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Artikel aus der Zeitschrift "Ergopraxis", Januar 2013

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Profession & Perspektiven35Bei ihren H<strong>aus</strong>besuchen berät Silvia Hark unter an<strong>der</strong>em über Hilfsmittel angebote, um den Alltag<strong>der</strong> Patienten und ihrer Angehörigen zu erleichtern.Anleitung spielt eine große Rolle. Nur so kann<strong>der</strong> Transfer in den Alltag gelingen.schen einer regulären ambulanten unddem Süd-Team zu sprechen. Sie arbeitet zuDamit die Behandlungen besser verteilteiner stationären Versorgung und stellt50 Prozent in <strong>der</strong> Mobilen Geriatrischensind, haben die Therapeuten unterschied-sich auf die Bedürfnisse <strong>der</strong> Patienten ein.Reha und zu 50 Prozent in <strong>der</strong> Klinik fürliche Arbeitszeiten. So ist Katrin StorbeckDas Therapeutenteam ist an die Rah-Rehabilitative Geriatrie. Das heißt, diemorgens für die Mobile Geriatrische Rehamenverträge mit den Krankenkassen ge-Unterschiede von <strong>der</strong> stationären zurunterwegs und arbeitet nachmittags in <strong>der</strong>bunden. Insgesamt stehen ihm pro Patientambulanten Rehabilitation erlebt sie tag-Klinik. In <strong>der</strong> Zeit sind dann ihre Kollegen40 Behandlungseinheiten über einen Zeit-täglich. „Zu H<strong>aus</strong>e treten ganz an<strong>der</strong>e Pro-auf H<strong>aus</strong>besuch. Ein typischer Arbeitstagraum von etwa sechs Wochen zur Verfü-bleme auf, als sie in <strong>der</strong> stationären Rehabeginnt für die Ergotherapeutin im Büro.gung. Falls erfor<strong>der</strong>lich, wird die Therapiefür die Patienten absehbar wären“, erklärtDort schaut sie, ob ihre Kollegen o<strong>der</strong> einerum weitere Einheiten verlängert.sie. Wenn sie stationär untergebrachteihrer Patienten wichtige Infos o<strong>der</strong> eineZu Beginn einer Rehabilitationsmaß-Patienten nach ihren Zielen fragt, dannTerminabsage hinterlassen haben. Dannnahme übernimmt Dr. Aldus den erstenmöchten sie häufig „einfach“ wie<strong>der</strong>macht sie sich auf den Weg. In <strong>der</strong> RegelH<strong>aus</strong>besuch und untersucht die Patienten.gesund werden o<strong>der</strong> besser laufen können.sieht sie ihre Patienten zwei- bis dreimalDabei achtet er nicht nur auf <strong>der</strong>en physi-Patienten, die in ihrem gewohnten Umfeldpro Woche und kann so eine sehr inten-sche und kognitive Verfassung, son<strong>der</strong>nbleiben, erleben ihre Einschränkungensive Beziehung zu ihnen aufbauen. Da sieverschafft sich auch einen ersten Eindruckjedoch direkt im Alltag und können danachjeweils eine Dreiviertelstunde vor Ort ist,von den häuslichen Gegebenheiten undihre Ziele <strong>aus</strong>richten. Sie möchten ihre Enkelbevor sie zum nächsten Patienten fährt,unterhält sich mit den Angehörigen. Dazuwie<strong>der</strong> besuchen, wie<strong>der</strong> in die Tagespflegeschafft sie drei Besuche pro Vormittag.führt er das geriatrische Assessment mitgehen, die Treppe vor <strong>der</strong> H<strong>aus</strong>türe bewäl-Anschließend erledigt sie die Dokumenta-Testelementen wie den Mini-Mental-tigen o<strong>der</strong> sich wie<strong>der</strong> alleine waschen undtion, kümmert sich um den StundenplanStatus-Test, den DemTect o<strong>der</strong> den Chair-anziehen können. Der Arbeitsauftrag imfür die darauffolgende Woche, leitet Hilfs-Rising-Test durch. Daraufhin stellt er dengewohnten Umfeld unterscheidet sich alsomittelverordnungen in die Wege, erledigtRehabilitationsplan auf, entscheidet also,deutlich von dem in <strong>der</strong> Klinik. Die ZieleTelefonate