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Begleitheft - Stumme-Karten-Generator

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InhaltsverzeichnisDas Konzept der Schulbuchreihe MERIDIANE 4Auszug aus dem neuen Oberstufenlehrplan 5Kompetenzen in GWK 6Jahresplanung 7Aktualisierungen und Zusatzinformationen –die besonderen TIPPS der Autorin/der Autoren 8KAPITEL 1: DEIN WEG ZUR NEUEN MATURA 10Dein Weg zur Matura mit Meridiane 10Maturaaufgaben 10Methode: Wie schreibt man eine„vorwissenschaftliche Arbeit“? 11KAPITEL 2: DIE GEOPOLITISCHE LAGEÖSTERREICHS 13Die geopolitische Lage Österreichs verändert sich 13Thema: Grenzen 15Thema: Volksgruppen in Österreich 15Thema: Die Neutralität Österreichs 16Thema: Nachbarschaftliche Zusammenarbeit –Regionalentwicklung im Zentrum Europas 17Methode: Wie erstelle ich eine Mental Map?Wie werte ich eine Mental Map aus? 17KAPITEL 3: NATURRÄUMLICHE CHANCENUND RISKEN 18Das Klima in Österreich 18Thema: Besonderheiten des Klimas in Österreich 19Thema: Klima und Landwirtschaft in derAgrarregion Marchfeld 19Thema: Die Alpen und der Klimawandel: Bedrohung oderChance? 20Die Großlandschaftsgliederung Österreichs 20Thema: Salzwasser und Wein –Weinbauregion Seewinkel 21Thema: Land am Strome – der österreichischeDonauraum 21Thema: Gefahr von oben – Felsstürze 21Thema: Vom Kalkstein in den Wasserhahn 21KAPITEL 4: BEVÖLKERUNG UND GESELLSCHAFT 22Die Bevölkerungsentwicklung Österreichsim 20. Jahrhundert 22Die Bevölkerungsentwicklung im 21. Jahrhundert 22Thema: Die „Generation Plus” – eine Herausforderung? 23Thema: Kinder und Beruf – ein Widerspruch? 24Thema: Lebensperspektiven Jugendlicher:die Spaßgeneration? 24Migration nach und in Österreich 24Thema: Asyl in Österreich 25Thema: Eine Frage der Integration 25Methode: Wie bereitet man eine Radiosendung vor? 25Methode: Wie erstellt man eine Fotoreportage? 25KAPITEL 5: WIRTSCHAFTS- UNDSOZIALPOLITIK 26Einblicke in die österreichischeVolkswirtschaft 26Thema: Staat oder privat? 27Thema: Wettbewerbspolitik 28Methode: Wie führen wir ein Rollenspiel durch? 28Einführung in die Wirtschaftspolitik 29Thema: Öffentliche Haushalte 30Thema: Ohne Steuern geht es nicht 31Thema: Steuerpolitik 32Thema: Wirtschaftspolitik – eine Glaubensfrage? 32Der Sozial- und Wohlfahrtsstaat 33Thema: Einkommen und Vermögen in Österreich 33Thema: Stößt der Sozialstaat an seine Grenzen? 34Gesamtwirtschaftlicher Überblick 34Thema: Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung 35Thema: Der österreichische Arbeitsmarkt 35KAPITEL 6: WIRTSCHAFTSSTANDORTÖSTERREICH 36Standortfaktoren 36Thema: Der Wirtschaftsstandort Österreich 37Thema: Made in Austria – die „Großen” Österreichs 37Thema: KMU und die „Hidden Champions” Österreichs 38Österreichs Wirtschaftsstruktur 38Land- und Forstwirtschaft 38Thema: Biologische Landwirtschaft 39Österreichs Industrie 40Thema: Die Zukunft der Industrie – die Industrieder Zukunft 41Thema: Clusterland Österreich – eine Chancefür die Zukunft 42Tourismus in Österreich 42Thema: Die Entwicklung des österreichischenTourismus 43Thema: Tourismusformen in Österreich 43Verkehrs- und Transportwirtschaft 43Thema: Steigendes Verkehrsaufkommen 44Der Handel 44Thema: Online-Handel 45Die Außenwirtschaft Österreichs 45Thema: Österreichs Außenhandel 45Methode: Wie interpretiert und nutzt man Statistiken? 452


KAPITEL 7: REGIONALE DISPARITÄTEN 46Zentren und Peripherie 46Thema: Regionale Disparitäten in Österreich 46Thema: Wien ist anders 47Thema: Tourismusregionen mit unterschiedlichenKonzepten 47Thema: Alte und neue Industriegebiete 47Thema: Ab- und Zuwanderungsgebiete 48Thema: Milchwirtschaftsgebiete 48KAPITEL 8: ARBEITSWELT UND UNTERNEHMEN 49Ein Blick in die Arbeitswelt 49Thema: Arbeitsvertrag 50Thema: Betriebliche Mitbestimmung 51Thema: Neue Arbeitswelt 52Thema: Jugendarbeitslosigkeit –die verlorene Generation? 52Ein Unternehmen gründen 53Thema: Rechtsformen der Unternehmen 53Thema: Firmenbuch 53Thema: Finanzierung und Investition 54Wie ein Unternehmen arbeitet 54Thema: Betriebliches Rechnungswesen 1 55Thema: Betriebliches Rechnungswesen 2 56Thema: Betriebliche Kennzahlen 56Thema: Marketing ist mehr als Werbung 57Thema: Organisation im Betrieb 57Thema: Insolvenz 57Methode: Wie führen wir einMarktforschungsprojekt durch? 58Unternehmen und Gesamtwirtschaft 58Thema: Zusammenschlüsse von Unternehmen 59Thema: Standortwahl für Betriebe 59ANHANG: KOPIERVORLAGEN 60Weitere Begleitmaterialien(Arbeitsblätter, PPPs zum Download, stumme <strong>Karten</strong>, Spielvorlagen ...),besonders auch zur „neuen Reifeprüfung“,finden Sie auf der Homepage des Verlages unter http://meridiane.hoelzel.atRedaktionsschluss: Mai 20133


Das Konzept der Schulbuchreihe MERIDIANEIm derzeit gültigen GW-Lehrplan für die AHS-Oberstufe heißt es in der Bildungs- und Lehraufgabe eindeutig: Der GeographieundWirtschaftskundeunterricht soll Motive und Auswirkungen, Regelhaftigkeiten und Probleme menschlichen Handelns in deneng miteinander verflochtenen Aktionsbereichen „Raum, Gesellschaft und Wirtschaft“ sichtbar und unter dem Gesichtspunktder Politischen Bildung verständlich machen. Der Fachunterricht soll sich verstärkt folgenden Werten verpflichtet fühlen: einermenschenwürdigen Gesellschaft, einer intakten Umwelt und nachhaltigen Wirtschaft.Darüber hinaus soll der Unterricht aus Geographie und Wirtschaftskunde den Schülerinnen und Schülern jene Qualifikationenvermitteln, die ihnen eine weitgehend selbstbestimmte Wahl aus den vielfältigen Bildungs- und Berufsangeboten in einer sichständig verändernden Welt ermöglichen sollen.Aus Gesprächen mit unzähligen GW-Lehrkräften ging in den letzten Jahren als eindeutige Aussage hervor, dass bei der Umsetzungdes Lehrplans im täglichen Unterricht allzu oft befürchtet wurde, dass angesichts der unzureichenden Stundendotierung undauch der Stundenausfälle (bedingt durch mehrstündige Schularbeiten, Theateraufführungen, Vorträge schulfremder Personen…) in den Schulstunden das so genannte „Basiswissen“ nicht eindeutig gefestigt werden könne und oft eine Verzettelung mitRandthemen erfolgen würde. Der Wunsch nach einem Buch mit klarer Gliederung nach Basisstoff und passenden Zusatzkapitelnwar somit ziemlich eindeutig. Auch von Seiten der Schülerinnen und Schüler wurde dieser Bedarf ausgesprochen.Überarbeitung von MERIDIANE in Hinblick auf die neue MaturaUm noch gezielter auf die neue Matura vorzubereiten, wurde Meridiane überarbeitet:• Ergänzung mit „Matura-Kapiteln“: Erklärung der geforderten Kompetenzen, Erklärung der Anforderungsbereiche und ihreOperatoren, Maturaaufgaben als Beispiele, Einführung in das Schreiben einer vorwissenschaftlichen Arbeit (6. und 7. Klasse)• Ergänzung der Methodenkapitel• Umstellung der Arbeitsaufträge auf die Verwendung von Operatoren• Einfügen neuer Aufgabenstellungen und Materialien, die besonders als Basis für das wissenschaftliche Arbeiten herangezogenwerden können.MERIDIANE versucht nun, in einem 4-Schritte-Konzept die Erreichung der Lernziele leichterals bisher möglich zu machen.Durch die klare Unterteilung in Basiskapitel (Grundwissen) und Themenseiten (Fallbeispiele) können Lernziele leichter erreichtund einzelne Bereiche nach Bedarf vertieft und ergänzt werden. Das Grundwissen ermöglicht bereits die Erfüllung aller Lernziele.Eine große Zahl an Fallbeispielen zu den einzelnen Lernzielen macht eine gezielte Auswahl möglich. Für Gruppenarbeiten,Schüler/innen-Referate und interaktives Arbeiten wird ausreichend Material geboten. Die Themenauswahl erfolgte praxisnahim GW-Unterricht der Autorin und der Autoren und wurde auf das Interesse der Schüler/innen abgestimmt.Die GW-Lehrer/innen haben aber selbstverständlich die Freiheit, die Erarbeitung des Lehrstoffes induktiv (von den Fallbeispielenausgehend) oder deduktiv (vom Basiskapitel ausgehend) erfolgen zu lassen.Der gültige GW-Lehrplan basiert bereits auf der Grundlage der Kompetenzen. Dieser nennt drei methodische sowie dreifachspezifische Kompetenzen. Die „neue Matura“ ab dem Jahr 2014 wird großen Wert auf die Überprüfung der verschiedenenKompetenzen legen. Diesem Auftrag kommt MERIDIANE besonders entgegen: Auf den Methodenseiten können einzelneThemen allgemeiner und fachspezifischer Art besonders intensiv erarbeitet werden. Als Erleichterung für die Lehrkräfte wurdenbei allen Kapiteln in diesem <strong>Begleitheft</strong> entsprechende Verweise auf die sechs Kompetenzen hinzugefügt.Fragen und Aufgaben, die das vernetzte Denken und die Diskussion der Schüler/innen fördern, helfen deren Kompetenz inGW zu erhöhen und zu sichern. Auf den ständigen Konnex zum Schulatlas wird besonderer Wert gelegt! Das moderne Layoutmit entsprechender Bild- und Grafikgestaltung soll die Schüler/innen zur Beschäftigung mit den verschiedenen Themen anregen.MERIDIANE versucht grundsätzlich, genügend Material für die Eigentätigkeit der Schüler und Schülerinnen anzubieten, damitaus der Erarbeitung ein gesichertes geographisch-wirtschaftskundliches Grundwissen entstehen kann. Der formale Aufbauwurde mit der Gliederung in Basiskapitel und Themenseiten (mit zusätzlichen Methodenseiten) absichtlich so gewählt, dassdieses Ziel leicht erreicht werden kann.Der Auswertung dienen auch die zahlreichen Tabellen. Dabei steht die Lernmöglichkeit für die Schüler und Schülerinnen im Vordergrund,zumal letztmögliche Aktualität der Zahlen in einem Schulbuch nicht immer möglich ist. Zur Auswertung sind weitersvielfältige kartographische Ausdrucksmittel im Buch enthalten: Thematische <strong>Karten</strong>, Diagramme, Kartogramme und Skizzenergänzen die <strong>Karten</strong> im Atlas. Den gleichen Zweck sollen Schemata und die vielen Farbbilder erfüllen, die auch Arbeitsaufträgedurch die Lehrkraft herausfordern sollen.Die Aufgaben stehen immer als Abschluss eines Themas oder auch eines Kapitels und sind bestimmten Textblöcken zugeordnet.Natürlich müssen, ja dürfen nicht alle Aufgaben bearbeitet werden: Das große Angebot soll der Lehrkraft mehr Auswahl, aberauch Gruppenarbeiten zu verschiedenen Lernzielen ermöglichen.Das Buch bietet viel mehr Material an, als durchgenommen werden muss oder kann. Die Lehrer/innen (und auch die Schüler undSchülerinnen) haben so die Möglichkeit, auszuwählen. Stets sind dabei die Lernziele verbindlich, nicht jedoch die Lerninhalte.4


Auszug aus dem neuen OberstufenlehrplanDer gesamte Lehrplan mit der sehr wichtigen Bildungs- und Lehraufgabe sowie den nicht minder wesentlichen didaktischenGrundsätzen ist unter www.bmukk.gv.at/medienpool/11858/lp_neu_ahs_06.pdf zu finden. Wegen der Bedeutung der Kompetenzenvor allem für die künftige Reifeprüfung wird hier im Anschluss an den Lehrstoff auch der im GWK-Lehrplan für denUnterricht vorgeschriebene Kompetenzerwerb in Erinnerung gerufen.Nachstehend finden Sie aus dem GWK-Lehrplan nur den Bereich „Lehrstoff für die 7. Klasse“.Lehrstoff für die 7. Klasse:Die kursiv gesetzten Lernziele stellen die verbindlichen zusätzlichen Bereiche des Wirtschaftskundlichen Realgymnasiums dar.Österreich – Raum – Gesellschaft – WirtschaftVeränderungen der geopolitischen Lage Österreichs– die unterschiedliche Qualität der politischen Grenzen Österreichs seit dem 20. Jahrhundert in ihrer Wirkung auf Verkehr,Wirtschaft und Migration erfassen– Möglichkeiten für grenzüberschreitende Regionalentwicklung unter dem Einfluss der europäischen Integration erkennenNaturräumliche Chancen und Risken– geoökologische Faktoren und Prozesse am Beispiel eines alpinen sowie eines außeralpinen österreichischen Landschaftsraumesaufzeigen und in ihrem Zusammenwirken erklären– die naturräumlichen Gegebenheiten als Ansatzpunkt für die Regionalentwicklung bewerten können– naturräumliche Voraussetzungen sowie wirtschaftliche, politische und gesellschaftliche Interessen als Ursachen ökologischerProbleme erkennen– Bereitschaft entwickeln für einen sorgsamen Umgang mit den knappen Ressourcen Luft, Wasser und BodenDemographische Entwicklung und gesellschaftspolitische Implikationen– die Entwicklung der österreichischen Bevölkerung (zeitliche und räumliche Dimension) darstellen können sowie möglicheFolgen ableiten und beurteilen– die Lebenssituation ausgewählter Bevölkerungsgruppen vor dem Hintergrund des Phänomens „Fremdsein“ analysierenund bewerten können– die gesellschaftspolitischen Herausforderungen einer alternden und multikulturellen Gesellschaft erfassenGesamtwirtschaftliche Leistungen und Probleme – Wirtschafts-und Sozialpolitik– aus dem Magischen Vieleck Zielkonflikte der Wirtschaftspolitik ableiten und unterschiedliche Positionen formulieren– die Besonderheiten der österreichischen Wirtschafts- und Sozialpolitik erfassen– anhand des Budgets wirtschafts- und sozialpolitische Absichten sowie Maßnahmen der Bundesregierung besprechenund analysieren– das Zustandekommen wichtiger wirtschaftlicher Daten kennen lernen und deren Aussagekraft beurteilenWirtschaftsstandort Österreich– die Vor-und Nachteile des Wirtschaftsstandortes Österreich aus unterschiedlicher Sicht erarbeiten und mit anderenStaaten vergleichen– die Entstehung regionaler Disparitäten erklären und die sich daraus ergebenden Auswirkungen auf das Alltagsleben unddie Wirtschaft erläutern– außenwirtschaftliche Verknüpfungen im Zuge der EU-Mitgliedschaft bzw. des Globalisierungsprozesses erkennen undanalysieren– Industrie und Dienstleistung (Tourismus, Handel usw.) als wesentliche Basis der Wertschöpfung erkennen und ihrejetzigen bzw. zukünftigen vernetzten Problemfelder aufzeigenUnternehmen und Berufsorientierung– von der Produkt-oder Geschäftsidee zum eigenen Unternehmen – ein fiktives Unternehmen gründen– die Einnahmen-und Ausgabenrechnung bei Unternehmen und privaten Haushalten in ihren Grundprinzipien verstehen– die Vielfalt der Bildungswege kennen lernen und die eigene Positionierung in der Berufswelt finden– betriebliche Kennzahlen an Hand von Beispielen interpretieren können– Erfassung und Bewertung von innerbetrieblichen Entscheidungen im Spannungsfeld von Konkurrenz, ökologischen undökonomischen Notwendigkeiten– Veränderungen von Strukturen innerhalb und im Umfeld der Unternehmen erkennen und ihre Folgen abschätzenkönnen– Erkundung eines Dienstleistungsbetriebes5


JahresplanungVerbindlich sind die Lernziele, aber nicht die Lerninhalte. Mit MERIDIANE können alle Lernziele mithilfe der Basiskapitel auchohne Erarbeitung der zahlreichen Themen erreicht werden. Einzelne Themen sollten aber auch bei eventuellem Zeitmangelausgewählt werden, wobei hierbei verschiedene Gruppen auch unterschiedliche Themen erarbeiten können.Die folgenden Jahresplanungen sind nur ein Vorschlag – die Lerninhalte sollte die GW-Fachkraft eintragen!Jahresplanung für Schulen mit folgender Stundengewichtung:7. Klasse 2 Wochenstunden GWK bzw. 3 Wochenstunden im Wirtschaftskundlichen RealgymnasiumJahresthema „Österreich – Raum – Gesellschaft – Wirtschaft“Hinweis: Die Lerninhalte für das Wirtschaftskundliche Realgymnasium sind in kursiver Schrift eingetragen.Jahresplanung für 2 Wochenstunden:Sept.Monat Lernziele LerninhalteOkt./Nov.Dez.Jänner/FebruarMärzDie geopolitische LageÖsterreichsNaturräumliche Chancen undRiskenBevölkerung und GesellschaftWirtschafts- und SozialpolitikWirtschaftsstandort ÖsterreichJahresplanung für 3 Wochenstunden:Die geopolitische Lage verändert sichMöglichkeiten der Regionalentwicklung im Zentrum EuropasDas Klima in Österreich im Überblick und dessen BesonderheitenDie Großlandschaftsgliederung Österreichs im Überblick und anhand vonkonkreten BeispielenBevölkerungsentwicklung im 20. und 21. Jahrhundert und deren FolgenMigration nach und in ÖsterreichIntegrationEinblicke in die österreichische VolkswirtschaftEinführung in die WirtschaftspolitikSozial- und WohlfahrtsstaatGesamtwirtschaftlicher ÜberblickStandortfaktorenÖsterreichs WirtschaftsstrukturLand- und ForstwirtschaftDie Außenwirtschaft ÖsterreichsApril Regionale Disparitäten Zentren und Peripherien anhand konkreter BeispieleMai/JuniSept.Unternehmen und BerufsorientierungEin Blick in die ArbeitsweltEin Unternehmen gründenWege in den BerufMonat Lernziele LerninhalteSept./Okt.Nov./Dez.Dez./JännerFeb./MärzDie geopolitische LageÖsterreichsNaturräumliche Chancen undRiskenBevölkerung und GesellschaftWirtschafts- und SozialpolitikWirtschaftsstandort ÖsterreichDie geopolitische Lage verändert sichMöglichkeiten der Regionalentwicklung im Zentrum EuropasDas Klima in Österreich im Überblick und dessen BesonderheitenDie Großlandschaftsgliederung Österreichs im Überblick und anhand vonkonkreten BeispielenBevölkerungsentwicklung im 20. und 21. Jahrhundert und deren FolgenMigration nach und in ÖsterreichIntegrationEinblicke in die österreichische VolkswirtschaftEinführung in die WirtschaftspolitikSozial- und WohlfahrtsstaatGesamtwirtschaftlicher ÜberblickStandortfaktorenÖsterreichs WirtschaftsstrukturLand- und ForstwirtschaftDie Außenwirtschaft ÖsterreichsÖsterreichs IndustrieTourismus in ÖsterreichVerkehrs- und TransportwirtschaftDer HandelApril Regionale Disparitäten Zentren und Peripherien anhand konkreter BeispieleMai/JuniUnternehmen und BerufsorientierungEin Blick in die ArbeitsweltEin Unternehmen gründenWege in den BerufWie ein Unternehmen arbeitetBetriebserkundungUnternehmen und Gesamtwirtschaft7


Aktualisierungen und Zusatzinformationen – die besonderen TIPPSder Autorin/der AutorenBesonders im Unterrichtsfach Geographie und Wirtschaftskunde steht man als Lehrkraft immer wieder vor der Herausforderung,den Schülerinnen und Schülern die aktuellsten Daten bieten zu können. Ein Schulbuch kann mit den Aktualisierungsmöglichkeiten,die im Zeitalter des Internets geboten werden, nicht mithalten. Wir möchten Ihnen an dieser Stelle jedocheine Liste inkl. einiger Hinweise für die Nutzung anbieten, die Sie für eine Aktualisierung der Daten, die im Buch verwendetwurden, oder als zusätzliche Informationen verwenden können.Zusätzlich haben wir eine Liste mit allgemein sehr nützlichen Websites zusammengestellt, die Ihnen Informationen und eine guteGrundlage für einen aktuellen und interessanten Unterricht bieten können. Die Liste ist nach Themen geordnet. Viele Websitesbieten ihre Informationen nur in englischer oder z.B. französischer Sprache an. Entsprechende Hinweise finden Sie in der Liste.Diese Informationen beziehen sich in erster Linie auf die Inhalte der 7. Klasse.Allgemeine StatistikenAuf der Website der Statistik Austria wird statistisches Material nach Themenbereichen unterdem Menüpunkt „Statistiken“ angeboten. Die aktuellsten Publikationen erscheinen bereitsauf der Homepage mit einem kurzen, erklärenden Text. Die Daten sind zumeist als pdf oderStatistik Austriaals Excel-Tabelle downloadbar.www.statistik.atUnter der Rubrik „Publikationen & Services“ findet man diverse Veröffentlichungen wie dasStatistische Jahrbuch, aber auch z.B. den interaktiven Regional- oder WirtschaftsatlasÖsterreich.WirtschaftskammerÖsterreichwww.wko.at/statistikEurostathttp://epp.eurostat.ec.europa.eu/portal/page/portal/eurostat/home(Homepage von Eurostat,man kann Deutsch alsSprache auswählen) StatistikenOECDwww.oecd.org(Englisch, Französisch)Die Wirtschaftskammer bietet zusammenfassende Statistiken zu diversen Themen sowohl fürÖsterreich auf Bundesländerebene, als auch für Österreich im EU-Vergleich ( InternationaleDaten Österreich in der EU).Unter der Rubrik „STATISTIK von A bis Z“ findet man alle Themenbereiche im Überblick. Esstehen auch teilweise Langzeitreihen zur Verfügung.Unter der Rubrik „Datenangebot Österreich“ gibt es auch Wirtschaftsgrafiken zum Download( Datenangebot Österreich Wirtschaftsgrafiken). Außerdem kann das „StatistischeJahrbuch“ zu Österreich nach Kapiteln geordnet heruntergeladen werden.Bei Eurostat findet man die aktuellsten Daten zu Themen, die EU-Staaten betreffen. Interessantsind diese Daten, wenn man Österreich im EU-Vergleich darstellen möchte. Am besteneignet sich die Suche nach Themen. Klickt man das passende Thema an, erhält man weitereMöglichkeiten. Es ist auch eine Suche „Statistik von A bis Z“ möglich.Unter dem Begriff „Daten“ (siehe linke Spalte) findet man diverse Statistiken. Wenn man dieseanklickt, erscheinen die Daten in Tabellenform. Man kann teilweise einzelne Daten entsprechendauswählen oder diese auch in den meisten Fällen als Grafik oder als Karte darstellen.Sowohl die Daten als auch Grafiken und <strong>Karten</strong> können heruntergeladen werden.Diese Seite eignet sich z.B.,wenn man Österreich auf internationaler Ebene darstellen möchte.Daten, v.a. zur Wirtschaft, findet man nach Staaten geordnet unter „Countries“. Unter derRubrik „Topics“ findet man Statistiken zu bestimmten Themen. Die Daten sind als pdf oder ineinem Excel-Sheet downloadbar. Unter „Statistics“ findet man ebenfalls Daten zur Weiterbearbeitungalphabetisch geordnet.Naturräumliche Chancen und RiskenBeide Seiten bieten eine große Auswahl an Klimadiagrammen nach Regionen geordnet. DieKlimadiagrammeDatengrundlage ist jedoch schon etwas veraltet.www.klimadiagramme.de Auf der englischen Seite wird ebenfalls eine Auswahl an Klimadiagrammen geboten, die Datengrundlageist jedoch unbekannt.www.climatediagrams.com(Englisch)Zentralanstalt für Meteorologiewww.zamg.ac.atBEV – Bundesamt fürEich- und Vermessungswesenwww.austrianmap.atGletscherarchivwww.gletscherarchiv.de8Für Übungszwecke zur Interpretation der Klimadiagramme können aber beide Websitesdurchaus herangezogen werden.Die Website der Zentralanstalt für Meteorologie bietet nicht nur aktuelle Informationen zumWetter Österreichs, sie beinhaltet auch ein Lexikon rund um die Themen „Wetter und Klima“,ein Informationsportal zum Klimawandel ( Klima), Wetterkarten und Satellitenbilder sowieaktuelle Informationen.Das Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen bietet die Österreichkarte in diversen Maßstäben.Die gewählten <strong>Karten</strong>ausschnitte können auch gedruckt werden. Die <strong>Karten</strong> eignensich, um das topographische Wissen der Schüler/innen zu festigen bzw. um Untersuchungenzum Naturraum Österreichs anstellen zu lassen.Im Gletscherarchiv können einige Gletschervergleiche heruntergeladen werden. Die Bedienungist auch über eine virtuelle Landkarte möglich, wo die Gletscher verortet sind. Zusätzlichgibt es Berichte zum Thema „Klimawandel“.


Bevölkerung und GesellschaftBundesministerium fürInnereswww.bmi.gv.atÖsterreichischer Integrationsfondswww.integrationsfonds.atStatistik Austriawww.statistik.atIm Downloadbereich des Bundesministeriums werden Statistiken zum Asylwesen, Fremdenstatistikenund Schlepperberichte sowie eine Integrationsstudie angeboten. Unter dem Menüpunkt„Aufgabengebiete“ findet man detailliertere Informationen zu Themen wie Integration(z.B. zum nationalen Aktionsplan) oder auch zum Asylwesen inkl. Statistiken zum Downloadbzw. Informationen zur Rechtsgrundlage.Hier findet man den jeweils aktuellen Jahresbericht „migration & integration. zahlen. daten.indikatoren“ ( Publikationen), aber auch andere Publikationen wie „Migration & Integrationin den Bundesländern“ oder „Femigration & Integration“ sowie ein Glossar zu Begriffen rundum das Thema der Integration (von A wie Anerkennungsquote bis Z wie Zweite Generation).Die Statistik Austria bietet unter dem Menüpunkt „Publikationen & Services“ interaktive <strong>Karten</strong>zu unterschiedlichen Themenbereichen an, z.B. zur Bevölkerung nach Staatsangehörigkeitoder zur Bevölkerungsentwicklung in Österreich nach Gemeinden ( I.MAP). Diese <strong>Karten</strong>können auch als pdf heruntergeladen werden und sind somit als Recherchegrundlage fürSchüler/innen gut geeignet.Wirtschafts- und Sozialpolitik – Unternehmen und BerufsorientierungDie Arbeiterkammer bietet Informationen zu verschiedenen Bereichen der Wirtschafts- undArbeiterkammerSozialpolitik, wie z.B. Mindestsicherung, Arbeitslosigkeit, Notstandshilfe ( Arbeit & Rechtwww.arbeiterkammer.at Arbeitslosigkeit). Man findet aber auch Informationen zu Arbeitsverträgen, Lehre oderPension.AMSAuf der Website des AMS findet man sowohl Arbeitsmarktdaten (direkt auf der Homepage)als auch allgemeine Informationen für Arbeitsuchende, wie z.B. zur Bedarfsorientierten Mindestsicherung(www.ams.atArbeitsuchende).Bundesministerium fürArbeit, Soziales und Konsumentenschutzwww.bmask.gv.atGründerservicewww.gruenderservice.atSchuldnerberatungwww.schuldnerberatung.atBiWi (Berufsinformationszentrumder WirtschaftskammerWien)www.biwi.atAuf der Homepage findet man ebenfalls aktuelle Arbeitsmarktdaten, unter dem Menüpunkt„Soziales“ werden aktuelle Informationen zur Verfügung gestellt und detailliertere Informationennach Themenbereichen, z.B. „Allgemeine Sozialpolitik“, „Bedarfsorientierte Mindestsicherung“,„Menschen mit Behinderungen“, „Sozialversicherung“, „Pflege und Betreuung“.Das Gründerservice der WKO bietet detaillierte Informationen rund um das Thema der Unternehmensgründung.Hier findet man sowohl statistisches Material (z.B. den Schuldenreport) als auch Informationenzur Schuldenprävention. TIPP: Für die Arbeit mit Schülerinnen und Schülern eignet sichdie DVD „The Cash“, die bei der Schuldnerberatung bestellt werden kann. Dazu gibt es aucheinen Leitfaden für Lehrkräfte. Nähere Infos zu „The Cash“ gibt es auch unter www.infoup.at.Das BiWi bietet viele Informationen, die Schülerinnen und Schüler direkt nutzen können.Darunter findet sich auch ein so genanntes „Maturantenservice“ und es gibt einige Broschüren,die bestellt werden können. Unter dem Menüpunkt „Berufsinformation“ werdenweitere, teils interessante Links angeboten.Wirtschaftsstandort ÖsterreichUnter dem Menüpunkt „WIFO-Datenbank ( Wirtschaftsdaten) werden zu unterschiedlichenWIFOThemenbereichen Daten in Tabellenform angeboten, z.B. Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung,Einkommen, Industrie, Konjunktur, Außenhandel, Währung und Zahlungsbilanz etc. Einwww.wifo.ac.atDownload wird nach Themenabschnitten als pdf angeboten.Auf der Website des „Lebensministeriums“ findet man Informationen zu den Themen LandundForstwirtschaft in Österreich, zu Umwelt, Wasser und Lebensmittel. Unter „Daten undLebensministerium Zahlen“ kann man nach diversem statistischen Material nach Themen suchen. Unter demwww.lebensministerium.at Menüpunkt „Publikationen“ findet man z.B. Links zu verschiedenen Broschüren oder auchzum Grünen Bericht. Die Broschüren können herunterladen oder auch bestellt werden. DasFotoservice bietet Bildmaterial zum kostenlosen Download.Industriellenvereinigungwww.iv-net.atOeNBwww.oenb.atDie Industriellenvereinigung bietet unter dem Menüpunkt „Industrieland Österreich“ (Daten & Fakten) Daten im Überblick, unter „Publikationen“ können Publikationen zu unterschiedlichenThemenbereichen heruntergeladen oder bestellt werden.Die Österreichische Nationalbank bietet direkt auf der Homepage die aktuellsten Meldungen.Direkt auf der Homepage findet man auch einen Link zu „Bildungsangeboten“. Es werden u.a.ein Glossar oder ein Unterrichtspaket zu „Geld und Geldpolitik“ angeboten. StatistischesMaterial findet man unter dem Menüpunkt „Statistik und Meldeservice“. TIPP: Die OeNB bietetauch einen kostenlosen App für Smartphones mit aktuellen Daten an.9


