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Titel und Vorspann-1 - Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

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125<br />

Sohn als Spieltier zu sehen ist <strong>und</strong> den der Künstler mehrfach u.a. auch auf dem etwa<br />

zeitgleichen Bild Horst darstellte. 768<br />

5.5. Solbad Wittekind in <strong>Halle</strong><br />

Die Geschichte des Solbades 769 <strong>und</strong> seiner Bauten geht ins Jahr 1845 zurück. Damals<br />

erwarb der Kaufmann Heinrich Thiele das Gr<strong>und</strong>stück <strong>und</strong> erschloss die dort schon<br />

bekannte Quelle neu. Bereits im Frühjahr 1846 begann der Bau eines dreistöckigen<br />

Kurhauses, das im selben Jahr in Betrieb genommen wurde. 770 Dieses Gebäude riss man<br />

1923 ab <strong>und</strong> bis 1925 entstand das neue halbkreisförmige Badehaus mit der Kuppelhalle.<br />

Entwurfsverfasser war der hallesche Stadtbaurat Jost, der hier nach Bad Nauheim erneut<br />

Kurgebäude schuf. An der Ausstattung beteiligten sich zahlreiche Künstler der städtischen<br />

Kunstgewerbeschule, so Karl Müller <strong>und</strong> Gustav Weidanz. Zu Völkers Beteiligung fanden<br />

sich zunächst Hinweise in einem der Autorin vorliegenden <strong>und</strong>atierten <strong>und</strong><br />

unvollständigen Lebenslauf des Künstlers, in dem er den Hauptteil der Räumlichkeiten<br />

des Kurhauses Wittekind als seine gestalterische Arbeit bezeichnete. Es handelte sich<br />

hierbei um die farbige Ausmalung z.B. in den Badezellen, die an den Wänden florale <strong>und</strong><br />

tierische Wasserwelten zeigten (Abb. 63). Von Richard Horn stammten wohl in zwei der<br />

Kabinen Flachreliefs in Ritztechnik. 771 In einer dem Solbad Wittekind gewidmeten<br />

Publikation von 1925 wurden die Räume nur kurz in Hinblick auf ihre Farbigkeit in gelb<br />

<strong>und</strong> weiß beschrieben. Den Beitrag ergänzten fünf Innenaufnahmen, die u. a. den<br />

Empfangs- <strong>und</strong> Ruheraum, letzterer mit gemalten vertikalen Pflanzendekorationen<br />

zwischen den Fenstern <strong>und</strong> die Badezellen der 1. <strong>und</strong> 2. Klassen, zeigten. 772 Auf Gr<strong>und</strong><br />

des langen Leerstandes der Gebäude <strong>und</strong> erheblicher Schäden an den Putzoberflächen<br />

im Gebäude werden diese kaum zu erhalten sein, vielleicht aber zumindest in<br />

Teilbereichen noch restauratorisch nachweis- <strong>und</strong> dokumentierbar.<br />

768 SCHARFE 1979, Bd. 2, Abb. 82. Auf der Fotografie ist der Elefant deutlich zu erkennen. Die bei<br />

Bußmann nachzulesende Interpretation, nach der der Elefant spezifisch die interkontinentalen<br />

Geschäftsbeziehungen Sernaus verdeutlichen sollte, teilt die Autorin nicht. Der Elefant ist bei<br />

Völker in dieser Zeit häufig Bildgegenstand <strong>und</strong> zugleich als Spieltier des Sohnes durch<br />

Aufnahmen im Familienalbum bekannt. Da Sernau Spielwaren herstellte, ist diese Wahl nicht<br />

sonderlich erstaunlich. Vgl. BUßMANN 2003, Bd. 1, S. 104.<br />

769 <strong>Halle</strong>, Wittekindstraße 12-15.<br />

770 Vgl. BEUTEL/DOLGNER 1995. Dort umfangreich Literaturangaben zum Wittekind <strong>und</strong> einige<br />

Abbildungen.<br />

771 SCHUTTWOLF 1981, Bd. 1, S. 25<br />

772 SOLBAD 1925.

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