mit Sanitätshäusern, Kranken-welche Therapeuten <strong>aus</strong> dem interdiszipli-<strong>der</strong> Patienten richten sich zu H<strong>aus</strong>e starkkassen, Angehörigen und H<strong>aus</strong>ärzten.nären Team beteiligt sein sollen, und leitetauf Partizipation und Teilhabe. So habenergopraxis 1/13 Fotos: S. Gritschihnen seine ersten Eindrücke und Ergebnisseweiter. So sind diese für den Erstkontaktgerüstet und können mit <strong>der</strong>Behandlung beginnen.Zu H<strong>aus</strong>e geht es um Teilhabe > Bei meinemBesuch habe ich die Gelegenheit, mit<strong>der</strong> Ergotherapeutin Katrin Storbeck <strong>aus</strong>sie ein klares Ziel vor Augen und könnenbesser nachvollziehen, woran sie in <strong>der</strong>Therapie später arbeiten. Falls die Patientenzur Zielformulierung kognitiv nicht mehr in<strong>der</strong> Lage sind, übernehmen das die Angehörigen.Als Basis führt die Ergotherapeutinzu Beginn einer Behandlung das Ergo-Assdurch, meist auch den Uhrzeichentest.Intensive Angehörigenarbeit > Wasmacht die Mobile Geriatrische Reha sobeson<strong>der</strong>s, frage ich Katrin Storbeck. „Dieintensive Angehörigenarbeit“, antwortetsie sofort. Die Ehefrau, <strong>der</strong> Vater o<strong>der</strong> dieTochter seien während <strong>der</strong> Therapie meistensanwesend. So habe sie die Gelegenheit,intensiv anzuleiten. Zum Beispiel,


Profession & Perspektiven36therapeutin. Auf diese Weise können siebeispielsweise besser üben, mit PatientenTreppen zu steigen o<strong>der</strong> ins Auto ein- und<strong>aus</strong>zusteigen. Der Erfolg gibt ihnen recht.Die kollegiale Zusammenarbeit ist sointensiv, weil das Team recht klein ist. Dasheißt, Katrin Storbeck hat immer dieselbenAnsprechpartner und muss nicht wiein <strong>der</strong> Klinik erst her<strong>aus</strong>finden, welcheTherapeuten zuständig sind. Man könntemeinen, eine mobile Reha wäre das Optimum.Doch da ist Katrin Storbeck an<strong>der</strong>erAUFRUFEin Tag bei ... Ihnen?Sie arbeiten in einem tollen Team,unter besten Vor<strong>aus</strong> setzungen o<strong>der</strong>nach einem beson<strong>der</strong>en Konzept?Dann erzählen Sie uns per E-Maildavon: ergopraxis@thieme.de!Vielleicht kommen wir auch zuIhnen und es entsteht ein <strong>Artikel</strong>,mit dem wir an<strong>der</strong>e Leserinspirieren können.Meinung: „Generell ist so eine mobile Rehanicht für jeden angezeigt“, sagt sie. „Fürviele ist die stationäre Reha genau richtig,insbeson<strong>der</strong>e, wenn spezielle Therapie-bereichernde Schnittstellen. Sie weiß abergeräte erfor<strong>der</strong>lich sind. Unsere Patientenauch, dass ihre Arbeitsbedingungen ganzin <strong>der</strong> Mobilen Geriatrischen Rehabilitationbeson<strong>der</strong>e sind: „Diese Kommunikation istsind einfach ein bisschen beson<strong>der</strong>s undin einer Praxis zeitlich nicht machbar, dafürprofitieren deshalb sehr davon.“braucht es ein eingespieltes Team vor Ort.“Die Therapeutin nimmt die häusliche Situationunter die Lupe. Reicht das für den Rollstuhl?Konkrete Unterstützung im Alltag > Nach<strong>der</strong> Besprechung begleite ich Ergothera-Rehaklinik auf Rä<strong>der</strong>n > Zurück im Hardtwaldzentrumtreffe ich abschließend Ulrikepeutin Silvia Hark <strong>aus</strong> dem Nord-Team aufSinner, die Geschäftsführerin <strong>der</strong> Mobilenwie die Angehörigen den Transfer bewerk-einen H<strong>aus</strong>besuch zu Ehepaar Schmid*,Ambulanten Rehabilitation Karlsruhestelligen o<strong>der</strong> den Patienten in den Alltagbeide über 80 Jahre alt. Frau Schmid wurde(MARK) und <strong>der</strong> Paritätischen Sozial-einbinden können. Außerdem lege