K A P I T E L 1: D e i n W e g z u r n e u e n M a t u r aDein Weg zur Matura mit Meridiane, ab Seite 9Das Buch der 7. Klasse bietet in Bezug auf die Vorbereitung zur neuen Matura einige Beispielaufgaben und das Kapitel zur„Vorwissenschaftlichen Arbeit“.• Die Verordnung zur neuen Reifeprüfung finden Sie auf der Seite des Bundesministeriums für Unterricht, Kunst und Kulturunter www.bmukk.gv.at/schulen/recht/erk/vo_rp_ahs.xml.• Den Leitfaden zur mündlichen Reifeprüfung in GWK können Sie unter www.bmukk.gv.at/schulen/unterricht/ba/reifepruefung_flf.xmldownloaden.• Unter dem Link www.ahs-vwa.at finden Sie diverse Informationen zur „Vorwissenschaftlichen Arbeit“, u.a. die Beurteilungskriterien,diverse Vorlagen zum Download, Informationen zu Weiterbildungsmöglichkeiten etc.Maturaaufgaben, ab Seite 9Die vorliegenden Aufgaben zur mündlichen Reifeprüfung dienen zu Übungszwecken. Jede dieser Aufgaben deckt alle drei Anforderungsbereicheab. Die Schüler/innen haben die Möglichkeit, die Beantwortung für sich selbst zu versuchen, der Erwartungshorizontder Lehrkraft sollte aber in jedem Fall besprochen werden. Die Aufgaben eignen sich auch, um eine Prüfungssituationzu simulieren und damit die Sicherheit der Schüler/innen zu stärken.Der Erwartungshorizont unterliegt einer individuellen Herangehensweise der jeweiligen Lehrkraft. Im Folgenden sind beispielhaftdie Erwartungshorizonte von zwei Aufgaben aus der Sicht der Autorin/des Autors dargestellt und die Angabe zu den Anforderungsbereichen.Aufgabe 1:1. Skizze mit den vier Phasen eines Konjunkturzyklus, wobei zwischen klassischem Zyklus (jeder Aufschwung beginnt auf demNiveau des vorangegangenen) und modernem Zyklus (Trend nach oben) zu unterscheiden ist. Beschreibung der Indikatoren(Tabelle 1) in den einzelnen Phasen, Ergänzung durch andere Parameter möglich (z.B. Konsumverhalten der Bevölkerung). AFB I:Reproduktion, Beschreibung eines fachspezifischen Inhalts, Skizzieren, Zuordnen.2. Anwenden von Kenntnissen und Transfervon Daten. Richtige Zuordnung siehe Tabellerechts. AFB II: Transfer, Zuordnung,Verknüpfen von gelernten Inhalten.3. a) Erläuterung der österreichischenund der EU-Methode zur Berechnung derArbeitslosigkeit, des Warenkorbes und Verbraucherpreisindex, der jährlichen Veränderung des BIP zu realen Preisen und dervier Teilbilanzen der Leistungsbilanz sowie der Kapitalbilanz. b) Darstellung und Begründung der Zusammenhänge mit Tabelle1: Beispiel: Die hohe Nachfrage nach Gütern, Dienstleistungen und Arbeitskräften führt in Zeiten der Konjunktur zu steigendenPreisen und geringerer Arbeitslosigkeit. Diese Nachfrage gilt auch für Produkte aus dem Ausland und belastet so die Leistungsbilanz.AFB I und II: Reproduktion, Analyse, Transfer, Verknüpfen.4. a) Erläuterung der im Text beschriebenen antizyklischen Konjunktur- und Wirtschaftspolitik; b) Begründung für die Erfolgeantizyklischer Wirtschaftspolitik in der Krise, indem der Staat die Ausfälle im privaten Konsum- und Investitionsbereich ausgleicht.Erläuterung der Schwierigkeiten der Rückführung von Budgetdefiziten in Zeiten prosperierender Wirtschaft, sodass für kommendeKrisen keine Reserven vorhanden sind. Vergleich mit einem privaten Haushalt. c) Erkennen, dass in Österreich zyklische(Beispiel späte 1990er-Jahre) und antizyklische Politik (Beispiel Krisenjahre ab 2008) praktiziert wurde. AFB II: SelbständdigesErklären und Bearbeiten (Reorganisation), Transfer; AFB III: Diskussion, reflexiver Umgang mit gewonnen Erkenntnissen,selbständiges Begründen und Bewerten, Bewertung.Aufgabe 3:1. a) Beschreibung der Pyramidenform, des Aufbaus allgemein, der Einschnitte; b) Hinweis auf alternde Bevölkerung, geringeGeburtenrate, Verwendung entsprechender Fachtermini (Gesamtfertilitätsrate, Altenquotient), Problematik der Aufrechterhaltungdes Generationenvertrages erklären, geringe Anzahl an zukünftigen Arbeitskräften thematisieren, Interpretation/Beschreibungder beiden Abbildungen (Abb. 2: Hinweis auf niedrige Gesamtfertilitätsraten; Abb. 3: Anstieg der Sozialausgaben, v.a. bei Altersleistungenbereits höherer Anstieg erkennbar). AFB I und II: Reproduktion von fachspezifischen Inhalten anhand derAnwendung einer Methode (Interpretation einer Bevölkerungspyramide, Interpretation von statistischem Material),Reorganisation von gelerntem Wissen, Transfer.2. Bedeutung der älteren Bevölkerung in Wirtschaft und im sozialen Bereich erörtern (Konsum, Pflegebereich, medizinischerBereich, „aktive Senioren/Seniorinnen“, Erwerbstätigkeit/Pensionsalter, unbezahlte Arbeit, Beitrag zur Gesellschaft ...). AFB IIund III: Analyse und Bewertung, Transfer, Einbringen eigener Meinung, Reflektieren von Sachinformationen.3. Selbständiges Produzieren von Ideen zu sozial- und familienpolitischen Maßnahmen (z.B. Einführung einer Steuer für kinderloseErwachsene, Ideen für eine Einbindung der älteren Bevölkerung in den Arbeitsmarkt), Bewertung dieser Maßnahmen,Interpretation der Abb. 2 (Ausbau von Kinderbetreuungsmöglichkeiten und Unterstützung der Mütter ermöglicht eine hoheErwerbstätigenquote der Frauen bei gleichzeitig relativ hoher Gesamtfertilitätsrate; persönliche/gesellschaftliche Einstellunghinterfragen; Miteinbeziehen von Wohlfahrtsstaatsmodellen). AFB III: Reflexion, Problemlösung, selbständiges Begründenund Bewerten, Handlungsoptionen setzen, Hypothesen erstellen.10Expansion/Hochkonjunktur Rezession/DepressionArbeitslosenrate 4,6 % 8,4 %BIP + 4,8 % +0,2 %Inflation 3,7 % 0,5 %Zahlungsbilanz -15 Mrd. a + 3 Mrd. a


Methode: Wie schreibt man eine „Vorwissenschaftliche Arbeit?“, Seite 10Mit diesem Methoden-Kapitel wird den Schülern und Schülerinnen nochmals (siehe auch Meridiane 6 bzw. 5/6) ein Überblickzum Verfassen einer vorwissenschaftlichen Arbeit gegeben. Da die „Vorwissenschaftliche Arbeit“ keinem Fach zugeordnetwird, obliegt die Erarbeitung der Kompetenzen allen Lehrkräften aus allen Gegenständen. Es empfiehlt sich jedoch, besondereInhalte bzw. Kompetenzen, die sich auf den GWK-Unterricht bzw. eine mögliche Themenwahl im Umfeld der „Geographie undWirtschaftskunde“ beziehen, im GWK-Unterricht zu besprechen bzw. abzuhandeln. Dies betrifft einerseits die möglichen Methoden,die bei der „Vorwissenschaftlichen Arbeit“ zum Einsatz kommen können (z.B. Interpretation von Statistiken, Erstellen,Durchführung und Auswertung von Interviews ...), aber auch die Materialsuche bzw. Literaturrecherche.Die ForschungsfrageIm Mittelpunkt der „Vorwissenschaftlichen Arbeit“ steht die Forschungsfrage. Es empfiehlt sich, das Finden bzw. Konkretisiereneines Themas, das Formulieren von Forschungsfragen sowie die Methodenauswahl im Unterricht zu üben. Thema, Forschungsfrageund Titel der Arbeit sind nicht ident. Das Thema gibt den groben Rahmen vor, der Titel kann durchaus „schmissig“ formuliertsein, die Forschungsfrage soll so konkret als möglich formuliert sein. Zwei Beispiele, die auch mögliche Bearbeitungsmöglichkeitenaufzeigen:Thema: Wandel städtischer Strukturen und dessen Auswirkungenam Beispiel des neuen Einkaufszentrums der StadtNeunkirchenTitel: Jugendmagnet EinkaufszentrumForschungsfrage: Wie hat sich das Einkaufsverhalten derJugendlichen im Alter zwischen 14 und 18 Jahren inBezug auf Kleidungsartikel seit der Eröffnung des neuenEinkaufszentrums in Neunkirchen verändert?Methode: Repräsentative Umfrage, Erstellen von Fragebögen,statistische Auswertung (der selbst erstellten Fragebögenund allgemein verfügbarer Statistiken)Literatur: Wissenschaftliche Literatur (z.B. zur Entwicklungvon EKZ, Bedeutung von EKZ für Städte …), Statistik Austria,ZeitungsberichteThema: Urlaubswahl bei JugendlichenTitel: Mädchen und Burschen urlauben andersForschungsfrage: Welche Unterschiede aufgrund desGeschlechts sind in Bezug auf ihre Urlaubswahl bei Jugendlichenim Alter zwischen 16 und 18 Jahren an meinerSchule festzustellen?Methode: Befragung, statistische Auswertung (der selbst erstelltenFragebögen und allgemein verfügbarer Statistiken)Literatur: Wissenschaftliche Literatur (z.B. zu Tourismusformenallgemein und besonders in Bezug auf Jugendliche…), Statistik Austria, Tourismusforschung der ÖsterreichWerbung, WTO (Welttourismusorganisation)Zu den Aufgaben, Seite 15Forschungsfragen analysieren1. Die meisten der dargestellten Forschungsfragen sind in dieser Form nicht sinnvoll bzw. nicht im vorgeschriebenen Rahmenumsetzbar. Mithilfe einer Diskussion über diese Forschungsfragen soll den Schülerinnen und Schülern ein Gefühl bzw. eine Vorstellungdarüber vermittelt werden, welcher Umfang möglich wäre, wie man eine Forschungsfrage einschränken könnte, dassman auf die vorhandene Literatur und den Einsatz einer passenden Methode achten muss ...Die folgenden Hinweise sollen eine Hilfestellung für die Diskussion bieten:a) Was ist genau mit Verkehrslage gemeint? Gibt es bereits Studien oder möchte man selbst Lkw und Pkw zählen? WelcherZeitaufwand wäre dafür notwendig? Wie groß ist die Gemeinde?b) Welches Wetter, wann, wo? Es müssten Zeitrahmen und Ort festgelegt werden. Was steckt aber tatsächlich hinter dieserFrage? Soll das Wetter analysiert werden oder die Treffsicherheit von Wettervorhersagen?c) Was versteht man unter „unklaren Angaben“? Ist der Zeitraum passend abgesteckt oder soll er erweitert werden? Ist derÜberbegriff „Wirtschaftsteil“ gut gewählt oder soll er eingeschränkt werden? Es geht hier besonders um das Hintergragendes Umfanges.d) „Die Jugendlichen Österreichs“ ist ein zu weit gesteckter Begriff. Wie ist das Einkaufen genau definiert? Welche Methodesoll angewendet werden? Mögliche wäre hier eine Reduzierung des Bezugsgruppe auf Jugendliche an der eigenen Schule,um beispielsweise eine Befragung durchführen zu können.e) Dies wäre eine Frage, die mit einer kurzen Recherche beantwortbar wäre, was keinem vorwissenschaftlichen Arbeiten entsprechenwürde. Wenn man in diesem Themenumfeld bleiben möchte, könnte man beispielsweise nach den Ursachen fürungleiche Verteilungen suchen.f) Auch hier handelt es sich um zu weit gesteckte Begriffe: Globalisierung, religiöse Einstellung. Die Frage wäre auch, inwiefernes überhaupt möglich wäre, Informationen zu einem persönlichen Thema wie der religiösen Einstellung zu bekommen.g) Der erste Teil ergibt nur eine Zahl, die mithilfe einer einfachen Recherche ermittelbar ist und noch kein vorwissenschaftlichesArbeit darstellt. Die Analyse der Gründe wäre schon eher denkbar. Wenn der Grund aber mit dem Allgemeinwissen beantwortbarist (z.B. allgemeine Wirtschaftskrise), wäre auch diese Frage nicht geeignet.h) Diese Frage stellt ein positives Beispiel dar. Die Schülerin/der Schüler müsste eine Analyse zur Tätigkeit der EU anstellen undeinige Faktoren beispielhaft auswählen, um dann beispielsweise eine Befragung in einer ausgewählten Gruppe durchzuführen.Ein Unsicherheitsfaktor wäre hier lediglich die Frage, ob die angesprochenen Jugendlichen auch bereit wären, die Fragebögenauszufüllen.i) Auch hier ist die Zielgruppe wahrscheinlich zu groß gesteckt, da es nicht „die eine“ Gruppe an Bio-Bauern/-Bäuerinnen inÖsterreich gibt bzw. werden die Unterschiede zwischen Ost und West doch relativ groß sein. Hier sollte man eine Reduzierungandenken. Hilfreich wäre auch ein persönlicher Zugang, um „hinter die Kulissen“ blicken zu können.11


K A P I T E L 2 : D i e g e o p o l i t i s c h e L a g e Ö s t e r r e i c h sKompetenzen: Folgende Kompetenzen werden im Besonderen in diesem Kapitel gefordert:Methodenkompetenz: Diese wird insofern gefordert, als diverse Informationsmaterialien (Statistiken, Grafiken, <strong>Karten</strong>material)analysiert und auch selbstständig dargestellt werden sollen.Synthesekompetenz: Es besteht im Rahmen dieses Kapitels die Möglichkeit zur Verknüpfung mit anderen Disziplinen wiebeispielsweise Geschichte und Politische Bildung (Bevölkerungsentwicklung Europas, Migrationskontinent Europa ...) oderWirtschaftskunde (grenznahe Zusammenarbeit ...).Gesellschaftskompetenz: Anhand dieses Kapitels soll die Fähigkeit erweitert werden, die von den Massenmedien verbreitetenpolitischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Informationen über Österreich kritisch zu beurteilen. Weiters sollen dieQualifikationen erarbeitet werden, um an der Entwicklung des „Neuen Europa“ aktiv mitwirken zu können.Orientierungskompetenz: Im Rahmen dieses Kapitels kann die Fähigkeit entwickelt werden, erworbenes Wissen und gewonneneEinsichten im privaten, beruflichen und öffentlichen Leben bei diversen Entscheidungen anzuwenden. Zusätzlich wird das topographischeRaster um raumbezogene Informationen in Bezug auf Österreich und die Nachbarstaaten verdichtet und gesichert.Die geopolitische Lage verändert sich, ab Seite 16Zu den Aufgaben, Seite 22Sprachen und Religionen in der Donaumonarchie1. Siehe die Legende zu Abb. 3! In Verbindung mit Hölzel Universalatlas S. 62 können auch den damaligen Königreichen undLändern der Donaumonarchie die jeweiligen Sprachen zugeordnet werden. Beispiel: In der gefürsteten Grafschaft Tirol undVorarlberg wurden die Sprachen Deutsch, Italienisch und Ladinisch gesprochen.2. Römisch-katholische und unierte Kirchen (z.B. griechisch-katholisch; österreichische Kronländer, Kroatien, Dalmatien, Galizien,Bukowina), evangelische Kirchen (Siebenbürgen, Ungarn), orthodoxe Kirchen (in Galizien, Bukowina, Bosnien-Herzegowina, Kroatien,Siebenbürgen), muslimische Glaubensrichtungen (in Bosnien), Judentum (in den Großstädten und in Galizien, Bukowina).Siehe Hölzel Universalatlas S. 112 in Verbindung mit S. 62.Industrieregionen3. Alle genannten Regionen zählen auch heute noch zu wichtigen Industriegebieten, wenngleich vor allem in den beiden Hauptstadtregionennatürlich heute der Dienstleistungssektor stark dominiert.Eisenbahnnetz4. Siehe Hölzel Universalatlas S. 62. Die Antwort ist nicht einfach! Auf den ersten Blick sieht es aus, als ob der österreichischeReichsteil ein dichteres Eisenbahnnetz aufweisen würde. Diese Einschätzung wird einerseits durch die Farbwahl der Eisenbahnlinienin der Karte begünstigt: Rote Liniensignaturen wirken dominanter als grüne. Andererseits bedienten österreichischeEisenbahngesellschaften auch zahlreiche Strecken im ungarischen Reichsteil, sodass die roten Signaturen automatisch „Österreich“zugeordnet werden, die grünen Signaturen für „Ungarn“ dadurch aber noch stärker in die Defensive gedrängt werden.Insgesamt erscheint das Liniennetz daher relativ ausgeglichen zu sein, wenngleich einzelne Regionen schlechter erschlossen sind.Zerfall der Donaumonarchie5. Der Begriff „Nachfolgestaaten“ wird mitunter verschieden definiert: Staaten, die 1918 entweder zur Gänze aus dem Gebietder aufgelösten Österreichisch-Ungarischen Monarchie entstanden (Österreich, Tschechoslowakei, Ungarn) oder durch Gebieteder Monarchie wesentlich vergrößert wurden (Rumänien, Jugoslawien [SHS-Staat], Polen).Diese Frage sollte in Anlehnung an Frage 1 ausgeweitet werden: Welche Sprachen wurden in den „Nachfolgestaaten“ der Monarchienach 1918 gesprochen?6. Gemeint sind hier die deutschsprachigen Gebiete! Verluste: Südtirol, Kanaltal (beide zu Italien); Seeland, Mießtal mit Unterdrauburg,heute Dravograd (beide zum SHS-Staat = später Jugoslawien); Südsteiermark (zum SHS-Staat, später Jugoslawien);dazu kamen von Österreich geforderte deutschsprachige Gebiete an der Staatsgrenze zur neuen Tschechoslowakei (vor allemSüdböhmen und Südmähren, aber auch der so genannte Böhmerwaldgau). Gewinne: Burgenland (wobei ein Teil des deutschsprachigenGebietes bei Ungarn verblieb!).Erste Republik7. Die wirtschaftliche Situation war anfangs sehr schlecht, weil es an Steinkohle für die Industrie und die Eisenbahnen mangelte.Die Steinkohlelager befanden sich jetzt in der Tschechoslowakei. Es mangelte auch an Lebensmitteln, weil die Agrargebiete nunin Ungarn und Jugoslawien (Kroatien) lagen. Der Tourismus sollte vor allem in den Alpen gefördert werden, um zu den nötigenDevisen zu kommen. Geplant wurde auch ein Ausbau der Wasserkraftwerke, vor allem in den Alpen und an wasserreichen Flüssen(Donau, Enns …). Die Außenhandelskontakte wurden vor allem zu Deutschland und Italien aufgebaut und immer mehr verstärkt.8. Burgenländische Kroaten/Kroatinnen (vor allem Nord- und Mittelburgenland, etwa in den Gemeinden Parndorf/Pandrof,Großwarasdorf/Veliki Boristof …); Slowenen/Sloweninnen (Südkärnten, etwa in den Gemeinden Zell Pfarre/Sele, Globasnitz/Glosbasnica…); Ungarn/Ungarinnen (= Magyaren, Mittel- und Südburgenland, etwa in den Gemeinden Oberpullendorf/Felsőpulya,Oberwart/Felsőőr …); Tschechen/Tschechinnen (Wien); Slowaken/Slowakinnen (Wien, an der March um Hohenau; ein neuerZuzug von Slowaken/Slowakinnen in Grenznähe zu Bratislava etwa in den Gemeinden östlich Hainburgs und in Kittsee ist in denletzten Jahren festzustellen. Allerdings handelt es sich bei dieser Bevölkerungsgruppe nicht um „Altösterreicher/innen“, sonderndiese Slowaken/Slowakinnen nützen die billigeren Grundstückspreise in Österreich im Gegensatz zum hohen Preisniveau in der13


Region Bratislava); Sinti und Roma (Wien, südliches Wiener Becken, Burgenland).Ursachen für diese Verteilung sind aus der Nachbarschaft zu anderen Staaten (etwa bei den Ungarn/Ungarinnen und Slowenen/Sloweninnen), aus der Geschichte (gilt grundsätzlich für alle Volksgruppen; bei den Kroaten/Kroatinnen besonders) und aus derIndustrialisierung (bei den Tschechen/Tschechinnen und Slowaken/Slowakinnen) zu erklären (siehe dazu Seite 27 im Schulbuch!).Nationalsozialismus9. Niederösterreich wurde zu Niederdonau, Oberösterreich zu Oberdonau; das Burgenland und Vorarlberg existierten nicht mehrals eigene Bundesländer bzw. Reichsgaue.Grenzveränderungen: Das Burgenland wurde zwischen Niederdonau und der Steiermark aufgeteilt, Osttirol kam zu Kärnten,Vorarlberg zu Tirol, der Gerichtsbezirk Bad Aussee kam von der Steiermark zu Oberösterreich/-donau. Wien wurde zu „Groß-Wien“ und um die Randbezirke Niederösterreichs (vor allem um den heutigen politischen Bezirk Wien-Umgebung, aber auch umTeile der heutigen politischen Bezirke Korneuburg, Gänserndorf und Mödling) erweitert. Die damaligen Reichsgaue Ober- undNiederdonau wurden um Gemeinden Südböhmens bzw. Südböhmens und Südmährens erweitert. Zum damaligen Niederdonaukamen auch die heutigen slowakischen Gemeinden Devin und Petržalka. Verwaltungsmäßig kamen die Nordteile Jugoslawiensals Oberkrain zu Kärnten und als Untersteiermark zur Steiermark.10. Bau eines großen Stahlwerkes in Linz an der Donau – nach dem Zweiten Weltkrieg ging aus diesem Stahlwerk die heutigeVOESt hervor. In Ranshofen wurde ein Aluminiumwerk gegründet, in Lenzing ein Zellstoffwerk, in Steyr und St. Valentin wurdenBetriebe zur Herstellung von Autos, Traktoren und Kriegsmaterial gefördert. In Linz wurde außerdem ein bedeutendes Chemiewerketabliert. Im Marchfeld wurde die Erdölförderung vorangetrieben, in den Alpen wurde mit dem Ausbau der Wasserkraftbegonnen, Musterkraftwerk wurde Kaprun.Welche heutigen Autobahnen auf Planungen aus dieser Zeit zurückgehen, ist mithilfe der Karte auf der Homepage zu MERI-DIANE 7 zu lösen. Die heutigen West-, Süd- und Tauernautobahn sind projektiert, wurden aber erst durch die Zweite RepublikÖsterreich verwirklicht.Zweite Republik11. Sowjetische Besatzungszone: Niederösterreich, Burgenland, Oberösterreich (Mühlviertel), Wien (Teile); US-amerikanischeBesatzungszone: Oberösterreich (ohne Mühlviertel), Salzburg, Steiermark (nur steirisches Salzkammergut = Gerichtsbezirk BadAussee), Wien (Teile); britische Besatzungszone: Steiermark (ohne steirisches Salzkammergut = Gerichtsbezirk Bad Aussee),Kärnten, Tirol (nur Osttirol = politischer Bezirk Lienz), Wien (Teile); französische Besatzungszone: Tirol (ohne Osttirol = politischerBezirk Lienz), Vorarlberg, Wien (Teile).12. Sollten die Schüler/innen Probleme bei der Suche haben, können die Lehrer/innen gezielt auf große Banken und Versicherungenhinweisen – die Suche nach Erste Group AG, Raiffeisen Bank International AG, UniCredit Bank Austria AG, Vienna InsuranceGroup AG, UNIQA Group Austria AG usw. wird dann leicht sein. Die Schüler/innen sollten zu jedem der Unternehmendie Staaten im östlichen Europa nennen, in denen das Unternehmen aktiv ist. Bei Industrieunternehmen können Verweise aufdie OMV AG, STRABAG SE, Agrana Beteiligungs-AG, Wienerberger AG usw. hilfreich sein. Auch auf die Immofinanz AG, dieWarimpex Finanz- und Beteiligungs AG usw. kann verwiesen werden.13. Ein Vergleich der Abb. 6 mit einer Karte „Tourismus heute“ (siehe etwa Hölzel Universalatlas S. 73) zeigt sehr deutlich die„Westwanderung“ der Tourismusintensität in Österreich. 1931 zählten 16 Orte aus Wien (1), Niederöstereich (4), Oberösterreich(7) und der Steiermark (4) zu den 30 größten Tourismusorten, denen 14 Orte in den Bundesländern Kärnten (4), Salzburg (5),Tirol (3) und Vorarlberg (2) gegenüberstanden. Die Atlaskarte lässt eine genaue quantitative Auszählung wegen der großenAnzahl an heutigen Tourismusorten nicht zu, zeigt aber überdeutlich die West- und auch Südlastigkeit des Tourismus auf. [ImTourismusjahr 2005/2006 lagen von den 30 größten Tourismusorten Österreichs nur 3 Orte, nämlich Wien, Linz und Graz, inden nördlichen und östlichen Bundesländern! Von den 27 Tourismusorten in den vier südlichen und westlichen Bundesländernzählten 4 zu Kärnten, 7 zu Salzburg, 14 zu Tirol und 2 zu Vorarlberg.]Unsere Nachbarn14. Nur wenige Menschen in Österreich werden alle fünf Nachbarsprachen sprechen, sodass eine Verständigung nicht in allenNachbarstaaten möglich sein wird. Allerdings gibt es in Österreich auch Bürger/innen mit kroatischer, slowenischer, slowakischer,tschechischer und ungarischer Muttersprache (siehe Aufgabe 8). Die Achtung vor der Sprache des Nachbarstaates gebietet es,wenigstens einige Phrasen und Höflichkeitsformen in der jeweiligen Sprache zu beherrschen. Englisch kann als mögliche Verständigungssprachedienen, vor allem unter jungen Menschen, die national nicht „vorbelastet“ sind.15. Das Ergebnis der Befragung wird auch vom jeweiligen Standort der Schule abhängig sein: Für Vorarlberger Schüler/innenwird ein Besuch in der Schweiz genauso selbstverständlich erscheinen wie für burgenländische Schüler/innen ein Besuch inUngarn. Eine Rolle können Urlaubsreisen spielen, aber auch der Einkaufstourismus ist nicht zu unterschätzen. Eine interessanteZusatzfrage: Wer von den Schülern/Schülerinnen spricht die Sprache eines Nachbarstaates?Entfernungen16. Nächstgelegene Hauptstadt zu Wien nach Luftlinie ist Bratislava (Pressburg). Es folgen: Budapest, Prag, Zagreb (Agram),Laibach (Ljubljana), Belgrad (Beograd), Sarajevo, Vaduz, Berlin und Warschau.Nächstgelegene Hauptstadt zu Wien nach Straßenkilometern ist Bratislava (Pressburg), das nur ca. 65 km (bis 80 km, je nachRoutenwahl) entfernt ist. Es folgen: Budapest ca. 250 km, Prag ca. 290 km, Zagreb (Agram) ca. 365 km, Laibach (Ljubljana) ca.375 km, Belgrad (Beograd) ca. 620 km, Vaduz ca. 645 km, Berlin ca. 650 km, Sarajevo ca. 680–770 km, Warschau ca. 690 km.Es empfiehlt sich evtl. auch der Einsatz eines Routenplaners, zu finden etwa bei www.oeamtc.at.Grenzen17. a) Individuell zu beantworten. Zuerst sollte definiert werden, welche Grenzen (persönliche, soziale, territoriale) gewählt werden.14


) Grenzen spielten in der langen Geschichte Österreichs seit dem Mittelalter eine wichtige Rolle und waren auch Auslöser fürKriege. Vielen Erwachsenen in Österreich ist der „Eiserne Vorhang“ noch in Erinnerung, der jegliche Kontakte zwischen Österreichund Tschechien, Slowakei (damals noch Tschechoslowakei) sowie Ungarn verhinderte. Seit dem EU-Beitritt und den Schengen-Verträgen spielen die politischen Grenzen Österreichs zu den Nachbarstaaten keine wesentliche Rolle mehr.c) Seit dem EU-Beitritt und den Schengen-Verträgen spielen politische Grenzen Österreichs zu den Nachbarstaaten keine wichtigeRolle mehr. In wirtschaftsräumlicher Hinsicht ist die Situation etwas anders. Agrarräume, die auch vom Naturraum beeinflusstsind, reichen über die jeweiligen politischen Staatsgrenzen hinaus. Dies gilt etwa auch für die Thermalwasservorkommen, diesich Österreich mit Ungarn und Slowenien teilt. Bei Industriebetrieben ist aber die Konkurrenzsituation zu beachten: Vorarlberghat nicht nur wirtschaftlich sehr enge Kontakte zur Schweiz und zu Liechtenstein, wobei die Konkurrenz der Betriebe zwischenden drei Staaten durchaus Bedeutung hat.18. Eigene Überlegungen. Das Kärtchen links zeigt die politische Lage Österreichs innerhalb der EU – mit Ausnahme der Schweizund Liechtensteins (das hier nicht eingezeichnet ist) sind alle Nachbarn EU-Mitglieder. Das Kärtchen rechts zeigt die politischeLage Österreichs zwischen 1995 (Beitritt Österreichs zur EU) und 2004 („EU-Osterweiterung“).19. Diese Aussage ist nur von wirtschaftlichem Denken („markets with opportunities“) beeinflusst, nationale politische Kriterien(„countries with borders“) haben keine Bedeutung mehr. [In manchen Großbanken in Wien ist Englisch die normale Arbeitssprache– obwohl fast ausschließlich Österreicher/innen beschäftigt sind.]Thema: Grenzen, Seite 23–25Zu den Aufgaben, Seite 25Wahrnehmungsräumliche Grenzen1. Individuell zu beantworten.Vorteile und Nachteile von Grenzen2. Nachteile: eingeschränkter Handel, Zollkontrollen, eingeschränkter Austausch von Know-how, verminderter kultureller Austausch,eingeschränkte Reisefreiheit ...; Vorteile: verstärkte Kontrollmöglichkeiten an den Grenzen (Schmuggel, Schlepperwesen ...)Natürliche Staatsgrenzen Österreichs3. Flüsse bilden die Staatsgrenze: Donau (zu D), March (zu SK), Thaya (zu CZ), Inn (zu D, auch kurz zu CH), Salzach (zu D), Rhein (zuCH), Mur (zu SLO); Gebirgsgruppen bilden die Staatsgrenze: Rätikon, Silvretta, Ötztaler Alpen, Zillertaler Alpen, Karnische Alpen.Bundesverfassungsgesetz4. Österreich wird nicht in einzelne Bundesländer unterteilt, sondern die einzelnen selbständigen Länder bilden den BundesstaatÖsterreich. Die Länder sind demnach „stärker“ als der Bund.Grenzziehungen5. Antwort siehe in Kapitel „Die geopolitische Lage verändert sich“, Aufgabe 6.Thema: Volksgruppen in Österreich, Seite 26–28Zu den Aufgaben, Seite 28Zweisprachig1. Burgenland: Parndorf/Pandrof, Hornstein/Vorištan, Siegendorf/Cindrof, Wulkaprodersdorf/Vulkaprodrštof, Großwarasdorf/Velki Borištof, Nikitsch/Filež, Oberpullendorf/Felsőpulya, Oberwart/Felsőőr, Schachendorf/Cajta. (Dies sind selbstverständlich nurdie größeren Orte – in der Realität gibt es viele weitere zweisprachige Orte.)Kärnten: Windisch Bleiberg/Slovenji Plaiberg, Loibltal/Brodi, Zell-Pfarre/Sele, Bad Vellach/Bela, Globasnitz/Globasnica, Feistritzob Bleiberg/Bistrica, Schwabegg/Zvabek. (Dies sind selbstverständlich nur die größeren Orte – in der Realität gibt es viele weiterezweisprachige Orte. In 24 von 132 Kärntner Gemeinden gibt es zweisprachige Ortstafeln in insgesamt 164 SüdkärntnerOrtschaften – es gibt 2824 Ortschaften in Kärnten.)2. Zu verwenden sind folgende Websites:www.grosswarasdorf.at/system/web/default.aspxwww.unterwart.atwww.zell-sele.at3. Zu verwenden sind folgende Websites:www.brgop.atwww.bg-oberwart.at/index.php?id=334. Die eher geschlossene Anwesenheit der ungarischen Sprachminderheit im Burgenland geht zurück auf zwei mittelalterlicheungarische Grenzwächtersiedlungen (Oberpullendorf und „die Wart“). [Grenzwächter hatten damals und in der frühen Neuzeitdie damalige ungarische Westgrenze zu schützen. Sie waren vom ungarischen König privilegiert und stiegen teilweise sogar inden Kleinadel auf.]Im 16. Jahrhundert kamen kroatische Flüchtlinge in das Gebiet des heutigen Burgenlandes, die in zahlreichen von den damaligenTürken zerstörten Dörfern angesiedelt wurden. Sie lebten und leben deshalb über die Landesfläche verstreut in vielen Gemeinden.15


Keine Gefahr des Rückgangs5. Vor dem Zeitalter der Industrialisierung lebten sprachliche Minderheiten ohne größere Kontakte zu anderen Menschen und zuanderen Siedlungen als in der Landwirtschaft Tätige innerhalb ihres Dorfverbandes, wo die Verständigung mit Gleichsprachigenkein Problem bildete (in Großwarasdorf z.B. wurde eben Kroatisch gesprochen). Mit der Industrialisierung und der Mechanisierungder Landwirtschaft mussten aber viele Dorfbewohner/innen in Industriegebiet und Städte abwandern, wo sie gezwungenwaren, die Mehrheitssprache zu verwenden (in Wiener Neustadt wurde eben Deutsch gesprochen).Staatsvertrag und Volksgruppengesetz6. In Art. 7, Pkt. 3 des Staatsvertrages findet sich kein Hinweis auf eine zahlenmäßige Einschränkung des Rechtes auf Bezeichnungenund Aufschriften topographischer Natur! Daher ergibt sich zu Pkt. 3 des Volksgruppengesetzes ein gewisser Widerspruch: Hierwerden „festgelegte Gebietsteile“ genannt, der Staatsvertrag hingegen legt eindeutig politische Bezirke sowie Gerichtsbezirkefest und spricht nicht von einer Prozentzahl nichtdeutschsprachiger Bevölkerung je Gemeinde.Hoffnungen und Kritik7. Es sollte ein breites Bündnis von Politik, Massenmedien unddem verständnisbereiten Teil der Kärntner Bevölkerung geben,sodass so genannte „Heimatschützer“ nicht mehr Angstparolenüber eine „dritte slowenische Landnahme“ oder über ein „Slowenisch-Kärnten“unwidersprochen verbreiten dürfen. Schließlichstünden in 85 Ortschaften seit über 30 Jahren zweisprachigedeutsch-slowenische Ortstafeln.Eine Zusatzaufgabe könnte lauten: Welche Streitpunkte wurdennach dem Bericht der „Kärntner Tageszeitung“ beseitigt? (sieheTextkasten rechts)Schlussstrich unter den OrtstafelstreitVerhandler haben sich auf 164 Tafeln und weitere Eckpunktegeeinigt. 17,5-Prozent-Hürde gilt als Messlatte für zweisprachigeAufschrift und für die Amtssprachenregelung.Eckpunkte der LösungZahl der Tafeln und Gemeindeautonomie: […] Zu den91 verordneten und 22 vom Höchstgericht festgelegtenkommen damit 51 dazu. Im Zuge der Gemeindeautonomieist es möglich, weitere zweisprachige Beschriftungenaufzustellen.8. Aus der Definition „in Teilen des Bundesgebietes beheimatete Quelle: Kärntner Tageszeitung, 27. April 2011, S. 2 u. 3.Gruppen österreichischer Staatsbürger/innen mit nichtdeutscherMuttersprache und eigenem Volkstum“ geht hervor, dass es sich bei den Volksgruppen um Menschen handelt, die seit Jahrhundertenoder zumindest seit vielen Jahrzehnten in Österreich in bestimmten Regionen leben. Es handelt sich also nicht umMigranten/Migrantinnen, das Volksgruppengesetz gilt deshalb nicht für die jüngsten Zuwanderer/Zuwanderinnen.9. Sollen Minderheiten die gleichen Rechte wie die Mehrheitsbevölkerung haben, so müssen sie gewisse Vorrechte haben. EinBeispiel: Es wären die Kosten nicht zu bezahlen, für 50 Schüler/innen ein eigenes Oberstufen-Lesebuch in Slowenisch zu drucken,wenn in Deutsch eines in einer Auflage von 15 000 erscheint. Die Republik Österreich hilft durch Förderung mit, dass auch fürdie slowenischsprachigen Schüler/innen das Lesebuch leistbar ist. Ein anderes Beispiel: In Sonderschulen gibt es Klassen mit fünfSchülern/Schülerinnen, um diesen benachteiligten Kindern wenigstens ein Minimum an Bildung beizubringen – in AHS hingegenwird noch immer bisweilen die Klassengröße von 30 überschritten. Doch niemand kritisiert ernsthaft dieses „Vorrecht“ fürdie Sonderschule, weil eine „gleiche Behandlung“ (Sonderschulklassen mit 30 Schülern/Schülerinnen) zu einer Benachteiligungdieser jungen Menschen führen würde.Thema: Die Neutralität Österreichs, Seite 29Zu den Aufgaben, Seite 29Militärbündnisse1. Bei keinem Militärbündnis waren nur die Schweiz und das Fürstentum Liechtenstein. Fast alle Staaten Europas außer Irland,Schweden, Finnland, Schweiz, Weißrussland, Russland, Ukraine, Moldau, Zypern, Bosnien, Serbien, Kosovo, Makedonien, Montenegro,Malta und die Kleinststaaten sind NATO-Mitglieder.Bundesverfassungsgesetz2. Die Art der Neutralität, wie sie am 26. Oktober 1955 beschlossen wurde, existiert heute nicht mehr. Gemäß Artikel 1 (2)hätte Österreich wahrscheinlich nicht der NATO-Partnerschaft für den Frieden beitreten dürfen – die Mitgliedschaft Russlandsin diesem Bündnis erleichterte allerdings den Beitritt Österreichs. Auch ausländische Soldaten dürften wahrscheinlich gemäßArt. 1 eigentlich auf Österreichs Staatsgebiet nicht üben.Partnership for Peace3. In Europa: Armenien, Aserbaidschan, Georgien, Moldau, Russland, Ukraine und Weißrussland; Bosnien und Herzegowina,Makedonien, Montenegro und Serbien; die EU-Staaten Finnland, Irland, Malta, Österreich und Schweden sowie die Schweiz.4. Unter www.bmeia.gv.at/aussenministerium/aussenpolitik/europa/nato-pfp-und-eapc.html sind die österreichischen PfP-Einsätze aufgelistet.Die Frage der Neutralität5. Die Antworten auf diese Frage fallen höchst unterschiedlich aus, je nach politischer Einstellung. Tatsache ist, dass die Neutralitätvon der großen Mehrheit der Österreicher/innen als höchst bedeutsam für den Bestand unserer Republik eingeschätztwird und als wesentlicher Bestandteil unserer österreichischen Identität gilt. Seit dem EU-Beitritt und seit der Mitgliedschaft beider NATO-Partnerschaft für den Frieden (etwa Zusammenarbeit mit der NATO oder enge Zusammenarbeit des österreichischenBundesheeres mit NATO-Armeen) wird die Frage der Neutralität von den politisch Verantwortlichen aber nicht gerne diskutiert.Österreich betreibt hier teilweise eine unehrliche „Vogel-Strauß-Politik“.16


