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Leseprobe: Der Admiral des Kaisers - Drachenhaus Verlag

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<strong>Der</strong><strong>Admiral</strong> <strong>des</strong> <strong>Kaisers</strong>Die Abenteuer <strong>des</strong> Eunuchen Zheng He1


NanjingLiujia-HafenTIBETChinaFuzhouQuanzhouHormuzGuangzhouTaiping-HafenARABIENAhmadabadCambayLUZON1. Reise (1405–1407)2. Reise (1407–1409)3. Reise (1409–1411)4. Reise (1413–1415)AdenLasa4. Reise(Gruppe 2, Teil 2)4. Reise(Gruppe 2, Teil 1)IndienReich derkhmerChampaAFRIKAMogadischuCalicutCochinKulamCEYLONSIAMLamuriSULUBaraawe4. Reise (Gruppe 1)MalakkaBorneoMalindiMALEDIVENSUMATRASANSIBARPalembangJAVA


<strong>Der</strong> <strong>Admiral</strong> <strong>des</strong> <strong>Kaisers</strong>Die Abenteuer <strong>des</strong> Eunuchen Zheng He


Weng Qi und Nora Frisch<strong>Der</strong> <strong>Admiral</strong> <strong>des</strong> <strong>Kaisers</strong>Die Abenteuer <strong>des</strong> Eunuchen Zheng HeMit Illustrationen von Gregor Körting<strong>Drachenhaus</strong> <strong>Verlag</strong>


InhaltsverzeichnisText:Weng Qi und Nora FrischIllustrationen:Gregor Körting/www.idlebeats.comCover:Gregor Körting/www.idlebeats.comGraphisches Konzept: Hermann KienesbergerLayout und Satz: Greta Brumme und Julika Neuweiler/www.diekreatur.netRedaktion und Lektorat: Susanne HeimburgerBibliographische Information der Deutschen Nationalbibliothek:Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in derDeutschen Nationalbibliographie; detaillierte bibliographische Datensind im Internet unter http://dnb.dnb.de abrufbar.© 2012 <strong>Drachenhaus</strong> <strong>Verlag</strong>, EsslingenDieses Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt.Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen <strong>des</strong> Urheberrechtsgesetzesist ohne Zustimmung <strong>des</strong> <strong>Verlag</strong>s unzulässig und strafbar. Das gilt insbesonderefür Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungenund die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.Printed in China.ISBN: 978-3-943314-01-4Lieferbares Programm und weitere Informationen:www.drachenhaus-verlag.comEin vergessener Entdecker 7Die chinesische Seefahrt zur Zeitder Mongolenherrschaft (1300 bis 1368) 9Unterdrückung zu Lande – Freiheit zur See 10<strong>Der</strong> Gelbe Fluss und die Roten Turbane 14Die neue Dynastie der Ming 17Kaiser Hongwu 18<strong>Der</strong> Kaiser, die Kaufleute und das Meer 20Die Seefahrt im Dienst <strong>des</strong> kaiserlichen Ruhms 23Ein Kaiser und sein <strong>Admiral</strong> 27Söhne und Enkel 28Kaiser Yongle 33<strong>Der</strong> grausame Rächer 34Großer Bauherr und Kulturförderer 35<strong>Der</strong> Kaiserkanal 41Die Schatzflotte wird gebaut 43Schiffe von wahrer Größe 44Teuer und folgenreich 46Masten, Segel, Ruder und Schotten 49Die Giganten der Meere 52Immer genau auf Kurs 54Experten für alle Bereiche 57Eine Mission für den Kaiser 60Die erste Reise von 1405 bis 1407 65Die Schatzflotte sticht in See 66Im Auftrag <strong>des</strong> Friedens 68Im Auftrag <strong>des</strong> Handels 72Eine Tankstelle 74Ein übler Bursche 76Die zweite Reise von 1407 bis 1409 81<strong>Der</strong> Kaiser mahnte 82Und weiter geht die Fahrt 84Von Calicut zurück über Siam und Khmer 84Die dritte Reise von 1409 bis 1411 87Ein Warenlager in Malakka 88Kämpfe in Ceylon 90Die vierte Reise von 1413 bis 1415 93So weit wie noch nie 94<strong>Der</strong> Seeweg nach Ostafrika 96Und eine Giraffe aus Afrika 97Die fünfte Reise von 1417 bis 1419 99Die Botschafter kommen und gehen 100


