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22 - Ultimo auf draht

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Momente, die man beim Zahnarzt selten erlebtIm Wartezimmer hat man das Gefühl, dass die anderen Wartendensicher vieeeel schlimmer dran sind als man selber. Die imBehandlungsraum ausgestellten Kunstdrucke beruhigen einen wirklich.Der Zahnarzt wird zu einem dringenden Notfall in eine andere Stadtgerufen, während man schon im Behandlungszimmer <strong>auf</strong> ihn wartet,sodass der eigene Termin leider verschoben werden muss. DieZahnarzthelferin saugt wirklich das ab, was abgesaugt werden soll,dazu gehören nicht: die Lippe, die Zunge, die Luftröhre oder die Nase.Man übersieht die weit <strong>auf</strong>gerissenen, angsterfüllten Augen desZahnarztes, wenn er das erste Mal in den geöffneten Mundschaut. Der Zahnarzt stellt während derBehandlung Fragen, <strong>auf</strong> die man mit einemleichten Kopfnicken oder Kopfschüttelnantworten kann. Man überlegt nicht dieganze Zeit, was passiert, wenn eineSpritzennadel mal versehentlich abbricht.Das Geräusch des Bohrers erinnert einen andas Geräusch, das ein Schmetterling macht.Der Zahnabdruck gelingt gleich beim erstenMal und dauert auch nur fünf Sekunden.Der Zahnarzt sagt: „Wir sind fertig!“, obwohler nur ganz kurz in den Mund geschaut hat.AJZBiotop für BekloppteAm 20.9. während eines Konzertes im „Arbeiter Jugend Zentrum“ (AJZ)in Bielefeld hatte sich der Schlagzeuger der Rostocker Band „Feine SahneFischfilet“ seines T-Shirts entledigt, weil ihm warm war. Das Konzert wurdedar<strong>auf</strong>hin sofort unterbrochen und die Band darüber informiert, dassspontanes Entblößen <strong>auf</strong> der Bühne nur nach vorheriger Anmeldung undGenehmigungdurchdas AJZ zuerfolgen habe.Es gibtnämlich einenBurka-Beschlussdes AJZ-Plenums,wonachnackigbäh ist, weilsich einerseitstraumatisierteMenschenmit Weiblichkeitshintergrundgestört fühlen könnten. Und zweitens und behelfsweise: SolangeFrauen sich nicht oben rum freimachen dürfen, sollten Männer dasauch nicht dürfen.Diese linke Logik im Biotop für Bekloppte sorgte für einige Diskussionen,der Vorfall schaffte es sogar bis in die „taz“ (Tenor überall: Was istbloß da in Bielefeld los?), während drei Alt-Punker sich am 5.10. schließlich<strong>auf</strong>machten, um das AJZ zumindest minutenweise zurückzuerobern.Angeleitet von der Punklegende Charles Hacker (li.) hielten die Herrendie nackten Bäuche in die Herbstsonne und protestierten gegen die Okkupationdes einstmals linken AJZ durch die politisch korrekten prüdenHühner. Wir als <strong>Ultimo</strong> haben in dieser Hinsicht schon vor fünf Jahren<strong>auf</strong>gegeben und werden netterweise vom AJZ boykottiert. WegenSexismus natürlich.ULTIMO 5

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