Nummer 157 - Nordfriisk Instituut
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gau apröppet en es med hem deel<br />
bi Strun gingen en weer ap iip ’e<br />
Mannewoor.<br />
De Koptain hat no feersnakket, dat<br />
hi ,John-Orang’ hit, en ho dja hem<br />
ferlörsen hoa. Hi es med de boppers<br />
Bramsooilroa wechfleegen, as<br />
en beesti Bloch dwars iinful. Dja<br />
hoa hem mediaans socht, oawers<br />
bi de dear greow See hoa dja hem<br />
ni mear wen kiid. Herrem eensichs<br />
Heep wear, dat hi hem uun ’et Holt<br />
hid fashool kiid en iaanerweegen<br />
iip en Eelun apskolt wear.<br />
De Koptain ferhoalt no, dat de<br />
Orangutan fan letj uf en uun iip de<br />
dear Skep lewwet hat. Feer Djooarn<br />
hat hem en Matroos as Maskotjen<br />
iip en Market iaanerweegen uun<br />
Indonesien kaft. Hi en siin Moats<br />
fan ’e Topgastkruu hoa hem med<br />
ap uun ’e Takkeloasch nümmen,<br />
en bal kiid hi deät al gauer as alle<br />
uurn. De Koptain en siin Fulk<br />
hoa meent, dat dja sönner herrem<br />
John-Orang langer keen Glik mear<br />
hid, en dat dja uun ’e Fos allet Glik<br />
brik kiid, om djin de letj Kors tu<br />
bestun’n.“<br />
„Djoa, wan di beteenks, dat hi<br />
fer deät betjen Grok en Tabak tau<br />
sellewer Djülstekken betoalt hat,<br />
es hem siin Maskotjen wel en heel<br />
berri wört ween. Ik kiid uk nons<br />
sek en fiksi Topgast brik.“ – „Dan<br />
mus ’e man gud iippasse, dat hi ni<br />
tuseek komt. Din’n woaks do ni iip<br />
Booamen.“<br />
Deutsche Zusammenfassung:<br />
Einen Helgoländer kann nichts<br />
erschüttern, auch nicht, wenn der<br />
übliche Abendgast plötzlich einen<br />
Fremden im Schlepptau hat. Einen<br />
mit langen roten Haaren und noch<br />
viel längeren Armen. Dieser Besuch<br />
sagt nichts und versteht nichts.<br />
Aber er scheint mit seinen kurzen<br />
Beinchen ein Topp-Mann in den<br />
Topp-Masten von Segelschiffen<br />
zu sein. Wie sich herausstellt, ist<br />
es genau so – John-Orang wird bereits<br />
auf Helgoland gesucht – von<br />
seinem Kapitän, der heilfroh ist,<br />
ihn wieder zu finden.<br />
Bücher<br />
Eala!<br />
„Eala frea Fresena!“ („Edle freie Friesen!”)<br />
Mit diesem Ruf, so heißt es in<br />
der Überlieferung, begrüßten sich<br />
die Friesen bei den Versammlungen<br />
in alter Zeit am Upstalsboom beim<br />
ostfriesischen Aurich. Nun ertönt<br />
der Ruf neu, und zwar in gedruckter<br />
Form:<br />
Eala. Fachzeitschrift zur Friesischen<br />
Geschichte und Kultur. Je 24 S. Je<br />
4,00 Euro. Officina Druck- und Medienservice,<br />
Oldenburg seit 2006.<br />
„Die friesische Kultur ist einzigartig.<br />
Das friesische Mittelalter<br />
unterscheidet sich in erheblichem<br />
Maße von dem seiner Nachbarn<br />
in Gesellschaftsstruktur und<br />
Brauchtum. … Die Fachzeitschrift<br />
Eala soll nun die interessante und<br />
außergewöhnliche Geschichte und<br />
Kultur der Friesen auch außerhalb<br />
Frieslands bekannter machen und<br />
einladen, sich für ein einzigartiges<br />
