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Schifffahrt: Auf - Bayerisches Hafen-Forum eV

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Deggendorfer Zeitung vom 11.06.2013<strong>Schifffahrt</strong>: <strong>Auf</strong>der Donau gehtnoch fast nichts"IT Jährend die Schiffe auf demW fränldsclien Mam bereitswieder fahren können-, bleibt derVerkehr auf dem Main-Do nau -Kanalsowie der Donau einge¬schränkt»Der Kanal war gestern wegen 211viel Sand in der Fahrrinne beiBamberg noch für die .<strong>Schifffahrt</strong>gesperrt, ^Wir fangen mit den Ausbaggerungenan. Sobald absehbariata dass wir den Fluss mit einerSchiftshreite freigeben können»werden wir das tun", sagte HaraldGöhring vom Wasser- und Sehiff-Mirtsamt (WSA) Nürnberg, Daswerde in den kommenden Tagender Fall sein. Zu Woehenbeginnwalteten dort 32 Schiffe in beideRiehtungen auf ihre Weiterfahrt..Audi auf der Donau staut easieh. Zuletzt lagen dort 40 Schiffefest, „Es bleibt leider etwas durchwachsenfür die Schifffaiirtf1'., sagteWS Ä-Sachgebietsl eiteri 11 Mai^i keBorstelmann, Zwischen Keliieiniund Irlbach könnten die Schiffezwar wieder fahren, doch zwi¬schen Straubing und Deggendorfgehe nach wie vor nichts. Und auf¬grund der neuen Niederschlügewerde der Wasserstand bei Passau,Deggendorf und Hofkirchen wie¬deransteigen, - Iby


LESERBRIEFEWunderbare MenschenZu den Beiickten über die HochtüassBr-Katastro pke„Martin Luther King hat einmalgesagt ,Wtr haben »elen^t, wie di<strong>eV</strong>-ögel zu fliegen, wie die Fische zuscliwinmen - doch wir haben dieäaEadie Kunst verlernt, wie Brü¬der zu leben.' Ich glaube, weiuiMartin Luther- King letzta Wochedurch Passau gegangen \\'äre. wä¬ren ihm diese Gedaakeo niclit inden Sinn gekontmeju Die vomHoclrwasser betrofEeaen Men¬schen haben emeKüfsbereltschaEierj.ebt, die alle Grenzen sprengt:Freunde, Fremde, junge Men¬schen, ScMleruncl Studenten, so¬gar aus dem fernen Vietnam, lielteumit une.rmüdlidisCT Einsatzohne einen Dank oder irgendeineGegenleistung zu erwarten, ziehenmit ihren Schaufeln von Haus zuHaus und fragen, ob sie helfenkönnen, schinden sich tagdang ab,schaufeln sclnveren stinkendenSand, schleppen volle Eimer, läp¬pen kaputte, dreckige Möbel unddurch das Hochwasser aufffev.reichtejiUnrat in Container oSergehen durch die Straßen und '/er¬teilen Essen und noch vieles mehr.Und das alles mit eiueni Lächelnund guter Laune trotz d.er ganzenKolastroplie. Unsere Hochaclitimgund aufficMgen Dank an alldiese wunderbaren Menschen»Ohne ihren selbstlosen Einsatzfl'Djden viele Eassauer verzweifeln.Vielleicht hätte Martin LutherKing bei diesem.Antliclc gesagt Jitdieser Stadt habe ich eins BrQder-Uchkeit tutd MenscWidikeit er¬lebt, wie ich sie nicht erwartet hät¬te.'" Josef KellnerTiejaibachFälschliche IllTisioiiZuiis. selben Thema:„'Dcitz der vielen hilflosen Mensdiei:und schlimmen. Auswirkun¬gen des Hodivpasseis darf niatiniclrt vergessen, dass wir zumin¬dest die Voraussetzungen dafürgesehalten h a bem Für unsere rasan t<strong>eV</strong>enuekrung haben v,rir zahlreicheWälder abgehölzt, Häuser, Stra¬ßen und AutobaJinen in Flussnäheerbaut und Ufer künstlich einge¬grenzt. Die vielen betonierten Flä¬chen verhindern das natürlich<strong>eV</strong>ersickern des Regenwassers. DieKatastrophe zeigt wieder, wie we¬nig der modeine Mensch im Ein¬klang mit der Namr lebt. Wir ver¬gessen. immer wieder, dass wirnicht nur Kulturwesen sind, son¬dern auch Naturwesen, die (...)aus dieser Natur hervorge.gangensind unddieserfüruns immer nochwertvollen und widitigei Naturauch den nötigen Platz lassen soll¬ten. 'Die ßllsciillcbe Illusion derKoatroUe über die Natur wird Insolchen Tagen zurecht deutlichund dies sollte uns \teranlasseix ge¬rade in diesem Bereich umzuden¬ken und mit der Natur im Einklangstehende Veränderungen anzu¬streben/' Sf^f^rll!a VaitlFrerpungNötigen Platz lassenZum Bericht „.Die Natur hat dieBS dm selbst oeivsageW*' vom 4./«(sf;„Die Natur hat also seltuld, weilsie die Böden vecsiegelthat? DochWälder. Wiesen und. Moore spei¬chein - verglichen etwa mit ver¬dichteten Sldpisten oder vegetatiouslosödiAgrarflädten - wie ein.Schwamm ein Vielfaches an Was¬ser und geben es nur langsam ab.Auch die Aussage des Experten,dass nur wenige Prozent uusieiesLandes durch Gebäude und Stra¬ßen versiegelt seien, ist niclit ein¬mal eine Halbwahrheit weil dasganze Land drainiert und kanali¬siert ist und alles Wasser schnellabgeleitet wird. Und im Gebirgeschneiden wir mit jedem Weg undjeder Straße die wasserEilhrendeiiSchichten an und lassen dieHängegleichsam ausbluten. Die- gegen¬wärtige Hochwasserkatastraphehat viele Ursachen und einige sindmenschengemaclu. Gewiss wirdesin Passau immer Hochwasser ge¬ben, solange sich das Zusammen¬treffen der Scheitelfluten von Do¬nau und Inn nicht zeitlich verzö¬gern lüssl . Das einzige Mittel, dieszu bewerkstelligen ist, den Flössenden nötigen Baum zu geben, weilsie ihn sich sonst eiafacb unkon¬trolliert selber nehmen. Wer stelleure Karte der Flüsse des Voralpenlandesvor 150 Jahren anscliaut,der wird sidi über das Aus¬maß an Auwäldern und Altwas¬sem nicht genug wundern können,die als RetentionsOächen zumFluss gehörten wie das eigentlidaeFlussbett Doch werden wir diesenZustand vermutlich nie mehr errei¬chen können. Deshalb brauchenwir auch stabile Deiche und kon¬trollierte ÜberflutungsQächen,auchan den IdeinereaFlüssen undBächen- Vordringlich durclizusetzenist aber ein verantwortlicheresSpeichermanageraent der weitüber hundert Großstaustul'en anDonau, Inn, Lech, Isar, Wertachun d 11] et Denn diese müssen in dieLage versetzt werden, den eistenHochwassenschehel aufzufangen,indem sie von Haus aus niabr <strong>Auf</strong>¬nahmekapazität bereithalten undhei Stakregenprognosen iliienFüllstand reclrtzeitig weiter sen¬ken. Und wir müssen die Alpenund auch die Mittelgebirge vor dertotalen KonuiierziaüsieTung undZerstörung sekützen, damit sie ih¬re Wassennassen nicht so schnellins Tal schickeiu Sie waren diegrößten Wasserspeiclier und müs¬sen es wiederwerden.-fielmut GeissMcrlaposcfringAbscMed in Würde *. -ZmaSefishtJBmsthBfl'srkTemkltGroße Sorge um /Vefso« Mafide-IWDomlO. furii:„Die größle. Soige um. NelsonMandelas bevorstehendes Able¬ben hat mit Sicherlieit seine Fami¬lie. denn es versiegt eine Geldqudle.die der GroßEamilis ein LebenIn luxuriöser Verschwendung ge¬währleistet hat Vor kurzem wurdeder todkranke W-Jährice In einerPjR-Aküon von. Präsident JacobZuina mit meluisreo. Kamerateamsitn Sdilepptaunochmal zur Schaugesteilt. Man sali einen dürremblassen Greis, der nicht mehrwahrnimmt, was um ihn hemm ge¬schieht. Umso skrupello ser machtdie Familie Geschälte mit dem gu¬ten Namen. Sie verkaufen Weinder Marke, H ouse of Mau d ela*, an¬dere lassen sich für eine Dohttsoapnamens ,Mandela sein" begleiten.Und ein Enkel soll sogar schon dieFernsehreehte für die Beerdigungverkauft haben. Er darf noch nichtin Ruhe sterben., sie haben noch ei¬niges mit ihm vor. Auch der Frei¬heitskämpfer Nelson Mandela hatein Reclri darauf, fernab aller Öf¬fentlichkeit sidi von der Weit ünWürde zu verabschieden. Sein Le¬bens werk istvollbracht-"Franziska Zifjtflfjgej'PessFULesarbrieEe sind ÄuEerunapn desVerfassers und braudien mit derMeinung der Redaktion nichtübereinzustimmen. Die Kedakfcnbehältsichaußerdem dasKedrtzusinnwahrenden Kürzungen vor.Uber Leserbriefe katun. keine Kor¬respondenz geführt werden. Im In¬ternet unter www.pnp.de könnenBerichte der PNTP auch onlinefcommendert werden.Adresse: Passauer Neue Presse,..Leserforum". 94030 Kassau.Fax: 0S51/S02347.E-Mail: LeserforumSj'np.de.o(DcrqOQ (DQ_O-5—*">fD-!INIro=3cra


'assau nach der Flut: Bilanz einer Katastrophe | Niederbayern | Nach... http://www.br.de/nachrichteiymederbayern/hochwasser-passau-aiifr...Ihr Standort: BR.de Nachrichten Niederbayern Passau nach der FlutPassau nach der FlutBilanz einer KatastropheDie Donau hat sich in Passau noch gar nicht ganz zurückgezogen, da werden bereits Schädenberechnet und Bilanz gezogen: Was hat der Katastrophenstab geleistet? Für Freitag hatBundespräsident Gauck seinen Besuch gekündigt.Stand: 11.06.2013mm. . j'f!;Äp#r'ri.-j' :l'!',|l ^V>< ! -'i Jf äi ISm .piiP : t."'' f' l-'i: ¦, ijMHochwasser in Passau am Montagmorgen (3.6.)25 von 2525 von 25Besuch des BundespräsidentenBundespräsident Joachim Gauck reist andiesem Freitag (14.6.) in die vom Hochwasserbetroffene Region in Bayern. Das kündigte eram Montag (10.6.) in einem Telefonat mit demPassauer Oberbürgermeister Jürgen Dupper(SPD) an. In Sachsen und Sachsen-Anhalt warGauck bereits am Sonntag (9.6.).Einsatzkräfte und ehrenamtliche Helfer haben in PassauGroßes geleistet - darüber besteht auch im Stadtrat keinZweifel. Als größtes Problem identifzierte dieser bei seinerersten Sitzung zur <strong>Auf</strong>arbeitung derHochwasserkatastrophe den "Sonderplan Hochwasser".Dieser Einsatzplan war lediglich auf ein Hochwasser von10 Meter ausgerichtet - tatsächlich stieg das Wasser inPassau aber bis auf 12,89 Meter.Fünf Verletzte, aber keine TotenBaureferent Wolfagng Schneider lieferte dazu die erste Schadensbilanz: Zwei Drittel der gemeldetenSchäden in Passau seien nun erfasst, so Schneider. Bisher ergibt das eine Schadenshöhe von 60Millionen Euro. 21 Teams sind mit der Erfassung der Schäden im Hochwasserbereich beschäftigt.Glück im Unglück, sind sich die Beteiligten sicher, hatte Passau auch: Kein Mensch ist in den Flutengestorben. Lediglich fünf Personen wurden verletzt: Ein Stadtwerkemitarbeiter erlitt eine1 von 5 11.06.2013 09:26


'assau nach der Flut: Bilanz einer Katastrophe | Niederbayern | Nach... http://www.br.de/nachrichten/mederbayern/hochwasser-passau-aufi"...Kohlenmonoxidvergiftung, ein Soldat brach sich den Fuß, drei Bundeswehrler erlitten einenKreislaufzusammenbruch.Hochwasser-SchädenErste Schätzungen aus den RegionenNach ersten vorsichtigen Schätzungen hat die Flut in Niederbayern und der Oberpfalz bisher Schäden von mehr als 700Millionen Euro verursacht. Das hat am Montag (10.6.) eine Behördenabfrage des Bayerischen Rundfunks ergeben.Lkr. Cham: 1 Million EuroLkr. Deggendorf: 500 Millionen EuroLkr. Passau: 70 Millionen EuroStadt Passau: 60 Millionen EuroLkr. Straubing-Bogen: 2,5 Millionen EuroIn den Städten Straubing, Regensburg und im Landkreis Regensburg wollten die Verantwortlichen keine Bewertungabgeben. Eine Schätzung des Gesamtschadens sei wegen der noch laufenden <strong>Auf</strong>räumarbeiten noch nicht möglich, hießes.Stadt Passau bittet um HilfeBei der Ermittlung weiterer Schäden bittet die Stadt Passau um Mithilfe der Hauseigentümer. Jeder Schaden solle der Stadtgemeldet werden, damit staatliche Finanzhilfen in entsprechender Höhe beantragt werden können. Diese Meldung ist für diespätere Verteilung der Staatshilfen und Spendengelder wichtig. Die verantwortliche Stelle im Rathaus ist täglich von 8.00 bis18.00 Uhr unter folgender Telefonnummer erreichbar: 0851 - 396 284.Schule in Passau beginnt wiederAn den meisten Schulen in der Stadt begann am Montag (10.6.) wieder der Unterricht. Ausnahme ist dieAltstadtschule an der Ortspitze, die durch das Hochwasser von Donau und Inn stark beschädigt wordenist. Die Schüler werden ab Dienstag mit in der Volksschule St. Nikola untergebracht. Stark inMitleidenschaft gezogen wurde auch die Realschule in Neuhaus am Inn. Hier haben Lehrer und Eltern mitvereinten Kräften versucht, die Schule weitestgehend vom Innschlamm zu befreien. Der Unterricht läuftjetzt wieder normal.<strong>Auf</strong>räumen in Passau2 von 5 11.06.2013 09:26


»assau nach der Flut: Bilanz einer Katastrophe | Niederbayern | Nach... http://www.br.de/nachrichten/niederbayern/hochwasser-passau-aufr.1 von 261 von 26Das Leben in Passau gewinnt zunehmend wieder an Normalität: Nicht mehr überflutete Häuser wurdenwieder ans Stromnetz angeschlossen. Die Wasserversorgung konnte bereits am Donnerstagnachmittag(6.7.) wieder voll hergestellt werden. Auch das Wasser muss jetzt nicht mehr abgekocht werden<strong>Auf</strong>räumen in Passau:Wettlauf gegen die ZeitSoforthilfe kann beantragt werdenSeit Donnerstag (6.6.) bekommen die Opfer des Hochwassers eine erste unbürokratische Hilfe. Mit einemAntragsformular können Privathaushalte und Kleinstunternehmen 1.500 Euro Sofortgeld für dieErsatzbeschaffung von Hausrat anfordern. Insgesamt werden dem Bezirk Niederbayern aus demSoforthilfeprogramm des Freistaats 20 Millionen Euro zugewiesen worden, drei Millionen davon gehen inden Landkreis Passau.Schwerer Schlag für Passaus Kulturleben!fc; t: iV,;Freiwillige Helfer räumen das Theater aus.Das Landestheater Niederbayern in Passau wurde von denWassermassen zerstört. In der Spielstätte imfürstbischöflichen Opernhaus musste die gesamte Bestuhlungherausgenommen werden. Alle Vorstellungen bis Saisonendewurden abgesagt. Man hofft, im September den Betriebwieder aufnehmen zu können. Das Theater ist erst voreinigen Jahren für rund 14 Millionen saniert worden. Der nunentstandene Schaden wird vom Pressesprecher des3 von 5 11.06.2013 09:26


