<br />

hüten, allzu rasch solche oder andere Erklärungen<br />

zu akzeptieren. Wir tun damit<br />

vielen Patienten manchmal Unrecht. Dies<br />

führt wiederum dazu, dass gerade sie immer<br />

mehr an sich zweifeln und somit zusätzlich<br />

auf den Selbstwert gedrückt wird, der<br />

ja vielleicht ohnehin schon angeschlagen<br />

ist. Dadurch verschlechtern sich die Aussichten<br />

zusätzlich. Nun haben wir alle mal<br />

gelernt: Vor allem nicht schaden. Manchmal<br />

werden solche Patienten schliesslich<br />

operiert, weil der Arzt ja auch versucht zu<br />

helfen. Solch unnötige Eingriffe sollte man<br />

verhindern, wenn es irgendwie geht. Damit<br />

■ So bis Di, 19. – 21. April 2009<br />

Viszerale Osteo–<br />

pathie – Oberbauch<br />

(VOOB)<br />

Über das Erlernen der Viszeralen Osteopathie<br />

haben Sie die Möglichkeit, zweigleisig<br />

zu behandeln: Zum einen entwickeln Sie<br />

damit Ihre Fertigkeit, Läsionen des Bewegungsapparats<br />

«von innen her», also von<br />

den Spannungszügen der Organe aus zu<br />

ist nicht gemeint, dass man ohne Entstören<br />

von Narben nicht auch gut behandeln<br />

kann. Es handelt sich um eine von vielen<br />

Möglichkeiten, aber um eine sehr gute.<br />

Warum Pflanzenfarben zum Entstören?<br />

In der Praxis hat sich gezeigt, dass die Wirkung<br />

ausserordentlich gut ist im Vergleich<br />

zu andern Methoden der Entstörung! Die<br />

meisten Patienten spüren nach ein paar Minuten<br />

die ersten Reaktionen und manchmal<br />

sogar eine spontane Heilung. Alle weiteren<br />

<strong>Therapie</strong>n verlaufen auf jeden Fall besser,<br />

wenn das Störfeld behoben ist. l<br />

Dozent: Rolf Henggi<br />

behandeln – zum Anderen können Sie damit<br />

ihre manuelle Feinfühligkeit in Richtung<br />

<strong>Therapie</strong> der Organfunktionsstörungen<br />

ausrichten, also z.B. Gallenspasmen<br />

oder eine funktionelle Magenschleimhautentzündung<br />

therapieren.<br />

Sie erlernen in diesen ersten von vier<br />

Kursen den Umgang mit den Spannungszügen<br />

des Oberbauchs, dieser sowohl lokal<br />

als auch in der Peripherie der Schultern<br />

und des Nackens so wichtigen Zone.<br />

Häufig ist es wie im Kino: die Projektion<br />

– hier der Projektionsschmerz aus dem<br />

gleichen neuronalen Segment – zeigt sich<br />

März 2009 Reflexe<br />

WEITERBILDUNG 2009 VERBAND<br />

33


WEITERBILDUNG 2009 VERBAND<br />

34<br />

Neue Kurse im 2. Quartal 2009<br />

auf der Leinwand der Schulter, während<br />

der eigentliche Film in der Faszie z.B. der<br />

Leber spielt, die dann auch untersucht<br />

und behandelt werden sollte. Wir haben<br />

es hier nicht mit Einzelfällen zu tun, sondern<br />

mit einer Erweiterung unseres therapeutischen<br />

Horizonts und unserer feinsten<br />

palpatorischen Fähigkeiten.<br />

Kursinhalt: Behandlung des Verdauungstrakts<br />

mit dem oberen Rumpf, Schultern<br />

und HWS. l<br />

Dozentin: Dorothee Bartz<br />

■ Dienstag - Mittwoch, 28. – 29. April 2009<br />

Behandlung des Schultergürtels mit<br />

weichen Techniken der Ortho-Bionomy ®<br />

Schulter-Arm Syndrome stellen eine der<br />

grossen therapeutischen Herausforderungen<br />

in jeder Praxis dar. Selten lassen sich<br />

die Beschwerden einer einzigen Ursache<br />

zuordnen. Sind die Auslöser nicht eindimensional<br />

zu definieren, kann folgerichtig<br />

die Behandlung nicht monokausal angelegt<br />

werden.<br />

Der spezifisch ortho-bionomische<br />

<strong>Therapie</strong>ansatz wird den Teilnehmenden<br />

zusätzlich zu dem bisherigen Behandlungsspektrum<br />

eine neue Vorgehensweise<br />

vermitteln: Lassen Sie sich vom Körper<br />

des Patienten anleiten. Nutzen Sie die regulativen<br />

Informationen, die sich in den<br />

Symptomen ausdrücken zur Entwicklung<br />

neuer therapeutischer Ansätze.<br />

Mit der Teilnahme am Seminar lernen<br />

Sie sicher neue Techniken kennen. Einige<br />

Behandlungsmethoden mögen Ihnen<br />

vertraut vorkommen – neu ist der andere<br />

Einsatz des vertrauten Wissens. Ob es um<br />

neurolymphatische Reflexpunkte, Muskel–<br />

Reflexe März 2009<br />

WEITERER KURS<br />

Kurs «Unterbauch»:<br />

Do - Sa, 17. – 19. Sept. 2009<br />

Dozentin: Dorothee Bartz<br />

Weitere Infos: www.<strong>vdms</strong>.ch<br />

Sie erlernen in diesen ersten von vier Kursen den Umgang mit den Spannungszügen des Oberbauchs.<br />

