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VIERTEIJAHRESSCHRIFT DES INSTITUTS FÜR DEUTSCHE ...

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Mit Kaffa, der bedeutendsten dieser Städte, hat Lemberg schon in der ersten Hälfte des X IV .Jhrts. Beziehungen unterhalten. Die genuesischen Kuriere, die 1349 zum Tatarenchan gingen,reisten über Lemberg1) und auf der berühmten Katalanischen Karte des X IV . Jhrts. ist die„ciutat de Leo“ mit dem Bemerken verzeichnet, dass die Kaufleute, die aus dem Orient überdas Deutsche Meer nach Flandern zögen, hier rasteten.2) Über den Verlauf des Tatarenwegesaber ist uns, obwohl er sehr oft in den Quellen erwähnt wird, nur bekannt, dass er über Lembergund Kamenz in Podolien nach Osten geführt hat.3)Der Handel mit Kaffa brachte zahlreiche Armenier nach Lemberg, von denen es in Kaffa undüberhaupt auf der Krim sehr viele gab. A uf die Armenier beziehen sich auch die ersten urkundlichenZeugnisse eines unmittelbaren Handelsverkehrs zwischen Kaffa und Lemberg. Der ArmenierTayczadin, der im Jabre 1376 in Lemberg sein Testament machte, stammte aus Kaffa.Er besass in Kaffa ein grösseres Guthaben in barem Gelde und in Lemberg ein mit Perlen undSeide, Pfeffer und anderen Gewürzen reich ausgestattetes Warenlager.4) Zwei Armenier ausLemberg schuldeten 1388 einem ihrer Landsleute in Kaffa den Preis für 4 Y2 Stein Rohseide5)und Saladin von Kaffa forderte etwas später von dem Lemberger Peter Reddusch das Entgeltfür aus Kaffa gelieferte Waren.6) Die Armenier waren gewöhnlich die Lieferanten der Seidenballen,aus denen die Gewänder für den königlichen H of und die Messgewänder der Geistlichen gemachtwurden. Jedenfalls haben wir eine ganze Reihe von Stadtbucheintragungen, die die Bezahlungvon Seide, die die Armenier an den König geliefert haben, durch die Stadt zum Inhalthaben.7) Ausser Perlen, Seiden und Gewürzen konnte man bei ihnen auch Waren aus Leder kaufen,in dessen Verarbeitung sie noch Jahrhunderte später als Künstler galten. Um die Mitte des15. Jhrts. muss es bereits eine ständige Gemeinde von Armeniern aus Kaffa in Lemberg gegebenhaben, denn im Jahre 1445 klagten „d y Ormenen von Kaffa allesampt“ einen Italiener des Raubesan dem Lemberger Kaufmann Zinnrich an.8) Von der Anwesenheit der Armenier in Lembergzeugt heute noch die Armenische Kathedrale, die — gleichsam ein Stück Morgenland — indieser mitteleuropäischen Stadt steht.Nicht weniger zahlreich als die Armenier kamen die Italiener aus Kaffa nach Lemberg.In den vierziger Jahren des 15. Jhrts. treffen wir in Lemberg häufig den Genuesen Angelo deLercario9) und die Italiener Paolo de Grimaldis und Hieronimus de Olmerio, die sicherlich seineLandsleute waren.10) Genuesen waren schliesslich bestimmt jener Konrad de Portu, der demin Lemberg ansässigen Christophorus de Sancto Romulo im Jahre 1448 für 800 Schock Groschen19 Fass Alaun lieferte, und die beiden Kauf leute Darinus Cathenius und Antonius de Valetariis,die wir 1453 in Lemberg treffen.11) Andere Italiener, die sich oft in Lemberg aufhielten, warenAntonius von Genua,12) Accursius de Carrignano von Genua, Lucinus von Kaffa, Jacob de SanctoSalvatore, Augustinus von Genua und Barnabas von Nehrono.13)4) H eyd II S. 195.2) H eyd I S. 714.3) CDCC I Nr. 54, 58, 83, 102, 108. W egen Kam enz in Podolien Nr. 104.4) Mon. Leop. I Nr. 571.5) Mon. Leop. I Nr. 388.6) Kutrzeba, H andel Polski ze W schodem w W iekach Srednicb S. 58.7) Mon. Leop. I 388, 576; II 54, 62; III 41.8) M on. Leop. IV 6, 1282 a, 1388, 1446, 1448, 1451.9) A G Z X I V 141, 228, 1340.10) A G Z X I V 101, 275, 1340.11) A G Z X I V 1340, 2127, 2181.la) Cons. Leop. II S. 118. 141, 147. A G Z V 318. Cons. Leop. II S. 205, A G Z X V 3448.13) A G Z X I V 898.70

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