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„Gut gestylt ist halb gewonnen“ - Produkte

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2013<strong>„Gut</strong> <strong>gestylt</strong> <strong>ist</strong> <strong>halb</strong> <strong>gewonnen“</strong>Gerlinde HalbartschlagerNö. Genetik Jungzüchter2013


INHALTINHALT ....................................................................................................................... 21 Vorwort .............................................................................................................. 32 Folgender Zeitplan sollte eingehalten werden ............................................... 43 Die Auswahl der Tiere für einen Jungzüchterwettbewerb............................. 54 Waschen ............................................................................................................ 64.1 Allgemein ......................................................................................................... 64.1.1 Arbeitsschritte .............................................................................................. 64.2 Materialien ....................................................................................................... 74.2.1 Shampoo/Tierseife ....................................................................................... 74.2.2 Bürsten ......................................................................................................... 84.2.2.1 Waschen nach der Schau ......................................................................... 85 Die Schur ........................................................................................................... 95.1 Pflegeschur...................................................................................................... 95.2 Versteigerungs- oder Schauschur ................................................................... 95.2.1 Materialien/ Geräte ..................................................................................... 105.2.1.1 Schermessergrößen ............................................................................... 105.3 Schweifschur ................................................................................................. 105.3.1.1 Styling ..................................................................................................... 115.4 Euterschur ..................................................................................................... 115.4.1.1 Euterschur .............................................................................................. 115.4.1.2 Euter schminken ..................................................................................... 125.5 Ohrenschur ................................................................................................... 125.6 Kopfschur ...................................................................................................... 135.7 Körperschur ................................................................................................... 135.7.1.1 Rippenschur ............................................................................................ 135.7.1.2 Topline .................................................................................................... 135.7.2 Spezielle <strong>Produkte</strong> für die Topline .............................................................. 155.7.3 Sprays und Glanzprodukte ......................................................................... 166 Auf dem Schaugelände .................................................................................. 176.1 Die letzte Stunde vor dem Auftritt .................................................................. 17


1 VorwortDie Rinderhaltung stellt eine der wichtigsten Säulen der Tierhaltung dar. Währenddie Zahl der rinderhaltenden Betriebe ständig sinkt, nimmt die Anzahl der Tiere proBetrieb zu. Dieses Phänomen <strong>ist</strong> auf den Strukturwandel zurück zu führen.Durch gezieltes Cowstyling kann beim Verkauf von Rindern ein beträchtlicherMehrerlös erzielt werden. Dafür braucht es Geduld, ein bisschen Erfahrung, eineintakte Ausrüstung und einige Stunden Zeit die Tiere für verschiedene Auktionen zustylen.In dieser Diplomarbeit möchte ich den Begriff „Cowstyling“ und viele Aspekte, diedamit in Verbindung stehen näher bringen.Die Voraussetzungen für erfolgreiches Fitting bzw. Styling sind durch optimaleBedingungen in Fütterung, Aufzucht, Haltung, Pflege und durch unterstützendeMaßnahmen wie frühzeitige Planung und rechtzeitige Vorbereitung zu erfüllen.Bei aller Euphorie gegenüber einem Gewinn bei einer Schau sollte jedoch folgenderGrundsatz in den Mittelpunkt gestellt und beachtet werden:Das Fitting von Tieren dient einzig dem Zweck,Stärken zu betonen und leichte Schwächen zu korrigieren.Niemals wird es möglich sein, Nachlässigkeiten im Bereich derFütterung, Haltung und Pflege durch Fitting maßnahmen auszugleichen.Seite 3 von 17