energietechniken, Positionierungen zur<br />

Schmerzlinderung oder um Eigenübungen<br />

geht, alle Techniken stellen ein Handwerkzeug<br />

der therapeutischen Kommunikation<br />

mit den Patienten dar. Und um eine sinnvolle,<br />

<strong>für</strong> den Patienten bedeutsame Kommunikation<br />

zu erreichen, steht im Mittelpunkt<br />

der Ortho-Bionomy immer die Arbeit<br />

mit dem Patienten und nicht am Patienten.<br />

Folgerichtig definiert sich die Ortho-<br />

Bionomy nicht so sehr über ihre spezifischen<br />

Techniken als vielmehr über ihre<br />

Behandlungsprinzipien. Diese Regeln werden<br />

Sie im Schulterseminar kennen lernen<br />

und üben. Der grosse Vorzug <strong>für</strong> Sie<br />

selbst liegt darin, dass Sie alle funktionellen<br />

Techniken, die Sie gerne in Ihrer Arbeit<br />

anwenden unter dem Gesichtspunkt<br />

dieser Regeln einsetzen können. Eigenes<br />

Erleben und die Rückmeldungen unserer<br />

Teilnehmer bekräftigen immer wieder unsere<br />

gewachsene Erfahrung, dass die Arbeit<br />

dadurch kreativer und effektiver wird.<br />

Ein weiterer nicht hoch genug zu schätzender<br />

Vorzug ergibt sich ganz natürlich:<br />

Die Patienten lieben diese Behandlungen<br />

und unsere Arbeit bleibt spannend. l<br />

Dozenten: Michaela Wiese-Weber und<br />

Klaus G. Weber<br />

■ Freitag - Samstag, 1. – 2. Mai 2009<br />

Dynamische<br />

Wirbelsäulentherapie<br />

nach Popp<br />

Was fasziniert mich auch noch nach über<br />

zehn Jahren an der DWP?<br />

l Biomechanisch komplizierte Gelenke<br />

(z.B. das ISG) sind einfach zu therapieren.<br />

l Die Methode ist sanft, ganzheitlich<br />

und effektiv.<br />

l Befund und Behandlung fliessen ineinander.<br />

l Das Feedback der Kursteilnehmer lässt<br />

sich auf die kurze Aussage zusammenfassen:<br />

«Einfach – genial!»<br />

Deshalb freut es mich, ihnen die DWP<br />

in einem Intensivkurs von zwei Tagen<br />

komplett in die Hände geben zu können.


■ Montag - Dienstag, 4. – 5. Mai 2009<br />

Touch for Health-Kinesiologie (TfH)<br />

Es war einmal…<br />

… ein amerikanischer Chiropraktiker, der<br />

Anfang der sechziger Jahre eine revolutionäre<br />

Beobachtung machte: Die Ursache <strong>für</strong><br />

Muskelverspannungen oder -schmerzen<br />

liegt eher beim «schwachen» Gegenspieler,<br />

der bewirkt, dass sein gegenüberliegender<br />

normaler Muskel mit Verkrampfung reagiert.<br />

Ist das der Grund, dass Verspannungen<br />

nach einiger Zeit wieder auftreten<br />

können? Seine Vermutungen wurden bestätigt<br />

und durch Anwendung verschiedener<br />

Reflexpunkte und anderen Techniken<br />

beim «schwachen» Muskel erzielte er sensationelle<br />

Ergebnisse.<br />

So fand das neu erworbene Wissen,<br />

das bisher nur Ärzten vorbehalten war,<br />

seinen Weg in die Welt. Es wurde so vereinfacht,<br />

dass es ohne Nebenwirkungen finden zu gestalten. Staunen Sie über das<br />

<strong>für</strong> Profis und auch Laien anwendbar ist. «Wunderwerk Mensch» und kommen Sie<br />

Die Erfolgsgeschichten des TfH können mit auf eine spannende Entdeckungsreise.<br />

Bücher füllen. Heute, zu Beginn des 3. Mit diesem Basiswissen der Kinesiologie<br />