dasnach einem Oberschenkelhalsbruch statio-dienste Karlsruhe. Sie ist stolz auf das multi-Therapeutenteam viel Wert auf Aufklä-när behandelt und kam anschließend in dieprofessionelle Team unter <strong>der</strong> ärzt lichenrungsarbeit. „Häufig erleben wir pflegendeKurzzeitpflege. Dort machte sie jedoch nurLeitung des Geriaters Christian Aldus: „AufAngehörige am Rand ihrer Belastungs-wenige Fortschritte, sodass das Team vondiese Weise können wir Energien bündelngrenze. Wir verwenden viel Zeit darauf,<strong>der</strong> Mobilen Geriatrischen Reha sich dafürund den Patienten einen enormen organi-sie zu unterstützen und zu beraten“,einsetzte, dass Frau Schmid nach H<strong>aus</strong>e zusatorischen Aufwand abnehmen.“ Für sieerklärt die Ergotherapeutin. Hin und wie-ihrem Mann kam und dort Therapie erhielt.ist die Mobile Geriatrische Reha eine Art<strong>der</strong> berät sie die Angehörigen zusammenDamit sie besser versorgt werden kann,„Rehaklinik auf Rä<strong>der</strong>n“, die im Alltag <strong>der</strong>mit dem Kollegen vom Sozialdienst, orga-steht das Pflegebett im Wohnzimmer. HierMenschen ansetzt und mit den unter-nisiert einen Schnuppertag in <strong>der</strong> Tages-übt Sylvia Hark mit ihr das Aufstehen. Denschiedlichsten Kompetenzen auf <strong>der</strong>enpflege o<strong>der</strong> eine Nachbarschaftshilfe, umEhemann leitet sie an, denn sein EinsatzBedürfnisse eingeht. Und dass diesessie zu entlasten. Das bespricht sie frühzeitigist gefragt, wenn seine Frau zur ToiletteAngebot gut ankommt, bestätigen dieim Team, denn die Organisation brauchtmuss. Er ist ganz eifrig bei <strong>der</strong> Sache undRückmeldungen von Patienten und Ange-Anlaufzeit. Oft auch Überzeugungsarbeit.unterstützt seine Frau, wo er nur kann.hörigen regelmäßig am Ende <strong>der</strong> Behand-Denn für viele – ob Angehörige o<strong>der</strong> Patien-Viele Tipps <strong>der</strong> Ergotherapeutin haben dielung: „Können Sie nicht weiter machen?“,ten – ist <strong>der</strong> Schritt in eine TageseinrichtungSchmids schon angenommen, zum Bei-fragen sie dann. Ein Angebot, das Schuleeine Überwindung.spiel bei <strong>der</strong> Wohnraumanpassung, als esmachen sollte. Wir brauchen definitivNeben <strong>der</strong> intensiven Arbeit mit denvor allem darum ging, die Wege zwischenmehr davon!Simone GritschAngehörigen schätzt Katrin Storbeck vorWohnzimmer, Bad und Küche so hin<strong>der</strong>-allem die interdisziplinäre Zusammen-nisfrei wie möglich zu gestalten.arbeit. Sie sei viel enger als in <strong>der</strong> Klinik.„Und ich schaue viel mehr über meinenTellerrand“, sagt sie. „Wir sind im ständigenAust<strong>aus</strong>ch, und je<strong>der</strong> blickt hin undwie<strong>der</strong> über seinen typischen Fachbereich,um das zu erarbeiten, was die Patientengerade brauchen.“ Wenn erfor<strong>der</strong>lich,behandelt sie gemeinsam mit <strong>der</strong> Physio-Sylvia Hark ist den ganzen Tag außerH<strong>aus</strong> und fährt ihre Route ab. „Wenn etwasWichtiges wäre, kann ich je<strong>der</strong>zeit mitChristian Aldus telefonieren“, erzählt sie.Auch sie empfindet die Teamarbeit alssehr eng und wertvoll. Beson<strong>der</strong>s gefälltihr, dass es keine Konkurrenz zwischenden Berufsgruppen gibt, son<strong>der</strong>n vieleSimone Gritsch, ErgotherapeutinBcOT, hat dieinterdisziplinäre Zusammenarbeitin <strong>der</strong> Praxisimmer vermisst. Dass dasmit dem richtigen Konzeptmöglich ist, zeigte ihr <strong>der</strong>Besuch in Karlsruhe.ergopraxis 1/13 Foto: S. Gritsch* Name von <strong>der</strong> Redaktion geän<strong>der</strong>t

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