Ein vergessener EntdeckerExotische Tiere und großer Ruhm 102Die sechste Reise von 1421 bis 1422 105<strong>Der</strong> Himmel scheint günstig 106<strong>Der</strong> Himmel zürnt 107Die siebte Reise von 1431 bis 1433 111<strong>Der</strong> Nachfolger Yongles 112Yongles Enkel 113Die letzte Reise (1431 bis 1433) 114Zheng Hes Vermächtnis 117Ein leeres Grab in Nanjing 118Man erinnert sich wieder... 121Anhang 123Glossar 124Autorinnen und Illustrator 133Literaturnachweise 134Bildnachweise 136Im Juli 1405 übernimmt ein Eunuch, der <strong>Admiral</strong>Zheng He, das Kommando über einen gewaltigenFlottenverband: Mit über 250 reich beladenen Schiffenund fast 30 000 Mann an Bord sticht er zu einer Expeditionin See. <strong>Der</strong> ersten Reise folgen sechs weiterenach – bis auf die letzte leitet sie Zheng He im Auftrag<strong>des</strong> dritten Herrschers der Ming-Dynastie, <strong>des</strong><strong>Kaisers</strong> Yongle. Auf jeder dieser Reisen sind diechinesischen Abenteurer zwei lange Jahre unterwegs.Sie besuchen insgesamt 37 Länder. Sie segeln entlangder Küsten <strong>des</strong> Indischen Ozeans zu den LändernSüdostasiens, sie kommen sogar bis an die OstküsteAfrikas. Zählt man den Zeitraum der sieben Expeditionenmitsamt der neuerlichen Ausrüstung derSchiffe und den Reparaturarbeiten nach jeder Rückkehrzusammen, sind das 28 Jahre, in denen China diegrößte Seefahrer nation <strong>des</strong> Mittelalters darstellt.Bemerkenswert an den Reisen in die Fremde ist: DieChinesen kommen nicht mit der Absicht zu kämpfen,die bereisten Länder zu besetzen und deren Bewohnerauszurotten. Sie bringen Geschenke. Aber warum tunsie das? Was verbirgt sich hinter derart kostspieligen,aufwendigen und gefährlichen Unternehmungen?Und warum wird nach dem Tod <strong>des</strong> <strong>Admiral</strong>s ZhengHe die gewaltige Flotte dem Verfall preisgegeben? –Die Baupläne für die Schatzschiffe vermodern, dieAufzeichnungen über die Reisen gehen fast alleverloren, die Seeleute und Soldaten werden für andereArbeiten eingesetzt. Und der große und kühne<strong>Admiral</strong> Zheng He wird vergessen...7


Die chinesische Seefahrt zur Zeit derMongolenherrschaft (1300 bis 1368)89


Unterdrückung zu Lande– Freiheit zur SeeIm Jahr 1300, 100 Jahre bevor die kaiserliche Flotteunter <strong>Admiral</strong> Zheng He in See sticht, wird Chinavon den Mongolen beherrscht. 30 Jahre zuvor hattendie Reiternomaden unter der Führung Kublai Khansdie chinesische Hauptstadt Hangzhou erobert unddie Regierung gestürzt. Kublai Khan hatte die Herrschaftan sich gerissen, sich zu Chinas neuem Kaisererklärt und die Hauptstadt seines Reiches nachPeking, das nun Dadu, Große Hauptstadt, genanntwurde, verlegt. Von dort aus herrschte er bis zuseinem Tod im Jahr 1294 über das größte Herrschaftsgebietder Weltgeschichte, das sich fast über dengesamten eurasischen Kontinent erstreckte.Als Reitervolk waren die Mongolen eine starke Landmachtund interessierten sich kaum für die Seefahrt.Die Seefahrt wurde während der Mongolenherrschaftvor allem von chinesischen Privatleuten, meist Händlernaus den Provinzen Fujian und Guangdong inSüdchina, betrieben.Kublai KhanKublai Khan (1215 bis 1294) war ein Enkel Dschingis Khans, <strong>des</strong>berühmtesten Anführers der mongolischen Reiternomaden. Nachdem Sturz <strong>des</strong> letzten Herrschers der chinesischen Song-Dynastieerklärte er sich im Jahr 1271 selbst zum Kaiser von China. Er begründetedamit die Yuan-Dynastie, die fast 100 Jahre dauern sollte.Das Reich <strong>des</strong> Kublai Khan10Chinesische Hafenstadt zurZeit der Mongolenherrschaft11