Jahrtausends, benutzen unzählige Men- erhalten Sie ein zusätzliches Werkzeug zur<br />

schen in über 100 Ländern diese Methode, sofortigen Anwendung in Ihre Hände. l<br />

um ihr Leben mit Erfolg und in Wohlbe- Dozent: Richard Frank<br />

Kursinhalte sind: die dreidimensionale<br />

Beckenstatik; Korrektur der kompletten<br />

Wirbelsäule über Muskelzug (Rotations-,<br />

Flexions-, und Extensionskomponenten),<br />

Atlas- und Occiputeinstellungen, Behandlung<br />

des Schultergürtels (1. Rippe und<br />

Clavicula).<br />

Die DWP hat sich aus der Praxis <strong>für</strong><br />

die Praxis entwickelt. Deshalb besteht der<br />

Kurs aus 80 % praktischer Arbeit, so dass<br />

Sie in der Lage sein werden, die erlernten<br />

Techniken sofort in Ihren Praxisalltag zu<br />

integrieren. Die DWP lässt sich sehr gut<br />

mit anderen Behandlungstechniken kombinieren,<br />

so dass Sie nicht nur eine neue<br />

Methode erlernen, sondern auch neue Impulse<br />

und Ideen <strong>für</strong> ihr bisheriges Arbeiten<br />

erhalten. l<br />

Dozentin: Anke Rossocha<br />

ZUSATZKURSE<br />

Kurs «Dynamische Wirbelsäulentherapie<br />

nach Popp»:<br />

Do - Fr, 20. - 21. August 2009<br />

Sa - So, 22. - 23. August 2009<br />

Dozentin: Anke Rossocha<br />

Zusatzkurse<br />

Wir können Ihnen folgende Zusatzdaten<br />

mit Topreferenten anbieten:<br />

■ So – Mo, 14. – 15. Juni 2009<br />

Dorn-Breuss Grundkurs mit Sven Koch<br />

■ Di, 1. September 2009<br />

Schlafstörungen: Ursachen<br />

und Behandlung<br />

mit Eva Birrer Strassfeld<br />

■ Mo, 5. Oktober 2009<br />

Biomechanik und Behandlung<br />

Schulter mit Caius Schmid<br />

■ Mo, 19. Oktober 2009<br />

Biomechanik und Behandlung ISG<br />

mit Caius Schmid<br />

■ Mo, 9. November 2009<br />

Farben beeinflussen unser Leben<br />

mit Marianne von Weissenfluh<br />

■ Sa, 14. November 2009<br />

Dysfunktion des zervikothorakalen<br />

Übergangs mit Birgitt Wilhelm<br />

■ So – Mo, 29. – 30. November 2009<br />

Mammakarzinom mit Peter Volk<br />

Weitere Kurse<br />

sind unter<br />

www.<strong>vdms</strong>.ch<br />

› Weiterbildung<br />

abrufbar.<br />

■ Freitag – Samstag, 5. – 6. Juni 2009<br />

Den Dreh raus...<br />

und den «Turn<br />

around» geschafft<br />

Im Anschluss an eine Fortbildung geht es<br />

vielen Teilnehmenden so, dass man voll<br />

bis «übervoll» mit neuem Wissen, neuen<br />

Techniken und neuer Erfahrung nach Hause<br />

geht und motiviert ist, das Erlernte in<br />

die Praxis umzusetzen.<br />

Nach diesen zwei Tagen werden Sie,<br />

wenn es gut geht, «voll» und «leer» heimkehren.<br />

Voll mit einer spannenden Methode,<br />

einer neuen Sichtweise und einer<br />

veränderten eigenen Körperlichkeit. Leer,<br />

weil wir in eine neue Welt eintauchen, um<br />

Neues am eigenen Körper erleben. Wir<br />

fahren in diesen zwei Tagen «an die eigene<br />

Tankstelle». Denn wir alle kennen es aus<br />

dem beruflichen Alltag sicherlich auch,<br />

dass wir selber «zu kurz» kommen.<br />

Stress und Hektik können mannigfaltige<br />

Reaktionen auch bei uns <strong>Therapie</strong>renden<br />

hervorrufen. Unter anderem verkürzt<br />

sich Muskulatur; wir werden eng, verspannt,<br />

brennen schlimmstenfalls langsam<br />

aus und arbeiten somit weit unter unserem<br />

Potential.<br />

Ich freue mich sehr auf diese zwei<br />

«voll leeren» Tage und hoffe auf zahlreiche<br />

«hungrige» Kolleginnen und Kollegen. l<br />

Dozent: Reto Haag-Lamp<br />

März 2009 Reflexe<br />

WEITERBILDUNG 2009 VERBAND<br />

35


RÜCKBLICK KURSE VERBAND<br />

36<br />

<strong>vdms</strong> stellt Verbandstätigkeiten vor<br />

hk. Im Verlaufe des zweiten Halbjahres<br />

2008 durften wir wiederum bei den Abschlussklassen<br />

verschiedener Massagefachschulen<br />

die vielseitigen Verbandstätigkeiten<br />

vorstellen. Folgende Schulen<br />

haben wir besucht:<br />

l Massein Schule in Zürich<br />

l St. Galler medizinische Fachschule in<br />

St. Gallen<br />