Nachbarschaftliche Zusammenarbeit – Regionalentwicklung im ZentrumEuropas, ab Seite 30Zu den Aufgaben, Seite 31Grenzland Österreich1. 1 = Wien, 2 = Linz, 3 = Salzburg, 4 = Graz, 5 = Innsbruck, 6 = Pressburg/Bratislava, 7 = Budapest, 8 = Agram/Zagreb, 9 =Laibach/Ljubljana, 10 = Mailand/Milano, 11 = Zürich, 12 = München, 13 = Prag/Praha, 14 = Brünn/Brno, 15 = Krakau/Kraków.Centrope2. Individuell zu beantworten. Der jeweilige Umfang der Charakterisierung muss von der jeweiligen Lehrkraft festgelegt werden.3. Individuell zu beantworten. Selbstverständlich kann die Lehrkraft verfügen, dass mehr als die in der Frage angeführtenMinimalanforderungen zu erbringen sind. Es könnte etwa eine Gruppe die Wissenschaftsbereiche in der Slowakei genaueranalysieren, eine jene Mährens usw.Beispiel zum Thema „Wissenschaft und Forschung“: 25 öffentliche Universitäten und Kunsthochschulen sowie zehn Fachhochschulenmit mehr als einer Viertelmillion Studierender, einige hundert nichtuniversitäre Forschungseinrichtungen, zahlreichetechnologieorientierte und forschungsintensive Unternehmen sowie zwei Hauptstädte als Zentren von Wissenschaft und Forschungihres jeweiligen Landes kennzeichnen CENTROPE. In den Städten Wien und Pressburg/Bratislava wird jeweils etwa dieHälfte der F&E-Leistung des jeweiligen Landes erbracht, sie verfügen über entsprechend große Universitäts- und Forschungseinrichtungenmit überregionaler Bedeutung; Brünn/Brno ist das zweitwichtigste tschechische Wissenschaftszentrum; mancheForschungs- bzw. Ausbildungseinrichtungen orientieren sich stark an den Bedürfnissen der regionalen Wirtschaft, etwa in Győr/Raab, Krems oder Eisenstadt. Hochschul- und Forschungskooperationen zwischen den CENTROPE-Teilregionen haben an Zahlund Tiefe ständig zugenommen.4. Bestehende Autobahnverbindungen: Wien – St. Pölten; Wien – Eisenstadt; Wien – Győr/Raab; Wien – Pressburg/Bratislava;Eisenstadt – St. Pölten; Brünn/Brno – Pressburg/Bratislava; Pressburg/Bratislava – Tyrnau/Trnava; Pressburg/Bratislava – Győr/Raab.Fehlende Autoverbindungen: Wien – Brünn/Brno (in Bau); Eisenstadt – Ödenburg/Sopron; Győr/Raab – Steinamanger/Szombathely;Ödenburg/Sopron – Steinamanger/Szombathely.Methode: Wie erstelle ich eine Mental MapWie werte ich eine Mental Map aus?, Seite 32Die Methode der Mental Map eignet sich sehr gut, um die eigene Wahrnehmung zu hinterfragen, und kann z.B. auch im Rahmeneiner vorwissenschaftlichen Arbeit eingesetzt werden. (Damit könnte man beispielsweise die Wahrnehmung einer bestimmtenRegion hinterfragen und Rückschlüsse auf die wirtschaftliche Entwicklung ziehen.)Zu den Aufgaben, Seite 33Mental Maps in Farbe1. Die erste Aufgabe dient in erster Linie zu Übungszwecken, falls die Schüler/innen noch nie mit dieser Methode gearbeitethaben, weshalb als Themenwahl ihre nähere Umgebung herangezogen wurde.2–4. Diese Aufgaben sollen den Schülern und Schülerinnen ihr persönliches Bild von Europa bzw. Österreich näher bringen undsie auf ihr bereits vorhandenes Wissen, aber auch auf ihr „Nicht-Wissen“ bzw. auf mögliche Vorurteile aufmerksam machen.Wichtig dazu ist die Interpretation (Aufgabe 4). Es können die Fragen in diesem Kapitel herangezogen werden oder auch Fragendirekt von den Schülern und Schülerinnen gestellt werden (Beispiele: Welche Rückschlüsse kann man z.B. auf das Reiseverhaltender Schüler/innen ziehen oder vielleicht auf die Herkunft ihrer Familien? Wie sehr zeigt sich eine verdichtete Wahrnehmung inbestimmten Bereichen? ...)Hinweis: Diese Aufgabenstellungen können von der Lehrkraft natürlich erweitert werden. Sie können v.a. dazu herangezogenwerden, um das Image von Räumen zu diskutieren (Österreich als Wirtschaftsstandort, Tourismusregionen ...).17


K A P I T E L 3: N a t u r r ä u m l i c h e C h a n c e n u n d R i s ke nKompetenzen: Folgende Kompetenzen werden im Besonderen in diesem Kapitel gefordert:Methodenkompetenz: Die Arbeit mit diversen Atlaskarten (sowohl topographische als auch thematische <strong>Karten</strong> zu Österreich), dieInterpretation von Satellitenbildern, Klimadiagrammen und anderem statistischen Material dienen als Grundlage dieses Kapitels.Orientierungskompetenz: Das topographische Raster um raumbezogene Informationen in Bezug auf Österreich soll verdichtetund gesichert werden.Synthesekompetenz: Es besteht im Rahmen dieses Kapitels die Möglichkeit zur Verknüpfung mit anderen Disziplinen wie beispielsweiseBiologie (z.B. Bodenkunde) oder Wirtschaftskunde (z.B. wirtschaftliche Nutzung des Naturraums ...).Umweltkompetenz: Mit der Bearbeitung dieses Kapitels sollen die Bedeutung der Wahrnehmung und Bewertung von Umweltim weitesten Sinn für das menschliche Handeln erkannt werden. Landschaften sollen als Lebensräume ökonomisch und ökoloischeingeschätzt werden, Interessensgegensätze bei der Nutzung der Räume sollen erkannt und somit auch die Notwendigkeit vonRaumordnungsmaßnahmen begründet werden können.Gesellschaftskompetenz: Mithilfe dieses Kapitels kann die Motivation zur persönlichen Auseinandersetzung mit lokalen undregionalen Fragestellungen geweckt werden.Das Klima in Österreich, ab Seite 34Zu den Aufgaben, Seite 36Gemäßigte Klimazone1. Das Klimadiagramm Wiens zeigt keinerlei besondere Extremwerte, weder hinsichtlich der Höhe noch des Verlaufs von Temperaturund Niederschlag. Es handelt sich um ein mildes Klima mit durchschnittlich hohem Niederschlag, die Amplituden vonNiederschlag und Temperatur zeigen keine Besonderheiten.Klimaprovinzen2. Amstetten: Übergangsklima; Begründung: warme Sommer, kühle Winter, relativ niederschlagsreich.Bruckneudorf: pannonisches Klima; Begründung: sehr niederschlagsarm, hohe Sommertemperaturen, relativ große Temperaturamplitude.Weitra: Hochlandklima; Begründung: eher geringer Niederschlag, warme Sommer, kalte Winter.Schmittenhöhe: alpines Klima; Begründung: Höhenlage, ganzjährig hoher Niederschlag, kalt, sehr kalte Winter, kühle Sommer.Deutschlandsberg: illyrisches Klima; Begründung: warme Sommer, sehr niederschlagsreich, Niederschlagsmaximum reicht bisin den Herbst.Klimadiagramme3 und 4.1. Zwettl – Hochlandklima: geringe Jahrestemperatur, kalte Winter, eher niederschlagsarm; die Seehöhe macht den Unterschiedzum Übergangsklima aus.2. Leibnitz – illyrisches Klima: relativ niederschlagsreich, warme Sommer, mildes Klima.3. Bad Ischl – alpines Klima: sehr hoher Niederschlag, relativ hohe Temperatur entsprechend der Höhenlage, Staulage ander Alpennordseite.4. Illmitz – pannonisches Klima: sehr warme Sommer, wenig Niederschlag.Abb. 1: Lösung zu Aufgabe 2alpines KlimaPOLAR bzw. SUBPOLARmitteleuropäischesÜbergangsklimaHochlandklimapannonischesKlimaillyrisches KlimaNordstaulagenAbnahme derNiederschlägeOZEANISCHWABKONTINENTALAlpenhauptkammFlüsseSSeenDAbnahme derNiederschläge0 50100 kmSUBMEDITERRAN18


5. Sankt Michael/Lungau – alpines Klima: kühles Klima, relativ niederschlagsreich, Niederschläge aufgrund der Lage imRegenschatten reduziert.6. Sankt Pölten – Übergangsklima: mildes Klima mit mittlerem Niederschlag.Natürliche Vegetation5. Direkter Nutzen: z.B. Forstwirtschaft, Bannwald ...; indirekter Nutzen: z.B. Attraktivität für Tourismus, Verwendbarkeit alsBaumaterial …Thema: Besonderheiten des Klimas in Österreich, Seite 37–39Zu den Aufgaben, Seite 39Föhn1. Feuchte Luft aus dem Mittelmeergebiet strömt aufgrund der Luftdruckunterschiede nach Norden. Die Alpen bilden dabeieine natürliche Barriere. Die Luft muss aufsteigen, dabei kommt es bis zur Erreichung der Kondensationshöhe zur trockenadiabatischenTemperaturabnahme um 1 Grad Celsius pro 100 Meter, danach zur feuchtadiabatischen Temperaturabnahme um0,5 Grad Celsius pro 100 Meter. Ab Erreichung des Kondensationsniveaus entstehen Steigungsregen, ein Großteil der Feuchtigkeitwird dadurch an der Luv-Seite des Gebirges abgeregnet. Von der Leeseite aus betrachtet ist das Wolkenband der Föhnmauerüber dem Gebirgskamm erkennbar. Die Luft strömt mit hoher Geschwindigkeit ins Tal, erwärmt sich dadurch und trocknet. Daein Großteil der Erwärmung unter trockenadiabatischen Bedingungen stattfindet, entsteht ein sehr starker und sehr warmerWind. Dieser wird als Föhn bezeichnet.Nebelbildung2. Die beiden unteren Abbildungen zeigen Inversionslagen, weil es zur Umkehr der Temperaturschichtung gekommen ist.Inversionslage3. Beliebtheit aufgrund des Sonnenscheins auf den Bergeshöhen mit angenehmen Wetterverhältnissen; Gefahren aufgrundeingeschränkter Sichtverhältnisse im unteren Pistenbereich.Thema: Klima und Landwirtschaft in der Agrarregion Marchfeld, Seite 40–43Zu den Aufgaben, Seite 43Marchfeldkanal und klimatische Gegebenheiten1. Aufgrund des vorherrschenden pannonischen Trockenklimas könnten zahlreiche Nutzpflanzen aufgrund des Wassermangelsin der Vegetationszeit nicht ertragreich angebaut werden. Um die fruchtbaren Böden des Marchfeldes nutzen zu können, isteine Bewässerungsinfrastruktur jedenfalls notwendig, welche durch den Marchfeldkanal gegeben ist.Investitionen2.• Vor allem jene Landwirte/Landwirtinnen des Marchfelds, die ihre agrarischen Flächen im unmittelbaren Umfeld des Kanalshaben, sind Nutznießer/innen dieses Infrastrukturprojektes. Diese Flächen können optimal und ertragreich genutzt werden,insofern werden auch öffentliche Mittel dazu verwendet, die Einkommen ohnehin relativ vermögender Landwirte/Landwirtinnenzu erhalten oder zu steigern.• Vor allem die verkehrsmäßig gut erschlossenen Gemeinden des Marchfeldes weisen ein sehr starkes Bevölkerungswachstumauf, v.a. aufgrund der Zuwanderung von „Stadtflüchtlingen“, die sich in Einfamilienhäusern mit Gärten niederlassen, diein den relativ trockenen Sommermonaten intensiv bewässert werden. Diese Zuwanderer/Zuwanderinnen sind in der Regelverhältnismäßig wohlhabend (im Vergleich zu jenen, die sich das Absiedeln aus den Städten in die Umlandgemeinden nichtleisten können), womit mit öffentlichen Geldern der Lebensstandard und auch die Lebensqualität dieser tendenziell wohlhabenderenBevölkerung hochgehalten werden.• Steuerzahler/innen finanzieren alle öffentlichen Infrastruktureinrichtungen, so auch den Bau des Marchfeldkanals. Als Gegenleistungerhalten sie hochwertige agrarische Produkte aus einheimischer Herstellung.• Konsumenten und Konsumentinnen – vor allem im Wiener Raum – finanzieren als Steuerzahler/innen einen Teil der Infrastrukturausgaben,haben aber auch den Nutzen der leicht verfügbaren Nahrungsmittel aus heimischer Produktion.Das Marchfeld und der Klimawandel3. Negative Folgen: Hitzeschäden an den Pflanzen, Degradierung der Böden, steigende Anfälligkeit für Winderosion …;positive Folgen: Verlängerung der Vegetationsperiode; eventuell mehrere Ernten möglich; Anbau bislang hier nicht gedeihenderNutzpflanzen …4. Die Bauern und Bäuerinnen werden auf andere Kulturpflanzen umsteigen müssen (z.B. Umstieg von Sommer- auf Wintergetreide).Wasser sparende Produktionsmethoden, eine effizientere Bewässerung, gemeinschaftliche Ergänzung der Bewässerungsinfrastruktur,Maßnahmen gegen die Bodendegradierung oder die Züchtung hitzeresistenter Sorten werden notwendig sein.Vorteile5. Vor der Errichtung des Marchfeldkanals war die Gewässergüte der Oberflächengewässer großteils katastrophal, was Auswirkungenauf die Tier- und Pflanzenwelt hatte und aufgrund der Vorfluterwirkung auch die Grundwasserqualität stark beeinträchtigte.Die Einleitung von Donauwasser, das nördlich von Wien Gewässergüteklasse 2 aufweist, hat zu einer deutlichenVerbesserung der Wasserqualität in den Oberflächengewässern des Marchfeldes geführt (wodurch sich die Anzahl der Fischartenerhöht hat) und ebenso die Trinkwasserqualität deutlich verbessert.19


Thema: Die Alpen und der Klimawandel: Bedrohung oder Chance?,Seite 44–45Zu den Aufgaben, Seite 45Mindmap1. Die vorliegende Mindmap dient als Lösungsbeispiele, kann aber durch weitere Informationen ergänzt werden.Veränderung derTourismusinfrastrukturL ö s u n g e n , R e a k t i o n e nBeschneiungsanlagenKonzentration auf den Sommertourismus„Hitzeflüchtlinge“Gletscherfolienfehlende Schneefälleim Sommergeringere Niederschlägeim Wintersteigende VerschmutzungAnstieg der TemperaturK l i m a w a n d e l / U r s a c h e nsaurer RegenHandeln des MenschenKlimawandel und Alpen:Chance oder Gefahr?verändertes Buchungsverhaltenim TourismusVeränderte ArbeitsplatzstrukturRückgang des Wintertourismusö k o n o m i s c h e F o l g e nZunahme des SommertourismusZunahme von FelsstürzenAuftauen des PermafrostbodensZunahme von Murenabgängenerhöhtes Überschwemmungsrisikon a t u r r ä u m l i c h e F o l g e nVeränderung des Lebensraumesfür Tiere und PflanzenVerschiebung der BaumgrenzeZunahme von MurenabgängenRückgang der GletscherGletscher2. Wasserspeicher, Stromerzeugung, Trinkwassererzeugung, Tourismus (Wandertourismus, Skitourismus ...), Nutzung des Wassersfür Bewässerung ...3. Individuelle Lösungen. Diese Aufgabe kann auch in Form von Gruppenarbeiten gelöst werden.Die Großlandschaftsgliederung Österreichs, ab Seite 46Zu den Aufgaben, Seite 58–60Großlandschaften – Überblick1. Siehe folgende Abbildung.200 100 kmDie Regionen Österreichs2. Zur Erarbeitung und PräsentationÖsterreich in Satellitenbildern3. Zur Interpretation


Thema: Salzwasser und Wein – Weinbauregion Seewinkel, Seite 61–63Zu den Aufgaben, Seite 63Naturräumliche Faktoren1. Siehe Karte rechts. Pannonisches Klima: viel Wärme in derVegetationszeit, hohe Luftfeuchtigkeit, geringe Frostneigung imFrühjahr oder Herbst, verschiedenste Bodenarten für Produktdifferenzierung…Verortung2. Voraussetzung für Weinbau in Österreich ist das Vorhandenseinvon entweder pannonischem oder illyrischem Klima.Nationalparks3. Zur Information und PräsentationWachauKamptalKremstalTraisentalWeststeiermarkDonaulandThermenregionNeusiedlersee-HügellandWeinviertelWienCarnuntumWeinbaugebietNeusiedlerseeMittelburgenlandSüdburgenlandSüd-OststeiermarkWeinbauregionen des SeewinkelsSüdsteiermarkThema: Land am Strome – der österreichische Donauraum, Seite 64–65Zu den Aufgaben, Seite 65Wirtschaftliche Bedeutung1. Verkehrsweg, Energielieferant, touristischer Anziehungspunkt, Standortfaktoren begünstigen die Siedlungsbildung und damitdie Ballungsraumbildung neuerer Zeit …Energie2. Die Energieproduktion aus fließendem Wasser in Laufkraftwerken ist sehr umweltfreundlich, stellt sie doch eine Möglichkeitder Nutzung erneuerbarer Energie dar.3. In der kalten Jahreszeit ist die Durchflussmenge in den Flüssen in der Regel sehr gering. Daher kann in dieser Jahreszeit auchnur vergleichsweise wenig Energie produziert werden, obwohl der Energiebedarf im Winter durch Heizung oder verstärkteBeleuchtung sehr groß ist. Um die Fehlmenge ausgleichen zu können, muss ersatzweise elektrische Energie bereitgestellt werden,entweder aus kalorischen Kraftwerken im Inland, die weit weniger umweltfreundlich produzieren, oder durch verstärkteStromimporte, darunter auch Strom, der im Ausland in Atomkraftwerken erzeugt wurde.Verkehr auf der Donau4. Wachstum in den 1990er-Jahren, in etwa gleichbleibende Raten in den 2000er-Jahren, wobei deutlich die Konjunktureinbrücheerkennbar sind. Die Erhöhung ist von den Transportstückkosten und von der Kapazität des Wasserweges abhängig.Thema: Gefahr von oben – Felsstürze, Seite 66–67Zu den Aufgaben, Seite 67Gefahr1. Lösungsvorgänge entlang von Störungszonen; Klimaveränderung; Verwitterungsbedingungen im Gestein …Entstehung der Alpen2. Der große Druck, der auf die Gesteinspakete bei der Bildung des Hochgebirges ausgeübt wurde, hat sehr viele Störungen undDiskontinuitäten im Gestein entstehen lassen. Diese Zonen sind Gefahrenzonen für Bergstürze.Thema: Vom Kalkstein in den Wasserhahn, Seite 68–69Zu den Aufgaben, Seite 69Naturräumliche Gegebenheiten1. Die Beckenlage Wiens auf Schotterfeldern bietet prinzipiell die Möglichkeit der Grundwassernutzung. Allerdings sind die Niederschlagsmengenim pannonischen Klima und damit die potenziell versickerbare Wassermenge gering. Daher ist die räumlicheNähe zu den steirisch-niederösterreichischen Kalkalpen eine wichtige Voraussetzung zur Versorgung Wiens mit Trinkwasser.Der Weg des Wassers2. Quellfassung in der Kläfferquelle, Einleitung in das System der 2. Wiener Hochquellwasserleitung, Transport über das Wasserleitungssystemmit natürlichem Gefälle nach Wien, Zwischenlagerung in Wasserbehältern im Stadtgebiet, Einleitung in Haushaltedurch Steigleitungen durch den aus dem natürlichen Gefälle resultierenden Druck.21


K A P I T E L 4 : B e v ö l ke r u n g u n d G e s e l l s c h a f tKompetenzen: Folgende Kompetenzen werden im Besonderen in diesem Kapitel gefordert:Methodenkompetenz: Diese wird insofern gefordert, als diverse Informationsmaterialien (Statistiken, Grafiken ...) analysiertund auch selbständig dargestellt werden sollen.Orientierungskompetenz: Im Rahmen dieses Kapitels kann die Fähigkeit entwickelt werden, erworbenes Wissen und gewonneneEinsichten im privaten, beruflichen und öffentlichen Leben bei diversen Entscheidungen anzuwenden.Synthesekompetenz: Es besteht im Rahmen dieses Kapitels die Möglichkeit zur Verknüpfung mit anderen Disziplinen wiebeispielsweise Geschichte und Politische Bildung (z.B. hist. Bevölkerungsentwicklung) oder Wirtschaftskunde (z.B. Verhältniszwischen Bevölkerungsentwicklung und Staatshaushalt ...).Gesellschaftskompetenz: Dieses Kapitel beinhaltet sowohl die Diskussion um geschlechtsspezifische Unterschiede in verschiedenensozioökonomischen Systemen als auch die Möglichkeit für Schüler/innen, die Fähigkeit zu erweitern, die von denMassenmedien verbreiteten gesellschaftlichen Informationen über Österreich kritisch zu beurteilen. Es soll auch die Motivationzur persönlichen Auseinandersetzung mit lokalen, regionalen und globalen Fragestellungen geweckt werden.Die Bevölkerungsentwicklung Österreichs im 20. Jahrhundert, ab Seite 70Zu den Aufgaben, Seite 71Bevölkerungspyramide 19001. Pyramidenförmiger Aufbau, der auf eine gering entwickelte Bevölkerung mit relativ hohen Geburtenraten und geringenSterberaten hindeutet … Informationen aus dem Text: hohe Geburtenraten, sinkende Sterberaten, Zuwanderung.Bevölkerungspyramide 20102. Die Bevölkerungspyramide im Buch S. 70 wurde auf das Jahr 2012 aktualisiert. Urnenform, sinkende Geburtenraten, steigendeSterberaten; es ist mit einem weiteren Anstieg der Sterberaten zu rechnen aufgrund der „Babyboom“-Generation der1950er- und 1960er-Jahre; es ist ein leichter Anstieg der Geburten bei der nicht österreichischen Bevölkerung erkennbar; dieBevölkerung wird allgemein relativ alt; es ist ein Ungleichgewicht zwischen der älteren und jüngeren Generation zu erwarten,falls die Geburtenzahlen weiterhin sinken sollten ...Die Einschnitte sind anhand der Bevölkerungspyramide, S. 70 zu erklären. Es empfiehlt sich, dass die Schüler/innen die Informationenin der Grafik markieren.Ein Babyboom und seine Folgen3. In den 1990er-Jahren ist die Geburtenrate kurzfristig etwas gestiegen, was mit der erhöhten Anzahl potenzieller Mütter zutun hat, die während des Babybooms der 1960er-Jahre geboren wurden.Mögliche wirtschaftliche und soziale Folgen4. Rückgang der potenziellen Arbeitskräfte aufgrund der sinkenden Geburtenzahlen; sinkende Anzahl an Arbeitskräften, dieBeiträge in das Sozialversicherungssystem einbezahlen, daraus ergibt sich eine unsichere Finanzierung dieses Systems, v.a. beiPensionszahlungen, die auf dem Generationenvertrag basieren; Frage der Versorgung der älteren Bevölkerung; Ausrichtung derWirtschaft verstärkt auf die Bedürfnisse der älteren Generation ...Die Bevölkerungsentwicklung Österreichs im 21. Jahrhundert, ab Seite 72Zu den Aufgaben, Seite 74 und 75Bevölkerungspolitik1. Zur Diskussion. Mögliche Maßnahmen: Steuererleichterungen für Familien, direkte Auszahlung von Fördergeldern für Familien(Kinderbeihilfe, Kinderbetreuungsgeld ...). In Deutschland wurden auch erhöhte Steuersätze für Menschen diskutiert, die keineKinder haben ...2. Zur DiskussionDie Situation der Familien3. Zur DiskussionDie Katze beißt sich in den Schwanz4. Die genannten Gebiete befinden sich in einer Abwärtsspirale: Die junge Bevölkerung wandert aufgrund der geringeren Attraktivitätder peripheren Gebiete und auch aufgrund der höheren Attraktivität der Zentren ab, wodurch diese Gebiete sowohlan Wirtschaftsleistung als auch an Sozialleistung verlieren, damit sinkt jedoch die Attraktivität noch mehr etc. Daraus ergibtsich das Bild, dass sich „die Katze in den Schwanz beißt“.Rollenspiel zur Generationenfrage5. Das Ziel liegt darin, dass sich die Schüler/innen einmal in die Lage einer anderen Generation versetzen und aus diesem, unbekanntenBlickwinkel Argumente formulieren sollen.22


Altersgruppen6. Zur Diskussion. Gründe: starke Zuwanderung der jungen Bevölkerung und der ausländischen Bevölkerung in die städtischenRegionen, wirtschaftlich schlechte oder gute Entwicklung einzelner Regionen, hohe oder niedrige Geburtenraten, Abwanderungaus Grenzregionen/peripheren Gebieten, Zurückbleiben der älteren Bevölkerung ...Schlagzeilen7. Schülerzahlen gehen weiter zurück!: geringe Geburtenraten, Auswirkungen auf den Bildungssektor (evtl. werden wenigerLehrkräfte benötigt, dadurch geringere Ausgaben ...)Es wird einen Wandel im Wohnbau geben!: Wohnbauprojekte richten sich nach den Bedürfnissen der älteren Bevölkerungoder verbinden z.B. das Wohnen der jungen mit der älteren Bevölkerung.Pflegenotstand in Tirol!: Aufgrund der steigenden Anzahl älterer Menschen gibt es einen erhöhten Bedarf an Pflegeeinrichtungenund Pflegepersonal.Immer länger leben, immer länger arbeiten.: Diese Schlagzeile spielt auf das möglicherweise steigende Pensionsantrittsalter an.Sind unsere Pensionen noch zu retten?: Immer weniger Arbeitstätige werden für immer mehr Pensionisten/Pensionistinnendie Pensionen finanzieren müssen (Generationenvertrag). Die Finanzierung wird in Frage gestellt.Qualifikation gegen Altersarbeitslosigkeit: Ältere Menschen, die sich im Erwerbsleben befinden, müssen mit ihrer Qualifikationpunkten, um evtl. Nachteile kompensieren zu können.Der Verteilungskampf spitzt sich zu.: Auch hier wird das Sozialsystem angesprochen.Private Pensionsversicherungen boomen: Private Pensionsversicherungen nutzen die Informationen um die demographischeEntwicklung, um die Unsicherheit der staatlichen Pensionsfinanzierung zu unterstreichen.Auswirkungen konkret8. Zur Diskussion. Überlegungen:a) Medien und Werbung: Die ältere Bevölkerung wird möglicherweise in den Mittelpunkt der Medien und der Werbung rücken.b) Tourismus: Auch in diesem Bereich wird die ältere Bevölkerung als wichtige Zielgruppe definiert, v.a. auch, weil sie als relativzahlungskräftig gilt. Besonders der Gesundheitstourismus/Wellnesstourismus, aber auch der Städte- und Kulturtourismuserwarten Zunahmen.c) Gesundheitswesen: Hier ist mit erhöhten Ausgaben zu rechnen, was das öffentliche Gesundheitswesen stark belasten wird.Private Anbieter könnten jedoch profitieren.d) Arbeitsmarkt: Es wird zu überlegen sein, wie die ältere Bevölkerung vermehrt in den Arbeitsmarkt integriert werden kann.Die Befürchtungen liegen bei einer Erhöhung des Pensionsantrittsalters, gleichzeitig zeigen die Zahlen eine hohe Altersarbeitslosigkeit.Bevölkerungsveränderung bei dir „zuhause“9. Individuelle InterpretationRegionale Bevölkerungsveränderung10. Individuelle LösungenThema: Die „Generation Plus“ – eine Herausforderung?!, Seite 76–77Zu den Aufgaben, Seite 77Interview1. Das Ziel dieser Aufgabe liegt darin, dass sich die Schüler/innen bereits bei den Überlegungen zu den möglichen Fragestellungenmit dem Leben und Bedürfnissen der älteren Generation auseinandersetzen und dass sie dann vielleicht bei der Durchführungder Interviews auf mögliche Vorurteile stoßen oder auch auf Inhalte, an die sie nicht gedacht hätten.Gesellschaftlicher Stellenwert2. Zur DiskussionProdukte für die „Generation Plus“3. Die Schüler/innen sollen sich möglichst konkrete Produktneuheiten oder -veränderungen überlegen. Folgende Bereichekönnten herangezogen werden:• Elektronikgeräte/Wohnen: vereinfachte Bedienung diverser Geräte (Handy mit großen Tasten); Geräte, die der Unterstützungim Haushalt dienen; altersgemäße Gestaltung der Einrichtung ...• Bekleidung, Schuhe: Modebewusstsein der älteren Generation, Bequemlichkeit und Qualität beachten ...• Verkehr: Einstiegshilfen für die ältere Bevölkerung ...• ...Die Generation 50+ gibt es nicht!4. Die „eine“ ältere Generation gibt es nicht. Manche sehen sich selbst bereits als „alt und gebrechlich“ an, andere wiederumfühlen sich sehr agil, sportlich und interessiert ...5. Individuelle LösungenÖffentlicher Diskurs6. Zur Diskussion23


