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Anlagecheck: Energiekontor – Anleihe, Teil Zwei - ECOreporter.de

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<strong>ECOreporter</strong>.<strong>de</strong>nachhaltig investieren112008Das unabhängige Internet-Magazin für ethische und nachhaltige Geldanlage | 26. November<strong>Anlagecheck</strong>: <strong>Energiekontor</strong> <strong>–</strong> <strong>Anleihe</strong>, <strong>Teil</strong> <strong>Zwei</strong>Sieben Prozent Festzins für fünf Jahre bei <strong>de</strong>r <strong>Energiekontor</strong> AGDer Windprojektierer <strong>Energiekontor</strong> AG aus Bremenbietet jetzt eine neue und <strong>de</strong>nnoch schon bekannte<strong>Anleihe</strong> an: Es ist die Neuauflage <strong>de</strong>r im Frühjahr gestarteten<strong>Anleihe</strong> mit festen sieben Prozent Zinsen,fünf Jahren Laufzeit und 3.000 Euro Min<strong>de</strong>stbeteiligung.Insgesamt ist ein Volumen von acht MillionenEuro vorgesehen. <strong>ECOreporter</strong>.<strong>de</strong> hat das Angebot geprüft:Zeichnen o<strong>de</strong>r nicht?<strong>Energiekontor</strong> hatte im April die erste Tranche dieser <strong>Anleihe</strong>auf <strong>de</strong>n Markt gebracht. Sie ist nun in voller Höhevon sechs Millionen Euro platziert. Da das vorzufinanzieren<strong>de</strong>Projektvolumen diese Summe übersteige, startenun die zweite Tranche dieser <strong>Anleihe</strong>, so das Unternehmen.Das Gesamtvolumen dieses <strong>Teil</strong>s <strong>de</strong>r <strong>Anleihe</strong> liegtbei acht Millionen Euro. Anleger können ab 3.000 Euroeinsteigen, aufwärts geht es in 1.000-Euro-Schritten.<strong>Energiekontor</strong> will mit <strong>de</strong>m Kapital aus <strong>de</strong>r <strong>Anleihe</strong>verschie<strong>de</strong>ne Windprojekte im In- und Ausland finanzieren.Im Vor<strong>de</strong>rgrund stehen Windparks an Land inDeutschland; hier geht es unter an<strong>de</strong>rem um die Zeit<strong>de</strong>r Projektentwicklung. Außer<strong>de</strong>m soll das Kapitel fürZwischen- und Refinanzierungen <strong>de</strong>r Eigenmittel vonWindparkprojekten verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n. Auch Betriebsmittelkrediteaus Projekten sollen zurückgeführt wer<strong>de</strong>n,zu<strong>de</strong>m können Anteile an Windparks o<strong>de</strong>r ganzeWindparks gekauft wer<strong>de</strong>n.<strong>Energiekontor</strong> könnte sich als börsennotierte Gesellschaftauch an <strong>de</strong>r Börse frisches Kapital beschaffen.Doch angesichts <strong>de</strong>r <strong>de</strong>rzeitigen Börsensituation erscheintdas als wenig aussichtsreiche Möglichkeit. Eine<strong>Anleihe</strong> mit fester Laufzeit und Verzinsung könnte fürviele Anleger interessanter sein.Der Ausgabepreis liegt bei 100 Prozent <strong>de</strong>s Nennwertes,ein Agio wird nicht erhoben.Es gibt keine Platzierungsgarantie.Rechtliche KonstruktionDer <strong>Anleihe</strong> liegt ein Schuldverhältniszwischen <strong>de</strong>r <strong>Energiekontor</strong> AGund <strong>de</strong>n Anlegern zugrun<strong>de</strong>. Die<strong>Anleihe</strong> ist rechtlich eine „Inhaber-<strong>Teil</strong>schuldverschreibung“. Zum En<strong>de</strong><strong>de</strong>r Laufzeit erhält <strong>de</strong>r Anleger seingesamtes Kapital wie<strong>de</strong>r ausgezahlt.Während <strong>de</strong>r Laufzeit kündigen kanner nicht, wohl aber <strong>Energiekontor</strong>.Die <strong>Anleihe</strong> ist nicht börsennotiert.Ein Han<strong>de</strong>l ist nicht vorgesehen, außerbörslichjedoch zulässig, wobeikeine Notierung geplant ist. Wer verkaufenwill, muss also selbst einenKäufer suchen, ansonsten bleibt dasKapital bis zum En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Laufzeitgebun<strong>de</strong>n. Die Anleger können die<strong>Anleihe</strong>n ohne Zustimmung <strong>de</strong>r <strong>Energiekontor</strong>in Stücken o<strong>de</strong>r ganz anDritte verkaufen bzw. vererben.Windpark Frischborn Küste in Oe<strong>de</strong>rquart/Osteren<strong>de</strong>, Nie<strong>de</strong>rsachsen (Quelle: Unternehmen)1<strong>ECOreporter</strong>.