Reflexe März 2009<br />

l Massagefachschule Dickerhof AG in<br />

Emmenbrücke<br />

Die Schulabsolventen erhalten vom<br />

<strong>vdms</strong> kostenlos ein Jahresabonnement unserer<br />

<strong>Zeitschrift</strong> REFLEXE sowie einen Geschenkgutschein<br />

über Fr. 100.00, welcher<br />

bei einer Mitgliedschaft oder bei einem<br />

Weiterbildungskurs eingelöst werden kann.<br />

Rückblick Weiterbildungen 2008<br />

hk. Erfreulicherweise konnten die Kurstage<br />

und die Teilnehmerzahlen im 2008<br />

erneut gesteigert werden.<br />

Der geplante Ayurveda-Lehrgang musste<br />

aufgrund zu geringer Anmeldungen abgesagt<br />

werden. Die neu ins Leben gerufenen<br />

Impuls-Abende fanden ebenfalls nur<br />

bedingt Interesse, weshalb wir auf diese<br />

im Angebot 2009 verzichtet haben.<br />

Damit ein solcher Erfolg möglich ist,<br />

sind verschiedenste Bausteine nötig – und<br />

Sie als Kursteilnehmer/in sind dabei ein<br />

Souverän referieren – sicheres Auftreten in jeder Lage<br />

hk. Am 10. und 11. November führten wir<br />

den Kurs «Souverän referieren – sicheres<br />

Auftreten in jeder Lage» zum ersten Mal<br />

durch.<br />

Gekonnt liessen wir uns vom Dozenten<br />

Jo Marty in die Geheimnisse der Redeund<br />

Vortragskunst einweihen.<br />

Nachfolgend einige Rückmeldungen<br />

von Teilnehmenden nach zwei Monaten.<br />

Lassen auch Sie sich durch die Aussagen<br />

begeistern:<br />

Sehr guter praktischer Kurs mit vielen<br />

umsetzbaren Tipps damit man sicherer,<br />

ruhiger sprechen kann und bei den Leuten<br />

klarer rüber kommt. Bereits habe ich sehr<br />

gute Erfahrungen mit dem «letzten» Buchstaben<br />

gemacht. Das Gelernte war sofort<br />

umsetzbar. Es war klar der beste Kurs, den<br />

ich im 2008 besucht habe! Keller Helen<br />

Habe mich bemüht, im Gespräch Mund<br />

offen zu lassen und nicht zu verschliessen.<br />

Zudem habe ich auf meinen damit verbundenen<br />

Redefluss geachtet. Meine Sprache<br />

gewann klar an Deutlichkeit. In der Zwischenzeit<br />

konnte ich beobachten, dass bei<br />

gereizter Stimmung das Zwerchfell senken<br />

wichtiger Träger! Wir schätzen Ihr Interesse<br />

an unserem Angebot. Dieses ist <strong>für</strong> uns<br />

eine grosse Genugtuung und Motivation<br />

<strong>für</strong> alle künftigen Arbeiten im Weiterbildungsbereich.<br />

Grafik:<br />

Anzahl<br />

Weiterbildungstage<br />

2008:<br />

Total: 1436<br />

526<br />

Mitglieder<br />

910<br />

Nichtmitglieder<br />

Dozent Jo Marty<br />

sehr beruhigend wirkt. Finde, dass durch<br />

gezieltes Training viel verbessert werden<br />

kann. Abschliessende Worte zum Kurs:<br />

Super, sehr super! Peter Theresia<br />

Ich achte bewusst auf die Aussprache<br />

der Endungen. Atemtechnik abspannen<br />

muss ich noch mehr üben. Ich mache mir<br />

immer wieder Gedanken zur Pyramide<br />

der Kritik und welche Kriterien veränderbar<br />

sind. Den Aufbau einer Rede mit<br />

gekonntem Anfang und Schluss finde ich<br />

hilfreich. Seit dem Kurs setze ich meine<br />

Stimme bewusster ein. Locher Rosmarie<br />

Wir wünschen den zukünftigen Med.<br />

Masseuren/innen einen guten Start ins Berufsleben<br />

und grosse Genugtuung bei ihrer<br />

Tätigkeit.<br />

Ein herzliches Dankeschön gilt zudem<br />

den Fachschulen, welche uns die Möglichkeit<br />

geben, unsere Verbandstätigkeiten<br />

vorzustellen und die Schüler/Innen über<br />

aktuelle Berufsthemen zu informieren. l<br />

Grafik: Anzahl WB-Tage zwischen 2002-2008<br />

Ein herzliches Dankeschön, dass Sie<br />

unsere Kurse besuchen und diese durch<br />

Ihre Präsenz bereichern. l<br />

Ich beobachtete bewusst wie meine<br />

Söhne sprechen und empfahl ihnen den<br />

Korken <strong>für</strong> eine deutliche Aussprache und<br />

dem Tipp «Schlussworte zu betonen». Ich<br />

selbst spüre mehr Sicherheit, betone mehr,<br />

höre Gesprächen besser zu, versuche das<br />

Gelernte im Gespräch mit dem Chef umzusetzen<br />