Die Mongolen führten in China ein grausames Regiment.Sie knechteten und unterdrückten die Bevölkerung.Chinesen galten als Menschen dritter undvierter Klasse. (Menschen erster und zweiter Klassewaren die Mongolen und ihre Verbündeten.) DenChinesen war es verboten, in angesehenen Berufen zuarbeiten, etwa als Beamte. Auf keinen Fall durften sieWaffen besitzen, und nicht einmal gegen Schlägedurften sie sich wehren.Im Gegensatz zu dem bedrückenden Leben an Landwaren die Meere aber frei. Hier galten nicht dieGesetze der Mongolen. Bis auf ein paar Piraten mussteein Chinese auf See niemanden fürchten. Die strengenKontrollen durch das mongolische Militär beschränktensich auf das Festland. So segelten die chinesischenHändler ungehindert überallhin, bis nach Timor undzu den Banda-Inseln (heutiges Indonesien), Madagaskar,Sansibar, Burma und nach Indien. Sie nutzten dieCHINAFuzhouARABIENGuangzhouIndienBurmaLuxus aus fremden LändernAfrikaHandelsrouten, die zum Teil bereits seit dem 2. Jahr-Die chinesischen Händler brachten vor allem Luxus-SansibarBanda-Inselnhundert vor allem von arabischen Gewürzhändlern,später auch von indischen und chinesischen Kaufleutenbefahren worden waren. Zur Zeit der Yuan-Dynastiegüter, die in China bis dahin unbekannt waren, vonder Reise mit: Elfenbein, Korallen, Perlen, Edelhölzer,Gewürze, Heilkräuter und Pfeffer. Diese teuren WarenTimorbesaßen die chinesischen Kaufleute die größten undhochseetüchtigsten Fahrzeuge, die damals auf denhatten sie meist gegen Seide und Porzellan eingetauschtoder mit Gold, Silber und Kupfermünzen bezahlt.Madagaskarasiatischen Meeren verkehrten. Berichte erzählen von1000 Mann Besatzung (die Passagiere nicht mitgerechnet)und von 50 bis 100 Kabinen pro Schiff,Die Folge <strong>des</strong> regen Seehandels war, dass die chinesischenKaufleute immer reicher und damit auch mächtigerwurden. So konnten sie den Einfluss der mongolischenviele davon mit separaten Toiletten und anderenHerrscherschicht zunehmend schwächen, indem sieBequemlichkeiten.deren Gegner mit Geldmitteln unterstützten.Die Routen der chinesischen Händler1213


<strong>Der</strong> Gelbe Fluss und die Roten TurbaneAls 1324 der Gelbe Fluss seinen Lauf veränderte unddas Ackerland überschwemmte, löste das eine gewaltigeHungersnot aus. Am härtesten traf es die ohnehinarme chinesische Bevölkerung. Es kam zu Aufständen,da die mongolische Regierung nicht in der Lagewar, die Hungersnot, der acht Millionen Menschenzum Opfer fielen, zu bekämpfen. Immer mehrChinesen erhoben sich gegen die Fremdherrschaft.Die Lage im Land verschlimmerte sich, als zweiweitere große Überschwemmungskatastrophen inden 1330er- und 1340er-Jahren wiederum Erntenvernichteten und die Menschen noch mehr hungerten.Als dann im Jahr 1351 die Dämme <strong>des</strong> Gelben Flusseserneut brachen, war das Ende der Mongolenzeit nahe.Mehr als 100 000 chinesische Zwangsarbeiter wurdenzu Kanalarbeiten abkommandiert. Diese Situationnutzten Mitglieder einer religiösen Sekte namensWeißer Lotus, um unter den Arbeitern den Widerstandgegen die Mongolen zu organisieren – mit Erfolg:Die Roten Turbaneplanen den Aufstand<strong>Der</strong> Aufstand, der kurz darauf ausbrach, ging wegender roten Kopftücher, die die Rebellen trugen, alsAufstand der Roten Turbane in die Geschichte ein.Immer mehr Chinesen rebellierten gegen die mongolischenBefehlshaber. In China kämpften nun Chinesengegen Mongolen, aber auch die Chinesen untereinanderum die Macht. 1368 schließlich hatte sich einBauernsohn namens Zhu Yuanzhang gegen alleRivalen durchgesetzt. Er war der einzige verbliebeneAnführer der Roten Turbane. Mit seiner Armeeeroberte er die Hauptstadt Dadu und schlug den letztenmongolischen Khan, Toghan Timur, in die Flucht.1415


