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Kompostieren leicht gemacht - eine Anleitung für den eigenen Garten

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Unsere Biotonne...als Ergänzung zur KompostierungAbfuhralle 2 WochenNicht geeignet <strong>für</strong> fleischhaltige Essensreste!60 Liter 120 Liter 240 LiterBestellung über Ihr Rathaus!


<strong>Kompostieren</strong> - wieso <strong>den</strong>n?Mehr als ein Drittel unseres Hausmülls ist kompostierbarerAbfall aus Küche und <strong>Garten</strong>. Dabei ist dieses Materialviel zu schade <strong>für</strong> die Verbrennungsanlage und dort außerdemunerwünscht. Kompost ist wertvoll und damit im eigentlichenSinne gar kein Müll.Die Natur kennt k<strong>eine</strong> Abfälle. Hier wird alles verwertet.Im Wald z. B. zersetzen unzählige Bo<strong>den</strong>lebewesen dasabgefallene Laub. Sie bil<strong>den</strong> so <strong>den</strong> humusreichen Oberbo<strong>den</strong>,<strong>eine</strong>n lebenswichtigen Wasser- und Nährstoffspeicher.Wer kompostiert, verfährt nach dem gleichen Prinzip. Er gibtdem <strong>Garten</strong> das zurück, was er gespendet hat. Der Lohn: einlebendiger, fruchtbarer Bo<strong>den</strong>.Die Vorteile liegen auf der HandKompost verbessert die Struktur des Bo<strong>den</strong>s. Er wirdgut durchlüftet, erwärmt sich schnell und vermag dasWasser <strong>leicht</strong>er zu halten.Kompost verbessert die Fruchtbarkeit des Bo<strong>den</strong>s.Die Nährstoffe wer<strong>den</strong> über lange Zeit bedarfsgerechtan die Pflanzen abgegeben.Kompost wirkt bei guter Zusammensetzung gegenBo<strong>den</strong>versauerung und beugt der Erosion vor.Kompost kann Torf weitgehend ersetzen. Unsereletzten Moore bleiben verschont.Kompost macht chemische Düngung im <strong>Garten</strong>überflüssig. Lediglich <strong>eine</strong> gezielte Ergänzungsdüngungist manchmal angebracht, wenn <strong>eine</strong> Bo<strong>den</strong>analysedies hergibt.


Wer kann kompostieren?Wo ausreichend Platz <strong>für</strong> <strong>eine</strong> Kompostecke vorhan<strong>den</strong> istund der fertige Kompost auch sinnvoll verbraucht wer<strong>den</strong>kann, ist Kompostierung möglich.Orientierungshilfe: Rund 50 qm <strong>Garten</strong>fläche pro Personsind ausreichend, damit es nicht zu unerwünschter Überdüngungkommt.Bei Ein- und Zweifamilienhäusern sollte die Eigenkompostierungin der Regel möglich sein. Besitzer benachbarterGärten können sich auf <strong>eine</strong> gemeinsame Kompostierungeinigen.Auch in Mehrfamilienhäusern mit ausreichender Grünanlagekann kompostiert wer<strong>den</strong>, wenn alle Bewohner mitziehenund die Zuständigkeiten klar geregelt sind.Sprechen Sie doch einfach mal mit Ihren Nachbarn darüberund fragen Sie unsere Abfallberatung, wie Sie Ihre Ideenam besten verwirklichen können.An <strong>eine</strong>m gemeinsamen Kompostplatz sollten in der Regelnicht mehr als 10 Haushalte beteiligt sein. Sonst könntedie Disziplin bei der Bewirtschaftung des „Humushügels“lei<strong>den</strong>.FazitMit ein bisschen gutem Willen und etwas Mut zur Eigeninitiativekann nahezu jeder kompostieren und damit<strong>eine</strong>n wertvollen Beitrag zum Umweltschutz leisten.Es ist sicherlich <strong>eine</strong>n Versuch wert!


Wer organische Abfälle aus <strong>Garten</strong> und Küche kompostiert, leistet<strong>eine</strong>n wertvollen Beitrag zur Abfallvermeidung und zum Umweltschutz.Haushalte, die nicht oder nur teilweise selbst kompostieren, müssendie Biotonne nehmen. Der Kreis übernimmt <strong>für</strong> diese Haushalte dieEinsammlung, Kompostierung und Verwertung der Bioabfälle. DieserService kostet Geld und muss über Müllgebühren finanziert wer<strong>den</strong>.Wer aber nachweisbar alle Bioabfälle selbst kompostiert, wird dieTonne nicht benötigen und spart <strong>eine</strong>n Teil der Müllgebühren.Ein schriftlicher Antrag (formlos) ermöglicht die Freitstellung von derBiotonne. Gegenüber dem Landkreis wird versichert, dass alle kompostierbarenKüchen- und <strong>Garten</strong>abfälle selbst kompostiert und nicht indie Restmüllabfuhr gegeben wer<strong>den</strong>.<strong>Kompostieren</strong> lohnt sich also. Bleiben Sie dabei oder steigen Sie neuein! Mit dieser <strong>Anleitung</strong> möchten wir Sie unterstützen.


