und um die SchuleDie Schule hat Geburtstag...von Sebastian Berg, Andreas Dähn, Caroline von der Decken, StephanieFabian und anderen40 Jahre jung ist unsere Schule, „alt“ wäre an dieser Stelle kein schönesKompliment.Mit 40 hat man zwar bei „Germanys Next Top Model“ nichts zu suchen (es seidenn, man istdie Macherin des Ganzen), aber nach einigen „Facelifts“, wie Fassade, neueFluchttreppe am A-Haus,Überarbeitung des Foyer-Gemäldes… macht unsere Schule doch einen ganzfrischen Eindruck.Kleine Fältchen gehören nun mal dazu mit 40 aufwärts und machen ja auch einenTeil des Charmes aus (redet sich jedenfalls die Autorin dieses Artikels ein).Die Schule hat Geburtstag und wir feiern das auch! Irgendwie war zu merken,dass wir gar nicht so recht Übung haben im Feiern. Das sollten wir ändern!Kurz vor dem Jubiläumswochenende hatte der Funke noch nicht so rechtgezündet und Viele waren noch etwas verhalten in ihrer Festtagsfreude.Umso schöner, dass es dann so ein besonderes Fest geworden ist – vielleicht,weil niemand etwas Besonderes erwartet hat.Aber der Reihe nach...Offener UnterrichtDer Freitag beginnt noch ganz ruhig und beschaulich. Einige Gäste haben sichzum Besuch in den Klassen angemeldet und können nun am offenen Unterrichtteilnehmen. Die 1 A hat diesen Morgen genutzt, um die Klasseneltern zumoffenen Klassenzimmer einzuladen und wieder einmal dürfen wir 1 A-Eltern Teilhaben am fröhlichen Unterricht dieser pfiffigen Klasse. Deutsch-Englisch-Französischwird gesungen und geschritten und zwischendurch gerechnet und„switchen“ hat hier nichts mit Fernbedienung zu tun, sondern mit einem buntenUnterrichtsstrauß. Schön.Eltern aus dem Waldorfkindergarten nutzten den offenen Unterricht für einerstes Reinschnuppern.Geburtstagskuchen von der Schule für die SchülerJohanna Keller, die die ganze Verköstigung des Jubiläumswochenendes organisierte,hat sich auch dafür stark gemacht, dass die Schule den Schülern einen„Geburtstagskuchen“ spendiert.Den Verteilern des Geburtstagskuchens hat diese „Arbeit“ viel Freude bereitet,denn sie konnten aus dem „Vollen“ schöpfen und durften sich an den schönenund überraschten Reaktionen der Schüler freuen.Denn die waren wirklich überrascht: Umsonst und so lecker!Es hat uns erstaunt, wie sehr sich viele Schüler und Schülerinnen über „nur“ einStück Kuchen oder Brezel gefreut haben. Das stand mal ganz im Gegensatz zudem scheinbar allgegenwärtigen Motto: immer größer, immer schöner, immertoller!Eurythmieaufführungen rund um das Jubiläum der SchuleCaroline von der Decken , Mutter von Lukas, 3aVielen Dank für die wunderbaren Eurythmieaufführungen rund um die Jubiläumstageder Schule! Das Schöne daran war, dass die Eurythmie nicht obenauf der Bühne blieb, sondern wie in den Saal herunterkam und sich zu einemgesellte; man fühlte sich unmittelbar berührt, erfrischt und belebt.Es kommen mir immer zwei Sätze in den Sinn, ganz besonders, wenn ichKinder und Jugendliche Eurythmie machen sehe. Der erste ist ein Gedichtanfangvon Christian Morgenstern und lautet folgendermaßen: „Ich habe denMenschen gesehen in seiner tiefsten Gestalt ...“ Der zweite stammt aus demersten Teil der „Hymnen an die Nacht“ von Novalis , wo der Dichter nach Stein,Pflanze und Tier auch vom Menschen spricht und sagt „ ...vor allen aber derherrliche Fremdling mit den sinnvollen Augen, dem schwebenden Gange undden zartgeschlossenen , tonreichen Lippen.