<strong>de</strong>


<strong>Anlagecheck</strong>NebenkostenDurch die Emission <strong>de</strong>r <strong>Anleihe</strong> entstehen <strong>de</strong>r <strong>Energiekontor</strong>AG nach eigenen Angaben Kosten von biszu fünf Prozent <strong>de</strong>s Emissionserlöses, insbeson<strong>de</strong>refür Personal, Rechtsberatung, Druck- und Abwicklungskosten.Provisionen für Vermittler können biszu sieben Prozent <strong>de</strong>r Vermittlungssumme betragen.Allerdings wer<strong>de</strong>n Vermittler laut <strong>Energiekontor</strong> nurmaximal eine Million Euro einwerben. Die maximal70.000 Euro Kosten für diese Vermittlung sind in<strong>de</strong>n genannten maximal fünf Prozent Kosten <strong>de</strong>sEmissionserlöses bereits enthalten. Der Nettoerlös<strong>de</strong>r <strong>Anleihe</strong> liegt bei min<strong>de</strong>stens 7,6 Millionen Euro.Laufen<strong>de</strong> KostenEin eigenes Wertpapier<strong>de</strong>pot ist Voraussetzung für<strong>de</strong>n Kauf <strong>de</strong>r <strong>Anleihe</strong>. An laufen<strong>de</strong>n Kosten fallenfür <strong>de</strong>n Anleger somit Depotgebühren seiner Hausbankan.Laufzeit und AusschüttungDie Zinsen sollen jährlich nachträglich jeweils zum1. Mai ausgeschüttet wer<strong>de</strong>n. Die Laufzeit en<strong>de</strong>t am30. April 2013, zwei Wochen später soll die <strong>Anleihe</strong>ausgezahlt wer<strong>de</strong>n und das Geld an die Anleger zurückfließen.RisikoSeit 1990 plant, finanziert und betreibt die <strong>Energiekontor</strong>-GruppeWindkraftanlagen in Deutschland,Portugal und Großbritannien und bietet daran Beteiligungenan. Im Laufe <strong>de</strong>r Jahre hat das Unternehmeneigenen Angaben zufolge Anlagen mit über 460 MegawattLeistung installiert. Das Investitionsvolumenbeträgt nach Unternehmensangaben rund 655 MillionenEuro.Für Wachstumsphantasie sorgt das Engagement <strong>de</strong>rBremer in <strong>de</strong>r Projektierung von Offshore-Windparks.Erste Genehmigungen liegen für die Offshore-ProjekteNor<strong>de</strong>rgrün<strong>de</strong> und Borkum Riffgrund West vor.Insgesamt kann <strong>Energiekontor</strong> als soli<strong>de</strong> finanziertgelten. Die Eigenkapitalquote lag am 30. Juni 2008bei 55,5 Prozent. En<strong>de</strong> 2007 betrug sie 60,9 Prozent.Der Unterschied ergibt sich laut <strong>Energiekontor</strong> insbeson<strong>de</strong>reaus <strong>de</strong>r Divi<strong>de</strong>n<strong>de</strong>nausschüttung an die<strong>Energiekontor</strong>-Aktionäre. Regelmäßig ist die Eigenkapitalquotezur Jahresmitte geringer als zum31.12., wenn die Divi<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n bezahlt wer<strong>de</strong>n.Der <strong>Energiekontor</strong>-Gewinn vor Steuern und Zinsaufwandbelief sich 2007 auf 2,3 Millionen Euro. Diejährliche Zinsbelastung <strong>de</strong>s Unternehmens lag beirund 1,2 Millionen Euro. Davon gingen rund 700.000Euro an verbun<strong>de</strong>ne Unternehmen. Die Erträge ausAusleihungen <strong>de</strong>s Finanzanlagevermögens beliefensich 2007 auf 1,4 Millionen Euro.Risiken