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Titel und Vorspann-1 - Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

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82<br />

<strong>und</strong> ich stark engagiert hatten.“ 520 Horn hatte sich in der Vergangenheit bereits über Kunst<br />

<strong>und</strong> Theater geäußert <strong>und</strong> ein Plädoyer für das Theater als Gesamtkunstwerk gehalten,<br />

das aus seiner Sicht bislang in die Einzelteile Schauspiel, Dichtung, Wort, Gebärde, Mimik<br />

<strong>und</strong> Dekoration auseinander fiel. 521<br />

Nr. 146 vom 19.12.1924 enthielt das Blatt „Der Krieg“ (Abb. 35). Es ist eine ebenso<br />

knappe wie prägnante Darstellung, die Völker fast nur durch Umrisslinien erzeugte: im<br />

Vordergr<strong>und</strong> eine Kanone, dahinter zwei Soldaten mit Pickelhaube <strong>und</strong> hinter diesen<br />

übergroß der Tod mit der Lunte in der Hand.<br />

Am 23.12.1924 war auf der <strong>Titel</strong>seite der Nr. 147 das Blatt „Die junge Sowjetmacht“<br />

abgedruckt (Abb. 36). Eine schmales Kind mit einem Stern an Stelle des Herzens<br />

symbolisiert das junge Sowjetrussland. Ihm folgen es anspeiend <strong>und</strong> hinwegpustend die<br />

Vertreter der alten Ordnung, Richter, Polizist <strong>und</strong> Bürger. In derselben Ausgabe illustrierte<br />

Völker sehr detailliert <strong>und</strong> kleinteilig ein Gedicht Berta Lasks unter dem <strong>Titel</strong><br />

„Weihnachten“. Lask stellte in ihrer Weihnachtsgeschichte einen Vergleich zwischen dem<br />

im Stall geborenen Jesus <strong>und</strong> den in Kellern, Kammern <strong>und</strong> Mietskasernen geborenen<br />

Kindern her. Als Weg in die Zukunft ließen beide - die Autorin <strong>und</strong> der Künstler - den<br />

Sowjet-Stern erstrahlen.<br />

In der Zeitung Nr. 1 vom 3.1.1925 bebilderte Völker das Gedicht Johannes R. Bechers<br />

„Der Bombenflieger“. Hier griff er auf eine Darstellungsweise zurück, die er im Zyklus<br />

„Schicksale“ bereits verwendet hatte, indem er einer Gruppe im Bildvordergr<strong>und</strong> eine<br />

Massenszene gegenüberstellte. Voller Entsetzen stürzen einige Menschen auf den<br />

Betrachter zu, während sich hinter ihnen ein Inferno an Tod <strong>und</strong> Vernichtung abspielt.<br />

„Müntzer aufruft Bauern“ heißt das einen prophetischen Agitator darstellende <strong>Titel</strong>blatt in<br />

der Nr. 2 vom 10.1.1925. Zum Thema Obdachlos erschien in der Nr. 6 vom 7.2.1925 ein<br />

Holzschnitt 522 , der eine zweibogige Brücke zeigt, unter der sich viele Menschen ein Lager<br />

für die Nacht aufgeschlagen haben. Er ist wohl unmittelbar mit Völkers Engagement an<br />

der „Proletarischen Tribüne“ in Verbindung zu bringen. Für deren Aufführungen von<br />

Hermynia zur Mühlens sozialkritischen Einaktern „Der rote Heiland“ <strong>und</strong> „Unter einer<br />

Brücke“, die im Februar 1925 im Volkspark stattfanden, schuf er die Bühnenbilder. 523<br />

520 HORN 1981, S. 32.<br />

521 DW, Nr. 23 vom 21.2.1924.<br />

522 ‚Unter einer Brücke’.<br />

523 SCHULZE 1979, S. 165-168.

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