“Also die Beiden, Novalis und Morgenstern, hätten sich bestimmt auch sehr überdie Eurythmieaufführungen gefreut.„Zu fragen gingen wir aus“Volles Haus bei der Eurythmieaufführung am Freitag. Unglaublich wie der Saalbrummte. Energie hinter der Bühne und davor genauso. Das Publikum warvoller Erwartungsfreude und feierte mit der großen Schülerschar diese wundervolleEurythmieaufführung.Mit Leichtigkeit, Freude und Charme zeigten die Schüler der Unterstufe Szenenaus dem „Karneval der Tiere“ und jedes Tier war da. Präsent und lebendig aufder Bühne: die Löwen, die Küken und die Katze, die Schildkröten, die Pferde,die Stiere, die Elefanten, die Siebenschläfer, die Kängurus, das Aquarium, diewilden Reiter, das Vogelhaus, die Erdmännchen, die Fossilien, die Schwäne...Es hat seine besondere Wirkung, wenn so viele Menschen etwas gemeinsamauf die „Bühne“ stellen.Welch eine Freude zu zusehen.Was bedeutet es für mein Kind, bei so einer Aufführung mit dabei sein zu können?Nicht nur im Moment der Aufführung und in der Aufregung zuvor, sondernfür später?Welche Chancen liegen darin? Wie kann dieser Funke, Kinder und Heranwachsendeerreichen, die der Eurythmie vielleicht alters- oder geschlechtsbedingtgerade nicht soviel abgewinnen können?Ich hoffe aus ganzem Herzen, dass die Freude und Begeisterung des Publikumsfür die Eurythmisten spürbar war.Ganz viele Menschen waren beteiligt am Gelingen dieser Aufführung: Musikerund Beleuchter, Stühlesteller und Schneider, Bastler und Plakatmacher, Nervenberuhigerund Zuschauer und ganz viele Eurythmisten auf der Bühne....Ganz verzichten möchte ich nicht auf Namen -Donat Südhof und Claudia12 02/13 <strong>Kiesteichente</strong>
und um die SchuleLasnier haben der Schulgemeinschaft ein wunderbares Geschenk gemacht mitdieser Aufführung! Danke.Der Samstag„Mensch, bist du das? Dich habe ich ja seit ich weiß nicht wie vielen Jahrennicht mehr gesehen“. Freude an vielen Orten, überall Grüppchen von schwatzendenund lachenden Menschen. Schön, dass daran gedacht wurde sovielPlatz zu schaffen mit den Cafes in den Klassenzimmern. Getränke für Groß undKlein, genügend Kaffee überall, Süßes, Salziges... Die Auswahl war groß undlecker und... ein Geschenk.Wer wollte konnte etwas spenden.Das Verköstigungsteam hat sehr gute Arbeit geleistet, denn immerhin musstenvon Freitagmorgen bis Sonntagmittag eine nicht genau bekannte Anzahl vonGästen verköstigt werden und zwar von Frühstück bis Abendessen.Johanna Keller und Sandra Cerutti mit vielen Helfern aus nahezu allen Klassenhaben sich hier sehr engagiert.Wenn man ein Fest feiert „putzt man sich ja auch ein wenig heraus“.... DieSchule jedenfalls war herausgeputzt, denn Lilli Heinrich hatte für schönenBlumenschmuck überall gesorgt.Martina Jaser-Gros hat den Festschmuck nach dem Galaabend in Blumenverkäufermanieran den Mann / bzw. an die Frau gebracht. Eine gute Idee undeine kleine willkommene Einnahme in die Geburtstagskasse.Festakt mit musikalischen Beiträgen, einer Ansprache und verschiedenenGrußwortenBegleitet und unterstützt von den Kindern der Unter- und Mittelstufe, die in verschiedenenBeiträgen so gekonnt musizierten, dass Freude und Erwartung aufkommende Konzerte bei den einen, starke Erinnerungen an die Anfangszeit derSchule bei anderen geweckt