ergeben sich aus <strong>de</strong>m Geschäft <strong>de</strong>r <strong>Energiekontor</strong>:In schlechten Windjahren können sichdie erwarteten Einnahmen verringern. Auch Än<strong>de</strong>rungenvon Gesetzen o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren politischen Vorgabensind im Bereich <strong>de</strong>r Erneuerbaren Energienmöglich; da weitere Anstrengungen um <strong>de</strong>n Klimaschutzjedoch unvermeidbar sind, dürften sie sichin Grenzen halten, aller politischen Störversuchezum Trotz.Die <strong>Energiekontor</strong> AG errichtet und betreibt Windparkswie hier in Tran<strong>de</strong>iras, Portugal (Quelle: Unternehmen)<strong>Energiekontor</strong> selbst weist im Prospekt für die <strong>Anleihe</strong>umfangreich und plausibel auf mögliche Risiken.So könnten etwaige weitere Klimaverän<strong>de</strong>rungenauch die Windsituation beeinflussen, schreibt<strong>Energiekontor</strong> im Prospekt.2<strong>ECOreporter</strong>.<strong>de</strong>


<strong>Anlagecheck</strong>Insbeson<strong>de</strong>re verweist das Unternehmen auf dasRisiko, dass Windgutachten Ungenauigkeiten enthaltenkönnen. Dieses Risiko hat sich in <strong>de</strong>r Vergangenheitmehrfach bei Windprojektierern realisiert.Auch bei <strong>Energiekontor</strong>-Windparks hat es Abweichungenvon <strong>de</strong>n Planungen gegeben. Das mag fürdie Kommanditisten dieser Parks ein Nachteil sein,<strong>de</strong>r bisherige Umgang <strong>de</strong>r <strong>Energiekontor</strong> AG selbstmit solchen Problemen hat jedoch dazu geführt,dass das Unternehmen eine soli<strong>de</strong> Lage aufrechterhielt.Inwieweit betrifft die Finanzkrise einen Erneuerbare-Energie-Projektiererwie <strong>Energiekontor</strong>? Einemögliche Folge <strong>de</strong>r Finanzkrise können erschwerteKreditkonditionen von Banken für Projektierersein. Allerdings gibt es für Banken kaum ein besserbeurteilbares Geschäft als Erneuerbare-Energie-Projekte:Eine staatlich garantierte Einnahmeregelungendurch das Erneuerbare-Energie-Gesetz,mittlerweile ausgereifte Anlagen mit kalkulierbaremBetriebsrisiko, kaum Personalaufwand im Betrieb.In <strong>de</strong>r Projektierung selbst ist die Situationzwar an<strong>de</strong>rs; da die Projektierung im Vergleichzu <strong>de</strong>n Gesamtkosten von Erneuerbare-Energie-Anlagen allerdings ein kleinerer Kostenfaktor ist,dürfte die Finanzkrise hier nicht zu wesentlichenÄn<strong>de</strong>rungen führen. Zu<strong>de</strong>m wer<strong>de</strong>n auch bei andauern<strong>de</strong>rFinanzkrise gute Erneuerbare-Energie-Projekte gefragt bleiben. Letztlich können sich aus<strong>de</strong>r Finanzkrise für einen gesun<strong>de</strong>n Projektiererdurchaus Chancen in <strong>de</strong>r Konkurrenz um guteProjekte ergeben: Für schwach kapitalisierte Wettbewerberdürfte die Finanzierung <strong>de</strong>r Projektierungsphaseeher schwierig wer<strong>de</strong>n.Ökologische WirkungDa die <strong>Energiekontor</strong> AG mit <strong>de</strong>r <strong>Anleihe</strong> umweltschonen<strong>de</strong>Windkraftprojekte vorantreiben will,kann sie mit <strong>de</strong>m eingesammelten Kapital positiveökologische Wirkungen erzielen.<strong>Energiekontor</strong> hat im Lauf <strong>de</strong>r fast 20-jährigen GeschichteKrisen gemeistert, <strong>de</strong>nen mancher Mitbewerberzum Opfer gefallen ist. Nach Einschätzungvon <strong>ECOreporter</strong>.<strong>de</strong> ist <strong>Energiekontor</strong> stabil aufgestelltund arbeitet soli<strong>de</strong>.NachhaltigkeitDas Win<strong>de</strong>nergiegeschäft <strong>de</strong>r <strong>Energiekontor</strong> AGsteht für Nachhaltigkeit. Die Bremer haben überdiesgezeigt, dass sie die ihnen zur Verfügung gestelltenMittel mit kaufmännischer Umsicht nachhaltig zunutzen verstehen.