Was Sie vom Kompost fernhalten solltenGekochte Speisereste (insbesondere Fleisch- und Fischabfälle)locken Ungeziefer und Nagetiere an.Starke Wurzelunkräuter, wie Quecke und Giersch.Mit dem nötigen Wissen sind diese allerdings getrenntkompostierbar.Menschliche Fäkalien, KatzenstreuPflanzen mit folgen<strong>den</strong> Krankheiten:KohlhernieRostHimbeerrutenkrankheitFrucht- und AstmoniliaFeuerbrandRestmüll wie Staubsaugerbeutel, Straßenkehricht, WindelnKohlenasche, Grillkohle, Tabak, ZigarettenkippenVerpackungen (gehören in <strong>den</strong> Gelben Sack)SondermüllWas geschieht beim <strong>Kompostieren</strong>?Im frisch aufgeschichteten Kompost durchlaufen dieorganischen Abfälle drei Phasen:1. Abbauphase (Heißrotte):Zunächst bauen Bakterien unter hohem Sauerstoffverbrauch<strong>eine</strong>n Teil der Stoffe ab. Bei Temperaturen bis zu 70 Gradwer<strong>den</strong> Samen, Krankheitserreger (z. B. Mehltau) sowie


tierische Schädlinge (z. B. Läuse, weiße Fliege) vernichtet.2. Umbauphase:Bei sinken<strong>den</strong> Temperaturen übernehmen nach ca. zweiWochen andere Organismen (vorwiegend Pilze) die weitereZersetzung.3. Aufbauphase:Nach weiteren drei Wochen treten auch mit dem bloßen Augesichtbare fleißige Helfer wie Milben, Tausendfüßler und Kompostwürmerin Aktion. Sie bauen die <strong>für</strong> die Fruchtbarkeit desBo<strong>den</strong>s so wichtigen Huminstoffe auf.TIPPGute Rotte - guter Kompost!Erfolgreich kompostieren heißt: diesen Rottevorgang bestmöglichzu fördern und die richtigen Lebensbedingungen<strong>für</strong> die fleißigen kl<strong>eine</strong>n Helfer zu schaffen. Da<strong>für</strong> belohnensie uns mit <strong>eine</strong>m hochwertigen Kompost.So machen Sie es richtigDen richtigen Platz fin<strong>den</strong>Wählen Sie <strong>eine</strong>n schattigen oder halbschattigen, gut zugänglichenPlatz <strong>für</strong> <strong>den</strong> Komposthaufen oder -behälter.<strong>Kompostieren</strong> Sie nie in <strong>eine</strong>r Grube: Die notwendigeDurchlüftung würde ausbleiben.Setzen Sie <strong>den</strong> Komposthaufen oder -behälter nicht aufStein, Beton oder Lehm: Staunässe oder Fäulnis könntenfolgen.Eine Kompostmiete soll nicht höher als 1,50 Meter und nichtbreiter als 2 Meter sein; die Länge richtet sich nach derMenge des Rohmaterials.


Fachgerecht aufsetzenFür alle Kompostierungsverfahrengilt: Es ist sinnvoll,zu Beginn das über mehrereWochen anfallende Materialaus der Küche und dem<strong>Garten</strong> auf <strong>eine</strong>m Platzneben dem (zukünftigen)Kompost zu sammeln, um esdann in <strong>eine</strong>m Zug aufzusetzen.So erreichen Sie amehesten die gewünschteHeißrotte.Beachten Sie die Reihenfolge beim Aufsetzen:Lockern Sie die Erde z. B. mit der Grabegabel auf. Unten <strong>eine</strong>etwa 20 cm dicke Entwässerungs- und Belüftungsschicht ausgrobem Material aufbauen.Geeignet sind: Äste, Stängel von Stau<strong>den</strong> und herausgesiebtegrobe Teile des alten Komposts.Anschließend das gesammelte Material locker und gut vermischtmit <strong>eine</strong>r Forke aufsetzen. Wichtig: Ab und zu etwasKompost, grobes Kompost-Siebgut oder Erde in dünnerSchicht einstreuen. So „impfen“ Sie <strong>den</strong> neuen Kompost mit<strong>den</strong> notwendigen Lebewesen. Käuflich zu erwerbendeKompoststarter erübrigen sich dann.Die vier Grundregeln1. Grundregel: Gut gemischt ist halb gewonnen!Die wichtigste Voraussetzung <strong>für</strong> <strong>eine</strong> erfolgreiche Kompostierungist <strong>eine</strong> ausgewogene, gute Mischung zwischen verschie<strong>den</strong>enMaterialien. Einseitigkeiten bringen Probleme!10