Die neue Dynastie der Ming1617


Kaiser HongwuNun waren die Mongolen aus China vertrieben, undder Sieger Zhu Yuanzhang bestieg den Kaiserthron.Im Januar <strong>des</strong> Jahres 1368 ließ er die Dynastie derGroßen Helligkeit (da ming), die Ming-Dynastie ausrufen.Als Kaiser nannte er sich Hongwu, wasGewaltiger Kampf bedeutet. Als Regierungssitzwählte er die Stadt Nanjing (Südliche Hauptstadt)und erbaute dort eine prächtige Kaiserresidenz.China war nach dem jahrelangen Krieg zerstört.Hongwu ließ Städte und Dörfer wieder aufbauen.Zudem ließ der Kaiser innerhalb von 20 Jahren eineMilliarde Nutzbäume pflanzen. Er ließ auch Landtrockenlegen. Jährlich gewann das Kaiserreich somehrere Millionen Hektar Ackerland dazu. Durchdas günstige Klima und die guten Bewässerungssystemewaren schon bald mehrere Reisernten imJahr möglich – Südchina wurde zur Reiskammer <strong>des</strong>Lan<strong>des</strong>. Viel mehr Menschen wurden satt, und dieBevölkerung wuchs.Hongwu bekämpfte alle seine Feinde. Unter seinenGegnern in China richtete er ein Blutbad an. Umseine Herrschaft zu sichern, ließ er alle, die ihmgefährlich werden und seinen Plänen möglicherweiseim Weg stehen konnten, kurzerhand töten.Wegen solcher Verdächtigungen starben mehr als40 000 Menschen – vor allem Regierungsbeamteund deren Familien.Kaiser Hongwu, Begründerder Ming-Dynastie<strong>Der</strong> Kaiser von China wurde als Sohn <strong>des</strong> Himmels betrachtetund als Gottheit verehrt. Mit der Thron besteigung wurde derirdische Geburtsname als unpassend abgelegt und der neuerkorene Kaiser wählte einen Leitspruch. Unter diesemLeitspruch war er zu Lebzeiten als Regent bekannt. Nachihrem Tod bekamen manche Herrscher einen Tempelnamenverliehen, der, je nach Art ihrer Regentschaft, lobend oderabwertend ausfiel.Auf Terrassenfeldern wird Reis angebaut1819


Die Vier Tätigkeiten: Beamte,Bauern, Handwerker und Kaufleute<strong>Der</strong> Kaiser, die Kaufleute und das MeerHongwu beschloss, das Meer für seine Herrschaft zunutzen. Er entsandte Diplomatenschiffe mit Delegationennach Japan, Korea, Indonesien und in denIndischen Ozean, um seine Thronbesteigung bekanntzu geben. Eine Kriegsflotte begleitete die Diplomatenschiffe.Und je mehr Schiffe im Auftrag <strong>des</strong> <strong>Kaisers</strong>auf dem Meer segelten, <strong>des</strong>to mehr machten sie denSchiffen der privaten Händler Konkurrenz. Mancheiner der privaten Kaufleute, die durch den Seehandelreich geworden waren, hatte vor der MachtergreifungHongwus <strong>des</strong>sen Gegner mit Geld unterstützt.seine Beamten fürchteten die Macht und den Reichtumdieser Händler immer noch. Daher schränkteHongwu per Gesetz den privaten Seehandel drastischein, um die Kaufleute finanziell zu schwächen undihren Einfluss zu untergraben. Sie alle waren möglicheFeinde. Wegen ihres wirtschaftlichen Nutzens konnteer ihre Tätigkeit aber nicht einfach verbieten.Unter Hongwu kam das konfuzianische Gesellschaftsmodellwieder zu Ehren. Nach der alten Einteilungder Konfuzianer gab es vier Kategorien von Menschen.Die Oberschicht bildeten der Kaiserhof, die GelehrtenHandwerker und erst dann, als die unterste Schichtder Gesellschaft, die Kaufleute und Händler. Auchein reicher Kaufmann besaß in der konfuzianischenGesellschaft daher nur ein sehr geringes Ansehen.Auf diese Weise war die Macht der Kaufleute trotzihres Reichtums stark eingeschränkt worden. Auchdie bäuerliche Herkunft <strong>des</strong> <strong>Kaisers</strong> könnte eineErklärung dafür sein, dass er die alte konfuzianischeRangfolge, in der die Bauern sehr angesehen waren,wieder aufleben ließ.Das zentrale Thema der konfuzianischenLehre ist die menschliche Harmonie, die ausschließlichdurch Ordnung zu erreichen ist.Nur wenn sich die Mitglieder einer Gesellschaftan gewisse Spielregeln halten, ist demEinzelnen ausreichend Freiheit garantiert.Die Einteilung der Gesellschaft in verschiedeneStände sollte dazu beitragen, das gefürchteteChaos zu vermeiden. Bildung spielt nachkonfuzianischer Auffassung für die Fähigkeit,menschliche Harmonie zu finden, eine entscheidendeRolle. Daher wird die Klasse derLiteratenbeamten in der gesellschaftlichenHierarchie ganz oben angesiedelt.Hongwu hatte das nicht vergessen. <strong>Der</strong> Kaiser undund die Beamten, dann kamen die Bauern, dann die2021