'assau nach der Flut: Bilanz einer Katastrophe | Niederbayern | Nach... http://www.br.de/nachrichten/niederbayern/hochwasser-passau-aufr...Theaters auf 500.000 Euro geschätzt. Auch das Scharfrichterhaus und das Museum Moderner Kunstwurden durch die Fluten beschädigt. Im Museum Moderner Kunst, direkt am Donauufer gelegen,überflutete das Wasser das Erdgeschoss. Zahlreiche Kunstwerke wurden zerstört.24 von 5 11.06.2013 09:26


littelbayerische Zeitung http: //ww w.mittelbayerische. de/_misc/prin1/ article_print. cfm?pid= 1.s ir'l:}OBERPFALZ & BAYERNArtikel vom 10.06.2013, 11:55 UhrDonau-<strong>Schifffahrt</strong> steht weiterGut 40 Schiffe liegen auf dem Strom fest, auf dem Rhein-Main-Donau-Kanal ist der Verkehr beschränkt. <strong>Auf</strong>dem Main gilt dagegen wieder freie Fahrt.Stillstand: Ein Frachtschiff auf dem Rhein-Main-Donau-Kanal bei Forchheim. Foto: dpa.C--Würzburg/Deggendorf. Während die Schiffe auf demfränkischen Main bereits wiederfahren können, bleibt derVerkehr auf dem Main-Donau-Kanal sowie der Donaueingeschränkt. Der Kanal war am Montag wegen zu vielSand in der Fahrrinne bei Bamberg noch für die <strong>Schifffahrt</strong>gesperrt. „Wir fangen mit den Ausbaggerungen an. Sobaldabsehbar ist, dass wir den Fluss mit einer Schiffsbreitefreigeben können, werden wir das tun", sagte HaraldGöhring vom Wasser- und <strong>Schifffahrt</strong>samt (WSA) Nürnbergam Montag. Das werde in den kommenden Tagen der Fallsein. Zu Wochenbeginn warteten dort 32 Schiffe in beideRichtungen auf ihre Weiterfahrt.Auch auf der Donau staut es sich. Zuletzt lagen dort 40Schiffe fest. „Es bleibt leider etwas durchwachsen für die<strong>Schifffahrt</strong>", sagte WSA-Sachgebietsleiterin MareikeBorstelmann. Zwischen Kehlheim und Irlbach könnten dieSchiffe zwar wieder fahren, doch zwischen Straubing undDeggendorf gehe nach wie vor nichts. Und aufgrund derneuen Niederschläge werde der Wasserstand bei Passau,Deggendorf und Hofkirchen wieder ansteigen.<strong>Auf</strong> dem Main konnte die Behörde die <strong>Schifffahrt</strong> dagegenbereits am Sonntagnachmittag freigeben. „Es liegenhöchstens noch Hotelschiffe bei Würzburg, die wegen ihrerHöhe noch nicht unter die Alte Mainbrücke passen. Ansonsten ist alles, was losfahren wollte, inzwischen wiederunterwegs", so Sachgebietsleiter Heiko Fröhner vom WSA Schweinfurt. In Richtung Rhein und Nordsee ist damit für dieauf dem Main liegenden Schiffe die Fahrt wieder frei, (dpa)URL: http://www.mittelbayerische.de/index.cfm?pid=10008&!id=0&cid=0&tid=0&pk=9252041 von 1 11.06.2013 09:05


Konoid verlangt „Sondertopf für Hochwasseropfer'littp://www.regio-al DeutschlandMachen Sie diese Seite zu Ihrer StartseiteRegionaltag des LandkreisesSamstag, 15, Juni und Sonntag, 16. Juniin Mallersdorf-Pfaffenbergm Eai ,,START | Archiv | LOKALES | POLIZEI |VEREINE/SPORT | RATGEBER | SONDERTHEMEN| SFRVT^F I- mnbil-l-Fnnllsh-HochwassersituationrrEine Initlaliva der Leader'Aktlonsgruppe (LAG) Slraubing-Bogenhier: Flyer und Programml und Ausstellerverzeichnis und PlanlPronoJd verlangt „Sonderfcopf für Hochwasseropfer^10.06.2013 (ra) Zur Hochwasserkatastrophe erklärt der niederbayerischeSPD-Bundestagsabgeordnete Florian Pronold, dass nicht nur endlich einverbesserter Hochwasserschutz her müssen, sondern dass auch über dieSoforthilfe hinaus ein Hilfsfond in Milliarden Höhe eingerichtet werden müsse.Sein Dank galt zuerst den haupt- und ehrenamtlichen Helfern, die in diesen Tagen eineunglaubliche Arbeit leistet haben, aber auch an die Menschen In Niederbayern, die jetztohne zu zögern Nachbarschaftshilfe leisten oder Übernachtungsmöglichkeiten zurVerfügung stellen, "Der Zusammenhalt in dieser schwierigen Situation istbewundernswert", so der SPD-Landesvorsitzende wörtlich.Die Hochwasserkatastrophe hat in ganz Deutschland Schäden von mehreren MilliardenEuro hervorgerufen. In seiner Heimatstadt Deggendorf - wie an vielen anderen Ortenauch - seien private Häuser und Wohnungen und öffentliche Infrastruktur in einemgewaltigen Ausmaß zerstört. Die vom Bund zugesagten 100 Millionen Euro Soforthilfewürden nur ein erster Tropfen auf den heißen Stein sein. Über diese Soforthilfe hinausmüsse die Bundesregierung einen Hilfsfonds in Milliarden Höhe für die schnelle undunbürokratische Beseitigung der Schäden auflegen. Auch die EU sei hier gefordert undkönne sich nicht aus der Verantwortung stehlen."Unter Bundeskanzler Gerhard Schröder haben wir bei der Jahrhundertflut im Jahr 2002rund sieben Milliarden Euro in einem Sondertopf zur Verfügung gestellt, um dieInfrastruktur zu reparieren", erinnert Pronold, Die aktuellen Schäden seien sicher nichtgeringer. Umso enttäuschender sei es für ihn, dass es von der Bundesregierung bisjetzt noch keine konkrete Zusage für einen Sonderhilfsfonds gebe. Wenn dieBundeskanzlerin Wahlgeschenke in Höhe von 40 Milliarden Euro versprechen könne,dann müsse auch genügend Geld für die Flutopfer da sein.Klar ist für Pronold auch: "Wir brauchen angesichts der immer wiederkehrenden Flutenschnell einen verbesserten Hochwasserschutz." Es räche sich jetzt, dass dieCSU-Staatsregierung diese Verbesserung jahrelang mit der falschen Behauptung„Hochwasserschutz gibt es nur mit dem Donauausbau" blockiert habe. Und Pronoldwettert: "Damit ist an bestimmten Abschnitten an der Donau wertvolle Zeit beimHochwasserschutz vergeudet worden." Die von Ministerpräsident Seehofer geäußerteEinsicht „dass der Hochwasserschutz an erster Stelle steht" komme für die Menschen inden betroffenen Gebieten leider zu spät. Die Staatsregierung sei deshalb zu besondererHilfe und Unterstützung für die Flutopfer in diesen Gebieten verpflichtet.ADonau-Pegel inStraubingHeute um 8.00 Uhr:507 cmTendenz: steigendMeldestufe 1 bei 470 cmMeldestufe 2 bei 490 cmMeldestufe 3 bei 580 cmMeldestufe 4 bei 630 cmAktuelle Verkehrslage:AStaus undBehinderungenin der Regiono A3 Nürnberg RichtungPassau, Zwischen ASStraubing und ASHengersbergRichtungsfahrbahngesperrt,Verkehrsbehinderungdurch Hochwasser,empfohlene Umleitungüber B20 Straubing, B8 B20 bei Aiterhofen und A3Garham/VilshofenHengersberg» A3 Passau RichtungNürnberg, Zwischen ASGarham/Vilshofen und ASStraubingRichtungsfahrbahngesperrt,Verkehrsbehinderungdurch Hochwasser, folgenSie den Schildern,empfohlene Umleitungüber S2119Garham/Vilshofen, B8 B20 bei Aiterhofen und B20StraubingA92 DeggendorfRichtung München,Zwischen KreuzDeggendorf und ASPlattling-Nord in beidenRichtungenVerkehrsbehinderungdurch <strong>Auf</strong>räumarbeiten, 1km Stau, bitte vorsichtigfahreno B8 Passau RichtungPlattling, ZwischenLangenisarhofen undPlattling 6 km Stau inRichtung B8 Plattling, dieSituation dauertvoraussichtlich noch denganzen Tag lang an, (Stauauf Umleitungsstrecke derA3; Es kommt vor Plattlingzu Stauungen)Peter Stranninger(c) by pmh - 2002-2013 | Impressum'fciSECHTWl ^aky«*TV sHCil Jm ¦ S v u11 von 3 11.06.2013 08:57


http://www.biind-naturschutz.de/mdex.php?id= 1313 9&type-9 8&cHasli-'"'V'! ['''7' W'aiijffrsSiut"Im1 e-Xi„Deiche allein schützen nicht"Foto: Landratsamt Regensburg„Deiche allein schützen nicht"Ein konsequentes Umsteuern in Sachen Hochwasserschutz hat derBUND Naturschutz am Freitag im Rahmen einer Pressekonferenz inPassau gefordert. „In Bayern muss es endlich einen klaren Vorrang fürden ganzheitlichen, flächendeckenden und ökologischenHochwasserschutz geben", so BN-Landesvorsitzender Hubert Weiger.Die derzeitige Hochwasserkatastrophe in vielen bayerischen Regionen undbesonders an der niederbayerischen Donau ist für die Betroffenenerschütternd. Die Schäden für Mensch und Umwelt werden riesig sein. DerBUND Naturschutz hat Hochachtung vor der großen Hilfsbereitschaft undSolidarität der Menschen und begrüßt die finanziellen Soforthilfen für dieBetroffenen.Für eine tatsächliche Hochwasservorsorge vor der nächsten Katastrophefordert der BUND Naturschutz neben einer ehrlichen Ursachenanalyseallerdings ein konsequentes Umsteuern. „Zu einem ganzheitlichen,flächendeckenden und ökologischen Hochwasserschutz gehören eine aktiveKlimaschutzpolitik, die Schaffung von natürlichen Überschwemmungsräumenan Gewässern aller Größenordnungen mit Renaturierung ihrer Auen, der Stoppweiterer Flächenversiegelung, die Durchsetzung von Bauverboten auch fürStraßen in Überschwemmungsgebieten und eine Agrarförderpoiitik, die einebodenverbessernde und Wasser rückhaltende Land- und Forstwirtschaftwieder ermöglichen", betonte der BN-Landesvorsitzende Hubert Weiger.„Für den Wasserrückhalt in der Fläche, für die Wiedergutmachung anbegradigten Bächen und Flüssen sowie für den Moorschutz muss derbayerische Landtag in den nächsten zehn Jahren mehr Geld ausgeben als fürden Straßenbau", fordert Weiger.Für alle Landtagsabgeordneten werde das derzeit diskutierteLandesentwicklungsprogramm ein erster Prüfstein dafür sein, ob di<strong>eV</strong>ersprechungen, die es auch schon nach den letzten Hochwasserereignissengegeben habe, endlich in konsequente Ziele zur Hochwasservorsorgeumgesetzt würden. Die Landtagsmehrheit hatte sich bislang ebenso wie diekommunalen Spitzenverbände Bayerischer Gemeindetag und Landkreistag für1 von 3 11.06.2013 08:38


http: //www.bund-natui'schutz. de/index.phpVid^ 1313 9&type-9 S&cHash-Erleichterungen bei Flächenverbrauch und -Versiegelung eingesetzt.Für einen vorsorgenden Hochwasserschutz müsse zudem die gesamteBodenbewirtschaftung mittelfristig geändert werden. Die seit Jahrenkonsequent betriebene „Austreibung des Wassers aus der Landschaft" müssehin zu mehr Wasserrückhalt umgepolt werden. Dazu gehörten neben derVerringerung des Abflusses durch die Renaturierung der Gewässer auch derSchutz und die Wiederanlage von Wiesen und Weiden, da diese deutlich mehrWasser speichern. Auch die Erhöhung der Wasserspeicherfähigkeit vonAckerböden durch die Verringerung humuszehrender landwirtschaftlicherKulturen wie Mais, muss mit einer anderen Agrarförderpoiitik umgesetztwerden.Der BUND Naturschutz fordert Ministerpräsident Horst Seehofer undBundeskanzlerin Angela Merkel auf, bei den derzeit laufenden Verhandlungenin Brüssel die Weichen für eine naturnähere Landwirtschaft zu stellen. Dabeimüssen Fördergelder umgeschichtet werden von pauschalenFlächenzahlungen, die auch Monokulturen mit 75 Prozent Maisanbauermöglichen hin zu Agrarumweltmaßnahmen und für den vorbeugendenHochwasserschutz. Dazu gehören auch die Förderung vonErosionsschutzstreifen in Ackerkulturen und die Ausweisung vonGewässerrandstreifen. Gerade in kleinen begradigten Gräben und Bächenfließen bei stetigen Regenfällen große Wassermengen ab, die zurHochwasserbildung beitragen.„Hochwasserschutz in Bayern wird von der bayerischen Staatsregierungbislang eher durch teure technische Großprojekte definiert. Doch Beton, Polderund noch eine Erhöhung der Deiche allein können die Bevölkerung vor einererneuten Flut nicht ausreichend schützen und verlagern die Probleme vielfachnur zu den Unterliegern. Der ökologische Hochwasserschutz, beispielsweisedie Rückverlegung von Deichen und Reaktivierung natürlicherHochwasserräume wie der Auen oder Moore muss nun ebenso Prioritätbekommen", forderten die BN-Kreisvorsitzenden Karl Haberzettl von Passauund Georg Kestel von Deggendorf.Der BUND Naturschutz fordert die bayerische Staatsregierung und auch alleKommunen auf, in der bayerischen Hochwasserschutz-Politik umzusteuern undden Schwerpunkt auf einen ganzheitlichen ökologisch und ökonomischdauerhaft tragfähigen Hochwasserschutz zu legen - vor dem nächstenHochwasser. Der Freistaat Bayern investierte bislang vor allem in höhereDeiche, obwohl diese für Anwohner nur eine trügerische Sicherheit bieten undden Abfluss für die Unterlieger verschärfen. Es fehlt ein Gesamtkonzept für dieFlüsse und ihre Zuflüsse mit ihren gesamten Einzugsgebieten. In denbayerischen Alpen wird Bergwald für den Skisport gerodet, obwohl dieserwichtig für den Wasserrückhalt ist und obwohl der „Bergwald-Beschluss" desBayerischen Landtages Bergwald-Rodungen eigentlich verbietet.Wirklich positive Beispiele eines ganzheitlichen und damit auch ökologischenHochwasserschutzes sind dagegen rar. Dazu gehört für den BN beispiesweisedie Reaktivierung von natürlichen Wasserrückhalteräumen in Auen, in Moorenund in der gesamten Landschaft (Mulden etc.). Beispielhaft sind hierfür dieteilweise bereits durchgeführten und weitere geplante Deichrückverlegungenan der mittleren Isar. Der Auwald zwischen München und Freising hatte beimHochwasser 2005 den Scheitelabfluss um 180 Kubikmeter und damit rund 20Prozent des Gesamtabflusses verringert und das Hochwasser verzögert.Der ökologische Hochwasserschutz ist zwar eine der drei Säulen desBayerischen „Hochwasserschutzkonzeptes 2020" (vorgestellt im Jahr 2001),„doch diese Säule ist sehr schwach und existiert hauptsächlich in den Reden,nicht jedoch in der Praxis" kritisiert der BN. Das gleiche Schicksal hatoffensichtlich das bayerische Auenprogramm, das ebenfalls hervorragendeGrundlagen erarbeitet hat und nun der Umsetzung, d.h. einer aktivensystematischen Förderung neuer Projekte harrt. Auch für die Moorentwicklunghaben die bayerischen Behörden mit dem Moorentwicklungskonzept sehr guteFachgrundlagen geschaffen, doch die Moorrenaturierung wird in Bayern nichtaus Hochwasserschutz-Geldern finanziert.Wie nötig Deichrückverlegungen und die Rückgewinnung von Retentionsraumsind, zeigen die Zahlen zum Verlust an den deutschen Flüssen: sie haben nurnoch rund 20 Prozent ihrer früheren natürlichen Überschwemmungsfläche.Ursachen dafür sind Flussbegradigungen, Deichbauten, Verkehrswege undStaustufen. 90 Prozent der Fließgewässer in Bayern sind verbaut. Mit einer2 von 3 11.06.2013 08:38


http://www.bund-naturschutz.de/index.php?id=13139&type-98&cHash-Deichrückverlegung gewinnen der Hochwasserschutz und die Aue, derenLebensräume weitgehend zerstört und gefährdet sind. Die natürlicheÜberflutung von Auen entschärft die Hochwassergefahren für die Menschenund belebt die Lebensräume der Aue.Bisher scheitert der ganzheitliche ökologische Hochwasserschutz, der vorallem darin besteht, den Flüssen den notwendigen Raum zu geben, vielfach anseinem Flächenbedarf. Der BUND Naturschutz fordert deshalb verstärktesfinanzielles und personelles Engagement der Staatsregierung beimFlächenerwerb und bei nötiger Entschädigung. Ein weiteres zentrales Defizitsieht der BN nach wie vor in der Bauleitplanung. „Es darf nicht sein, dassweiterhin in Überschwemmungsgebieten neue Schadenspotenziale geschaffenwerden, die die Allgemeinheit später bezahlen muss". Der BN fordert eineÜberprüfung aller Flächennutzungspläne auf ihre Vereinbarkeit mit denÜberschwemmungsgebieten und den überschwemmungsgefährdetenGebieten.Für RückfragenLandesbeauftragter Richard MergnerBUND Naturschutz in Bayern e.V.Tel. 09 11 / 8 18 78 25richard.mergner(at)bund-naturschutz.deSeite druckenFenster schliessenDruckversion Datum: 11. Juni 2013 - © Bund Naturschutz in Bayern e.V.Quelle: http.V/www. bund-naturschutz.de/von 3 11.06.2013 08:38


