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Lesen - Bergbautraditionsverein-Wismut

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Glück aufIn Ronneburg feiert der <strong>Bergbautraditionsverein</strong> <strong>Wismut</strong> sein 20-jähriges Bestehen. Die touristische Vermarktung derBergbauregion gehört zur positiven Bilanz. Doch angesichts der Altersstruktur ist die Zukunft des Vereins ungewiss.Von Katja SchmidtkeRonneburg. Schwarze Uniformen,das goldglänzende Emblemvon Hammer und Schlegel,Fahnen, eine Grubenlampe -Glück auf, der Steiger kommt.In Ronneburg leben Bergmannstraditionenauch nachdem Ende des Uranerzbergbausfort. Zu besichtigen war das beider Festveranstaltung zum 20-jährigen Bestehen des <strong>Bergbautraditionsverein</strong>s<strong>Wismut</strong>. SeitHerbst 1993 pflegen der sächsisch-thüringischeVerein mitseinen vier Regionalgruppen inAue, Chemnitz, Bannewitz undOstthüringen das bergmännischeBrauchtum. Seither hat ersich zu weitaus mehr entwickeltals einem Club älterer Herren,die sich Abenteuer aus der Wild-West-Zeiten in Ostdeutschlanderzählen. Einen eigenständigenBeitrag zur Regionalentwicklunghabe man geleistet, meintder Verein selbstbewusst.Im ehemaligen RonneburgerRevier hat der Verein Spurenhinterlassen: Die SchmirchauerHöhe, eigentlich eine Deponieaus umgelagerten Halden, istheute ein Aussichtspunkt, andem mit begehbarer Landkarteund riesigem Grubengeleucht<strong>Wismut</strong>-Geschichte erlebbarwird. Die Straße der Bergbaukulturerinnert an mittlerweileverschwundene, weil sanierteHalden, Schächte, Betriebsteileoder auch an die von der <strong>Wismut</strong>geschliffenen Dörfer. Trotzalledem: Das Wort Stolz will derVereinsvorsitzende Bernd Cramerdann doch nicht so gern inden Mund nehmen. Man könnezwar auf Erreichtes zurückblicken,aber das Kapitel <strong>Wismut</strong>könne dennoch noch nicht abgeschlossenwerden.Gerade weil die Sanierung derBergbauhinterlassenschaftendurch das Bundesunternehmen<strong>Wismut</strong> GmbH voranschreitet,sei der Verein gefragt. „Sonst istdas mit Spuren im Schnee zuvergleichen - sie verschwinden",sagte Cramer. Die Erfahrungenund Erinnerungen derBergleute zu bewahren und dasüber Generationen hinweg,sieht Cramer als eine Aufgabe.Wie dringlich sie ist, verdeutlichtder Altersdurchschnitt derVereinsmitglieder. Zwar hatsich die Mitgliederzahl seit derGründung vor 20 Jahren fast verzehnfachtund liegt heute beirund 280, doch das Durchschnittsalterliegt bei 70 Jahren.Vorsitzender Cramer gehört mitseinen 48 Jahren zu einer Minderheit.Der <strong>Bergbautraditionsverein</strong>zählt genauso viele Mitgliederüber 80 wie unter 60 Jahre.Eine Patentlösung hat derVereinschef nicht. Ein Ansatz istes zumindest, mit anderen Vereinenzusammenzuarbeiten - inRonneburg betrifft das den Bergbauverein,der das Schaubergwerkbetreibt und den Schacht407 unterhält.Auch die <strong>Wismut</strong> GmbHkann und will nicht ohne denVerein. Ohne die ehrenamtlicheArbeit hätte wohl kaum diemehr als 3100 Seiten umfassende<strong>Wismut</strong>-Chronik erstellt werdenkönnen, sagte <strong>Wismut</strong>-GeschäftsführerStefan Mann.„Das Wirken der <strong>Wismut</strong> ist untrennbarmit dem Verein verbunden",meinte er weiter. Außerdemsei der Verein ein wichtigerPartner in der Öffentlichkeitsarbeit,betonte auch der<strong>Wismut</strong>-AufsichtsratsvorsitzendeManfred Hagen. Der Vereinhabe die Sanierungsarbeit in dieÖffentlichkeit getragen und damit„unendlich viel Entlastungerreicht", erinnerte Hagen andas Misstrauen der Bevölkerungder <strong>Wismut</strong> gegenüber, die jahrzehntelangStaat im Staate warund der Geheimhaltung unterlag.„Die Arbeit ist bei weitemnicht erledigt, die Sanierung bedarfder ehrenamtlichen Unterstützung",so Hagen weiter.Zukunftsthemen sind lautDiethard Mager vom Bundeswirtschaftsministeriumdie Wasseraufbereitung,die Umweltüberwachungund auch die Frage,was mit dem umfangreichenUnternehmensarchiv oder derKunstsammlung geschehen soll.


Mit viel Wert auf Traditionen feiert der <strong>Bergbautraditionsverein</strong> <strong>Wismut</strong> in Ronneburg sein 20-jähriges Bestehen: Mit Fahnen,Bergmannsuniformen und Musik der Breitentaler Musikanten.Fotos (2): Katja Schmidtke

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