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DePression UnD BUrnoUt - Equilibrium

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newseine ThemenzeiTung von meDiaplaneTDezember · 7alter schützt nicht vor Depression■ ■Frage: ist eine getrübtestimmung im alter normal?■ ■Antwort: nein, sie wird nur alsverständlicher hingenommen,weshalb eine Depression im alteroft nicht erkannt wird.Depressionsexpertin Edith Holsboer-Trachsler weist auf das Risiko der Altersdepressionhin. Denn körperlicheGebrechen und Depression bedingensich gegenseitig. Und die Suizidrate beiden über 75-Jährigen sei weltweit diehöchste.■■Wo liegt der Unterschiedzwischen Depression im Alterund in jungen Jahren?Bei älteren Menschen stehen körperlicheBeschwerden und kognitive Beeinträchtigungenim Vordergrund, deshalbwerden Altersdepressionen oftverkannt. Angehörige, Ärzte und Pflegepersonenschätzen die bedrückteStimmung des Betroffenen oft als «verständlich»ein. Dies verhindert eine gezielteBehandlung. Die Depression istdie häufigste psychische Erkrankungim höheren Lebensalter und stellt denwichtigsten Risikofaktor für Suizidalitätim Alter dar. Weltweit ist die Selbsttötungsratebei den über 75-Jährigenam höchsten.■■Wie stark sind Altersdepressionenverbreitet?Die frühere Annahme, dass die Häufigkeitvon Depressionen mit zunehmendemAlter abnimmt, wird durch neuereStudien nicht gestützt. Sie zeigen mitzunehmendem Lebensalter eher einesteigende Diagnosestellung. Zugenommenhaben vor allem leichtere Depressionen,die die Lebensqualität jedochsehr stark beeinträchtigen.■■Was können die Ursachensein?Wichtigste Faktoren sind neu auftretendekörperliche Erkrankungen,Schlafstörungen sowie der Verlust desLebens partners. Hinzu kommt, dasseine Depression in der Vorgeschichtedas Demenz-Risiko verdoppelt. EineDemenz wiederum ist ein Risikofaktorfür Depressionen. Ebenfalls bekannt ist,dass jeder zweite Patient nach einemSchlaganfall und jeder dritte Patientnach einem Herzinfarkt eine Depressionentwickelt, die dann auch die Prognoseder körperlichen Erkrankung beeinflusst.■■Wer ist am stärkstengefährdet?Am stärksten gefährdet sind Patienten,bei denen mehrere Faktoren zusammentreffen,insbesondere, wenn sie bereitsfrüher unter Depressionen gelittenhaben oder eine familiäre Belastung fürdepressive Erkrankungen besteht.■■Kann Aktivität vorbeugenhelfen?Zahlreiche Studien zeigen, dass geistigeund körperliche Aktivität einenEdith Holsboer-Trachslerstellvertretende chefärztinder erwachsenenpsychiatriesowiebereichsleiterinder abteilung für Depressionsforschung,schlafmedizin undneurophysiologiean den universitärenpsychiatrischen klinikenbasel.Johannes Beckoberarzt amzentrum für affektivekrankheiten &Depression der upkbasel.sehr günstigen Einfluss sowohl auf diePrävention sowie auch auf die Therapiedepressiver Erkrankungen im Alterhaben.■■Wie bemerken Aussenstehende,dass ein Mensch anDepressionen leidet?Ältere Menschen klagen häufig überkörperliche Beschwerden und Beeinträchtigungen.Wenn jemand aberwährend längerer Zeit bedrückter odergereizter Stimmung ist, sich zurückzieht,unter Schlafstörungen oder Appetitmangelleidet und das Interesse unddie Freude an früher geschätzten Aktivitätenverliert, sind das deutliche Anzeichen.■■Wie gut sind die Diagnosemöglichkeiten?Bei der Diagnose müssen psychischeund körperliche Faktoren berücksichtigtwerden, wie zum Beispiel das Wechselspielzwischen Depression und Demenz.Anlaufstelle können dabei für Betroffeneund Angehörige der Hausarztsowie auch spezialisierte Zentren sein.