– trotz Lampenfieber. Vom Kurs<br />

und der menschlichen Qualität habe ich<br />

sehr viel profitiert. Für diesen Kurs ist kein<br />

Weg zu lang und kein Geld zu teuer.<br />

Strukar Bozena<br />

Seither arbeite ich aktiv mit Sprachübungen<br />

(Kork, Homo-mugu-un). Der<br />

Tipp Blickkontakt ist eins zu eins umsetzbar.<br />

Der Kurs war eine sensationelle<br />

Erfahrung und birgt Tiefgründigkeit. Die<br />

Kombination des Stoffes mit dem Wissen<br />

des Dozenten bildet eine Ganzheit.<br />

Gutzwiller Astrid<br />

Ich habe sehr viel profitiert und viele<br />

Sachen erlernt, die in keinem Buch stehen.<br />

Die Theorie – Praxis waren ausgeglichen.<br />

Die Atemtechnik mit dem abspannen des<br />

Zwerchfelles finde ich genial. Zudem habe<br />

ich den Blickkontakt geübt. Der Dozent


Herzliche<br />

Gratulation…<br />

hk. …an Frau Ammann Ingrid, Kälin Sarah,<br />

Klein Jessica und Näpflin Renate, welche<br />

am 27. November 2008 den <strong>vdms</strong>-Kurs<br />

Beckenbodentraining – Stabilität aus der<br />

Mitte, mit Bravour abgeschlossen haben.<br />

Die Kursleiterin war Frau Judith<br />

Krucker-Manser. Sie bildet seit Jahren<br />

Beckenboden-Kursleiterinnen nach dem<br />

Bebo-Konzept mit Erfolg aus. Auch an sie<br />

ein «herzliches Dankeschön» <strong>für</strong> Ihre wertvolle<br />

Arbeit.<br />

Die Beckenboden-Kursleiterinnen Ausbildung<br />

umfasst insgesamt fünf Kurstage.<br />

Mit dem Abschluss der Diplomausbildung<br />

sind die Kursteilnehmenden befähigt, Beckenbodenkurse<br />

nach dem BeBo-Konzept<br />

zu leiten. Die Absolventen/Innen können<br />

mit entsprechenden Zusatznachweisen in<br />

der Schweiz die Krankenkassenanerkennung<br />

(Qualitop) beantragen. l<br />

Der nächste Kurs ist auf 2010 geplant.<br />

lockte Stärken und Schwächen aus den<br />

«Reserven» und motivierte mit individuellen<br />

Übungen, welche mehr Mut, Sicherheit<br />

und Vertrauen geben. Jede Minute in diesem<br />

Kurs war wertvoll. Pius Mareischen<br />

Der Kurs hat mir sehr gut gefallen.<br />

Viele Sätze haben sich eingeprägt. Speziell<br />

erwähnenswert finde ich: «Mich zur<br />

Seite stellen als Reaktion auf Angriffe lassen<br />

mich mental weniger aggressiv werden».<br />

Wichtig <strong>für</strong> mich war: Sich trauen<br />

etwas zu sagen heisst, dem Zuhörer etwas<br />

schenken, z.B. die verschiedenen Resonanzen<br />

der Stimme. Mit eigener Sprache<br />

und Stimme erreiche ich andere Menschen.<br />

Grossenbacher Corinne<br />

Besten Dank an den Dozenten Jo Marty<br />

<strong>für</strong> den bereichernden Kurs! l<br />

NÄCHSTER KURS<br />

Kurs «Souverän referieren»:<br />

Mo - Di, 28. – 29. September 2009<br />

Dozent: Jo Marty<br />

Eine Fortsetzungsveranstaltung ist <strong>für</strong> 2010<br />

geplant.<br />

Unsere neuen Dozenten:<br />

Wilhelm Birgitt,<br />

Bachelor of<br />

Physiotherapy,<br />

Master of Musculosceletal<br />

Studies<br />

Kurs: Dysfunktionen<br />

des zervikothorakalenÜbergangs<br />

Henggi Rolf,<br />

Heilpraktiker NVS<br />

Kurs: Farb-Akupunktur<br />

bei Narbenstörfeldern<br />

Krenn Daniel,<br />

dipl. Mentaltrainer<br />

ILP, Eidg. Dipl.<br />

Sozialversicherungsfachmann<br />

Kurs: Mit Mentaltraining<br />

zum<br />

persönlichen<br />

Erfolg<br />

Frank Richard,<br />

Kinesiologie-<br />

Instruktor und<br />

Heilpraktiker<br />

Kurs: Touch for<br />

Health (TfH)<br />

– Kinesiologie<br />

Grundkurs<br />

Von Weissenfluh<br />

Marianne,<br />

dipl. Farbtherapeutin,Psychologin<br />

Kurs: Farben beeinflussen<br />

unser<br />

Leben...<br />

Wiese-Weber Michaela,<br />

Dipl. Soz. Arb. und<br />

Klaus G. Weber, Dr. med.,<br />

sind Leiter des Deutschen Instituts<br />

<strong>für</strong> Ortho-Bionomy<br />

Kurs: Behandlung des Schultergürtels<br />

mit weichen Techniken der<br />

Ortho-Bionomy<br />

Brunner Christina<br />

dipl. Naturheilpraktikerin<br />

TCM,<br />

Erwachsenenbildnerin<br />

SVEB1<br />

Kurse: Augentraining<br />