wurden, wurde im Festakt am Samstag einerseitsauf diese Anfänge zurückgeschaut, andererseits aber auch die Frage nach denAufgaben der Zukunft gestellt, auf die Eltern und Lehrer die Kinder, die Schülerdieser Schule sind, vorbereiten. Claudia Lasnier fand die richtigen Worte, dieeinerseits ernst und verantwortungsbewusst zugleich, aber auch hoffnungsvollund zuversichtlich klangen. In einem auf der Bühne geführten Gespräch mit BenediktusHardorp, als Teil ihrer Ansprache, wurden im Besinnen auf die Impulseder Schulgründung zugleich die Ideale deutlich, die zeitlos unsere Schule auchheute und künftig tragen. Es galt und gilt in stetigem Ringen um die Entfaltungder Lebenskräfte, der hier zur Schule gehenden Kinder und Jugendlichen,sie letztlich in Einklang zu bringen mit ihren aufzuspürenden und in die Tat zubringenden ureigensten Lebensimpulsen.In persönlichen Grußworten der Nachbarschulen, der befreundeten Institutionenund der Landesarbeitsgemeinschaft wurde deutlich, dass uns alle diegemeinsame Aufgabe am Kindeswohl eint.Ehemalige und Vertreter der Schule von heute im GesprächAbiturienten, Schüler aus den 11. und 12. Klassen und ehemalige Schüler ausden Anfangsjahren der <strong>Freie</strong>n <strong>Waldorfschule</strong> <strong>Mannheim</strong> trafen sich zu einemAustausch ihrer Schulerfahrungen.Abstand gewinnen – gerade weil man die Schulzeit als sehr intensiv erlebt hatund besondere Erfahrungen gemacht hat.Rechtfertigungsdruck – nach Jahren geht man gelassener damit um, weiß zuschätzen, was neben Lernstoff zur Lebenstauglichkeit vermittelt wurde. Allgemeinbildungist zunächst nicht zählbar; wird aber im Laufe der Jahre deutlich.Nach 10 Jahren sieht man die Schule anders. Gegen Ende des Gesprächs, dasdurch Sabine Striebel Meisenheimer sehr gekonnt geleitet wurde, stellten „Ehemalige“und „Gegenwärtige“ fest: Waldorfschüler trauen sich alles zu, habenMut, immer wieder etwas Neues zu beginnen und stellen sich im Zusammenhangmit ihrem beruflichen und privaten Werdegang immer wieder Fragen nachden Zielen in ihrem Leben.Offenes Forum am SonntagmorgenZum Ausklang am Sonntag kamen Familien mit Kindern, neue Eltern, ehemaligeSchüler vor der Abreise, Kollegen und Eltern der ersten Stunde und vonheute. Zunächst wurde gemeinsam gefrühstückt an einem herrlichen Buffet,das Schuleltern der 5b und die Mitarbeiter der Schulküche gezaubert hatten.Nachdem die fröhliche Runde auf der Terrasse der Schulküche gesättigt bei02/13 <strong>Kiesteichente</strong>der dritten Tasse Kaffee beisammen saß, ging der Blick des Gespräches nocheinmal auf die unmittelbare Zukunft der Schule– was ist notwendig für ein weiteresGedeihen unserer Schule? Als Schwerpunktthema dieses offenen Forumskristallisierte sich die Frage nach einer Entlastung der Lehrer heraus, bei immergrößerem Betreuungsbedarf der Schüler. Klassenhelfer, kleinere Klassen,Unterstützung durch die Elternschule waren Themenkreise, die besprochenwurden. Dabei wurden auch die geänderten Rahmenbedingungen angesprochen,unter denen Schule im 21. Jahrhundert stattfindet. Neue Familienformen,Medieneinflüsse, Globalisierung bis in alle Winkel der Gesellschaft fordern unsauf, die Praxis unseres Tuns immer wieder zu hinterfragen. Es scheint so, alsbilde sich unter diesen Bedingungen die Schule als neues Dorf einer freien Gemeinschaft,um