Thema: Kinder und Beruf – ein Widerspruch?, Seite 78Zu den Aufgaben, Seite 781 und 2. Beide Aufgaben stehen zur Diskussion. Informationen zum Kinderbetreuungsgeld siehe Tabelle (Quelle: www.bmwfj.gv.at).Stand 2012höhe des KBG proTagMax. Bezugsdauerein ElternteilMax. Bezugsdauerbeide ElternteileMind. Bezugsdauerpro BlockErwerbstätigkeitnötig?Zulässiger Zuverdienstpro KalenderjahrZuschlag pro Mehrling+ TagPauschalvariante30 + 6Pauschalvariante20 + 4Pauschalvariante15 + 3Pauschalvariante12 + 2ca. 14,53 Euro ca. 20,8 Euro ca. 26,6 Euro ca. 33 Eurobis max. zur Vollendungdes 30.Lebensmonatsbis max. zur Vollendungdes 36.Lebensmonatsbis max. zur Vollendungdes 20.Lebensmonatsbis max. zur Vollendungdes 24.Lebensmonatsneinbis max. zur Vollendungdes 15.Lebensmonatsbis max. zur Vollendungdes 18.Lebensmonats2 Monatebis max. zur Vollendungdes 12.Lebensmonatsbis max. zur Vollendungdes 14.Lebensmonats60 % der Einkünfte des relevanten Kalenderjahres; mind. 16 200,- EuroeinkommensabhängigesKBG 12 + 280 % vom Wochengeld,max. 66 Eurobis max. zur Vollendungdes 12. Lebensmonatsbis max. zur Vollendungdes 14. Lebensmonatsmind. die letzten 6 Monatevor der Geburt Ausübungeiner sozialversicherungspflichtigenErwerbstätigkeit6 100,- Euro (entsprichtetwa 14-mal der Geringfügigkeitsgrenze)ca. 7,27 Euro ca. 10,4 Euro ca. 13,3 Euro ca. 16,5 Euro kein ZuschlagThema: Lebensperspektiven Jugendlicher: die Spaßgeneration?, Seite 79Zu den Aufgaben, Seite 79Die Meinung der „Gesellschaft“1. Zur Diskussion2. Zur Diskussion: Jeffrey Arnett ist ein amerikanischer Psychologe, der u.a. das Buch „Emerging adulthood: A theory ofdevelopment from the late teens through the twenties“ veröffentlicht hat. Im Wesentlichen geht es darum, dass die heutigenJugendlichen davor zurückschrecken, erwachsen zu werden und Verantwortung zu übernehmen. So bildet sich der Theorie vonArnett entsprechend eine Art „Zwischengeneration“ heraus, nämlich die „emerging adulthood“. Das Endstadium ist ungefährim Alter von 30 bis 35 anzusiedeln. In dieser Zeit würde man sich zwar von den Eltern loslösen, es findet aber ein Prozess derSuche nach Werten und des inneren Ichs statt, der ein Erwachsensein noch nicht ermöglicht.Freizeit – Befragung3. Individuelle Lösungen. Methode siehe Meridiane 6 und 5/6.Einflüsse4. Individuelle LösungenKaufkraft5. Zur Diskussion. Wirtschaftliche Bedeutung: Dieses Geld wird entweder gespart oder direkt in den Konsum gesteckt, weshalbdie Jugendlichen zu einer bedeutenden Zielgruppe der Wirtschaft zählen.Migration nach und in Österreich, ab Seite 80Allgemeiner Hinweis: Zur Zeit des Redaktionsschlusses wurde auf politischer Ebene über die Voraussetzungen für eine Einbürgerungdiskutiert. Es empfiehlt sich daher, zu den Informationen S. 81 gegebenenfalls aktuelle Änderungen zu ergänzen.Zu den Aufgaben, Seite 83„Die Ausländer“1. Diese Aufgabe zielt darauf ab, dass sich die Schüler/innen mit den unterschiedlichen Begrifflichkeiten auseinandersetzen unddie allgemeine, gesellschaftliche bzw. politische Diskussion über „die Ausländer“ hinterfragen.Interesse an Zuwanderung2. Zur Diskussion:a) Aus unternehmerischer Sicht besteht immer das Interesse, die „passenden“ Arbeitskräfte zur Verfügung zu haben. Wenn dieserBedarf mit Arbeitskräften aus dem Inland nicht gedeckt werden kann oder Arbeitskräfte aus dem Ausland „interessanter“qualifizierter, billiger) sind, wird auf diese zurückgegriffen.b) Eine notwendige Zuwanderung wird auf politischer Ebene immer wieder in Zusammenhang mit der demographischen EntwicklungÖsterreichs diskutiert. Auch aus wirtschaftlicher Sicht wäre aufgrund der Bevölkerungsentwicklung eine Zuwanderungund damit eine Steigerung der Anzahl und des Anteils der arbeitenden Bevölkerung wünschenswert.24


c) Mit der Zuwanderung von Menschen, die womöglich aus einem anderen Kulturkreis stammen, verändert sich die Zielgruppevieler Unternehmen, weshalb auf marketingtechnischer Seite an einer (teilweisen) Umorientierung gearbeitet werden muss.d) Die Zuwanderer/Zuwanderinnen sollten im Idealfall Menschen mit einer guten Qualifikation/Bildung sein (Stichwort „qualifizierteZuwanderung“), damit sie den Sozialstaat Österreich wirtschaftlich und finanziell unterstützen.3. Zur Diskussion4. Zur Diskussion. Achtung auf aktuelle politische Entscheidungen.Zu- und Abwanderung5. Zuzüge: Deutlich erkennbar ist der gestiegende Zuzug von Menschen aus den EU-Beitrittsländern 2004 seit dem EU-Beitritt,dasselbe gilt für die beiden Staaten Bulgarien und Rumänien. Interessant ist aber auch die gestiegende Zuwanderung von anderenEU-Staaten bzw. aus dem EWR und der Schweiz. Die Zuwanderung aus dem ehem. Jugoslawien oder aus der Türkei hatdeutlich abgenommen.Wegzüge: Eine steigende Abwanderung gibt es in die neuen EU-Staaten seit 2004, aber auch in andere EU-Staaten, die Schweizund die Staaten des EWR.Aufenthalts- und Niederlassungsbewilligung6. Informationen dazu findet man auf der Seite des Bundesministeriums für Inneres: www.bmi.gv.at.Thema: Asyl in Österreich, Seite 84–85Zu den Aufgaben, Seite 85Kritik und Erklärungen1. Zur Recherche und Diskussion2. und 3. Zur Diskussion. Achtung auf aktuelle politische Meinungen.Thema: Eine Frage der Integration, Seite 86–87Zu den Aufgaben, Seite 87Integrationsmodelle1. und 2. Zur DiskussionIntegrationsvereinbarung und Sprache3. Zur Diskussion4. Informationen dazu findet man beispielsweise auf der Seite des Goethe-Institutes unter www.goethe.de oder auf der Seitedes ÖSD (Österreichisches Sprachdiplom Deutsch) unter www.osd.at.Umfragen5. Zur Diskussion. Die Schüler/innen sollen anhand dieser Statistik hinterfragen, in welchem Zusammenhang diese Publikationmit dem Auftraggeber steht und welche Interessen damit in Verbindung stehen könnten. Es könnte beispielsweise sein, dassdamit bestimmte Gesetzesänderungen der Gesellschaft/Bevölkerung gegenüber als gerechtfertigt erscheinen sollen.Methode: Wie bereitet man eine Radiosendung vor?, Seite 88Zur Aufgabe, Seite 881. Das Ziel dieser Aufgabe liegt darin, dass die Schüler/innen so viele Informationen als möglich zu diesem Thema und ausunterschiedlichen Sichtweisen erarbeiten sollen. Was die technische Umsetzung betrifft, so wäre es natürlich ideal, wenn mandie geplante Radiosendung auch tatsächlich aufnehmen könnte. Für die Umsetzung des Zieles ist es aber auch vollkommenausreichend, wenn nur ein Manuskript dazu erstellt wird.Methode: Wie erstellt man eine Fotoreportage?, Seite 89Zu den Aufgaben, Seite 89Wichtige Begriffe1. Realität, Wahrheit und Wirklichkeit liegen für die Interpretation von Fotomaterial immer im Auge des Betrachters/der Betrachterin,obwohl diese drei Begriffe von Seiten des Fotografen/der Fotografin inszeniert werden.Bildmanipulation2. Eine Bildmanipulation kann mit unterschiedlichsten Methoden und Hilfsmitteln umgesetzt werden: Veränderung des Bildausschnittes,Veränderung der Farbgestaltung, digitale Bildbearbeitung (Retuschieren, Verzerrungen, Belichtungskorrektur,Verwenden von diversen Filtern, Weichzeichnen ...), bewusster Einsatz eines bestimmten Blickwinkels, Entfernen von Inhalten ...Analyse von Fotoreportagen3. Individuelle LösungenEigene Fotoreportage4. Individuelle Lösungen25


K A P I T E L 5: W i r t s c h a f t s - u n d S o z i a l p o l i t i kKompetenzen: Folgende Kompetenzen werden im Besonderen in diesem Kapitel gefordert:Methodenkompetenz: Diese wird insofern gefordert, als diverse Informationsmaterialien (Statistiken, Grafiken ...) analysiertund auch selbständig dargestellt werden sollen.Orientierungskompetenz: Im Rahmen dieses Kapitels kann die Fähigkeit entwickelt werden, erworbenes Wissen und gewonneneEinsichten im privaten, beruflichen und öffentlichen Leben bei diversen Entscheidungen anzuwenden.Synthesekompetenz: Es besteht im Rahmen dieses Kapitels die Möglichkeit zur Verknüpfung mit anderen Disziplinen wiebeispielsweise Volkswirtschaftslehre.Gesellschaftskompetenz: Dieses Kapitel beinhaltet die Möglichkeit für Schüler/innen, die Fähigkeit zu erweitern, die vonden Massenmedien verbreiteten politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Informationen über Österreich kritisch zubeurteilen. Es soll auch die Motivation zur persönlichen Auseinandersetzung mit lokalen, regionalen und globalen Fragestellungengeweckt werden. Weiters sollen die persönliche Rolle als Konsument bzw. Konsumentin kritisch durchleuchtet und dievolkswirtschaftliche Bedeutung des Konsumverhaltens erkannt werden.Wirtschaftskompetenz: Wirtschafts- und Sozialpolitik, ihre Umsetzung und ihre Auswirkungen können anhand dieses Kapitelserarbeitet und diskutiert werden. Es wird das Verständnis grundlegender Zusammenhänge in volkswirtschaftlichen Bereichensowie die Kenntnis gesamtwirtschaftlicher Gesetzmäßigkeiten, Strukturen und Probleme erarbeitet. Die Wirtschaftspolitik sollals wesentlicher Bestandteil der Politik erkannt werden, ihre Modelle und deren reale Umsetzung in unterschiedlichen Systemensollen eingeschätzt werden können.Einblicke in die österreichische Volkswirtschaft, ab Seite 90Zu den Aufgaben, Seite 91Vergleich der Wirtschaftssysteme1. Vergleichen Sie dazu MERIDIANE 5. Die Aufgabe dient der Wiederholung von Kenntnissen, die bereits in der 5. Klasse gewonnenwurden. Hier einige zusätzliche Aspekte:Marktwirtschaft:Angebot und Nachfrage regulieren sich selbst, keine (künstlichen) Verknappungen von Gütern, freier Wettbewerb zwischenvielen Anbietern und Nachfragenden, ungestörter Handel mit in- und ausländischen Geschäftspartnern, völlige Gewerbefreiheit,völlige Markttransparenz usw.Erfolgreiche Teilnahme am freien Markt bedeutet für die Anbieter, jene Produkte anzubieten, die gewünscht werden, die sich(zu guten Preisen) verkaufen lassen. Dann werden Gewinne zu erzielen sein. Diese Gewinne sind aber nur dann sinnvoll, wennsie zur Vermehrung des (privaten) Besitzes oder für weitere Investitionen dienen (Nutzenstreben).Die Rechtsordnung muss gewährleisten, dass alle Bürger/innen in den Genuss vermehrter Eigentumsbildung kommen und überdieses Eigentum frei verfügen können. Beim Streben nach persönlichem Erfolg kommt es automatisch zu Wettbewerb.Wettbewerb führt besonders in stagnierenden und schrumpfenden Märkten zum Verdrängungswettkampf unter den Anbietern:Diese kämpfen um Marktanteile, ohne dass der ganze Markt wächst. Manche Anbieter werden daher aus dem Marktausscheiden, einige wenige (Oligopol) oder nur mehr einer (Monopol) teilen sich den Markt. In wachsenden Märkten ist derVerdrängungsprozess geringer: Auch kleine Marktanteile führen zu größeren Umsätzen.Soziale Marktwirtschaft:Die soziale Marktwirtschaft versucht, die durch den freien Wettbewerb geschaffenen Einkommensunterschiede zu Gunsten derwirtschaftlich und sozial Schwächeren abzubauen. Dies kann über Steuergesetze, Beihilfen, Subventionen und Gratisleistungendes Staates geschehen. Man nennt solche Vorgänge Umverteilung.Dabei kann der Staat durch Gesetze z.B.• den Wettbewerb regeln,• Unterstützung gewähren (z.B. Sozialhilfe)• als Unternehmer auftreten (Staatsbetriebe),• Löhne festsetzen (Mindestlöhne)• Berufs- und Gewerbequalifikationen bestimmen,• das Sparen oder den Konsum fördern,• Unternehmen unterstützen (subventionieren).Beispiele: Pensionsanpassungen, Familienbeihilfen, Arbeitslosenunterstützung, Bergbauernzuschüsse, Pflegegeld, Schüler- undStudienbeihilfen, Wohnbeihilfen, Mietenregelungen in der Wohnungswirtschaft, Bausparförderung, Kartellgesetze usw.ZentralverwaltungswirtschaftDer Staat ist Produzent und Arbeitgeber. Die Bürger/innen können als Arbeitnehmer/innen kaum Einfluss nehmen auf Arbeitsplätze,Arbeitsbedingungen, Schulen, Wohnungen, Verkehrsmittel usw. Als Konsumenten/Konsumentinnen haben sie keinenEinfluss auf das Warengebot, auf dessen Qualität und Preise. Der meist vorhandene kleine Privatsektor ist (war) oft ein Restaus der Zeit vor der Einführung der zentralen Planwirtschaft. Er wurde geduldet, weil er wesentlich zur Eigenversorgung mit26


lebenswichtigen Produkten beiträgt. Die privatunternehmerische Initiative im Familienbetrieb ohne „Ausbeutung“ fremderArbeitskräfte wird (wurde) in vielen sozialistischen Staaten als durchaus ideologiegerecht angesehen.Die Nichterfüllung von Planzielen hat Kettenreaktionen zur Folge: Besonders im Bereich der Grundstoffproduktion und derErzeugung von Bau- und Zulieferteilen können Produktionsausfälle die Folge sein. Auch der Ersatz fertiger Produkte kann amMangel von komplementären Gütern (z.B. Traktoren ohne Treibstoff oder Ersatzteile) leiden. Da sich die einzelnen Betriebe beiEinkauf und Absatz an die Pläne halten müssen, ist es schwierig, auf andere Lieferbetriebe oder Absatzgebiete auszuweichen.Dies wäre nur für den Fall von produzierten Überschüssen möglich. Diese Kausalitäten gelten auch für den Außenhandel, dernur nach Plan über staatliche Stellen abgewickelt werden darf.MarktwirtschaftZentralverwaltungswirtschaftStaat greift in der sozialen Marktwirtschaft regulierend ein bestimmt die PlanungEigentum überwiegend privat staatlich und kollektivZiel Gewinne PlanerfüllungPreise nach Angebot und Nachfrage behördlich festgesetztLöhnenach Angebot und Nachfragedurch Kollektivverträge zwischen den Sozialpartnernnach unten begrenztbehördlich festgesetztLadenöffnungszeiten2.GegenargumenteSchutz der Klein- und Mittelbetriebe – Sicherung der NahversorgungRücksichtnahme auf das Familienleben der Handelsangestelltenkein zusätzlicher Konsum, keine zusätzlichen Arbeitsplätzezu erwarten – Umsätze werden nur zeitlich verlagertAusnahmebestimmungen für Tourismusregionen (Landesgesetzgebung)genügenPro-ArgumentePrinzip des freien WettbewerbsEinkaufen als Freizeitgestaltung, auch am Wochenende,Einkaufsmöglichkeiten nach Arbeitsschlussin grenznahen Gebieten Kaufkraftabfluss in das Auslandmit liberaleren ÖffnungszeitenBedürfnisse der Touristen/Touristinnen für ShoppingInteressenvertretungen3. InternetrechercheThema: Staat oder privat?, Seite 92–93Zu den Aufgaben, Seite 93Beteiligungen der ÖIAG aktuell1. InternetrechercheDirektinvestitionen2. InternetrechercheDer Staat als (Mit-)Eigentümer3. InternetrecherchePrivatisierung pro und kontra4. Privatisierung erfolgt aus sehr unterschiedlichen Motiven:1. Die öffentliche Hand erweist sich als schlecht wirtschaftender Unternehmer. Da private Firmen effizienter wirtschaften,werden Staatsbetriebe verkauft.2. Der Finanzminister/die Finanzministerin kann die Subventionen der verlustreichen Staatsbetriebe gegenüber den Steuerzahlern/Steuerzahlerinnennicht mehr rechtfertigen und sucht private Käufer.3. Die Erlöse aus dem Verkauf von Staatseigentum sollen helfen, das Budgetdefizit zu sanieren.Wie wird privatisiert?Solange Unternehmen hohe Verluste machen, fänden sich für deren Aktien wohl nur wenige private Anleger. Solche Unternehmenmüssen saniert (verlustfrei gemacht) werden, ehe sie an die Börse gehen und privates Investitionskapital suchen können.Entscheidend sind dann der Ausgabepreis der Aktien und die gesamte Aufnahmefähigkeit des Kapitalmarktes für neue Wertpapiere.Aktien können vielen privaten Anlegern/Anlegerinnen angeboten werden oder man sucht große Investoren, die sich mitgrößeren Aktienpaketen finanziell (Kapitalanlage) oder strategisch (Interesse an der Produktion) beteiligen wollen.Machen privatisierte Betriebe Gewinne, so gilt der Verkauf von öffentlichem Eigentum als Erfolg (Beispiel VOEST). Müssen wichtigeUnternehmen, die einst profitabel waren, aus Gründen der Arbeitsplatzerhaltung oder Systemrelevanz (große Banken) mitSteuergeldern gerettet werden, spricht man von einer Sozialisierung der Verluste. Können für die Gesamtwirtschaft wichtigeUnternehmen nicht kostendeckend wirtschaften (z.B. ÖBB, ASFINAG), muss der Staat Zuschüsse aus Steuermitteln gewähren,um eine bestimmte Infrastruktur zu gewährleisten.27


5. Beispiele: Güterverkehr der Bahn, seit 2011 auch Personenverkehr auf bestimmten Strecken, Telekom (solange der Staat nochAnteile hält), Paketdienste und ab 2012 auch Briefpost, Wohnungsbau, Sicherheitsdienste, Strom- und Gasversorgung, Kindergärtenund Schulen, Universitäten, Krankenhäuser.6. Gemeinsame Grundwerte und generelle Leitlinien der gemeinnützigen Wohnungswirtschaft:• Konzentration auf das Angebot leistbarer Wohnungen für breite Bevölkerungsschichten als Ausdruck unserer sozialenGesinnung• Generationsübergreifende Wohnversorgung durch Baupflicht und langfristige Bestandsbewirtschaftung in unterschiedlichenRechtsformen• Beschränkung in der Ertragserzielung an Stelle einer reinen Gewinnorientierung• Zweckbindung des Eigenkapitals als Fundament unserer wohnungswirtschaftlichen Aufgabe• Wirtschaftlichkeit, Sparsamkeit und Zweckmäßigkeit in der Geschäftsgebarung• Kostendeckungsprinzip als grundsätzliche Orientierung• Qualität und Sicherheit, Kalkulierbarkeit und Zuverlässigkeit für Kunden und Partner in Wirtschaft und Politik• Führende Rolle bei Innovationen und zeitgemäßer Wohnkultur• Sparsamkeit im Umgang mit Ressourcen und Offenheit für umweltgerechte Technologien• Unabhängigkeit der Revision als GrundbekenntnisQuelle: http://www.gbv.at/Page/View/4129, 30.5.2013Thema: Wettbewerbspolitik, Seite 94–95Zu den Aufgaben, Seite 95Unlauterer Wettbewerb in der Werbung1. Individuelle ErgebnisseMarktregulierung2. Die Schwächen des Marktmodells liefern die Argumente für gesetzliche und amtliche Eingriffe in den Markt.Die Theorie der freien Marktwirtschaft beruht darauf, dass ein perfektes Gleichgewicht angenommen wird: Alle Märkte sindvollkommene Märkte mit vielen Anbietern und Nachfragenden, alle Preise pendeln sich letztlich als Gleichgewichtspreise ein.Dieses Modell enthält einige Widersprüche. Zunächst sorgt der freie Wettbewerb dafür, dass wirtschaftlich Schwache aus demWettbewerb ausscheiden. Die verbleibenden Anbieter können Marktanteile gewinnen, sofern nicht neue Anbieter auf dem Marktauftauchen. Letztlich kann dann bloß ein Anbieter übrig bleiben, es bildet sich ein Monopol. Gleiches gilt auch für die Nachfrage:Der Verbrauch von bestimmten Gütern kann durch Konzerne, Genossenschaften oder durch den Staat monopolisiert werden.Wettbewerb kann aber auch als störend empfunden und durch Absprachen ausgeschaltet werden: Kartelle regeln Preise undAbsatzgebiete, Konzerne entstehen durch Zusammenschlüsse von mehreren Unternehmen. Daher muss zwischen mehrerenMarktformen unterschieden werden.Das Marktgleichgewicht wird selten erreicht. Die gewinnbringende Suche nach besseren Rohstoffen, Produktionsverfahrenund Absatzmöglichkeiten schafft für die Anbieter immer neue Marktsituationen. Andererseits ändern die Konsumenten/Konsumentinnenihre Wünsche und ihre Konsumgewohnheiten. Der ständige Anpassungsprozess ist im Marktmodell Ausdruck einerwandlungsfähigen Wirtschaft. Als Folge entwickelt sich die Wirtschaft nicht gleichmäßig fort, sondern schwankt zwischenWachstum (Konjunktur) und Rückgang (Rezession). Dies hat wiederum starke Auswirkungen auf die Beschäftigung: Einmalwerden mehr, dann wieder weniger Arbeitskräfte benötigt.Eine weitere Schwäche der freien Marktwirtschaft liegt darin, dass das freie Spiel der Kräfte keineswegs zur optimalen Güterversorgungder Bevölkerung führen muss. Da privates Gewinnstreben und Eigeninteresse im Vordergrund stehen, werdenöffentliche Leistungen für die Gesellschaft vernachlässigt: soziale Einrichtungen, Schaffung einer Infrastruktur, Entsorgung,Bildungseinrichtungen usw.Fasst man z.B. eine saubere Umwelt als gemeinsames Eigentum aller auf, so wird auch sie durch das Marktmodell vernachlässigt:Umweltschutzmaßnahmen kosten Geld und verteuern damit die Produktion und/oder den Verbrauch.Beispiel: Spritpreisverordnung des Wirtschaftsministeriums zur Regelung der Preisgestaltung an den Tankstellen. Die aktuelleVersion dieser Verordnung findet sich unter dem Suchbegriff „Spritpreisverordnung“ im Internet.Stromanbieter3. Individuelle InternetrechercheMethode: Wie führen wir ein Rollenspiel durch?, Seite 96–97Zur Aufgabe, Seite 971. Internetrecherche (Stichwort „Ladenschlussgesetz“)28


Einführung in die Wirtschaftspolitik, ab Seite 98Zu den Aufgaben, Seite 101Schlagzeile „Konjunktur aktuell“1. Aktuelle ErgebnisseKonjunkturbeeinflussung2. Konjunkturfördernde Kräfte: Verbilligung der Energieimporte, niedrige Zinsen, technologische Innovationen, billige Arbeitskräfte,staatliche Wirtschaftsprogramme, große Exporterfolge (importierte Konjunktur). Konjunkturbremsende Kräftesind gegenteiliger Natur.3. Arbeitsmarktpolitisch geförderte Kurzarbeit statt Entlassungen, Steuererleichterungen und Beihilfenerhöhungen zur Stärkungder Massenkaufkraft, Investitionsprämien oder Steuerbegünstigungen, Zinssenkungen (durch die EZB), Unterstützung vonSchulungsprogrammen für Arbeitslose, vor allem von Jugendlichen.Konjunkturphasen im Detail4.Aufschwung Hochkonjunktur Rezession DepressionNachfrage nach ArbeitskräftensteigtLöhne steigenSparneigung nimmt abhohes BeschäftigungsniveauEinkommen steigen nochleichtSparer/innen flüchten zunehmendin Sachwerte (zurAbsicherung vor Inflation)Arbeitskräfte werden abgebautEinkommen gehen zurückWegen der unsicherenZukunftserwartung wirdwieder mehr gespart.MassenarbeitslosigkeitEinkommen sind aufgrundhoher Arbeitslosigkeitniedrighohe Sparneigung ausFurcht vor Verlust des Arbeitsplatzes5. Das Sparverhalten verläuft oft antizyklisch. In Zeiten von Rezessionoder Depression würde eine höhere Sparneigung die Wirtschaftnoch mehr bremsen, gefragt wäre aber mehr Konsum und damitmehr Investitionen, um wieder einen Konjunkturaufschwung herbeizuführen.Man spricht in diesem Zusammenhang daher vom„Kaputtsparen“ einer Volkswirtschaft.Geringe Nachfrage nachGütern und DienstleistungenWeniger Einnahmen des Staatesaus der MehrwertsteuerSinkende ProduktionKeine neuen InvestitionenKreislauf des Wirtschaftswachstums6. Siehe Abbildung rechtsAbschwächung des KonsumsRückgang der KaufkraftAbbau von ArbeitskräftenWeniger Einnahmen des Staatesaus Lohn- und EinkommensteuerKonjunkturentwicklung7. Siehe Tabelle untenSteigende ArbeitslosigkeitMehr SozialleistungenAufschwung Hochkonjunktur Rezession DepressionLöhne steigen, die Arbeitslosigkeitschwächt sich abPreise steigen aufgrund größererNachfrageZinsen steigenSparneigung sinktmehr Investitionen, positiveZukunftsaussichten, mehrAufträge für die UnternehmenLohnforderungen sind leichtdurchzusetzenPreis-Lohnspiralehohes Zinsniveau, starkeNachfrage nach KreditenLöhne stagnieren oderwerden nur im Ausmaß derInflation angehobenPreise stagnierenZinsen sinkenhöhere SparneigungLöhne stagnieren oder sinkenPreise sinkenDeflationsgefahrZinsen erreichen Tiefpunkthohe Investitionsbereitschaft Investitionsbremse keine neuen Investitionen8. Kurzfristige Zyklen waren 1981–1993 zu beobachten. Stagnationsphasen ergaben sich 1983–1985 und 1995–1996. AusgesprocheneHochkonjunkturen waren 1988 sowie 1999–2000 festzustellen. Nur zwei Mal ist das BIP real kleiner geworden: 1981 und2009, beide Male als Folge weltweiter Rezession in Zusammenhang mit der sprunghaften Verteuerung von Erdöl (1981) und derFinanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009. Der langfristige Trend des Wirtschaftswachstums zeigt abnehmende Zuwachsraten.Das magische Vieleck9. Außenwirtschaftliches Gleichgewicht Exporte und Tourismus finanzieren ImporteGeldwertstabilitätGerechte EinkommensverteilungLebensqualitätWirtschaftswachstumVollbeschäftigungErhaltung der KaufkraftArbeitslosenunterstützungBildungsmöglichkeiten für allereale Steigerung des BIPgeringe Arbeitslosigkeit29


Wirtschaftsprognosen10. Aktuelle RechercheVollbeschäftigung11. In einer vollbeschäftigten Wirtschaft ist das Ziel einer gerechten Einkommens- und Vermögensverteilung durch Umverteilungleichter zu verwirklichen. In lange anhaltenden Rezessionen und Depressionen entstehen leicht Radikalismus und politischeInstabilität, wie die Geschichte der Zwischenkriegszeit gezeigt hat.Wirtschaftspolitik aktuell12. Aktuelle BeobachtungenThema: Öffentliche Haushalte, Seite 102–105Zu den Aufgaben, Seite 105Budget1. Jede politische Entscheidung hat letztlich finanzielle Konsequenzen. Damit kommt dem Finanzminister/der Finanzministerineine Schlüsselrolle in der Bundesregierung zu. Da laut österreichischer Verfassung der Bundeskanzler (etwa im Gegensatz zuDeutschland) keine Richtlinienkompetenz hat und jeder Minister/jede Ministerin sein/ihr Ressort weisungsungebunden führt,entscheidet letztlich das Finanzressort, ob und wie eine politische Maßnahme verwirklicht wird.Beispiel Schulbuchaktion: Der politische Wunsch, Schülerinnen und Schüler die Lehrmittel unabhängig vom Einkommen ihrerEltern gratis zur Verfügung zu stellen und damit Schulbildung für alle kostengünstiger zu gestalten, muss finanziell aus Steuermittelngedeckt sein. Die politische Zielvorstellung bedarf also entsprechender Berücksichtigung im Bundeshaushalt.2. Familienbeihilfe: Distributionsfunktion; Autobahnbau: Allokations- und wirtschaftspolitische Funktionen; Bergbauernförderung:wirtschaftspolitische FunktionAktuelles3. InternetrechercheSchulbudget4. Personalaufwand: z.B. Lehrergehälter, Bezahlung der Schulwarte, Supplierstunden, Reifeprüfungsgebühren, Tagesgebührenfür Sportwochen usw.Sachaufwand: Lehrmittel in den Kustodiaten, Gebäudereinigung, Klopapier, Schulmöbel, Kreide, Kopierkosten usw.Konvergenzkriterien5. Nettodefizit bis maximal 3 % des BIP. Gesamtverschuldung des Staates (also aller Gebietskörperschaften) maximal 60 % desBIP. Während der Bund negativ bilanziert, erwirtschaften die Länder, Gemeinden und die Sozialversicherungsträger Budgetüberschüssebzw. nur sehr geringe Defizite.Nulldefizit oder Schulden6. Budgetdefizite sind letztlich Vorgriffe auf künftige wirtschaftliche Erfolge, die die Tilgung der Finanzschulden garantierensollen. Bleiben diese Erfolge aus, kommt es tatsächlich zu einer (steuerlichen) Belastung der künftigen Generation.Die zentrale Frage lautet daher: Garantieren die durch Staatsverschuldung finanzierten Investitionen ein bestimmtes Maß anWirtschaftswachstum? Nur Investitionen in die Infrastruktur und den notwendigen Strukturwandel schaffen die Voraussetzungfür die künftige Wettbewerbsfähigkeit der österreichischen Wirtschaft.Dazu ein Beispiel: Die Fassaden aller österreichischen Gebäude zu sanieren oder bunt zu färben hätte wenig Effekte für diewirtschaftliche Zukunft unserer Volkswirtschaft. Momentane Beschäftigungseffekte für die Bauwirtschaft oder bestimmtepositive Nebeneffekte für den Tourismus wären noch keine Garantien im obigen Sinn. Investitionen in die nicht mehr rentableGrundstoffindustrie wären wohl auch wenig zukunftweisend.Die Ansiedlung moderner High-Tech-Industrien, Förderungsprogramme für innovative Jungunternehmer/innen oder für dieHöherqualifizierung (Umschulung) von Arbeitnehmern/Arbeitnehmerinnen hingegen sind Investitionen für künftige wirtschaftlicheErfolge. Ein Staat, der sich für solche Investitionen verschuldet, tut gezielt etwas für seine Kinder. Sämtliche Ausgaben fürBildung und Wissenschaft sind so gesehen sinnvolle Investitionen in das wichtigste Potenzial einer Volkswirtschaft: gebildeteund qualifizierte Staatsbürger/innen von morgen.SparmaßnahmenSteuereinnahmenSchuldenbremsehöhere, eventuell vorübergehendeVerwaltungsreform: Doppelgleisigkeitenbei Bundes- und Landesver-Besteuerung der einkommensstärkstenGruppen (Stichwortwaltung abschaffen„Reichensteuer“)7. Die EU hat 2010 die Euro-Staaten verpflichtet,Gesetze im Verfassungsrang oder ähnlich zu beschließen,damit nationale Budgetdefizite nachoben begrenzt werden. Dies hat in allen betroffenenLändern Sparmaßnahmen zur Folge, dieentweder durch mehr Steuereinnahmen und/oderdurch Einsparungen erreicht werden können. Diepolitischen Positionen dazu gehen in der Regeloft diametral auseinander. In Österreich folgt diepolitische Debatte über die geeigneten Maßnahmenetwa folgenden Linien (siehe Tabelle rechts):Für die Diskussion dieser Aufgabe sind aktuelleRecherchen auf alle Fälle notwendig!30Anheben des PensionsaltersVerringerung der Frühpensionen,besonders der InvaliditätspensionenEinsparungen im GesundheitsbereichEinsparungen bei den ÖBBAnheben des höchsten Steuersatzesbei Lohn- und EinkommensteuerVermögenssteuern einführen odererhöhen, z.B. GrundsteuerWiedereinführen von ErbschaftsundSchenkungssteuerhöhere Besteuerung der Banken,Transaktionssteuer für Devisengeschäfte