Ideal ist z. B. die Mischung von feuchtem, strukturarmem undnährstoffreichem Rasenschnitt mit trockenem, strukturreichem,aber nährstoffarmem Strauchschnitt. Küchen- und <strong>Garten</strong>abfälleergänzen sich normalerweise hervorragend.Materialien <strong>für</strong> die richtige Mischung sind nicht jederzeitvorhan<strong>den</strong>. Holziges Material (Stau<strong>den</strong> und Gehölzschnitt)fällt meist in der kalten Jahreszeit an, feuchtes (Rasenschnitt,Wildkräuter) im Sommer.TIPPIm Herbst und Winter Astmaterial und Stau<strong>den</strong>schnittsammeln und im Sommer zerkl<strong>eine</strong>rt mit einbringen.Eine stark wasserhaltige und damit auch meistnährstoffreiche Materialmischung kann auch durchZugabe von Papier, Pappe, Stroh oder Holzspänenverbessert wer<strong>den</strong>.Ein nachträgliches Mischen (Umsetzen) des Kompostsist nicht immer nötig, trägt aber zur Beschleunigungder Reife bei. Angebracht ist das Umsetzen,wenn Fäulnis auftritt oder ungenügend gemischteAusgangsmaterialien eingebracht wur<strong>den</strong>.2. Grundregel: K<strong>eine</strong>m darf die Luft ausgehenDie Mikroorganismen und Tiere im Kompost müssen atmenkönnen! Eine ausreichende Belüftung erreichen Sie „automatisch“durch die erwähnte gute Mischung.Vor allem strukturreiche Materialien, wie zerkl<strong>eine</strong>rte Äste undPflanzenstängel, sorgen <strong>für</strong> die nötigen Lufträume.Gelegentliches Umsetzen des Komposts fördert die Belüftung.Vor allem, wenn die Mischung einmal nicht so ganz stimmt.3. Grundregel: feucht ja, nass nein!Die „fleißigen Zersetzer“ brauchen, wie alle Lebewesen, Wasser.Der Kompost darf weder zu nass noch zu trocken wer<strong>den</strong>.11


Staunässe vertreibt die Luft, eskommt zu Fäulnis und Gerüchen.Ein zu trockener Kompost hingegenkommt biologisch zumStillstand.TIPPDecken Sie <strong>den</strong> offenenKompost nach der Heißrotte(braucht viel Luft!) ab, am besten mit Stroh, Pappe, Lauboder Gras. Das hilft gegen Vernässung und Austrocknungzugleich.Auch gelegentliches Umsetzen trägt zur gleichmäßigenFeuchtigkeitsverteilung bei.Sehr trockene Materialien schon beim Aufsetzen anfeuchten.Ausgetrockneten Kompost etwas wässern.4. Grundregel: Zerkl<strong>eine</strong>rn beschleunigt die RotteDie Mikroorganismen und Tiere arbeiten intensiver und vermehrensich schneller, wenn das Kompostgut zerkl<strong>eine</strong>rt ist.Sie haben dann mehr Angriffsfläche; die Rottezeit wird verkürzt.TIPPBringen Sie vor allem holzige Abfälle zerkl<strong>eine</strong>rt ein.Verwen<strong>den</strong> Sie die <strong>Garten</strong>schere, die Axt mit dem altbewährtenHackklotz oder <strong>eine</strong>n Häcksler, dieser mussnicht immer motorbetrieben sein. Ein Handhäckslerverursacht k<strong>eine</strong>n Lärm und braucht k<strong>eine</strong>n Sprit.Dickere Stängel, z. B. von Dahlien oder Sonnenblumen,zerstampfen oder aufspalten.12


