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Titel und Vorspann-1 - Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

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157<br />

York, so u.a. die Siedlung Rothenberg <strong>und</strong> das mit Völker gemeinsam entworfene Marie-<br />

von-Boschan-Aschrott-Altersheim. Schon früher, 1927, hatten Fragen der<br />

Miturheberschaft zum Ausscheiden Wilhelm Dieners aus dem Büro geführt. 963<br />

Völker trat am 6.12.1932 aus dem Büro Haesler aus <strong>und</strong> kehrte nach <strong>Halle</strong> zurück.<br />

Ein weiterer Gr<strong>und</strong> war wohl die veränderte politische Situation, die in der Kleinstadt<br />

deutlich zu einem „Klimawechsel“ führte. Bei den Reichstagswahlen am 31.7.1932<br />

erzielten die Nationalsozialisten in Celle bereits 40,8 Prozent der Stimmen. Dies lag über<br />

dem Reichsdurchschnitt. 964 Zugleich mehrten sich die Stimmen gegen die Architektur des<br />

Neuen Bauens durch das Büro Otto Haesler. Nachdem im Stadtparlament 1933 die<br />

Nationalsozialisten die Mehrheit errungen hatten, wurden keine Aufträge mehr an Haesler<br />

vergeben. 965 Ende 1933 löste der Architekt sein Büro in Celle auf.<br />

Zweites Kapitel<br />

Kunst <strong>und</strong> Ausstellungen<br />

2.1. 10 Jahre Novembergruppe<br />

Schon 1928 stellten sich überregionale Erfolge für die Bilder Karl Völkers ein. Er<br />

berichtete voller Euphorie in Briefen 966 an Elise Scheibe <strong>und</strong> vermutlich fast zeitgleich an<br />

Georg Nagler über die Ausstellung seines Gemäldes „Bahnhof“ in Essen <strong>und</strong> Berlin 967 ,<br />

sowie über die gerade erschienene Publikation zum zehnjährigen Bestehen der<br />

Novembergruppe, in der auch seine Arbeiten abgebildet waren. Der Band „10 Jahre<br />

Novembergruppe“ erschien 1928 als Sonderheft der Zeitschrift „Kunst der Zeit“. Der<br />

Kunsthistoriker Will Grohmann schrieb den einführenden Beitrag, der noch einmal die<br />

Aufbruchstimmung der Gründungszeit beschwor. „Es geschah das W<strong>und</strong>er, daß mit<br />

wenigen Ausnahmen alle sich als eine Gemeinschaft fühlten, moralisch verpflichtet, an<br />

das Gute im Menschen zu glauben <strong>und</strong> die bestmögliche Welt zu erschaffen. Das Pathos<br />

war echt <strong>und</strong> ethisch betont...Wieviel Träume schienen Wirklichkeit zu werden, <strong>und</strong> sogar<br />

für den Künstler war Platz im neuen Staat, in der neuen Gesellschaft.“ 968 Doch schon<br />

Grohmann schätzte ein, dass die Ziele zu hoch gesteckt waren. Es habe sich zwar auf<br />

dem Gebiet der Politik <strong>und</strong> des sozialen Lebens einiges getan, aber um die ökonomische<br />

963 OELKER 2002, S. 198.<br />

964 Vgl. BERTRAM 1992, S. 159-163.<br />

965 OELKER 2002, S. 242.<br />

966 StA Ce, NL KV, n.inv.<br />

967 Escher, Karl: Juryfreie Kunstschau, in: Berliner Morgenpost vom 16.9.1928.<br />

968 KUNST 1928, S. 1.

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