Montag, 10. Juni 2013 U I2j\JXJS2jPi UXJFLr Nummer 131 / Seite 19Deggendorf leidet - ganz Deutschland hilftDas Parkhaus Deichgärten ist die zentrale Anlaufstelle für Spenden - Und die kommen aus der ganzen RepublikVon Michaela Arb ingerDeggendorf. Die Donauhat vielen Bürgern alles ge¬nommen, jetzt kommen siean den Strom zurück, umsich mit dem Notwendigsteneinzudecken. Kreisjugend¬ring und Stadt haben dasnoch nicht in Betrieb genom¬menen Parkhaus Deichgär¬ten auf der Ackerloh in ein gi¬gantisches Spendenlagerverwandelt- geöffnet täglichvon 10 bis 18 Uhr. Von derZahnbürste bis zur Matratzebekommen Flutopfer hierunbürokratisch alles, wasbrauchen - und das ist mo¬mentan vor allem Putzzeug.Die Spendenbereitschaft ausganz Deutschland ist riesig.Schaufeln, Lebensmittel,Toilettenartikel, Spielzeug -gerade steht ein bis oben hinbeladener Lastwagen ausGmund am Tegernsee vor derEinfahrt. Petra Untereggerund ihr Mann Uli haben dieWaren, deren Wert sie auf 40-bis 50 000 Euro schätzen, ineinem Baumarkt im TegemseerTalorganisiert. „Wir sindzwar selber nicht betroffen,aber wir wollten helfen - unddas möglichst schnell", schil¬dert sie ihre Motivation.Helfen will auch ein Unter¬nehmer aus dem OstenDeutschlands, der sich amSamstag selber ans Steuer ei¬nes Lastwagens setzte unddie Deggendorfer Feuenvehrzum Ziel hatte. An Bord hatteer Thuchpumpen, Nassreini¬ger, Schaufeln, Besen, Bet¬ten, Matratzen, Geschirr,Toaster oder Wasserkocher.Ein Foto vom überfluteten Fi¬scherdorf - veröffentlicht imANZEIGE-Mitarbeiter/in imZustelldienstgesuchtRufen Sie uns an!Mo.-Fr. (0851) 802-745oder per eMail an np2@vgp.deNeue Presse Zeitungsvertriebs-GmbHMedienstraße 594036 PassauInternet - ließ ihn zur Tatschreiten. Er klapperte großeMärkte und Möbelhäuser abund bat um möglichst hoheRabatte. Über den DSC kamschließlich der Kontakt zurFeuenvehr zustande. StadtbrandinspektorAloisSchraufstetter und OB Chris-£3'% r-ijymfpt-svo';. ^ ^ '• ^%4/3V• V»" I ''VjjHier parken statt Autos Spenden für die Flutopfer - das noch nicht eröffnete Deichgärten-Parkhaus ist seit Freitag Sammelstelle für Hilfsgüter aus ganz Deutschland. Die Organisation hat derKreisjugendring übernommen. Geschäftsführer Martin Hohenberger (kl. Foto) ist beeindruckt, wie viele Menschen helfen. - Fotos: Roland BinderUnterstützung in derNot, diemanche aber auch dazu nut¬zen, sich von Müll, abgelau¬fenen Lebensmitteln undSperrmüll zu erleichtern.Oder gar, um sich nachBrauchbarem umzuschauen,ohne betroffen zu sein. Dasalles kompliziert die Sachefür die rund 100 freiwilligenHelfer im Parkhaus natürlichenorm. „Es kann doch wohlnicht sein, dass seit dreiDie Hotline:S 0991/29792750Jahren abgelaufene Lebens¬mittel vorbeigebracht wer¬den", schimpft etwa ConniMoszko, die zusammen mitTochter Isabel beim Aussor¬tieren hilft.Der rechte Teil des Park¬hauses ist bummvoll mitHilfsgütem. Kleidung (zumTeil nagelneu) und Schuhesind nach Größen sortiert.Doch davon gibt es hier mitt¬lerweile mehr als genug: „Bit¬te vorerst keine KleidungDieser Unternehmer (2.V.I.) kaufte Hilfsgüter, setzte sich in ei¬nen Laster und war nach 600 Kilometern Fahrt damit bei derFeuerwehr angekommen. Dafür bedankten sich (v.l.) OB Chris¬tian Moser, Günther Lernbecher und Alois Schraufstetter.tian Moser sagten Vergelt'sGott: „Vielen, vielen Dank.Das ist eine gute Sache."Diese Lieferung landeteebenso im Parkhaus wie hun¬derte Tonnen weitere Hilfs¬güter, die aus allen Ecken derRepublik nach Deggendorfgebracht werden, „tch kanndie Sprinter, Kleintranspor¬ter, Autos und Lastwagen garnicht mehr zählen", ist KJR-Geschäftsführer Martin Ho¬henberger schwer beein¬druckt von dieser großartigenmehr", wendet sich MartinHohenberger deshalb an dievielen Spender. Jetzt seienerst einmal professionelleAnlieferer gefragt. Das Mö¬belhaus Ikea ist ein gutes Bei¬spiel dafür. Die RegensburgerFiliale schickte eine beachtli¬che Ladung an Neuware vor¬bei; nächste Woche sollennoch Einkaufsgutscheine imWert von einigen zehntau¬send Euro folgen. „Wir brau¬chen derzeit in erster LinieWaschmaschinen, TVockner,Kühlschränke,Werkzeug, Eimer,Schaufeln, Besen,Arbeitshandschu¬he, Wäschestän¬der, Sonnencremeund Desinfekti¬onsmittel", infor¬miert Martin Ho¬henberger.Eine ehrenamt¬liche Securitykümmert sichnachts darum,dass die Hilfsgüterauch wirklich nurbei denen ankom¬men, die sie drin¬gend brauchen.„Ab dieser Wochebenötigen wirauch in diesem Be¬reich Unterstüt¬zung und sind auffreiwillige Helferangewiesen -auch im Nacht¬dienst", bittet Ho¬henberger.Der Kreisju¬gendring koope¬riert über das Pro¬jekt „Deggendorf räumt auf"mit der Hochschule und mitdem Restaurant Mundart imMühlenweg, wo vier Köchezentral gespendete Lebens¬mittel verkochen - in mittler¬weile sehr großen Mengenfür Helferund Bedürftige.Wurde zunächst am Park¬haus Deichgärten nur ange¬liefert, kommen mittlerweileauch viele, um sich etwas zuholen. „Niemand mussScheu haben, diese Hilfe an¬zunehmen. Ich möchte Mutmachen, die Sachen abzuho¬len", ermuntert der Hauptor¬ganisator. Nur technischeGroßgeräte wie Hochdruck¬reiniger oder Waschmaschi¬nen werden derzeit nochnicht rausgegeben. „Da mussman erst einmal den Bedarfabwarten", erläutert der KJR-Geschäftsführer und Stadt¬rat. Um Verständnis bittet erdie Spender von Möbeln:„Wir nehmen derzeit imParkhaus noch keine Möbelan. Wer welche hat, kannaber unsere Hotline anru¬fen." Die Nummer:Sä 0991/29792750. Die An¬rufer werden registriert undbei Bedarf kontaktiert.Der Fischerdorfer Manuel Eller hat sichhauptsächlich mit Putzzeug und Hygie¬nemitteln versorgt.Angela und Julia Bauer wohnen im nicht vom Hochwasserbetroffenen Teil von Deggendorf und sortieren und stapelnHandtücher. Von daheim aus tatenlos zuzusehen, kommt fürsie nicht in Frage.Die Hilfe musste schnellangeleiert und quasi aus demnichts aus dem Boden ge¬stampft werden. „Die Logis¬tik wächst jetzt allmählichund wird immer besser", be¬tont Martin Hohenberger.Angesichts des Ausmaßesder Katastrophe stellt er sichdarauf ein, dass es das Deichgärten-Lagerüber Wochenoder sogar Monate gebenwird.Das glaubt auch ManuelEller. Fünf Menschen sind inseiner Familie vom Hoch¬wasser betroffen. Weil dasHaus in Fischerdorf im Kellermit Heizöl verunreinigt istund auch im Erdgeschoßnoch das Wasser steht, woh¬nen sie derzeit beim Opa inDeggendorf. Er hat in seinenEinkaufswagen hauptsäch¬lich Hygieneartikel, Klei¬dung, Schaufeln und Eimergepackt. „Ich finde es faszi¬nierend, wie viele Leute et¬was hergeben", stellt er fest:„Und es zeigt auch, in wel¬chem Überfluss wir eigent¬lich leben."Etwas hergeben, sich nütz¬lich machen und nicht untä¬tig daheim rumsitzen - das istdas Anliegen der freiwilligenHelfer wie zum Beispiel An¬gela Bauer (45) und TochterJulia (16). Die Familie wohntim vom Hochwasser ver¬schonten Teil der Stadt: „Ichfühle mich schlecht, wennich vor die Haustür trete undnur heile Welt sehe, währendein paar Meter über die Brü¬cke Elend pur herrscht. Ichkann mich nicht in aller Ruheauf den Balkon setzen." Dassieht auch Julia so, die einigeJugendliche kennt, die vonderFlutbetroffen sind. „Es istein gutes Gefühl, zu helfen",finden Mutter und Tochter.Seriöser Goldankauf im Goldkontor in der RosengasseAn- und Verkauf von Edelmetallen - diskret, kompetent, sicher und fairMein Name ist Heidrun Morawietz und ich lei¬te zusammen mit der Kunsthistorikerin Inge¬borg Steigenvald M.A. (Universität Passau)das Goldkontor in der Rosengasse.Heute informiere ich Sie kurz über einigeAspekte beim An- und Verkauf von Gold, Sil¬ber und Platin.Im Unterschied zu den üblichen Goldhändlernkaufe ich nicht nur Alt-, Bruch- und Zahngold,sondern bin auf alles spezialisiert, was dieMetalle Gold,Silber,PJatm und Paliadium enthält.Ichbewerte nicht nur Ketten, Ringe, Arm¬reifen, Armbänder, Manschettenknöpfe, Me¬daillons, etc., sondern auch antike Sammler¬stücke, Uhren, alte Münzen, Aniagemünzenund Münzsammlungen, Medaillen, Silberbe¬steck, altes Denlalmaterial, ja sogar Edelme¬talle aus der Industrie. Seriösen Goldhandelerkennen Sie daran, dass sich Ihr Ansprech¬partner in allen Edelmetall-Bereichen hervor¬ragend auskennt.Dies verlangt eine gute Aus¬bildung, viel Muße fürs Detail und den Blickfür das Wesentliche. Also nicht nur für die ei¬gentliche Ware, Gold oder Süber, sondern fürSie, den Kunden, Ihre Wünsche und Bedürf-Deshalb liegt mir das Thema Zahngold be¬sonders am Herzen. Bitte scheuen Sie sichnicht, mit Zahnresten, Prothetik oder Verun¬reinigungen versehenes Zahngold bei mir be¬werten zu lassen. Es ist viel zu wertvoll, um esin den Restmüll zu geben. Zu guter Letztmöchte ich mich noch kurz dem Thema Mün¬zen und Medaillen widmen. Bis auf Medaillenzahlt der seriöse Goldfachhandel nicht nur denSchmelzwert und den höherenFeingehalt,son¬dern auch den tatsächlichen Marktwert. Auchdiese numismatische Taxierung verlangtKenntnis, Erfahrung und Sorgfalt. Ich nehmemir gerne Zeit dafür - und auch für Sie.Edelmetallhandel ist auch stets eine Fraoe derKompetenz und des Vertrauens. Wickeln SieIhre Ansprechpartnerin in Edelmetallangele¬genheiten: Heidrun Morawietz.-FotorFotostudio NeuhoferIhre Goldgeschäfte nicht über das Internetoder „fliegende Händler" ab. Wenden Sie sichbitte an Ihre Hausbank oder einfach direkt anmich. So haben Sie Sicherheit, Diskretion undeinen fairen Preis - und sofort Ihr Bargeld.Herzlich bedanken möchte ich mich heute fürdie vielen Empfehlungen meiner Kunden ausder Stadt und dem Landkreis Deggendorf.Außerdem hat sich unser Team besondersgefreut, dass unser Passauer Hauptgeschäftbeim Test der lokalen Goldankäufer durch diePASSAUERWOCHE als Bestes in denPunktenSorgfalt, Transparenz, Freundlichkeit undPreis abgeschnitten hat. Dies ist mir eine lieb<strong>eV</strong>erpflichtung für unser Deggendorfer Gold¬kontor.Kommen Sie bei mir vorbei, ich berate Sie ger¬ne kostenlos und unverbindlich in allen Edel¬metall-Angelegenheiten im Goldkontor in derRosengasse. Unsere Öffnungszeiten sindMontag bis Freitag von 9 bis 18 Uhr. Odervereinbaren Sie mit mir einen Termin: Telefon0991 - 36171535.Ich freue mich auf Sie-gerne auch mitBegleitung-Sie werden zufrieden sein.IhreHeidrunMorawietz (Edelmetallfachfrau)PS.: Sie finden mich in der Rosengasse 11, nureinen Katzensprung von der Grabkirche, genaugegenüber der Stadtbibliothek - im Herzen derDeggendorfer Altstadt.