Zuschlagstoffe nötig?Bei <strong>eine</strong>r „gesun<strong>den</strong> Mischung“ der Abfälle sind Zuschlagstoffenicht erforderlich. Von Fall zu Fall können sie jedoch <strong>für</strong> <strong>den</strong>Verlauf der Rotte nützlich sein:Bei hohem Anteil an Gras, Moos oder gerbsäurehaltigem Eichenlaubsowie bei Bö<strong>den</strong> mit niedrigem pH-Wert: Zugabe vonAlgenkalk oder kohlensaurem Kalk (2-3 kg/cbm).Wenn große Mengen an kohlenstoffreichem Material wie Äste,Rinde oder Stroh kompostiert wer<strong>den</strong> sollen: Zugabe stickstoffreicherProdukte wie Hornmehl und -späne oder Blutmehl.Zur Verbesserung von Sandbö<strong>den</strong>: Kl<strong>eine</strong> Mengen an Tonmineralienoder Gesteinsmehl in <strong>den</strong> Kompost einstreuen.Welches Verfahren ist das sinnvollste?Zur Orientierung einige Stichworte zu <strong>den</strong> drei üblichen Verfahren:1. Offene Kompostmiete (Komposthaufen)K<strong>eine</strong> Anschaffungskosten. Flexible Größe. Leicht umzusetzen.Vor allem <strong>für</strong> große Gärten empfehlenswert.2. Kompostsilo/KompostboxPreisgünstig. In unterschiedlichen Ausführungen und Materialien(Holz, Metall, Kunststoff) erhältlich. Platz sparende Varianteder Miete. Für mittlere und kl<strong>eine</strong>re Gärten empfehlenswert.3. Schnellkomposter/ThermokomposterHohe Anschaffungskosten. Geschlossene Bauweise mitBelüftung. Verkürzung der Rottedauer möglich, insbesonderebei wärmeisolierten Geräten. Schutz vor zu viel Regen und13


Austrocknung sowie vor Nagern und Kleintieren. Für mittlereund kl<strong>eine</strong> Gärten geeignet, auch als Ergänzung zur Kompostmiete.Die Erfahrungen der letzten Jahre zeigen, dass derSchnellkomposter neue Möglichkeiten eröffnet. Für <strong>eine</strong> guteRottesteuerung ist jedoch mehr Erfahrung und Fingerspitzengefühlnotwendig als bei offenen Verfahren.Kompost verwen<strong>den</strong>Kompostmiete oder Kompostbehälter?Wer die vier Grundregeln der Kompostierung beachtet, wirdmit jedem der üblichen Verfahren zurechtkommen. Die Entscheidunghängt stark von individuellen Vorstellungen undAnsprüchen ab. Verschaffen Sie sich <strong>eine</strong>n Marktüberblicküber die vorhan<strong>den</strong>en Produkte. Sprechen Sie mit engagiertenGärtnern, um die <strong>für</strong> Sie passende Methode zu fin<strong>den</strong>.Am Ende der Rotte sind Ihre Küchen- und <strong>Garten</strong>abfälle auf dieHälfte des ursprünglichen Volumens zusammengeschrumpft.Dieser Vorgang dauert je nach der Zusammensetzung, <strong>den</strong>Witterungsbedingungen, der Sorgfalt bei der Durchmischungund der gewünschten Kompostart unterschiedlich lange.MulchkompostEntsteht nach 3 bis 6 Monaten. Er wird auch als Frischkompostoder Rohkompost bezeichnet, weil s<strong>eine</strong> Ausgangsbestandteilezum Teil noch zu erkennen sind. Er kann ganzjährig ohne Absiebunggenutzt wer<strong>den</strong>, z. B. <strong>für</strong> die Bo<strong>den</strong>abdeckung (Mulchen)auf Blumen- und Gemüsebeeten sowie unter Sträuchernund Bäumen. Mulchkompost immer nur oberflächlich einarbeiten.Nicht untergraben!ReifekompostBildet sich nach 6 - 12 Monaten. Riecht nach Walderde. Reifekomposthat stark düngende Wirkung. Er sollte dann abgesiebt14