2 Folgender Zeitplan sollte eingehalten werdenZeitraum bis zur SchauMaßnahmen12.-10. Woche Ration für optimale Körperkondition überprüfen undKlauenpflege durchführen.8.-6. Woche Die Grund- und Grobschur und die Parasitenkontrolledurchführen.6.-4. Woche Die endgültige Klauenkorrektur vornehmen. DieAusrüstung auf Vollständigkeit und Funktionstüchtigkeitüberprüfen.2.-1. Woche Die Tiere an das Waschen, Halfter und Führengewöhnen. Die Ration nicht mehr ändern. Diese solltewenig Mais, viel Struktur und angefeuchtete Schnitzelbeinhalten.Da me<strong>ist</strong> bei Freiluftschauen keine Selbstränkenvorhanden sind müssen die Tiere an eine Eimertränkegewöhnt werden.7 Tage Eine Tagesroutine aus waschen, putzen, führen undfüttern sollte entwickelt werden.4-2 Tage Die Feinschur am Körper wird ausgeführt und dasgewaschene Tier komplett vorbereitet. Dabei wird dieTopline vorgeschoren und bei laktierenden Tieren dieEuterfülle über 12 Stunden hinaus beobachtet.1 Tag Die Tiere werden erneut gewaschen und die Toplinewird kontrolliert aber noch nicht fixiert. Alle 3 bis 5Stunden wird den Tieren frisches Grundfutter undtemperiertes Wasser angeboten.SchautagDie Tiere werden fertig <strong>gestylt</strong> und die Topline fixiert.Tabelle 1: empfohlener ZeitplanSeite 4 von 17


3 Die Auswahl der Tiere für einen JungzüchterwettbewerbDie Auswahl des Tieres sollte ca. 3 Monate vor dem Schautermin erfolgen. Dieweitere Entwicklung (Wachstum) des Tieres <strong>ist</strong> zu berücksichtigen. Zu junge bzw. zukleine Kälber sollten nicht gezeigt werden, aber auch zu alte, d.h. in der körperlichenEntwicklung zu weit fortgeschrittene Rinder, sind für eine Schau nicht geeignet.Entscheidend hierbei <strong>ist</strong> letztendlich die Abstimmung der Größe des Tieres mit derKörpergröße der vorführenden Person. Dies stellt die Grundvoraussetzung für einharmonisches Bild dar.Das Höchstalter der Tiere für ein Jungzüchterchampionat beträgt auf nationalerEbene 24 Monate und die maximale Trächtigkeitsdauer <strong>ist</strong> mit 7 Monaten festgelegt.Auf Verbandsebene sind Abweichungen möglich.Da in der Regel keine Zulassungsbeschränkungen für Vorführwettbewerbehinsichtlich Le<strong>ist</strong>ung und Abstammung gelten, sollte nur nach dem Exterieurausgesucht werden. Es eignen sich in erster Linie Tiere, die sich durch einenüberdurchschnittlichen Wuchs auszeichnen, viel Harmonie sowie gutes Fundamentbesitzen. Die Euteranlage <strong>ist</strong> von zweitrangiger Bedeutung.Als Grundsatz kann angenommen werden:Das Alter des Tieres in Monaten entspricht dem Alter des Vorführenden inJahren.Quelle: ARGE Holstein FriesianSeite 5 von 17


4 Waschen4.1 AllgemeinWaschen bildet die Grundlage für einen strahlenden Auftritt im Schauring. DieIntensität und der Aufwand der Pflege des Tieres <strong>ist</strong> abhängig von der Haltung undbenötigt anfangs Geduld. Diese verleiht ein sauberes Erscheinungsbild und fördertzusätzlich das Wohlbefinden des Tieres.Optimal als Waschplatz eignet sich eine ebene Fläche mit rutschfestem Belagansonsten <strong>ist</strong> zu empfehlen, Sand zu verstreuen. Um gefährliche Situationenvorzubeugen, soll das Tier in einer behaglichen Position so kurz als möglichangebunden werden.Durch häufiges oder tägliches Waschen wird das Haarwachstum angeregt und dasTier erhält ein kräftiges, dichtes und gut zu bearbeitendes Haarkleid. Das weiße Fellwird deutlich sauberer und strahlender.Nach dem Waschen sollte das Wasseraus dem Haarkleid gestrichen und dasFell kurz trocken gerieben werden. Dievollständige Trocknung der Tiere dauertca. 2 bis 3 Stunden.Abbildung 1: WaschutensilienUm das spätere Styling der Topline zu erleichtern, werden die Haare der Oberlinie ineine Richtung gekämmt.4.1.1 ArbeitsschritteDie Arbeit beginnt am hinteren Ende des Tieres.Zuerst wird das Fell des Tieres mit einemSchlauch oder Hochdruckreiniger gründlichdurchnässt. Der Wasserdruck sollte etwa bei 2 bis2,5 bar liegen, damit sich auch hartnäckigerSchmutz löst. Kletten sollen am Schweif oder amKörper niemals abgeschnitten werden, da sonstkahle Stellen am Fell entstehen.Abbildung 2: Tier beim WaschenSeite 6 von 17