Thema: Ohne Steuern geht es nicht, Seite 106–109Zu den Aufgaben, Seite 109Steuern, Gebühren oder Beiträge?1. Steuern: Kraftfahrzeugsteuer, Versicherungssteuer, Erbschaftssteuer, Kapitalertragssteuer, GrundsteuerGebühren: Staatsbürgerschaftsnachweis und amtliche BeglaubigungenBeiträge: Pensions- und ArbeitslosenversicherungAnmerkung: Fiskalabgaben dienen zur Finanzierung allgemeiner Staatsausgaben. Entgeltabgaben werden für die Inanspruchnahmekonkreter öffentlicher Leistungen bezahlt. Öffentliche Körperschaften verfügen über die Steuer- und Abgabenhoheit.Den Finanzämtern des Bundes kommt dabei eine entscheidende Sammelfunktion zu. Über den Finanzausgleich und gesetzlichfixierte Zuschüsse zur Pensionsversicherung erfolgt ein Ausgleich vom Bund zu den anderen öffentlichen Körperschaften.Umsatzsteuer und Einkommensteuer2. Die MWSt für die Pizza beträgt 10 %, für das Cola 20 %.Zur Erläuterung:a) Der grundsätzliche „Normalsteuersatz“ von 20 Prozent gilt für „alles, was nicht unter den begünstigten Steuersatz fällt bzw.steuerbefreit ist“.b) Der ermäßigte Steuersatz von 12 Prozent gilt für den Ab-Hof-Verkauf von Wein, der im eigenen landwirtschaftlichen Betrieberzeugt wurde.c) Der ermäßigte Steuersatz von 10 Prozent gilt für: Lebensmittel jeglicher Art, Milch und Milcherzeugnisse sowie Wasser, Medikamente,Tiere, Holz, unverarbeiteten Tabak, Bücher, Broschüren und ähnliche Drucke, Zeitungen und andere periodischeDruckschriften, kartographische Erzeugnisse aller Art, Kunstgegenstände (beim Verkauf von Kunstgegenständen durcheinen Wiederverkäufer gilt der Normalsteuersatz), Umsätze aus künstlerischer Tätigkeit, Restaurationsumsätze (Abgabe vonSpeisen, Milch und Milcherzeugnissen sowie Wasser im Rahmen einer Gastronomieleistung), Vermietung von Büchern undZeitschriften, Vermietung von Grundstücken (Grund und Boden, Häuser, Wohnungen) zu Wohnzwecken, Beherbergung ineingerichteten Wohn- und Schlafräumen (Hotels und Pensionen), Vermietung für Campingzwecke, Umsätze in Schwimmbädernund Thermalbehandlungen, gemeinnützige, mildtätige oder kirchliche Leistungen (sofern sie nicht befreit sind),Leistungen der Rundfunkunternehmen, Filmvorführungen, Zirkusvorführungen, Personenbeförderung (öffentlicher Verkehr),Müllbeseitigung, Umsätze der privaten Kranken- und Pflegeanstalten, der Alters-, Blindenheime sowie der Kuranstalten.d) Steuerbefreite Umsätze sind:Ausfuhrlieferungen (ins Drittland), Beförderung von Gegenständen im grenzüberschreitenden Beförderungsverkehr, Umsätzevon Trägern der Sozialversicherungsanstalten, Umsätze von Banken und Versicherungen, Verkauf von Grundstücken,AufsichtsratsvergütungenGlücksspiel, Umsätze der Blinden, Paket- und Briefverkehr, Umsätze von privaten Schulen und Privatlehrern/-lehrerinnen,Umsätze aus der Tätigkeit als Bausparkassen- oder Versicherungsvertreter/inUmsätze von gemeinnützigen Vereinigungen zur Förderung des Körpersports, Umsätze von Pflege- und Tagesmüttern,Vermietung und Verpachtung von Grundstücken zu Geschäftszwecken (oftmals wird hier auf Steuerpflicht – 20 % – entschieden),Umsätze von öffentlichen Krankenanstalten, Alters- und Blindenheimen und Kuranstalten, ärztliche Leistungen(und auch Hebammen, Zahntechniker/innen …)Krankenbeförderung, Bundestheater, Bundesopernhäuser, Bundesmuseen, Umsätze von Kleinunternehmern/Kleinunternehmerinnen3. Die ESt für ein Jahreseinkommen von 30 000,- a beträgt 7 270,71 a. Der Grenzsteuersatz beträgt dafür 43,2 %. Eine Gehaltserhöhung(Jahresgehalt) darf 30 000,- a nicht überschreiten, denn der 60 001ste Euro würde bereits in die nächste (höchste)Progressionsstufe fallen und mit einem Grenzsteuersatz von 50 % besteuert werden.Abgabenquote im internationalen Vergleich4. Unter den Industriestaaten gilt die österreichische Abgabenquote als eher hoch, sie liegt jedenfalls im oberen Drittelbereich.Österreich gilt als Hochsteuerland – allerdings in Kombination mit einem hohen Grad staatlicher Versorgung und Umverteilung.Bei der Höhe der Abgabenquote ist immer zu hinterfragen, wie umfangreich die staatlichen Leistungen und Zuwendungensind, die die Bevölkerung als Gegenleistung für die bezahlten Steuern und Abgaben erhält. Diese sind in Hochsteuerländern inder Regel wesentlich umfangreicher als in Niedrigsteuerländern, in denen in vielen Bereichen private Leistungen an die Stelleöffentlicher Leistungen treten.Öffentliche Leistungen5. Beispiele, die in Frage kommen: Familienbeihilfe, Schülerbeihilfe, Schulbuchaktion, Schülerfreifahrt, Steuererleichterungen:Absetzbeträge (z.B. als Alleinerhalter/in, Alleinerzieher/in); Pendlerpauschalen, Wohnungsbeihilfe, Befreiungen (von Gebührenwie z.B. Rezeptgebühren, Rundfunkgebühren) usw.Steuern und Einkommen6.a) Unbeschränkt steuerpflichtig sind Personen, die in Österreich ihren Wohnsitz oder ihren gewöhnlichen Aufenthalt haben.Der Wohnsitz muss nicht der Hauptwohnsitz sein, sollte aber wiederkehrend benutzt werden. Einen gewöhnlichen Aufenthalthaben Personen, die sich über Urlaub, Besuch oder Geschäftsreise hinaus länger in Österreich aufhalten. Auf jeden Fall trittnach 6 Monaten Aufenthalt eine unbeschränkte Steuerpflicht in Kraft. Die Staatsbürgerschaft ist dabei nicht entscheidend.31


Beschränkt steuerpflichtig sind Personen, die in Österreich arbeiten oder eine Pension beziehen, aber nicht in Österreichleben. Doppelbesteuerungsabkommen verhindern, dass man in zwei verschiedenen Ländern für dasselbe Einkommenmehrmals Steuern zahlen muss.b) Sonstige Einkünfte: Wiederkehrende Bezüge (z.B. Leibrenten), Gewinne aus Wertpapiergeschäften und Grundstücksveräußerungeninnerhalb bestimmter Spekulationsfristen, Funktionsgebühren für die Mitarbeit bei öffentlichen Körperschaften,Einkünfte aus Vermietung privater Gegenstände.c) Einkommen aus nicht selbständiger Arbeit: Löhne, Gehälter, Firmenpensionen, Dienstleistungsscheck, Pensionen derSozialversicherung, Krankengelder, Bezüge aus Pensionskassen, Pensionen aus prämienbegünstigten Zukunftsvorsorge odereiner betrieblichen Vorsorgekasse.d) Sachbezüge: Dienstauto, Kfz-Abstell- oder Garagenplatz, Arbeitgeberdarlehen und Gehaltsvorschüsse, Dienstwohnung.Steuerfreie Sachbezüge sind Mobiltelefon, Laptop.e) Nicht besteuerte Bezüge und Leistungen: Familienbeihilfe, Wochengeld, Karenzurlaubsgeld, Karenzurlaubshilfe, Kinderbetreuungsgeld,Pflegegeld, Trinkgelder.Thema: Steuerpolitik, Seite 110–111Zu den Aufgaben, Seite 111Steuerreformen1. Lohn- und Gehaltserhöhungen bewirken, dass man in eine höhere Progressionsstufe bei der Bemessung der Lohn- und Einkommenssteuergerät und somit der Einkommenszuwachs (teilweise) höher besteuert wird als das bisherige Einkommen. ImZusammenhang mit gleichzeitig höheren Sozialversicherungsbeiträgen kommt es im Extremfall auch dazu, dass das Nettoeinkommengeringfügig kleiner wird als es vor der Lohnerhöhung war.Steuerabschreibungen2. RechercheSteuersystem3. Individuelle Lösungen.Anmerkung: Gewährt man vielen Berufsgruppen berechtigte Steuererleichterungen (was auch eine Frage der Strukturpolitik seinkann), müssen die Steuersätze relativ hoch sein, da viele legale Möglichkeiten bestehen, weniger Steuern zu zahlen. Streicht manviele derartige Steuerbegünstigungen, können die Steuersätze gesenkt werden, um aufkommensneutral zu bleiben.Direkte und indirekte Steuern4. Die Frage nach dem Verhältnis der direkten zu den in direkten Steuern am gesamten Steueraufkommen ist eine fiskalischeGrundsatzfrage: Soll mehr die direkte Besteuerung (der Arbeitseinkommen, von Besitz und Unternehmen, der Zinsen usw.) oderdie indirekte Besteuerung (der in Verkehr gebrachten Waren und Dienstleistungen) im Vordergrund stehen?In dieser Frage ist auch im Sinne der europäischen Integration eine Angleichung unter den EU-Staaten notwendig, soll es nichtzu Steuer bedingten Wettbewerbsverzerrungen kommen.Grundsätzlich gelten direkte Steuern als sozialer, weil durch deren direkte Einhebung auf die beruflichen und privaten Lebensumständeder Steuerpflichtigen besser Rücksicht genommen werden kann (z.B. Sonderausgaben für Lohnsteuerpflichtige,Steuerprogression u.a.). Die Mehrwertsteuer und andere indirekte Steuern hingegen werden vom Letztverbraucher/der Letztverbraucherinunabhängig von dessen/deren sozialen Status bezahlt.Ökosteuern5. Grundsätzlich können die Kosten für Umweltschutz nach drei Grundsätzen verteilt werden:1. Verursacherprinzip: Die Kosten trägt der Verursacher/die Verursacherin von Luft- oder Wasserverschmutzung, von Lärmerzeugung.Beispiel: Die Bundesbahnen errichten Lärmschutzwände.2. Nutznießerprinzip: Die Verbraucher/innen bezahlen den Umweltschutz durch Preisaufschläge. Beispiel: Energiesteuer aufStrom und Gas.3. Gemeinlastprinzip: Weder Verursacher/in noch Verbraucher/in, sondern die öffentliche Hand finanziert (über Steuern)Umweltmaßnahmen. Beispiel: Lärmschutzwände bei Autobahnen. (vgl. MERIDIANE 5)Thema: Wirtschaftspolitik – eine Glaubensfrage?, Seite 112Zu den Aufgaben, Seite 112Theorie1. RechercheWirtschaftspolitische Maßnahmen2. Aktuelle Recherchen3. Siehe Tabelle rechtsNachfrageorientierte Wirtschaftspolitiknach KeynesSenkung der LohnsteuerEinführung einer Umweltsteuerhöheres ArbeitslosengeldBausparförderungAngebotsorientierte Wirtschaftspolitiknach FriedmanAufhebung aller ZölleInvestitionsförderungSteuersenkung für UnternehmenExportförderungPrivatisierung der Wasserversorgung32


Der Sozial- und Wohlfahrtsstaat, ab Seite 113Zu den Aufgaben, Seite 115Sozialleistungen1. Solche Lebenssituationen sind z.B. Alter, Krankheit, Arbeitslosigkeit, Scheidung, Konkurs, Kindererziehung, Wohnraumbeschaffung,Kindererziehung usw. Internetrecherche.Sozialversicherung2. Die Prämien zur Sozialversicherung werden – wie die direkten Steuern – vom Einkommen einbehalten. Bei unselbständigErwerbstätigen geschieht dies im Zuge der Lohnverrechnung durch den Arbeitgeber. Dieser ist verpflichtet, nach Arbeitsbeginndie Anmeldung bei der Sozialversicherung vorzunehmen.3. Recherche. Die Höchstbeitragsgrundlage wird jährlich neu berechnet und leicht angehoben. Für das Jahr 2013: täglich: 148 a,monatlich: 4 440 a, jährlich für Sonderzahlungen: 8 880 a, monatlich für freie Dienstnehmer ohne Sonderzahlungen: 5 180 aSchüler/innen und die Sozialversicherung4. RechercheKürzung von Sozialleistungen?5. Leistungskürzung trifft in erster Linie die sozial Schwächeren, die nicht auf private Vorsorge ausweichen können. Selbstbehaltewirken unsolidarisch, da sie nur jene treffen, die Leistungen in Anspruch nehmen müssen (z.B. Kranke), schaffen aber mehrBewusstsein für die tatsächlichen Kosten von Sozial- und Wohlfahrtsleistungen.Die SV und private Versicherungen im Vergleich6.Privatversicherungkann größere Risiken ablehnen, z.B. bei beruflich bedingtemhohen Unfallrisiko, wegen des Alters, wegen Vorerkrankungenvereinbaren stets Leistungsausschluss unter bestimmten Voraussetzungen,wie z.B. Zahlungsverzugarbeitet nach dem Kapitaldeckungsverfahren und ist gewinnorientiert:• eigene Pensionsansparung• Veranlagungs- und Inflationsrisiko• unterschiedliche Prämien und Leistungen• höherer VerwaltungsaufwandQuelle: ÖGWSSozialversicherungdarf ein auf Gesetz beruhendes Versicherungsverhältnisnicht auflösendarf niemanden wegen eines hohen Risikos abweisen (z.B.AIDS-Kranke, Schwerstbehinderte)arbeitet nach dem Umlageverfahren und – falls nichtkostendeckend – mit öffentlichen Zuschüssen:• kein Veranlagungs- und Inflationsrisiko• rasche, wirtschaftliche Beitragseinhebung• Stärkung des SolidaritätsbewusstseinsThema: Einkommen und Vermögen in Österreich, Seite 116–117Zu den Aufgaben, Seite 117Sparquote1. Eine hohe inländische Sparquote sichert der Bevölkerung persönliche Reserven für wirtschaftlich schwierige Zeiten und ermöglichtes der öffentlichen Hand, sich in erster Linie bei den eigenen Bürgern und Bürgerinnen zu verschulden. Infolge geringererAuslandsverschuldung ist auch eine höhere Staatsverschuldung leichter abzusichern, zumal die Abhängigkeit von ausländischenGeldgebern und Kapitalmärkten geringer ist. Ein gutes Beispiel dafür ist Japan, das jahrzehntelang Sparquoten von über 20 %aufwies. Geringe Sparquoten bedeuten sinngemäß das Gegenteil. Beispiel sind die USA, deren Sparquoten traditionell niedrigbei wenigen Prozenten, gelegentlich sogar im Minus liegen. Österreich und die EU-Staaten weisen in der Regel Sparquotenzwischen 7 und 15 % auf.Ungleichverteilung2. Die Geschichte lehrt, dass Revolutionen von unten (also von der breiten Bevölkerung ausgehend) meist wirtschaftliche Ursachenhaben: Mangel an Gütern zur Deckung der Grundbedürfnisse oder sehr ungleiche Verteilung des Volkseinkommens. Der sozialeZusammenhalt einer Gesellschaft beruht auf einer nicht allzu großen Spreizung der Einkommens- und Vermögensverteilung unddem Vorhandensein einer ausreichend großen und stabilen Mittelschicht. Unterprivilegierte Schichten der Gesellschaft werdenleicht ansprechbar für radikale, demokratiefeindliche politische Kräfte, meist gepaart mit radikalem Nationalismus, Fremdenfeindlichkeitund Intoleranz. Der Ruf nach „einem starken Mann“ oder „einer starken Hand“ gefährdet die Errungenschaftender pluralistischen Demokratie.3. Frauen haben einen wesentlich höheren Anteil an Teilzeitarbeit, verlieren durch eine „Babypause“ den Anschluss an beruflicheWeiterbildung und Aufstiegsmöglichkeiten, kommen seltener in Führungspositionen, haben häufiger als höchsten Bildungsabschlussnur die Pflichtschule.Diskriminierung der Frauen: Weniger Lohn für gleiche Arbeit wie Männer (unterschiedliche Einstufung in das Lohn- und Gehaltsschema),keine Berücksichtigung der Kindererziehungsjahre für Gehaltsvorrückungen und Arbeitslosengeld.33


Sparbuch4. Das Sicherheitsdenken der österreichischen Sparer und Sparerinnen ist traditionell sehr ausgeprägt. Die staatliche Garantiefür Spareinlagen bis zu 100 000 a (vor der Wirtschaftskrise 2008 bis zu 20 000 a) gibt zusätzliche Sicherheit. Durch staatlichePrämien werden manche Sparformen gefördert – so ist z.B. Bausparen die beliebteste Sparform überhaupt. Ertragreichere, aberauch risikoreichere Sparformen erfordern mehr finanztechnisches Wissen. Der österreichische Kapitalmarkt (Börse) ist im internationalenVergleich sehr klein und bietet vergleichsweise wenige Möglichkeiten z.B. für den privaten Kauf von Anleihen oderAktien. Daher sind Lebensversicherungen und Investmentfonds beliebte Formen der Geldanlage. Mehr dazu in MERIDIANE 8.„Mittelstand“5. Mit Einkommensgrenzen nach oben und unten ist der Mittelstand nur schwer zu definieren.Auch die Vermögenssituation, die berufliche und soziale Position sowie der Bildungsstand spielen eine Rolle, zumal beim Mittelstanddafür bestimmte Niveaus angenommen werden.Häufig werden Menschen dem Mittelstand zugerechnet, die über ein Bruttoeinkommen zwischen 2 000 und 5 000,- a monatlichverfügen. Jedenfalls trägt der Mittelstand mit seiner Steuerleistung am meisten zur Finanzierung der öffentlichen Haushalte bei.Deshalb werden diese Menschen auch gelegentlich als „Leistungsträger“ bezeichnet.Ein wesentliches Merkmal einer Gesellschaft mit einem breiten und abgesicherten Mittelstand ist die soziale Durchlässigkeit, d.h.die Möglichkeit für viele, in den Mittelstand aufzusteigen bzw. vom Mittelstand in die Oberschicht zu gelangen. Wirtschaftskrisenführen in der Regel dazu, dass der Mittelstand nach unten hin immer mehr Menschen verliert.Thema: Stößt der Sozialstaat an seine Grenzen?, Seite 118–121Allgemeiner Hinweis: Informationen zur bedarfsorientierten Mindestsicherung finden Sie unter www.bmask.gv.at. DieFallbeispiele auf S. 121 sollen aufzeigen, dass es nicht immer um die Ausbezahlung des Höchstbetrages an Mindestsicherunggeht, sondern vielmehr um Differenzbeträge zur sozialen Absicherung.Zu den Aufgaben, Seite 121Mindestlohn1. Der Mindestlohn wird in Österreich nicht wie in den meisten EU-Staaten per Gesetz, sondern durch die Kollektivverträge derSozialpartner geregelt. Er darf seit 2009 in keiner Branche 1 000 a brutto unterschreiten. Der Mindestlohn ersetzt nicht dieKollektivverträge, sondern sichert sie nach unten ab.Betroffen sind vor allem Frauen und Migranten/Migrantinnen, da diese häufiger in den klassischen Niedriglohnbranchen wieTextilindustrie, Handel, Reinigung und Tourismus beschäftigt sind. In letzter Zeit wurden Forderungen nach einer Anhebungauf 1 300 a laut bzw. nach einem Mindeststundenlohn von 7,40 a.Streitgespräch2. Offene DiskussionsergebnisseFinanzierung durch die Reichen?3. Persönliche MeinungsbildungUmverteilung4. Diskussion. Anmerkung: In nur wenigen Staaten wird mehr umverteilt als in Österreich, vorwiegend in Skandinavien.5. Die Diskussion wird wohl entlang zweier Linien verlaufen:a) Absicherung für jeden vor Schicksalsschlägen. Ein wohlhabendes Land wie Österreich sollte imstande sein, jeden Bürger/jede Bürgerin existenziell abzusichern.b) Sozialleistungen werden zur „Hängematte“, die Menschen von eigenständiger Erwerbsarbeit fernhält bzw. dazu nichtmotiviert.6. Persönliche StellungnahmeGesamtwirtschaftlicher Überblick, ab Seite 122Zu den Aufgaben, Seite 124Wirtschaftssubjekte1. Wirtschaftssubjekte sind die privaten Haushalte, die Unternehmen, öffentliche Körperschaften, Staat, Länder und Gemeinden.Geldströme: Löhne und Gehälter, Steuern, SV-Beiträge, Geld-Transfers (z.B. Familienbeihilfe)Leistungen: Arbeitsleistungen, Gesundheitsleistungen, Pensionen, Sach-Transferleistungen (z.B. Schulbücher).BIP2. Das BIP misst nur im Inland erbrachte Leistungen. Deshalb werden Einkommen von Österreichern/Österreicherinnen im Auslandnicht mitgerechnet. Hausarbeit, die Arbeit mithelfender Angehöriger in Betrieben (vor allem Landwirtschaft) und der gesamteBereich der Schattenwirtschaft (vgl. MERIDIANE 5) werden vom BIP nicht erfasst.3. Die Tertiärisierung der Wirtschaft hat bis 2005 stetig zugenommen, zulasten des primären und sekundären Sektors. Die Exporterfolgeder gewerblichen Wirtschaft schlagen sich seit 2000 in einem wieder wachsenden Anteil des Sekundärsektors nieder.Von einer seit langem prophezeiten „Entindustrialisierung“ kann heute nicht mehr gesprochen werden. Die Marginalisierungdes primären Sektors entspricht dem Trend in allen hoch entwickelten Industriestaaten Europas.34


Inflationsrate, VPI4. Die amtlichen Verbraucherpreise waren im Oktober 2009 um 0,2 % höher als im Oktober 2008.5. Im Jahr 2010 hätte das Produkt 5 180,- a gegenüber dem Preisindex 1976 und 2 420 a nach dem Preisindex 2000 gekostet.6. Verbraucherpreisindex, Harmonisierter Verbraucherpreisindex, Großhandelspreisindex, Index der Erzeugerpreise der Industrie,Index der Importpreise, Baupreisindex, Preisniveau des internationalen Konsums, Preisindex der Pensionistenhaushalte, Indexdes privaten Pkw-Verkehrs, Miniwarenkorb, Mikrowarenkorb, Energieindex, Index der Gebühren und Tarife.Arbeitslosenrate7. Österreichische Methode: 2 Arbeitslose bei einem Arbeitskräftepotenzial von 10 = 20 %EU-Methode: 2 Arbeitslose bei einer Berechnungsbasis von 14 = 14,28 %Thema: Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung, Seite 125Zu den Aufgaben, Seite 125Aktuelle Daten1. Aktuelle RechercheInvestitionen2. Investitionen sind Vorgriffe auf zu erwartende Umsätze und Gewinne.Das Investitionsklima wird durch den Konjunkturverlauf bestimmt. In Phasen der Rezession oder Depression werden Investitionenaufgeschoben, da sie aufgrund der schlechten Konjunkturaussichten durch die laufende Geschäftstätigkeit nicht wiederverdient werden können. Dies gilt vor allem für Erweiterungsinvestitionen. Ersatz- bzw. Rationalisierungsinvestitionen werdendann vorgenommen, wenn dadurch Kosten gespart werden können.Die Investitionsgüterproduktion ist ein Indikator für die Konjunkturentwicklung. Da mehr Investitionen eine höhere Produktionanderer Investitionsgüter und Konsumgüter nach sich ziehen, gelten sie als Motor für Wirtschaftswachstum. Dies ist auch derGrund, weshalb Investitionen auf verschiedene Weise vom Staat gefördert werden, z.B. steuerlich durch Investitionsfreibeträge.Sparquote3. Vorteile: Vorsorge für persönliche oder gesamtwirtschaftliche Krisensituationen, heimische Kapitalbildung bei Banken undVersicherungen mit der Möglichkeit geringerer Auslandsverschuldung der öffentlichen Hand.Nachteile: Dem Konsum wird Kaufkraft entzogen, was für die Investitionsbereitschaft nachteilig werden kann. Ein Problem derWirtschaftspolitik besteht im oft antizyklischen Sparverhalten der Bevölkerung: In Zeiten guter Konjunktur wird wenig gespart,Geld vermehrt ausgegeben, was die Inflation verstärkt. In schlechten Zeiten wird mehr gespart anstatt die Wirtschaft durchmehr Konsum anzukurbeln. Die Krise der Jahre 2008 ff. zeigt jedoch, dass auch in Zeiten von Wirtschaftskrisen weniger gespartwird, in Österreich nicht so deutlich wie in anderen EU-Staaten.Thema: Der österreichische Arbeitsmarkt, Seite 126–127Zu den Aufgaben, Seite 127Arten von Arbeitslosigkeit1. a) konjunkturelle Arbeitslosigkeit, b) saisonelle Arbeitslosigkeit, c) strukturelle Arbeitslosigkeit, d) friktionelle ArbeitslosigkeitJugend- und Altersarbeitslosigkeit2. Die Debatte wird vermutlich folgende Aspekte berühren:a) Jugendarbeitslosigkeit: Sprach- und Ausdrucksdefizite, mangelnde Ausbildung (keinen oder eben nur Pflichtschulabschluss),evt. mangelnde Umgangsformen. Folgen: Soziale Konflikte, Abgleiten in die Kriminalität.b) Altersarbeitslosigkeit: Zu teure Arbeitskräfte, nicht mehr zeitgemäße Qualifikation, geringere Belastbarkeit. Folgen:hohe soziale Kosten durch Arbeitslosengeld, Frühpensionen, Altersteilzeit, Depressionen der Betroffenen („Ich werde nichtmehr gebraucht“).3. Österreich hat eine der niedrigsten Jugendarbeitslosenraten im Vergleich aller EU-Staaten. Das duale Ausbildungssystem(Lehre – Schule), staatliche Ausbildungsplätze und das differenzierte, weiterführende Schulwesen garantieren fast jedem arbeitswilligenund arbeitsfähigen Jugendlichen den Weg ins Erwerbsleben.Der österreichische Arbeitsmarkt4. Die Arbeitslosigkeit ist in den letzten 20 Jahren über die Konjunkturzyklen hinweg tendenziell gestiegen, besonders stark alsFolge der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/09. Die Zahl der offenen Stellen korreliert zwar grundsätzlich mit demKonjunkturzyklus, zeigt aber besonders im Bereich der wenig qualifizierten Arbeitsplätze eine sinkende Tendenz. Die Erholungsphaseam Arbeitsmarkt nach 2009 scheint mit der Schuldenkrise 2011 wieder zu Ende zu gehen.5. Aktuelle RechercheArbeitslosenrate6. Internetrecherche7. Bessere Bildung schützt vor der Wahrscheinlichkeit, arbeitslos zu werden. Diese gilt vor allem für berufliche Aus- und Weiterbildung,denn bloße, wenn auch höhere Allgemeinbildung garantiert noch nicht, stets einen gewünschten Arbeitsplatz zufinden, wie die steigenden Arbeitslosenzahlen bei abgeschlossener AHS/BHS und Hochschule zeigen. Viele überlaufene Studienrichtungenhaben oft keine daran anschließende, passende Berufslaufbahn mehr zur Folge.35


K A P I T E L 6 : W i r t s c h a f t s s t a n d o r t Ö s t e r r e i c hKompetenzen: Folgende Kompetenzen werden im Besonderen in diesem Kapitel gefordert:Methodenkompetenz: Diese wird insofern gefordert, als diverse Informationsmaterialien (Statistiken, Grafiken ...) analysiertund auch selbständig dargestellt werden sollen.Orientierungskompetenz: Im Rahmen dieses Kapitels kann die Fähigkeit entwickelt werden, erworbenes Wissen und gewonneneEinsichten im privaten, beruflichen und öffentlichen Leben bei diversen Entscheidungen anzuwenden.Synthesekompetenz: Es besteht im Rahmen dieses Kapitels die Möglichkeit zur Verknüpfung mit anderen Disziplinen wiebeispielsweise Politik oder Finanzwirtschaft. Weiters können die räumlichen Gegebenheiten und deren Nutzung sowie die Regelhaftigkeitenmenschlichen Verhaltens in Raum, Gesellschaft und Wirtschaft aufgezeigt werden.Umweltkompetenz: Besonders mit dem Kapitel zur Land- und Forstwirtschaft kann die Bedeutung der Wahrnehmung undBewertung von Umwelt im weitesten Sinn für das menschliche Handeln erkannt werden. Landschaften können als Lebensräumeökonomisch und ökologisch eingeschätzt werden.Gesellschaftskompetenz: Dieses Kapitel beinhaltet die Möglichkeit für Schüler/innen, die Fähigkeit zu erweitern, die von denMassenmedien verbreiteten politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Informationen über Österreich kritisch zu beurteilen.Es soll auch die Motivation zur persönlichen Auseinandersetzung mit lokalen, regionalen und globalen Fragestellungengeweckt werden. Weiters soll die persönliche Rolle als Konsument bzw. Konsumentin kritisch durchleuchtet und die volkswirtschaftlicheBedeutung des Konsumverhaltens erkannt werden.Wirtschaftskompetenz: Wirtschafts- und Sozialpolitik, ihre Umsetzung und ihre Auswirkungen können anhand dieses Kapitelserarbeitet und diskutiert werden. Es wird das Verständnis grundlegender Zusammenhänge in volkswirtschaftlichen Bereichensowie die Kenntnis gesamtwirtschaftlicher Gesetzmäßigkeiten, Strukturen und Probleme erarbeitet. Die Wirtschaftspolitik sollals wesentlicher Bestandteil der Politik erkannt werden, ihre Modelle und deren reale Umsetzung in unterschiedlichen Systemensollen eingeschätzt werden können. Es können auch Einblicke in das innerbetriebliche Geschehen erarbeitet werden, um damiteine Einsicht in den Wandel von Produktionsprozessen und Verständnis für Veränderungen der Arbeits- und Berufswelt unterdem Einfluss wachsender Technisierung zu gewinnen.Standortfaktoren, ab Seite 128Zu den Aufgaben, Seite 129Standortfaktoren im Gespräch1. Im Rahmen dieser Aufgaben sollen die Stadortfaktoren konkret besprochen werden.a) An Bedeutung gewonnen haben v.a. weiche Standortfaktoren, aber auch die Bildung bzw. Ausbildung der Arbeitskräfte.b) Erhöhtes Transportaufkommen aufgrund der internationalen Arbeitsteilung und des steigenden Handelsc) Diskussion. Das Ergebnis wird wohl darin liegen, dass vl. der eine oder andere weiche Standortfaktor am Ende des Entscheidungsprozessesdas ausschlaggebende Argument geliefert hat, ohne die harten Standortfaktoren zu betrachten wirdes aber keine Entscheidung geben können.d) Investitionen in Forschung und Entwicklung sind ein äußerst wichtiger Standortfaktor, der auch auf längere Sicht einUnternehmen und dessen Arbeitskräfte absichern kann.e) Verteuerungen können sich besonders aufgrund der harten Standortfaktoren ergeben (Rohstoffpreise, Infrastrukturkosten,Lohnkosten ...). Aber auch die Wohn- oder Lebensqualität kann für das Unternehmen nicht unwichtig sein, wennbeispielsweise die alltäglichen Ausgaben von Mitarbeitern/Mitarbeiterinnen finanziert werden (wobei sich diese Ausgabentendenziell bei Unternehmen, die dies durchführen, in den Produktionskosten nicht wesentlich niederschlagen).2. Individuelle Überlegungen. Diverse Beispiele können von der Lehrkraft auch vorgegeben werden. Beispiele:a) Lebensmitteleinzelhandel: Grundstück/Nähe zum Absatzmarkt, Lebensqualität, arbeitsrechtliche Bestimmungen ...b) Möbelhaus: Infrastrukturc) Tankstelle: Infrastruktur, Grundstück, Transportkosten, Umweltschutzbestimmungen, Steuern und Abgaben ...d) Greißler: Grundstück/Nähe zum Absatzmarkt, Lebensqualität ...e) Call-Center: Arbeitskräfte, Lohnkosten, Steuern und Abgaben ...f) Textilerzeugung: Arbeitskräfte, arbeitsrechtliche Bestimmungen ...g) Stahlerzeugung: Arbeitskräfte, Rohstoffvorkommen, Infrastruktur ...h) Apotheke: Grundstück/Nähe zum Absatzmarkt, Arbeitskräfte (Bildung/Ausbildung) ...i) IT-Unternehmen: Arbeitskräfte, politische Sicherheit, Image, Wohn- und Lebensqualität, Steuern und Abgaben, staatlicheInvestitionen3. Bildung/Ausbildung der Arbeitskräfte, politische Sicherheit, Image, Lebensqualität ...Politische Faktoren4. Politische Unsicherheiten spielen für Unternehmen eine sehr wesentliche Rolle, da große Verluste die Folge sein könnten odersogar das Fortbestehen des Unternehmens gefährdet sein könnte. Ungünstig ist eine Ansiedelung daher in Staaten, in denenes aktuelle Krisenherde oder sogar Krieg gibt (oder sogar Diktaturen, wie z.B. in Nordkorea), aber auch in Staaten in Europa, indenen die politische Lage unsicher ist.36


Internationaler Standortwettbewerb5. Der internationale Standortwettbewerb kann sowohl Vor- als auch Nachteile auf allen Seiten bringen: Verlust oder Gewinn vonArbeitsplätzen (damit Erhöhung oder Reduzierung von Arbeitslosigkeit und Kaufkraft), geringere oder höhere Steuereinnahmen ...Dumping führt zu einem unlauteren Wettbewerb, bringt aber nicht nur Nachteile: Verdrängung der Schwächeren vom Marktoder Steigerung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit, Machtgewinn, verminderte Konkurrenz, Gewinnsteigerungen aufder einen Seite/Verluste auf der anderen Seite ...6. Individuelle Antworten. Lösungsvorschläge:a) Der Autor dieses Textes vertritt offensichtlich eine sehr kritische Einstellung gegenüber neoliberalen Grundsätzen.b) Eine getätigte Subvention (direkte/indirekte) bedingt sofort die nächste usw., weil die Staaten mit diesem Prozess „mithalten“müssen.c) In der Regel sind die Folgen als sozial negativ zu betrachten, weil mit Dumping keine Verbesserungen in Zusammenhangstehen. Dumping führt meist zu geringeren Löhnen, schlechteren Rechtsvorschriften, verminderten Umweltstandards ...d) Der internationale Standortwettbewerb muss nicht zwangsläufig zu einer Abwanderung von Unternehmen in Niedriglohnländerführen (Kapital wandert zur „billigen“ Arbeit). Es können sich auch Arbeitskräfte Kapital suchen und in andereLänder migrieren („billige“ Arbeit wandert zu Kapital).e) Unter Kapitalflucht wird hier die Abwanderung der Unternehmen aus höher entwickelten Staaten bezeichnet, die damitKapital aus diesen Ländern abziehen, womit u.a. die Reduzierung der Sozialleistungen in Zusammenhang steht (Reduzierungder Steuern und Abgaben, die von den Unternehmen an den Staaten bezahlt werden, daraus folgt eine Reduzierungder möglichen Sozialleistungen).Thema: Der Wirtschaftsstandort Österreich, Seite 130–133Zu den Aufgaben, Seite 133Vor- und Nachteile1. Eine bloße Auflistung ist allgemein zu hinterfragen. Ob es sich um Vor- oder Nachteile handelt, muss auch in Relation zuanderen Staaten betrachtet werden. Das Standortfaktor der Bildung der Arbeitskräfte wird beispielsweise sehr unterschiedlichgesehen. Allemein gilt noch immer die Meinung, dass Österreich sehr gut qualifizierte Arbeitskräfte zu bieten hat. Der CompetitivenessReport weist diesen Faktor jedoch als Schwachpunkt aus. Vorteile: Lebensqualität, Kultur- und Freizeitangebot,Image, Bildungsangebot, geographische Lage, hohe Arbeitsproduktivität, sichere politische Lage, forschungs- und investitionsfreundlichesKlima, gute Energieversorgung, hohe Umweltqualität ...Nachteile: restriktive Arbeitsgesetze, hohe Steuersätze, ineffiziente Verwaltung, Steuerbestimmungen, größere Hindernisse beieiner möglichen Kapitalbeschaffung ...Österreich im EU-Vergleich2. geringer Anteil an Personen, die den tertiären Bildungsbereich erreicht haben (unter EU-Durchschnitt), hohe Arbeitsproduktivität(über dem EU-Durchschnitt), hohe Abgabenquote (über dem EU-Durchschnitt), hohe Subventionen (über dem EU-Durchschnitt), Körperschaftssteuer unter dem EU-Durchschnitt, hohe Einkommensteuer (über dem EU-Durchschnitt), relativhohe Forschungsausgaben (über dem EU-Durchschnitt), niedrigste Arbeitslosenquote, keine Streiks, restriktive Arbeitsgesetze,ineffiziente Verwaltung ...Statistiken3. Manche Daten sind von Entwicklungen abhängig, die sich sehr kurzfristig ändern können. Daten über die Streikdauer im Jahr2007 könnten eine nur geringe Aussagekraft auf die aktuelle Situation haben. Auch die Höhe von Steuern und Abgaben odervon Forschungsausgaben kann sich relativ kurzfristig ändern. Tendenzen sind aus allen Statistiken abzulesen, es sollte jedochimmer auch die aktuelle Lage bei der Interpretation miteinbezogen werden.Thema: Made in Austria – die „Großen“ Österreichs, Seite 134–135Zu den Aufgaben, Seite 135„Made in Austria“1. Individuelle PräsentationenMarkenprodukte2. Individuelle Lösungen3. Zur DIskussionMarkentreue4. Um eine Markentreue zu erreichen, müssen einerseits die Qualität der Produkte, andererseits aber auch das Image des Unternehmensbzw. der Produkte bestehen oder sogar verbessert werden. Passiert dies nicht oder unterlaufen Qualität und Imagesogar eine negativen Entwicklung, ist der Verlust der Markentreue zu befürchten. Eine gewisse Rolle spielt auch die Konkurrenz,die von einem Unternehmen laufend zu beobachten ist. Verliert man im Vergleich zur Konkurrenz an Qualität oder Image, kanndie Markentreue ebenfalls verloren gehen.Markenwert5. Qualitätssteigerung der Produkte, Verbesserung des Images (konkret auf die Zielgruppe der Konsumenten und Konsumentinnenzugeschnitten), Veranstaltung von Events zwecks Imagesteigerung (Eventmarketing, z.B. Red Bull Air Race) ...37


