Ich vergebe! Der radikale Abschied von der Opferrolle - Vismay
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<strong>Ich</strong> <strong>vergebe</strong>!<strong>Der</strong> <strong>radikale</strong> <strong>Abschied</strong> <strong>von</strong> <strong>der</strong> <strong>Opferrolle</strong>Überall auf <strong>der</strong> Welt werden Menschen auf schreckliche Weise zu Opfern. Tagtäglich hörenwir in den Nachrichten, dass Gewalt, Folter, Unterdrückung und Freiheitsberaubung an <strong>der</strong>Tagesordnung sind und scheinbar zu unserem Alltag dazugehören. Dieses globale Phänomenzeigt, das <strong>der</strong> Opfer-Archetyp sowohl tief im persönlichen als auch im kollektivenBewusstsein verankert ist. Zum Glück befinden wir uns aber heute an einem revolutionärenWendepunkt unseres Bewusstseins: Wir spüren, dass wir dem Leben nicht einfach nurausgeliefert sind und das alles, was in unserem Leben passiert, für unser persönlichesspirituelles Wachstum <strong>von</strong> Nutzen ist. So gesehen ist nichts mehr sinnlos o<strong>der</strong> ungerecht,son<strong>der</strong>n alles bekommt eine ganz an<strong>der</strong>e Bedeutung– auch die schmerzvollsten Erfahrung, dieein Mensch in seinem Leben macht.Durch eine solch neue Sichtweise können wir uns erstmalig auch bewusst <strong>von</strong> <strong>der</strong> <strong>Opferrolle</strong>befreien. Wie dies möglich ist, zeigt die sogenannte <strong>radikale</strong>n Vergebung <strong>von</strong> Colin Tippingauf. Die Radikale Vergebung geht da<strong>von</strong> aus, das wir entgegen <strong>der</strong> allgemeinen Auffassungwestlicher Religionen nicht Menschen sind, die gelegentlich spirituelle Erfahrungen haben,son<strong>der</strong>n wir sind spirituelle Wesen, die eine menschliche Erfahrung machen. Um diesespirituelle Erfahrung machen zu können, dienen uns aus Sicht <strong>der</strong> Radikalen Vergebungan<strong>der</strong>e Wesen, egal wie brutal o<strong>der</strong> ungerecht sie uns erscheinen mögen. Laut Colin Tippingführen die Seelen <strong>der</strong> Betroffenen eine Art Tanz miteinan<strong>der</strong> aus, sodass sich das Dramaausschließlich zum Heil <strong>der</strong> Seelen vollzieht, weil auf <strong>der</strong> spirituellen Ebene nicht falschgemacht wird und es we<strong>der</strong> Opfer noch Täter gibt. Die Beteiligten spielen lediglich einen Partin einem Drama, wie er <strong>von</strong> den Seelen vorgegeben wird – um auf dieser Ebene die Heilung<strong>der</strong> Betroffenen – meist des Opfers – zu unterstützen.Ausgehend <strong>von</strong> diesem Ansatz sind all unsere Beziehungen heilsam und stellen dieMöglichkeit eines immens großen Wachstums dar. Deshalb fügen uns an<strong>der</strong>e auf einerhöheren Ebene betrachtet, kein wirkliches Leiden zu. Ja, wir brauchen an<strong>der</strong>er Menschensogar, damit sie uns unsere Missverständnisse und Projektionen aufzeigen und uns helfen,Unterdrücktes bewusst zu machen und so zu heilen. Deshalb sind Menschen, die wiroberflächlich als Täter betrachten, auf <strong>der</strong> Metaebene eher unsere Heiler. Allerdings ist unseine solche Sichtweise normalerweise nicht möglich, da wir die Geschehnisse meist auseinem dualen Bewusstsein heraus beurteilen, nicht aber aus <strong>der</strong> höheren, nicht wertendenBewusstseinsebene, <strong>von</strong> <strong>der</strong> aus die Geschehnisse vollkommen sind und zu unserem Heilbeitragen.Eine solch <strong>radikale</strong> Sichtweise entbindet uns Menschen aber gleichzeitig nicht <strong>von</strong> unsererVerantwortung in dieser Welt, die auf dem menschlichen Bewusstsein beruht. Das bedeutet,dass wir trotzdem für sämtliche unsere Taten und Gedanken verantwortlich sind. Führen wirzum Beispiel Umstände herbei, die an<strong>der</strong>e Menschen verletzen, müssen wir in <strong>der</strong> Welt <strong>der</strong>Menschlichkeit akzeptieren, dass solche Handlungen Konsequenzen haben, auch wenn auseinem übergeordneten Bewusstsein alle Menschen das bekommen, was sie für ihrenspirituellen Wachstum brauchen. Die Konsequenzen wie – im schlimmsten Fall –Gefängnisstrafe – sind somit auch ebenso Bestandteil <strong>der</strong> Lektion und wichtig.Nach Tipping besteht <strong>der</strong> Sinn des menschlichen Daseins auch darin, den Opfer-Archetypauch deshalb zu transformieren, damit sich das Bewusstsein auf diesem Planeten auf einehöhere Stufe weiter entwickeln kann. Wir können aber nur etwas transformieren, wenn wirdie spirituelle Sichtweise miteinbeziehen und das, was wir erfahren, als spirituelle Mission
egreifen. Das bedeutet, dass wir das, was wir transformieren möchten, vollständig erfahrenmüssen und so lieben, wie es ist – wertfrei und bedingungslos. Für die Befreiung aus <strong>der</strong><strong>Opferrolle</strong> bedeutet dies, dass wir uns noch einmal genau mit den Gegebenheiten <strong>der</strong>jeweiligen Situation auseinan<strong>der</strong>setzen, bereit sind, zu fühlen was passiert ist, um esletztendlich vollkommen zu transformieren.Neben <strong>der</strong> Bereitschaft, sich mit persönlichen Erfahrungen auseinan<strong>der</strong> zusetzen, in denenman sich als Opfer erfahren hat, bedarf es einer bedingungslosen, wertfreien Liebe, weilnichts an<strong>der</strong>es wirklich Wirkung zeigt. So sind Versuche <strong>der</strong> Verän<strong>der</strong>ung – wie etwa einKind aus einer misshandelnden Familie zu entfernen – zwar an sich menschlich, erzeugenaber keine Transformation auf einer höheren Ebene, weil eine solche Maßnahme auf Angstbasiert - nicht aber auf Liebe. Darüber hinaus werden unsere Eingriffe und Verurteilungen dasEnergiemuster <strong>der</strong> Misshandlung aufrechterhalten und noch verstärken. Somit kann einetatsächliche Befreiung <strong>von</strong> <strong>der</strong> <strong>Opferrolle</strong> – gegenüber Menschen - egal wo auf dieser Weltsie missbraucht, geschlagen, gefoltert o<strong>der</strong> unterdrückt wurden und werden, nur dannpassieren, wenn wir mit Schuldzuweisungen aufhören und stattdessen unseren Blickwinkelweiten und unser Herz öffnen – und zwar radikal.Colin Tipping in München: Donnerstag. 03. April, 19:00 UhrVeranstalter : AURA-MagazinTel. (08035) 96 84 76www.aura-magazin.comLiteraturempfehlungen: Colin C. Tipping: <strong>Ich</strong> <strong>vergebe</strong>. <strong>Der</strong> <strong>radikale</strong> <strong>Abschied</strong> vomOpferdasein. Kamphausen Verlag, Bielefeld, 2002© Doris Iding