<strong>ECOreporter</strong>.<strong>de</strong>-EmpfehlungFür Anleger, <strong>de</strong>nen am Ausbau <strong>de</strong>r ErneuerbarenEnergien gelegen ist und die einen <strong>Teil</strong> ihres Gel<strong>de</strong>seinige Jahre festlegen können, ist die <strong>Energiekontor</strong>-<strong>Anleihe</strong> ein attraktives Investment.Zins: 7 % p. a., festDie <strong>Anleihe</strong> im Überblick:Laufzeit: 5 Jahre, Rückzahlung zum 14.05.2013Min<strong>de</strong>stzeichnungshöhe: 3.000 Euro und jeweilsum 1.000 Euro höhere SummeAnlagevolumen: 8 Mio. EuroHan<strong>de</strong>lbarkeit: ist eingeschränkt möglichAgio: Kein AgioZeichnungsdauer: Bis zur Vollplatzierung bzw. einJahr ab Veröffentlichung WertpapierprospekteFazit:FinanziellDie Verzinsung in Höhe von sieben Prozent liegt<strong>de</strong>utlich über <strong>de</strong>m Niveau, das auf die vergleichsweisekurze Frist von fünf Jahren an<strong>de</strong>rweitig erzielbarist. Die kurze Laufzeit kann für Anleger <strong>de</strong>nNachteil ausgleichen, dass die <strong>Anleihe</strong> nicht han<strong>de</strong>lbarist.3<strong>ECOreporter</strong>.<strong>de</strong>


<strong>Anlagecheck</strong>/ImpressumBitte sorgfältig beachten:Geldanlagen sind mit Risiken verbun<strong>de</strong>n, die sichim Extremfall in einem Totalverlust <strong>de</strong>r eingesetztenMittel nie<strong>de</strong>rschlagen können. Die von uns bereit gestelltenInformationen sind keine Kaufauffor<strong>de</strong>rungeno<strong>de</strong>r Anlageempfehlungen - <strong>de</strong>nn wir kennenz.B. Ihre persönlichen Vermögensverhältnisse undIhr Anlegerprofil nicht. Zwischen Lesern und <strong>de</strong>mVerlag entsteht kein Beratungsvertrag, auch nichtstillschweigend. Die Redaktion recherchiert sorgfältig.Eine Garantie für die Richtigkeit und für richtigeSchlussfolgerungen wird <strong>de</strong>nnoch ausgeschlossen- auch uns kann einmal ein Fehler unterlaufen.Finanzdienstleister können sich also nicht allein aufunsere Informationen stützen. Jegliche Haftung wirdausgeschlossen, auch für Folgeschä<strong>de</strong>n, etwa Vermögensschä<strong>de</strong>n.Unsere Texte machen in keinem Falleeine individuelle Beratung und Beschäftigung mit <strong>de</strong>nAngeboten entbehrlich. Bitte beachten Sie, dass sichzwischen unserer Recherche und Ihrer Lektüre Än<strong>de</strong>rungenergeben können. We<strong>de</strong>r die Veröffentlichungnoch ihr Inhalt, Auszüge <strong>de</strong>s Inhalts noch eine Kopiedarf ohne unsere vorherige Erlaubnis auf irgen<strong>de</strong>ineArt verän<strong>de</strong>rt o<strong>de</strong>r an Dritte verteilt o<strong>de</strong>r übermitteltwer<strong>de</strong>n - an<strong>de</strong>rnfalls liegt ein strafrechtlich bewehrterUrheberrechtsverstoß vor.Ihre <strong>ECOreporter</strong>:für Sie da unter redaktion@ecoreporter.<strong>de</strong><strong>ECOreporter</strong>.<strong>de</strong>Herausgeber: <strong>ECOreporter</strong>.<strong>de</strong> AGVerlagsanschrift:Wei<strong>de</strong>nbohrerweg 15, 44269 DortmundTel.: 0231 - 477 359 60, Fax: 0231 - 477 359 61E-Mail: redaktion@ecoreporter.<strong>de</strong>www.ecoreporter.<strong>de</strong>Chefredaktion:Jörg WeberRedaktion:Christoph LützenkirchenJürgen RöttgerMonika SchmittVerlag: <strong>ECOreporter</strong>.<strong>de</strong> AGVorstand und ViSdP.: Jörg WeberLayout: Hans-Martin Julius4<strong>ECOreporter</strong>.<strong>de</strong>

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