Thema: KMU und die „Hidden Champions“ Österreichs, Seite 136–137Zu den Aufgaben, Seite 137Unternehmensbeschreibung1. Individuelle PräsentationenKMU in Zeiten einer Krise2. Probleme und Chancen sind für jedes Unternehmen individuell zu betrachten, da eine Analyse von verschiedenen Faktorenabhängig ist (v.a. von der internationalen Verflechtung bzw. Abhängigkeit).Probleme: Wachsender Konkurrenzkampf (höhere Überlebenschancen der „Großen“), wachsender Kostendruck/Preisdruck,notwendiger Personalabbau, Verringerung des Exportgeschäftes ...Chancen: Da viele KMU ihre Produkte über den Wert und nicht über den Preis verkaufen, sind sie oft weniger von Krisen betroffen.Aufgrund der Tatsache, dass sie vielleicht geringere Kooperationen mit anderen Unternehmen eingehen und auf einemkleineren, spezialisierten Markt tätig sind, ist die Abhängigkeit von „großen Krisen“ geringer. Die eigentliche Ressource desUnternehmens, das Know-how, verbleibt im Unternehmen selbst, weshalb die Kreditwürdigkeit oftmals erhalten bleibt. DieBindung zum Kunden/zu den Kundinnen ist direkter, weshalb Krisen einfacher „durchtaucht“ werden können (Kundentreue).KMU und ihr Bekanntheitsgrad3. Jene Produkte, die von den österreichischen „Hidden Champions“ produziert werden, sind in der Regel keine Massenwaren,die man für den alltäglichen Gebrauch kaufen würde.Österreichs Wirtschaftsstruktur, ab Seite 138Zu den Aufgaben, Seite 139Konsumverhalten1. Zur Diskussion. Veränderungen des Konsumverhaltens können in veränderten Lebensumständen liegen (Arbeitslosigkeit ...),in der Beeinflussung durch Medien, in einem veränderten Life-Style (Trend zu gesunder Ernährung ...), in einer Wirtschaftskrise,in einem Sparpaket ...Konsumverhalten – Beispiel Klimawandel2. Individuelle Analyse, zur DiskussionWirtschaftsstrukturelle Veränderungen3. Individuelle Antworten4. Individuelle AntwortenLand- und Forstwirtschaft, ab Seite 140Zu den Aufgaben, Seite 145Benachteiligte Regionen1. Siehe Abb. 14, Seite 143Landwirtschaft:Benachteiligte Gebiete: Granit- und Gneishochland, Alpen, südliches Wr. Becken, Vorländer im Osten und Südosten; bevorzugteGebiete: nördliches Wr. Becken, Alpen- und KarpatenvorlandForstwirtschaft:Benachteiligte Gebiete: Hochgebirge, nördliches Wr. Becken, Vorländer im Osten und Südosten; bevorzugte Gebiete: Granit- undGneishochland, AlpenBedeutung der Landwirtschaft2. Allgemeine Bedeutung: Sicherung der Versorgung mit Nahrungsmitteln, Pflegen der Kulturlandschaft, Naturschutz. Die Grafikzeigt den Selbstversorgungsgrad bei unterschiedlichen Lebensmitteln an. Milch, Rind und Kalb, Schwein und Bier könnenin ausreichendem Maße von den österr. Landwirten/Landwirtinnen zur Verfügung gestellt werden. Andere Produkte müssenimportiert werden. Der Selbstversorgungsgrad ist jedoch jährlichen Änderungen unterworfen.Probleme3. Individuelle Antworten aufgrund er Interviews. Allgemeine Überlegungen: erhöhter Konkurrenzdruck auf internationaler Ebene(EU-Ebene), Reduzierung von Fördergeldern, hohe Produktionskosten (aber niedrige Preise, die von den Konsumenten und Konsumentinnenerwartet werden), klimatische Veränderungen, unsichere Zukunft in Bezug auf agrarpolitische Entscheidungen ...Agrarpolitik4. Zur Diskussion38


5. ÖPUL: ÖPUL steht für „Österreichisches Programm einer Umweltgerechten Landwirtschaft“. Es basiert auf einer Beibehaltungbzw. der Umsetzung einer umweltgerechten Bewirtschaftung der landwirtschaftlichen Flächen zum Schutz und zur Verbesserungder Umwelt sowie der Erhaltung des natürlichen Lebensraumes. Weiters werden landwirtschaftliche Produktionsweisengefördert, welche die umweltschädigenden Auswirkungen der Landwirtschaft verringern helfen. (Quelle: www.boku.ac.at)Ausgleichszahlungen: Benachteiligte Regionen erhalten so genannte Ausgleichszahlungen, um diese Benachteiligung, die sichz.B. in höheren Produktionskosten niederschlägt, finanziell auszugleichen (z.B. in Berggebieten).Zur Information:Ziele der Ausgleichszahlungen:Diese Ausgleichszahlungen in Berggebieten und sonstigen benachteiligten Gebieten tragen insbesondere zu folgendenZielen bei:• Aufrechterhaltung der Besiedelung in Berggebieten mit naturbedingten Nachteilen sowie in anderen Gebieten mit Benachteiligungenund dadurch Erhalt einer lebensfähigen Gemeinschaft und Funktionsvielfalt im ländlichen Raum,• Nachhaltige Pflege der Kulturlandschaft durch Förderung der Aufrechterhaltung der Landbewirtschaftung trotz erschwerterBewirtschaftungsbedingungen, Vermeidung der Folgen abnehmender Bewirtschaftung (z.B. Erosion, Verwaldung, Verlustder Artenvielfalt) in landwirtschaftlich benachteiligten Gebieten,• Anerkennung der im öffentlichen Interesse erbrachten Leistungen der Betriebe im Be nachteiligten Gebiet für ihren Beitraginsbesondere zu Erhalt und Pflege der Infrastruktur, zum Schutz vor Naturgefahren und zur Schaffung von Grundlagenfür Erholung und Tourismus sowie die Erhaltung des ländlichen Kulturerbes.Die Betriebe werden anhand eines einzelbetrieblichen Bewertungssystems (Berghöfekataster-Punkte) kategorisiert. Als Basiswerden Bewirtschaftungserschwernisse herangezogen, die sowohl einzelbetriebliche als auch gebietstypische Benachteiligungenbeinhalten.Quelle: www.noe.gv.at/Land-Forstwirtschaft/Landwirtschaft/Foerderungen/Bergbauernzuschuss.wai.html, 30.5.2013ELER: Europäische Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums, ist seit 2007 in Kraft. Der ELER hat vierSchwerpunkte (Achsen): Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit von Land- und Forstwirtschaft, Umweltschutz und Landschaftspflegedurch Landmanagement, Diversifizierung der ländlichen Wirtschaft und Verbesserung der Lebensqualität im ländlichenRaum, Leader (= lokale Entwicklungsstrategie)6. Das Bio-Aktionsprogramm des Lebensministeriums dient als Richtlinie für die in den kommenden Jahren geplante Unterstützungder biologischen Landwirtschaft in Österreich. (Quelle: www.lebensministerium.at, 30.5.2013)Zukunft der Landwirtschaft7. Zur Diskussion.Alternativen8. Recherche. In den letzten Jahren gibt es einen verstärkten Trend hin zu einer Art „Aussteiger-Tourismus“. Immer mehr„gestresste Städter/innen“ werden vom „einfach Leben am Land“ angezogen und suchen dort ihren Ausgleich zum Alltag.„Urlaub am Bauernhof“ ist allerdings auch bei Familien äußerst beliebt.Thema: Biologische Landwirtschaft, Seite 146–149Zu den Aufgaben, Seite 149Bio-Diskussion1. Zur DiskussionDer Mensch ist, was er isst.2. Zur DiskussionStudien3. Die Ergebnisse von Studien hängen bekannterweise oft stark von ihren Auftraggebern ab. Tatsächlich objektive Studien sindschwer zu finden.Bio-Shopping4. Internetrecherche5. Individuelle ErgebnisseGüte-Siegel6. Eine Reihe von Gütesiegeln sind auf S. 149 im Buch dargestellt. Eine erweiterte Recherche sollte dazu dienen, auch andereGütesiegel zu hinterfragen, die vl. nicht auf Bio hinweisen, aber täuschend wirken.Bio-Umfrage7. Individuelle Ergebnisse. Methode siehe Meridiane 6 und 5/6.Bio-Rollenspiel8. Individuelle Ergebnisse. Rollenbeispiele: Bio-Landwirt/-Landwirtin, bekennender Fast-Food-Esser ohne Bio-Gedanken, Ernährungsberater/in...39


Österreichs Industrie, ab Seite 150Zu den Aufgaben, Seite 152–153Industrieunternehmen Österreichs und ihre Produkte1. Internetrecherche2. InternetrechercheBeschäftigung und Wertschöpfung3. Aufgrund der sinkenden Anzahl an Beschäftigten müsste man auch eine sinkende Wertschöpfung und damit eine sinkendeProduktion bzw. eine sinkende Anzahl an Aufträgen erwarten, die Produktion und die Aufträge sind jedoch gestiegen. Erklärbarwird dies durch die gestiegene Produktivität (z.B. aufgrund einer verstärkten Mechanisierung und einem erhöhten Einsatz vonIT-unterstützten Verfahren).Industrie und Investitionen4. Das Ziel von Investitionen liegt im Erreichen von sowohl kurzfristigen als auch langfristigen Effekten. Wenn „heute“ Investitionengetätigt werden und damit das Unternehmen gestärkt wird (Verbesserung der Auftragslage, Entwicklung neuer Produkte...), können „morgen“ Arbeitsplätze geschaffen oder gesichert werden.Interpretation der Grafik (im Vergleich zu Abb. 1, Seite 152): Meist haben niedrige Investitionsquoten eine schlechtere Auftragslageund damit einen Rückgang der Beschäftigten zur Folge (bzw. umgekehrt).Industrie und Dienstleistungen5. Dienstleistungsunternehmen sind von Aufträgen von Industrieunternehmen abhängig (z.B. benötigt ein Industrieunternehmeneine entsprechende IT-Infrastruktur) bzw. sind sie auf deren Produkte angewiesen (ein Kosmetiker/eine Kosmetikerin könnte ihreDienstleistung ohne die entsprechenden Produkte nicht anbieten).Agrar-, Industrie-, Dienstleistungs- und Wissensgesellschaft6. Diese Aufgabe stellt zum Teil eine Wiederholung aus der 5. Klasse dar (siehe Meridiane 5, Kapitel „Gesellschaften“).AgrargesellschaftIndustriegesellschaftDienstleistungs-/WissensgesellschaftArbeitsteilung gering hoch sehr hochHandelgeringhoch, aber noch nicht internationalsehr hoch, auch internationalFamilie Großfamilie verliert an Stellenwertverliert an Stellenwert, das Individuumtritt in den VordergrundFreizeit Arbeit und Freizeit verschmelzen Bedeutung nimmt zu Bedeutung nimmt zuVerstädterung gering nimmt zu sehr hochMobilität gering nimmt zu sehr hochUnterschied zw.Reich und Arm40geringnimmt zuTechnologie kaum vorhanden nimmt zuKnow-howKommunikationArbeitskräfteUnternehmensstrukturArbeitsplatzsicherheitbezogen auf die landwirtschaftlicheProduktionmeist innerhalb der Familie oderin der dörflichen Gemeinschafthoher Einsatz, v.a. in der LandwirtschaftFamilienbetriebenimmt zunimmt zuviele unterschiedliche Berufehohe Konzentration in wenigenOrtenhoch geringer sehr geringsehr hoch (auf regionaler undinternationaler Ebene)sehr hoch, internationaler Austauschsehr hoch, internationaler Austauschsehr hoch und vielfältig, auchinternationalErsatz durch Maschinen/Computer,hohe Bildung/Qualifikationinternationale Ausrichtung,komplexRichtig oder falsch?7. Es sind dazu unterschiedliche Interpretationen möglich.1. Falsch. Produktion und Auftragslage sind weiterhin gestiegen (Rückgang mit der globalen Wirtschaftskrise 2008/2009).2. Richtig. Österreichische Unternehmen müssen sich den Veränderungen anpassen, um wettbewerbsfähig zu bleiben.3. Falsch/Richtig. Kooperation und Netzwerkbildung unterstützen die Wettbewerbsfähigkeit Österreichs bzw. österreichischerUnternehmen, eine Notwendigkeit muss jedoch nicht gegeben sein.4. Falsch/Richtig. Die Wettbewerbsfähigkeit sollte laufend hinterfragt werden, um sie bewerten und gegebenfalls handelnzu können.5. Richtig. Siehe Aufgabe 5, Seite 152.6. Richtig. Siehe dazu Abb. 1, Seite 1527. Falsch. Auch wenn einige Unternehmen in die standortgünstigeren, neuen EU-Staaten abgewandert sind, so konnteÖsterreich aufgrund der guten Handelsbeziehungen zu diesen Ländern auch Vorteile daraus ziehen.


Industrieunternehmen Österreichs8. Das Ziel dieser Aufgabe liegt in der Steigerung des Bekanntheitsgrades österreichischer Unternehmen. Die Aufgabe kannmithilfe einer Internetrecherche erweitert werden.Das Unternehmen Doppelmayr ist Weltmarktführer im Seilbahnwesen.Das Unternehmen Rosenbauer Feuerwehrfahrzeuge für den Weltmarkt.Die Salinen Austria produziert Salze, sowohl als Lebensmittel als auch z.B. für die Körperpflege.Porr ist ein Bauunternehmen mit Sitz in Wien.Das Unternehmen nöm stellt diverse Milchprodukte her.Eternit ist österreichischer Marktführer bei Produkten „rund ums Dach“.Kattus produziert Sekt.Zumtobel ist europäischer Marktführer bei professionellen Lichtlösungen.Industrieunternehmen in deiner Region9. Individuelle ErgebnisseDie Zukunft der Industrie – die Industrie der Zukunft, ab Seite 154Zu den Aufgaben, Seite 154Herausforderungen konkret1. Diese Aufgabe zielt darauf ab, dass die Schüler/innen das Verschriftlichen von verkürzt dargestellten Informationen üben (alsMethode z.B. in Hinblick auf eine VWA).a) Kundenorientierung/Exportorientierung: Die Zielgruppe muss genau analysiert werden, die Produktion muss auf die Bedürfnisseder Kunden/Kundinnen abgestimmt werden. Mögliche Absatzmärkte müssen auch im Ausland wahrgenommen werden.b) IKT als Basis: Ohne den Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologien ist ein Wirtschaften in Industrieunternehmennicht mehr möglich. Es muss hier besonders auf die Effizienz und den Einsatz von „richtigen“ Produkten geachtetwerden.c) Globalisierung/Vernetzung/Internationalisierung/Flexibilisierung/Arbeitsteilung: Die Konkurrenz findet sich teilweise weltweit,eine Orientierung an internationalen Strukturen und Abläufen ist daher Voraussetzung.d) Investitionen in F&E, Bildung, Umwelt und Energie sowie Nachhaltigkeit: Stillstand ist für kein Unternehmen aufgrund derständig wachsenden Konkurrenz möglich.e) Prozesse und Kostenoptimierung: Der gesamte Produktionsprozess und das Führen des Unternehmens im Allgemeinenmüssen so optimiert als möglich gestaltet werden („intelligenter“ Einsatz von Ressourcen, optimale Standortwahl ...).f) Tertiärisierung, z.B. Outsourcing: Outsourcing wurde in den letzten Jahren immer „moderner“ und als kosteneffizient angesehen.Nicht immer geht diese Lösung auf. Das Outsourcing einzelner Produktionsbereiche oder z.B. der IKT kann z.B.zu einer verschlechterten Kommunikation führen, wodurch wieder Kosten anfallen.g) Innovationen/Wettbewerbsfähigkeit/Qualitätssicherung/„Blick auf Konkurrenz“: Die Konkurrenz ist genau zu beobachten,Innovationen sind zu tätigen, die Qualität der Produkte ist abzusichern, damit das Unternehmen wettbewerbsfähig bleibt.Industrie und Wettbewerbsfähigkeit2. Individuelle Analyse, zur DiskussionIndustriestandort Österreich3. Vorteile: Gruppenbesteuerung, gute Infrastruktur, geopolitische Lage, Fördermöglichkeiten, staatliche Investitionen, hoheProduktivität der Arbeitskräfte ...Nachteile: hohe Lohnkosten, hohe Abgaben und Steuern, hohe Umweltschutzbestimmungen ...41


Thema: Clusterland Österreich – eine Chance für die Zukunft, Seite 155Zu den Aufgaben, Seite 155Bedeutung für Österreich1. Aufgrund der geringen Größe der Unternehmen und von Österreich können Kooperationen von Vorteil sein, um den Nachteilen,die sich aufgrund der kleinstrukturierten Wirtschaft ergeben, entgegenzuwirken. Die Gefahren liegen in einer zu starkenSpezialisierung und damit in der Abhängigkeit von einer einzigen Branche. Dies kann regional zu großen Problemen führen,wenn es negative Entwicklungen in dieser Branche geben sollte (z.B. hohe Arbeitslosigkeit mit all ihren Folgen).Clusterplattform Österreich2. Individuelle Ergebnisse3. Individuelle ErgebnisseTourismus in Österreich, ab Seite 156Zu den Aufgaben, Seite 159Naturräumliche und erworbene Vorteile1. Individuelle Lösungen2. Vorteile: Eine gewisse „Einzigartigkeit“ findet man in einzelnen Projekten wie z.B. dem Neujahrskonzert. Ein großer Vorteilliegt v.a. im Image des Landes und auch in der gebotenen Qualität. Die touristischen Angebote sind großteils auch mit jenen inanderen Staaten Europas vergleichbar.Nachteile: Als großer Nachteil wird die mangelnde Zugänglichkeit zum Meer gesehen, auch die relativ hohen Preise sind teilweiseabschreckend.Sinkende und steigende Nachfrage3. Veränderungen der allgemeinen Wirtschaftslage (Krise) sowohl im Inland als auch im Ausland, Veränderungen des Life-Styles,demographische Entwicklung, Imageveränderung, Qualitätsänderung, Veränderungen im Angebot ...Folgewirkungen4. Siehe Tabelle rechtsÖsterreich-Werbung5. Zur Diskussion.Themen: Wellness, Kultur, Landschaft,Freizeitmöglichkeiten, RomantikZielgruppen: Kulturinteressierte,Sportbegeisterte, Familien, ErholungSuchende, Städtereisende, Paare6. Individuelle Ergebnisse7. Individuelle ErgebnisseLandschaftUmweltKulturBevölkerungpositivErhalt und Pflege der Landschaftdurch TourismuseinnahmenEinrichtung von Naturparks zumSchutz, Gelder werden wieder inden Umweltschutz gestecktKultur wird „gelebt“, gefördertund aufrecht erhaltenWohlstandsvermehrung durchEinnahmen, Schaffung von ArbeitsplätzennegativZerstörung des Landschaftsbildesz.B. durch Hotelbauten, Liftanlagen…Zerstörung der Umwelt durchmehr Verkehrsaufkommen, Müll…Kultur wird „zur Schau gestellt“.Manche fühlen sich belästigt.Nachhaltigkeit8. „Nachhaltige Tourismusentwicklung befriedigt die heutigen Bedürfnisse der Touristen und Gastregionen, während sie dieZukunftschancen wahrt und erhöht. Sie soll zu einem Management aller Ressourcen führen, das wirtschaftliche, soziale undästhetische Erfordernisse erfüllen kann und gleichzeitig kulturelle Integrität, grundlegende ökologische Prozesse, die biologischeVielfalt und die Lebensgrundlagen erhält.“ (Quelle: UNWTO)Das naturräumliche und kulturelle Erbe muss geschützt werden, um nachhaltig im Tourismus davon profitieren zu können.Tourismusformen, die damit in direktem Zusammenhang stehen: Ökotourismus, sanfter TourismusSommer- und Wintertourismus9. Individuelle ErgebnisseBerufe im Tourismus10. Die „Auftragslage“ unterliegt großen zeitlichen Schwankungen, weshalb ein möglichst flexibler Einsatz von Arbeitskräftenvon großem Vorteil wäre.11. Einen Arbeitsplatz im Tourismus zu haben bedeutet allgemeinhin, dass man dann arbeiten muss, wenn alle anderen Urlaubhaben (Ferienzeit, Wochenenden ...). Die Berufe gelten auch als wenig familienfreundlich (ungünstige, familienfeindliche Arbeitszeiten),die Nachfrage unterliegt starken konjunkturellen Schwankungen, die Entlohnung ist teils sehr niedrig, es gibt oftmangelnde Angebote für Weiterbildung und wenige innerbetriebliche Karriereperspektiven, das Risiko für Gesundheitsgefährdungen,die auf den Job zurückzuführen sind, sei überdurchschnittlich hoch im Tourismus (Quelle: WKO).Tourismuskonzept12. Individuelle Ergebnisse42


Thema: Die Entwicklung des österreichischen Tourismus, Seite 160–161Zu den Aufgaben, Seite 161Boomfaktoren1. Siehe Info-Kästchen „Boomfaktoren für die Entwicklung des Tourismus“ im Buch, S. 161.Gestern und heute2. Ausbau der Verkehrsinfrastruktur, Globalisierung in all ihren Formen, gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklungen,Öffnung von Grenzen, Ausbau der Kommunikationsmöglichkeiten; Salzkammergut, Rax-Semmering-Gebiet, Kärtner Seen.3. Aufgrund des allgemeinhin als „gestresst“ empfundenen Alltags hat der Trend zu Kurzurlauben oder Wochenendetrips deutlichzugenommen, weshalb auch näher gelegene Ziele an Bedeutung gewinnen (z.B. Wellnessurlaub, „Wanderwochenende“).Weltausstellung 18734. Events haben eine besondere Auswirkung auf das Image eines Landes bzw. einer Region, sie steigern den Bekanntheitsgradund können damit den jeweiligen Standort auf- oder auch abwerten. Mit der Weltausstellung 1873 ist Wien in das Licht der Öffentlichkeitgerückt, eine erste Tourismusinfrastruktur wurde aufgebaut. Events mit einer derart weitreichenden Bedeutung sindheute z.B. der Life-Ball, der Opernball, das Neujahrskonzert, der Wien-Marathon, das Donauinselfest, die Wiener Festwochen,Silvester in Wien ... Die wirtschaftlichen Auswirkungen sind in den Buchungszahlen der Hotels erkennbar, in den steigendenUmsätzen der Gastronomiebetriebe, im erhöhten Bedarf an Arbeitskräften ...Thema: Tourismusformen in Österreich, Seite 162–163Zu den Aufgaben, Seite 163Plakatgestaltung1. Individuelle Ergebnisse.Regionale Marketingstrategie2. Individuelle Ergebnisse. Informationen zum Thema „Marketing“ finden Sie im Kapitel „Marketing ist mehr als Werbung“ inKapitel 8.Verkehrs- und Transportwirtschaft, ab Seite 164Zu den Aufgaben, Seite 165Verkehrsentwicklung1. Personenverkehr: Es wird eine Zunahme des Personenverkehrs in Bezug auf alle Verkehrsmittel erwartet. Ein besondererAnstieg wird bei den Fernbahnen erwartet. Der Pkw-Verkehr wird den geringsten Anstieg aufweisen. Interpretationsmöglichkeit:Die Sättigung im Pkw-Verkehr ist bereits relativ hoch. Die zunehmende Verstädterung bzw. der Zuzug in die Zentren wirddie Nachfrage nach öffentlichen Verkehrsträgern erhöhen. Die Nutzung von Fernbahnen ist noch relativ gering, weshalb es hierein erhöhtes Steigerungspotenzial gibt.Güterverkehr: Der Güterverkehr mit Lkw und Eisenbahn hat mit der globalen Wirtschaftskrise zwar einen Einbruch erlitten,wird jedoch weiterhin steigen. Die Bedeutung der Binnenschifffahrt hat zwischen 2004 und 2009 deutlich abgenommen, einAnstieg ist jedoch zu erwarten. Interpretationsmöglichkeit: Es ist zu erwarten, dass der Handel mit Gütern auch in Zukunftzunehmen wird und die Eisenbahn bzw. der Lkw den Vorteil der besseren Erreichbarkeit nutzen.Verkehrsträger und Anforderungen2.PersonenverkehrGüterverkehrPkw Bus Fernbahnzeitlich flexibel zeitlich nur teilweiseflexibelzielgenaue Anfahrt möglichKapazitätsbegrenzungen(Personenanzahl,Gepäck)hoher EnergieverbrauchproPersongeringereKapazitätsbegrenzungenimVergleich zumPkwzielgenaue Anfahrt nicht möglich,erfordert den Umstieg aufweitere Verkehrsmittelgeringere Kapazitätsbegrenzungenim Vergleich zu Pkw undBusgeringerer Energieverbrauch pro Person im Vergleichzu Pkwzielgenaue Zustellung,individuelleWünschekönnen erfülltwerdenKapazitätsbegrenzungenhoher EnergieverbrauchSchienennahverkehrLkw Eisenbahnzeitlich wenig flexibel zeitlich flexibel zeitlich wenigerflexibelBinnenschifffahrthöhere Transportdauerzielgenaue Zustellung nichtmöglich, erfordert Umladen undweiteren Transport (z.B. mit Lkw)geringereKapazitätsbegrenzungenimVergleich zumLkwgeringereKapazitätsbegrenzungenimVergleich zuBahn und Lkwgeringer Energieverbrauch43


Konsumententipps2. Individuelle ErgebnisseKriterien für die Wahl eines Online-Shops3. Individuelle ErgebnisseAmazon4. Internetrecherchea) One-Click-Buy: Das gewünschte Produkt kann mit einem Klick gekauft werden. Die Eingabe von persönlichen Daten istnur bei der erstmaligen Nutzung erforderlich, danach sind die Daten gespeichert.b) Amazon amapedia: Jeder Kunde/jede Kundin kann sich hier einloggen und Informationen zu einem Produkt abgeben.Dadurch entsteht ein Produktkatalog.c) Cross-Selling: Querverkauf. Den Kunden und Kundinnen werden auf Basis ihrer gezeigten Interessen auch andere Produkteangeboten (z.B. Bücher/Musik zu ähnlichen Themen).d) Amazon aStore: Dies ist ein Angebot für Partnerunternehmen: „Der aStore ist ein neues Partnertool, das es den Amazon.de Partnern ermöglicht, in ein paar einfachen Schritten, ohne Programmierkenntnisse, einen kompletten Online Shop zuerstellen. Über den Shop kann der Webseitenbetreiber seinen Besuchern den kompletten Amazon Produktkatalog anbieten,oder auch nur vom Partner selbst ausgewählte Produkte oder Produktkategorien.“ (Quelle: Amazon)e) Amazon Web Services: Infrastrukturdienstleistungen in Form von Web-Services (Datenverarbeitung, Datenbank, Speicherung,Netzwerk, Zahlungen, Support, Messaging). Diese richten sich ebenfalls v.a. an Partnerunternehmen.f) Amazon Advantage: „Unser Advantage Programm ist ein einfacher und kostengünstiger Weg, Ihre Produkte bei Amazon.de zu verkaufen.“ (Quelle: Amazon)g) Kundenrezensionen: Es ist mittlerweile allgemeinhin bekannt, dass Produkte, die eine schlechte Kundenbewertung erfahrenhaben, so gut wie keine Chance auf dem Markt haben. Amazon veröffentlicht Kundenrezensionen. Nachteil: DieUrheber/innen sind selten erkennbar.h) Sortimentserweiterung: Mit der laufenden Erweiterung des Sortimentes erweitert Amazon auch die Zielgruppe underhöht somit die Anzahl der Kunden/Kundinnen.i) Tunecore: Mithilfe von TuneCore kann man selbst produzierte Musik über Amazon verkaufen.Die Außenwirtschaft Österreichs, ab Seite 172Zu den Aufgaben, Seite 175Bedeutung Außenwirtschaft1. Siehe Abbildung 1, Seite 172: Veränderungen haben aufgrund der EU-Erweiterungsrunden und aufgrund von Globalisierung,Internationalisierung, Liberalisierung etc. stattgefunden.2. Die geringe Größe der österreichischen Wirtschaft und die Tatsache, dass Österreich nicht alle notwendigen Güter und Dienstleistungenselbst produzieren kann, macht Österreich von der Außenwirtschaft besonders abhängig. Österreich produziert aberauch so manchen Überschuss, der im Ausland abgesetzt wird. Vorteile: größerer Absatzmarkt; Nachteile: große Abhängigkeitvon der konjunkturellen Entwicklung der Handelspartner.Direktinvestitionen3. Direktinvestitionen fließen in Regionen, in denen die politischen und konjunkturellen Rahmenbedingungen entsprechendpositiv sind, d.h. Wirtschaft und Politik sollten möglichst stabil sein bzw. sollte sich die Wirtschaft idealerweise in einem Aufschwungbefinden. Sehr hohe Renditen sind bei äußerst riskanten, spekulativen Investitionen zu erwarten, können aber auchzu großen Verlusten führen.4. Das daraus gewonnene Kapital kann entsprechend investiert werden, in den anderen Ländern fehlt dieses Kapital.Aktivierung oder Passivierung5. a) Aktivierung, b) Aktivierung, c) Passivierung, d) Passivierung, e) Passivierung, f) Passivierung, g) AktivierungThema: Österreichs Außenhandel, Seite 176–177Zu den Aufgaben, Seite 177Handelsbilanz1. Siehe Abb. 2, Seite 173. Zur DiskussionAbhängigkeit2. Vgl. Aufgabe 2, Seite 175Aufschwung Osteuropas3. Aufschwung: Beitritt zur EU (Öffnung), wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Aufstieg, „Nachholbedarf“ in der Konsumstruktur.Gründe für die Aufnahme in die EU (wirtschaftlich): Vergrößerung des Absatzmarktes. Österreich profitiert aufgrund derräumlichen und auch historischen Nähe zu diesen Staaten.Methode: Wie interpretiert und nutzt man Statistiken?, Seite 178–179Zu den Aufgaben, Seite 179Diagramme selbst zeichnen/Hintergründ erfragen1. Individuelle Ergebnisse45


