„Leben und Arbeiten unter Zwang“ - Stiftung gegen Extremismus
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Ein weiterer größerer Betrieb war die Maschinenfabrik Köster in Lohe-<br />
Rickelshof, dort arbeiteten polnische, belgische <strong>und</strong> französische Zwangsarbeiter.<br />
Hier mussten sie <strong>unter</strong> anderem Granathülsen beschriften <strong>und</strong> Munition<br />
herstellen.<br />
Weitere Arbeitsbereiche<br />
Neben den <strong>Arbeiten</strong> in der Landwirtschaft <strong>und</strong> bei Industriebetrieben mussten<br />
die Zwangsarbeiter in Norderdithmarschen auch noch in anderen Berufsfeldern<br />
helfen.<br />
Ab 1941 arbeiteten die Zwangsarbeiter nicht mehr nur in der Landwirtschaft,<br />
sondern auch in größeren Betrieben <strong>und</strong> in Dienstleistungs<strong>unter</strong>nehmen, im<br />
Handel <strong>und</strong> in Stadtverwaltungen. Sie wurden außerdem in Baumschulen sowie<br />
beim Bau <strong>und</strong> der Wartung von Eisenbahnanlagen eingesetzt.<br />
Es gab Unterschiede zwischen westeuropäischen <strong>und</strong> osteuropäischen<br />
Kriegsgefangenen. Die Westeuropäischen hatten eine höhere Stellung als die<br />
Osteuropäischen. Die sowjetischen Zwangsarbeiter waren stark benachteiligt,<br />
sie mussten oft <strong>unter</strong> besonders harten Bedingungen leben. Ihre<br />
Tätigkeiten waren lebensbedrohlich, sie mussten beispielsweise bei Schanzenarbeiten,<br />
im Bau, bei Grubenarbeiten <strong>und</strong> Bombenräumdiensten bei der<br />
DEA-Erdölraffinerie behilflich sein.<br />
Ende September 1941 wurden 100 sowjetische Zwangsarbeiter beim Seehafenbau<br />
in Büsum eingesetzt. Auch bei der Holzfirma Gehlsen in der Feldstraße<br />
in Heide lebten Zwangsarbeiter, die hier Schwerstarbeit leisten mussten.<br />
Russische Kriegsgefangene mussten <strong>Arbeiten</strong> verrichten, bei denen sie<br />
Gefahr liefen, ihr Leben zu verlieren. Sie mussten selbst noch in einem stark<br />
ausgehungerten Zustand Bombenschäden beheben, <strong>Arbeiten</strong> im Moor verrichten<br />
<strong>und</strong> beim Abtransport von Blindgängern behilflich sein.<br />
5 Danker 2008.<br />
26<br />
Sowjetische Zwangsarbeiter müssen in Heide einen<br />
Blindgänger abtransportieren (August 1943). 5