/ Baunscheidtieren<br />

kombiniert mit<br />

Gua Sha<br />

Herzog Elena,<br />

dipl. Qigong-<br />

Lehrerin SGQT<br />

Kurs: Qigong<br />

Einführungskurs<br />

Nicoletti Angelo,<br />

Med. Masseur FA<br />

Kurse: Stickmassage<br />

mit dem<br />

Deuserstäbchen<br />

/ Trainingslehre,<br />

Sportphysiologie<br />

Rossocha Anke,<br />

Physiotherapeutin,<br />

Dipl. Pract.<br />

Ortho-Bionomy,<br />

Ausbilderin <strong>für</strong><br />

DWP<br />

Kurs: Dynamische<br />

Wirbelsäulentherapie<br />

nach Popp<br />

(DWP)<br />

Bartz Dorothee,<br />

Physiotherapeutin<br />

Kurse: Viszerale<br />

Osteopathie<br />

– Oberbauch<br />

(VOOB) / Viszerale<br />

Osteopathie<br />

– Unterbauch<br />

(VOUB)<br />

März 2009 Reflexe<br />

NEUE DOZENTEN VERBAND<br />

37


<strong>vdms</strong> INTERN VERBAND<br />

38<br />

■ Einladung zur Generalversammlung am Samstag, 28. März 2009<br />

Antrag auf Senkung des Mitgliederbeitrages<br />

Aufgrund des stabilen Geschäftsganges<br />

stellt der Vorstand des <strong>vdms</strong> nach nur<br />

zwei Jahren erneut den Antrag an die Mitgliederversammlung,<br />

den Jahresbeitrag<br />

ab 2010 zu senken. Wir erwarten eine<br />

spannende Mitgliederversammlung.<br />

Sind Sie noch nicht Mitglied? Möchten<br />

Sie uns kennen lernen? Sie sind herzlich<br />

eingeladen der Generalversammlung als<br />

Gast beizuwohnen. Wir haben wiederum<br />

einen spannenden Fachvortrag organisiert.<br />

In diesem Jahr wird uns Herr Peter Fuchs,<br />

Homöopath, Heilpraktiker und Physiker<br />

mit einem Referat bereichern:<br />

«Natürliche Heilmethoden heute<br />

und morgen»<br />

Der Erwartungshaltung der Patienten<br />

und den Anforderungen der Zeit gerecht<br />

zu werden, bedeutet <strong>für</strong> die alternativ tätigen<br />

Therapeuten und Heilpraktiker eine<br />

ständig neue Herausforderung. Dieser sind<br />

sie nur gewachsen, wenn sie die Noxen<br />

der heutigen Zeit erkennen, in die <strong>Therapie</strong><br />

einfliessen lassen und wenn sie alte,<br />

bewährte Heilmethoden frei von jeglichen<br />

Dogmen in die heutige Zeit übertragen<br />

und offen <strong>für</strong> ganz neue Lösungen und<br />

<strong>Therapie</strong>ansätze sind.<br />

Dabei noch allen gesetzlichen Bestimmungen<br />

zu genügen, die Anforderungen der<br />

Krankenkassen zu erfüllen und sich seinen<br />

Lebensunterhalt zu verdienen, ist manchmal<br />

fast ein Ding der Unmöglichkeit.<br />

Der Vorstand freut sich auf eine interessante<br />

Generalversammlung, spannende<br />

Begegnungen und angeregte Diskussionen<br />

am Samstag, 28. März 2009, <strong>vdms</strong>, Schachenallee<br />

29 in Aarau.<br />

Am 8. Januar lud die Schweiz. Vereinigung<br />

<strong>für</strong> Qualitäts- und Management-Systeme<br />

SQS zu obiger Fachveranstaltung ein.<br />

Die rund 100 Anwesenden bekamen in<br />

den verschiedenen Referaten viele Einzelheiten<br />

über die Faszination Qualität und<br />

Zertifizierung von Herr Felix Müller, SQS,<br />

präsentiert. Herr Dr. Charles Giroud, Di-<br />

Reflexe März 2009<br />

Programm<br />

ab 10.00 Uhr Begrüssungskaffee <strong>für</strong> Mitglieder<br />

und Gäste<br />

ab 10.45 Uhr Referat Herr Peter Fuchs, Homöopath,<br />

Heilpraktiker und Physiker<br />

(Gäste sind herzlich willkommen)<br />

ab 12.00 Uhr Apéro und anschliessende<br />

Verabschiedung der Gäste<br />

ab 12.45 Uhr Generalversammlung <strong>für</strong> Mitglieder<br />

und die, die es werden wollen<br />

Im Anschluss an die GV trifft man sich zu<br />

einem lockeren Small Talk bei Kaffee<br />

und Kuchen.<br />

Ihre Anmeldung erreicht uns per<br />

E-Mail unter info@<strong>vdms</strong>.ch oder per<br />

Fax 062 823 06 22.<br />

Wir freuen uns auf Sie!<br />

Bereits 2007 machten sich die ersten Anzeichen<br />

bemerkbar, dass sich die Finanzlage<br />

unseres Verbandes langsam stabilisiert.<br />

Nach der Aufgabe der Fachschule<br />

<strong>für</strong> medizinische Massage im Jahr 2006<br />