■■Und wie lässt sich dieAlters depression behandelnund heilen?Ältere Menschen profitieren besondersvon den Innovationen der letzten Jahreim psychiatrisch-therapeutischen Bereich.Die Einführung besser verträglicherMedikamente ermöglicht bei jüngerenund älteren Patienten vergleichbargute Behandlungserfolge. Auch Psychotherapieist im höheren Lebensaltergenauso wirksam wie in anderen Lebensabschnitten.■■Besteht nicht doch einUnterschied der Heilungchanceim Vergleich zujüngeren Personen?Grundsätzlich sind die Therapien gleichgut wirksam. Im Alter besteht aber einegrössere Gefahr, dass die Depressionchronisch verläuft. Schuld daran sindder meist spätere Behandlungsbeginnund die oft auch unzureichende Behandlung.Weiter bestehende Restsymptome– besonders Schlafstörungen – erhöhendas Risiko für ein Wiederauftretender Depression. Das Zusammenwirkenmit anderen Erkrankungen steigertdie Gefahr der Chronifizierung zusätzlichund verschlechtert die Prognose.■■Weshalb ist Altersdepressionnoch immer ein Tabuthema?Das Wissen über psychische Erkrankungenund Depression im Besonderen ist inden letzten Jahren gestiegen. Trotzdemerleben Betroffene und Angehörige teilweisenoch immer eine Angst vor Stigmatisierung.Viele Menschen erwähnen ausScham oft nur die körperlichen Beschwerden,was die frühzeitige Erkennung einerDepression erschweren kann.faCtsRisikofaktorenKaNyama Butzredaktion.ch@mediaplanet.com■■Erkrankungendie als biologischeVeränderungen ursächlich wirkenkönnen.■■Spannungenmit angehörigen, dieunter sozialem aspekt Belastungsfaktorendarstellen.■■Aus psychologischer Hinsichterhöhen selbstunsicherheit und Verletzbarkeitdas Depressionsrisiko.■■Tod des Lebenspartners, Verzichtauf frühere Beschäftigungsmöglichkeitenund andere Verlustsituationen sindals weitere auslöser auszumachen.publireporTageSensibilisieren und aufklärenhilft BetroffenenDie dänische Firma Lundbeck ist spezialisiert auf die Entwicklung von Medikamenten gegen Depressionen und ähnlicheKrankheiten. Rico Nil von Lundbeck Schweiz über die Stigmatisierung der Betroffenen und die Skepsis gegenüber seinerBranche.Zur Person:Der Neurobiologe Rico Nil ist medizinisch-wissenschaftlicherLeiter von Lundbeck Schweiz und Privatdozent ander ETH Zürich.Herr Nil, Sie arbeiten seit über 20 Jahren in derEntwicklung und Herstellung von Medikamentenzur Behandlung von Depressionen undanderen psychischen Erkrankungen. Was hatsich in dieser Zeit verändert?Unsere Arbeit ist aufwändiger geworden, aberauch sicherer. Früher konnte man sich dieWirksamkeit eines Medikamentes relativ einfachvon einem Forscher bescheinigen lassen, derTests an einigen wenigen Patienten durchführte.Heute sind die Zulassungsverfahren zu Rechtsehr streng.Lundbeck bezeichnet sich als forschungsorientiertesUnternehmen. Was heisst das?Wir entwickeln neue, eigene Präparate undbetreiben dazu intensive Forschung. Uns geht esdarum, die Therapiemöglichkeiten zu verbessernund Substanzen mit neuen und besserenWirkungen auf den Markt zu bringen.Wo sitzt denn die Ursache einer Depression?Vereinfacht gesagt: Depressionen sind Stoffwechselkrankheitenim Gehirn, die auf das Gemütschlagen.Kann es jeden treffen?Es gibt gewisse genetische Veranlagungen, dieim Zusammenspiel mit Ereignissen im Lebenzur Erkrankung führen können. Die Frage nachden Ursachen ist um einiges komplexer, als manlange Zeit dachte, und bedarf noch intensiverForschung. Wir leisten einen kleinen Beitragmit unserem Preis, den wir für herausragendeklinische Forschung auf dem Gebiet der Erkrankungendes zentralen Nervensystems verleihen.Die letzte Preisträgerin hat