Kinder auf den Weg in ihr selbstbestimmtes Leben zu begleiten.Schlaglichter aus vier Jahrzehnten und ein Blick nach morgenDie Gegenwart ist der Ort an dem sich Zukunft und Vergangenheit begegnen.Angeregt von diesem Gedanken fanden sich in einem Podiumsgespräch Menschenein, die die Schule von Beginn an begleitet, unterstützt und getragen habenund Menschen, die dies heute tun. Barbara Heitmann, Dorothea Hardorp,Heinke Wickenhäuser, Irene Groh, Martina Jaser-Groß, Christian Langscheidund Claus-Michael Ratzel berichteten von ihren Erfahrungen und ihren Impulsen,mit denen sie die Schule an verschiedenen Orten und zu verschiedenenZeiten prägten und mitgestalteten. Begleitet von einer Bilderschau, die auch imPublikum Erinnerungen an lang zurückliegende und kürzlich erst gescheheneEreignisse weckte, entstand so ein biographischer Weg, der uns Chancen undAufgaben vor Augen rief, die, so wie früher ergriffen und damit Schule heute zuermöglichen, jetzt, von der heutigen Generation, wieder zu ergreifen ist, damitauch morgen Schule im Waldorfdreieck möglich ist. Auch die unmittelbar sichstellenden Fragen nach Inklusion, nach den Bedingungen der Zusammenarbeitund nach den Aufgaben der Schule von heute, die unter anderem denAbschied des 45 Minutentaktes der Schulstunden bedeuten und einen völligneuen Stundenplan fordern, wurden angesprochen und in den Zusammenhangder <strong>Mannheim</strong>er Schulinitiative vor 40 Jahren gestellt. Gleichermaßen wurdedeutlich, dass unsere Ideale, derer wir uns immer wieder bewusst werdenmüssen, aus der Zukunft kommen und uns dabei helfen, unsere gemeinsamenAnstrengungen zu bewältigen und zusammenzuführen.Monatsfeier und VolkstanzDas Programm dieser Monatsfeier war einfach toll! Alle Beiträge waren herausragendund es hat viel Freude gemacht zu zusehen, mit was sich die einzelnenKlassen so unter anderem beschäftigen. Ganz herzlichen Dank an alle Klassenmit Ihren Lehrern, die uns diesen Einblick in den Unterricht gewährt haben, derbei manch´ einem Erinnerungen an die eigene, lang zurückliegende Schulzeitgeweckt hat.Der Volkstanz, der zum Abschluss der Monatsfeier, die Zuschauer aus demSaal geleiten sollte, musste leider wegen des sehr wechselhaften Wettersganz auf der Bühne und nicht im Schulhof stattfinden. Somit konnte auch nichtmitgetanzt werden; das Gezeigte war aber sehens- und hörenswert.Der neue Leiter des Volkstanz-Ensembles Stephan Lentz hat einige neueStücke eingeführt und mit seinen Ansagen frisch und kurzweilig durch dieAufführung geleitet. Die 6 A hat froh und lebendig diese schöne Tradition desVolkstanzes fortgesetzt; das Publikum dankte es mit viel Applaus.SportBeim Sport am Nachmittag trafen sich Ehemalige und jetzige Schüler und wennman den roten Gesichtern glauben darf, ging es fröhlich zur Sache und machteallen Teilnehmern großen Spaß. Ganz herzlichen Dank an Giuseppe Gennaround Bernhard Kempf, die alles gut vorbereitet hatten und ganz hervorragendleiteten.KinderprogrammFür die Kinder, die mit ihren Familien zum Festwochenende kamen, gab esein Extraprogramm. Unterstützt von Helfern nahmen sich Ahna Jantzer undAndreas Dähn der Sache an und sorgten für Kurzweil und Heiterkeit bei denJüngsten. Die Eltern konnten sich beruhigt in die verschiedenen Veranstaltungenbegeben und wussten ihren Nachwuchs in besten Händen.13