Volk zu begeistern, dass eine<br />
einzigartige Landschaft in Europa<br />
bewohnt und diese schon in früher<br />
Vergangenheit gestaltet und verteidigt<br />
hat. Die friesische Sprache von<br />
Westfriesland bis Nordfriesland<br />
sowie die in Friesland verwendeten<br />
niederdeutschen Dialekte sollen<br />
ebenfalls Thema von Eala sein und<br />
durch ihre Veröffentlichung darin<br />
einem breiteren Publikum zugänglich<br />
werden.“ So umreißt Herausgeber<br />
und Redakteur Michael<br />
Tegge das Programm der neuen,<br />
großformatigen und durchgängig<br />
farbig gestalteten Zeitschrift.<br />
Geboten werden Berichte über jede<br />
Art von friesischen Aktivitäten und<br />
Themen von der Gründung eines<br />
„Wurtfriesischen Stammtisches“<br />
in Misselwarden über den Friesenkongress<br />
in Leck im Mai 2006 bis<br />
hin zur mittelalterlichen „Kirche<br />
der Friesen in Rom“. Das Geschrie-<br />
bene zeichnet sich aus durch eine<br />
recht lockere Herangehensweise,<br />
die Zielgruppe dürfte insbesondere<br />
auch unter jüngeren Menschen zu<br />
suchen sein, die eine anregende<br />
Freizeitbeschäftigung mit der Suche<br />
nach sinnstiftenden Elementen in<br />
der regionalen Identität verbinden<br />
möchten. Die – alten und auch die<br />
jungen – Friesen haben, so die Botschaft<br />
in und zwischen den Zeilen,<br />
einiges zu bieten in einer Zeit der<br />
globalisierten und zu Beliebigkeit<br />
neigenden kulturellen und gesellschaftlichen<br />
Entwicklung.<br />
Bedenken, hier könnte bräunlichmythischem<br />
„Volkstum“ im Sinne<br />
von „Blut und Boden“ das Wort<br />
geredet werden, tritt Eala entgegen<br />
durch ein Interview mit Arno Ulrichs,<br />
dem Vorsitzenden des 1997<br />
gegründeten Friesischen Forums<br />
e. V., das vor allem in Ostfriesland<br />
tätig ist, sich aber auch um interfriesische<br />
Kontakte bemüht. Ulrichs<br />
führt unter anderem aus: „Friese<br />
oder Friesin ist, wer sich dazu bekennt<br />
– wir erwarten also keinen<br />
Abstammungsnachweis. Jede und<br />
Jeder ist herzlich willkommen, der<br />
sich durch die friesische Freiheitstradition<br />
angesprochen fühlt und<br />
darin auch eine Richtschnur für<br />
das heutige Leben sieht.“ In diesem<br />
Sinne grüßt NORDFRIESLAND: Eala<br />
frea Fresena! fp<br />
Heimat<br />
„Je mehr Heimatlosigkeit die mobile,<br />
flexible neoliberale Welt mit sich<br />
bringt, desto unausweichlicher wird<br />
es, von Heimat zu reden.“ Dies ist<br />
eine zentrale Aussage eines kleinen<br />
Buchs, verfasst von Christoph Türcke,<br />
Professor für Philosophie an<br />
der Hochschule für Graphik und<br />
Buchkunst in Leipzig:<br />
Christoph Türcke: Heimat. Eine Rehabilitierung.<br />
80 S. 9,80 Euro. Zu<br />
Klampen Verlag, Springe 2006.<br />
Türcke befasst sich mit der Bedeutung<br />
von „Heimat“ für jeden<br />
Menschen und meint, dass die Erfahrung<br />
von Heimatverlust schon<br />
im Moment der Geburt einsetzt,<br />
Nordfriesland <strong>157</strong> � März 2007 27