Eil Montag, 10. Juni 2013 LOKALES DZ Nummer 131Enorme Schäden In Kloster und GymnasiumIn beiden Anlagen stand das Untergeschoss unter Wasser - Schule erst vor wenigen Jahren generalsaniertVon Sabine SüßNiederalteich. „Für den Opti¬misten ist das Leben kein Problem,sondern bereits die Lösung." Die¬ser Spruch ziert das T-Shirt, dasFrater Vinzenz Proß, Prior undCellerar der Abtei Niederaltaich,am späten Samstagnachmittagträgt. In schmutzigen Jeans, lUmschuhenund mit Käppi hat er sogar nichts mehr von einem Ordens¬mann an sich, ist auch gerade ei¬gentlich keiner: Vielmehr ist er einArbeiter wie so viele andere, derunermüdlich versucht, die gröbs¬ten Schäden zu beseitigen, die dasHochwasser im Kloster und amSt.-Gotthard-Gymnasium hinter¬lassenhat.„Mir ist durchaus bewusst, dasses andere viel schlimmer envischthat. Aber allein die Größe unseresObjekts...", sagt er und verstummt.Seit Montag beherrscht das Hoch¬wasser das Leben des Ordensbruders.Am Montagnachmittag und amDienstagvormittag räumten dieLehrer und auch viele Schülernoch einen Teil derUntergeschossräumeim St.-Gotthard-Gymnasi¬um aus. Einige Klassenräume be¬finden sich dort unten, der Physik¬saal, Computerräume, Umkleiden,die Schulbibliothek, Werkraumund Musikzimmer, Die Physikali¬ensammlung und die Computerkonnten gerettet werden, „ich hof¬fe, dass auch die Bücher nach obengeräumt wurden. Aber ich weiß esnicht, wir konnten am Samstag¬nachmittag die Tür noch nicht öff¬nen, weil der Wasserdruck zu hochwar", sagt Frater Vinzenz. Von denneun Klavieren im Musikzimmerkonnten nur die vier wertvollstennach oben gebracht werden, dannreichte schlicht und einfach dieKraft der Helfer nicht mehr aus.1,75 bis 1,80 Meter hoch steht dasWasser im Untergeschoss derSchule. Wie hoch der Schaden ist,das weiß Frater Vinzenz noch garnicht und er will auch noch garnicht so genau darüber nachden¬ken. Dass er beträchtlich ist, dasweiß er. Immerhin wurde die Schu¬le 2006/2007 erst aufwändig gene¬ralsaniert.In der Abtei selbst sieht es nichtbesser aus. Gut einen Meter hochstand das Wasser in der weitläufi¬gen Kelleranlage, die Schulspeisesäle,Wäscherei, das Kellerstüberl- einen <strong>Auf</strong>enthaltsraum für Gäste- das Verwaltungsarchiv, die Klos-Provisoriumim CafeNiederalteich. Die evakuierteGemeindeverwaltung Niederalt¬eich hat sich provisorisch im CafeDuß, Kirchplatz 1, eingerichtet.Vor Ort sind Geschäftsleiter Flori¬an Sterr sowie Vertreter der E.ONBayern. Vom Hochwasser geschä¬digte Gemeindebürger können absofort im Cafe Duß vorsprechen.Pfarrverwaltungvon Halbmeile ausNiederalteich. Die Belange derPfarrei Niederalteich werden imPfarramt Seebach im ehemaligenKloster der Wallfahrtskirche Halb¬meile verwaltet. Geöffnet ist jedenTag von 9 bis 12 Uhr, teilte DiakonBernhard Huher mit. - hgHier könnenSie spendenDeggendorf. Neben dem zen¬tralen Deggendorfer Spendenlager(S. 19) hat der Kreisjugendring fol¬gende Sammel- und Ausgabestel¬len eingerichtet: Plattling (Werk¬straße 31), insbesondere für dieBewohner Nattembergs, Hengersbergin der Halle beim Bauhof,Zum Sägewerk, insbesondere fürdie Hochwasseropfer in Niederalt¬eich und Winzer. Angenommenwerden haltbare Lebensmittel, Hy¬gieneartikel und Reinigungsbe¬darf. Bekleidung wird nicht mehrangenommen. Elektrogeräte undMöbel können unterS 0991/36040 von 8 bis 17 Uhr an¬gemeldet werden. Die Annahme¬stellen sind von 8 bis 18 Uhr geöff¬net. - dzWahre Wassermassen sind es, die das THW am Samstag aus dem Keller des St.-Gotthard-Gymnasiumspumpt. Bis 1,75 Meter hoch standen die braunen Fluten, nachdem das Hochwasser sich am Dienstag seinenWeg durch Niederalteich gebahnt hatte. - Foto: Sabine SüßS'rr T-._/"Cv "¦'-ir- i.mj-JL'ri. ;i; .f17'Ein Chaos aus aufgeweichten Kartons, durohnässten Papieren und un¬brauchbar gewordenen Verwaltungsakten hat das Hochwasser im Ver¬waltungsarchiv des Klosters hinterlassen. Am späten Samstagnachmittagwarf Frater Vinzenz Proß noch einmal einen Blick in den Raum, in dem trotzstundenlangen Auspumpens immer noch etwas Wasserstand.terbibliothek mit einem kleinenTeil der Schulbibliothek, das öku¬menische Institut mit der Fachbib¬liothek und die erst 2011 einge¬weihte Kurswerkstatt der FirmaDictum beherbergt. „Von Montagauf Dienstag haben wir noch ver¬sucht, die Kellerräume leerzuräumen,mit Unterstützung der Feuer¬wehr Oberaign", sagt Frater Vin¬zenz. Bis zur absoluten Erschöp¬fung hätten die Feuerwehrleute,aber auch viele Freiwillige mit an¬gepackt, doch allein die Größe derKlosteranlage machte es unmög¬lich, alles zu retten. Selbst im Ver¬waltungsarchiv sind einige Regalevoll geblieben. „Wir haben halt dasNötigste nach oben gebracht, da¬mit wir weiterarbeiten können",erklärt der Prior und Cellerar. DieFeuerwehrleute brachten die tro¬ckenen Lebensmittel aus dem La¬gerraum in Sicherheit, wie es in dergroßen Kühlanlage aussieht, weißkeiner. „Wir haben sie noch nichtgeöffnet, wir hoffen halt, dass dadrin nicht zu viel passiert ist."Auch die neue Hackschnitzel¬heizung, die erst 2010 in Betriebgenommen wurde, ist wohl hin.„Die stand gut unter Wasser",schildert Frater Vinzenz. TVotz al¬ternativer Heizung hat auch dieAbtei ein massives Ölproblem: DieTechnik zweier Hydraulikaufzügebefindet sich im Keller, das Hydraulikölhat sich natürlich imWasser verteilt. Einen Teil des Kel¬lers kann man deshalb nur untergrößter Vorsicht erreichen, das Ölhat auf den Steinstufen einenschmierigen, rutschigen Film hin¬terlassen. Hier ist eine Spezialfir¬ma im Einsatz, die das Öl absaugtund zur Entsorgung nach Mietra¬ching fährt. THW und Bundes¬wehrhelfen, in Klosterund SchuleOrdnung zu schaffen, um denLehr- und Schulbetrieb wieder zuermöglichen. „Fürs Gymnasiumhat der Statiker grünes Licht gege¬ben, das THW pumpt bereits dasWasser aus dem Keller", sagt Kreis¬brandmeister Josef Mader, der denEinsatz der zahlreichen Hilfskräftein Niederalteich leitet.Die gemeinsame Stromversor¬gung für Schule und IGoster erfolgtzentral von der Abtei aus. Elektrohauptverteilungund Telefonanla¬ge standen unter Wasser. „Aber un¬ser Hauselektriker hat sich dasschon mal angesehen und gemeint,dass man sie vielleicht nur reinigenund trocknen muss. Dann hättenwir ab Montag vielleicht wiederStrom", sagt der Prior vorsichtighoffnungsvoll. Wenigstens, unddarüber ist Frater Vinzenz heilfroh:„Weder die Basilika noch die by¬zantinische Kapelle haben etwasabbekommen." Ein riesiger mate¬rieller Schaden ist dem Kloster ent¬standen, „die Finanzierung ist mirein Rätsel. Aber darum mache ichmir erst Gedanken, wenn es soweit ist". Noch haben die <strong>Auf</strong>¬räumarbeiten Vorrang.Die große Hilfsbereitschaft derMenschen ist es, die dem Prior undCellerar Mut macht. Viele hättenmitgeholfen beim Ausräumen vonSchule und Abtei. Auch die Bereit¬schaft, die Ordensbrüder aufzu¬nehmen, sei in der Region groß. Et¬wa 20 leben normalerweise imKloster, keiner von ihnen wollte ei¬gentlich gehen. Doch da es keinenStrom gibt, wurden sie "auf Alten¬heime und andere Einrichtungenin der Region verteilt, mit FraterVinzenz blieben nur drei Mitbrü¬der im Kloster. Am Samstag hatteder Prior auch mit dem Schulleiterdes Gymnasiums, Johann Lummer,gesprochen. Diese Woche istnoch immer kein Schulbetriebmöglich, ab 17. Juni soll es wiederlosgehen. Die mündlichen Abitur¬prüfungen, die eigentlich letzteWoche stattgefunden hätten, wer¬den verschoben, bis sich alles et¬was geregelt hat. Denn unter denvom Hochwasser Betroffenen sindviele Abiturienten; viele von ihnenwaren auch stundenlang im Ein¬satz, um Schule und Kloster zuräumen oderbei derDammverstärkungzu helfen.Unterrichtbeginnt nächsteWoche wiederNiederalteich. Das St.-Gotthard-Gymnasiumwird nochlängere Zeit brauchen, bis wieder Normalität ins Schulhauseinkehren kann, betont Schul¬leiter Johann Lummer in einerPressemitteilung. Der Schulbe¬trieb für die 730 Schüler und 77Lehrkräfte werde in diesemSchuljahr nur noch mit Ein¬schränkungen möglich sein. AbMontag, 17. Juni, soll wiederUnterricht stattfinden, aller¬dings nur bis 12.45 Uhr. DerGanztagsbetrieb könne bis da¬hin nicht gewährleistet werden.Wegen der Schäden im Be¬reich des klösterlichen Küchen¬betriebs ist es derzeit noch nichtabsehbar, ob der Ganztagsbe¬trieb des Gymnasiums in diesemSchuljahr noch möglich wird.„Für das restliche Schuljahrwird die Unterrichtsorganisati¬on sowie die Betreuung derSchüler den örtlichen Umstän¬den und den familiären Not¬wendigkeiten entsprechend an¬zupassen sein", so Lummer.Im vollausgebauten Unterge¬schoss der Schule sind insge¬samt fünf Unterrichtsräume,zwei EDV-Räume, zwei Physik¬räume sowie die Physiksamm¬lung, die Unterrichtsräume fürden Instrumentalunterricht, dieSchulbuchsammlung, Kunst¬räume sowie die Sportumklei¬den vom Hochwasser beschä¬digt. Die wichtigen Versor¬gungsleitungen (Strom, Hei¬zung, Telefon, Internet), dieschulische Liftanlage sowie dieHeizanlage für IQoster undSchule sind betroffen. Die Schu¬le ist derzeit über die Nummera 0162/8194184 und per E-Mail eneichbar, eine provisori¬sche Verwaltung nimmt heute,Montag, den Betrieb wieder auf.Für die Abiturienten ist amDienstag, 11. Juni, um 14 Uhr inder Realschule in Schöllnach ei¬ne Lagebesprechung zur weite¬ren Planung und Durchführungder Abiturprüfungen angesetzt.Ersatztermine werden dannzeitnah und den persönlichenUmständen entsprechend ange¬setzt und bekannt gegeben.Das Gymnasium erreichenzahlreiche Nachfragen, wie ge¬holfen werden kann. Sobald mitden <strong>Auf</strong>räuraarbeiten begonnenwerden kann, wird die Schuleüber Hilfsmöglichkeiten infor¬mieren. - dz• •Ol-Experten der Feuerwehr überprüfen jedes HausSind große Mengen Heizöl ausgelaufen, muss abgepumpt werden - Hoher Grundwasserspiegel eine Gefahr für die KellerNiederalteich. Das Wasser istbei weitem nicht das größte Pro¬blem, das die Bewohner in denüberschwemmten Orten haben.Als die Flut hereindrückte,schwammen zahlreiche Öltanks inden Kellern auf, kippten um, platz¬ten auf. Beißender Ölgestankhängt auch in Niederalteich in derLuft, auf dem in manchen Straßenimmer noch stehenden Wasserliegt ein zum Teil dicker Ölfilm.Nicht nur eine Katastrophe für dieUmwelt, sondern natürlich auchfür die Hausbesitzer, deren Haus¬wände sich mit der stinkendenBrühe vollgesogen haben. Selbstauspumpen dürfen die Menschenihre Häuser derzeit nicht, davorwamt das Landratsamt ausdrück¬lich.In Niederalteich etwa, erklärteKreisbrandmeister Josef Mader amSamstagnachmittag, ist der Grund¬wasserspiegel noch viel zu hoch.„Der liegt gerade mal fünf Zenti¬meter unter Erdoberkante, normalist er in Niederalteich bei 2,5 Me¬tern." Werde nun das im Keller ste¬hende Wasser einfach ausge¬pumpt, könne sofort Grundwassernachdrücken. „Im besten Fallsprengt es nur den Estrich ab, aberes kann auch sein, dass es die Bo¬denplatte hebt und die Statik desHauses gefährdet ist", wamtMader einen Niederalteicher, dergerade nachgefragt hat, wann eranfangen darf, seinen Keller aus¬zupumpen. Wenn zusätzlich zumWasser auch Öl ins Gebäude ge¬drungen ist, ist das Abpumpen erstrecht verboten: Das ausgelaufeneHeizöl muss gesondert entsorgtwerden. Dafür fahren Tankwagendie Ortschaft ab - vielen Niederalteichemgeht das natürlich zu lang-ßhfaff' yi£>. ''Damit der Fahrer des SpezialWagens weiß, wo er Öl abpumpen muss, werden auffällige Schilder am Garten¬zaun angebrachtsam, sie wollen endlich anfangen,Ordnung zu schaffen.Damit der Tankwagen weiß, woer Öl absaugen muss, ziehen soge¬nannte Öl-Erkundungstrupps derFeuenvehr von Haus zu Haus. InNiederalteich sind es unter ande¬rem Thipps der Freiwilligen Feuer¬wehr Schöllnach, die von Spezia¬listen der Feuerwehrschule Würz¬burg sowie der Freiwilligen Feuer¬wehr Teisnach eingewiesen wur¬den; Unterstützung bekamen sieam Samstag von erfahrenen Öl-Er¬kundungszügen aus dem Land¬kreis Regen. Am Lehreiparkplatzdes Gymnasiums hat der Öl-Er¬kundungszug seine Basis, dorthinkommen die Niederalteicher, diewissen wollen, was sie mit ihremvon Wasser und Öl überflutetenKeller tun sollen. Straßenweisenehmen sich die TVupps die Ort¬schaft vor. Mit Watthose, Explosionswamgerät,Teststreifen, For¬mularen und einem einfachen Glasausgerüstet geht es auf Erkundung.Jeder Keller wird kontrolliert. Invielen sagt einem schon der Ge¬ruch, dass Öl drin ist. Ein Feuer¬wehrmann hält ein Glas ins Was¬ser, zieht es wieder heraus. Eine et¬wa zwei Zentimeter dicke, rötlicheSchicht schwimmtauf dem Wasser.Sein Kamerad notiert es auf demFormblatt, in dem die Daten derHausbewohner eingetragen wer¬den, ebenso die Quadratmeterzahldes Kellers und die Menge an Öl,die im Tank vorhanden ist.Anhand dieser Zahlen kann derFahrer des Spezialfahrzeugs hoch¬rechnen, wie viel Öl in diesemHaus abgepumpt und zur Entsor¬gung gebracht werden muss. AmGartenzaun bringen die beiden;;iFeuenvehrmänner eine rote Tafelan. „Öl" steht in dicken Buchsta¬ben darauf- damit der Tankwagenweiß, wo er hinmuss. Dann geht esweiter zum nächsten Haus: Blickin den Keller, bei starker Ver¬schmutzung kommt das Wasser¬glas zum Einsatz, ist auf den erstenBlick nichts zu erkennen, bringtein Teststreifen <strong>Auf</strong>schluss dar¬über, ob das Wasser ölverschmutztist. Viele haben ihre Tanks ebenerst aufgetankt, andere hattenGlück: „Wir hatten den Tankwa¬gen für diese Woche bestellt", sagteine junge Frau. Wieder anderesind optimistisch: „Wir haben einePelletsheizung, da ist kein Öl drin",sagt ein Nachbar. Leider stimmt esnicht: Offensichtlich hat das Was¬ser etwas Öl aus den Nachbartanksmit in seinen Keller gezogen, aufKnapp zwei Zentimeter dick istdie Ölschicht in der Wasserprobe,die ein Feuerwehrmann gerade ineinem Niederalteicher Keller ge¬nommen hat.seinem Formular werden „leichteÖlschlieren" vermerkt. Haus umHaus, Straße um Straße müssendie Feuerwehrleute so überprüfen,die Liste ist lang.Die Niederalteicher sind froh,dass die Einsatzkräfte da sind:Überall werden sie herzlich be¬grüßt, manchmal sogar mit Ap¬plaus. Und natürlich sind sie An¬sprechpartner für sämtliche Fra¬gen, die die Leute bewegen. Dasssie ihre Keller vorerst nicht aus¬pumpen dürfen, haben die meistenschon gehört. Von den Feuenvehrleutenwerden sie daraufhingewie¬sen, dass sie ihr zerstörtes Hab undGut, das sie zur Entsorgung brin¬gen, dokumentieren und fotogra¬fieren sollen. Auch wenn viele vonihrer Versicherung nichts dafür be¬kommen werden, ist das fürs Land¬ratsamt wichtig, um eine Scha¬denssumme zu ermitteln und dieseweiterzugeben: Schließlich wollenLand und Bund den Hochwasseropfemfinanziell helfen. - sas


Montag, 10. Juni 2013 LOKALES DZ Nummer 131üFischerdorf - ein TrümmerdorfBaumstämme, Tierkadaver, Autos, Container - Treibgut aller Art macht in Fischerdorf die <strong>Auf</strong>räumarbeitenschwierig.Die Kapelleals TreffpunktDie Fischerdorfer wieder zugänglich. Kapelle Die istStadt Deggendorf ließ sie soweitfrei räumen, dass sie nun alsTieffpunkt genutzt werdenkann. Seelsorger der PfarreienMaria Himmelfahrt und SanktMartin werden wenigstens bisMittwoch, 12. Juni, jeweils von10 bis 18 Uhr vor Ort sein. Wermöchte, kann hier ein paar Mi¬nuten von den Instandsetzungs¬arbeiten Abstand gewinnen, ei¬ne Kerze aufstellen oder sich imGespräch austauschen. - dzDie Lage in Fischerdorf bleibt angespannt. Das ist (v.l.) StaatssekretärBernd Slbler, Oberbürgermeister Christian Moser, Umweltminister MarcelHuber und Landrat Christian Bsrnreiter bewusst. Sie trafen sich am Sonn¬tag erneut vor Ort mit Verantwortlichen der Feuerwehr.Fischerdorf. Das Wasser sinkt -das Entsetzen steigt: Am Samstagkonnten sich die Fischerdorfererstmals einen Eindruck davonverschaffen, wie die Fluten in ih¬rem Zuhause gewütet hatten. All¬mählich wird das ganze Ausmaßsichtbar - das Hochwasser hatenorme Schäden angerichtet.Darüber informierten sichschon zum zweiten Mal in der Ka¬tastrophenwoche am SonntagUmweltminister Marcel Huberund Martin Grambow, Leiter derWasserwirtschaft im Ministerium,und damit Bayerns oberster Was¬serwirtschaftler.Das Hauptproblem besteht der¬zeit darin, das Wasser aus demDeggendorfer Stadtteil wieder he¬rauszubekommen. Wegen der vor¬hergesagten heftigen Regenfällekonnte derDeichbishernichtweitgenug geöffnet werden (siehe S. 2).„Das ist wirldich bedrückend,wenn man sieht, wie die Menschenhier kämpfen und ihr Hab undGut, das sie sich jahrzehntelangaufgebaut haben, jetzt total ver¬wüstet ist", sagte Huber. Der zu¬gleich auch beeindruckt war, wieangepackt, gearbeitet und gehol¬fen wird.Von einem Mann wurde der Mi¬nister ins verwüstete Haus geholt.Er wollte wissen, ob er nun seinekaputten Möbel schon ausräumendürfe, oder ob er erst auf einenGutachter warten muss. LandratChristian Bemreiter klärte auf: DieSchadensermittler prüfen nur dieGebäude. Die Schäden an Möbel,Böden oder Türen sollten fotogra¬fiert werden, dann darf das Hausausgeräumt werden. Der Sperr¬müll wird am Straßenrand aufge¬häuft, Lader bringen in weg, mitLastwagen geht es dann direkt zurDeponie nach Außemzell.Von 6 bis 21 Uhr dürfen die Fi¬scherdorfer und Nattemberger ar¬beiten, die bereits zu ihren Häu¬sern können. Nachts wird abge¬sperrt, die Bundespolizei über¬wacht die Gegend. - dzWas bleibt, sind Zerstörung und Chaos -Fischerdorf.ein Blick in eine Wohnung in- Fotos: Roland BinderMit Wasserwerfern gegen den Dreck: Die Bundespolizei war am Sams¬tag auf der A 3 zwischen Metten und dem Deggendorfer Autobahnkreuzim Einsatz. Die Autobahn dürfte aber noch die gesamte Woche gesperrtbleiben - mindestens. - Foto: BundespolizeiGültig bis 15.06.2013 und nur im Globus PlattlingPlattling- - - - .......Jj'ljJl ^ ÖDli


