Gefahren beim Grillen - WDR.de

umstoßen und somit keine Kettenreaktion auslösen können. Für den Fall eines Brandes ist es
ratsam, beispielsweise einen Eimer Sand bereitzuhalten. Brennendes Fett niemals mit Wasser
löschen! Benutzen Sie zudem immer eine Grillzange. Ein Blick an sich herunter kann auch nicht
schaden: Leicht brennbare Kleidung kann ebenfalls zur Gefahr werden.
Nie in geschlossenen Räumen grillen! Kohlenmonoxid merkt man nicht, denn das Gas wirkt
ermüdend, Schwindel und Kopfschmerzen stellen sich ein. Das Einatmen des Gases kann dann
innerhalb einer halben Stunde tödlich wirken.
Tipp 3: den Grill richtig anzünden
Finger weg von flüssigem Brandstoff! Ratsam sind Grillanzünder aus dem Handel mit DIN-
Zeichen. Man sollte auch keine billige Holzkohle verwenden, diese sollte pro Sack ab sieben
Euro kosten. Ansonsten könnte das Produkt mit Sand vermischt oder schon alt sein. Es
dauert eine halbe Stunde, bis der Kohlegrill bereit ist. Im Handel erhältliche „Kaminanzünder“,
in welche die Kohle hineingefüllt wird, beschleunigen aufgrund des Kamineffekts das Anzünden
um ein Drittel.
Tipp 4: das richtige Grillgut
Geräuchertes oder gepökeltes Fleisch gehört nicht auf den Grill, dazu gehören Fleisch- oder
Bockwürste, Leberkäse, Schinken oder Kassler. Krebserregende Nitrosamine können entstehen.
Achten Sie auf die Inhaltsliste: Nitritpökelsalz, Kalium- oder Natriumnitrit, Konservierungsstoffe
– das sollte alles nicht auf der Packung stehen, wenn es auf den Grill geht. Auch
Butter und Margarine lassen sich nicht gut stark erhitzen.
Tipp 5: der richtige Zeitpunkt
Erst wenn der Anzünder verbrannt ist und sich eine weiße Ascheschicht gebildet hat, kann das
Grillgut auf den Rost. Wenn die Hand die Hitze über dem Rost zwei Sekunden lang gerade verträgt,
ist die Temperatur genau richtig.
Tipp 6: Umgang mit dem Grillgut
Verwenden Sie entweder verschiedene Zangen oder machen Sie die Zange zwischendurch
sauber. Rohes Fleisch und Gemüse enthält Bakterien. Nie mit der Hand anfassen. Salmonellen,
Campylobacter und E. coli können Durchfall auslösen. Mariniertes Fleisch vor dem Auflegen
trocken tupfen, damit sich kein heruntertropfendes Fett entzündet.
Tipp 7: Brandschutz beim Grillen
Den Grill nicht unbeaufsichtigt lassen und nicht bewegen. Kinder und Tiere fernhalten. Wenn
das Fett brennt, nicht mit Bier löschen! Versuchen Sie, den Rost anzuheben oder das fettige
Fleisch zur Seite zu legen. Generell bieten sich Aluverpackungen oder -tropfschalen an. Wenn
Fett brennt, nicht mit Wasser, sondern mit Sand löschen. Brandwunden nur mit sauberem
Wasser kühlen. Bei Kindern gilt: Schon ab einer Verbrennung in Größe eines Zwei-Euro-Stücks
den Notarzt rufen.
Tipp 8: Fleisch nicht zu dunkel rösten
Verrußtes Fleisch enthält Amine, die Darmkrebs verursachen können. Auch Flüssigkeiten, die
in die Kohlen tropfen, sind giftig. Deshalb nicht mit Bier löschen und Marinaden abtupfen.
Sonst verdampfen die Flüssigkeiten auf den heißen Kohlen, bläulicher Rauch steigt auf und
schlägt sich auf dem Grillgut nieder. Dabei entwickeln sich PAKs, polyzyklische aromatische
Kohlenwasserstoffe, die Krebs auslösen können.
Tipp 9: Holzkohle nach dem Grillen auskühlen lassen
Immer wieder entzünden sich Mülleimer, weil heiße Asche eingefüllt wurde. Ist die Asche nicht
völlig erkaltet, darf sie nur dort entsorgt werden, wo sie nicht brennen kann. Vollständig erkaltet
gehört sie in den Restmüll. Auch nach dem Grillen gibt ein Grill noch Kohlenmonoxid ab und
darf niemals zum Heizen in den geschlossenen Raum genommen werden.
© WDR Köln 2012 Seite 2 von 13