Unterschiede in denHirnfunktionen von Depressiven und gesundenMenschen untersucht.Was macht die Krankheit für Betroffene soschwierig?Depressionen werden oft nicht als Krankheitbegriffen. Im Gegensatz zu jemandem mit einemgebrochenen Bein sieht man einer depressivenPerson von aussen nicht an, dass sie krank ist.Und während man nach einem Herzinfarkt vielleichtsogar als heldenhaftes Arbeitstier dasteht,haftet Depressionskranken noch immer derNimbus des Versagers an. Dieser Stigmatisierungwollen wir entgegenwirken.Was können Sie da tun?Zwei Mal im Jahr geben wir das Magazin «Wendepunkt»heraus. Es richtet sich an Patientensowie deren Angehörige und liegt in Arztpraxenund psychiatrischen Kliniken auf. Im «Wendepunkt»äussern sich Betroffene und medizinischeFachspezialisten zu Erkrankungen deszentralen Nervensystems im weiteren Sinne.Stehen dahinter auch wirtschaftliche Interessen?Sehen Sie, wir hätten den besseren Effekt, wennwir das Geld für den «Wendepunkt» in direkteWerbung investieren würden. Aber wir wollenmehr sein als blosse Pillenverkäufer. So führenwir zum Beispiel Weiterbildungsseminarefür Hausärzte und Psychiater durch, in denenForschungserkenntnisse mit Erfahrungen ausder Praxis zusammengebracht werden. Miteiner Zürcher Klinik organisieren wir Vorbereitungsseminarefür junge Ärzte, die sich auf diePsychiatrie spezialisieren wollen.Was ist wichtiger bei der Behandlung einerDepression: Medikamente oder eine Psychotherapie?Die Frage ist falsch gestellt. Das ist eine Ergänzung,kein Konflikt. Es kommt auch auf denGrad der Erkrankung an. Schwer depressivePatienten sind oft gar nicht ansprechbar, dortkann die Medikation eine Voraussetzung seinfür die Psychotherapie. Grundsätzlich geht esdarum, die Patienten so schnell wie möglich ausihrer Depression herauszuholen. Dabei ist dasMedikament ein wichtiges Instrument untervielen, die dem Arzt zur Verfügung stehen.comp etence in cnsMit Information zur EntstigmatisierungDas Pharmaunternehmen Lundbeck ist spezialisiert auf dieEntwicklung und Herstellung von Medikamenten gegenDepressionen und andere Erkrankungen des zentralenNervensystems. Lundbeck kümmert sich aber nicht nurum Innovationen im medizinischen Bereich. «Uns ist eswichtig, der gesellschaftlichen Stigmatisierung von Depressionenentgegenzuwirken», sagt Rico Nil, medizinischwissenschaftlicherLeiter bei Lundbeck Schweiz.Um Betroffene zu informieren und die Öffentlichkeit zusensibilisieren, gibt Lundbeck zwei Mal pro Jahr das Patientenmagazin«Wendepunkt» heraus. Darin werden Erkrankungendes zentralen Nervensystems im weiteren Sinnebehandelt. Neben medizinischen Fachpersonen berichtenhäufig auch Betroffene von ihren Erfahrungen mit Depressionen,Burnout, Angst oder Suizid in der Familie. Auch alternativeTherapien werden vorgestellt, etwa die Lichttherapieoder die heilsame Wirkung künstlerischer Betätigungnach der Bewältigung einer Depression.In der aktuellen Ausgabe thematisiert «Wendepunkt» zumeinen das erhöhte Risiko von Betroffenen, auch körperlichzu erkranken. Zum anderen geht sie auf das Thema Burnoutein, gerade in Zeiten von Wirtschaftskrise und Stellenabbauaktuell.«Wendepunkt» liegt kostenfrei in Arztpraxen auf oder kannunter www.depression.ch gratis bezogen oder abonniertwerden.Amir AliEs richtet sich an Patienten sowie deren Angehörige und liegt inArztpraxen und psychiatrischen Kliniken auf. Im «Wendepunkt»äussern sich Betroffene und medizinische Fachspezialisten zu Erkrankungendes zentralen Nervensystems im weiteren Sinne.

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