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4<br />

Natur l Hausrotschwanz<br />

Der Kam<strong>in</strong>kehrer s<strong>in</strong>gt vom Dach<br />

Auf dem abendlichen Dachfirst knickst und wackelt aufgeregt e<strong>in</strong> „Kam<strong>in</strong>kehrer“ <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em dunkelgrauen, größtenteils<br />

sogar rußschwarzen Anzug. Bei uns heißt der schlanke Vogel „Hausrotschwanz“. In schlangenartigen W<strong>in</strong>dungen flattert er<br />

vom Giebel, kehrt <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Bogen wieder zurück und ruft se<strong>in</strong> aufgeregtes „Teck-teck“. Se<strong>in</strong> eigentlicher Gesang, e<strong>in</strong> rauer<br />

und oft knirschender Vers mit reibenden Zischtönen, kl<strong>in</strong>gt eher unauffällig. Er lässt nicht vermuten, dass wir es hier mit<br />

e<strong>in</strong>em ganz nahen Verwandten unserer berühmtesten Sänger<strong>in</strong>, der Nachtigall, zu tun haben! Mit se<strong>in</strong>en besonders im Flug<br />

gut zu erkennenden fuchsroten Schwanzfedern wurde er auf unseren Höfen und Häusern e<strong>in</strong> sehr populärer Mitbewohner.<br />

Leider lassen ihm die heutigen Dach- und Fassadenverkleidungen kaum noch Nischen für den Nestbau.<br />