Montag, 10. Juni 2013NIEDERBAYERN / OBERPFALZHochwasser in Ostbayern + + + Hochwasser in Ostbayern + + + Hochwasser in OstbayernMinister Huber (2.v.r.) kam in Gummistiefeln. Dabei waren auch OB Moser, Landrat Bernreiter und MdL Sibler (v.r.).Auch gestern musste die Wasserwacht zu Einsätzen ausrücken.Das große <strong>Auf</strong>räumen hat begonnenNoch immer stehen große Teile von Deggendorf unter Wasser - Minister Huber sichert Hilfe zuVon Peter KailusDeggendorf. In den beißenden ÖlundBenzingeruch in den Katastrophen-OrtsteilenFischerdorf undNatternberg mischt sich zuneh¬mend auch der ekelerregende Ge¬stank von Tierkadavem. „Dasstinkt mehr als in einer Odelgrube",klagt eine Passantin, als sich ges¬tern Bayerns Umweltminister Mar¬cel Huber - mit einem Tross örtli¬cher Politiker im Gefolge - ein Bildvon den ersten <strong>Auf</strong>räumarbeitenmachte. Während die Bundeswehrin der Nacht zum Sonntag nochstinkende und aufgequollene Kada¬ver von Rindern beseitigte, konntendie ersten Fischerdörfer bereits wie¬der zurück in ihre Häuser. Ihnen botsich ein Bild der Verwüstung. „Alleskaputt, alles im Eimer", so ein Fi¬scherdorfer, den Tränen nahe.I An der WasserfrontBis etwa zum Feuerwehrhausliegt die Straße mittlerweile im Tro¬ckenen- die Wasserfront konnte einpaar hundert Meter in RichtungNattemberg zurückgedrängt wer¬den. Viele hundert Helfer sind imEinsatz - Feuerwehrler, die Häuserauspumpen, Soldaten, die beimAuMiunen mit anpacken, das BRK,die Wasserwacht und das THW, umnur einige zu nennen. In den vorkurzem noch überfluteten Straßensind Zelte und Stände aufgebaut, indenen das logistische Herz des Fi¬scherdorfer Wiederaufbaus schlägt.Bei der Materialausgabe stehen ne¬ben großen Aluschaufeln auch al¬lerlei andere unentbehrliche Gerätebereit, und in dem großen Doppel¬zelt, ein paar hundert Meter weiter,können sich freiwillige Helfer -egal, wo sie her sind-melden.I Trauriger Jäger-JobEs ist Mittagszeit, und es gibtBrotzeiten. Die zwischenzeitlichenp ' j-r:,. :!«&;•.»•a' \ ¦Lieferengpässean Weißwürstensind bald besei¬tigt. Auch derörtliche Jägerholt sich eineBrotzeit, dieFlinte geschul¬tert, In den letz¬ten Tagen gab esviel für Um zutun. Vielen vomWasser einge¬schlossenen Tie¬ren musste erden Gnadenschussgeben,und auch jetzthält er sich fürden ein oder an¬deren neu auf¬laufenden Fallbereit.Auch großesGerät ist im Ein¬satz. Ein jungerMann mit einemgroßen Schau¬felbagger meintes wohl etwas zugut und fährtmit relativ ho-hem Tempo und etwas knapp an Po¬litikern und Presseleuten vorbei. Dagreift der Minister persönlich einund ruft den jungen Mann dazu auf,es nicht zu übertreiben, „nicht, dasses auch noch Verletzte gibt".I „Jetzt wird es dreckig"Im Gespräch mit Anwohnern undLokalpolitikem zeigt sich Umwelt¬minister Huber erschüttert vomAusmaß der Zerstörung. „Jetztmuss man anpacken, jetzt wird esdreckig", so der Minister, der denum Hab und Gut gebrachten An¬wohnern wiederholt verspricht:„Am Geld soll es nicht scheitern."Der Fördertopf sei nach oben hinoffen. Die Fischerdorfer, die durchdas Hochwasser ihre Habe verlorenGroßeTeile der Stadt Deggendorf stehen nach wie vor unterWasser. Der Pegelsinkt aber kontinuierlich. (alle Fotos: Kallus)Retten, was zu retten ist: Für viele Fischerdorfer Familien hat am Wochenende die Zeit des <strong>Auf</strong>räumens begonnen.haben, bedauertder Minister:„Dass das sosaudumm herge¬gangen ist, des isSchicksal." Da¬bei sei der Isar¬damm für kom¬mendes Jahr ge¬plant gewesen.Huber: „DieLeute habenPech gehabt.Das Jahrtau¬sendhochwasserist zu früh ge¬kommen." Wasdie künftigenHochwasser¬schutzmaßnah¬men angeht, ver¬spricht der Mi¬nister, die Ver¬fahren zu beschleunigen. Die Ge¬schwindigkeit des weiteren Vorge¬hens werde man deutlich erhöhen.Dafür müssten jetzt andere Dingezurückstehen. An Problemen mitdem Grunderwerb dürften Hoch¬wasserschutzmaßnahmen künftignicht mehr scheitern. <strong>Auf</strong> die Fragenach den Umweltschäden infolgedes Jahrtausendhochwassers meintder Minister, das werde sich „in dennächsten Wochen" herausstellen.Mit dem Hubschrauber fliegt derMinister kurz darauf nach Münchenzurück. Mit dem Dienstwagen hätteer sich schwergetan, denn die A92zwischen Deggendorf und Plattlingmusste wegen <strong>Auf</strong>räumarbeiten er¬neut gesperrt werden. Erst am spä¬Reibungslos klappt die Zusammenarbeit zwischen Polizei und Bundeswehr.teren Sonntagabend wird sie wiederkomplett freigegeben. Die A3 ist imBereich Deggendorf bis auf Weite¬res unbefahrbar.I Bürgerseele kochtWenige Meter neben den Politi¬kern unterhalten sich Anwohnerund Feuerwehrleute über die immernoch sehr angespannte Situation.Dabei wird deutlich, wie sehr dieBürgerseele kocht. Den andauern¬den Politikerbesuch im Krisenzen¬trum kommentiert einer wie folgt:„Da können sie sich wieder profilie¬ren - die Wahlen stehen ja vor derTür." Zum eben vorbeigehendenjungen Deggendorf er Oberbürger¬(Foto: pk)meister Christian Moser sagt einvom Hochwasser Betroffener: „Dakannst du ja noch berühmt werden.Fischerdorf kommt jetzt noch vorAfghanistan in den Nachrichten."Damit spielt er auf Mosers derzeiti¬ge gewaltige Präsenz in überregio¬nalen Medien an.Das größte Anliegen der Feuer¬wehrmänner und Anlieger ist aller¬dings, dass so manche Naturschüt¬zer mit ihren Forderungen etwas zurückrudem.Ein Fischerdorfer:„Das kann einfach nicht sein: Ein¬mal ist es ein seltener Schwammerl,dann eine seltene Pflanze und dannwieder eine Libelle, weswegen einwichtiger Damm nicht gebaut wer¬den darf."


10 NIEDERBAYERN / OBERPFALZ Montag, 10. Juni 2013Hochwasser in Ostbayern + + + Hochwasser in Ostbayern + + + Hochwasser in OstbayernGut Aiderbichl wird zur Arche NoahTrotzdem sind viele Tiere im Hochwasser bei Deggendorf jämmerlich verendetVon Monika ZieringerDie trifft Hochwasserkatastropheauch die Tierwelt mit vol¬ler Härte. Zahlreiche Haus-, StallundWildtiere verendeten bereitstragisch. Erst am Ereitag musste einBauer bei Deggendorf mehr als 100Bullen erschießen lassen, um sie vordem langsamen und qualvollen Er¬trinken zu bewahren.Auch auf Gut Aiderbichl im KreisDeggendorf wird mit Hochdruckdaran gearbeitet, menschliche undtierische Tragödien so gut es geht zuverhindern. Dort wurden in denletzten Tagen bereits 70 Rinder auf¬genommen, erklärt GutsleiterinSandra Huber.Insgesamt haben derzeit mehr als120 Tiere Zuflucht auf dem Gna¬denhof gefunden. Und es werdenmehr. Je weiter das Wasser zurück¬geht, umso offensichtlicher wird,wie das Hochwasser auch die Tieregetroffen hat. „Wir bekommen Kat¬zen, die von Ol völlig verschmiertsind oder auch Öl geschluckt haben,verwahrloste Hunde, die entkräftetin Straßengräben liegen, Enten oderHuhner", nennt Huber Beispiele.[ Das <strong>Auf</strong>nahmelager istrund um die Uhr geöffnetDie Organisation auf Gut Aider¬bichl läuft rund um die Uhr. Notfäl¬le werden sofort in Tierkliniken ge¬bracht und auch mit der Tierxettungarbeiten die Aiderbichler eng zu¬sammen. Um möglichst viele Not¬fälle dieser Hochwasserkatastropheaufnehmen zu können, wurden nochweitere Zelte auf dem Gelände auf¬gebaut, die den Tieren als Notunter¬kunft dienen.Derweil bieten sich den Rettern,die im Krisengebiet unterwegs sind,grausige Bilder von verendeten Tie¬ren. Hunde, die noch angebundenwaren und vor dem Wasser nichtfliehen konnten oder Tiere, die ein¬fach eingeschlossen waren undnicht mehr befreit werden konnten.So groß die Not auch ist, so starkfreut man sich auf Gut Aiderbichlüber die „unglaublich große Hilfs¬bereitschaft der Menschen, die unsDiese Kühe haben es geschafft. <strong>Auf</strong> dem hoch gelegenen Gut Aiderbichl sind sie in Sicherheit vor dem Hochwasser. Guts¬leiterin Sandra Huber und ihr Team arbeiten wie viele andere Helfer im Akkord. Die Freude war groß, als eine weiteremobile Melkmaschine (Bild unten) aus dem österreichischen Waldviertel auf Gut Aiderbichl ankam. (Fotos: moz)mit Futter, Heu, Stroh und Spendenunterstützen", so Huber. Die Tierschützerinweiß aber, dass bei ande¬ren das Futter ebenfalls knapp wirdund bittet deswegen auch für diesebetroffenen Landwirte um Hilfe.Gerade im Landkreis Deggendorftrifft die Flut viele Bauern, die auchihre Futtervorräte verloren haben.I Melkmaschine ausdem WaldviertelObwohl man auf Gut Aiderbichlnahezu für jedes Tier eingerichtetist, fehlte vor allem eines: mobileMelkmaschinen. Denn die Nutzkü¬he, die dorthin evakuiert wurden,müssen auch gemolken werden, weilsonst schmerzhafte Euterentzündungendrohen. „Gerade für Kühe,die frisch abgekalbt haben und nicht gemolken werden, kann einesolche Situation lebensbedrohlichsein", weiß Cyriak Laner von derFirma Agrotel in Neuhaus am Innim Landkreis Passau. Seine Firmaist vom Hochwasser knapp ver¬schont geblieben, deswegen will dasUnternehmen, das vor allem in derLandwirtschaft tätig ist, nun ande¬ren helfen.Als Laner hörte, dass Gut Aider¬bichl dringend noch mobile Melk¬maschinen benötigt, setzte er sofortalle Hebel in Bewegung. Innerhalbvon Stunden wurde eine weitere ausdem Waldviertel in den Gnadenhofbei Deggendorf gebracht, dafür istder Sohn von Cyriak Laner rund600 Kilometer am Stück gefahren.„Diese Hilfsbereitschaft, die unsvon allen Seiten zukommt, ist fastschon unglaublich", freut sichGutsleiterin Sandra Huber.1 "J-Xu'ie.e jW^vs. ^peiAcle.!SPcUDCNKONTEH:Kontomunmar 22442Sparkasse Htederbaysm-Mllte • BLZ 74150000Kantonummer 5517770fUMelsentank Straubing nG ¦ BLZ 74260110(nfcrmation&n im Internet: VA'Avidovva.dsZFITUNCSGMPPEäliaiiMaotriraDHalt/fttntisfiutcrgtUimflVerlag bittet umSpenden für dieHochwasseropferLiebe viele Leserinnen Menschen und sind Leser, vonder größten Hochwasserkata¬strophe seit Jahrzehnten in Nie¬derbayern und der Oberpfalzbetroffen und schwer geschä¬digt. Viele mussten evakuiertwerden, manche haben allesverloren. Die ZeitimgsgruppeStraubinger Tagblatt/LandshuterZeitung ruft zu Spenden fürdie vom Hochwasser geschädig¬ten Menschen auf. Die Zei¬tungsgruppe arbeitet hierbeimit ofiiziellen Stellen und Be¬hörden vor Ort zusammen. Wieimmer bei unserer Aktion„Freude durch Helfen", kom¬men Ihre Spenden zu 100 Pro¬zent bei den Empfängern an.Sämtliche Verwaltungs- undBearbeitungskosten trägt derVerlag. Wer helfen möchte, sie¬he Kontonummern und Bank¬verbindungen oben.Zeil fordert EU-HilfeDer nister bayerische Martin Wirtschaftsmi¬Zeil fordert vonBrüssel Taten statt Worte für dieHochwasser-Opfer in Deutschland.„Ich fordere konkrete Hilfe von derEU. Allgemeine Zusagen reichennicht aus", sagte der FDP-Politikeram Sonntag: „Ich erwarte, dass wieFreistaat und Bund auch die EUüber allgemeine Erklärungen hi¬nausgeht und die Programme fürdie Betroffenen unterstützt."KOMMENTAR^ -*'¦ 'v '¦-rmxü„Ein starkes und hoffnungsfrohes Gesicht7„Gerade in dieser Not hat sich et¬was ereignet, das die Welt aufhor¬chen lässt. Es ist diese unglaublichüberwältigende, vielfach anonyme,spontane Hilfsbereitschaft so vie¬ler" sagte Bischof Wilhelm Schramlbeim gestrigen Pontifikalgottesdienstfür die Hochwasseropfer imPassauer Stephansdom. Diese Ka¬tastrophe habe so viele Menschenschmerzlich heimgesucht, vieleMenschen seien in ihrer Existenzbedroht. Alle Helfer und Helferin¬nen, Rettungsdienste oder Einsatz¬kräfte „haben der Mitmenschlich¬keit ein starkes und hoffnungsfro¬hes Gesieht gegeben", so der Bi¬schof, der bei seinen Besuchen beiHochwasseropfern erlebte, wie von„Mensch zu Mensch eine spontaneNächstenliebe" gewachsen sei.Schraml dankte allen Helfern undbat die Gläubigen zugleich um ihrefinanzielle Spende, damit den Ge¬schädigten geholfen werden kaim.Das Bistum hat bereits 3,5 Millio¬nen Euro als Soforthilfe für dieBlutopfer in den betroffenen Städ¬ten und Landkreisen des Bistumszur Verfügung gestellt. Auch derRegensburger Bischof Rudolf Voderholzerhat zum Gebet für dieFluthelfer und Opfer aufgerufen.Das Bistum Regensburg stellt eben¬falls umfassende Hilfen für die Ge¬schädigten zur Verfügung, -moz-Zufall oder Fügung?mehr auf die Beine kommt. Pri¬Was oder für ein war Zufall es Fügung? aber -, auch-dass vatleute müssen ohnehin damitdie revidierten Ergebnisse der rechnen, auf einem Teil ihresVolkszählung kurz vor der Kata¬ Schadens sitzenzubleiben, den siestrophe bekannt wurden. Respek¬ dann mühsam abzuzahlen haben.tive das Hochwasser sich den Angesichts der Ausmaße dergünstigen Zeitpunkt unmittelbar Katastrophe gilt es nochmals einnach dem Zensus aussuchte. Wort zum SPD-Ministerpräsiden¬Denn nun kann der bayerische tenkandidaten Christian Ude zuMinisterpräsident mit Pfunden verlieren. Hätte er einfach nurwuchern: Bayern erhält viele Mil¬ das Maid gehalten. Aber seinelionen aus dem Länderfinanzaus¬ Worte, die wir gar nicht erst wie¬gleich zurück. Die fließen nun¬ derholen wollen, stoßen denmehr unmittelbar in die Kata¬ Hochwassergeschädigten, undstrophenhilfe, hat Horst Seehofer nicht nur ihnen, nach wie vor sau¬am Wochenende angekündigt. er auf. In solcher Not wollen dieUnd das ist auch gut so. Menschen ihre Volksvertreter anWären Zensus und Katastrophe Ort und Stelle sehen, natürlichzeitlich nicht zusammengetroffen, nicht alle, aber Ministerpräsiden¬hätten sich die Millionen schnell ten und Kanzlerinnen und alle,andenveitig verflüchtigt und der die etwas für die Menschen in NotFinanzminister Söder hätte zwar tun können. Auch der lokale Ab¬wieder die tröstendsten Worte ge¬ geordnete ist wichtig. Alle ande¬funden, aber kein Geld aufgetan. ren freilich, die nur auf schöneAuch wenn jetzt vom Freistaat Fotos, PR und Wahlkampf aus350 Millionen kommen, die Kanz¬ sind, können den Menschen vorlerin ebenfalls 150 Millionen zu¬ Ort gerne gestolüen bleiben. Dagesagt hat - macht zusammen 500 hätte Ude dann wieder recht.-, wird das Geld nicht reichen. Aber so hat er's nicht gemeint.Natürlich gibt es auch Versiche¬ König der Großstadt zu sein, istrungsleistungen, verbilligte Dar¬ gut und schön. Regierungschef ei¬lehen, Zuschüsse, und es wird ge¬ nes Flächenstaates werden zuspendet wie noch nie - diese wollen, ist dann doch noch eineHochwasserschäden gehen in die andere Nummer. Hat Ude dasMilliarden. Es steht zu befürch¬ noch nicht gespannt? Er ist sonstten, dass mancher Betrieb nicht so schlau. Bernhard Stuhlfelner