Am Kopf angelangt, <strong>ist</strong> es wichtig die Ohren mit der Hand abzudecken, sodass keinWasser ins Innere der Ohren eindringen kann.Die Seife kann direkt auf das Fell aufgetragen und eingearbeitet werden.Anschließend wird das Tier mit einer harten Bürste geschrubbt (auf den Kopf nichtvergessen). Die Innenseite der Ohren sollte mit einem Tuch oder einer Küchenrolleausgewischt werden.Sind die Klauen stark verschmutzt, kann eine Drahtbürste hilfreich sein.Für die Reinigung des Zwischenschenkelbereichs bei Kühen wird ein Handtuchverwendet.Die Seife muss gründlich ausgespült werden, da Seifenreste die Haut reizen und amFell einen glanzlosen Eindruck hinterlassen können. Der Großteil des Wassers kannmit einer weichen Bürste oder einem Schweißstriegel abgezogen werden. An kaltenTagen und bei Zugluft sind Rinder abzudecken um eine Erkältung zu vermeiden.Ebenso regt eine Fütterung den Stoffwechsel an und das Tier trocknet schneller.4.2 Materialien4.2.1 Shampoo/TierseifeProduktbezeichnungOrvusSuper WhiteningSuper ColorProduktbeschreibungDas me<strong>ist</strong> gebrauchteTiershampoo aus denUSA. Damit konntenbisher die bestenErfahrungen gesammeltwerden.Entfernt Schmutz, Kot undhellt gelblich verfärbtesHaar auf.Für tiefschwarzes Fell ambesten geeignet.Seite 7 von 17


Oster snow whiteFür ein strahlend weißesFell am besten geeignet.Tabelle 2: Produktpalette für Waschen.4.2.2 BürstenProduktbezeichnungSweat ScraperCurry CumpProduktbeschreibungEin Abzieher mit weicherGummilippe entferntgründlich und schnellWasser und Schweiß.Zur schnellen Entfernungvon grobem Schmutz aufSchwanzhaaren undHaarkleid.Tabelle 3: Produktpalette Bürsten4.2.2.1 Waschen nach der SchauDie Topline sollte nach der Rinderschau ausgewaschen werden, da die Haare sonstbrüchig werden. Dazu kann normaler Rostlöser (z.Bsp: WD 40) oder Spezialproduktewie Un-Dress oder Sullivans Hocus Pocus verwendet werden. Diese sollten ebensogut ausgespült werden.Produktbezeichnung ProduktbeschreibungUn-DressEntfernt Farbe, Lack,Sprays (auf Kleberbasis)ohne das Haar zubeschädigen. Nach derBenutzung von Undress,Haare mit Wasser undOrvus nachwaschen.Seite 8 von 17


