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Titel und Vorspann-1 - Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

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155<br />

1.3.7. Städtebaulicher Teilkomplex, Stockholm<br />

Vermutlich noch von Celle aus nahm Völker die Zusammenarbeit mit Dipl.-Ing. Georg<br />

Schramme wieder auf. Sie beteiligten sich an einem in der Bauwelt 950 1932<br />

ausgeschriebenen Architekturwettbewerb für einen städtebaulichen Teilkomplex in<br />

Stockholm. Ihr geometrisches Straßennetz sah kammförmige Bauten vor (Abb. 86). Für<br />

die 350 eingereichten Arbeiten nahm allein die Vorprüfung ein dreiviertel Jahr in<br />

Anspruch. Zwei englische, ein schwedischer <strong>und</strong> drei deutsche Entwürfe erhielten Preise,<br />

u. a. ging auch ein Preis nach <strong>Halle</strong>, allerdings nicht an Völker <strong>und</strong> Schramme, sondern<br />

an die Städtebauer Hans Lübke, Edi Reißner, Willy Schöne <strong>und</strong> Willy Wagner. 951<br />

1.4. Umbruch<br />

Schon Anfang 1931 hatte Völker Georg Nagler mitgeteilt, dass es nur noch wenig<br />

Hoffnung gab, nach Frankfurt überzusiedeln, da sich Haesler äußerst <strong>und</strong>iplomatisch<br />

verhalten hatte. Otto Haesler hätte gern die Nachfolge Ernst Mays als Stadtbaurat<br />

angetreten. 952<br />

Stolz berichtete Völker dagegen über seine Fortschritte in der Architektur, wobei er über<br />

die Rechnerei bei der Statik klagte, die ihm noch nicht so recht gelingen wollte. 953<br />

In einem Brief aus demselben Jahr an Elise Scheibe hieß es: „Nun stecke ich hier wieder<br />

in diesem Neste <strong>und</strong> denke angestrengt darüber nach, wie ich hier fort komme. Die<br />

Amerikasache habe ich vorläufig beiseite gelegt, weil in Deutschland so ein fabelhaft klar<br />

umnebelter Horizont ist mit den herrlichsten Aussichten auf baldigen großen Krach. Dazu<br />

werde ich inzwischen mich vorbereiten um tapfer wie ich nun einmal bin, bei Krupp<br />

Kanonen anzustreichen. Ja. Herrliche Aussichten...in Ihrem schönen Deutschland siehts<br />

sehr mies aus, mieser als wir alle denken“. 954<br />

Völker stand hier wohl schon unter dem Eindruck der diffamierenden Frankfurter Presse<br />

zu Haeslers Frankfurter Bewerbung. Man sprach vom „Kulturbolschewisten Haesler“ <strong>und</strong><br />

von „Moses Haesler“. 955 Im selben Brief bezeichnete Völker sich bereits als<br />

Stellungssuchenden <strong>und</strong> stellte Überlegungen an, an wen er sich mit einer Bewerbung<br />

wenden könnte. Aus einem weiteren Schreiben an Elise Scheibe geht hervor, dass er sich<br />

950 BW, 1932, H. 21, S. 531.<br />

951 MNZ, Nr. 304 vom 30./31.12.1933.<br />

952 Vgl. OELKER 2002, S. 205 f.<br />

953 NL KV. Von fremder Hand hinzugesetzt die Datierung April 1931.<br />

954 NL KV. Das Datum 15.8.1931 wurde von Elise Scheibe dazugesetzt.<br />

955 Frankfurter Volksblatt vom 5.3.1931 <strong>und</strong> 27.2.1931, zit.n. OELKER 2002, S. 206.; S. 208, Fn.<br />

65.

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