K A P I T E L 7: R e g i o n a l e D i s p a r i t ä t e nKompetenzen: Folgende Kompetenzen werden im Besonderen in diesem Kapitel gefordert:Methodenkompetenz: Diese wird insofern gefordert, als diverse Informationsmaterialien (Statistiken, Grafiken ...) analysiertund auch selbständig dargestellt werden sollen.Orientierungskompetenz: Im Rahmen dieses Kapitels kann die Fähigkeit entwickelt werden, erworbenes Wissen und gewonneneEinsichten im privaten, beruflichen und öffentlichen Leben bei diversen Entscheidungen anzuwenden.Synthesekompetenz: Es besteht im Rahmen dieses Kapitels die Möglichkeit zur Verknüpfung mit anderen Disziplinen wiebeispielsweise Raumplanung und Raumordnung. Weiters können die räumlichen Gegebenheiten und deren Nutzung sowie dieRegelhaftigkeiten menschlichen Verhaltens in Raum, Gesellschaft und Wirtschaft aufgezeigt werden.Umweltkompetenz: Die Bedeutung der Wahrnehmung und Bewertung von Umwelt im weitesten Sinn für das menschlicheHandeln sollen anhand der dargestellten Beispiele erkannt werden. Landschaften sollen als Lebensräume ökonomisch undökologisch eingeschätzt werden und Interessensgegensätze bei der Nutzung von Räumen sollen erkannt und somit auch dieNotwendigkeit von Raumordnungsmaßnahmen begründet werden.Gesellschaftskompetenz: Dieses Kapitel beinhaltet die Möglichkeit zur Motivation zur persönlichen Auseinandersetzung mitlokalen und regionalen Fragestellungen, da besonders hier der regionale Bezug eine besondere Bedeutung hat.Wirtschaftskompetenz: Wirtschaftspolitik, ihre Umsetzung und ihre Auswirkungen können anhand dieses Kapitels erarbeitetund diskutiert werden und sie können als wesentlicher Bestandteil der Politik erkannt werden.Zentren und Peripherien, ab Seite 182Hinweis: Die Aufgabenstellungen zu diesem Kapitel sind in den Aufgaben zum Kapitel „Regionale DIsparitäten in Österreich“inkludiert.Thema: Regionale Disparitäten, Seite 186–188Zu den Aufgaben, Seite 188Zentren und Peripherien1. Siehe Abbildung rechts.Regionale Disparitäten2. Zur Auswahl und Präsentation3. Zur DiskussionAbnahme vonBevölkerungs- undBeschäftigtenzahlAbwanderungvon UnternehmenReduktion von„externaleconomies“AbwanderungqualifizierterArbeitskräfteRückgang deslokalen DienstleistungssektorsVerringerung vonZulieferunternehmenVerfall bzw.Verringerung derregionalenInfrastrukturAbsiedlung vonKapital undUnternehmenwegen fehlenderGewinnmöglichkeitenRückgang derFinanzkraftVerarmungder RegionEinflussfaktoren4.a) Die EU-Regeln definieren neben allgemeinen wirtschaftlichen Entwicklungspotenzialen auch regionale Entwicklungspläne.Ziele dieser Regionalpolitik sind die Reduktion der regionalen Disparitäten und die Stärkung der regionalen Kaufkraft zurSchaffung neuer Märkte und zur Hebung des regionalen Lebensstandards.b) Aufgrund der lokalen Standortgegebenheiten können manche Regionen Nutznießer der Globalisierung sein, andere wiederum„Verlierer“, etwa durch die Umlenkung internationaler Tourismusströme.c) Die heimische Politik beeinflusst durch diverse Fördermaßnahmen die Regionalentwicklung, wobei hier tendenziell schonwirtschaftlich bevorzugte Regionen weiter gefördert werden.d) Negative Bevölkerungsbilanz (z.B. durch starke Abwanderung) schädigt manche Regionen ökonomisch. Regionales Bevölkerungswachstumkann aber auch Probleme, etwa in Ballungsräumen (Verkehr, Arbeitslosigkeit, …), schaffen.46


e) Das Konsumverhalten wird von der jeweils vorhandenen Kaufkraft gesteuert und ist ein wesentlicher Aspekt für die räumlicheEntwicklung.f) Rezessionen schwächen schon strukturschwache Regionen weiter, in Zeiten der Hochkonjunktur haben die Ballungsräume inder Regel den größeren Nutzen aus der wirtschaftlichen Entwicklung.g) Politische oder ökonomische Entscheidungsträger können durch die Förderung von regional wirksamen Projekten versuchen,die regionale wirtschaftliche Entwicklung zu beeinflussen (z.B. Errichtung des Outlet-Centers Parndorf in Folge der Anlageder Ostautobahn).Rollenspiel5. Individuelle ErgebnisseThema: Wien ist anders, Seite 189–191Zu den Aufgaben, Seite 191Stärken- und Schwächenprofil1. Zur Erarbeitung und PräsentationWien ist anders2. Mögliche positive Aspekte: hochrangiges Bildungsangebot, Konsum- und Freizeitmöglichkeiten, Arbeitsplatzangebot …;mögliche negative Aspekte: Verkehrsprobleme, Arbeitslosigkeit, strukturschwache Viertel, Segregation …Einflüsse3. Die Bedeutung Wiens hat sich durch die Ostöffnung und die EU-Osterweiterung bedeutsam verändert, Wiens Lage ist zentralergeworden. Daher wurde Wien auch einige Zeit von vielen Unternehmen als „Tor zum Osten“ betrachtet und als strategischesHauptquartier gewählt. Wien entwickelt sich ökonomisch immer mehr zu einem Dienstleistungszentrum, das Regionalproduktstammt großteils aus dem tertiären Sektor. Die Stadtbevölkerung wächst tendenziell, was einerseits die Anzahl gut qualifizierterArbeitskräfte erhöht, allerdings auch dafür sorgt, dass – vor allem minder qualifizierte Personen – die Arbeitslosenrate der Stadtdeutlich erhöhen.Soziale Unterschiede4. Die Entwicklung zum Dienstleistungszentrum bedingt die Verfügbarkeit gut qualifizierter Arbeitskräfte. Jene, die entsprechendeQualifikationen (aus welchen Gründen auch immer) nicht erbringen können, müssen sich oft mit schlecht bezahlenArbeitsplätzen begnügen oder finden gar keine bezahlte Arbeit. Daher vergrößern sich auch die innerstädtischen Disparitäten,weil sich sozial schlechter gestellte Personen räumlich auf bestimmte Stadtteile konzentrieren (Stichwort „Segregation“, sieheMeridiane 8). Möglichst umfassende Bildungs- und Ausbildungsmaßnahmen und gleichzeitig die Erhöhung der Anzahl der verfügbarenArbeitsplätze könnten problemlindernd wirken.Fotoreportage5. Zur Erarbeitung und PräsentationThema: Tourismusregionen mit unterschiedlichen Konzepten, Seite 192–193Zu den Aufgaben, Seite 193Vergleich1. Zur Erarbeitung und PräsentationSanfter Tourismus2. Ziel des sanften Tourismus ist es, die touristische Nutzung einer Region möglichst nachhaltig unter Schonung der natürlichenRessourcen und der Lebensbedingungen der Bevölkerung zu gestalten.3. Die Enge der Tallandschaft lässt den Ausbau der Verkehrsinfrastruktur nicht zu, die Steilheit der Hänge ermöglicht nur bedingteine Nutzung für alpinen Sport, das Platzangebot zum Ausbau der Beherbergungsinfrastruktur ist gering …„Massentourismus“4. Den Übernachtungszahlen nach kann man im Gasteinertal durchaus von Massentourismus sprechen. Nachteile sind das großeVerkehrsaufkommen im Alpental, die Ausrichtung der lokalen Infrastrukturen auf die Bedürfnisse der Touristen/Touristinnen,die permanente Inanspruchnahme der Zeit und Energie der Einheimischen, möglicherweise die Umformung deren Lebensbedingungen…Thema: Alte und neue Industriegebiete, Seite 194–195Zu den Aufgaben, Seite 193Stärken- und Schwächenprofil1. Zur Erarbeitung und PräsentationUnternehmenssuche2. Zur Recherche und Präsentation47


Merkmale von Industriegebieten3.alte Industriegebiete48Branchenstruktur Monostruktur breit gefächertInfrastrukturausstattungstarke Ausrichtung auf die produktionsbezogeneInfrastruktur: alteFabrikanlagen, Infrastruktur fürSchwertransporte (z.B. Gleisanlagen)neue Industriegebietesehr komplex, „moderne“ Infrastruktur ist erforderlich(z.B. Kommunikations-/IT-Infrastruktur), Bedeutungder Verkehrsinfrastruktur bleibt erhaltenBetriebsgröße Großbetriebe vermehrt Klein- und MittelbetriebeEigentumsverhältnissetw. Staatsbesitz, oftmals externeKontrolle (Unternehmenszentralenaußerhalb der Region)Privatbesitz, tw. auch externe KontrolleProduktions- und OrganisationsstrukturenAbhängigkeitQualifikation der ArbeitskräfteLohnhöheStandardisierung und MassenproduktionAbhängigkeit von meist wenigenAbnehmern; große Abhängigkeit derRegiongeringer Anteil von Beschäftigten mithöherer Ausbildung, hoher Anteil anqualifizierten Facharbeiternüberdurchschnittlich hohes Lohnniveauin der RegionThema: Ab- und Zuwanderungsgebiete, Seite 196–197Zu den Aufgaben, Seite 197Vergleich1.Thema: Milchwirtschaftsregionen, Seite 198–199komplexere Organisationsstrukturen, Standardisierungim Produktionsbereichstarke Exportausrichtung, daher große Abhängigkeitvon der konjunkturellen und strukturellen Wirtschaftsentwicklunganderer Staaten; große Abhängigkeitder Regiongrößerer Anteil von Beschäftigten mit höherer Ausbildung,hoher Anteil an qualifizierten Facharbeitern,vielfältige Qualifikationen sind erforderlichje nach Qualifikation sehr unterschiedlicha) Klimatisch sind die Regionen durchaus vergleichbar, der pannonischen Klimaprovinz zugehörig. Die agrarische Nutzungin der niederösterreichischen Region wird durch das flache Relief und die im regionalen Vergleich fruchtbareren Bödenerleichtert. Die Donau als Vorfluter reguliert die Grundwasserverhältnisse und damit die Wasserversorgungsmöglichkeiten.b) Die Region im Nahbereich Wiens ist infrastrukturell hochwertig erschlossen, im Vergleich dazu ist das südliche Burgenlandweniger gut ausgestattet. Die Verfügbarkeit gut ausgebildeter Arbeitskräfte ist in der Region im Wiener Umland besser,bezüglich der regionalen Arbeitsplatzangebote weist die niederösterreichische Region mit dem Zentralraum Wien in unmittelbarerNähe große Vorteile auf.c) Das Wiener Umland zeigt durch die Wanderungsgewinne ein großes Bevölkerungswachstum, während das südliche Burgenlandtendenziell durch Bevölkerungsverluste gekennzeichnet ist.Teufelskreis2. Gering ausgeprägte Standortvorteile führen zu einem ökonomischen Rückstand gegenüber anderen Regionen. Daher fehlenInvestitionsanreize und daraus resultierend Arbeitsplätze. Die Folge ist ein Rückgang der Bevölkerung, was die Wahrscheinlichkeitfür Investitionen und Betriebsansiedelungen reduziert. Zudem werden öffentliche Gelder aufgrund des geringer werdendenBevölkerungsanteils geringer.Möglichkeiten zur Verbesserung der Situation wären die Entwicklung vor allem der Verkehrsinfrastruktur, verstärkte grenzübergreifendeKooperation, weiterer Einsatz öffentlicher Fördermittel …Abwanderungsregionen3. Zur Erarbeitung und PräsentationZu den Aufgaben, Seite 199Milchwirtschaft – West-Ost-Gefälle?1. Milchwirtschaft in alpinen Regionen ist ein wesentlicher Faktor für die touristische Nutzung der Region. In der Regel von Bergbauern/Bergbäuerinnenbetrieben, führt die Milchwirtschaft zur Erhaltung der Landschaft als Basis für den Tourismus (Weiden,Almen …). Insofern wertet die Milchwirtschaft Gebirgsregionen auf und trägt zu deren Erhaltung als Wirtschafts- und Lebensraumbei. In jenen Flachlandregionen, die aufgrund ihrer Standortgegebenheiten weder touristisch noch industriell genutztwerden können und die aufgrund vor allem der klimatischen Verhältnisse für die ackerbauliche Nutzung nicht gut geeignet sind,spielt die intensive Milchwirtschaft mit großen Viehbeständen eine wichtige Rolle bei der Entwicklung des Regionalproduktes.Leader-Region2. Leader ist ein Programm zur Entwicklung des ländlichen Raumes, um diesen als Lebens- und Wirtschaftsraum zu fördern undzu erhalten. Die Wettbewerbsfähigkeit der regionalen Landwirtschaft, Verbesserungen für Umwelt und Landschaft sowie dieHebung von Lebensqualität und -standard der regionalen Bevölkerung sind die wesentlichsten Zielsetzungen.Bregenzerwald – Tourismus3. Zur Recherche und Präsentation4. Zur Recherche und Präsentation. Informationen unter www.kaesestrasse.at


K A P I T E L 8 : A r b e i t s w e l t u n d U n t e r n e h m e nKompetenzen: Folgende Kompetenzen werden im Besonderen in diesem Kapitel gefordert:Methodenkompetenz: Diese wird insofern gefordert, als diverse Informationsmaterialien (Statistiken, Grafiken ...) analysiertund auch selbständig dargestellt werden sollen.Orientierungskompetenz: Im Rahmen dieses Kapitels kann die Fähigkeit entwickelt werden, erworbenes Wissen und gewonneneEinsichten im privaten, beruflichen und öffentlichen Leben bei diversen Entscheidungen anzuwenden.Synthesekompetenz: Es besteht im Rahmen dieses Kapitels die Möglichkeit zur Verknüpfung mit anderen Disziplinen wiebeispielsweise Betriebswirtschaftslehre. Gesellschaft und Wirtschaft sollen auch fächerübergreifend mit benachbarten sozialwissenschaftlichenDisziplinen betrachtet werden (z.B. Wirtschaftspsychologie, Wirtschaftsrecht ...).Gesellschaftskompetenz: Es werden Aspekte geschlechtsspezifischer Unterschiede in verschiedenen sozioökonomischenSystemen analysiert (Unterschiede am Arbeitsmarkt ...). Dieses Kapitel ermöglicht auch die Fähigkeit zu erweitern, die von denMassenmedien verbreiteten politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Informationen über Österreich, Europa und dieWelt kritisch zu beurteilen. Weiters wird auch die Motivation zur persönlichen Auseinandersetzung mit lokalen und regionalenFragestellungen gestärkt.Wirtschaftskompetenz: Wirtschaftspolitik, ihre Umsetzung und ihre Auswirkungen können anhand dieses Kapitels erarbeitetund diskutiert werden und sie kann als wesentlicher Bestandteil der Politik erkannt werden. Verständnis grundlegender Zusammenhängein betriebs-, volks- und weltwirtschaftlichen Bereichen sowie Kenntnis gesamtwirtschaftlicher Gesetzmäßigkeiten,Strukturen und Probleme können erarbeitet werden. Dieses Kapitel dient auch zum Erwerb grundlegender Kenntnisse undkonkreter Einblicke in das innerbetriebliche Geschehen (Einsicht in den Wandel der Produktionsprozesse und Verständnis fürVeränderungen der Arbeits- und Berufswelt unter dem Einfluss wachsender Technisierung und Globalisierung) und weckt dasInteresse für ein Erwerbsleben im selbständigen Bereich.Ein Blick in die Arbeitswelt, ab Seite 200Zu den Aufgaben, Seite 203Normalarbeitszeit und flexible Arbeitsformen1. Normalarbeitszeit ist die in den Kollektivverträgen vereinbarte Wochenarbeitszeit für nicht Teilzeitbeschäftigte. Arbeitszeitendarüber hinaus gelten als Überstunden.Teilzeitarbeit ist vor allem im Dienstleistungssektorverbreitet, besonders inStärkung der Eigenverantwort-Arbeitnehmer/innenArbeitgeberGesundheits- und Sozialberufen, im Unterrichtswesen,in der Gastronomie und im Vorteile Lebensumstände (Ausnahme: bei Abrufarbeit Anpassung anBerücksichtigung persönlicher lichkeit der Mitarbeiter/innenBeherbergungswesen, bei Leasingfirmen,Abrufarbeit)Auftragslage und KundenverhaltenRealitätenvermittlern und im Handel. Inder Sachgütererzeugung ist Teilzeitarbeitunregelmäßiger Arbeits- und komplizierte Lohnverrechnung,bei arbeitsintensiver Montage und Fertigungvor allem bei Frauen verbreitet.NachteileLebensrhythmusmehr Kontrollen2. Kapazitätsorientierte Arbeitszeit erlaubt dem Handel eine flexible Anpassung der Beschäftigung an die Kundenströme. Arbeitauf Abruf ermöglicht keine Planung regelmäßiger Freizeit, wenngleich zu bestimmten Zeiten (Spätnachmittag, Freitag, Samstag,Weihnachtszeit) vermehrte Arbeitseinsätze bekannt sind.3. Wenn flexiblere Arbeitszeiten nur dazu führen, Überstunden (und damit Überstundenzuschläge) zu beseitigen, werden wohlkaum neue Arbeitsplätze geschaffen. In den meisten Fällen, in denen bisher flexible Formen der Arbeitszeit eingeführt wurden(vgl. Beispiele 1 und 2 in Text 3), konnten Entlassungen von Mitarbeitern/Mitarbeiterinnen vermieden, jedoch kaum neue Arbeitsplätzegeschaffen werden. Das Sabbatical hingegen schafft solche, weil letztlich für weniger Arbeit weniger Lohn bezahlt wird.4. Arbeitnehmer/innen: Die Beschäftigten haben grundsätzlich mehr Freizeit durch Zeitzuschläge und können mehr zusammenhängendeFreizeit, so genannte Freizeit-Blöcke, konsumieren. Das Grundeinkommen ist, auch wenn kurzgearbeitet wird,monatlich gesichert. Die Saisonarbeitslosigkeit kann (z.B. in der Bauwirtschaft) eingedämmt werden, die Mitarbeiter/innen habendas ganze Jahr über Beschäftigung. Die Arbeitsplätze werden sicherer, das Risiko von Kurzarbeit wird geringer.Arbeitgeber: Der Faktor Arbeit wird billiger, da die Kapazitäten besser ausgelastet werden können. Die Betriebszeiten (nichtidentisch mit den Arbeitszeiten) können erweitert werden (z.B. auch am Sonntag), da sie von der individuellen Arbeitszeit entkoppeltwerden. Aufträge werden rascher bewältigt, in schwachen Auftragszeiten kann die Arbeitszeit reduziert werden. Damiterhöht sich in Summe die Produktivität und die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens wird gestärkt. Auch die Liquidität(Zahlungsfähigkeit) kann sich verbessern.5. Die Antworten sollten die Texte in den blauen Kästen zusammenfassen. Recherche im Internet.Die 35-Stunden-Woche6. Siehe Tabelle nächste SeiteDie Sozialpartnerschaft7. Arbeitsverfassung, Kollektivverträge und Betriebsvereinbarungen regeln die Arbeitswelt für alle oder viele Arbeitnehmer/innen(kollektives Arbeitsrecht). Im Arbeitsvertrag werden darüber hinaus individuelle Regelungen getroffen. Grundsätzlich aber gilt:Individuelle Regelungen dürfen den Arbeitnehmer/die Arbeitnehmerin nicht schlechter stellen, als durch kollektive Regelungenvorgesehen. So ist z.B. eine freiwillige (im Arbeitsvertrag vereinbarte) 42-Stunden-Normalarbeitszeit nicht zulässig.49


Zu Aufgabe 6: Argumente pro und kontra 35-Stunden-WochePRODas Wirtschaftswachstum genügt nicht, die Massenarbeitslosigkeitspürbar zu senken. Die technologische Entwicklungermöglicht die Produktion mit immer weniger Beteiligten.Die Arbeitszeitverkürzung wird die Betriebe, vor allem dieflorierenden Großkonzerne, zwingen, die Arbeit auf mehrBeschäftigte aufzuteilen.Nur so können Zuversicht und Kaufkraft der Bevölkerung gesichertund erhöht, Armut und Gewalt eingedämmt werden.Was der Staat an Subventionen ausgibt (damit die Betriebeden Mindestlohn nicht reduzieren), spart er durch wenigerArbeitslosengeld und mehr Lohnsteuer.Die Gewerkschaften fordern: 35-Stunden Normalarbeitszeit,festgehalten in einem Generalkollektivvertrag.Mehr als 1 Million Arbeitsnehmer/innen arbeiten bereits jetztkollektivvertraglich weniger als 40 Stunden.KONTRADie 35-Stundenwoche wird mehr Arbeitsplätze vernichtenals neue schaffen. Bleiben die meisten Löhne gleich, bedeutetdas de facto eine massive Lohnerhöhung und somit einendramatischen Wettbewerbsnachteil gegenüber Niedriglohnländern.Die Unternehmen, die daran nicht zugrunde gehen,werden versuchen, die teuer gewordenen Arbeitskräftedurch Produktivitätszuwächse zu ersetzen. Kompensierenhingegen die öffentlichen Subventionen die erhöhtenLohnkosten, kommt es zu einer höheren Steuerbelastung.Gehaltsabstriche für Besserverdiener/innen können Arbeitseinsatzund Inlandsnachfrage schwächen.Die Arbeitgeberverbände fordern: Wenn Arbeitszeitverkürzung,dann nicht mit vollem Lohnausgleich; keine gesetzlicheRegelung, sondern einzelne Betriebsvereinbarungen; lieberFlexibilisierung der Arbeitszeit, bessere Auslastung der Maschinen(24-Stunden-Tag, 7-Tage-Woche).Im Rahmen der Gesetzgebung haben die Kammern als gesetzliche Interessensvertretungen Begutachtungsrecht. Üblicherweisewerden alle arbeits- und sozialrechtlichen Anliegen im Konsens beschlossen.Im Rahmen der Kollektivverträge besteht die so genannte Tarifautonomie: Handelskammern und Gewerkschaften verhandelnautonom (ohne Einfluss durch Staat und Regierung).Im Rahmen der Arbeitsgerichte werden Streitfälle sozialpartnerschaftlich verhandelt: Einem unabhängigen Richter sitzen Vertreter/innender Arbeitgeber und Arbeitnehmer/innen zur Seite.Zeitlohn, Leistungslohn, Akkordlohn8. Dienstleistungsberufe eignen sich nicht für Akkordarbeit. Dies gilt besonders für persönliche Dienstleistungen wie z.B. Arzt,Krankenschwester, Lehrer usw. Arbeitsvorgänge, die sich nicht durch Automation rationalisieren lassen, sondern individuellerbracht werden, können nicht getaktet und mit Stücklohn bezahlt werden.9. Siehe Tabelle rechts. Die VorteileArbeitnehmer/innenArbeitgeberbestehen im jeweiligen Gegenteilder Nachteile.kein Stressfaktorschwankende FertigungskostenZeitlohn10. Vergleiche Aufgabe 9gleich bleibende Entlohnung Risiko der MinderleistungLeistungslohnStress durch Vorgabe von Mindestleistungenschwankendes EinkommenFehlerhäufigkeit durch Arbeitsdruck,QualitätsminderungThema: Arbeitsvertrag, Seite 204–206Zu den Aufgaben, Seite 206Rechte und Pflichten1. persönliche Arbeitsleistung: Arbeitsleistung; Arbeitnehmerschutz: Fürsorgepflicht; Befolgung von Weisungen: Treuepflicht;Entgeltzahlung: Lohn und Gehalt; Konkurrenzverbot: Treuepflicht; Gleichbehandlung: Fürsorgepflicht; keine Geschenkannahme:Treuepflicht2. Urlaubsabgeltung bei nicht oder nicht zur Gänze verbrauchtem Urlaub, aliquoter Urlaubsanspruch bei unterjähriger Beschäftigung,gesetzlicher Mindesturlaub von 5 Wochen pro JahrTipp: www.arbeiterkammer.at/online/so-viel-urlaub-bekommen-sie-917.htmlFerialjob3. Unterschied zwischen Volontariat, Pflichtpraktikum oder Ferialjob, Abschluss eines Arbeitsvertrages (Dienstvertrag – Dienstzettel),Steuerausgleich im Rahmen der ArbeitnehmerveranlagungTipp: www.arbeiterkammer.com/online/ferialjob-6652.htmlDienstzettel4. Zu Beginn der unselbständigen Tätigkeit ist ein Dienstvertrag (bei umfangreicheren Vereinbarungen) bzw. jedenfalls einDienstzettel auszustellen.Tipp:Unternehmerserviceportal: www.usp.gv.at/Portal.Node/usp/public/content/mitarbeiter/einstellen/arbeitsvertrag_dienstzettel/Seite.890000.html oderArbeiterkammer: www.arbeiterkammer.at/online/arbeitsvertrag-und-dienstzettel-1986.html50


Ein Dienstzettel hat folgende Punkte aufzuweisen:• Name und Adresse des Arbeitgebers oder der Arbeitgeberin• Name und Adresse des Arbeitnehmers oder der Arbeitnehmerin• Beginn des Arbeitsverhältnisses• bei Arbeitsverhältnissen auf bestimmte Zeit: das Ende des Arbeitsverhältnisses• Dauer der Kündigungsfrist, Kündigungstermin• gewöhnlicher Arbeitsort, ggf. Hinweis auf wechselnde Arbeitsorte• allfällige Einstufung in ein generelles Schema• vorgesehene Verwendung• Anfangsbezug• Grundgehalt bzw. -lohn• weitere Entgeltbestandteile (z.B. Sonderzahlungen )• Fälligkeit des Entgelts• Ausmaß des jährlichen Urlaubs• vereinbarte tägliche und wöchentliche Normalarbeitszeit• Bezeichnung des allenfalls anzuwendenden Kollektivvertrags bzw. der allenfalls anzuwendenden Betriebsvereinbarungenund Hinweis auf den Raum im Betrieb, in dem diese zur Einsichtnahme aufliegen• Name und Anschrift der betrieblichen Vorsorgekasse bzw. der Bauarbeiter-, Urlaubs- und Abfertigungskasse des Arbeitnehmersoder der ArbeitnehmerinBeendigung des Dienstverhältnisses5. InternetrechercheThema: Betriebliche Mitbestimmung, Seite 207Zu den Aufgaben, Seite 207Arbeitswelt und Schule im Vergleich1. Grundlage des Vergleiches kann Abb. 204.1 bilden.Arbeitsvertrag: Die Anmeldung als ordentliche/r oder außerordentliche/r Schüler/in entspricht dem Abschluss eines Arbeitsvertrages.Der Schüler/die Schülerin unterliegt dadurch allen Rechten und Pflichten des Schulunterrichts- und Schulorganisationsgesetzes((SchUG bzw. SchOG). Diese Bundesgesetze regeln das Schulleben, so wie Arbeitsverfassung und Kollektivverträge dasArbeitsleben regeln. Die Schulordnung (Hausordnung) einer Schule ist vom Schüler/von der Schülerin zu beachten. Sie entsprichteiner Betriebsvereinbarung in einem Unternehmen.Treuepflicht: § 43 ff SchuG regelt die Pflichten der Schüler/innen: regelmäßige, persönliche Teilnahme am Unterricht, Verträglichkeitdes Schülers/der Schülerin, Mitarbeitspflicht, verspätetes Eintreffen und Fernbleiben vom Unterricht, Mitnahme derUnterrichtsmittel, Umgang mit Schuleigentum usw.Arbeitsleistung (soweit nicht unter Treuepflicht bereits verglichen): Teilnahme an Schularbeiten, Tests und Prüfungen, anSchulveranstaltungen, Hausübungen usw.Lohn, Gehalt: Recht auf Beurteilung im Sinne von § 20 SchUG ff.Fürsorgepflicht: Die Schule muss die persönliche Sicherheit der Schüler/innen verantworten (Aufsichtspflichten), auf Gefahren(im Schulhaus, auf Schulveranstaltungen) hinweisen und diese abwehren. Auch die Schülerunfallversicherung ist unter diesemGesichtspunkt einzuordnen.2. Eine Grundlage des Vergleiches bietet die Tabelle in der linken Spalte im Buch.§ 57 ff SchUG regelt die Rechte der Schüler/innen und die Schülermitverwaltung.Betriebsräte: Klassen- und Schulsprecher/in, Schülervertreter im Schulgemeinschaftsausschuss (SGA) haben Mitwirkungs- undMitbestimmungsrechte.a) Mitwirkungsrechte (Informationsrechte): Anhörung, Informationsrechte, Vorschlagrechte, Teilnahme an Konferenzen(Ausnahme: Leistungsbeurteilung), Wahl der Unterrichtsmittel.b) Mitbestimmungsrechte: Anwendung von Erziehungsmitteln (besonders Versetzung, Androhung des Ausschlusses),Mitentscheidung bei Antrag auf Ausschluss.Betriebsrat3. Tipp: Unternehmerserviceportal: www.usp.gv.at/Portal.Node/usp/public/content/mitarbeiter/betriebsrat/46032.html51


Thema: Neue Arbeitswelt, Seite 208–209Zu den Aufgaben, Seite 209Neue Formen der Beschäftigung1. Recherche im InternetAtypische Beschäftigung: Vor- und Nachteile2. Die Zunahme der atypischen Beschäftigung geht zu Lasten von Vollzeitarbeit. Regelmäßige und sichere Vollzeitarbeitsplätzeermöglichen den Arbeitnehmern/Arbeitnehmerinnen eine klare Einkommensplanung, Zeitplanung und Absicherung ihrer sozialenLage. Gefordert wird die volle sozialrechtliche Gleichstellung der atypischen Arbeit mit Vollzeitarbeit, um die Arbeitnehmer/innen im Krankheitsfall, bei Unfall, Arbeitslosigkeit und im Alter abzusichern.3. Junge Arbeitnehmer/innen sind flexibler als ältere, häufiger Jobwechsel wird von vielen Jüngeren als Abwechslung und alsChance begriffen. Im Handel, in der Gastronomie, im graphischen Gewerbe, in der IT-Branche sind atypische Beschäftigungsverhältnissebesonders häufig.4. Von einer geringfügigen Beschäftigung alleine kann niemand leben. Wenn kein Partnereinkommen vorhanden ist, bleibt bloßdie Suche nach weiteren derartigen Arbeitsverhältnissen, die dann zeitlich aufeinander abgestimmt werden müssen.Die Arbeitgeber behaupten, dass die Nachfrage nach Teilzeitjobs bei Frauen sehr groß sei, um Familie und Beruf besser zu vereinen.Viele der betroffen Frauen hingegen argumentieren, dass, obwohl gewünscht, für bestimmte Arbeitsplätze gar keineVollzeitjobs angeboten werden und zu bekommen sind.5. Atypische Beschäftigungsverhältnisse sind aus unternehmerischer Sicht leichter der jeweiligen Wirtschaftssituation anzupassen.Je nach Geschäftslage können atypisch Beschäftigte flexibel eingesetzt und voll ausgelastet werden. Dadurch ist eine hoheProduktivität der Mitarbeiter/innen gewährleistet. Zugleich sinken die Kosten gegenüber normalen Vollarbeitszeitverhältnissen,besonders im Bereich der Arbeitgeberbeiträge zur Sozialversicherung.6. Freier Dienstvertrag – Unterschied zum echten Arbeitsverhältnis (Quelle: www.arbeiterkammer.at/online/freier-dienstvertrag-38721.html#E390928)• Beim freien Dienstvertrag gibt es keine oder nur eine sehr geringe „persönliche Abhängigkeit“ (keine Bindung an Arbeitszeit,an Weisungen etc.).• Das Arbeitsrecht und seine Schutzbestimmungen (5 Wochen bezahlter Mindesturlaub, Entgeltfortzahlung bei Krankheitusw.) gelten nicht. Die Forderung der Arbeiterkammer nach einer Beseitigung der rechtlichen Schlechterstellung der freienDienstnehmer/innen im Arbeitsrecht wurde bisher nicht erfüllt.• Es gibt keinen Mindestlohntarif, Kollektivvertrag etc., auf den man sich berufen kann, wenn die Bezahlung zu gering erscheint.• Das Einkommen muss selbst versteuert werden.• Geringe oder keine persönliche Abhängigkeit• Freie Dienstnehmer/innen können sich in der Regel vertreten lassen.• Sie sind nicht in die Organisation des Betriebes eingegliedert.• Sie übernehmen keine Erfolgsgarantie.• Sie werden normalerweise nach Stunden bezahlt.Noch ein Tipp: www.bmf.gv.at/Steuern/Brgerinformation/ArbeitnehmerPensionisten/Dienstvertragfreier_5181/_start.htmThema: Jugendarbeitslosigkeit – die verlorene Generation?, Seite 210–211Zu den Aufgaben, Seite 211Diskussion „Jugendarbeitslosigkeit“1. Offene Diskussionsergebnisse. Mögliche Inhalte:a) Jugendarbeitslosigkeit betrifft vor allem Menschen mit geringem Bildungs- oder Ausbildungsniveau. In erster Linie istdies eine Folge der ökonomischen Strukturveränderung hin zur Tertiärisierung der österreichischen Wirtschaft und derVerlagerung von Produktionsstätten, die auch weniger qualifizierten Personen eine Chance bieten würden. Immer wenigerUnternehmen bieten Ausbildungs- oder Lehrstellen an und greifen lieber auf schon ausgebildete Arbeitskräfte zurück.b) Weil man in Krisenzeiten eher auf erfahrene Arbeitskräfte, von denen man höhere Arbeitsleistung erwartet, zurückgreift.c) Geringes Einkommen, keine Möglichkeit zur Schaffung eigenen Wohnraums, soziale Deklassierung und Ausschluss ausder Peer-Group, Vereinsamung, Verlust des Selbstwertgefühls, Qualifikationsverlust, Gefühl der Ausweglosigkeit undAussichtslosigkeit …d) Höhere Ausgaben des Sozialsystems, geringere Steuereinnahmen, Kaufkraftverlust und Senkung des mittleren Lebensstandards…Arbeitslosigkeit und Bildung2. Ein Sachverhalt sollte bei den persönlichen Stellungnahmen berücksichtigt werden: In den letzten Jahren ist ein Trend beiPersonaleinstellungen zu beobachten, der dahin geht, dass immer mehr Absolventen/Absolventinnen der Sekundarstufe II (Maturanten/Maturantinnen)durch Akademiker/innen ersetzt werden. Das kurze Bachelor-Studium und die Fachhochschulen verstärkendiese Entwicklung. Gleichzeitig ersetzen Maturanten/Maturantinnen Absolventen/Absolventinnen von mittleren Fachschulenund diese wiederum Pflichtschulabgänger/innen. Alles in allem zeigt sich dadurch ein Trend zu höherer Qualifikation bei denBildungsabschlüssen. Vor allem Zusatzqualifikationen auf allen Ebenen des Bildungswesens sind bei den Personalabteilungender Unternehmen gefragt. Dies gilt für Fremdsprachen ebenso wie für Wirtschafswissen oder IT-Kenntnisse.52