mussten wir verschiedene Optimierungen<br />

vornehmen, um die über Jahre entstandenen<br />

finanziellen Verluste aufzufangen.<br />

Die nun vorliegende Jahresrechnung<br />

2008 schliesst mit einem positiven Ergebnis<br />

ab. Das nochmals stark ausgebaute<br />

Weiterbildungsprogramm <strong>für</strong> Medizinische<br />

Masseure hat im vergangenen Jahr<br />

weit über tausend Berufsleute überzeugt,<br />

im <strong>vdms</strong>-Weiterbildungszentrum eine<br />

berufliche Fortbildung zu absolvieren.<br />

Gleichzeitig fällt auch der Mitgliederzuwachs<br />

auf. Dank den gesteigerten Ein-<br />

Fachveranstaltung «Wie fit ist Ihre NPO?»<br />

rektor BVM brachte detaillierte Bespiele<br />

zu Erfolgsmessungen in Non Profit Organisationen<br />

(NPO).<br />

All diese Hinweise sind <strong>für</strong> uns von<br />

grosser Wichtigkeit, und wir werden viele<br />

Überlegungen und Tipps in unser Qualitätsdenken<br />

und Handeln einfliessen lassen.<br />

Spannend waren zudem die Noten<br />

■ V O R S C H A U<br />

Reflexe Juni 2009<br />

BEITRÄGE GESUCHT<br />

Schwerpunktthema<br />

«Kinder & Jugendliche»<br />

Berichten Sie uns über Ihre Erfahrungen,<br />

Erlebnisse oder <strong>Therapie</strong>erfolge bei<br />

Kindern & Jugendlichen. Bedeutet diese<br />

Alterskategorie eine spezielle Herausforderung<br />

in Ihrem Praxisalltag<br />

oder haben Sie Erlebnisse über<br />

die Sie die Leser teilhaben<br />

möchten?<br />

Auf Ihre Rückmeldung<br />

freuen wir uns unter:<br />

kind@<strong>vdms</strong>.ch<br />

Die Redaktion dankt<br />

im Voraus <strong>für</strong> Ihre<br />

Beiträge.<br />

Lichtblick am Finanzhimmel des <strong>vdms</strong><br />

nahmen konnte der Berufsverband allen<br />

finanziellen Verpflichtungen problemlos<br />

nachkommen. Die Hypothekarbelastung<br />

bei der Bank wurde weiter reduziert und<br />

die ordentliche Abschreibung des Stockwerkeigentums<br />

konnte wieder vorgenommen<br />

werden. Die im Jahr 2006 von treuen<br />

Verbandsmitgliedern zur Verfügung gestellten<br />

Darlehen sind anfangs 2009 vollumfänglich<br />

zurückerstattet worden.<br />

Der Vorstand freut sich, dass Dank dieser<br />

deutlich verbesserten Finanzlage der<br />

Generalversammlung vom 28. März 2009<br />

eine weitere Senkung der Mitgliederbeiträge<br />

per 1.1.2010 vorgeschlagen werden<br />

kann. Somit dürfen alle Mitglieder vom<br />

Lichtblick am Finanzhimmel profitieren.<br />

Marcel Siegrist, Kassier l<br />

und Maschen-Kanten-Ausführungen von<br />

Dr. Hans Lichtsteiner, Direktor VMI, über<br />

Netzwerke.<br />

Bei einem abschliessenden Apéro wurde<br />

mit anderen Schulen, Organisationen<br />

rege über verschiedene Qualitätsarbeiten<br />

und Entwicklungen diskutiert. Wir danken<br />

der SQS <strong>für</strong> die Organisation der interessanten<br />

Fachveranstaltung, welche ganz<br />

im Zeichen der Qualität und Netzwerke<br />

stand. l


Fort- & Weiterbildungen <strong>vdms</strong> ’09<br />

■ 13. - 14. März<br />

Triggerpunkt-<strong>Therapie</strong> (TP), Teil 1<br />

(Grundkurs)<br />

■ 20. - 22. März<br />

Integrative Craniosacral <strong>Therapie</strong><br />

(Grundkurs)<br />

■ 23. März<br />

Biomechanik und Behandlung ISG<br />

■ 27. März<br />

Emotional Freedom Techniques (EFT)<br />

■ 4. April<br />

Progressive muskuläre Entspannung<br />

nach Jacobsen<br />

■ 4. - 5. April<br />

Brügger-<strong>Therapie</strong>ausbildungslehrgang<br />

(Kursteil 6)<br />

■ 18. April<br />

Integrale Atem-und Bewegungsschulung<br />

nach Klara Wolf (Einführung)<br />

■ 19. - 21. April<br />

Viszerale Osteopathie (VOOB)<br />

■ 22. April<br />

Farb-Akupunktur bei Narbenstörfeldern<br />

■ 23. April<br />

Moderne Wundbehandlung<br />

■ 24. - 25. April<br />

Triggerpunkt-<strong>Therapie</strong> (TP), Teil 2<br />

■ 26.- 27. April<br />

Wirbelsäulentherapie nach Dorn<br />

und Breuss-Massage (Grundkurs)<br />

■ 28. - 29. April<br />

Behandlung des Schultergürtels mit<br />