Montag, 10. Juni 2013 NIEDERBAYERN / OBERPFALZ 11Hochwasser in Ostbayern + + + Hochwasser in Osibayern + + + Hochwasser in OstbayernStadt Passau ist stolzauf ihre StudentenGesellschaft schaft verbindet und Studenten¬ von jeher eingewisses angespanntes Verhältnis.Während nicht akademische jungeErwachsene im Berufsleben ihrenMann stehen, feiern Studentennächtelang durch, schlafen sich imHörsaal aus, vertreten linke oder re¬volutionäre Meinungen und sind zunichts zu gebrauchen, zumindest zukeiner praktischen Arbeit, weil siezwei linke Hände haben und zu we¬nig Irxenschmalz. Volkes Meinung.Nun kam das Jahrhunderthoch¬wasser, verheerte die Stadt Passauund siehe da- die Studentenpackenzu Hunderten mit an, wo sie ge¬braucht werden, schaufeln denSchlamm weg, entrümpeln ver¬dreckte und vemässte Keller undWohnungen, versorgen Einsatzkräf¬te mit Verpflegung, machen sichnützlich, wo es nur geht. Und dieUniversitätsstadt ist plötzlichmächtig stolz auf „unsere tüchtigenStudenten".Die haben es allerdings auch in¬sofern leichter, weil sie die Kata¬strophenwoche vorlesungsfrei hat¬ten. Sie konnten sich deshalb imHörsaal nicht ausschlafen, alsoauch nicht nächtelang feiern... (sie¬he oben). Und die linken, revolutio¬nären Theorien trieb ihnen das realeund schmutzige Hochwasser vor dereigenen Haustür aus. -stu-Hotline für BauernWir hätten den Schutz schon lange gebraucht"Niederalteicher räumen auf und ärgern sich über fehlende SicherungsmaßnahmenNiederalteich. Viele Helfer warenam Wochenende in Niederalteich imEinsatz, um im vom Hochwasserstark betroffenen Dorf <strong>Auf</strong>räumar¬beiten zu leisten. Rund 450 organi¬sierte Helfer von Feuenvehr, BRK,THW, Bundespolizei, Bundeswehr,MHD und Wasserwacht waren undsind vor Ort.Wie groß das Ausmaß der Zerstö¬rung ist, zeigt sich dem, der durchden Ort geht. Haufen voller kaput¬ter Möbel, die von riesigen Bag¬gerschaufeln in große Container ge¬schippt werden, sind ebenso zu se¬hen wie Ansammlungen von Habund Gut in den Gärten und Höfender Niederalteicher. Die Flut hataus den Möbelstücken der Men¬schen Müll gemacht.I Menschenrücken zusammenHans Waas hat das Gröbste an<strong>Auf</strong>räumarbeiten geschafft. Dankder Mithilfe seiner Bekannten, desEhepaares Ziselsberger, hat bei ihmdas große <strong>Auf</strong>räumen seinen Höhe¬punkt schon erreicht. „Meine Hüh¬ner haben überlebt, weil ich sie inden Schuppen gebracht habe", er¬zählte er. Nicht verbergen kann erseine Wut auf die Politik und Bau¬ern, die ihr Land so lange nicht fürDer Bayerische (BBV), das Landwirtschafts¬Bauernverbandamt und der Maschinenring habeneine gemeinsame Telefon-Hotlinemit der Nummer 0991/208123 fürdie vom Hochwasser betroffenenLandwirte eingerichtet. Wer Hilfe T") ayems Ministerpräsident Horstbei den <strong>Auf</strong>räumungsarbeiten an- JD Seehofer hat einen massivenbieten kann oder Futtermittel zur Ausbau des Hochwasserschutzes imVerfügung stellt, oder wer entspre- Freistaat angekündigt und denchende Hilfe benötigt, kann sich an Flutopfern in Bayern weitere finandieseKontaktstelle wenden. Für die zielle Unterstützung zugesichert.Vermittlung von Tierfutter stehtauch die Futterbörse (www.BayerischerBauemVerband.de/Futterboerse)zur Verfügung.Geldspenden für die besondersbetroffenen landwirtschaftliche Be¬triebe in den Hochwassergebietenkönnen an die BBV-Stiftung „Landund Leben" Konto-Nr. 146141, beider DZ Bank, BLZ 701 600 00,Stichwort „Hochwasserhilfe", getä¬tigt werden.1Haus erstreckt, fassungslos und siehat Tränen in den Augen. „Alles istkaputt", beklagt sie. Sie kam geradefrisch aus dem Urlaub und wurdesofort mit der Katastrophe konfron¬tiert. Ihre Kinder hatten da schondie Waschmaschine und anderesWertvolle nach oben gebracht,trotzdem ist sie vom Ausmaß derSchäden erschüttert. „Da geht manin den Keller und alles ist kaputt",wiederholt sie aufgelöst.„Es sind in erster Linie ideelleSachen, eigentlich Pipifax", so dieMutter von fünf Kindern, von denender Jüngste noch mit ihr im Hauslebt. „Die Fotos der Kinder und derOma, die Küche von der Oma, dadas Kasterl, das ich aufheben woll¬te", zählt sie die persönlichen Ver¬luste auf. Und doch ist ihr auch klar,dass sie recht gut davongekommenist. „Ich habe viel Mitleid mit denFischerdörfern. Wir sind hier nichtDas große <strong>Auf</strong>räumen im vom Hochwasser stark gebeutelten Niederalteich hat die Einzigen", weiß sie sich in einembegonnen,den Hochwasserschutz hergebenwollten. „Wir hätten den Schutzschon lang gebraucht", wettert er inRichtung Politik und schaut kum¬mervoll auf den Berg voll Müll, da"ihm nach der Flut geblieben ist.Nun, nachdem das Hochwasser un¬vorstellbare Ausmaße gezeigt hat,rücken die Menschen näher denn jezusammen.„Die Leute von der Bundeswehrund vom THW sind alle sowas vonfleißig, die haben alle so toll mitge-'holf en", lobt Elisabeth Ziselsberger.Karolina Neumeyer ist beim Blickauf das Chaos, das sich vor ihremMinisterpräsident verspricht weitereFinanzhilfen für HochwasseropferDie Rücklagen für die Hochwasser¬hilfe würden um weitere 200 Millio¬nen Euro aufgestockt, kündigteSeehofer am Samstag an.Das zusätzliche Geld kommt un¬verhofft: Weil die jüngste Volkszäh¬lung die Einwohnerzahlen in eini¬gen Bundesländern nach unten kor¬rigiert hat, fließt Geld nach Bayernzurück, wie Seehofer beim Bezirks¬parteitag der CSU Nümberg-Fürth-Schwabach erklärte. „Nichteinmal das Zählen der Einwohnerhaben die Berliner richtig be¬herrscht", sagte er. Nun könne aberimmerhin mit dem Geld Sinnvollesgetan werden.„Mit 1500 Euro Soforthilfe ist je¬mandem, dessen ganzes Hab undGut in den Fluten untergegangenist, nicht geholfen." Am Geld dürfeeine vernünftige Hilfe nicht schei¬tern, sagte Seehofer. Nach der Flutmüssten wirtschaftliche Existenzenrasch wieder aufgebaut werden, umArbeitsplätze zu sichern.Seehofer versprach einen „massi¬ven Ausbau" des Hochwasserschut¬zes in Bayern - Dämme sollen mo¬dernisiert und neue Rückhalteflä¬<strong>Auf</strong> das Hochwasser folgen dieerheblichen UmweltbelastungenDer Hydrogeologe Baier warnt vor den Risiken durch Gifte aller ArtDie .Fluten Hochwasser-Regionen fließen ab, in den sind fahrungen die der Fränkischen nach starkem Schweiz Regen zeigten, in Überflutungen winmmg aus bodemiahem die Trinkwasserge- Uferfil-<strong>Auf</strong>räumarbeiten in vollem Gange, dass Stoffe aus jahrzehntealten, trat, wie sie am Rhein vielerorts üb¬Jetzt drohen den Bewohnern nach verborgenen Müllablagerungen lich sei. Diese müsse möglicherwei¬Einschätzung von Experten andere vom Wasser ausgeschwemmt wür¬ se nach einem Hochwasser vorüber¬Gefahren - das Hochwasser könnte den, sagte der Wissenschaftler. gehend eingestellt werden.Äcker und Grundwasser mit Um¬ Baier sieht kaum Möglichkeiten, Landwirte, deren Wiesen undweltgiften belastet haben. die Umweltrisiken nach eingetrete- Äcker überflutet waren, bleibeDie in den Hochwasserregionen nen Hochwasserschäden zu begren- nichts anderes übrig als ihre Äckerlebenden Menschen müssen sich zen: „Hochwasserführende Flüsse umzupflügen. Zu hoch sei das Risinachdem Rückzug der Fluten nach reißen Ablagerungen aus Wäldern, ko, dass sie mit gesundheitsschädli-Experteneinschätzung auf erhöhte Wiesen, Äckern und der städtischen chen Ablagerungen belastet seien.Umwelt- und Gesundheitsrisiken Kanalisation mit. Das lagert sich Damit es gar nicht erst zu groß-Im Landkreis Deggendorf waren le geöffnet, damit die Brühe abfliedie<strong>Auf</strong>räumarbeiten nach dem ßen kann. Außerdem sind fünfHochwasser am Sonntag in vollem Hochleistungspumpen von der GröwirtschaftlicheErzeugnisse aus denüberfluteten Regionen verstärktkontrollieren, riet der HydrogeologeAlfons Baier von der UniversitätErlangen-Nümberg in einem Pres¬segespräch. Baier befürchtet aller¬dings, dass den Untersuchungsbe¬hörden dafür das Personal fehle.Mit dem Hochwasser breitetensich neben Haushaltsabwässernund Chemikalien aus der Kanalisa¬tion auch Coli-Bakterien, Insekten¬gifte, Pestizide und Fungizide inÜberschwemmungsgebieten starkverdünnt, aber großflächig aus. Erwärtsab", erklärte er.I Problematische ChemikalienProblematisch seien Chemika¬lien, die Hochwasser führende Flüs¬se ausspülen und unkontrolliert aufWiesen und Äckern verteilen. Un¬tersuchungen hätten ausgespülteund ins Grundwasser eingebrachte,hormonell wirkende Substanzenzutage gefördert. Über wegge¬schwemmte Gülle könnten Coli-Bakterien ins Trinkwasser gelan¬gen. Besonders bedenklich sei nachÜberflutungsfiächen sorgen, „Wennwir weiterhin Flüsse begradigenund eindämmen, Flächen versiegelnund Feuchtgebiete großräumig ent¬wässern, müssen wir in Zukunft mitimmer stärkeren Hochwassemrechnen", mahnt Baier. Um dieFließgeschwindigkeit von Flüssenund Bächen zu verhindern, solltensie sich wieder durch breite, unbe¬baute Flussauen schlängeln kön¬nen. Das Problem sei aber, dass imma-mehr Kommunen Talauen alsBaugebiete auswiesen - und damitHochwasser riskierten. (dpa)chen geschaffen werden. „Wir kön¬nen und müssen uns das leisten."Der Umweltminister werde in zweiWochen einen Kabinettsentwurfvorlegen.Am Donnerstag wollen die 16 Mi¬nisterpräsidenten mit KanzlerinAngela Merkel über den Wiederauf¬bau der Hochwasser-Regionen spre¬chen. „Wir helfen mit, dass es eineBundeslösung geben wird", sagteder CSU-Chef. (dpa)Ein Schuh schwimmt durch dasHochwasser im DeggendorferStadtteil Fischerdorf, ((Foto: se) Boot mit zahlreichen anderen Be¬troffenen.Alexandra StielerSachspenden für denLandkreis DeggendorfFür die vielen Menschen im KreisDeggendorf, die durch dasHochwasser auch ihre persönlichenSachen verloren haben, hat dasRote Kreuz Deggendorf AnnahmeundKontaktstellen eingerichtet:Kleidersp enden, Hygieneartikel,Babybedarf und Spielsachen:Deggendorf: Hotline des Kreisju¬gendringes 0991/29792750Plattling: Werkstraße 1 (von 8 bis18 Uhr)Hengersberg: Halle beim Bauhof(8 bis 18 Uhr)Hinweis: Brauchbare Kleidungin Kartons verpacken und außenmit Inhalt (z.B. Kinderkleiderund Größe) beschriftenHaushaltsgeräte (Kühlschränke,Waschmaschinen, Kleingeräte):Beggendorf: Kreisjugendring0991/29792750Plattling: BRK-Tagwerk in derReiterstraße 24 (8 bis 18 UhrLebensmittel (keine verderblicheWare):Deggendorf: Kreisjugendring0991/29792750Plattling: Halle in der Werkstraße31 (8 Uhr bis 18 Uhr)Hengersberg; Halle beim Bauhof(8 bis 18 Uhr)Möbel: Kreisjugendring0991/29792750 oder per MailDeggendorf-hilft@gmx.de oderBRK-Kreisverband Deggendorf:0991/36040 oder Maü: info©kvdeggendorf.brk.de. KeineAnlieferung, nur Vermittlung.Kreis Deggendorf rechnet mithalber Milliarde Euro Schadennaupegel sank deutlich. Aber derKatastrophenfall wurde noch nichtaufgehoben - „Fischerdorf und Tei¬le von Niederalteich stehen nochimmer unter Wasser", sagte derSprecher des Landratsamts, JosefEhrl, am Sonntagnachmittag. DieSchäden im Landkreis Deggendorfschätzt er ganz grob auf 500 Millio¬nen Euro,In Niederalteich fließt das Wasservon selbst ab - „der Dreck bleibt zu¬räck", sagte Ehrl. Aber „Fischer¬dorf ist problematischer". Mit Bag¬gern wurde der Deich an einer Stel¬oder im Bergbau eingesetzt werden.Das könne noch bis Dienstag dau¬ern, bis auch Fischerdorf wieda- be¬gehbar wird, sagte der Sprecher. InFischerdorf sind auch viele Betriebeangesiedelt.Immer noch konnten mehr als2000 Menschen nicht in ihre Häuserzurück. Sperrmüll, den die Bewoh¬ner an die Straße stellten, wurde so¬fort abtransportiert - Müllabfuhr,Technisches Hilfswerk und Bundeswehrwaren im Dauereinsatz. Auchmit Wasserwerfern wurden dieStraßen gesäubert.