Ein Unternehmen gründen, ab Seite 212Zu den Aufgaben, Seite 214Unternehmensgründung1. Diese Aufgabe eignet sich besonders für eine Gruppenarbeit. Z.B. können Vierer-Gruppen eine Geschäftsidee suchen undvom Businessplan bis zur laufenden Geschäftsführung alle wesentlichen Schritte auf einem Plakat festhalten. Rollenteilung undbetriebswirtschaftliche Kenntnisse sind dabei von Vorteil, weshalb für vertiefende Unterrichtsarbeit das Studium der ThemenFirmenbuch, Rechtsformen, Finanzierung und Investition, betriebliche Kennzahlen, Kostenrechnung, Marketing und Organisationvor Beginn der Gruppenarbeit zu empfehlen ist.2. Unabhängigkeit, sein eigener Chef sein, eigene Ideen umsetzen, Chancen auf hohe Gewinne, RisikobereitschaftChancen und Risiken, Pro und Kontra3. Chancen: Selbstverwirklichung, autonome Gestaltung der Erwerbstätigkeit, Umsetzen eigener Ideen, Gewinnerwartung,Expansionsmöglichkeiten.Gefahren: Unterschätzen des Risikos, mangelndes Know-how, falsche Einschätzung des Marktes, Selbstausbeutung infolgeUnterschätzung des persönlichen Arbeitsaufwandes.4. Individuelle AntwortenGeschäftsideen und Behörden5.a) Neue Erfindung: Erstmalige technische Umsetzungb) Marktbeobachtung – Entdecken von Marktlücken (von am Markt noch nicht angebotenen Produkten oder Leistungen)durch Markstudien oder Beobachten des täglichen Lebensc) Anpassung einer alten schon vorhandenen Geschäftsidee an neue (technische) Gegebenheitend) Entwickeln von Prognosen (was könnte auf dem Markt nachgefragt werden)e) Übernahme fremder Geschäftsideen (Franchising)6. Internetrecherche7. Internetrecherche8. Die vergleichsweise niedrige Selbständigenquote in Österreich ist immer wieder Anlass, die Gründung von Unternehmen zupropagieren und zu fördern. Die neue Arbeitswelt hat viele Menschen aus traditionellen, unbefristeten Vollzeitjobs freigesetzt.Viele davon fassen als so genannte „Ich-AG“ wieder Fuß in derselben oder einer artverwandten Branche und versuchen sich alsselbständige Unternehmer/innen, zunächst ohne die (meist hohen) Personalkosten eines Mitarbeiters/einer Mitarbeiterin tragenzu können. Bei wirtschaftlichem Erfolg und Expansion des Unternehmens werden dann Mitarbeiter/innen eingestellt, sodassneue Arbeitsplätze geschaffen werden.Thema: Rechtsformen von Unternehmen, Seite 215–216Zu den Aufgaben, Seite 216Wahl der Rechtsform1.a) Erich Pflanz: Einzelunternehmenb) Transversale BAU: Aktiengesellschaft (Kapitalgesellschaft)c) Karl Baum OG: Offene Gesellschaft (Personengesellschaft). Baum ist Hauptgesellschafter.d) Demotur: Kommanditgesellschaft mit einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung als Kommanditisten (Mischform Kapital-Personengesellschaft)e) Morawa & Dittrich OG: Offene Gesellschaft (Personengesellschaft), Morawa und Dittrich sind Hauptgesellschafter.f) Müller-Rober Ges.m.b.H.: Gesellschaft mit beschränkter Haftung. Müller und Rober sind Hauptgesellschafter.2. Die so genannten „Bestimmungsgründe“ für die Wahl einer Rechtsform bilden zugleich die wesentlichen Unterschiede zwischenden Personen- und den Kapitalgesellschaften: Finanzierung (Kapitalbeschaffung), persönliche Haftung (voll oder auf dieGesellschaftsanteile beschränkt), Mitsprache und Mitarbeit im Unternehmen (Geschäftsführung), Besteuerung.3. a) Kommanditgesellschaft, b) Gesellschaft mit beschränkter Haftung, c) Offene Gesellschaft, d) EinzelunternehmenThema: Firmenbuch, Seite 217Zu den Aufgaben, Seite 217Angaben1. Individuelle Recherche. Möglichkeit: Materialien sammeln und in Gruppen zusammenstellen, präsentieren bzw. zusammenfassen.Unternehmensgründung2. Beispiele: Personenfirma: Albert Jarrok, EU (Anm: Eingetragenes Unternehmen); Sachfirma: Handy4you; Fantasiefirma: AllesMobil; Gemischte Firma: A.Jarrok – Alles fürs HandyAmtsblatt3. Recherche53


Thema: Finanzierung und Investition, Seite 218–220Zu den Aufgaben, Seite 220Formen der Finanzierung1. a) Außenfinanzierung: Eigenkapital von neuen Teilhabern; b) Leasing; c) Außenfinanzierung: Erhöhung der Beteiligung bisherigerGesellschafter; d) Innenfinanzierung; e) Factoring; f) Außenfinanzierung – Kredit; g) AußenfinanzierungInvestitionen2. Investitionen statt Gewinnausschüttung (steuerliche Begünstigung), niedriges Zinsniveau auf dem Kapitalmarkt, gute Auftragslage,positive Konjunkturaussichten.3. Vgl. Buch Seite 125, Aufgabe 2Mangel an Eigenkapital4. Nur eine gut durchdachte Geschäftsidee und ein detaillierter Businessplan werden Geldgeber (Banken, Teilhaber) überzeugen,das benötigte Fremdkapital zu finanzieren. Dabei spielt die Rechtsform eine große Rolle, da Personengesellschaften aufgrund derpersönlichen Haftung der Gesellschafter kreditwürdiger sind als Kapitalgesellschaften. Eine hohe Fremdkapitalfinanzierung hatzur Folge, dass die Eigenkapitalrentabilität aufgrund der Kreditverpflichtungen (welche den Gewinn schmälern) geringer wird.Leasing5. Leasingraten sind zur Gänze Betriebsaufwand, bei einem Kredit nur die Zinsen. Es entstehen keine Verbindlichkeiten in derBilanz – aber Leasingverbindlichkeiten sind außerhalb der Bilanz anzugeben. Bei Leasing wird weniger streng auf Kreditwürdigkeitgeachtet. Die Kaufsumme muss nicht auf einmal aufgebracht werden. Die Dauer des Leasingvertrages – und damit indirektdie Höhe der Leasingraten – kann individuell den betrieblichen Bedürfnissen angepasst werden.6. Am meisten verbreitet ist das Restwertleasing: Die Raten werden so angesetzt, dass am Ende der Laufzeit ein bestimmterRestwert zu bezahlen ist. Besonders im Autoleasing üblich.Amortisationsleasing: Die Raten sind so bemessen, dass am Ende der Laufzeit das geleaste Gut vollständig bezahlt ist.Sale and lease back: Ein bereits im Eigentum des Leasingnehmers stehendes Wirtschaftsgut wird an den Leasinggeber verkauftund gleich wieder zurückgemietet. Motive dafür: Steuervorteile für den Leasinggeber, Einnahmen für den Leasingnehmer. ImBereich der öffentlichen Hand üblich: Gemeinden verpfänden auf diese Weise kommunales Eigentum, z.B. U-Bahnzüge.Privatkredite7. Der Kredit wird für 5 Jahre aufgenommen und ist endfällig, d.h. er wird am Ende der Laufzeit zur Gänze zurückbezahlt. DieEinmalgebühren verteilen sich auf 5 Jahre:a) 0,8 % pro Jahr + 9 % Zinssatz = 9,8 % Zinsbelastungb) 1,2 % pro Jahr + 8,5 % Zinssatz = 9,7 % ZinsbelastungVariante b) ist somit knapp günstiger. Zu bedenken ist, dass die bei b) höheren Einmalgebühren sofort bei Aufnahme des Kreditesfällig sind.Kredite und Risiken8. Verlust des Arbeitsplatzes, lange Krankheit, längere Arbeitslosigkeit, Scheidung mit Unterhaltsverpflichtungen9. Die häufige Aufnahme von kleineren Krediten (auch Ratengeschäfte zählen dazu und sind vergleichsweise teuer) führt lautSchuldnerberatung oft zur Überschuldung von Haushalten.Vergleiche dazu Meridiane 5 (Kapitel „Kaufen, kaufen, kaufen = Schulden?“). Die Aufnahme von Fremdkapital ist für längerfristigeAnschaffungen günstiger, da sich die Kreditkosten auf längere Zeit verteilen und so vorweggenommenes Sparkapital darstellen,z.B. für den Kauf von Immobilien, Autos, Wohnungseinrichtungen. Kurzfristiger Konsum (ein Urlaub, ein Fernsehgerät) überKredit ist teuer, da dieser keine Sicherheiten wie z.B. Grundstück, Eigentumswohnung usw. bei langfristigen Krediten bietet.Wie ein Unternehmen arbeitet, ab Seite 221Zu den Aufgaben, Seite 223Vertriebswege1. Direktverkauf: Ab-Fabrikverkauf, Factory-Outlet, Flagship-Stores, eigene Filialen. Großhandel: Verteilung der Waren anEinzelhändler und Großabnehmer (z.B. Sportvereine, Werbefirmen). Einzelhandel: Verkauf an Konsumenten/Konsumentinnen.Online-Verkauf: ab Fabrik oder durch Groß- und Einzelhändler.Management2. Individuelle Lösungen. Vorschlag: Gruppenbildung und Ausarbeiten von AlternativvorschlägenRechte im Unternehmen3. Erich T. ist Prokurist, er besitzt das Vertrauen der Eigentümer und die Prokura, kann mit ppa (= per procura) für das Unternehmenunterschreiben. Er kann kaufen, verkaufen, Mitarbeiter/innen einstellen oder entlassen (kündigen), Kredite aufnehmen unddas Unternehmen bei Gericht vertreten. Er darf jedoch weder Grundstücke belasten oder verkaufen noch die Firma auflösen.54


Thema: Betriebliches Rechnungswesen 1, Seite 224–228Zu den Aufgaben, Seite 228Ausgaben in privaten Haushalten1. Ausgabengruppen: Nahrungsmittel und Getränke, Haushaltswaren und Körperpflege, Wohnen und Verkehr, Energie undHeizung, Bekleidung, Bildung und Freizeitgestaltung.Im amtlichen Warenkorb der Statistik Austria werden unterschieden: Nahrungsmittel, Getränke, Tabak, Wohnen, Kleidung,Hausrat, Verkehr, Nachrichten, Bildung, Gesundheit, Unterhaltung, Freizeitgestaltung.2. Regelmäßige Ausgaben für Miete, Kreditrückzahlungen, Versicherung, Strom, Gas, Telefon, Radio und TV, Bausparen ...Unregelmäßige Ausgaben für Essen, Bekleidung, Benzin, Urlaub, Kino, Möbel, elektronische Geräte ...3. Individuelle Lösungen4. Individuelle LösungenSaldo5. Saldo ist die Differenz zwischen Geldeingang und Geldausgang. Mit „Dankend saldiert“ wird die Abgleichung einer Forderung(Geldeingang) mit der Verbindlichkeit (Lieferung einer Ware, Warenausgang) bezeichnet. Also vereinfacht: Geld gegen Ware.Der Saldo ist damit gleich Null – es besteht nach Bezahlung weder eine Verbindlichkeit noch eine Forderung.Kassabericht6. Schulbezogene LösungAfA7. Durch die AfA wird Geld für die Wiederbeschaffung von Investitionsgütern bereitgestellt bzw. dafür vorgesorgt. Will ein Unternehmenweniger steuerpflichtigen Gewinn aufweisen und sind die Auftragsbücher aufgrund guter konjunktureller Aussichtenvoll, so wird es von einer vorzeitigen Abschreibung Gebrauch machen und neu investieren. Derselbe Gewinn mindernde Effektgeht von einer steuerlichen Begünstigung von Investitionen aus: Bis zu einer bestimmten Höhe können Investitionen steuerlichgeltend gemacht werden. Will die Wirtschaftspolitik dies fördern, werden Investitionsfreibeträge in größerem Ausmaß gewährt.Vgl. Buch Seite 125, Aufgabe 2StaffelformGuV-Rechnung in StaffelformBetriebliche Erträge 890 000,-8. Siehe Tabelle rechts (GuV-Rechnung in Staffelform)GuV-Rechnung9. Die Aufgabe bezieht sich auf die Kontenform der GuV-Rechnung. Ein Gewinn bedeutet mehr Erträge als Aufwendungen.Als Differenzbetrag kommt er auf die Soll-Seite zu- Betriebliche Aufwendungen= Betriebserfolg (EBIT)- Finanzerfolg (Zinsaufwand, Zinserträge)= EGT+ außerordentliche Erträge855 000,-35 000,-3 000,-32 000,-18 000,-stehen. Fällt ein Verlust an, also sind die Aufwendungen = Jahresüberschuss oder Fehlbetrag 50 000,-größer als die Erträge, steht dieser auf der Habenseite.- Steuern vom Ertrag 10 000,-Merkhilfe: Ein Gewinn soll ja erzielt werden, ein Verlust hatausgeglichen zu werden.= Bilanzgewinn oder Bilanzverlust 40 000,-Bilanz10. Siehe Tabelle rechtsInventur11. Auch wenn vieles davon von den Eltern finanziertwurde und das Eigenkapital des jungen Menschen in derangenommenen Form nicht stimmt, so könnte sich dieLösung der Aufgabe in Staffelform z.B. etwa so darstellen– siehe Tabelle rechts.Jugendzimmereinrichtung(Möbel)AktivaPassivaVereinsvermögenKapital363,36VereinsvermögenGuthaben bei764,84KapitalrücklageGeldinstituten, 13 347,78VerbindlichkeitenKassastand6 035,55an der SchuleVerbindlichkeitenaus Stiftung6 184,03Bilanzsumme 13 347,78 Bilanzsumme 13 347,78Inventur eines Jugendzimmers5 000,- Schreibmaterialien 100,-TV-Gerät 400,- Sparguthaben 1 200,-Spielkonsole 150,- Kontostand Jugendkonto 150,-PC, Drucker, Scanner 600,- Umlaufvermögen 1 550,- 1 550,-Software 1 500,- Aktiva 7 750,-Radio 50,- Schulden bei Onkel Theo 130,-Anlagevermögen 6 200,- 6 200,- Schulden bei Schulfreund 20,-Papier, Druckpatronen 100,- Verbindlichkeiten 150,- 150,-Eigenkapital 7 000,-55


Thema: Betriebliches Rechnungswesen 2, Seite 229–230Zu den Aufgaben, Seite 230Unterschiedliche Kosten1. Betriebsgebundene Kosten (fixe Kosten) und produktionsgebundene Kosten (variable Kosten). Nach der Zuordnung zu deneinzelnen Produkten: Direkte Kosten (Einzelkosten) und indirekte Kosten (Gemeinkosten).2. Die Kosten für Treibstoff sind nicht die einzigen Kosten, die je gefahrenem Kilometer anfallen. Hinzu kommen anteilig dieKosten für Steuer, Versicherung, Service, Reparaturen, Ersatzteile und die Abschreibung (Wertverlust) des ganzen Fahrzeuges.All das wird bei der Bemessung des amtlichen Kilometergeldes berücksichtigt (2013: 0,42 a je km). Damit können betrieblichoder beruflich bedingte Fahrten mit dem Pkw Steuer mindernd geltend gemacht werden.3. Ein Mitarbeiter/eine Mitarbeiterin ist ein großer Kostenfaktor. Nicht nur der Lohn, sondern auch die Arbeitgeberbeiträge zurSozialversicherung fallen an, sodass eine Arbeitsstunde bei einem Grundlohn von z.B. 15,- a unter Berücksichtung von Urlaub,13. und 14. Monatsgehalt, Krankenstände, Feiertage durchaus bis zu 30,- a Selbstkosten verursachen kann.Thema: Betriebliche Kennzahlen, Seite 231Zu den Aufgaben, Seite 231Berechnungen1a)1. Rentabilität des Eigenkapitals: 16 %. Es wurde ein Gewinn von 40 000,- erzielt mit einem Eigenkapital von 250 000,- Verglichenmit verschiedenen Formen der Geldanlage ist dieser Wert ein sehr schönes Ergebnis für das unternehmerischeRisiko.2. Eigenkapitalsquote: 250 000,- Eigenkapital bei 380 000,- Fremdkapital ergibt eine Eigenkapitalsquote von 65,8 %, einWert, der nur von wenigen Unternehmen aufgebracht wird.3. Anlagevermögen – Eigenkapital: Das Anlagevermögen von 390 000,- ist mit 250 000,- Eigenkapital unterlegt.4. Umlaufvermögen – Fremdkapital: Das Umlaufvermögen von 240 000,- ist durch Fremdkapital finanziert.5. Forderungen – Verbindlichkeiten: 30 000,- Forderungen stehen 80 000,- Verbindlichkeiten gegenüber.6. Anlagevermögen – Umlaufvermögen: 390 000,- sind im Anlagevermögen langfristig gebunden, während 240 000,- Umlaufvermögenkurzfristig fluktuieren. Damit hat das Unternehmen eine gute substanzielle Basis.1b) Die Aufgabe bezieht sich auf das Unternehmen, dessen Gewinn- und Verlustrechnung auf Seite 226 im Buch, Abb. 9.Umsatzrentabilität: 4,5 %. Der Umsatz betrug laut GuV 890 000,-, der Gewinn 40 000,-Cash Flow: 55 000,-: 40 000,- Gewinn + 15 000,- Abschreibungen (AfA). Eine Erhöhung der Rücklagen und Rückstellungen wirdaus der GuV-Rechnung nicht ersichtlich.Markenpiraterie als teures Vergnügen• Der Kauf gefälschter Produkte ist längst kein Kavaliersdeliktmehr.• Käufern und Importeuren drohen Strafen bis zu 15.000Euro.Der Wiener Mexikoplatz, die italienische Adriaküste, die Straßenvon Phuket, der Nachtmarkt von Taipei: Die Waren sindfast überall gleich. Die Geschäfte sind voll mit gefälschtenHandtaschen, Textil-Plagiaten, Uhrenimitaten, Zigaretten,DVDs, CDs – alles mehr oder weniger gut gefälscht und seltenteurer als ein paar Euro. Mittlerweile macht der Umsatzmit Fälschungen bereits zehn Prozent des Welthandels aus.Immer öfter wird aber auch das Internet als Verkaufsplattformfür Fälschungen genutzt. Dabei verlagern die Fälscher immerstärker ihre Aktivitäten von Luxusartikeln auf Massenkonsumgüterwie Lebensmittel, Kosmetikprodukte, Spielzeug oderElektrogeräte. Insgesamt stammen mehr als 80 Prozent derin Österreich beschlagnahmten Produkte aus dem asiatischenRaum.Besondere Vorsicht ist bei hochwertigen Luxusartikeln, wiezum Beispiel Orientteppichen, geboten. Immer wieder beschwerensich Reisende, die auf ihrem Urlaub im Nahen Ostenhochpreisige, vermeintlich echte handgeknüpfte Teppicheerstehen, die sich dann zu Hause als billige Fälschungen herausstellen.Die größte Produktgruppe bei den Fälschungensind mittlerweile übrigens Medikamentenplagiate; die wohlgefährlichste Form der Produktpiraterie, da von diesen Wareneine unmittelbare Gefahr für die Gesundheit ausgeht.Letztlich schädigen Plagiate neben dem oftmals ahnungslosenKäufer, den hohe Strafen erwarten, auch die Hersteller derechten Produkte. Die EU hat der Produktpiraterie daher denKampf angesagt und etliche Vorschriften zur strafrechtlichenDurchsetzung geistiger Eigentumsrechte erlassen. Auch aufnationaler Ebene gehen die Behörden sehr rigide gegen Fälscherund deren Kunden vor. Weltweit Schlagzeilen machteunlängst der Fall einer Wienerin, die in Jesolo eine gefälschteLouis-Vuitton-Börse erwarb und 1000 Euro Geldstrafe zahlenmusste.Aber nicht nur der Erwerb, sondern auch die Einfuhr gefälschterWaren kann unangenehme Folgen nach sich ziehen. Entdecktder Zoll bei der Einreise die Kopien, haben die Beamten zweiMöglichkeiten: Die Plagiate werden sofort beschlagnahmtoder – im Falle des Verdachts auf Wiederverkauf – die Datendes Einreisenden werden aufgenommen und an die Markenartikelfirmaweitergeleitet. Das daraufhin eingeleitete Verfahrenkann mit einer Höchststrafe von bis zu 15.000 Euro enden.Zum Frust über den Betrug gesellt sich oft noch eine saftigeStrafe, wenn der Zoll zusätzlich die Einfuhrumsatzsteuer vomüberhöhten Kaufpreis einfordert.Nach: Wiener Zeitung online, 8.7.201056


Thema: Marketing ist mehr als Werbung, Seite 232–235Zu den Aufgaben, Seite 235Produktwerbung und Public Relations1. Vorschlag: Gruppenbildung mit verteilten Beobachtungsaufträgen. Sammeln von Werbung in Printmedien, Fotos anfertigenvon Plakaten, Aufnahmen von TV- und Internetwerbung. Ähnlich wie in der Werbewirtschaft können die einzelnen Werbesujetsbeurteilt und in einem Klassen-Ranking präsentiert werden.Umweltschutz als Unternehmensziel2. Umweltbewusstes Auftreten eines Unternehmens bewirkt ein positives Image. Zwischen Auftritt und real gesetzten Maßnahmenist jedoch zu unterscheiden. Internetrecherche.Marketingmaßnahmen3. Neue chemische Zusammensetzung, Zusatzinhalt (z.B. +20 %) zum gleichen Preis, neue Verpackung, Änderung der Produktbezeichnung,Werbespots in Rundfunk, Fernsehen und Kino, Werbeveranstaltungen in Supermärkten, Zugabewerbung(z.B. Wischtücher) usw.Sortiment: breit oder tief?4. Individuelle RechercheDie teuersten Marken der Welt5. InternetrechercheMarkenpiraterie6. Siehe Zeitungsartikel auf der vorigen Seite. Tipp: www.bmf.gv.at/Zoll/Produktpiraterie/_start.htmFachbegriffe7. Landwirt: Direktvertrieb; Herr B.: Mengenrabatt; Frau S.: Skonto; Fa. Blitzglanz: Werbe-Kampagne; Fußballer: Sponsoring; FrauL.: Sales Promotion; Elektroboss: tiefes Sortiment; Schriftzug Blitzglanz: Markenschutz (registrierte Marke)Marketing8. Public relations: Öffentlichkeitsarbeit eines UnternehmensProduktgestaltung: Verpackung, Menge/Verpackungseinheit (z.B. 10 Schokoladeschnitten pro Packung), QualitätSales Promotion: verkaufsfördernde MaßnahmenPreispolitik: Festlegen des Preisniveaus und Preisdifferenzierung nach KundengruppenAbsatzwege: direkter (ab Hof, ab Werk) und indirekter Vertrieb (über Groß- und Einzelhandel)Werbung: Bekanntmachen und Verkauf fördern von Produkten und DienstleistungenThema: Organisation im Betrieb, Seite 236–237Zu den Aufgaben, Seite 237Schul-Organigramm1. Schulbezogene LösungenLinien- und Funktionssystem2. Siehe Tabelle rechtsAufbau- und Ablauforganisation3. Aufbauorganisation: Siehe Aufgabe 1NachteileAblauforganisation: Stunden- und Raumplan,Schularbeits- und Prüfungskalender, Schulveranstaltungenund Sprechtage, Gangaufsichten, Konferenzplanung usw.4. Individuelle LösungenVorteileLiniensystemklarer Weisungs- und Berichtsweg,straffer Aufbau, eindeutigeVerantwortunglange und schwerfälligeBefehlswege, Belastung deroberen FührungsebenenFunktionssystemkurze Auftrags- und Informationswege,Spezialisierung undEntlastung der Vorgesetzten,höhere Motivation und EigenverantwortungÜberschneidung von Anweisungenund VerantwortlichkeitenThema: Insolvenz, Seite 238Zu den Aufgaben, Seite 238Ursachen1. Freiwillige Auflösung oder Verkauf, Überschuldung: Lieferantenrechnungen können nicht mehr bezahlt und Bankkredite nichtmehr bedient werden, Managementfehler, Kapitalmangel, Konkurrenzdruck, Kostenexplosion im Zulieferbereich.Zustimmung2. Zumindest teilweise Abdeckung der offenen Forderungen. Bei Ausgleich die Hoffnung, bei Fortführung des sanierten Unternehmenseinen Kunden/eine Kundin (Absatzmarkt) nicht zu verlieren.57


Privatkonkurs3. Insgesamt sind vier Möglichkeiten der Entschuldung vorgesehen: der außergerichtliche Ausgleich, der Zwangsausgleich,der Zahlungsplan und das Abschöpfungsverfahren.In all diesen Möglichkeiten muss jedenfalls der Schuldner/die Schuldnerin einen Teil seiner/ihrer Schulden bezahlen. Die restlichenSchulden werden ihm/ihr dafür erlassen.Voraussetzung dafür, dass ein Privatkonkurs eröffnet werden kann, sind Zahlungsunfähigkeit und Vermögen, das zur Deckungder Kosten des Konkursverfahrens voraussichtlich ausreicht. Zahlungsunfähigkeit ist gegeben, wenn der Schuldner/die Schuldnerinfällige Schulden in angemessener Frist nicht tilgen kann.Beim außergerichtlichen Ausgleich muss der Schuldner/die Schuldnerin seinen/ihren Gläubigern bzw. Gläubigerinnen (welchedann zustimmen müssen) anbieten, einen Teil der Schulden zu bezahlen. Gelingt dies nicht, erfolgt die Konkurseröffnung (aufAntrag des Schuldners/der Schuldnerin) und die Einleitung des Konkursverfahrens.Nächster Schritt ist der Versuch eines Zwangsausgleichs (mit einer Quote von 20 % in 2 Jahren oder 30 % in 5 Jahren), demdie Mehrheit der Gläubiger/innen zustimmen muss.Andernfalls wird ein Zahlungsplan (für die nächsten 7 Jahre) erstellt, für den ebenfalls die Zustimmung der Gläubiger/innennotwendig ist.Findet auch ein Zahlungsplan keine Zustimmung, wird das Abschöpfungsverfahren eingeleitet. Das Abschöpfungsverfahrendauert 7 Jahre, während der ein Treuhänder bestellt wird, dem der Schuldner/die Schuldnerin den pfändbaren Teil seines/ihresEinkommens abtreten muss. Der Treuhänder hat die Aufgabe, die durch die Abtretung erhaltenen Beträge an die Gläubiger/innen zu verteilen.Methode: Wie führen wir ein Marktforschungsprojekt durch?, Seite 239Zu den Aufgaben, Seite 2391. Individuelle Projektideen2. Jause in der Schule:Bedenklich ist, dass rund ein Drittel der Schülerinnen und Schüler nie oder nur manchmal eine Jause in der Schule einnehmen.Die Begriffe „regelmäßig“ und „manchmal“ müssen präzisiert werden: täglich, 3-mal oder 2-mal pro Woche, 1-mal pro Wocheoder seltener.Eine ähnliche Festlegung sollte bei der Frage nach der Häufigkeit des Einkaufs am Buffet erfolgen. Weiters ist zu hinterfragen,wie viele Schüler und Schülerinnen, die regelmäßig in der Schule jausnen, dies mit mitgebrachten Nahrungsmitteln tun, undwie viele sich die Jause am Buffet kaufen.Die Frequenz in den einzelnen Pausen hängt sehr von der Pausenordnung der Schule ab, in diesem Fall liegt die so genanntegroße Pause zwischen 9.45 und 10.00 Uhr. In der letzten Pause vor Ende des Vormittagsunterrichts wir kaum mehr am Buffetnachgefragt angesichts des nahen Schulschlusses und eines Mittagsessens zu Hause bzw. im Tagesschulheim.Eine Darstellung in Prozentzahlen wäre aussagekräftiger und mit anderen Schulen leichter vergleichbar.Unternehmen und Gesamtwirtschaft, ab Seite 242Zu den Aufgaben, Seite 243Betrieb, Unternehmen oder Firma1. Berger & Thaler: Firmenname; Betrieb: Produktionsstätte; Unternehmen: Sammel- und Oberbegriff für alle dazugehörigenBetriebe; Filiale: ZweigbetriebBetriebsarten2. Individuelle LösungenBranchen und Sparten3. Bank und Versicherung, Gewerbe und Handwerk, Handel, Industrie, Information und Consulting, Tourismus und Freizeitwirtschaft,Transport und VerkehrGliederungskriterien für Betriebe4. Siehe Tabelle rechtsProduktionsfaktorenWertschöpfungProduktion Größe Standort Branche5. Wertschöpfung entsteht durchdie Beschaffung, Lagerung vonKonsumgüterherstellungUmsatz siehe Buch sieheRohstoffen und Vorprodukten, InvestitionsgüterherstellungBeschäftigte S. 246–247 Aufgabe 3durch die Produktion, den Verkauf,Service, Beratung, MontageDienstleistungsbetriebesowie Transport der jeweils fertigenProdukte. Kurz gesagt: Durch Leistungserstellung, Leistungsverwertung und betriebliche Organisation.Volkswirtschaftliche Produktionsfaktoren: Boden, Arbeit, Kapital, Wissen.Betriebswirtschaftliche Produktionsfaktoren: Menschliche Arbeitsleistung, Betriebsmittel (Sachanlagen, Finanzanlagen,Patente, Lizenzen, Markenrechte), Werkstoffe (Rohstoffe, Hilfsstoffe, Energie, Halb- und Fertigteile, Handelsware).58kapitalintensiveBetriebearbeitsintensiveBetriebe


Thema: Zusammenschlüsse von Unternehmen, Seite 244–245Zu den Aufgaben, Seite 245Zusammen, aber wie?1. Zusammenarbeit in Form einer Arbeitsgemeinschaft. Wenn eines der beiden Unternehmen ein ausländisches Unternehmenist, in Form eines Joint Ventures.Die Opec – ein Kartell2. Erdöl ist weltweit der wichtigste Energielieferant und deckt rund 33 % des Weltenergieverbrauches. Die OPEC ist dabei einwichtiger Global Player. Die 1960 gegründete Organisation verfolgt das Ziel einer gemeinsamen Ölpolitik, unter anderem umsich gegen einen Preisverfall abzusichern. Durch die Festlegung von Förderquoten für die einzelnen OPEC-Mitglieder soll dieErdölproduktion geregelt werden und somit, durch eine künstliche Verknappung oder eine Steigerung der Ölförderung in denMitgliedsländern, der Preis für Erdöl gedrückt, stabilisiert oder angehoben werden. Allerdings kommt es auch vor, dass sicheinzelne Mitglieder nicht an die festgesetzten Förderquoten halten, sondern ihre eigenen wirtschaftlichen und politischen Zieleverfolgen. Die OPEC fördert rund 30 % des Welterdöls und verfügt über geschätzte 77 % aller Erdölreserven.Mitglieder: Algerien, Angola, Ecuador, Irak, Iran, Katar, Kuwait, Libyen, Nigeria, Saudi-Arabien, Venezuela, Vereinigte ArabischeEmirate. Hinweis: www.opec.orgZusammenschlüsse und ihre Folgen3. Tagesaktuelle ErgebnisseMitsubishi-Gruppe – eine Unternehmensgruppe4. InternetrechercheGefahren5. Weniger Wettbewerb bedeutet in der Regel höhere Preise. Doch der Wettbewerb vollzieht sich nicht nur über die Preise,sondern auch über Innovationen. Monopolisten und Oligopolisten sind weniger veranlasst, technologischen Fortschritt raschserienreif und marktreif werden zu lassen. Die Konsumenten/Konsumentinnen haben wenig bis gar keine Alternativen zumarktbeherrschenden Anbietern. Andererseits wird die Markttransparenz bei wenigen Anbietern größer, die Verwendung vonbestimmten technologischen Standards wird kompatibler. Ein gutes Beispiel dafür ist die Verbreitung von Microsoft Office aufden Heim-PCs in aller Welt.Thema: Standortwahl für Betriebe, Seite 246–247Zu den Aufgaben, Seite 247Standortfaktoren1. Absatzorientierte Gemüsebaugebiete (auf geeigneten Böden) finden sich in der Nähe aller Großstädte. Die Tiefkühlindustriewählt ihre Standorte dort, wo einerseits frische Zulieferungen aus der Landwirtschaft, andererseits eine rasche Belieferung derVerbraucherzentren gewährleistet ist (Kühlhauskosten).2. Gründe für Standortverlegungen an den Stadtrand: Platzmangel, keine Möglichkeiten zur Expansion, moderne horizontaleBetriebsorganisation auf einer Ebene, Verkehrsanschlüsse, Umweltschutz, Flächenwidmungen.Im 19. Jahrhundert siedelten sich Industriebetriebe am damaligen Stadtrand an, der heute durch Stadterweiterung und Suburbanisierunglängst „überfahren“ wurde.3. a) Absatzorientierung, Agglomerationsorientierung, Flächenbedarf, Kundenfrequenz, Konkurrenzorientierungb) Agglomerationsorientierung, Arbeitskräfteorientierungc) Kundenfrequenz, Absatz- und Agglomerationsorientierungd) Verkehrs- und Transportorientierung, Flächenbedarf, AgglomerationsorientierungRaum4. Eisen- und Stahlwerke, Raffinerien, Automobilindustrie, petrochemische Industrie, Papierfabriken, Waggon- und Lokomotivbau,Flugzeugbau.Einkaufsstraßen5. Ein Einkaufszentrum oder Shopping Center ist eine bewusst konzipierte räumliche Konzentration von Einzelhandelsgeschäftenund Dienstleistungsbetrieben unterschiedlicher Branchen und gegebenenfalls anderen Angeboten wie Fitnesszentren oder Kinos.In Anlehnung an die US-amerikanische Definition des „shopping centers“ ist ein Einkaufszentrum eine „als Einheit geplante,errichtete und verwaltete Agglomeration von Einzelhandels- und Dienstleistungsbetrieben“. Hiervon zu unterscheiden sind die„gewachsenen“, meist innerstädtischen Agglomerationen (Einkaufsstraßen) ohne einheitliche Konzeption und ohne eigenesCenter-Management.Neben der Bequemlichkeit der unter einem Dach angebotenen diversen Geschäfte zieht auch das bessere Parkplatzangebotviele Käufer/innen in die Einkaufszentren. Bei manch größerem Einkaufszentrum ist die Einfahrt zur Tiefgarage der eigentliche„Haupteingang“ des Centers, da bis zu 70 % der Kundschaft mit dem eigenen Pkw kommen und so die unmittelbare Umgebungdes Einkaufszentrums nicht einmal mehr betreten. (Zitiert nach http://de.wikipedia.org/wiki/Einkaufszentrum).Politische Situation6. Persönliche Argumentation59


A N H A N G : K o p i e r v o r l a g eKOPIERVORLAGE GROSSLANDSCHAFTEN ÖSTERREICHS0 100 km60


KOPIERVORLAGE STUMME K ARTE EUROPA61


KOPIERVORLAGE GEBIRGE ÖSTERREICHS0 100 km62


KOPIERVORLAGE GEMEINDEGRENZEN ÖSTERREICHS0 100 km63


KOPIERVORLAGE BEZIRKSGRENZEN ÖSTERREICHS0 100 km64

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