Unermüdlicher Sänger mit<br />

Vaterpflichten<br />

Der kurze, dünne Schnabel<br />

verrät dem Kenner, dass Hausrotschwänze<br />

Insektenfresser<br />

s<strong>in</strong>d. Leckere Fliegen, Mücken,<br />

Käfer, Schmetterl<strong>in</strong>ge,<br />

Blattläuse, Ohrwürmer, aber<br />

auch viele Sp<strong>in</strong>nen stehen<br />

auf ihrer Speisekarte, ab<br />

dem Spätsommer kommen<br />

noch Beeren h<strong>in</strong>zu.<br />

Als klassische Zugvögel<br />

verbr<strong>in</strong>gen sie ihren<br />

„W<strong>in</strong>terurlaub“<br />

bei sicherer Verpflegung auf<br />

den Balearen, <strong>in</strong> Spanien und<br />

sogar <strong>in</strong> Nordafrika. Neuerd<strong>in</strong>gs<br />

aber bleiben e<strong>in</strong>ige<br />

von ihnen je nach Wetterlage<br />

bei uns, andere streifen im<br />

W<strong>in</strong>ter <strong>in</strong> ganz Mitteleuropa<br />

durch die Gegend. Weil sie<br />

zu den wenigen „Ganzjahressängern“<br />

gehören, können<br />

wir ihren kratzenden Gesang<br />

mitunter selbst bei Schnee<br />

hören! Im März kommen auf<br />

jeden Fall auch die reisefreudigsten<br />

Hausrotschwänze<br />

wieder zurück und suchen<br />

sich e<strong>in</strong>e Nistgelegenheit <strong>in</strong><br />

Dachritzen, im Mauerwerk,<br />

auf Wandvorsprüngen, unter<br />

Giebeln oder sogar unter der<br />

Terrassenmarkise, im Carport<br />

und <strong>in</strong> Holzstapeln. Alte<br />

verlassene Schwalbennester<br />

werden im Notfall auch übernommen!<br />

Erst spät bilden<br />

sich feste Ehen, die dann für<br />

zwei Bruten halten, die erste<br />

im April/Mai und die zwei-<br />

Bestattungshaus<br />

Witthüser GbR<br />

<strong>Image</strong> l April 2011<br />

te Brut im Juni/Juli. Nur die<br />

unauffälligeren braungrauen<br />

Weibchen bauen am Nest!<br />

Während dieses auf dem Lande<br />

aus Gras, Moos und Federn<br />

errichtet wird, dienen <strong>in</strong> der<br />

Stadt auch Wolle und Kunstfasern<br />

als Baumaterial. Vater<br />

Rotschwanz hat andere Aufgaben:<br />

Als sehr fleißiger Frühaufsteher<br />

beg<strong>in</strong>nt er schon<br />

lange vor Sonnenaufgang zu<br />

s<strong>in</strong>gen, und erst deutlich nach<br />

Sonnenuntergang endet se<strong>in</strong>e<br />

energieaufwändige Tätigkeit.<br />

Die aufwachsenden, noch<br />

nicht flugfähigen Jungen sitzen<br />

oft etwa zwei Wochen<br />

lang <strong>in</strong> Sträuchern oder am<br />

Boden und lassen sich von<br />

beiden Eltern, also auch vom<br />

Vater, mit großer H<strong>in</strong>gabe füttern.<br />

Als der Kuckuck noch<br />

bei uns <strong>in</strong> <strong>Herbede</strong> wohnte,<br />

hat er gerne se<strong>in</strong>e Eier diesen<br />

unermüdlich fütternden Eltern<br />

untergeschoben. Die ganz<br />

typische „Ansitz-Jagd“ der<br />

• Erd-, Feuer- und Seebestattung • Erledigung aller Formalitäten<br />

• Tag- und Nachtdienst • Sterbegeldversicherung • Überführung<br />

• Eigene Druckerei<br />

Durchholzer Straße 53 · 58456 Witten-<strong>Herbede</strong><br />

Ladenlokal: Meesmannstraße 62 · 58456 Witten-<strong>Herbede</strong><br />

Telefon: 0 23 02/9 70 17 · Telefax: 0 23 02/9 70 18<br />

Hausrotschwänze nach Kle<strong>in</strong><strong>in</strong>sekten<br />

lässt sich wunderbar<br />

<strong>in</strong> Hausnähe beobachten: Von<br />

e<strong>in</strong>em Zaun, Schuppen oder<br />

Ste<strong>in</strong> aus flattern sie Insekten<br />

fangend e<strong>in</strong>en Bogen und kehren<br />

wieder zu ihrem Ansitz<br />

zurück. Oder sie hüpfen von<br />

ihrem Ausguck aus kurz über<br />

den Rasen und suchen dort<br />

Sp<strong>in</strong>nen und Larven. Etwa ab<br />

Oktober verlassen die meisten<br />

„Kam<strong>in</strong>kehrer“ ihr Brutgebiet.<br />

Immerh<strong>in</strong> werden sie im<br />

Durchschnitt sechs Jahre alt,<br />

e<strong>in</strong>zelne von ihnen deutlich<br />

älter.<br />

E<strong>in</strong> Hochgebirgler zieht <strong>in</strong> die<br />

Stadt<br />

Ursprünglich war e<strong>in</strong> Hausrotschwanz<br />

e<strong>in</strong> Hochgebirgsbewohner,<br />

der <strong>in</strong> Felswänden<br />

mit Fernsicht brütete. Aber<br />

als die Menschen Städte mit<br />

Häusern, Mauern und Türmen<br />

bauten, folgte er ihnen<br />

gern und nahm diese „neuen<br />

Felswände“ zum Nestbau an.<br />

Er wurde e<strong>in</strong> beliebter Stadtvogel,<br />

und auch heute noch<br />

s<strong>in</strong>gt er überwiegend <strong>in</strong> Städten<br />

mit hohen Gebäuden, <strong>in</strong><br />

Gewerbegebieten, Industrie-<br />

und Hafenanlagen mit kargem<br />

Pflanzenwuchs und sogar mitten<br />

<strong>in</strong> Großstadtzentren. Zum<br />

Insektenjagen mag er übersichtliche<br />

Freiflächen. E<strong>in</strong>e<br />

hohe Warte mit viel Aussicht<br />

wählt der Hochgebirgler zum<br />

S<strong>in</strong>gen aus. Nie würde er <strong>in</strong>mitten<br />

e<strong>in</strong>es dichten Baumes<br />

s<strong>in</strong>gen, und nie würden wir<br />

Holzbearbeitung<br />

Witthüser<br />

ihn <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>es dunklen<br />

Waldgebietes antreffen! Allerd<strong>in</strong>gs<br />

f<strong>in</strong>det er an den heutigen<br />

zweckdienlich gebauten<br />

Gebäuden immer weniger<br />

Brutmöglichkeiten. Mancher<br />

Leser er<strong>in</strong>nert sich vielleicht<br />

noch an die vielen Hausrotschwänze<br />

<strong>in</strong> der Kriegs- und<br />

Nachkriegszeit. Die baumlosen<br />

Trümmerlandschaften<br />

des Ruhrgebiets boten ihnen<br />

für e<strong>in</strong>ige Jahre gute Nistgelegenheiten<br />

und freies Jagdgelände.<br />

Die Städter nannten sie<br />

damals e<strong>in</strong>fach die „Trümmervögel“.<br />

Noch e<strong>in</strong> Kosename<br />

Wenn <strong>Sie</strong> e<strong>in</strong>en Hausrotschwanz<br />

auf dem Gartentor,<br />

am Dachr<strong>in</strong>nenrand oder auf<br />

der Antenne mit se<strong>in</strong>en aufgeregten<br />

Bückl<strong>in</strong>gen und Knicksen<br />

beobachten, werden sie<br />

verstehen, dass viele Leute <strong>in</strong><br />

Süddeutschland ihn liebevoll<br />

„Schwappelarsch“ nennen. Er<br />

kann e<strong>in</strong>fach nicht still sitzen!<br />

Wir sollten ihm se<strong>in</strong>e Spalte<br />

<strong>in</strong> der Hausverkleidung oder<br />

im Schuppengebälk gönnen.<br />

Ersatzweise helfen bei der<br />

Wohnungsbeschaffung aber<br />

auch gekaufte oder selbst gebaute<br />

„Halbhöhlen“, zwar<br />

überdachte, aber ziemlich offene<br />

Nistangebote mit freier<br />

Sicht. Wenn wir <strong>in</strong> <strong>Herbede</strong><br />

schon die Nachtigall verloren<br />

haben, wollen wir uns wenigstens<br />

noch über ihre direkte<br />

Verwandtschaft, den „Kam<strong>in</strong>kehrer“,<br />

freuen. JR<br />

So <strong>in</strong>dividuell wie unsere Kunden s<strong>in</strong>d auch unsere Aufträge und<br />

das was wir daraus machen.<br />

Fenster u. Türen <strong>in</strong> Holz u. Kunststoff<br />

Innenausbau<br />

Rolladenbau<br />

Treppenbau<br />

Parkettverlegung<br />

Dachausbauten<br />

Reparatur<br />

Durchholzer Str. 53 · 58456 Witten-<strong>Herbede</strong> · “ 0 23 02/9 70 17<br />

Telefax: 0 23 02/9 70 18 · www.holzbearbeitung-witthueser.de

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