U l ¦Montag, 10. Juni 2013 DEGGENDORF UND UMGEBUNG 25STADT DEGGENDORFwww.donau-anzeiger.deA 92 muss heute frühgesperrt werdenDeggendorf, (da) Wegen <strong>Auf</strong>räu¬mungsarbeiten musste die A 92 ges¬tern Nachmittag bis zum Einbruchder Dunkelheit ab Plattling-Nordbis Deggendorf-Mitte in beidenFahrtrichtungen gesperrt. Am heu¬tigen Montag wird voraussichtlichab 5 Uhr ebenfalls eine Vollsper¬rung nochmals notwendig sein, wielange, ist noch nicht bekannt.Partnerstädte und Patenbieten ihre Hilfe anDeggendorf, (da) Oberbürger¬meister Dr. Christian Moser erhältvon den Patenschaften Tender Do¬nau und Abgesetzter TechnischerZug vom Großen Arber Zusagenhinsichtlich von Einsatzkräften, diesofort in Deggendorf unterstützendtätig sein können. Das PatenschiffTender Donau stellt zehn Matrosenmit technischer Ausrüstung zurVerfügung, der Abgesetzte Techni¬sche Zug kann bei Bedarf sofortzehn Mann mit logistischer Unter¬stützung anbieten. Die PartnerstadtPisek könnte ein Feuerwehrauto mitsechs Mann Besatzung sofort zurVerfügung stellen, die besonders fürHochwasserkatastrophen ausgebil¬det sind. In Neusiedl am See wurdeein Spendenkonto eingerichtet. Mo¬ser wird diese Hilfsangebote an dieEinsatzzentralen weitergeben, umdort entscheiden zu lassen, ob dieAngebote nötig sind.Waldbahn erhöhtdie KapazitätenDeggendorf, (da) <strong>Auf</strong>grund dererneuten Sperrung der A92 wegen<strong>Auf</strong>räumarbeiten werden die Sitz¬platzkapazitäten der Waldbahn aufder Strecke zwischen Plattling undDeggendorf heute deutlich ver¬stärkt. Alle zur Verfügung stehen¬den Triebwagen werden an dieplanmäßig verkehrenden Züge an¬gehängt. Der Regelfahrplan wirdaber weiter behalten, es wird im Ge¬gensatz zu den letzten Tagen, keinzusätzlicher 30-Miunten-Takt tags¬über angeboten.Aktion „Deggendorf hilft" sammelt SpendenOpfer erhalten auf Ackerloh das Nötigste - Gesucht: Waschmaschinen und SonnencremeDeggendorf, (se) Die Strapazender vergangenen Tage stehen KJR-Geschäftsführer Martin Hohenber¬ger förmlich ins Gesicht geschrie¬ben: Seit Dienstag ist aus demMann, der eigentlich für die Ju¬gendarbeit im Landkreis zuständigist, der Koordinator für Hilfsgüterund Spenden für die Flutopfer ge¬worden. Täglich stehen ihm dabeian die himdert Helfer, die sich ausFreiwilligen, dem Stamm des KJEsowie Studenten rekrutieren, zurSeite.Der gigantischen Fläche derkünftigen Landesgartenschau-Parkgarage kommt dabei nun nachder Hochwasser-Katastrophe einenoble <strong>Auf</strong>gabe zu: Kurzerhand wur¬de das Parkhaus zur Ausgabe- undSammelstelle für Spenden für dieFlutopfer. Die kunstvoll gestaltetenDonauwellen bekommen einen be¬sonderen Symbolwert.I Was noch gebraucht wirdSoweit das Auge blicken kann,erstrecken sich Tische voller Klei¬dung, türmen sich Packungen vollerToilettenpapier und Waschmittelund vieles mehr, was an Spenden bisjetzt angekommen ist. „Seit Sams¬tag kommen die Betroffenen zuhunderten und holen sich, was siebenötigen", erzählt Hohenberger.„Kleidung haben wir mehr als ge¬nug. Was die Menschen nun drin¬gend brauchen sind Werkzeuge,Waschmaschinen, Kühlschränkeund andere elektronische Geräte",zählt der KJR-Chef auf. Darüberhinaus werden dringend Schrubber,Besen und Putzmittel benötigt.Außerdem brauchen die Men¬schen, die nach der Katastrophei ¦Fast wie ein großes Kaufhaus wirkte gestern das Parkhaus auf dem Landesgartenschau-Gelände.nichts mehr haben, nun zunächstauch vor allem Waschmittel undHygieneartikel. Im Rahmen der<strong>Auf</strong>räumarbeiten bei strahlendemSonnenschein und heißen Tempera¬turen auch nicht zu vergessen: Son¬nencreme. „Möbel werden irgend¬wann später benötigt", klärt Ho¬henberger auf.Alle Möbelspenden werden zu¬nächst über die Hotline gelistet underst zu einem späteren Zeitpunktausgegeben. „Dafür stehen den Be¬troffenen, wenn es so weit ist, dieListen zur Verfügung, aus denen siewählen können, was sie brauchen",erklärt er das logistische Vorgehen.Auch Firmen haben sich laut Ho¬henberger schon an der Spendenak¬tion beteiligt.Der Möbel-Gigant Ikea spendeteWaren und hat in Aussicht gestellt,in zwei Wochen Warengutschein imWert von 80 000 Euro auszugeben.Und auch der Baumarkt OBI kam(Fotos: Stieler)Martin Hohenberger (I.) und Kultusstaatssektretär Bernd Sibler freuen sich überdie große Spendenbereitschaft.mit einer Ladimg voller Hilfsgüteran. „Die Hilfe erfolgt phasenweiseund kann monatelang dauern", soHohenberger zur Hilfsaktion.Er verweist ausdrücklich darauf,dass die Betroffenen so oft kommenkönnen, wie sie wollen, um sich mitallem Nötigen einzudecken.¦ Info'Ober die Hotline uyyi/w/yüYöuoder deggendorf-hilft@gmx.de ist zuerfahren, was aktuell benötigt wird.Spenden, die per Lkw angeliefertwerden, werden gebeten, sich vorabunter der Telefonnummer0991/29792750 anzumelden.Wichtige Infos für Hochwasser-OpferTrinkwasser abkochen - Strom erst einschalten, wenn Fachkraft geprüft hatDeggendorf, (oh/da) Der Krisen¬stab hat für alle Hochwassergeschä¬digten ein Merkblatt zusammenge¬stellt, das wichtige Erstinformationenfür die Bewältigung der Scha¬denslage enthält.Hotline: Landratsamt Deggen¬dorf, Telefonnummer 0991/3100111,von 7 bis 18 Uhr.Stadt Deggendorf, Telefonnum¬mer 0991/2960444, Montag bis Frei¬tag von 7 bis 18 Uhr, Samstag undSonntag von 8 bis 24 Uhr.Trinkwasser: Muss bis auf weite¬res vor dem Gebrauch gut abge¬kocht werden.Strom: Sobald wie möglich wer¬den die Versorger die Versorgungmit Strom wieder herstellen. Ach¬tung: Der Strom darf erst wiedereingeschaltet werden, wenn die An¬lage durch eine Elektrofachkraftgeprüft wurde. Ansonsten bestehtLebensgefahr.Müllbeseitigung: Sperrmüll aufdie Straße stellen, auf Durchfahrtachten. Keine Mülltrennung not¬wendig. Organischer Abfall undTiere in die aufgestellten Containergeben.Finanzielle Soforthilfe: Deggen¬dorf: Bürgerbüro im Neuen Rat¬haus, Franz-Josef-Strauß-Straße 3,Montag bis Freitag von 7 bis 19,Samstag und Sonntag von 8 bis 18Uhr. Niederalteich: Auszahlung bisauf weiteres im Landratsamt.Vernichtete Ausweisdokumente:Keine Gebühren für Ersatzdoku¬mente. Beantragung über das Bür¬geramt beziehungsweise die Ge¬meinde Niederalteich.Helfervermittlung und Unter¬künfte: Die Hotline ist täglich (aucham Wochenende) von 9 bis 19 Uhrbesetzt. Die Telefonnummern:0991/3615777 und 0991/3615455.Handwerker: Handwerkerliste abMontagnachmittag im Neuen Rat¬haus erhältlich. Niederalteich: Bittean das Rathaus wenden.Tierf utter/Iierzub ehör/Tierrettung:Stadthalle Deggendorf, Abho¬lung von Transportboxen und -käfigensowie Tierfutter. Vorher anmel¬den: Telefon 0151/13937719.Offene Fragen zum Krisenmanagement„Wieso wurde Fischerdorf so spät evakuiert?" - Zweifel am rechtzeitigen BundeswehreinsatzFolgende Mail mit viekn Fragenzum Krisenmanagement währendder Hochwasserkatastrophe hatuns am Wochenende erreicht:„Folgende Fragen und Themenim Zusammenhang mit dem Do¬nauhochwasser soüen meines Er¬achtens nach nicht nur, wenn dennüberhaupt behördenintern aufge¬arbeitet werden, sondern auch inder Öffentlichkeit diskutiert wer¬den. Aus diesem Grund möchte ichIhnen ein paar Fragen und Anre¬gungen für in meinen Augen <strong>Auf</strong>¬fälligkeiten oder grobe Fehler ge¬ben. Folgende Ragen stelle ich mir:Wieso wurden die Vorhersagendes HND (www.hnd.bayem.de/wir/wir_organisation.htm) imLaufe des Sonntags, Montags undsogar am Dienstag immer wiedernach oben korrigiert?An zahlreichen Pegeln war imRahmen der Vorhersage jeweils einScheitel erkennbar, der dann dochnicht eintrat. Das wahre Ausmaßdes Hochwassers wurde dadurchviel zu lange unterschätzt und dieerforderlichen Vorbereitungennicht getroffen. Wieso wurde derKatastrophenalarm für den KreisDeggendorf erst am Montag um8.40 Uhr ausgerufen? War das nichtzu spät, um das Hochwasser koordiniertzu bekämpfen und zu ver¬teidigen?Wann wurde die Hilfe der Bun¬deswehr angefordert? War diesnicht zu spät? Wieso waren amDienstag, als zahlreiche Deicheverteidigt werden mussten, kaumBundeswehrsoldaten vor Ort, diemit Manpower und Organisationunterstützen hätten können?Wieso wurde der Bereich zwi¬schen Autobahn A3 und Isardeichnicht frühzeitig evakuiert, nach¬dem man den Isardeich bereitsschon Sonntagnacht mit Sandsä¬cken aufhöhte? Wieso greift Land¬rat Bemreiter in der Pressekonfe¬renz vom Donnerstag HerrnSchreiber aus Altholz persönlichan und diffamiert diesen? Stimmtes, dass gemeinsam mit Feuerwehrund Veterinäramtsarzt beschlossenwurde, die Bullen in dem höher ge¬legenen Stall zu belassen und die¬sen zu verteidigen und sich HerrSchreiber einer Evakuierung nichtwiedersetzt hat, sondern dies ebengemeinsam mit dem Landratsamtund Feuenvehr beschlossen wurde?Selbst wenn Herr Schreiber dieEvakuierung abgelehnt hätte, darfman das dann in diesem Rahmenöffentlich machen und jemanden,der gerade alles verloren hat, zu¬sätzlich noch bloßstellen?Wieso bereitete man die Siche¬rung und <strong>Auf</strong>höhung der A3 mitKies nicht rechzeitig vor? War dieSchwachstelle dem Wasserwirt¬schaftsamt nicht bekannt? Standennicht genügend Laster oder Kieszur Verfügung? Hätte die Bundes¬wehr hier besser koordinieren undorganisieren können? Wieso wardie Autobahn um 16.30 Uhr immernoch nur einspurig gesperrt? Hättediese nicht wesentlich früher kom¬plett gesperrt werden müssen undder Verkehr weiträumig umgeleitetgehört? Die Kiesschüttung hättedann sicherlich zügiger und effi¬zienter durchgeführt werden kön¬nen. Hätte die Autobahn A3 vertei¬digt und dadurch Fischerdorf ge¬rettet werden können? Wieso wur¬de Fischerdorf so spät evakuiert?Wie kann es passieren, dass aufder Autobahn noch Fahrzeuge sind,die vom Hochwasser eingeschlos¬sen werden? Dass die Autobahn ge¬fährdet ist, war doch, wenn auchspät, wohl bekannt, sonst hätteman ja nicht noch einen Deich ge¬schüttet. Wieso wurde diese nichtfrüher gesperrt? Wer hat den Ein¬satz koordiniert? War diesem dieLage klar? Wieso wurde der gebro¬chene Deich bei Winzer nicht ver¬teidigt? War diese dem Wasserwirt¬schaftsamt vorher bekannt? Hathier Personal gefehlt?Waren die Deiche in einem gutenZustand, wie vom Wasserwirt¬schaftsamt behauptet? Waren demWasserwirtschaftsamt dieSchwachstellen und lokalen Hö¬henfehlstellen bekannt? Wurdendiese Stellen gezielt mit ausrei¬chend Personen und Material ver¬teidigt?Hätten die Deiche durch denrechtzeitigen Einsatz der Bundes¬wehr gehalten werden können?Waren die über Tage immer wiederfehlerhaften Prognosen der Schei¬telhöhen für Isar und Donau desLfU ausschlaggebend für den kata¬strophalen Verlauf der Situation?(...) <strong>Auf</strong> viele dieser Fragen habeich auch keine Antworten. Ich den¬ke aber, dass mit entsprechendemEngagement und Möglichkeiten ei¬nige Antworten gefunden werdenkönnen. Falls gravierende Fehlergemacht wurden, hoffe ich, dassdurch eine offene <strong>Auf</strong>arbeitungdiese abgestellt werden können.Aus Gründen der Brisanz desThemas möchte ich nicht nament¬lich in Erwähnung treten undschreibe anonym."


Totalschaden m FsscGwtAutos, Computer, Maschinen - Unternehmer injdem Deggendorfer Ortsteil haben alles verloren/2Deggendorf - Aus dem DeggendorferStadtteil Fischerdorf ragen nur noch dieSpitzen einiger Hausdächer heraus. Das Pa¬norama gleicht einer Seenplatte. KeinenOrt im Katastrophengebiet hat das Hoch¬wasser so zerstörerisch heimgesucht wiediesen Stadtteil. „Unser Lebenswerkist ab¬gesoffen, wir sind alle am Ende", sagt Al¬bert Schwinghammer, der Geschäftsfüh¬rer des Autohauses Griesbeck, das amDienstag von den Wassermassen fast voll¬ständig geflutet wurde. Gut.300 Fahrzeugestanden auf dem Firmengelände, 50 Autoskonnten die Mitarbeiter in, der Früh nochaus der Gefahrenzone wegfahren, 250 Wä¬gen wurden dagegen geflutet und sind nunkomplett zerstört. Die Elektronik, die Ka¬belb äüme und das hochwertige Interieursind nicht mehr zu retten. 50 Mitarbeiterdes Autohauses sind vorerst arbeitslos.DerBetrieb wird mindesten für einige Wo¬chen unterbrochen sein. Ob und wie esüberhaupt weitergehen soll, weiß zur Stun¬de niemand. Der Gesamtschaden beläuftsich nach jetziger Schätzung auf mehr alssechs Millionen Euro. „Wir stehen vor demNichts", sagt Albeft Schwinghammer.Gleich daneben zeigt sich ein ähnlichesBild. Vor dem benachbarten Autohaus Salmannsberger kann man die 50 BMWs nurnoch an den Dächern,erahnen, die auf der' braunen Brühe in der Sonne blitzen. Ser¬vice-Leiter Andreas Tax und neun seinerMitarbeiter konnteniiurnoch die Hälfte ih¬rer Fahrzeuge in Sicherheit bringen. Inmehreren Autokolonnen brachten sie dieNeuwägen in die- Innenstadt, parkten sieauf Privatparkplätzen und Keßen sich fürdie nächste Fuhre von einem Bus zurück- -fahren. Um neun Uhr morgens wurde derBus dann jedoch nicht mehr über die Brü¬cke gelassen, weil Fischerdorf von der Poli¬zei bereits zur Sperrzone erklärt wordenwar. Bis zum Dämmbruch um 17.23 Uhrhätten Tax und seine Männer vermutlichalle Fahrzeuge ins Trockene schaffen kön¬nen. Jetzt stehen die verkaufsfertigenBMWs in einer, 1,70 Meter hohen Brühe ausWasser, Heizöl und Benzin. „Einfach nurtragisch", sagt Tax.Auch das Autohaus Griesbeck musstedie Rettungsaktion am Vormittag auf An¬weisung von Polizei und Feuerwehr einstel¬len. Die Mitarbeiter wurden aufgefordert,das Gelände zu verlassen. Nur FirmenchefSchwinghammer blieb zurück im- Auto¬haus, um die wichtigsten Dokumente undUnterlagen zu sichern. Kürz bevor die Flut¬welle jäh über Fischerdorf hereinbrach-,wurde auch Schwinghammer von seinemSohn aus der Gefahrenzone abgeholt. BiszumDammbruch wärennoch einige StundenZeitgewesen, in denenman weitere Au¬tos hätte retten können. „Warum das nichterlaübt wurde, versteh ich nicht", sagtSchwinghammer, der sich überdies vonden Behörden nicht ausreichend inforihiertfühlte. Jetzt schwimmt das ganze Er¬satzteillager durch die Gegend.^egensburgLandshutChamStraubingFischerdorf.^rPassauSchlimm erwischt hat es auch die Gieße¬rei Pinter. Erst vor wenigen Wochen bezo¬gen die 90 Angestellten die Räume derfrischrenovierten Fabrik in Fischerdorf.Sechs Millionen Euro investierten die Ge¬schäftsführer vor kurzem in moderne Bü¬rozimmer, neue Formanlagen und ÖfenDie 90 Mitarbeiterder Gießerei"bangen um ihre Jobsfür .die Gießerei „Das wird vermutlich al¬les kaputt sein", sagt Stefan Bredl, kauf¬männischer Leiter der Firma. Gewarnt ha¬be man "ihn nicht. „Der Staat hat uns biszum Schluss nicht informiert. Eine Stundevorher haben die Rettüngsleute gesagt,dass das Wasser nicht bis zu uns durch¬dringt", sagt Bredl. Und dann war es zuspät. Jetzt fordert er schnelle und unbüro¬kratische Hilfe vom Staat: „Wir brauchenite.•Ein Helfer der Wasserwacht rettet in Fi¬scherdorf eine Katze. foto: dpakeinen Kredit, sondern Zuschüsse die wir jsofort für die Reparaturen verwendenkön- •neh." Geschieht dies nicht, müssen die j90 Mitarbeiter der Gießerei Pinter wohliernsthaft um ihr en Job b angen. |<strong>Auf</strong> fremde Hilfe ist auch die Schreine- irei Zimmermann angewiesen. Der Betrieb >liegt zwar auf dem höchsten Punkt von Fi- •scherdorf. In der Werkstatt steht das Was¬ser aber dennoch bis zum Fenster. Die Ho- :belmaschinen, Kreissägen und Frästischesind längst nicht mehr brauchbar. Dabeihat Betriebsleiter Joachim Zimmermannvor einigen Tagen die Türen noch mit Fo¬lien und Montageschaum abgedichtet.„Werkstatt, Büro - alles kaputt", sagt er.Auch der Computer in der Schreinerei, dergeschäftliche Transaktionen normalerwei¬se automatisch abwiegelt, steht komplett,unter Wasser. Seinen 17 Mitarbeitern hater deshalb von der Bankfiliale aus ihrenMonatslohn überwiesen. Einen Teil der5000 Euro Soforthilfe hat er bereits ausge¬geben. Im Baumarkt hat er mehrere Gar-'tenschläuche gekauft, um die stinkendeBrühe aus seiner Schreinerei zu pumpen.Hilfe haben das Arbeitsamt und der Schrei¬ner-Fachverband angekündigt.Alle Betriebe in Fischerdorf hoffen zu¬dem auf staatliche Unterstützung. „Ichkann mir nicht vorstellen, dass man uns indieser Not alleine lässt", sagt Schwingham¬mer. Beim Besuch von MinisterpräsidentHorst Seehofer (CSU) und Wirtschaftsmi¬nister Martin Zeil (FDP) konnte SchreinerZimmermann mit beiden Politikern spre¬chen. Zeil ermutigte ihn, nicht Insolvenzanzumelden. Die Politik werde dafür sor¬gen, „das alles in die richtige Richtungläuft". Enttäuscht ist Zimmermann dage¬gen von-Christian Ude (SPD). „Die Bemer¬kung mit den Hochwassertouristen hätteer sich sparen können." Als er seine über¬flutete Schreinerei vom Schlauchboot auskaum erkennt, kommen ihm die Tränen.k. eisenberger, h. krätzer