Sullivans Hocus Pocus Zur sanften, aberwirkungsvollen Entfernungvon Show-Day-<strong>Produkte</strong>n.Hocus Pocus enthält keineätzenden Stoffe, die Hautoder Haar des Tieresangreifen.Tabelle 4: Produktpalette für das Waschen nach der Schau5 Die SchurVon der Pflegeschur, Versteigerungsschur bis zur Schur für die Rinderschau steigender Zeitaufwand und die Ansprüche an die Genauigkeit der Arbeit an.5.1 PflegeschurFür eine Pflegeschur wird das Fell so schnell als möglich geschoren. Ziel <strong>ist</strong> es, dasWohlbefinden des Tieres zu steigern.5.2 Versteigerungs- oder SchauschurVor einer Versteigerung oder Rinderschau sollte das Rind 6 bis 8 Wochen vor derVeranstaltung komplett geschoren werden. Dadurch wächst ein kräftiges Haarkleidnach. Als angenehmer Nebeneffekt kann das Fell leichter sauber gehalten werden,da der Schmutz an dem kurzen Haarkleid kaum haften bleibt.Bevor mit der Schur begonnen wird, sollte sich ein Gesamtbild verschafft und dieSchwächen ausfindig gemacht werden, die durch das Scheren kaschiert werdenkönnen. Zu Beginn die Schermaschine ein paar Meter weg vom Tier laufen lassen,damit es sich an das Geräusch gewöhnen kann. Diese Zeit kann genutzt werden umdie Schermaschine zu ölen. Es dürfen nur die vom Hersteller empfohlenen Öleverwendet werden. Begonnen wird grundsätzlich am Hinterteil des Tieres, um es andie veränderten Umstände zu gewöhnen.Seite 9 von 17


5.2.1 Materialien/ GeräteProduktbezeichnungSchermaschine für Körper mit passenden Schermessern.ProduktbeschreibungSchermaschine für Feinheiten wie Schweif, Euter undOhren mit den jeweiligen Schermessern.Ein Blade Cover schützt den Kopf der Schermaschine unddie Schärfe der Schermesser.Ein Clipper Spray kühlt, reinigt und schmiert die Schermaschine während desScherens.Tabelle 5: Produktpalette für die Schur5.2.1.1 Schermessergrößen KörperschurOben 24 Zähne und unten 36 Zähne (1,6 mm) Schweif/ Euter/ Ohreninnenseite0,1 mm Übergänge0,25mm und 0,5 mm5.3 SchweifschurVon der Schwanzspitze ausgehend, werden 2,5 bis 3 Handbreiten nach obengemessen und von dieser Stelle an geschoren. Die Quaste, darf nicht geschorenwerden, da sie kurz vor der Schau toupiert wird. Der Schwanz selbst wird kurzSeite 10 von 17


geschoren. Übergänge sollen den Fellzeichnungen angepasst und dasnächstgrößere Schermesser verwendet werden.Ist eine Topline geplant, so wird der Schweif nur bis zur Zucht geschoren.5.3.1.1 StylingDer Schweif wird mit dem Ende nach oben gehalten. DerGroßteil der äußeren Haare werden gegen die Wuchsrichtunggekämmt. Der Rest wird mittels Topline- Bürste toupiert undmit Grooming Adhesive Clear befestigt. Ein Schwanztoupetkann bei fehlenden oder mangelnden Schweifhaareneingesetzt werden.Durch Bleichmittel können unerwünschte Verfärbungen vonProfis entfernt werden.5.4 EuterschurAbbildung 3:SchwanzperückeAuf die Gesamtharmonie <strong>ist</strong> zu achten. Ein extrem kurzes Scheren kann zu einemkrassen Farbkontrast der Bauchdecke führen. Wenn die Milchadern rasiert odergeschminkt werden, führt das zu einer Übertonung des Euters und einer optischenZweiteilung des Tieres.5.4.1.1 EuterschurBeim Scheren des Euters <strong>ist</strong> Vorsicht geboten, damit die Kuhnicht verletzt wird. Das Euter sollte nicht zu prall gefüllt sein,um an schwer erreichbare Stellen des Euters zu gelangen.Es wird am Euterspiegel begonnen, indem mit dem feinstenMesser (am besten Messer mit 0,1 mm) von der Zucht nachunten geschoren wird. Unten angekommen wird leicht ander Euterhaut gezogen, um besser an die Vertiefung desZentralbandes zu gelangen. Danach wird von hintenzwischen Bein und Euter geschoren, um versteckte Stellenzu erreichen. Man sollte nie vergessen das gesamte Euterzu scheren. Zum Zeitpunkt der Schur <strong>ist</strong> das Euter nicht prallgefüllt und manche Stelle können leichter übersehenwerden. Weiters <strong>ist</strong> wichtig, dass immer in die richtigeAbbildung 4:EuterschurSeite 11 von 17


