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Volkacher Bote 98 (2013) - Deutsche Akademie für Kinder

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Ausstellungen und Kataloge 1/<strong>2013</strong> 35von ihr illustrierten Titeln zwischen eigenen und fremden Texten unterschieden wird,sowie ein Verzeichnis relevanter Sekundärliteratur. Im Anschluss an Oberhausen wandertdie beeindruckende Ausstellung weiter und wird im Museum Haus Ludwig inSaarlouis gezeigt (16.11.<strong>2013</strong> – 16.02.2014).Das Troisdorfer Bilderbuchmuseum konzipierte als attraktives Novum innerhalbder Ausstellungslandschaft zur KJL im deutschsprachigen Raum eine breit angelegteAusstellungsreihe über das Verhältnis zwischen Künstlervater und Künstlersohn in derKJL der Gegenwart. Zentrale Fragen, denen die Ausstellungsreihe nachspürt, sind u.a.die nach Gemeinsamkeiten und Unterschieden, nach Wettstreit und Nachahmungen,nach Abgrenzungen und Fortführungen oder nach Bewunderung und Eifersucht. ZumAuftakt der Reihe, mit der die Troisdorfer unter Leitung von Museumsdirektorin MariaLinsmann erneut ihre innovative Kraft belegen und sich wiederum Alleinstellung inder Museumslandschaft verschaffen, lief als erste Präsentation die Ausstellung Väterund Söhne I – Karl und Nikolaus Heidelbach (24.02.<strong>2013</strong> – 14.04.<strong>2013</strong>). Gezeigtwurden insgesamt rd. 60 Originalbilder und -illustrationen des Malers Karl Heidelbach(1923–1993) und seines Sohnes Nikolaus (geb. 1955), der zu den renommiertestendeutschen Illustratoren der Gegenwart zählt. Die Gegenüberstellung der Werke und dieauch biografische Hintergründe aufzeigenden Erläuterungenvon Nikolaus Heidelbach, der zur Eröffnungpersönlich durch die Ausstellung führte,verdeutlichten Einflüsse und Verbindungen. KarlHeidelbach war nach seinem Studium der Malereian der Städelhochschule in Frankfurt a.M. und ander <strong>Akademie</strong> München in den 1940er Jahren von1956–1973 hauptberuflich als Kunstlehrer imSchuldienst tätig. Dieser sicherte die finanzielleBasis <strong>für</strong> den Unterhalt der kinderreichen Familieund erlaubte es Karl Heidelbach gleichzeitig, alsMaler zu wirken. Seine Werke, die seit 1962 inzahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungengezeigt wurden, sind gekennzeichnet durch dieÜberführung von Menschen, Gegenständen oderAlltagsszenen in eine realistische Bildsprache, dieaber empathisch auf gnadenlose Präzision und jedesezierende Pedanterie verzichtet, jedoch oftsubtil erscheint, manchmal gar beklemmend wirktund von einer desillusionierten Weltsicht zu zeugen scheint – möglicherweise Effektder Erlebnisse Karl Heidelbachs während des Zweiten Weltkrieges und seinerSchwerstverwundung in Stalingrad. Vom Vater hat der Sohn nicht das Malen an sichgelernt, sondern das genaue Hinsehen und den klaren Blick, aber auch Subtilität undIronie – all das zeigt sich in Nikolaus Heidelbachs irritierender und manchmal verstörender,immer aber großartiger Bilderwelt und Bildersprache, die er – anders als seinVater, der in Öl auf Leinwand und vornehmlich großformatig malte, – kleinformatigund überwiegend als Aquarell auf Papier umsetzt. Begleitend zur Ausstellung erschien

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