Ortho-Bionomy-Methode<br />

■ 1. - 2. Mai<br />

Dynamische Wirbelsäulentherapie<br />

nach Popp<br />

■ 4.- 5. Mai<br />

Touch for Health (TfH) – Kinesiologie<br />

(Grundkurs)<br />

■ 8. - 9. Mai<br />

Schädelakupunktur nach Yamamoto<br />

■ 11. - 12. Mai<br />

Raus aus dem Stimmungstief<br />

mit Schüsslersalzen und mehr<br />

■ 16. Mai<br />

Mit Mentaltraining zum persönlichen<br />

Erfolg<br />

März 2009 Reflexe<br />

■ 16. - 17. Mai<br />

Ayurvedische Ganzkörpermassage<br />

■ 5. - 6. Juni<br />

«Den Dreh raus...»<br />

und den «Turn<br />

around» geschafft<br />

■ 6. Juni<br />

Röntgenbilder (Aufbaukurs)<br />

■ 12. - 13. Juni<br />

Triggerpunkt-<strong>Therapie</strong> (TP), Teil 3<br />

■ 14. - 15. Juni<br />

Wirbelsäulentherapie nach Dorn<br />

und Breuss-Massage, Grundkurs<br />

■ 19. - 21. Juni<br />

Myofascial Release (Grundkurs)<br />

■ 24. - 25. Juni<br />

Spiraldynamik - Einführungskurs<br />

«im Körper – bewusst – sein»<br />

■ 26. Juni<br />

Baunscheidtieren kombiniert<br />

mit Gua Sha<br />

■ 29. - 30. Juni<br />

Physio-Tape (Grundkurs)<br />

Links<br />

Weitere Kurse unter<br />

www.<strong>vdms</strong>.ch<br />

Wissenswertes rund um das Licht<br />

ist zu finden unter:<br />

www.sbv-fsa.ch<br />

www.rheopherese-zentrum.de<br />

www.physioblind.ch<br />

www.cet.org<br />

www.isad.org.uk<br />

WICHTIGE INFOS<br />

Anmeldeschluss <strong>für</strong> sämtliche Kurse:<br />

4 Wochen vor Kursbeginn. Die Anmeldungen<br />

werden nach Anmeldeeingang berücksichtigt.<br />

Die Detailbeschreibung ist <strong>für</strong> Sie in der<br />

Weiterbildungsbroschüre 2009 und in der<br />

<strong>vdms</strong> Website www.<strong>vdms</strong>.ch ersichtlich.<br />

Kongresse & Co.<br />

■ 28. März 2009<br />

Generalversammlung des <strong>vdms</strong><br />

Details Seite 38!<br />

■ 7. – 9. Mai 2009<br />

REHAB International, 15. Internationale<br />

Fachmesse <strong>für</strong> Rehabilitation,<br />

Pflege, Prävention und Integration,<br />

Karlsruhe<br />

■ 24. – 28. August 2009<br />

Pilates Grundkurs mit Zertifikat, Kursleitung:<br />

Karolina Schmid.<br />

Weitere Infos: www.physioblind.ch<br />

Ich wünsche: Kostenlose Probenummer Reflexe Jahres-Abo Reflexe (Fr. 50.–)<br />

Fort- und Weiterbildungsbroschüre 2009; Anzahl Expl. ____<br />

Ich bin: Med. Masseur FA Physiotherapeut<br />

Andere, nämlich _________________________________________________<br />

Mitglied von _____________________________________________________<br />

Ich wünsche die Insertionsbedingungen<br />

Reflexe<br />

<strong>Zeitschrift</strong> <strong>für</strong> <strong>physikalische</strong> <strong>Therapie</strong><br />

Jede Ausgabe widmet sich einem Schwerpunktthema.<br />

Das Augenmerk liegt dabei auf<br />

Themen, die <strong>für</strong> Medizinische Masseure, Physiotherapeuten,<br />

Ärzte und im Gesundheitswesen<br />

tätige Personen relevant und von Interesse sind.<br />

l Fachartikel renommierter Autoren<br />

l Berichte aus der Praxis<br />

l Porträts verschiedener <strong>Therapie</strong>methoden<br />

und Institutionen<br />

l berufspolitische Informationen<br />

l Ihre Fragen und unsere Antworten zu den<br />

Themen <strong>physikalische</strong> <strong>Therapie</strong>, Versicherungen<br />

usw. JETZT BESTELLEN!<br />

Ich bin an einer Mitgliedschaft interessiert. Bitte senden Sie mir Ihre Unterlagen:<br />

Firma: _____________________________ Name, Vorname: _______________________________<br />

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Einsenden an: <strong>vdms</strong>, Schachenallee 29, 5000 Aarau; Faxen an: 062 823 06 22<br />

AGENDA 2009 VERBAND<br />

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TALON


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Information | Anmeldung<br />

Simon Keller AG | Lyssachstrasse 83 | 3400 Burgdorf | T 034 420 08 04 | F 034 420 08 01 | kurse@simonkeller.ch | www.simonkeller.ch

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