Richtung geschoren wird, da sonst die Haare ungleichlang werden und diese beieinem gefüllten Euter besser ersichtlich sind.Wenn der seitliche Teil des Euters fertig geschoren <strong>ist</strong>, folgen die Milchadern imBauchbereich. Diese können bereits bei der Körperschur grob vorgeschoren werden,um sie besser zu erkennen. Mit Messern der Schnittlängen 0,25 mm und 0,5mmkönnen die Kanten gut gebrochen und somit bessere Übergänge geschaffen werden.5.4.1.2 Euter schminkenUm die Vorzüge eines Euters zu unterstreichen können kosmetische Hilfsmitteleingesetzt werden. Es wird zwischen 2 Varianten unterschieden: Kleine EuterBei dieser Euterform wird mit zwei unterschiedlichen Materialien gearbeitet. Babyölkann auf die Milchadern und auf das Euter aufgetragen werden. Dieses regt dieDurchblutung an, das Euter färbt sich leicht rot und wirkt somit optisch größer undvoller.Bei der Verwendung von Puder, welches rosa gefärbt sein sollte, werden dieMilchadern und die Übergänge zur Bauchdecke dunkler eingefärbt als der Rest desEuters und wirkt durch die optische Schattenbildung größer. Große Euter:Bei großen Eutern wird ein zartes rosa Puder oder Babypuder verwendet, um dasEuter kleiner wirken zu lassen. Diese Methode wird auch speziell bei Kühen mit sehrdunklen Eutern angewendet um die Übergänge zwischen den Milchadern und derBauchdecke zu kaschieren und möglichen Vermutungen von Euterentzündungenentgegen zu wirken.5.5 OhrenschurAbbildung 5: OhrenschurUm den Tieren nicht in die feine Haut der Ohrenzu schneiden, wird eine kleine Schermaschineverwendet. Die Ohreninnenseite wird mit einemMesser der Größe 0,1mm geschoren und dieAußenseite mit 0,5mm. Bei zu kurzer Schur derOhrenaußenseite, scheint die rosa Hautfarbe zustark durch.Seite 12 von 17


Nach dem Scheren sollte auf eine ordentliche Reinigung der Ohreninnenseite nichtvergessen werden.5.6 KopfschurDie Kopfschur stellt eine große Herausforderungdar, <strong>ist</strong> aber trotzdem unerlässlich. Ein Fressgitterkann bei dieser Tätigkeit hilfreich sein. Das Tierwird an beiden Seiten mittels Halfter daranbefestigt, damit es für diesen kurzen Zeitraummöglichst wenig Bewegungsfreiheit hat.Es <strong>ist</strong> empfehlenswert, mit einer Schur über demAuge zu beginnen, da die Tiere dadurch me<strong>ist</strong>ensetwas ruhiger werden. Eine weitere Methode <strong>ist</strong>,seitlich zu beginnen und die Augen des Tieres miteiner Hand zuzuhalten. Es <strong>ist</strong> ratsam den Bereichum das Flotzmaul am Schluss zu scheren.Abbildung 6: unvollkommeneSchur am Kopf sollte vermiedenwerden5.7 KörperschurDie Größe des Schermessers <strong>ist</strong> abhängig vomAlter und der Substanz eines Tieres. Je besserder Futterzustand und das Entwicklungsstadiumeines Tieres sind, umso stärker können die HaareAbbildung 7: richtig geschorenerKopfgekürzt werden. Fehlt es einen Jungrind z.Bsp. an Herztiefe, so können in diesemBereich die Haare etwas länger gelassen werden.5.7.1.1 RippenschurMöchte dem Tier mehr Milchadel verliehen werden, so kann der Rippenabstand, mitHilfe einer Schermethode vergrößert werden. Dazu wird eine Bürste auf die Rippengelegt, die in einem kurzen Abstand vor der Schermaschine die Haare aufbürstet.Dadurch werden diese Haare etwas kürzer und die Rippen treten besser hervor.5.7.1.2 ToplineVor dem Scheren <strong>ist</strong> zu überlegen, ob ein Tier mit einer Topline ausgestattet wird.Als Topline werden aufgestellte Haare am Rücken bezeichnet. Die Topline dient fürSeite 13 von 17