wer<strong>den</strong>, wenn ungenügend zersetzte Bestandteile in großenMengen anfallen oder wenn er <strong>für</strong> Topfpflanzen oder Saatkistenverwendet wer<strong>den</strong> soll.Eine sparsame Schicht von ca. 1 cm Reifekompost kann aufdie <strong>Garten</strong>fläche verteilt wer<strong>den</strong>, am besten im Frühjahr, wenndas Wachstum beginnt. Nur <strong>leicht</strong> einharken, nicht untergraben!Er kann auch dünn auf <strong>den</strong> Rasen gestreut wer<strong>den</strong>. Aufk<strong>eine</strong>n Fall darf er „pur“ verwendet wer<strong>den</strong>, um etwas hineinzusäen.Vermischt allerdings mit Sand, Lehm oder Erde eigneter sich <strong>für</strong> die Anzucht von Jungpflanzen, <strong>für</strong> Balkonkästenoder das Umtopfen von Zimmerpflanzen.Beide Kompostarten eignen sich gut zum „Impfen“ neu aufgesetzterMieten.TIPPÜberalteter Kompost vererdet. Er hat dann nur noch <strong>den</strong>Wert von normalem Mutterbo<strong>den</strong>. Deshalb: VerarbeitenSie <strong>den</strong> Kompost in der Regel spätestens im 2. Jahr!Überdüngung vermei<strong>den</strong>Eine Bo<strong>den</strong>untersuchung hilft. Während <strong>für</strong> viele Pflanzenbereits 2 bis 3 Liter Kompost pro Quadratmeter <strong>Garten</strong>bo<strong>den</strong>ausreichen, benötigen z. B. stark zehrende Gemüsepflanzen<strong>eine</strong> zusätzliche Stickstoffdüngung (z. B. mit Hornmehl). Einegezielte Zusatzdüngung ist besser als die übermäßige Gabevon Kompost. Denn <strong>für</strong> jede Düngung gilt: Viel hilft nicht immer,sondern kann sogar scha<strong>den</strong> (Auswaschung ins Grundwasser,ungünstige Anreicherung mancher Nährstoffe).TIPPVerschaffen Sie sich mit Hilfe <strong>eine</strong>r verlässlichen Bo<strong>den</strong>untersuchungAufschluss über <strong>den</strong> NährstoffgehaltIhres Bo<strong>den</strong>s. Die Untersuchung beinhaltet auch gezielteDüngeempfehlungen.15


Jetzt sind Sie dran!Sie sind nun sozusagen einmal rund um <strong>den</strong> Kompost gereist.Mit etwas Geduld und Einsatz wird Ihnen der Erfolg nicht versagtbleiben.Dieses Heft kann nur <strong>eine</strong>Starthilfe sein. Über Generationenwurde die Praxisder Eigenkompostierungentwickelt und verf<strong>eine</strong>rt.Patentrezepte gibt es nicht.Wichtig ist Ihre Bereitschaft,eigene Erfahrungenzu machen und aus Fehlernzu lernen.Unterhalten Sie sich mit erfahrenen Hobbygärtnern, nutzenSie auch <strong>den</strong> Erfahrungsschatz aus Büchern und Fachzeitschriften.Folgende Spezialgebiete sollen hiernicht unerwähnt bleiben:Mulchen, FlächenkompostierungZwei arbeitssparende Metho<strong>den</strong>, um ohne das übliche Kompostierungsverfahrengroße Mengen an organischen Abfällen(z. B. Rasenschnitt oder Herbstlaub) flächenhaft zu verarbeiten.Vorbild: Der ständig bedeckte und geschützte Bo<strong>den</strong> im Wald.Die Organik verrottet dort, wo sie anfällt. Außerdem trägt derHumus zum Schutz, zur Belebung und Düngung des Bo<strong>den</strong>sbei.16


SpezialkomposteManche Abfälle gelten als schwer kompostierbar, z. B. EichenundWalnusslaub wegen des hohen Gerbsäureanteils. Rasenschnittin großen Mengen vernässt und entwickelt Sickerwasser.Mit etwas Wissen und Geschicklichkeit lassen sich auch ausdiesen Abfällen spezielle Komposte mit längerer Rottezeit herstellen.Weitere Spezialkomposte:Mistkompost, Rin<strong>den</strong>kompost, Hügelbeet, Kompost-Hochbeet.Naturschutz durch etwas „Unordnung“Bei Anfall von größeren Mengen an Baum- und Strauchschnittkönnen Sie – wenn Platz im <strong>Garten</strong> vorhan<strong>den</strong> ist – <strong>eine</strong>n Reisighaufenaufschichten. Dieser dient als Kleinbiotop <strong>für</strong> verschie<strong>den</strong>e<strong>Garten</strong>nützlinge und ist ein idealer Unterschlupf <strong>für</strong> brütendeVögel.WegebauZerkl<strong>eine</strong>rtes Schnittholz oder Häckselgut eignet sich auch alsBelag <strong>für</strong> unbefestigte <strong>Garten</strong>wege, die dadurch – besondersbei Regen – gut begehbarwer<strong>den</strong>.Pflege ist wichtigWährend die Natur, z. B. imLaubwald, die Stoffe in rechtlangen Zeiträumen ohne unserZutun im Kreislauf führt,bedarf es in unserem <strong>Garten</strong>bei der Umwandlung derStoffe <strong>eine</strong>r <strong>leicht</strong> lenken<strong>den</strong>Hand.Kompost ist ein lebender Organismus. Er gedeiht nur gut, wennwir ihn im Auge behalten und ihn pflegen.17

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