Masten, Segel, Ruder und SchottenEs gibt kaum Dokumente oder Bilder aus der ZeitZheng Hes, die die Schatzschiffe genau beschreiben.Alle Zeichnungen und Holzschnitte, auf denen sieabgebildet sind, stammen erst aus späteren Jahrhunderten.Daher müssen Wissenschaftler heute wieDetektive vorgehen, wenn sie anhand der wenigenvorhandenen Indizien die Konstruktionsweise, dieAusmaße und das Aussehen der pompösen Staatsdschunkenzu rekonstruieren versuchen. 1962 fandenArchäologen bei Grabungsarbeiten in den Trockendocksbei Nanjing einen 11 Meter langen Ruderschaft.Das daran befestigte Ruderblatt, so rechnetensie aus, hatte eine Fläche von etwa 42 Quadratmetern.Heute kann man Folgen<strong>des</strong> über Größe und Bauweiseder Schiffe sagen: Die größten Schiffe waren mit biszu neun Masten ausgestattet. Die Segel waren nachalter chinesischer Tradition aus roter Seide gefertigtund mit Querlatten aus Bambus verstärkt. Die Mastenwaren so geschickt angeordnet, dass die Segel denRiesige Ruderblätter haltendie Dschunken auf KursWind optimal einfangen konnten. Außerdem konnteman die Masten schräg nach außen kippen, damit diebambusverstrebten Schratsegel fächerförmig auseinanderstandenund die Segelfläche nochmals vergrößerten.Kippbare Mastenvergrößern die SegelflächeSchratsegel sind Segel, die nichtmehr wie die trapezförmigen oderrechteckigen Rahsegel quer, sondernin Richtung der Schiffslängsachseangebracht werden. Damit könnenSchiffe auch schräg gegen denWind segeln und müssen nichtwarten, bis der Wind von hintenbläst, um sie zu bewegen.RahsegelSchratsegel4849


Sein Name war Zheng He. Er kommandierte eine Schiffsflotte, wiesie die Welt noch nie gesehen hatte. In China ist er ein Nationalheld,hierzulande kennt ihn kaum jemand. Dabei kommandierte er mit 300teils schwer bewaffneten Schiffen und 30 000 Mann Besatzung einegewaltige Armada, die China zur größten Seefahrernation <strong>des</strong> Mittelaltersmachte. Wer war dieser sagenumwobene Seefahrer? Wastransportierte er auf seinen riesigen Schiffen? Und welchen Zweckhatten seine teuren und gefährlichen Reisen?Das Buch begleitet den <strong>Admiral</strong> auf seinen sieben abenteuerlichenFahrten über die Ozeane. Es erzählt Erstaunliches und Wissenswertesüber das China der Ming-Zeit und über die Länder, die Zheng Hebereiste, wo er es mit trickreichen Affen, gierigen Piraten und uneinsichtigenKönigen zu tun bekam.140

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