--7 nyiMWStrecke liaben wir zweieinhalb Stau- lometer lang, 25 Krankenwagen.ITlCETVl&w: xsccmei, YY i.en-äl-in-1 ,)iet-Jierx•desEsmitm:se-Böneind3ie7,50xdasrtetznpa)5Oer Donau-SchwenkLandtag Ein besserer Hochwasserschutz entlang des Flusses schien erst mal vom Tisch zu sein. Nach der Flut in Bayerndeutet sicH. nun ein politischer Kurswechsel an. Landwirte .könnten bald gezwungen werden, Flächen abzutreten-'VON 011 BACHMEIERMünchen Die katastrophale Flut inBayern schwemmt auch festgefahre¬ne politische Positionen hinweg. Inaller Eile müssten CSU und FDP imLandtag ihren bauernfreundlichenKurs .beim Hochwasserschutz än¬dern. In. der CSU intervenierte Mi¬nisterpräsident • und ParteichefHorst Seehofer persönlich und gab.die neue Losung „Gemeinwohl vor-Eigeninteresse" aus. In der FDP-Fraktion setzte sich nach Aussageihres Geschäftsführers Tobias Thal¬hammer, schnell- die <strong>Auf</strong>fassungdurch, dass es „definitiv einenKurswechsel" geben und das„Häuptaugenmerk" .entlang derDonau künftig auf dem Hochwas¬serschutz liegen-müsse.Bisher war ein besserer Hochwas- •serschutz an der Donau vor allem ahzwei Umständen gescheitert Zumeinen hatten frühere Staatsregierun¬gen den Ausbau des Hochwasser¬schützes an eine Entscheidung überden-Donauausbau zwischen Strau¬bing und Vilshofen gekoppelt Manhatte sich nicht auf eine Variänte mit-oder ohne Staustufe einigen können,also wurde auch beim Hochwasser¬schutz nichts getan Die.' ältestenDämme stammten deshalb aus den20er Jahren des vergangenen Jahr¬hunderts. Zum anderen konntensich Ländwirte entlang .der Donaubisher erfolgreich dagegen zur Wehrsetzen, Flächen für Flutmulden undRückhaltebecken verkaufen zumüssen. Ohne diese Flächen gibt es•im Katastrophenfali. - flussabwärtskeine Milderung der Folgen.'Eile war im Landtag für CSU undFDP gestern deshalb geboten, weiles eine peinliche Panne abzuwendengalt. Erst im April hatten die beidenRegierungsfraktionen einen ge¬meinsamen Antrag eingebracht;, derbeim Hochwasserschutz an der Do¬nau genau in die andere Richtungging. Die Staatsregierung sollte auf-,gefordert werden „sicherzustellen,dass Beeinträchtigungen für LandundForstwirtschaft sowie die Inan¬spruchnahme von Flächen 'auf einMindestmaß reduziert werden".•Ausgerechnet jetzt, da entlang derDonau in Straubing," Deggendorfund Passau „Land unter" herrscht,stand dieser Antrag auf der- Tages¬ordnung.Gestern im Umweltausschusshatte der CSU-Abgeordhete undstellvertretende Ausschussvorsit¬zende Otto Hünnerkopf die <strong>Auf</strong>ga¬be,-für seine Partei politisch zu ret¬ten, was noch .zu retten ist. In der' aktuellen Situation, so sagte er, kön¬ne die. ursprüngliche Formulierung„missverständlich" sein. Deshalb•wurden in dem Antrag die'WorteDie Donau - hier hodiwasserfres - unddie fehlenden Flutmulden. Das könnte'sich bald ändern. Archivfoto: Weigel, dpa„auf ein Mindestmaß reduziert" ge¬strichen und durch das sperrigeWort • „bewirtschaftimgsverträg-.lich" ersetzt. Ergänzt wurde, dieForderung, dass für Landwirte, dieFlächen abgeben müssen, „der not¬wendige finanzielle Ausgleich ver¬traglich zu regeln" seiWie hart der Staat durchgreifensoll, ist noch umstritten. Möglicher¬weise wird den Landwirten mit ei¬ner Zuckerbrot-und-Peitsche-Politikbegegnet Nach Aussage Seeho¬fers ist „in schwerwiegenden Fäl¬len", wenn auch über höhere Ent¬schädigungen nichts zu machen ist,eine „Enteignung vorstellbar".Der abgeänderte Antrag der Re¬gierungsfraktionen wurde gesternmit den Stimmen von CSU, FDPund- Freien Wählern beschlossen.SPD und Grüne stimmten dagegen.Der SPD-Umweltexperte LudwigWömer nannte den Regierungskurs„zu-weich". Der Vorsitzende desUmweltausschusses, Christian Ma¬gerl (Grüne), kritisierte, der Antragfolge dem Prinzip „wasch mir denPelz, aber mach mich nicht nass".02


Bayerische Staatszeitung vom 7. Juni 2013;Die <strong>Auf</strong>arbeitung, der Hochwasserkatastrophe offenbart viele Planimgsfehler der vergangenen JahreüfefBfipEuropäische Union , *p„mn" U r- »'"vesMion in Ihre-Zuhunfr ¦ bEuropaischer Fonds für regionale Entwicklung !baul • Bayerische Staalsmlnislerium für5 •¦.7..- Umwelt und Gesundheilmil finanz^l'erBeteiligung derHochwasserschutzTraunstein SüdSladt,'Traunstein'Projektsteuerung /lyf ' Wassenvirtschaftsamt¦ ¦ TraunsteinIKjmmwssS-¦Ml:mm< '-i \III :>k' i-U ?—"i.Tragwerksplanung Bau,n9enieur-ßemeinschan Tfaunta! 0?^= |RuhKrfaing Tel 08663/66IV-O j? . J •Objekiplanung/BauoberleilungUnternehmerBAIIIaaquasoli Ingenieurbüro /Cx-,....' T'3U«5!6« Te> 0561.5055918-0 ' ' ""Hubert Schmid Grtt,H r--^.'^ktercrsi 7tj MU2 i 5610-0i\i:Vieles war gut gemeint beim'Hocbwasserschutz, reicht aber offenbar.nicht aus.: ;FOTO ANDREAS WITTENZELLNEREin. ern solches schon Hochwasser lange nicht mehr hat Bay¬ er¬lebt und die <strong>Auf</strong>bereitung - tech¬nisch wie politisch - dürfte auchnach dem Absinken der Pegelständenoch andauern. Der .Wahllcampfmachte zwar zunächst'offiziell Pau¬se, trotzdem verdächtigten sich dieParteien gleich wieder gegenseitig,die Katastrophe zu instrumentalisie¬ren. Schon jetzt steht fest: Die wirt-?schaftlichen Schäden sind gigantischund beim Umweltschüfz werdenschwere Versäumnisse-der vergange¬nen Jahre deutlich. Ob die zunächstvon mehreren Politikern versproche¬ne „schnelle und unbürokratischeHilfe" auch tatsächlich rasch wirktund vor allem finanziell ausreicht,darf bezweifelt werden.In einer Aktuellen Stunde im baye¬rischen -Landtag sagte Ministerpräsi¬dent Horst Seehofer (CSU) den be¬troffenen Menschen in den überflute-'ten. Regionen nicht nur die-bereits er¬wähnte materieile-Hilfe zu - der'Mi¬nisterrat gab-dazu inzwischen in ei¬nem ersten Schritt 150 MillionenEuro frei — sondern kündigte aucheine raschere und umfassendere Um¬setzung des nach dem Pfingsthochwasser'vön^ 1999 verabschiedetenHochwasserschutzprogramms fürden Preistaat .an. .„Wir müssen nachden Erfahrungen dieser Tage-an man¬chen Stellennachsteuern", sagte See¬hofer. Neb'en Maßnahmen des tech¬nischen Hochwasserschutzes brau¬che man auch „dringend naturnaheSchutzmaßnahmen -wie Plutmuldenund Auen". _Redner aller Fraktionen lobten ne¬ben dem'aufopferungsvollen Engage¬ment von Rettungskräften und Bür¬gern auch das bisherige Krisenmana¬gement der Staatsregierung. Aller- •clings benannte die Opposition auchFehler und Versäumnisse in der bis¬herigen Hochwasserschutzpolitik•des Freistaats. Christian Magerl (Grü¬ne).beanstandete, dass zu wenig Retentionsflächenfür -Hochwasser ge¬schaffen wurden, Ludwig Wömer(SPD) kritisierte den- andauerndenPersonalabbau in 'den Wasserwirt¬schaftsämtern. . Hubert Aiwanger(Freie Wähler) mahnte, Bayern müssesich wegen der Häufung • extremer• Hochwas5erlagen besser gegen dieFluten rüsten. Eine Beschleunigungder Genehmigungsverfahren' für.Hochwasserschutzmaßnahmen for¬derte Tobias Thalhammer (FDP). .jFaktist: In den vergangenen Jahrenwurde in Bayern beim Hochwasser¬schutz häufig'kontraproduktiv agiert:desamts für Statistik und Datenvera-E^beitung auf 300 000 Hektar Silomaisals- Futter für Milchkühe und' die-Yqrgärungin Biogasanlagen angebaut, imJahr vJQll waren es bereits 400 000'Hektar. Und damit nicht genug: ImBundesverkehrswegep.lan 2015 hatdie. Staatsregierung insgesamt 398Straßenbauprojekte angemeldet - soviel wie nie zuvor.'Während die PoHtiker sich nur be¬ruflich .mit den Folgen der Versäum¬nisse befassen müssen, geht es für vie¬le Bürger,' deren Hab und Gut über¬flutet wurde, um'die nackte-Existenz:Laut Claudia- Scheerer, Sprecherinder Versicherungskammer Bayern,„Nur jedes zehnte Haus in Bayern istgegen Hochwasserschäden versichert-Soüberbaute man zwischen 1993 und2002 rund'800 Quadratkilometer Flä¬che, das entspricht der zehnfachenGröße des Chiemsees.-Tm jähr 2012'waren es immer noch 18 Hektar am'Tag, die unter Asphalt und Beton ver¬schwanden. <strong>Auf</strong> der Jagd nach Steu¬ereinnahmen werden dabei auch Ge¬biete zur Bebauung ausgewiesen, diefrühere Generationen immer mieden.Dass die gigantischen Flächeriversiegelungeii;zur Verlagerung der Hoch¬wasserereignisse vom Winter in'dasSommerhalbjahr beitragen und selbstb ei geringen Nieders chlagsmengen zuHochwasser führen können', ist wis¬senschaftlicher Konsens: Abflussvolumen-und geschwindigkeit sind teil¬weise drastisch erhöht, unscheinbareRinnsale verwandeln sich.bei Starlaegenurplötzlich in reißende Wildwas¬ser.Zusätzlich 'verschärfen die rasantwachsenden Maisanbauflächen dieSituation, weil sie Wasser kaum spei¬chern können. Im Jahr 2006 wurdennach Angaben des Bayerischen Lan¬kommt es auf den richtigen Zeitpunktdes Vertragsabschlusses an. Für Privatkundengilt eine Wartezeit vonzwei Wochen. Das heißt, wenn -je¬mand etwa Mitte Mai eine Elementar¬versicherung abgeschlossen hat, wer¬den versicherte Schäden "aus demHochwasser bezahlt. Man erhalte be¬reits seit Samstag Schadenmeldun¬gen, die derzeit geprüft-würden.'EineEinschätzung über-das Ausmaß kön¬ne man aber voraussichtlich erst nacheiner Woche geben-. „N^ch wir vor istdie Versicherungsdichte im Hinblick. auf den Einsehluss einer Elementar^• schadenversicherung gering", kon¬statiert Scheerer. „Obwohl bei derVersicherungskammer Bayern 99,7Prozent aller Gebäude im Preistaat ei¬nen Versicherungsschutz für diese Ri-'siken bekommen könnten; ist derzeit.nur etwa jedes zehnte Haus versi¬chert. Das bedeutet, dass voraussicht¬lich nicht alle gemeldeten -Schädenauch versicherte Schäden sind."'Was das.:zuversichtlich klingendeAdjektiv „unbürokratisch" exakt be-deutet, werden die Mitarbeiter inden Kommunalverwaltungen '-bald'am besten einschätzen, können,denn- sie sind für die Verteilung derSoforthilfe vor1 Ort zuständig. „DieGemeinden" kotanen Ersatzleistun¬gen bei der Katastrophenschutzbehördeeinfordern, die -in den Land-'ratsämtem angesiedelt .sind unddemInnenministerium unterste¬hen", informiert Wilfried Schober,der Sprecher des bayerischen' Ge¬meindetags. „Die Abteilung fürHochwasserschutz in den Katastrophenschutzbehördenwerde dazu in' den nächsten Tagen Formblätter andie Betroffenen verteilen, die Beträ¬ge dem Freistaat -melden, und die. Forderungen einsammeln. Die Fi¬nanzmittel des Bundes fließen eben¬falls in diesen Fond, aus dem die'Forderungen bezahlt werden." '•^Hierbei wird deutlich: Es wird vielPapierverkehr geben zwischen Ge¬meinden, Landratsämtern, Bezirksre¬gierangen, Landesministerien unddem Bund. Manches kann'1 dauern.Zum Redaktionsschluss hatte jeden¬falls noch keine der befragten Kom¬munen tatsächlich Geld erhalten.. Und während etwa das Wirtschafts¬ministerium ankündigte, sich, ange.-sichts der bevorstehfenden'Urlaübsze'itbesoridersfür die Tourismusbrariche_einzusetzen,, will sich das Land-•rortschaftsministeriumbesonders fürdie Bauern starkmachen.Was die Vertreter- der Kommunenloben: Die'Zusammenarbeit mit dem.Freistaat und auch untereinander¬wurde durch die Einführung des'EinsatzprotökollsystemsEPSWEB ver¬bessert. <strong>Auf</strong> der Homepage des Hoch¬wassernachrichtendienstes könnendie Wasserstände und .die Prognoseneingesehen werden, dies erleichtere*die Arbeiten für die Verwaltung unddie Einsatzkräfte. > R. M. BERGMANN,D. LOHMANN, A.-PAUL, J. UMLÄUFT v- V -. ' y/


Bayerische Staatszeitung vom 7. Juni 2013Hochwasserschutz zuerst, basta!VON ANDRE PAULEs gehört zu den beliebten Sottisen von Skeptikern desKlimawandels, sich diesen angesichts eines zu kühlenFrühlings geradezu herbeizuwünschen. Doch auchwenn die globale Erwärmung ein wichtiger Indikatordes sich verändernden' Klimas ist - es gibt eben auchnoch andere Symptome, die weitaus unangenehmersein können, wie die Menschen in den Hochwasserge- ;bieten gerade erleben. ,Gelegentlich ein kuschelig warmer Tag mehr wird unsnämlich kaum über das hinwegtrösten, was uns in dennächsten Jahrzehnten droht. Dazu zählen neben regel¬mäßigen Überschwemmungen - der 2,002 geprägteBegriff „Jahrhundertflut" karikiert sich gerade selbst -auch häufigere Erdrutsche, Lawinen, Dürreperioden, |Wirbelstürme. Unsere Infrastruktur wird häufiger zer-, Istört, mehr Menschen geraten zu Opfern der Naturge- 'walten. Die Folgen des Klimawandels gehören deshalb !endlich mit der gleichen Entschlossenheit behandeltwie etwa die Euro-Krise.Das wird allerdings nicht ohne Folgen bleiben für diepolitische Kultur, womöglich gar für die Funktionswei¬se der Demokratie. Denn viele sinnvolle Schutzmaß-¦ nahmen scheitern bisher an einem Konvolut öffentli- !eher Bürokratie und privatem Protest. Da möchten sichbeispielsweise Anwohner die schöne Aussicht auf denFluss nicht durch hässliche Dämme verschandeln las¬sen, da wollen Bürgermeister und Investoren nicht aufattraktives und teures Bauland in Ufernähe zugunstenvon Retentionsgebieten verzichten. Immer wieder ver¬zögern Einspruchsmöglichkeiten und <strong>Auf</strong>schiebefris¬ten deshalb das existenziell Notwendige. |Für einige Spitzenpolitiker ist das die willkommene Ge¬legenheit, auf eine Basta-Politik umzuschwenken. Sokann sich etwa Bayerns Ministerpräsident Horst See¬hofer (CSU) vorstellen, renitente Grundstücksbesitzerzwangszuenteignen, wenn sie Schutzprojekte blockie¬ren. Und sein sächsischer Amtskollege Stanislaw Tillich(CDU) verkündet, er sei angesichts demonstrierenderBürger „dazu geneigt, die Mitbestimmung außer Kraftzu setzen". Da mag zwar die Markigkeit eines Wahl¬jahres rhetorisch mitschwingen, aber die inhaltlicheRichtung ist das Entscheidende: Das Interesse der AllfTQmoinhoifrreuA/innl- rlio Ohorhanrl cro rrönn hör rlon Ro_


, BAYERISCHE STAATSZEITUNG NR:.23- fTSCHAFT... FREITAG,?. JUNI 2Q13 ik{//Zweiter Vizepräsident der:Bayerischen Inige.n.ieurel

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