eine ideale und gerade Linie oder um dem Tiermehr Milchadel zu verleihen. Ein Tier wirkt durcheine Topline noch größer, länger, tiefer undschärfer, was sich bei knappen Entscheidungenim Schauring positiv auswirken kann. BeimFleckvieh <strong>ist</strong> diese nur bei Tieren möglich, dieüber überwiegend weiße Haare am Rückenverfügen, da ansonsten der Farbunterschiedzwischen den langen und kurzen Haaren zu groß<strong>ist</strong> und der Effekt verloren gehen würde.Abbildung 8: zurechtschneidender Topline 1Ist eine Topline erwünscht, so <strong>ist</strong> bei der Schur am Rücken ein 7 bis 10 cm breiterStreifen übrig zu lassen, wobei trotzdem auf saubere Übergänge zu achten <strong>ist</strong>.Es <strong>ist</strong> empfehlenswert sich die Arbeit bei einem Profi anzusehen, denn damit dieTopline optimal gelingt braucht es viel Übung.Grundsätzlich gilt für eine gute Topline: Die Haare so kurz als möglich und nichtlänger als nötig. Das bedeutet, an den höchstenPunkten (me<strong>ist</strong> am Kreuzbein) ganz kurz und inVertiefungen entsprechend länger. So kann einevollkommen gerade Rückenlinie erreicht werden,vorausgesetzt, das Tier hat genügend langeHaare.Das Wachstum der Haare kann angeregtwerden, indem ca. 3 Monate vor einer Schau dieAbbildung 9: zuschneiden derTopline 2Haare auf dem Rücken vollkommen geschoren und dann täglich ein Eimer kaltesWasser darüber gegossen wird. Dadurch wächst das Haar gleichmäßig und dichtnach und bildet somit eine optimale Grundlage für eine Topline.Die Arbeit an der Topline beginnt mit dem Hochföhnen. Die Haare werden mit einerföhnfesten Bürste oder einem Hundekamm vor dem Föhn hochgekämmt. Die Hitzestellt die Haare auf, des<strong>halb</strong> <strong>ist</strong> eine langsame Führung des Föhnes empfehlenswert.Eine möglichst flache Düse unterstützt diesen Effekt.Anschließend werden die Haare mit einer großen Schermaschine zu einer Spitzezurechtgeschnitten. Dann nochmals hochgeföhnt, mit einem Haarfestiger – ClearSeite 14 von 17


Magic – fixiert und anschließend wird diese Spitze auf eine Ebene gekürzt. BeimStyling sollten nur dafür vorgesehene Sprays benützt werden.5.7.2 Spezielle <strong>Produkte</strong> für die ToplineProduktbezeichnungTopline BürsteProduktbeschreibungDiese Bürste hilft bei der Vorbereitungder Topline. Eine ant<strong>ist</strong>atische Bürsteermöglicht maximalen Erfolg beimAufbürsten der Haare.Topline SchereEine professionelle speziell geformte,nicht rostende Topline Schere <strong>ist</strong>wichtig für die Formung der Topline.Clear MagicBlack MagicHält die Topline in korrekter Position.Die Entfernung erfolgt mit Undressoder Hocus Pocus.Hält die Topline in korrekter Positionund dient zur Färbung der schwarzenHaare. Die Entfernung erfolgt mitUndress oder Hocus Pocus.GroomingClear/ BlackGrip PowderAdhesiveBenutzung bei widerspenstigem Haar.Die Entfernung erfolgt mit Undressoder Hocus Pocus.Mit diesem Puder lässt sich dieTopline einfacher vorbereiten, hilftjedes Haar aufzurichten.Seite 15 von 17


5.7.3 Sprays und GlanzprodukteProduktbezeichnungPurple OilProduktbeschreibungFür lang anhaltenden Haarglanz.Final M<strong>ist</strong>Haarglanz mit sehrlanganhaltendem Effekt.Sullivans Final BloomSullivans Pink OilWird kurz vor dem Schaubeginnaufgetragen und mit einem Föhngetrocknet, um Glanz zu erhalten.Final Bloom muss nichtausgewaschen werden.Der Körper wird gleichmäßigbesprüht und anschließendtrockengeföhnt.Touch Up White/ black/grey/ dark brown/ mediumbrown/ chestnutNatürlich aussehendePigmentierung, nicht auf Lack- oderKleberbasis, stark und schnelldeckend in den einzelnen Farben.Glitterspray in Gold, Silberund RotFür schillernde Auftritte imSchauring.Seite 16 von 17


6 Auf dem SchaugeländeNach der Ankunft auf dem Schaugelände wirdzuerst der Standplatz seines Tieres aufgesucht.Die Einstreu sollte aus mehreren Schichten(Stroh, Sägespäne, Stroh, Sägespäne) bestehenund kontrolliert werden. Die Sägespäne solltenmit einer Gabel in das Stroh geklopft werden.Damit wird eine bessere Saugfähigkeit erreicht.Eine weiche Unterlage, <strong>ist</strong> die Voraussetzung,dass sich die Tiere wohlfühlen. Nach einemlangen Transport <strong>ist</strong> es empfehlenswert, dieTiere vorerst an ihren Platz zu bringen, sie mitWasser und Heu versorgen und sie erst danachzu waschen. Die Rinder werden täglichgewaschen, um sie von Schmutz und Staub zubefreien und zum Fressen anzuregen.Abbildung 11: richtige Einstreu 1Abbildung 10: richtige Einstreu 26.1 Die letzte Stunde vor dem AuftrittDas Tier sollte nun unter ständiger Kontrolle stehen, um das Wohlbefinden desTieres immer im Auge zu haben. Die Topline <strong>gestylt</strong> bzw. nachgebessert und derSchwanz toupiert. Kahle Stellen können mittels Babypuder, Mehl oder speziellenSprays überdeckt werden. Wichtig <strong>ist</strong> allerdings, dass dabei das Fell ganz trocken <strong>ist</strong>.Zum Schluss sollte das Fell mit einer weichen, sauberen Bürste abgeputzt werdenund anschließend mit Glanzspray eingesprüht und abgerieben werden, sodass dasHaarkleid einen besonderen Glanz erhält.Schon einige Minuten vor dem Auftritt sollte das Tier am Lederhalfter oder amsauberen Strickhalfter geführt werden, damit sich der Vorführende und das Rindetwas „einlaufen“ und das Tier sich an die unruhige Atmosphäre gewöhnen kann.Das Lederhalfter sollte in gepflegten Zustand und in der Größe passend eingestelltsein. Die Kette <strong>ist</strong> im Halfterdreieck in der entsprechenden Größe zu fixieren, um einungewolltes und für das Tier unangenehmes zuziehen der Kette zu vermeiden.Ruhe bewahren, denn Stress und Hektik übertragen sich auf das Tier.Seite 17 von 17

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